Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Rio+20: Zügiger Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte in Amazonien – katholische Kirche weist auf Beteiligungen großer Pensionsfonds von brasilianischen Beschäftigten. Gute Baufortschritte bei Atomkraftwerk Angra 3 bei Rio de Janeiro – mit deutscher Hilfe. Wie sich Brasilien auf Rio+20 vorbereitet – Europas Öko-Spesenritter schon in den Startlöchern.

http://www.revistamissoes.org.br/artigos/ler/id/2030

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/15/brasiliens-naturvernichtung-wie-das-verpflanzen-von-protestpotential-nach-amazonien-die-amazonaszerstorung-forciert-landlosenpolitik-unter-lula-rousseff/

„Apesar de toda a mobilização dos indígenas, ribeirinhos e lutadores sociais, segue a construção da barragem de Belo Monte, que deve inundar 668 quilômetros de mata e de vida. O consórcio Norte, vencedor da licitação, envolve uma série de empresas que vai desde a Eletronorte, construtoras como a Queiróz Galvão e Mendes Junior, o grupo espanhol Iberdrola, até fundos de pensão da Petrobrás e do Banco do Brasil. O que significa que é também o dinheiro dos trabalhadores que está financiando o monstro. Pelo menos nove povos indígenas serão afetados diretamente pela barragem assim como 210 sítios arqueológicos.

Minenkonzern Vale – im Teilstaat von Belo Monte: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/10/brasiliens-minenkonzernvale-konkurriert-um-den-titel-des-ubelsten-unternehmens-der-welt-exame-oskar-der-schande/

Mitteldeutsche Kirchenzeitungen 2012:

Urwaldbischof gibt nicht auf

Brasilien: Kirchen und Umweltschützer protestieren weiter gegen das umstrittene Wasserkraftwerk Belo Monte

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/18/cebit-2012sudamerikas-shooting-star-zu-gast-in-hannover-partnerland-brasilien-staatschefin-dilma-rousseff-kommt/

Mas, apesar de toda a carga de destruição desta mega usina que pretende ser a terceira maior do mundo, ela não deve ser a única a ser construída na região amazônica. Pelos menos 140 outros empreendimentos deste tipo estão planejados para o espaço geográfico que hoje concentra 60% de todas as florestas do mundo e que é responsável pelas variações climáticas de todo o planeta. Destes 140 empreendimentos mais de 60 estão em solo brasileiro, especificamente na floresta. As demais se espalham pelo Equador, Peru, Colômbia e Bolívia. Isso se considerarmos só a América do Sul. Porque também estão sendo construídas barragens nos países da América Central.“

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/20/belo-monte-und-der-indianerprotest-in-sao-paulo-2011-scharfe-kritik-an-brasiliens-prasidentin-dilma-rousseff-belo-monte-de-merda-fotoserie/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/12/brasiliens-atomkraft-baustelle-bei-rio-de-janeiro-bereits-4200-arbeiter-im-einsatz-laut-landesmedien-brasiliens-energiepolitik-mit-deutscher-hilfe-eon-und-die-kohlekraftwerke/

Brasiliens umstrittene Wasserkraftwerke

Was stimmt denn nun? Bis heute wird das Tropenland von europäischen Öko-Parteien, Umweltorganisationen wie Germanwatch sowie vielen Medien heftig gelobt, weil es den Strombedarf zu etwa 80 Prozent aus Wasserkraftwerken decke. Das sei sehr klima- und umweltfreundlich, es gebe keinerlei schädliche Emissionen, der Strom sei sauber. Beim Klimaschutz habe Brasilien die Nase vorn, hieß es in Kopenhagen. Doch dann kommt so ein schnauzbärtiger Öko-Ami wie Philip Fearnside daher, der als Biologe auch noch für ein brasilianisches Regierungsinstitut arbeitet, und sagt bereits seit 1995, alles Mumpitz – das Gegenteil sei richtig.
Die Bilder könnten ja nicht gegensätzlicher sein: Hier grausig rauchende Schlote von Kohlekraftwerken, dort dagegen die Idylle von Stauseen, in denen fröhliche Kinder baden und Touristendampfer sowie Segelboote unterwegs sind. Aber so einer wie Fearnside will uns weismachen, richtig schlimm seien die Staudämme besonders in Amazonien, schlimmer als die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Kraftwerke. Der geplante Staudamm von Belo Monte am Rio Xingú gar werde eine regelrechte Treibhausgas-Fabrik. Komischerweise behaupten so etwas auch andere Wissenschaftler Brasiliens – aber man muss nach ihnen regelrecht suchen, weil in der öffentlichen Meinung die Wasserkraft-Bewunderer dominieren.
Dr. Sergio Pacca von der Bundesuniversität in Sao Paulo ist jedenfalls so ein Quertreiber, der Wasserkraftwerke auch als extrem klimafeindliche Methan-Schleudern kritisiert. Giftiges Methan entstehe im Staubecken – durch Zersetzung organischer Materie mittels Mikroorganismen unter Ausschluss von Sauerstoff, bekommt man von Pacca zu hören. „Je höher die Temperatur, umso schneller läuft der Prozess ab. In tropischen Ländern vermehren sich die Mikroorganismen rascher und bilden entsprechend mehr Methangas als in den kühleren Ländern. Bei einem neuen Staubecken wird die dortige reiche Biomasse überflutet – Basis der Methanproduktion.“ Selbst wenn die teilweise noch vorhandenen Urwälder vorher abgeholzt worden seien, bleibe noch viel Wurzelwerk im Boden. Und das entstehende Methan, so Pacca, werde an die Atmosphäre abgegeben, trage sehr stark zum Treibhauseffekt bei.
Darauf muss man erstmal kommen, zumal das klimaschädliche Potenzial einer Tonne Methangas laut neueren Studien 34-mal größer als das einer Tonne Kohlendioxid ist, über das gewöhnlich immer geredet wird. „Selbst kleinere Mengen Methan müssen daher beim globalen Klimawandel wichtig genommen werden“, so Sergio Pacca. Es sei einfach nicht haltbar, Wasserkraftwerke mit anderen Energietechnologien zu vergleichen, ohne den Methan-Faktor zu berücksichtigen. Doch genau dies geschiehe.
Würden nicht Indianerstämme aus ihrem Lebensraum vertrieben, wäre Belo Monte eigentlich gar nicht so schlecht, ist auch in Deutschland zu hören – Brasilien wollw sich ja schließlich entwickeln, wirtschaftlich wachsen, habe ein Recht darauf. Leute wie Pacca oder gar Fearnside, der Amazoniens Stauwerke seit Jahrzehnten vor Ort am intensivsten beforscht, kommen mit ihren Einwänden da nie vor, was stutzig macht. In Brasilien wird Fearnside auch von Regierungsstellen kräftig beharkt, weil er Belo Monte ablehnt, das immerhin auch Ex-Präsident Lula und seine Amtsnachfolgerin Dilma Rousseff unbedingt durchziehen wollen.
Fragt man den Biologen in der drückend heißen Amazonasmetropole Manaus, etwa 4.000 Kilometer nördlich von Sao Paulo, wie das eigentlich funktioniert – er als Ausländer am staatlichen Nationalinstitut für Amazonasstudien/INPE, aber in scharfer Gegnerschaft zu Brasilias gigantomanischen Wasserkraftprojekten – kommt als Antwort nur ein kurzes ironisches Lachen. Vielleicht kann man einem wie Fearnside schlecht an den Karren fahren – der Mann bekam den UN-Umweltpreis „Global 500“, dazu den brasilianischen Öko-Nationalpreis.Darüber hinaus gehört Fearnside zur Akademie der Wissenschaften Brasiliens und ist weltweit einer der führenden Experten für Klimaerwärmung. „Unter jenen, die die Erlaubnis für alle derzeit im Bau befindlichen Amazonas-Wasserkraftwerke erteilten, gibt es welche, die alles bestreiten, was ich sage. Ich zitiere sie natürlich ausführlich.“
Spricht man Fearnside auf das überschwängliche Kopenhagen-Lob für Brasilias Klimaschutzpolitik an, kommt noch so ein ironisches Lachen. „Zwar gibt es viele Studien wie die von mir über den Methan-Sachverhalt, doch wird in der Presse und in politischen Reden so oft wiederholt, dass diese Energie sauber sei, dass die Leute schließlich nur dies gehört haben und sich daher nicht weiter in die Sachlage vertiefen. Doch an den Fakten über die klimaschädlichen Emissionen ändert das nichts.“
Fearnside nutzt gerne anschauliche Beispiele – wie den Hinweis auf das beim Öffnen einer Colaflasche zischend entweichende Gas. „Alles organische Material, Kohlenstoff im Boden, Bäume und Wasserpflanzen zersetzen sich auf dem Grund des Stausees – das Wasser dort ist also unter hohem Druck stark methanhaltig und gelangt schließlich in die Turbinen der Wasserkraftwerke, wo ebenfalls noch hohe Drücke herrschen. Aber danach gelangen die Wassermassen dann an die freie Atmosphäre. Die im Wasser gebundenen Gase, darunter Methan, zischen in Bläschen heraus – deshalb mein Vergleich mit der Colaflasche. Und die Sicherheitsabläufe der Stauseen wirken auf ähnliche Weise. So wird der Treibhauseffekt erheblich befördert. In Amazonien wirken Wasserkraftwerke im Endeffekt häufig schädlicher, negativer, als die zur Elektrizitätsgewinnung verbrannten fossilen Energieträger.“ Die bereits in Amazonien existierenden Wasserkraftwerke produzierten daher keineswegs saubere Energie, seien in Bezug auf den Klimaschutz keineswegs nützlich. Belo Monte treibe es auf die Spitze. „Vier Monate im Jahr kann man wegen tiefen Wasserstands keine einzige Turbine betreiben, da entsteht dann ein Schlammbecken von 3.500 Quadratkilometern, wo üppig Pflanzen wachsen, die später zu Methan zersetzt werden. Doch in amtlichen Umweltgutachten für Brasiliens Wasserkraftwerke wird stets nur der geringe Gasaustritt über die Wasseroberfläche berücksichtigt, nicht der über Turbinen und Sicherheitsabläufe.
Ebenfalls in Manaus forscht André Muggiati von Greenpeace und kann ebenso wenig Gründe für soviel deutsches Lob an Brasilias Klimaschutzpolitik entdecken. „Die Abholzung ist Hauptursache der Treibhausgase aus Brasilien. Das Land ist daher der viertgrößte Luftvergifter der Welt – nach Indonesien, China und den USA.“ Und für den brasilianischen Umweltexperten Dr. Fabio Olmos ist jene Germanwatch-Statistik, die Brasilien an vorderste Stelle rückt, eine „unehrliche Form, die Situation darzustellen. Es ist unverständlich, wieso jemand diese Germanwatch-Statistik überhaupt für bare Münze nimmt.“
Inzwischen haben Brasiliens Umweltschützer zusätzliche altbekannte Sorgen, weil seit dem Start der Rousseff-Regierung gleich eine ganze Serie systemkritischer Öko-Aktivisten ermordet worden ist – allein fünf im April bei Curitiba, drei im Juni in Amazonien. Auch ein Menschenrechtsanwalt wurde erschossen. Entsprechend stark ist das Klima der Einschüchterung und Angst. Brasiliens neue Menschenrechtsministerin Maria do Rosario räumte ein, dass auch in Amazonien Todesschwadronen aktiv sind, zu denen bekanntlich Staatsangestellte gehören. Laut Landgewerkschaftsangaben wurden in den letzten Jahren, also unter der Lula-Regierung, nach 17 derartigen Morden nicht einmal Ermittlungsverfahren durch die Bundespolizei eingeleitet.
Indessen erhält die Rousseff-Regierung – ebenso wie die Vorgängerregierung – aus Europa, darunter Deutschland, sehr viel Lob und wird ausdrücklich als modern und progressiv eingestuft. Das wird wohl mit dem neoliberalen Wertewandel zusammenhängen. Auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung rangiert Brasilien jedenfalls nur auf Platz 73, und die UNO-Bildungsstatistik verzeichnet das Tropenland gar erst an 93. Stelle. Aufschlussreich ist da, welche Länder bessere Plätze belegen: Iran (89), Saudi-Arabien (84), Botswana (81), Libyen (66), Bolivien (61), Bahrein (49), Argentinien (40) Kuba (16).

E.on in Brasilien: Scharfe Kritik an umweltschädlicher Kohlebasis für meiste Energieprojekte mit Milliardär Eike Batista, laut Landesmedien. “Parceria Eike – E.on é movido a carvao”. Deutsche “Umweltpolitik” in Brasilien – ThyssenKrupp in Rio de Janeiro, Erfahrungen mit großen deutschen Entscheidern aus Politik und Wirtschaft. Rio+20. **

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Brasiliens Qualitätsmedien betonen, daß die Kooperation zwischen E.on und Eike Batista just durch Kohle angetrieben werde – eine Energiequelle, die durch Umweltschützer in aller Welt, besonders in Europa,  verurteilt werde. Die Joint-Venture-Projekte würden größtenteils durch Brasiliens staatliche Entwicklungsbank BNDES sowie die Weltbank finanziert.

Batista erklärte, sein Unternehmen MPX werde ab 2013 in Kolumbien Kohle fördern – möglich sei dort eine Jahresproduktion von bis zu 35 Millionen Tonnen Kohle.

Dilma Rousseff, Greenpeace und das umstrittene Kohlekraftwerk: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/31/nach-greenpeace-kritik-sagt-dilma-rousseff-kurzfristig-grose-einweihungsfeier-fur-kohlekraftwerk-ab/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/11/energiekonzern-eon-kauft-beteiligung-bei-brasiliens-milliardar-eike-batista-brasiliens-grose-atomkraftplane-mit-deutscher-hilfe/

Greenpeace kritisiert scharf Präsidentin Dilma Rousseff: “Dilma besiegelt den Rückschritt.” Rousseff plane 11 Mega-Wasserkraftwerke in Amazonien. **

“Dilma, no entanto, parece estar rasgando o seu discurso de posse. Depois de anunciar um plano para construir 11 mega-hidrelétricas na Amazônia e voltar a fustigar órgãos de governo responsáveis pelo licenciamento ambiental de grandes obras, a presidente vai, nesta sexta-feira, emprestar seu prestígio e a força de seu cargo numa homenagem ao que existe de mais acabado em termos de involução energética. Dilma prometeu que vai estar presente à inauguração da usina termoelétrica Presidente Médici – que por óbvias razões o governo prefere chamar de Candiota III. A usina é um monumento à geração energética do passado.http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/31/nach-greenpeace-kritik-sagt-dilma-rousseff-kurzfristig-grose-einweihungsfeier-fur-kohlekraftwerk-ab/ 

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1375344/ Movida a carvão – o menos nobre e mais poluente dos combustíveis fósseis – Candiota III promete gerar 350 MW de energia deixando um rastro de emissões de gases responsáveis pelo efeito estufa que ameaçam a saúde humana e a estabilidade do clima do planeta. Significa que uma única usina – responsável por pouco mais de 0,5% da energia gerada atualmente no Brasil – contribuirá com o aumento de 10% das emissões atuais do setor elétrico.” Ricardo Baitelo, Greenpeace-Energieexperte, in Qualitätszeitung O Globo.

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/27/umstrittenes-wasserkraftwerksprojekt-belo-monte-in-amazonien-regierungs-umweltbehorde-gibt-bauplatz-erlaubnis-proteste-der-kirche-hunger-misere-neue-atomkraftwerke-warum-lula-und-dilma-rouss/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/04/neue-deutsche-umweltpolitik-in-brasilien-umweltjournalist-norbert-suchanek-uber-die-folgen-des-sojawahns-brachiale-naturvernichtung-dank-immer-hoherer-zucker-und-ethanolimporte-thyssenkrupp/

“Energie für neue Zeiten. Brasilien war noch nie so stark. Es ist eine neue Zeit. Eine Zeit von Wachstum und Entwicklung.”

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Wulff in Synagoge von Sao Paulo.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/03/bundesprasident-christian-wulff-dilma-rousseff-und-der-zugige-bau-des-neuen-atomkraftwerks-angra-3-bei-rio-de-janeiro-mit-deutscher-bundesburgschaft/

ThyssenKrupp in Rio de Janeiro und die gigantischen Vorschußlorbeeren durch den deutschen Mainstream –  die Resultate nach einigen Jahren: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/12/thyssenkrupp-in-rio-de-janeiro-rede-von-ekkehard-schulz-inzwischen-auch-aus-dem-aufsichtsrat-befordert-bei-der-einweihung-des-stahlwerks-im-mangrovensumpf/

Interessante Erfahrungen mit großen deutschen Entscheidern:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/02/thyssenkrupp-in-rio-de-janeiro-stahlkonzern-gesteht-erst-jetzt-ein-was-selbst-laien-bereits-vor-baubeginn-wustenkatholische-kirche-brasiliens-kritisierte-das-stahlwert-katholische-kirche-deutsc/

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NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers auf der Super-Baustelle von ThyssenKrupp in Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/23/thyssenkrupp-rio-de-janeiro-wichtige-investition-starkt-auch-den-industriestandort-nordrhein-westfalennrw-ministerprasident-dr-jurgen-ruttgers/ 

Renommierte brasilianische Umweltexperten wie der Grünen-Politiker Fabio Feldmann und UNO-Berater Dr. Fabio Olmos haben mehrfach klar ausgesprochen, was von dem mit großem Pomp verkündeten Pilotprogramm zum Schutze der Regenwälder Brasiliens zu halten ist, als dessen Hauptfinanzier Deutschland auftrat:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/das-ergebnis-war-bedeutungslos-fabio-feldmann-judischer-umweltexperte-brasiliens-zum-g-7-pilotprojekt-zum-schutz-der-brasilianischen-regenwalder-hauptfinanzier-deutschland/

Umwelt-Betrügereien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/07/pilotprojekt-der-g-7-staaten-zum-schutz-der-brasilianischen-regenwalder-zahlt-zu-den-grosten-fehlschlagen-und-umwelt-betrugereien-dr-fabio-olmos-biologe-und-umweltexperte-uno-berater-deutschl/

Brasilien und die Schlachthöfe: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/06/brasilianer-beherrschen-schlachthofe-der-welt-handelsblatt-greenpeace-zu-forderung-von-urwald-vernichtenden-fleischunternehmen/

Das soziokulturelle Umfeld deutscher Investitionen in Brasilien:

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1624771/

http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Das umstrittene Amazonas-Wasserkraftwerk Belo Monte und die Organisation Amerikanischer Staaten:

Rousseff-Regierung straft wegen Belo-Monte-Kritik die Organisation Amerikanischer Staaten ab, zahlt keine Beiträge mehr, laut Landesmedien.

Laut Brasiliens Landesmedien zahlt die Rousseff-Regierung seit April die fällige Quote von 6,5 Millionen Dollar nicht, was die Organisation zu drastischen Einsparungen, darunter Entlassungen zwinge. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission der Organisation hatte von der Rousseff-Regierung den Stopp des Baus des Amazonas-Wasserkraftwerks “Belo Monte” verlangt. Die Rede ist von “Repressalien Brasiliens” gegen die Organisation Amerikanischer Staaten.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/23/brasiliens-amazonas-staudammprojekt-belo-monte-protestvideo-von-schauspielern-anklicken/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/04/brasiliens-staatschefin-dilma-rousseff-erhalt-im-ausland-ebensoviel-lob-wie-zuvor-lula-analysieren-die-landesmedien/

http://www.bpb.de/publikationen/JU16H0,0,Vom_Umgang_mit_der_Diktaturvergangenheit.html

Folter in der größten Demokratie Lateinamerikas: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/01/brasilien-flog-aus-landergruppe-die-aids-infizierte-am-besten-betreut-laut-landesmedien-nur-zwischen-60-und-79-der-hiv-patienten-werden-behandelt/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/03/brasiliens-crack-epidemie-unter-der-rousseff-regierung-wie-crack-wirktverkehrsumleitung-wegen-offener-crack-szene-die-strasen-total-verstopft-in-sao-paulo/

Beachtliche wirtschaftliche Erfolge durch Kostensenkungsmethode Sklavenarbeit in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/06/brasiliens-spezialdemokratiefirmen-behandeln-arbeiter-wie-sklaven-frankfurter-rundschau-deutsch-brasilianisches-jahr-20132014-gemeinsame-werte-politik-von-lula-rousseff/

Massenhaftes Abfackeln von Naturgas – lobenswerte Klimapolitik? http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/27/brasilien-weiter-weltspitze-beim-sinnlosen-abbrennen-von-naturgas-gut-furs-weltklima/#more-3701

2012 wird in Brasilien Jahr des mit Spannung erwarteten Gerichtsprozesses gegen die Angeklagten des Mensalao-Skandals. Korruption unter Lula-Rousseff. **

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Brasiliens Medien rechnen mit Verhaftungen – “O inquerito é detalhado e devastador.”(Folha de Sao Paulo)Joaquim Barbosa, Minister des Obersten Gerichts, stellte den Untersuchungsbericht fertig – mit politisch motivierten “Verspätungen”, Verzögerungen aller Art muß gerechnet werden. Wie es hieß, sei zudem eine Verjährung der Strafen wegen des stark hinausgezögerten Prozeßbeginns möglich. 

Brasiliens gigantischer Mensalao-Korruptionsskandal aus der Lula-Ära: Prozeß gegen 36 Angeklagte voraussichtlich ab April 2012. Werte-und Kriterienwandel in neoliberalen Ländern. **

Der Skandal wird von den Landesmedien als der größte jemals in Brasilien aufgedeckte Korruptionsmechanismus eingestuft. Nach der Enthüllung des Mensalao-Skandals 2005 hatte in Europa das Lob für Lulas Regierungsstil deutlich zugenommen, der u.a. als “progressiv” eingestuft wurde.

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/

“Der Linksruck in Lateinamerika in den vergangenen Jahren weckt Hoffnungen.” Rosa-Luxemburg-Stiftung 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/27/brasiliens-staatschefin-dilma-rousseff-und-ihr-erstes-amtsjahr-viel-kritik-an-regierungsstil-und-deren-resultaten-von-brasilianischen-politik-und-wirtschaftsexperten-viel-lob-aus-mitteleuropa/

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Lulas Mensalao-Skandal, Zeitungsausriß zu neuesten Bewertungen –  unterdessen verlangte Brasiliens Bundesstaatsanwalt Roberto Gurgel die Verurteilung von 36 Angeklagten des Mensalao-Skandals unter der Lula-Regierung um Abgeordneten-und Parteienkauf. Gurgel nannte den Mensalao-Skandal die gravierendste Attacke auf die demokratischen Werte des Landes.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/26/korruption-in-brasilien-gleiche-punktzahl-auf-neuem-welt-index-wie-im-vorjahr-doch-besserer-platz-69-weil-andere-staaten-stark-abfielen-percepcao-de-corrupcao-piora-sob-lula-diz-ngo/

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Protest in Cinelandia gegen Lulas Mensalao-Korruptionsskandal:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/23/anzeige-gegen-lula-wegen-unredlichkeit-im-amt-staatsanwaltin-beantragt-beschlagnahme-seines-besitzes-zusammenhang-mit-mensalao-skandal/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/09/23/brasilien-und-neuer-welt-korruptionsindex-vom-72-auf-80-platz-zuruckgefallen/

Leonardo Boff :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“ 

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/14/lula-skandal-des-amtsantritts-bei-amtsende-wieder-da-bundespolizei-bestatigt-vorwurfe-gegen-lula-vize-jose-alencar-laut-landespresse-verdacht-auf-bandenbildung-und-betrug/

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“Korrupte ins Gefängnis”

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/13/lulas-chef-fur-mafiabekampfung-ist-laut-landespresse-mit-chinesischem-mafiabos-befreundet-und-wird-auf-druck-der-offentlichkeit-beurlaubt/

Brasilianische Politikexperten hatten immer wieder betont, ein Korruptionsskandal wie der Mensalao-Skandal hätte in Ländern Mitteleuropas wie Deutschland zum Sturz der Regierung geführt.In Brasilien kamen Impeachment-Forderungen gegen Lula nicht durch.

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Nachrichtenmagazin “Epoca” mit Mensalao-Titelgeschichte.

Brasilien: Antonio Palocci, Ex-Finanz-Minister Lulas, vom Obersten Gericht in der Affäre um Francenildo Costa freigesprochen. “Orgien, Viagra, Huren.”Der Mensalao-Skandal. **

Hintergrund der Affäre Palocci-Costa

”Lula kommandierte Staatskorruption(Text von 2006)

Brasiliens Generalstaatsanwalt erhebt Anzeige gegen enge Freunde des Staatschefs
Öffentliche Debatte um Amtsenthebung Lulas

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/08/brasiliens-oberstes-gericht-lehnt-ab-staatschef-lula-zu-mitangeklagtem-im-mensalao-prozes-zu-erklaren-kirchlicher-rechtsexperte-helio-bicudo-lula-war-kommandant-der-mensalao-bande-impeachment-wa/

In Lateinamerikas größter bürgerlicher Demokratie hat ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß nach 245 Tagen intensiver Arbeit schwere Korruptionsvorwürfe gegen die Mitte-Rechts-Regierung von Staatschef Luis Inacio Lula da Silva als richtig bestätigt. Gemäß dem Abschlußbericht hat sich die Lula-Regierung politische Unterstützung im Nationalkongreß mit Millionensummen erkauft, bereits vor dem Amtsantritt vom Januar 2003 ein raffiniertes System von Abgeordnetenbestechung installiert. Die Gelder wurden aus Staatsunternehmen abgezweigt, kamen aber auch von Privatfirmen.

Der Bericht nennt als Hauptdrahtzieher Staatschef Lulas rechte Hand, den Minister und Chef des Zivilkabinetts Josè Dirceu. Dieser arbeitete im Präsidentenpalast Tür an Tür mit Lula, koordinierte von dort aus alle Machenschaften meist gemeinsam mit dem Präsidenten, dem Generalsekretär und dem Schatzmeister der Arbeiterpartei(PT) “ bis alle bereits im letzten Jahr unter dem Druck der Enthüllungen von Lula entlassen werden mußten. Nach dem Willen des Untersuchungsausschusses sollen jetzt von der Generalstaatsanwaltschaft gegen Josè Dirceu und über einhundert weitere Personen Verfahren wegen aktiver Korruption, Geldwäsche, Machtmißbrauch und anderen Delikten eröffnet werden.
Die Mitglieder von Lulas Arbeiterpartei im Untersuchungsausschuß versuchten bis zuletzt, die Annahme des brisanten Abschlußberichts zu verhindern.
“„Hurensohn””
Es gab tumultartige Szenen vor und während der Abstimmung, der Ausschußvorsitzende Delcidio Amaral wurde vom PT-Abgeordneten Jorge Bittar aus Rio de Janeiro sogar als „Filho da Puta”, Hurensohn, beschimpft. Senator Delcidio Amaral gehört indessen nicht etwa zur Opposition, sondern just zur Arbeiterpartei und ließ sich auch durch die Androhung von Schlägen nicht irremachen, zog die Abstimmung souverän durch. Bevor Bittar den Ausschußvorsitzenden attackieren konnte, fiel ihm die couragierte Senatorin Heloisa Helena von der „Partei Sozialismus und Freiheit”(P-SOL) in den Arm. Im parlamentarischen Untersuchungsausschuß hatte sie sich durch ihre Konsequenz und ethisch-moralische Integrität einen Namen gemacht.
Wie durchsickerte, wurde Staatschef Lula ebensowenig wie dessen Sohn infolge dubioser Absprachen zwischen Regierung und großen Teilen der Opposition durch den Ausschußbericht nicht belastet.
Für die Linksopposition im Nationalkongreß ist Lula indessen der Hauptschuldige im Korruptionsskandal. In einer parlamentarischen Demokratie, so hieß es, wäre die Regierung schon längst hinweggefegt worden. Senatorin Heloisa Helena, die wegen Kritik an Lulas Kurs sowie an dessen engsten Gefolgsleuten 2003 aus der Arbeiterpartei entfernt worden war, beschuldigte Lula wiederholt öffentlich, „Comandante” der Regierungskorruption zu sein. „Wären wir in einem Land, wo der Nationalkongreß nicht wie hier schmutzigen Geschäften diente, könnte Lula keineswegs noch als Staatschef agieren.”
Jetzt müssen sich kurioserweise jene PT-Spitzenleute vor Gericht verantworten, die einst den Ausschluß der Senatorin und vieler anderer innerparteilicher Kritiker betrieben hatten. Ungezählte andere wurden gemobbt, hinausgeekelt.
“„Unser Führer””
Wohl in Anlehnung an Vorgänge aus der deutschen Geschichte wird Lula in Zeitungskolumnen unter anderem von Schriftsteller Joao Ubaldo Ribeiro immer öfters ironisch als „Nosso Guia”, Unser Führer, bezeichnet. Lulas Sympathien für Hitler sind u.a. aus einem Interviewzitat allgemein  bekannt.
Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung des Ausschußberichts hat Brasiliens Generalstaatsanwalt Antonio de Souza in den Fall eingegriffen und gegen die vierzig am schwersten Belasteten beim Obersten Gerichtshof prompt Anzeige erhoben. Darunter befinden sich zahlreiche enge Freunde und Weggefährten Lulas, die Ministerposten oder hohe Parteiämter bekleideten. Vor der Presse in Brasilia nannte sie Souza in scharfen Worten allesamt Mitglieder einer „hochentwickelten kriminellen Organisation, einer Bande”. ”Gegen Präsident Lula liege indessen keinerlei belastendes Material vor, das ebenfalls eine Anzeige rechtfertigen würde.
Laut Presseberichten soll Lula indessen von den Ermittlungen der Justiz nicht ausgespart werden. Auch den bisherigen Parteivorsitzenden Josè Genoino zählt der Generalstaatsanwalt zum „harten Kern der Bande”. Genoino weist dies als unsinnig zurück. ”Die Vorwürfe sind völlig ungerechtfertigt “ die Arbeiterpartei hat weder eine kriminelle Organisation zum Machterhalt geschaffen, noch Abgeordnete gekauft. Es hat lediglich Wahlkampfabkommen mit bestimmten Koalitionsparteien gegeben. Daß ich aktive Korruption betrieben haben soll, ist lediglich eine These. Vor Gericht werde ich meine Unschuld beweisen. Natürlich ist es möglich, daß wir bestimmte Fehler gemacht haben.”
Die Opposition sieht sich indessen durch die Argumente der Generalstaatsanwaltschaft bestätigt. Osmar Serraglio von der Zentrumspartei PMDB war Berichterstatter im Untersuchungsausschuß: „Die Arbeiterpartei agiert mit Thesen – wir haben jedoch Fakten und Beweise für den Kauf politischer Unterstützung mit Millionensummen “ einfach lächerlich, wie sich die PT jetzt verteidigt. Nicht zufällig kam der Generalstaatsanwalt zu den gleichen Schlußfolgerungen wie wir. Dies zeigt auch, daß der Untersuchungsausschuß korrekt und ernsthaft gearbeitet hat.”
“„Verräter” Lula und Michelle Bachelet”
Als Staatschef Lula jetzt die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet in Brasilia vor dem Präsidentenpalast mit militärischen Ehren empfängt, wird das Zeremoniell von zahlreichen Streikenden so heftig und lautstark gestört, daß die Klänge der Marschkapelle kaum zu hören sind. Eine peinliche Situation für Lula, der ausgepfiffen und in Sprechchören als Verräter bezeichnet wird.
Zahlreiche PT-Sympathisanten haben Lula nie verziehen, daß er im Präsidentschaftswahlkampf von 2002 nicht auf die Basis, die Sozialbewegungen setzte, sondern mit seinen rechtsgerichteten Bündnispartnern eine extrem teure kommerzielle Kampagne führte, mit Wahl-PR-Tricks und Methoden wie in den USA unter Bush. Lula holte sich dafür den zwielichtigen schwerreichen PR-Manager Duda Mendonca. Der Besitzer großer Werbefirmen hatte stets für rechtsgerichtete Politiker gearbeitet, bis ihn überraschend Lula engagierte. Von Mendonca stammt u.a. Lulas enorm eingängiger Wahlkampfsong, den jeder Brasilianer immer noch im Ohr hat. Jetzt soll der PR-Manager ebenfalls auf die Anklagebank, weil er bei dem Korruptionsskandal eine bedeutende Rolle gespielt hatte, von Staatsfirmen wie der Ölfirma Petrobras, Lateinamerikas größtem Unternehmen, bis heute saftige Werbeaufträge erhielt. Unter Lula war die meist vom Steuerzahler finanzierte Regierungspropaganda in überrascher Weise extrem ausgeweitet worden. In sämtlichen Medien, aber auch auf den Straßen oder in der U-Bahn ist man nicht selten geradezu einem Trommelfeuer von Regierungsreklame ausgesetzt “ was sich beispielsweise in Deutschland die Öffentlichkeit keineswegs bieten ließe. Bezeichnend auch, wie unter Lula der Interessenfilz funktionierte: Zu Duda Mendoncas am höchsten bezahlten Mitarbeitern zählte Luis Favre, Ehemann der Elitedame Marta Suplicy, Vizechefin der Arbeiterpartei. In Sao Paulo wirkte sie als Präfektin desaströs, begünstigte vor allem die ohnehin Privilegierten, wurde nicht wiedergewählt.
“Affäre Palocci: Orgien, Viagra, Huren“
Letztes Jahr hatte Lula betont:”Ich fühle mich durch inakzeptable Praktiken verraten, von denen ich niemals gewußt habe.” Für viele Brasilianer eine lächerliche, unglaubwürdige Entschuldigung, da alle Korruptionsfäden just vom Präsidentenpalast aus geknüpft wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatte Lula noch den eiskalt neoliberalen, bei Kirche und Sozialbewegungen verhaßten Finanzminister Antonio Palocci, mächtigster Mann im Kabinett, an seiner Seite. Palocci bestritt vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß, jemals eine kleine Villa Brasilias betreten zu haben, in der zwielichtige, teils mit ihm befreundete Lobbyisten krumme Geschäfte ausheckten, illegale Gelder aufteilten und Orgien mit Prostituierten feierten. Doch dann sagte der 24-jährige Hausmeister Francenildo Costa glaubhaft aus, Palocci sei häufig in der Villa bei den Lobbyisten und den Huren gewesen. Nach den Gelagen, so Costa, habe er die Zimmer immer von benutzten Präservativen, übriggebliebenen Viagra-Pillen und Schnapsflaschen säubern müssen. Wenn der „Chef” in der Limousine sich der Villa nahte, hatte Costa stets die Außenbeleuchtung der Villa abschalten müssen, damit niemand von den Nachbarn den Finanzminister erkennen konnte. Diese Aussagen wirkten wie eine Bombe. Gemäß den Presseberichten wurde daraufhin im Präsidentenpalast unter Einschaltung Lulas und selbst des Justizministers beschlossen, den Hausmeister zu diskreditieren, unter anderem sein Bankgeheimnis zu brechen. Costas Vater hatte offenbar gerade eine größere Summe überwiesen “ das sollte gegen den jungen Mann genutzt werden. Minister Palocci versuchte sogar, den brasilianischen Geheimdienst ABIN und die Bundespolizei für diskreditierende Aktionen gegen den Hausmeister zu gewinnen. Costas Bankgeheimnis wurde tatsächlich gebrochen, doch die facettenreiche heimtückische Aktion ging daneben, kam an die Öffentlichkeit “ Lula mußte Palocci raschest entlassen. In einem Großteil der deutschen Kommerzmedien wurde kurioserweise berichtet, Palocci habe als Konsequenz aus der Affäre um illegale Wahlkampffinanzierung seinen Rücktritt erklärt. Paloccis wirtschaftspolitischer Kurs wurde ausdrücklich gelobt.
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/16/lulas-palocci-skandal-hausmeister-der-den-finanzminister-und-jetzigen-dilma-rousseff-berater-sturzte-hohe-entschadigung-zugesprochen-orgien-viagra-huren/Doch nun drohen dem einstmals „starken Mann” der Regierung ein Gerichtsprozeß und Gefängnis. (Aktuelle Anmerkung von 2008: Palocci wurde zum Kongreßabgeordneten gewählt)
“„Nicht-Menschen””
Sozialwissenschaftler sahen den Umgang der Mächtigen mit einem einfachen Mann aus dem Nordost-Teilstaat Piaui als Hinweis auf die fortdauernde Sklavenhaltermentalität, auf den Umgang mit „Subalternen”, mit „sprechenden Werkzeugen”, mithin „Nao-Pessoas”, Nicht-Menschen. Diesen traue man gewöhnlich eine eigene Meinung, eigenes Denken und Handeln nicht zu. Man lasse nach Polit-Gelagen Viagra und benutzte Kondome zurück “ und gehe davon aus, daß Hausmeister, die tags darauf alles zu säubern hätten, sich nie Fragen nach den Hintergründen, den Beteiligten stellten. „In interpersonellen Beziehungen andere in solcher Weise zu erniedrigen, führt nie zu einem guten Resultat”, schrieb die angesehene Therapeutin Anna Veronica Mautner in der „Folha de Sao Paulo”.
Interessant, mit welchen Tricks die Lula-Regierung derzeit arbeitet: Damit die Presse nicht mitbekommt, daß Beamte der Bundespolizei zwecks Vernehmung zu Paloccis Haus fuhren, wurden die Journalistenscharen Brasilias wegen eines angeblich wichtigen Anlasses zeitweise in ein Hotel der Hauptstadt gelockt. Ex-PT-Schatzmeister Paulo Okamotto versteckte sich gemäß den Berichten im Nebenzimmer eines Ministeriums, ließ sich von seinen Mitarbeitern gegenüber einem Beamten der Bundespolizei verleugnen, der einen Vernehmungsbescheid persönlich zu überbringen hatte. Der Beamte zog wieder ab, kehrte dann aber wegen einer Formalität noch einmal zurück “ und traf prompt auf den angeblich verreisten Okamotto.
“Impeachment und Lula“
„Die Krise bewegt sich auf niedrigstem Niveau “ beschämend für Brasilien”, analysiert daher der deutschstämmige Odilo Scherer, Generalsekretär der Bischofskonferenz. Das Land durchlebe eine düstere, triste, enttäuschende Phase seiner Geschichte, konstatieren andere Bischöfe. Daß überall, nicht nur in der Politik, ethische Prinzipien fehlten, sei bedrückend. Anerkannte Juristen des Anwaltsverbandes, aber auch Sozialwissenschaftler und Kolumnisten argumentieren, daß Lula schon deshalb ein Impeachmentverfahren verdiene, weil er geradezu surrealistisch zwielichtige Politiker, die er selbst wegen schweren Delikten entlassen mußte, weiterhin öffentlich als „Brüder, Freunde und Genossen” würdige. Und damit jeglichen Anstand, den das Präsidentenamt erfordere, vermissen lasse. Immerhin 83 Prozent der Brasilianer nennen Lula mitverantwortlich für den Korruptionsskandal. Gemäß neuesten Meinungsumfragen sinkt die Popularität Lulas jedoch nur langsam, würde er bis auf weiteres im Oktober wiedergewählt. Begründet wird dies einerseits mit dem sehr niedrigen Informationsgrad der extrem ungebildeten Massen über die innenpolitische Krise, überhaupt politische Zusammenhänge “ was seit jeher ganz im Interesse der brasilianischen Machteliten sei. Andererseits mit den staatlichen Almosen für über elf Millionen arme Familien. Daß „oben in der Politik” alle Diebe seien und sich rücksichtslos bereicherten, werde von vielen als völlig normal angesehen. Der renommierte progressive Anwalt und Rechtsprofessor der Universität von Sao Paulo, Fabio Konder Comparato, wies in diesem Zusammenhang auf die „traditionelle Passivität oder komplette Resignation unseres Volkes angesichts der sozialen Ungerechtigkeiten” hin, was seit der Sklavenzeit von den herrschenden Schichten in einer konzertierten Aktion gefördert, erreicht werde.
“„Kleptokratie”, Pornocracia, Hipocritocracia”
Kolumnisten wie der Schriftsteller Joao Ubaldo Ribeiro fragen daher, welchen Namen man dem politischen System Brasiliens geben könnte. „Denn eine Demokratie ist das hier nicht.” Ribeiro schlug Begriffe wie „Kleptokratie”, aber auch Pornocracia und Hipocritocracia vor. Er und andere Beobachter erinnern daran, daß bislang auch wegen des fehlenden Drucks der Straße im Grunde nur sehr wenige politische Straftaten der Lula-Ära aufgeklärt worden sind. Erinnert wird stets an den Fall des integren Präfekten Celso Daniel von Santo Andrè bei Sao Paulo, der zu den angesehensten Führungspersönlichkeiten der PT zählte, jedoch 2002 unter bis heute nicht geklärten Umständen gefoltert und ermordet wurde, weil er sich offenbar gegen ein lokales PT-Korruptionsnetz auflehnte. Mehrere nahe Familienangehörige Daniels haben wegen Morddrohungen inzwischen das Land verlassen.
“Regierung zerbröckelt“
Infolge der Regierungsskandale hat Lula inzwischen den größten Teil seiner Minister und anderen engen Mitarbeiter verloren, die im Januar 2003 gemeinsam mit ihm ihre Ämter angetreten hatten. Ende März verabschiedeten sich auf einen Schlag acht Minister unter dem Vorwand, im Oktober für andere politische Funktionen kandidieren zu wollen und deshalb bestimmte Fristen einhalten zu müssen. So regiert Lula derzeit zwangsläufig mit einer großen Zahl von Personen, die er zuvor persönlich gar nicht kannte.
Die jüngsten politischen Ereignisse in Brasilien bedeuten auch eine Bankrotterklärung der sogenannten Brasilianisten, die Lula und seinen engsten Führungszirkel größtenteils mit Vorschußlorbeeren bedacht hatten. Der in Brasilien am meisten zitierte und gewürdigte Brasilianist Thomas Skidmore aus den USA erklärte jetzt:Die Korruptionsskandale haben mich sehr überrascht. Dabei war u.a. wegen Lulas Bündnissen mit berüchtigtsten, archaischen Figuren der brasilianischen Geld-und Politikerelite bereits lange vor dem Amtsantritt absehbar, welcher Methoden sich der ”Hoffnungsträger und die Führungszirkel der Arbeiterpartei bedienen würden.

Arnaldo Jabor: http://www.youtube.com/watch?v=zD6y2UgFuw8&feature=related

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/11/impeachment-gegen-lula-wegen-des-parte

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/10/wahlen-in-rusland-und-in-brasilien-wie-unterschiedlich-mainstream-und-politschauspieler-reagieren/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/13/brasiliens-katholische-kirche-ruft-zu-protesten-gegen-massive-korruption-unter-der-rousseff-regierung-auf-viel-lob-fur-rousseff-regierungsstil-aus-europa/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/09/wikileaks-und-korruption-unter-lula-in-brasilien-geheimdepesche-des-us-botschafters-mit-gravierenden-bewertungen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/11/brasiliens-korruptionskrisen-und-ein-selbst-von-schriftsteller-joao-ubaldo-ribeiro-deshalb-gerne-zitierter-samba-se-gritar-pega-ladraobezerra-da-silva/

Brasiliens Politik-Insider Noblat zu Hintergründen von Lulas Parteien-und Stimmenkaufskandal “Mensalao”: Nach Enthüllungen habe Lula deprimiert von Rücktritt gesprochen…Wikileaks und Mensalao. “Schließlich war nötig, einen der Spitzen-Köpfe zu opfern, damit Lula den eigenen Kopf retten konnte.” Warum Lula aus der Ersten Welt soviel Lob und hochdotierte Preise bekommt. **

Noblat schrieb weiter in der Qualitätszeitung “O Globo”, Lula habe zu diesem Zeitpunkt gewußt, daß der Werbemanager Marcos Valerio – einer von jenen, die die Zahlung von Bestechungsgeldern an Parlamentsabgeordnete managten – damit drohte, alles über die Hintergründe des Skandals auszupacken. Der damalige Chefminister des Zivilkabinetts José Dirceu(Amtsvorgänger von Dilma Rousseff)sei daraufhin eingeschaltet worden, um mit Marcos Valerio ein Stillschweigen auszuhandeln und auf diese Weise Lula zu beruhigen. Dirceu habe dies erreicht. Ein, zwei Monate später wurde Dirceu verpflichtet, um seinen Rücktritt zu bitten – Dirceu sei wieder in den Nationalkongreß übergewechselt, dort aber amtsenthoben worden. “Schließlich war nötig, einen der Spitzen-Köpfe zu opfern, damit Lula den eigenen Kopf retten konnte.”

Dirceu blieb indessen hinter den Kulissen einer der politisch einflußreichsten Köpfe der Lula-Regierung, wurde von Lula stets als “Companheiro”, mit außerordentlichem Respekt behandelt und hofiert, stellen Kommentatoren heraus.

Nach der Enthüllung des Mensalao-Skandals nahmen die Sympathien in der Ersten Welt für Lula und dessen Regierung deutlich zu.

Laut Angaben des Kommunikationsexperten José Arbex verhinderte der Mensalao-Skandal Lulas Wiederwahl nicht, weil dieser von einer Gesellschaftschicht unterstützt werde, die keine Zeitung lese und sich daher nicht betroffen fühle. Aus dem gleichen Grunde habe auch der Skandal um Erenice Guerra keine größeren nachteiligen Wirkungen für die Wahl von Dilma Rousseff gehabt. Guerra sei eine enge Freundin von Rousseff, deren Amtsnachfolgerin als Chefministerin des Zivilkabinetts.

Wikileaks: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/20/wikileaks-und-lulas-mensalao-korruptionsskandalverruckt-und-pervers-laut-gefeuertem-chefminister-jose-dirceu-gegenuber-us-diplomat-laut-landesmedien-dirceu-diz-que-mensalao-foi-esquema-louco/

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“Den Holocaust gabs nicht!”  “Den Mensalao-Skandal auch nicht!!!”

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/23/brasiliens-neue-regierung-von-dilma-rousseff-posten-und-postchen-fur-die-12-parteien-der-regierungsallianz-37-minister-17-von-lulas-arbeiterpartei-pt/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/27/brasilien-unter-rousseff-lula-und-die-echos-der-diktatur-landesmedien-kritisieren-straffreiheit-fur-diktaturverbrecher-wurdigen-argentiniens-konsequenten-umgang-mit-militardiktatoren-wie-videla/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/27/dilma-rousseff-regiert-mit-musikclown-tiririca-kongresabgeordneter-des-regierungsbundnisses-mit-rekord-wahlergebnis/

Lula lobt überschwenglich Auslandsmedien: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/04/lula-lobt-in-rio-uberschwenglich-auslandsmedien-fur-deren-berichterstattung-stets-harsche-kritik-an-nationalen-medien-elogios-para-a-imprensa-de-fora/

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Erenicegate – Zeitungsausriß.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/19/schatzmeister-von-lulas-arbeiterpartei-von-staatsanwalt-wegen-bandenbildung-und-geldwasche-angeklagt-laut-landesmedien/#more-6934

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/04/marina-silva-predigerin-einer-evangelikalen-wunderheiler-sektenkirche-abtreibungsgegnerin-kreationistin-weltweit-bekannteste-grune-brasiliens-wie-tickt-lulas-ex-umweltministerin-die-selbst-beim/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/01/alle-schonen-dilma-rousseff-merkwurdige-tv-schlusdebatte-der-brasilianischen-prasidentschaftkandidaten-keinerlei-hinweis-auf-jungste-regierungsskandale-haushaltstricks-umkippen-dilma-rousseffs-in/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/23/autoritarismus-von-lula-in-manifest-verurteilt-pt-grunder-helio-bicudolangst-ausgetreten-und-deutschstammiger-kardinal-evarista-arns-unterzeichnen-regierungsattacken-gegen-medien-zuruckgewies/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/16/feuert-lula-sicherheitshalber-seine-schwer-angeschlagene-zivilkabinettsminister-erenice-guerra-miriam-belchior-als-nachfolgerin-genannt/

“Lula und der herzliche Faschismus auf brasilianisch” – José Arbex in Zeitschrift “Caros Amigos”. “Wir erleben die Barbarei in unserem Alltag.” Frei Betto über fortbestehendes Hungerproblem. “Wenn es ein Land gibt, in dem das Volk die Krise nicht erlebte, dann war es dieses hier!”(Lula) “Menschenrechte außer der Mode”. **

http://carosamigos.terra.com.br/index_site.php?pag=revista&id=146&iditens=710

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José Arbex, Professor an der Katholischen Universität, auf internationalem Menschenrechtstribunal von Sao Paulo – der jetzige Präsidentschaftskandidat und kirchliche Menschenrechtsaktivist Plinio Sampaio fungierte als Hauptankläger. http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/11/plinio-sampaio-wie-tickt-der-einzige-kirchliche-menschenrechtsaktivist-unter-den-prasidentschaftskandidaten-fur-die-pflichtwahl-brasiliens-im-oktober/

(In Caros Amigos haben der Befreiungstheologe Frei Betto und Landlosenführer Joao Pedro Stedile ihre ausführlichen Kolumnen)

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/14/steinigen-im-iran-unter-ahmadinedschad-und-in-brasilien-unter-lula-lula-konnte-sich-uber-die-tatsache-beunruhigen-das-brasilien-zu-den-landern-gehort-in-denen-am-meisten-gelyncht-wird-jose/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/nach-wie-vor-hemmungslose-aktionen-der-todesschwadronen-institutionalisierte-barbarei-lulas-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-raumt-gegen-ende-der-zweiten-amtszeit-erneut-fortbestehen-der-b/

Autoritarismus-und Faschismusvorwürfe gegen Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/23/autoritarismus-von-lula-in-manifest-verurteilt-pt-grunder-helio-bicudolangst-ausgetreten-und-deutschstammiger-kardinal-evarista-arns-unterzeichnen-regierungsattacken-gegen-medien-zuruckgewies/

In meinungsbildenden deutschen Analysen wird die brasilianische Regierung ausdrücklich als “progressiv” eingestuft.

In derselben Ausgabe von “Caros Amigos”: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/08/warum-brasilia-in-europa-darunter-deutschen-parteien-wegen-fortschrittlicher-regierungspolitik-gelobt-wird-a-desigualdade-no-brasil-e-coisa-da-sociedade-feudal-ipea-prasident-marcio-pochm/

Frei Betto: “Oito anos depois de o PT no poder, o Fome Zero se faz urgente para um terco da populacao brasileira!”

Deutsches katholisches Hilfswerk Misereor ermöglicht Folter-Dokumentation der brasilianischen Gefangenenseelsorge: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/13/misereor-deutsches-katholisches-hilfswerk-unterstutzt-brasilianische-folter-dokumentation-folter-unter-der-lula-regierung-youtube-video-25-jahre-nach-dem-ende-der-militardiktatur-weiter-folter/

Den weltweit bekannten Menschenrechtspriester Julio Lancelotti in Sao Paulo empört ebenfalls, daß 25 Jahre nach dem Ende der Militärdiktatur Brasilien zwar zu den Unterzeichnern der internationalen Anti-Folter-Konvention gehört, barbarische, sadistische Torturen jedoch weiterhin zur ganz normalen Gefängnis-und Polizeipraxis gehören. Lancelotti sieht mehrere Gründe, warum gravierende Menschenrechtsprobleme im jetzigen Präsidentschaftswahlkampf keine Rolle spielen.  „Unsere Demokratie ist noch unfertig, wir haben nur eine Formaldemokratie. Die Politiker scheuen sich davor, über Menschenrechte zu sprechen, weil sie andernfalls Stimmen verlieren würden.  Zum nationalen Bewußtsein zählt, die Ermordung von Obdachlosen nicht wichtig zu nehmen – und die Folter auch nicht. Man denkt, Banditen müßten eben gefoltert werden. Die Deutschen werden das gut verstehen, weil ja Hitler die Macht übernahm und das Volk dies akzeptierte. All dies wiederholt sich in der Geschichte.“http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/10/kommunist-oscar-niemeyer-macht-wahlwerbung-fur-den-oligarchie-rechten-marco-macieldem-maciel-ist-intelligent-und-uberaus-ehrlich-wie-brasiliens-politik-funktioniert-stalin-war-phantasti/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/10/29/unter-lula-hat-die-soziale-ungleichheit-zugenommen-chico-whitaker-trager-des-alternativen-nobelpreises-weltsozialforum-mitgrunder-katholischer-menschenrechtsaktivist/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/06/daniel-cohn-bendit-im-grunen-wahlkampf-brasiliens-was-alles-fehlt/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/16/lulas-palocci-skandal-hausmeister-der-den-finanzminister-und-jetzigen-dilma-rousseff-berater-sturzte-hohe-entschadigung-zugesprochen-orgien-viagra-huren/

Lula-Skandal um Chefministerin Erenice Guerra: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/17/lulas-neuester-skandal-prasidentenpalast-wuste-bereits-seit-februar-von-den-machenschaften-die-jetzt-zum-sturz-von-ministerin-erenice-guerra-fuhrten-berichten-die-landesmedien/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/29/lula-benjamin-sexuelle-gewalt-offentliche-diskussion-o-menino-do-mep/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/12/wenn-es-ein-land-gibt-in-dem-das-volk-die-krise-nicht-erlebte-war-es-dieses-hier-brasiliens-staatschef-lula-zu-den-wirkungen-der-finanz-und-wirtschaftskrise-der-verbrauch-pro-familie-stieg-u/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/14/brasiliens-exporte-anteil-nichtbrasilianischer-multis-wachst-stetig/

http://twitter.com/das_blaettchen/statuses/22874480814

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/28/menschenrechte-auser-der-mode-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-zur-geringen-resonanz-der-amnesty-international-kritik-an-der-lage-im-tropenland/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/18/matices-medien-staat-und-gesellschaft-in-lateinamerika-anklicken/

“Das Monster der tausend Ideologien.” Angeli, Folha de Sao Paulo, Ausriß.

Donnerstag, 30. September 2010 von Klaus Hart   **

http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

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http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/28/mist-habe-ich-vergessen-dilma-abzuschalten/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/17/mit-rund-500-euro-familieneinkommen-in-brasilien-schon-mittelschicht-was-in-europa-gut-ankommt/

Rio+20-Konferenz: An den Resultaten der UNO-Umweltkonferenz von 1992 lassen sich die tatsächlichen Ziele und Absichten erkennen – damals unter Betroffenheitsgeschwätz und Entschlossenheitsrhetorik versteckt – siehe Kopenhagen, Durban. Brasiliens fortdauerndes Hungerproblem. Armutsgrenze allen Ernstes bei etwa 65 Euro. **

Brasiliens Qualitätsmedien betonen, daß sich seit der Rio-Konferenz von 1992 der Zustand der Erde sichtlich verschlechtert hat und nennen Fakten. So habe sich seit damals der Verbrauch natürlicher Ressourcen um etwa 40 Prozent erhöht, stieg die Weltbevölkerung um 26 Prozent/ 1,45 Milliarden Menschen. Die Artenvielfalt des Planeten verringerte sich um 12 Prozent, der CO2-Ausstoß wuchs um 36 Prozent. Die Zahl der Naturkatastrophen verdoppelte sich, die Plasteproduktion stieg um 130 Prozent. 300 Millionen Hektar Wald wurden vernichtet. In Brasilien betraf die Abholzung vor allem die Amazonas-Teilstaaten Rondonia, Pará und Mato Grosso.

Das neue ThyssenKrupp-Stahlwerk in Rio de Janeiro emittierte 2010 5,7 Millionen Tonnen CO2 – laut Landesmedien. 

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1375344/

Auf der UNO-Konferenz von 1992 hatten die jedermann bestens bekannten Öko-Sprücheklopfer just die gegenteilige Entwicklung zugesichert.  Auch in Mitteleuropa begann nach 1992 ein Großangriff auf den Naturschutz – die Resultate sind überall sichtbar, besonders aggressiv wurde gegen die Artenvielfalt und die Landschaft vorgegangen.

Für Rio+20 sitzen die üblichen Spesenritter bereits in den Startlöchern, reichen ihre “Projekt”-Anträge ein, garantieren üppige Kostenerstattung, schalten bereits das gängige Vorab-Öko-Gesülze in den Mainstream durch.

Das Motto ist längst international bekannt: “Grün” öffentlich daherreden, umweltfeindlich denken und handeln – die Resultate sprechen Bände. 

Das soziokulturelle Umfeld von Rio+20: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/07/wwf-schweiz-am-pranger-wieso-nur-der-wwf-ungezahlte-oko-ngo-arbeiten-heute-in-wahrheit-fur-die-gegenseite-werden-von-ihr-gesponsert/

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“Und die Naturschutzverbände sind selbst Teil des windigen Systems geworden und keine Anwälte der Natur mehr, die kann man als Verbündete vergessen.” Manfred Knaake, Wattenrat Ostfriesland

Rio+20.Brasiliens über 1000 Giftsprühflugzeuge – der Umwelthorror. Monokulturen von Soja, Mais, Kaffee, Zitrusfrüchten, Bananen und Getreide aus der Luft eingenebelt. Energische Proteste von Umweltorganisationen. “Pestizid-Rekord”. Gigantische Bienenvernichtung wie in Europa, Deutschland. “Das neue Natursterben”. (Wirtschaftswoche-Chef Roland Tichy) Greenaction. **

http://porkworld.com.br/noticias/post/aviacao-agricola-cresce-8-em-2010

Laut Landesmedien wuchsen die Agrarflugunternehmen 2010 um 8 Prozent, wird die Flotte der Giftsprühflugzeuge zügig vergrößert. Der ungehemmte Gifteinsatz hat ebenso wie in Europa, Ländern wie Deutschland, eine gigantische Bienenvernichtung bewirkt, zudem generell die Artenvielfalt spürbar verringert. Aus Europa bekommt Brasiliens Agrobusiness wegen der herausgestellten “Effizienz” und der niedrigen Produktionskosten sehr viel Lob – ebenso die Lula-Rousseff-Regierung wegen ihrer Umweltpolitik.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/04/neue-deutsche-umweltpolitik-in-brasilien-umweltjournalist-norbert-suchanek-uber-die-folgen-des-sojawahns-brachiale-naturvernichtung-dank-immer-hoherer-zucker-und-ethanolimporte-thyssenkrupp/

Deutschlands Öko-Bluffer: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/12/das-neue-natursterben-wirtschaftswoche-wie-die-oko-bluffer-deutschlands-natur-den-garaus-machen-nicht-anders-als-in-brasilien-die-rolle-der-subventionierten-alibi-umweltorganisationen-und/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/09/pestizid-rekord-in-brasilien-eine-million-tonnen-verspruht-umwelt-und-gesundheitspolitik-unter-lula-rousseff-agrobusiness-ist-gift/

Greenaction:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/12/samba-im-autotank-und-hungrige-zeiten-greenaction-zitiert-aus-website-text-uber-umwelt-und-menschenfeindliche-ethanol-und-zuckererzeugung-in-brasilien/

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Giftspritzer in Deutschland.

“Neben dem Anbau von Monokulturen rollt eine Lawine von chemischen Eingriffen über unsere Felder… Raps ist ein Farbtupfer in der Landschaft, aber biologisch tot, zudem stark mit Agrargiften gespritzt. Wenn man durch die Weinberge des Rheinlandes fährt, sieht man eine gewachsene Kulturlandschaft. Aber wo ist da Biodiversität? Über die Weinberge gehen riesige Spritzgänge drüber –  die Bodenfauna ist daher gleich null, die Vogelfauna auf ein Minimum reduziert.” (Michael und Annegret Stubbe, Uni Halle)

Dr. Michael Stubbe, Halle: „Ich bemerke jedes Jahr, daß Arten auf einmal fehlen in der Natur. Das ist verheerend! Wir haben als Kinder noch riesige Maikäferschwärme erlebt, Maikäfer dienten sogar als Schweinefutter. Wenn man dies heute berichtet, wird es für Jägerlatein gehalten, erscheint unvorstellbar. Man muß hundertprozentig davon ausgehen, daß der Agrargifteinsatz nach der politischen Wende deutlich erhöht wurde. Insektizide beispielsweise wurden in der DDR relativ wenig eingesetzt – nach der Wende wurden sie über Ostdeutschland geradezu lawinenartig herübergewälzt. Allein in den Agrarregionen der DDR war die Biodiversität, in erster Linie die Bodenfauna, etwa zehnfach höher als auf westdeutschen Gefilden – dazu existieren wissenschaftliche Untersuchungen.  Nach der Wende haben sich innerhalb weniger Jahre spürbare Veränderungen vollzogen. Früher gab es  selbst nachts eine vielfältige Insektenwelt zu beobachten, Nachtschmetterlinge und Käfer der verschiedensten Gattungen – das ist heute fast alles weg! Bei Exkursionen mit Studenten freue ich mich geradezu, wenn ich denen mal einen Tagfalter zeigen kann. Das ist verheerend! Zwar wird viel von Biodiversität gesprochen, auch von der Regierung – doch ist das alles Schall und Rauch, wenn man zu solchen Konzeptionen nicht die nötigen Mittel bereitstellt.”

 ”Der starke Rückgang der Sperlinge könnte darauf zurückzuführen sein, daß diese Vögel vergiftete Insekten gefressen haben – der Gifteinsatz hat erheblich zugenommen, man riecht es überall. Entsprechende Untersuchungen fehlen – man möchte solche Studien nicht… Auffällig, wieviele Jungvögel an Nahrungsmangel sterben – wesentlich eine Folge der neuen Gift-Landwirtschaft. Wir haben heute Monokulturen, Agrarsteppen, die vor 1990 unvorstellbar waren – die Fruchtfolge wurde abgeschafft. Überspitzt gesagt, haben Bauern heute doch fast nur noch die Giftpritze und den Mähdrescher! Die spritzen ja schon Gifte, wenn noch garnichts gewachsen ist. Zu den Ergebnissen zählt, daß Mäuse seltener werden, die u.a. die Hauptnahrung für Eulen und Käuze sind – was zu katastrophalem Nachwuchsrückgang bei solchen Arten führt. Fast alle Eulen sind betroffen, auch die Greifvögel, ob Turmfalke, Rotmilan , Raubwürger oder Mäusebussard. Viele brüten garnicht, ziehen aus ihrer Stammregion weg, bleiben weg. Es fehlt einfach die früher vorhandene Nahrung. Der massive Rapsanbau ist eine absolute Katastrophe für den Naturschutz, da gerade Vögel nicht mehr an Nahrung herankommen, auch die Lerchen beispielsweise, die stark zurückgehen – genauso die Kiebitze. Denen oben in den Regierungsstellen ist das alles bestens bekannt. Der Rückgang der Sperlinge ist extrem – vermutlich liegt es an vergifteten Insekten.” (Ostdeutsche Umweltexperten)

Bundesamt für Naturschutz:

“Ostdeutsche Agrarlandschaft hat größere Artenvielfalt

Zitat:

  • Bundesamt für Naturschutz präsentiert die Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsvorhabens:
  • Bonn, 14.12.2001: Große Teile der ostdeutschen Agrarlandschaft weisen im Vergleich zu Westdeutschland immer noch eine relativ hohe Biotop- und Artenvielfalt auf. Dies belegt ein vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Auftrag gegebenes Forschungsvorhaben. Es wird allerdings auch deutlich, dass gegenwärtig in Ostdeutschland eine zunehmende Angleichung an die arten- und individuenarmen westdeutschen Verhältnisse zu beobachten ist…

    Auch wenn der vorgegebene finanzielle Rahmen nur eine exemplarische Untersuchung ermöglichte und eine Reihe wichtiger Primär-Daten zu den Bewirtschaftungsweisen in Ostdeutschland im Zuge der Umstrukturierung der Landwirtschaft Anfang der 90er Jahre verloren gegangen sind, können einige der dokumentierten Unterschiede in den Bewirtschaftungsweisen mit der auch heute noch existierenden größeren Artenvielfalt und den höheren Individuenzahlen der Tier- und Pflanzenwelt in der intensiv genutzten Agrarlandschaft Ostdeutschlands in Zusammenhang gebracht werden…”

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/09/vogelkundler-uwe-westphal-und-die-folgen-grun-rot-schwarzer-naturschutzpolitik-was-bewirkten-alibi-umweltorganisationen-in-welchem-teil-deutschlands-war-vor-1990-die-artenvielfalt-am-hochsten/

    Auf die Idee, beispielsweise einen Gifteinsatzstopp durchzusetzen, bis sich die Bestände von Schmetterlingen und Maikäfern wieder erholt haben, kommen die Alibi-Umweltschutzverbände und sogenannten Öko-Parteien natürlich nicht.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/30/oko-protest-in-der-city-sao-paulos/

    Brasiliens Kirche appelliert an Europas Christen: Schweigt nicht zu diesen Zuständen hier. Hintergrund von 2008

    Sklavenarbeit, Umweltvernichtung, teure Nahrungsmittel und Misere in Brasilien – für volle Auto-Tanks in europäischen Staaten wie Deutschland? Die katholische Kirche des Tropenlandes hat jetzt an die deutschen Gläubigen appelliert, zu den unmenschlichen Bedingungen bei der Erzeugung des Kraftstoffs Ethanol aus Zuckerrohr nicht zu schweigen. Padre Antonio Garcia Peres, Generalsekretär der brasilianischen Wanderarbeiter-Seelsorge, sagte, die deutschen Kirchen müßten die Öffentlichkeit über die gravierenden Hintergründe und Folgen der Ethanolproduktion aufklären, vor allem brutale Menschenrechtsverletzungen  sowie Umweltzerstörung anprangern. Padre Peres lebt, arbeitet seit vielen Jahren nahe der Wirtschaftsmetropole Sao Paulo mitten in einer traditionellen Landwirtschaftsregion. „Die Böden im Teilstaat Sao Paulo zählen zu den fruchtbarsten der Erde – deshalb wurden hier früher alle wichtigen Grundnahrungsmittel, von Bohnen bis Reis, Getreide aller Art, angebaut. Wenn ich mich jetzt umschaue – ein wahrer Ozean von Zuckerrohr zur Ethanolerzeugung. Es ist der reine Wahnsinn – pure Geld-und Profitgier hat diesen absolut verrückten Ethanolboom ausgelöst, das muß man entlarven!“ Durch die Ethanolproduktion werde die Nahrungserzeugung stark reduziert, erhöhten sich die Lebensmittelpreise. In Sao Paulo, Brasiliens größter Stadt, seien schwarze Bohnen, ein wichtiges, sehr nährstoffhaltiges Grundnahrungsmittel im Lande, in den letzten zwölf Monaten um 168 Prozent verteuert worden. Mit  zunehmenden Ethanolexporten  auch nach Deutschland  werde all diese negative Entwicklung weiter forciert.

    Ist das die einsame Position eines Provinzpadres, der die Welt, die neuen Zeiten nicht mehr versteht? Schließlich rühmt auch Deutschlands Wirtschaft jenes Ethanol als „Biosprit“, als sauber, umweltfreundlich, fortschrittlich. Padre Peres ist längst gefragter Experte, reist häufig in europäische Länder, wird von Nichtregierungsorganisationen ebenso wie von der UNO regelmäßig konsultiert. Nicht zufällig nennt diese die Erzeugung von Agro-Treibstoffen sogar „ein Verbrechen gegen die Menschheit“ – Lateinamerika werde ebenfalls von der neuen, weltweiten Hunger-und Nahrungsmittelkrise erfaßt.  Padre Peres hat die gesamte Bischofskonferenz Brasiliens hinter sich, arbeitet eng mit kirchlichen, nicht-kirchlichen Umwelt-und Menschenrechtsaktivisten zusammen. Und beruft sich stets auf Jesus Christus: „Er hat uns gelehrt, brüderlich zu handeln, für christliche Werte zu kämpfen. Kirche darf nicht heißen, nur Gottesdienste zu zelebrieren, eine leere Spiritualität zu predigen. Echter Glaube zeigt sich in der täglichen Praxis! Deshalb darf die Kirche jetzt Jesus Christus nicht verraten, darf nicht mithelfen, diese unerträglichen Zustände zu verstecken oder zu bemänteln, sondern muß ganz im Sinne von Jesus klar Position beziehen, muß informieren und hinterfragen, hat dort in Deutschland jetzt eine ganz wichtige Rolle.“ Vor dem Hintergrund der Nahrungskrise müßten die Kirchen zudem ein weltweites Netz der Solidarität knüpfen, auf die Einhaltung der Menschenrechte dringen. „Die Wohnlager der Zuckerrohrarbeiter erinnern mich an deutsche KZs – nur durch abstoßendes, inhumanes Sozialdumping sind brasilianisches Ethanol, brasilianischer Zucker auf dem Weltmarkt so billig!“

    Padre Peres beobachtet, wie nicht nur im Teilstaate Sao Paulo mit seinen deutschen Auto-Multis von VW bis Mercedes-Benz europäische, darunter deutsche Investoren Milliarden Euro in die Ethanolerzeugung stecken. „Pflegt man in Deutschland nicht diesen wunderschönen Diskurs von der sozialen Verpflichtung des Eigentums, vom Wert des human factor – vergißt das aber in Brasilien?“, fragt er ironisch. Und richtet auch an die Investoren einen Appell:“Sie dürfen nicht nur auf rasche Superprofite schauen, sondern müssen hier beim Respektieren von Menschenrechtsnormen und Sozialstandards ein Beispiel geben! Mit Menschenleben darf man nicht spielen – Investoren sollten sich nicht zu Komplizen skandalöser Zustände machen!“

    Brasilien ist die zehntgrößte Wirtschaftsnation, Sao Paulo ihr reichster , ökonomisch führender Teilstaat. „Und dennoch verdeckte Sklaverei, viele Arbeiter sterben vor Erschöpfung!“ Kaum zu fassen, aber Zuckerrohrarbeiter auf den endlosen Plantagen verdienen monatlich allerhöchstens umgerechnet etwa 300 Euro. Wer als Zuckerrohrschneider mit dem schweren Haumesser pro Tag nicht mindestens acht Tonnen schafft, fliegt raus. Immer mehr Arbeiter nehmen deshalb harte Drogen wie Crack, um durchzuhalten, die körperlichen Schmerzen zu ertragen. „Das sind bitterarme, häufig schlecht ernährte Wanderarbeiter aus dem tausende Kilometer entfernten Nordosten – man braucht sich nur vorzustellen, wie die am Ende des Arbeitstages aussehen – fix und fertig!“ Unter den Zuckerrohrplantagen liegt das bis Argentinien reichende, weltgrößte Süßwasservorkommen. „Das wird durch den massiven Pestizideinsatz kontaminiert.“

    Über dreitausend Kilometer von Padre Peres entfernt, fordert in Amazonien der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler sogar einen Stopp für weitere Zuckerrohrplantagen, kritisiert den Ethanolboom ebenfalls scharf. „Wer im Weg ist, wird erschossen“, sagt Kräutler zu den vielen Morden an Umwelt-und Menschenrechtsaktivisten, die sich den Vernichtern der Schöpfung in den Weg stellten. Der Bischof selbst überlebte Attentate, ist von Mord bedroht, wird rund um die Uhr durch Polizisten bewacht. Daß man in Europa meist so gleichgültig gegenüber den Zuständen in Lateinamerika ist, erbittert ihn. „Es ist kurzsichtig zu sagen, damit habe ich nichts zu tun! Wir sind in einer einzigen Welt. Wir tragen auch Verantwortung für andere Teile der Welt und die Menschen, die dort leben. Gerechtigkeit heißt, daß wir uns gerade für diese Völker, die heute im Abseits stehen, einsetzen – und das ist auch Aufgabe der Kirche. Profitgier zerstört Amazonien!“

    Aber was stimmt denn nun? Deutsche Politiker, deutsche Wirtschaftsexperten sagen doch immer, die Ethanolproduktion schädige Brasiliens Regenwälder nicht, in Amazonien wachse gar kein Zuckerrohr, nur viel weiter südlich – und Brasiliens Staatschef Lula sagt das auch. Der französische Menschenrechtsanwalt und Franziskaner Xavier Plassat, der in Brasilien die Anti-Sklaverei-Aktionen der Bischofskonferenz leitet, widerspricht  diesen „Experten“ und auch Lula:“Das ist die Unwahrheit. Lula sagte all dies in Europa just an dem Tag, als auf einer Zuckerrohrplantage in Amazonien über eintausend Sklavenarbeiter befreit worden sind! Ein alter Hut, daß in vier Amazonas-Teilstaaten seit Jahren Zuckerrohr angebaut wird!“

    Moment mal: Sagen nicht Lula, seine zu einer Wunderheilersekte zählende Umweltministerin Marina Silva, zudem europäische Politiker nicht immer, Ethanol-Treibstoff werde nachhaltig erzeugt, europäische Nachhaltigkeitskriterien für den Ethanol-Import würden bereits erfüllt? „Allein der massive Einsatz von Sklavenarbeitern bei der Ethanolerzeugung beweist, daß von Nachhaltigkeit keine Rede sein kann“, betont Padre Antonio Canuto, Generalsekretär der bischöflichen Landpastoral (CPT). „Wenn unsere Ministerin Marina Silva der deutschen Seite erklärt, daß die Ethanolproduktion weder zu Lasten des Regenwaldes noch der Nahrungserzeugung gehe, sagt sie nicht die Wahrheit!“ Roberto Malvezzi, Umweltexperte der Bischofskonferenz und Misereor-Partner, ist gerade von einer Vortragsreise durch Deutschland zurückgekehrt, stimmt im Interview Padre Canuto zu, weist auf die grauenhafte Ausbeutung ungezählter Sklavenarbeiter. „Der Zuckerrohranbau zerstört nicht nur Amazonien, sondern auch unsere wertvollen Savannenregionen und das Pantanal!“ In dieses tierreichste Feuchtgebiet der Erde reisen auch viele europäische Touristen – manche bemerken, wie man auch das zerstört. Dort hatte sich bereits 2005 der bekannte brasilianische Umweltaktivist Francisco Barros aus Protest gegen die forcierte naturvernichtende Ethanolproduktion selbst verbrannt.

    http://www.rechtsanwalt-brasilien.de/ Anwälte in/für Brasilien. **

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    http://www.felsberg.com.br/alemao/kanzlei_in_brasilien.asp?desc=fm

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    http://rsw.beck.de/rsw/shop/default.asp?sessionid=005DBAFC3916404985165B3317282820&docid=19337&docClass=NEWS&site=Anwalt&from=Anwalt.20
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    http://www.paracuru.de/de/information-paracuru.html

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    Hunger in Brasilien unter Lula-Rousseff:

    Laut Befreiungstheologe Frei Betto, Ex-Lula-Berater beim Anti-Hungerprogramm,  liegt die Zahl der in extremer Armut, also in Hunger und Misere, lebenden Brasilianer, nicht wie offiziell angegeben, heute bei 16 Millionen, sondern ist doppelt so hoch. Nach derzeit geltendem mitteleuropäischen Werteverständnis hat damit die internationale Wirtschafts-und Finanzkrise, wie die Lula-Rousseff-Regierung verbreiten ließ, auf Brasilien nur geringe Auswirkungen gehabt.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/24/hunger-und-misere-unter-der-lula-rousseff-regierung-in-brasilien-was-wurde-aus-lulas-wahlversprechen-von-der-hungerbeseitigung/

    Wie laut UNO das Anti-Hunger-Programm finanziert wird:

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/28/lulas-anti-hunger-programm-wird-just-zielgruppe-der-armen-und-verelendeten-finanziert-uber-absurd-hohe-indirekte-steuern-kritisiert-uno-programas-sao-financiados-pelas-mesmas-pessoas-que-pedem-ohttp://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/08/brasilien-aufschrei-der-ausgeschlossenen-2011-proteste-in-sao-paulo-grito-dos-excluidos/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/01/brasiliens-mangelhafte-ernahrungsqualitat-pro-kopf-verbrauch-von-milchprodukten-niedriger-als-bisher-behauptet-nur-128-liter-jahrlich-200-liter-aus-gesundheitsgrunden-wunschenswert/

    Hunger und Misere unter der Lula-Rousseff-Regierung in Brasilien. Was wurde aus Lulas Wahlversprechen von der Hungerbeseitigung? **

     Brasiliens gewählte Präsidentin Dilma Rousseff, bisherige Chefministerin der Lula-Regierung, begann ihre erste Rede an die Nation mit einem bemerkenswerten Eingeständnis: In Lateinamerikas größter Demokratie, der immerhin achtgrößten Wirtschaftsmacht der Erde, existieren weiterhin Hunger und Elend. Dabei hatte der jetzige Staatschef Lula bereits vor seinem Amtsantritt 2002 versprochen, mit Hunger und Elend Schluß zu machen, dieses Problem zu lösen. Kritik der Kirche und selbst der UNO an unzureichender Elendsbekämpfung war bisher stets als grundlos zurückgewiesen worden.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/30/holzfirmen-spenden-an-lulas-arbeiterpartei-pt-im-gegenzug-illegale-abholzung-in-amazonien-erlaubt-laut-veja/

    „Mit aller Energie werden wir ein Programm gegen den Hunger verwirklichen. Wir werden garantieren, daß alle Brasilianer ihre drei Mahlzeiten am Tag haben – morgens, mittags und abends“ – erklärte 2002 Luis Inacio Lula da Silva.

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    Dilma Rousseff und Lula feiern Wahlsieg 2010 mit José Sarney, Ex-Chef der Folterdiktatorenpartei ARENA.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/21/hausbesetzervertreibung-unter-lula-400-wohnungslose-familien-kampieren-vor-stadtparlament-von-sao-paulo/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/20/schwarze-in-brasilien-proteste-gegen-rassismus-in-der-demokratie-unter-lula-tag-des-schwarzen-bewustseins-dia-da-conciencia-negra-fotoserie/

    Nach seinem Amtsantritt verkündete er acht Jahre lang nur Erfolge beim Bekämpfen von Hunger und Misere, führte den Wahlkampf seiner Wunschnachfolgerin Dilma Rousseff und sprach tagtäglich auf Kundgebungen und in den Medien von erstaunlichen Resultaten. Dank des Anti-Hunger-Programms seien 28 Millionen Menschen aus der Armut erlöst worden, 36 Millionen sogar in die Mittelschicht aufgestiegen. Nicht wenige Brasilianer hielten daher für realitätsfremd, als die Kirche beim „Aufschrei der Ausgeschlossenen“, einer landesweiten bischöflichen Protestaktion, kurz vor den Präsidentschaftwahlen auf weit verbreitete Misere und Hunger hinwies. Denn die Regierung  feierte Rekordausfuhren bei Lebensmitteln, Brasilien sei der weltweit führende Fleischexporteur. Mit fortdauerndem Hunger paßte dies ja wohl kaum zusammen.“Es ist nicht gerecht, daß einige alle Privilegien und Rechte genießen – und so viele nicht einmal das Nötigste zum Leben haben“, ruft der deutschstämmige Erzbischof Sao Paulos, Kardinal Odilo Scherer, beim Protestgottesdienst  in der Kathedrale der Megacity aus. „Wir durchleben ständig soziale Spannungen – in einem so reichen Land dürfte es weder Hunger noch Elendsviertel, massenhaft auf der Straße hausende Menschen geben.“Sao Paulo ist Lateinamerikas reichste Großstadt, zählt jedoch über 2000 Slums. In einem davon wirkt der Priester Aecio Cordeiro da Silva, gleichzeitig enger Mitarbeiter von Kardinal Scherer.„Wir sehen mit offenen Augen all diese Ungerechtigkeiten, all die Menschen, die auf den Gehsteigen in Kälte und Regen schlafen. Das tut uns im Herzen weh. Es gibt noch so viel Hunger, so viel Misere in diesem reichen Land. Wir leben mit dem ganz einfachen Volk und sehen, wie es leidet. Brasiliens Mindestlohn ist Sünde, reicht nicht zum Überleben einer Familie, es müßte viermal so viel sein. Das Hungerproblem existiert weiter. Das exportorientierte Agrobusiness vertreibt viele Menschen in die Slums der Großstädte, in die Risikozonen – das ist absurd.“Auffällig ist, daß die achtgrößte Wirtschaftsnation Brasilien auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung nur den 73. Platz belegt – und nur in Bolivien und Haiti die soziale Ungleichheit krasser ist. Brasiliens Armutsgrenze ist erstaunlich niedrig angesetzt – wer monatlich umgerechnet mehr als etwa 65 Euro verdient, ist nicht mehr arm, statistisch jedenfalls. Und mit einem Familieneinkommen von umgerechnet 500 Euro ist man schon Mittelschicht. Dabei zählt Brasilien heute zu den teuren Ländern – für viele Grundnahrungsmittel, von Frischmilch bis Käse und Joghurt zahlt man  erheblich mehr als in Deutschland. Jene Familien, die Anti-Hunger-Hilfe bekommen – und das sind längst nicht alle anspruchsberechtigten, erhalten minimal umgerechnet etwa zehn Euro und maximal rund 100 Euro im Monat. Der Schnitt liegt bei etwa 43 Euro – eine Familie mit drei, vier oder fünf Kindern kommt damit nicht weit. Die UNO spricht daher von „offiziellen Almosen“, ungeeignet den Hunger zu beseitigen. Laut unabhängigen brasilianischen Studien leidet ein Großteil der Hilfsempfänger weiter Hunger – und das sind Millionen.Drei junge deutsche Christinnen, Esther Jagusch aus Gummersbach, Armina Harwig aus Schenefeld bei Hamburg und Julia Schiller aus dem bayrischen Untereisenheim machen derzeit bei den Franziskanern Sao Paulos ihr freiwilliges soziales Jahr  – und hatten solche scharfen sozialen Kontraste in Brasilien nicht erwartet, dachten eher an ein Urlaubsland mit viel Sonne und Samba: “Das hat mich nur schockiert – was wir im Erdkundeunterricht  einfach nur so als Theorie gelernt haben, mit der Schere zwischen Arm und Reich, das sieht man hier live. Daß die Grundbedürfnisse der Ärmsten gestillt werden – das gibts hier nicht. Leute, die frieren, die darum kämpfen, mal am Tag was zu essen zu bekommen. Man hat nicht das Bild im Kopf, daß hier arme Menschen auf der Straße leben, nichts zu essen haben. Wenn man das Leiden hier sieht, fängt man an zu relativieren.“

    Sogar in Sao Paulos Zentrum reißen verelendete, abgehungerte Menschen tagtäglich  Müllsäcke auf und schlingen verdorbenen Abfall in sich hinein – ein grauenhafter Anblick. Auch Menschen mit stabilster Gesundheit, Kondition holten sich verheerendste Infektionen. Wie viele Brasilianer der Hunger auf diese Weise dahinrafft, wird statistisch nicht erfaßt.

    Staatschef Lula hatte versprochen, solche Szenen aus dem brasilianischen Alltag zu verbannen. Jetzt bleibt seiner gewählten Nachfolgerin Dilma Rousseff nichts weiter übrig, als unter dem Druck der Fakten den kirchlichen Kritikern Recht zu geben – Hungerbekämpfung war also doch keine Priorität:“Mein wichtigstes Versprechen ist die Beseitigung des Elends. Solange Brasilianer unter Hunger leiden, ganze Familien auf der Straße leben, Straßenkinder ihrem Schicksal überlassen sind, dürfen wir nicht ruhen.“In der Kirche ist man skeptisch. Die Regierung werde die Almosen-Politik weiterführen, anstatt jene Strukturen zu verändern, die Armut und Elend erst erzeugen, heißt es aus der Sozialseelsorge.  

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/07/odilo-scherer-deutschstammiger-kardinal-von-sao-paulo/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/nach-wie-vor-hemmungslose-aktionen-der-todesschwadronen-institutionalisierte-barbarei-lulas-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-raumt-gegen-ende-der-zweiten-amtszeit-erneut-fortbestehen-der-b/

    “Komplizen der Barbarei”: Brasiliens wichtigste Qualitätszeitung “O Estado de Sao Paulo” über die Stimmenthaltung Brasilias zur UNO-Resolution gegen Steinigen und andere Menschenrechtsverletzungen im Iran. “Von den Nachbarn votierten Chile und Argentinien gegen den Iran.” Die Zeitung kritisiert ausdrücklich Lulas Verteidigungsminister Nelson Jobim. “Für ihn ist diese Frage der Menschenrechte etwas Westliches und das Steinigen der Iranerin nicht `unser Problem´…Jobim geht soweit, die Existenz universaler Werte zu negieren.”

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/14/steinigen-im-iran-unter-ahmadinedschad-und-in-brasilien-unter-lula-lula-konnte-sich-uber-die-tatsache-beunruhigen-das-brasilien-zu-den-landern-gehort-in-denen-am-meisten-gelyncht-wird-jose/

    Hintergrundtext von 2010:

    Brasiliens Massengräber 

    „Wenn die Toten da reingeschmissen werden, sind das Szenen wie in diesen Holocaustfilmen“, beklagen sich Anwohner von Massengräber-Friedhöfen der größten lateinamerikanischen Demokratie. In der Tat wird seit der Diktaturzeit vom Staat die Praxis beibehalten, nicht identifizierte, zu „Unbekannten“ erklärte Tote in Massengräbern zu verscharren.  Die Kirche protestiert seit Jahrzehnten dagegen und sieht darin ein gravierendes ethisch-moralisches Problem, weil es in einem Land der Todesschwadronen damit auch sehr leicht sei, unerwünschte Personen verschwinden zu lassen. In der Megacity Sao Paulo mit ihren mehr als 23 Millionen Einwohnern empört sich der weltweit angesehene Menschenrechtspriester Julio Lancelotti: „In Brasilien wird monatlich eine erschreckend hohe Zahl von Toten anonym in Massengräbern verscharrt, verschwinden damit Menschen auf offiziellem Wege, werden als Existenz für immer ausgelöscht. Wir von der Kirche nehmen das nicht hin, versuchen möglichst viele Tote zu identifizieren, um sie  dann auf würdige Weise christlich zu bestatten. Wir brauchten einen großen Apparat, ein großes Büro, um alle Fälle aufklären zu können – dabei ist dies eigentlich Aufgabe des Staates!“Padre Lancelotti erinnert daran, daß während der 21-jährigen Diktaturzeit in Sao Paulo von den Machthabern 1971 eigens der Friedhof Dom Bosco geschaffen wurde, um dort zahlreiche ermordete Regimegegner heimlich gemeinsam mit jenen unbekannten Toten, den sogenannten „Indigentes“, in Massengräber zu werfen. Wie die Menschenrechtskommission des Stadtparlaments jetzt erfuhr, wurden seit damals allen Ernstes 231000 Tote als Namenlose verscharrt – allein auf d i e s e m Friedhof. Heute  kommen Monat für Monat dort zwischen 130 und 140 weitere Indigentes hinzu. Nach einem Massaker an Obdachlosen Sao Paulos kann Priester Lancelotti zufällig auf dem  Friedhof Dom Bosco beobachten, wie sich der Staat der Namenlosen entledigt: “Als der Lastwagen kommt und geöffnet wird, sehe ich mit Erschrecken, daß er bis obenhin voller Leichen ist. Alle sind nackt und werden direkt ins Massengrab geworfen. Das wird zugeschüttet – und fertig. Sollten wir später noch Angehörige ermitteln, wäre es unmöglich, die Verstorbenen in der Masse der Leichen wiederzufinden. Was sage ich als Geistlicher dann einer Mutter?“ Lancelotti hält einen Moment inne, reflektiert: „Heute hat das Konzentrationslager keinen Zaun mehr, das KZ ist sozusagen weit verteilt – die Menschen sind nach wie vor klar markiert, allerdings nicht auf der Kleidung, sondern auf dem Gesicht, dem Körper. Und sie werden verbrannt, verscharrt, wie die Gefangenen damals, und es gibt weiter Massengräber.“ Was in Sao Paulo geschieht, ist keineswegs ein Einzelfall. In der nordostbrasilianischen Millionenstadt Fortaleza leiden die Anwohner des Friedhofs „Bom Jardim“ seit Jahren bei den hohen Tropentemperaturen unter grauenhaftem Leichengeruch. „Die Toten werden oft schon verwest hergebracht, wie Tiere verscharrt, wir müssen zwangsläufig zusehen, es ist grauenhaft“, klagt eine Frau. „Fast jeden Tag kommt der Leichen-LKW – doch bei den heftigen Gewitterregen wird die dünne Erdschicht über den Toten weggeschwemmt, sehen wir die Massengräber offen, wird der Geruch im Stadtviertel so unerträglich, daß viele Kopfschmerzen kriegen, niemand hier eine Mahlzeit zu sich nimmt.“ Der Nachbar schildert, wie das vergiftete Regenwasser vom Friedhof durch die Straßen und Gassen des Viertels läuft: „Das Wasser ist grünlich und stinkt, manchmal werden sogar Leichenteile mitgeschwemmt – und weggeworfene Schutzhandschuhe der Leichenverscharrer. Die Kinder spielen damit – haben sich an die schrecklichen Vorgänge des Friedhofs gewöhnt.  Wir alle haben Angst, daß hier Krankheiten, Seuchen ausbrechen.“Selbst in Rio de Janeiro sind die Zustände ähnlich, werden zahllose Menschen von Banditenkommandos der über 1000 Slums liquidiert und gewöhnlich bei Hitze um die 35 bis 40 Grad erst nach Tagen in fortgeschrittenem Verwesungszustand zum gerichtsmedizinischen Institut abtransportiert. Wie aus den Statistiken hervorgeht, werden in den Großstädten monatlich stets ähnlich viele Tote als „Namenlose“ in Massengräber geworfen wie in Sao Paulo, der reichsten Stadt ganz Lateinamerikas. Priester Julio Lancelotti und seine Mitarbeiter stellen immer wieder Merkwürdigkeiten und verdächtige Tatbestände fest. „Werden Obdachlose krank und gehen in bestimmte öffentliche Hospitäler, bringt man an ihrem Körper eine Markierung an, die bedeutet, daß der Person nach dem Tode zu Studienzwecken Organe entnommen werden. Die Männer registriert man durchweg auf den Namen Joao, alle Frauen als Maria. Wir streiten heftig mit diesen Hospitälern und wollen, daß die Obdachlosen auch nach dem Tode mit den echten Namen geführt werden. Schließlich kennen wir diese Menschen, haben über sie Dokumente. Man meint eben, solche Leute sind von der Straße, besitzen also weder eine Würde noch Bürgerrechte. Wir haben in der Kirche eine Gruppe, die den illegalen, kriminellen Organhandel aufklären will, aber rundum nur auf Hindernisse stößt. Denn wir fragen uns natürlich auch, ob jenen namenlos Verscharrten vorher illegal Organe entnommen werden.“Fast in ganz Brasilien  und auch in Sao Paulo sind Todesschwadronen aktiv, zu denen Polizeibeamte gehören, wie sogar das Menschenrechtsministerium in Brasilia einräumt. Tagtäglich würden mißliebige Personen außergerichtlich exekutiert, heißt es. Darunter sind auch Obdachlose, von denen allein in Sao Paulos Zentrum weit über zehntausend auf der Straße hausen. Wie Priester Julio Lancelotti betont, ist zudem die Zahl der Verschwundenen auffällig hoch. „Auf den Straßen Sao Paulos werden viele Leichen gefunden. Denn es ist sehr einfach, so einen Namenlosen zu fabrizieren. Man nimmt ihm die Personaldokumente weg, tötet ihn und wirft ihn irgendwo hin. Wir gehen deshalb jeden Monat ins gerichtsmedizinische Institut, um möglichst viele Opfer zu identifizieren. Die Polizei ist immer überrascht und fragt, warum uns das interessiert. Das Identifizieren ist für uns eine furchtbare, psychisch sehr belastende Sache, denn wir müssen monatlich stets Hunderte von Getöteten anschauen, die in großen Leichenkühlschränken liegen – alle schon obduziert und wieder zugenäht. Und man weiß eben nicht, ob da Organe entnommen wurden.“Solchen Verdacht hegen nicht wenige Angehörige von Toten, die seltsamerweise als „Namenlose“ im Massengrab endeten. In der nordostbrasilianischen Küstenstadt Maceio geht letztes Jahr der 69-jährige Sebastiao Pereira sogar mit einem Protestplakat voller Fotos seines ermordeten Sohnes auf die Straße. Dem Vater hatte man im gerichtsmedizinischen Institut die Identifizierung der Leiche verweigert – diese dann mysteriöserweise auf einen Indigentes-Friedhof gebracht. Kaum zu fassen – ein Friedhofsverwalter bringt es fertig, Sebastiao Ferreira später  mehrere Leichenteile, darunter einen Kopf zu zeigen. „Mein Sohn wurde allein am Kopf von vier MG-Schüssen getroffen – und dieser Kopf war doch intakt! Ich setzte eine DNA-Analyse durch – der Kopf war von einem Mann, das Bein von einem anderen, der Arm wiederum von einem anderen – doch nichts stammte von meinem Sohn“, sagt er der Presse. In Sao Paulo hat Priester Lancelotti durchgesetzt, daß ein Mahnmal auf dem Friedhof Dom Bosco an die ermordeten Regimegegner, aber auch an die mehr als 200000 „Namenlosen“ erinnern wird. Neuerdings macht der Friedhof in Brasilien immer wieder Schlagzeilen, allerdings nicht wegen der Massengräber von heute. Progressive Staatsanwälte versuchen das Oberste Gericht in Brasilia zu überzeugen, den zur Diktaturzeit für den Friedhof verantwortlichen Bürgermeister Paulo Maluf und den damaligen Chef der Politischen Polizei, Romeu Tuma, wegen des Verschwindenlassens von Oppositionellen vor Gericht zu stellen. Erschwert wird dies jedoch durch den Politikerstatus der Beschuldigten: Paulo Maluf ist Kongreßabgeordneter und Romeu Tuma sogar Kongreßsenator – beide gehören zum Regierungsbündnis von Staatspräsident Lula.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/09/die-anti-hunger-hilfe-bolsa-familia-der-lula-regierung-die-aktuellen-daten-erlautert-von-pt-kongressenator-eduardo-suplicy-vor-obdachlosen-im-franziskanerkloster-sao-paulos/

    Brasiliens “Arbeitslosenrate” – allen Ernstes per Umfrage in einer beschränkten Zahl von Haushalten ermittelt…Krise und Entlassungen, Obdachlosigkeit. **

    http://www.ibge.gov.br/home/estatistica/indicadores/trabalhoerendimento/pme/pmemet2.shtm

    Das staatliche Statistikinstitut IBGE  befragt lediglich Personen in 38500 Haushalten im Großraum von Recife, Salvador da Bahia, Belo Horizonte, Rio de Janeiro, Sao Paulo und Porto Alegre:

    “Os dados sáo obtidos de uma amostra probabil­istica de, aproximadamente, 38.500 domicilios situados nas Regioes Metropolitanas de Recife, Salvador, Belo Horizonte, Rio de Janeiro, Sáo Paulo e Porto Alegre.”

    http://www.dieese.org.br/ped/pedmet.xml

    Das gewerkschaftsnahe Institut DIIESE befragt im Großraum von Sao Paulo, auf den, wie es heißt, etwa die Hälfte des nationalen Arbeitsmarktes entfällt, lediglich Personen in etwa 3000 Haushalten, sowie Haushalte in sechs weiteren Stadtregionen, darunter Brasilia und Fortaleza.

    Die IBGE-Arbeitslosenrate ist stets teils erheblich niedriger als die von DIIESE, weil u.a. kraß Unterbeschäftigte bzw. nur sehr prekär Beschäftigte als nicht arbeitslos angesehen werden. Als Beispiel für die Tücken problematischer Untersuchungsmethoden wird etwa ein hochqualifizierter Ingenieur genannt, der seit Monaten vergeblich nach einer neuen Stelle sucht und unterdessen am Straßenstand als ambulanter Händler von der Ehefrau gefertigte Häkelarbeiten anbietet, damit wenigstens überhaupt etwas Geld in die Familienkasse kommt. Für das IBGE gilt er, wie Arbeitssoziologen kritisieren, daher als beschäftigt, wird nicht als Arbeitsloser gezählt.

    DIIESE indessen bezieht die versteckte Arbeitslosigkeit mit ein, würde den Ingenieur als Arbeitslosen einstufen – ebenso wie jene Arbeitswilligen, die es nach langer vergeblicher Arbeitssuche schließlich enttäuscht aufgegeben haben, weiter nach einer Stelle zu suchen und bestenfalls noch hier und da beispielsweise Tagelöhnerarbeiten wie das Streichen einer Wand(nach mitteleuropäischen Kriterien mithin Schwarzarbeit) ausführen.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/01/140000-sex-sklaven-laut-uno-in-europa-melden-brasiliens-landesmedien-brasilianerinnen-unter-den-haufigsten-opfern/

    Für Mai 2010 nennt das IBGE eine Arbeitslosenrate in den untersuchten sechs Regionen von 7,5 Prozent, für den Großraum Sao Paulos 7,8 Prozent. Wie es außerhalb dieser Regionen, in zahlreichen mittleren und kleinen Städten sowie Dörfern aussieht, bleibt im Dunkeln – man schaue nur auf Brasiliens Landkarte mit den vielen nicht untersuchten Gebieten.

    DIIESE dagegen kommt für die gemessenen sieben Regionen auf 13,2 Prozent Arbeitslosenrate, für Sao Paulos Großraum auf 13,3 Prozent.  Das Institut stellt heraus, daß nur etwa die Hälfte der brasilianischen Beschäftigten gemäß gesetzlichen Bestimmungen angestellt ist – mit entsprechenden Garantien und Rechten. “Die große Mehrheit ist häufigem Stellenwechsel, niedrigen Löhnen und überlangen Arbeitszeiten unterworfen.”

    Gemäß unabhängigen Studien verschiedener Institutionen arbeitet in Städten wie Sao Paulo der größte Teil der Obdachlosen prekär, u.a. als Müllsammler und Tagelöhner, ohne jedoch ein Einkommen erzielen zu können, das einen Ausweg aus der Verelendung ermöglicht. http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/24/sebastiano-nicomedes-tiao-ex-obdachloser-stuckeschreiber-buchautor-einer-der-fuhrer-der-nationalen-obdachlosenbewegung-gesichter-brasiliens-obdachlosenvertreibung-und-fusball-wm-2014-olympisc/

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    In Mitteleuropa beispielsweise wird häufig als Tatsache hingestellt, daß die Arbeitslosenquote ganz Brasiliens bei rund 8 Prozent liege – ohne mitzuteilen, daß es sich dabei erstens um die offizielle Rate handelt und zweitens nur um “hochgerechnete” Umfrageergebnisse aus lediglich sechs Stadtregionen. Nicht selten wird sogar als lobens-und anerkennenswert herausgestellt, daß die brasilianische Arbeitslosenquote relativ gering sei, ohne auf Hintergründe und Statistiktricks hinzuweisen.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/30/das-tropische-norwegen-von-lula-brasiliens-landesmedien-machen-sich-uber-lulas-groteske-einschatzungen-in-financial-times-lustig-lula-spricht-uber-brasilien-75-platz-auf-dem-uno-index-f/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/30/101000-feste-stellen-im-mai-2010-in-sao-paulo-gestrichen-laut-seade-und-diiese-wirtschaftlich-soziale-realitat-in-brasilien/

    Verdienst und Armutsgrenze in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/28/brasiliens-kuriose-armutsgrenze-wer-umgerechnet-etwa-65-euro-verdient-gilt-nicht-mehr-als-arm/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/18/brasilien-was-verdient-man-dort-an-grundlohnen-brutto-in-wirtschaftszweigen-laut-neuester-diiese-statistik-umrechnen-laut-aktuellem-umtauschkurs/

    Krise und Entlassungen: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/23/rekord-entlassungen-in-brasilien-lula-spricht-von-porretada-im-dezember-fiquei-puto/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/31/krise-was-denn-fur-eine-krise-brasiliens-medien-spotten-uber-lulas-populistische-spruche-mit-denen-er-die-gravierenden-auswirkungen-der-finanzkrise-auf-das-tropenland-bestreitet/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/20/krisen-weihnacht-in-brasilien-sogar-in-sao-paulo-geben-die-leute-fur-weihnachtsgeschenke-nur-etwa-halb-so-viel-aus-wie-2008/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/brasiliens-wirtschaft-lediglich-in-erholungsphase-nicht-in-expansion-laut-oecd-stellen-landesmedien-heraus-widerspruch-zur-darstellung-europaischer-wirtschaftsmedien-die-lediglich-schwache-krisen/

    Brasiliens kuriose “Armutsgrenze” unter Lula – wer umgerechnet etwa 65 Euro monatlich verdient, gilt nicht mehr als arm…”Lulas Delirien in der Financial Times”. **

    Angesichts des aktuellen Preisniveaus, der allgemeinen Kosten für Mieten, Gesundheit, öffentlichen Transport wird diese “Armutsgrenze” von vielen Brasilianern mit Spott und Galgenhumor kommentiert. Laut offiziellen Angaben gelten noch 29,9 Millionen Brasilianer als arm, da ihr Pro-Kopf-Einkommen unter 137 Real monatlich liege. Im Nordosten Brasiliens werden gemäß neuen soziologischen Studien an einen Teil der bedürftigen Familien monatlich im Durchschnitt 70 Real an Anti-Hunger-Hilfe(Bolsa-Familia) gezahlt. Laut Einschätzung kirchlicher Menschenrechtsaktivisten wie Präsidentschaftskandidat Plinio Sampaio, sei zentrales Problem Brasiliens die “Misere des Volkes”, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch “physisch, intellektuell und kulturell”.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/27/lula-erhalt-fur-31-diktatur-hafttage-4200-real-entschadigung-betont-brasilianische-landespresse/

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    Lula in der Financial Times: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/30/das-tropische-norwegen-von-lula-brasiliens-landesmedien-machen-sich-uber-lulas-groteske-einschatzungen-in-financial-times-lustig-lula-spricht-uber-brasilien-75-platz-auf-dem-uno-index-f/

    Ab wieviel Familieneinkommen ist man in Brasilien schon Mittelschicht? http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/17/mit-rund-500-euro-familieneinkommen-in-brasilien-schon-mittelschicht-was-in-europa-gut-ankommt/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/11/leben-wie-ein-brasilianer-der-bolsa-familiakriegt-die-ganze-familie-mit-27-euro-monatlich-uber-wasser-halten/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/28/rio-beinahe-so-teuer-wie-berlin-laut-businessweek-ranking-und-die-einkommen-in-beiden-stadten/

    Menschenrechtsbewegung zu Einkommen: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/21/soziale-ungleichheit-gravierende-einkommensunterschiede-verhindern-verwirklichung-der-menschenrechte-in-brasilien-laut-nationaler-menschenrechtsbewegung-mndh-vor-uno-in-genf-lulas-basis-hungerhilfe/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/11/plinio-sampaio-wie-tickt-der-einzige-kirchliche-menschenrechtsaktivist-unter-den-prasidentschaftskandidaten-fur-die-pflichtwahl-brasiliens-im-oktober/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/25/nine-most-horrible-places-in-the-world-favela-slums-von-rio-de-janeiro-aus-sicht-des-bric-staats-china-subkultur-von-umweltzerstorung-armut-und-gangstern-cubatao-bei-sao-paulo-an-sieb/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/05/brasilien-auf-uno-index-fur-menschliche-entwicklung-jetzt-platz-75-hinter-argentinien-chile-und-kuba/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/20/pfahlbauslum-bei-niedrigwasser-am-zentrum-von-manaus-amazonien/

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    Obdachloser alter Mann, mit Papperesten bekleidet, in der City von Sao Paulo.

    Obdachlose und WM: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/24/sebastiano-nicomedes-tiao-ex-obdachloser-stuckeschreiber-buchautor-einer-der-fuhrer-der-nationalen-obdachlosenbewegung-gesichter-brasiliens-obdachlosenvertreibung-und-fusball-wm-2014-olympisc/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/15/dr-claudio-guimaraes-dos-santos-mediziner-therapeut-schriftsteller-sprachwissenschaftler-publizist-unter-den-wichtigsten-denkern-brasilien/

    Mit rund 500 Euro Familien-Haushaltseinkommen(!) in Brasilien schon Mittelschicht. Was in Europa gut ankommt…Lula-Regierungsresultate. Tim Cahill, Amnesty International London. **

    Zu den kuriosen Erfolgsbotschaften der Lula-Regierung zählt der angebliche Aufstieg von zig Millionen Brasilianern in die Mittelschicht. Gemäß den entsprechenden Veröffentlichungen, u.a. der Getulio-Vargas-Stifung, wird dabei ein Haushaltseinkommen(!) ab umgerechnet rund 500 Euro zugrundegelegt. Wer umgerechnet etwa 65 Euro monatlich verdient, liegt überhalb der Armutsgrenze…Wichtig für die Bewertung ist, daß das brasilianische Preisniveau beispielsweise bei Waren des täglichen Bedarfs keineswegs deutlich unter dem deutschen liegt, viele Grundnahrungsmittel, von Frischmilch bis Käse oder Joghurt, erheblich teurer als in Deutschland sind.

    Gemäß dieser Berechnungsgrundlage wimmelt es in den brasilianischen Slums geradezu von Mittelschichtlern – in einer einzigen Slumbaracke drängen sich nicht selten über zehn Personen einer Familie zusammen…

    Was Lula verdient: 

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/04/lula-bekommt-500000-dollar-von-lg-fur-vortrag-in-sudkorea-laut-brasilianischen-landesmedien-uber-eine-million-dollar-damit-vier-monate-nach-ende-der-amtszeit-kassiert-laut-kalkulation-von-parte/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/02/die-lula-regierung-war-bei-den-menschenrechten-eine-enttauschung-tim-cahill-brasilienexperte-von-amnesty-international-in-london-weiter-alltagliche-folter-todesschwadronen-sklavenarbeit-sc/

    In den USA gilt laut Medienberichten eine vierköpfige Familie als arm, wenn sie bis zu 21954 Dollar jährlich als Einkommen hat.

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    1970 hatte Brasilien 90 Millionen Bewohner, heute sind es rund 192 Millionen. Die Bevölkerungsexplosion wird von vielen Brasilianern zu den Hauptgründen der hausgemachten Probleme des Landes gerechnet.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/28/brasiliens-kuriose-armutsgrenze-wer-umgerechnet-etwa-65-euro-verdient-gilt-nicht-mehr-als-arm/

    Obdachloser alter Mann, mit Papperesten bekleidet, in der City von Sao Paulo.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/09/die-anti-hunger-hilfe-bolsa-familia-der-lula-regierung-die-aktuellen-daten-erlautert-von-pt-kongressenator-eduardo-suplicy-vor-obdachlosen-im-franziskanerkloster-sao-paulos/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/26/warum-ist-alles-so-teuer-in-brasilien-nachrichtenmagazin-epoca-zu-absurd-hohen-preisen-unter-lula-viele-alltagsprodukte-in-deutschland-deutlich-billigerund-besser/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/05/brasilien-auf-uno-index-fur-menschliche-entwicklung-jetzt-platz-75-hinter-argentinien-chile-und-kuba/

    Karikatur von Chico, O Globo.  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/27/lula-erhalt-fur-31-diktatur-hafttage-4200-real-entschadigung-betont-brasilianische-landespresse/

    Laut Befreiungstheologe Frei Betto, Ex-Lula-Berater beim Anti-Hungerprogramm,  liegt die Zahl der in extremer Armut, also in Hunger und Misere, lebenden Brasilianer, nicht wie offiziell angegeben, heute bei 16 Millionen, sondern ist doppelt so hoch. Nach derzeit geltendem mitteleuropäischen Werteverständnis hat damit die internationale Wirtschafts-und Finanzkrise, wie die Lula-Rousseff-Regierung verbreiten ließ, auf Brasilien nur geringe Auswirkungen gehabt.

    Brasiliens investigative Journalisten wiesen indessen auf Rekordentlassungen, den Stopp vieler Industrieprojekte, auf Exportprobleme und Deindustrialisierung, geschönte offizielle Statistiken. 

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/15/brasilia-gibt-erstmals-starkere-krisenwirkungen-zu-rezession-heftiger-als-bisher-stets-betont/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/17/lulas-neuester-skandal-2-erenice-guerra-clanmitglieder-von-hohen-staatsfirma-posten-gefeuert-presseenthullungen-als-korrekt-bestatigt/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/14/usa-exportieren-doppelt-soviel-nach-brasilien-als-sie-von-dort-importieren-freude-uber-wirtschafts-und-handelspolitik-der-lula-regierung-erfolgreiche-deindustrialisierung/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/21/rund-600000-crack-suchtige-in-brasilien-laut-offiziellen-schatzungen-des-gesundheitsministeriums-lula-verkundet-im-prasidentschaftswahlkampf-weitere-crack-gegenkampagne-crack-und-steigende-kinderp/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/14/steinigen-im-iran-unter-ahmadinedschad-und-in-brasilien-unter-lula-lula-konnte-sich-uber-die-tatsache-beunruhigen-das-brasilien-zu-den-landern-gehort-in-denen-am-meisten-gelyncht-wird-jose/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/25/franziskaner-sao-paulos-verteilen-weihnachten-nahrungsmittel-an-tausende-von-armen-und-verelendeten/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/15/lulas-brasilien-drittschlechtester-ort-zum-sterben-vor-uganda-und-indien-laut-studie-von-the-economist-betonen-landesmedien-bilanz-der-gesundheitspolitik-brasilias/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/30/baden-wurttemberg-exportiert-mehr-als-ganz-brasilien/

    “Die Gesundheit der Brasilianer hat sich verschlechtert” unter Lula. Nachrichtenmagazin “Epoca” zitiert aus neuer Studie des Gesundheitsministeriums. “Fettleibigkeit, Diabetes, Bluthochdruck, schlechte Ernährung, Alkoholismus, sitzende Lebensweise”. Gewalt als wichtiger Streßfaktor, Auslöser psychosomatischer Störungen. **

    http://www.agenciaaids.com.br/noticias-resultado.asp?Codigo=15061

    Der häufige Bluthochdruck wird als wichtigster Risikofaktor für Infarkt und Schlaganfall genannt.

    Hoher Anteil von Kindern und Jugendlichen unter Crack-Süchtigen:

    Brasiliens Crack-Epidemie unter Lula-Rousseff – Drogenboom 2011, hohe Gewinne der Wachstumsbranche, mehr Morde. Crackepidemie inzwischen ein großes Problem für öffentliches Gesundheitswesen, laut Landesmedien. **

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    Ausriß – Verkehrshindernis offene Drogenszene in der City von Sao Paulo, nur einige Schritte von der Kulturbehörde des Teilstaats Sao Paulo entfernt. Die Crackepidemie läßt Brasiliens Mordrate deutlich ansteigen.

    http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

    “Crack atinge Saude das cidades.”(O Globo)

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/03/brasiliens-florierendes-crack-business-unter-der-rousseff-regierung-video-anklicken-hohe-gewinne-fur-die-unternehmer-dieser-branche/

    http://www.suedwind-magazin.at/start.asp?ID=234433&rubrik=7&ausg=200210

    Rio+20:

    2011 konstatierten die Landesmedien, daß der Sao Paulo passierende Rio Tieté eine noch größere giftigere Kloake ist als vor 18 Jahren – sowie nach zwischenzeitlicher Investition von 1,6 Milliarden Dollar.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/26/brasilien-lacht-uber-lula-deppen-in-deutschland-lula-der-grosse-schriftsteller-joao-ubaldo-ribeiro-nimmt-lula-personenkult-in-deutschland-ironisch-auf-die-schippe-warum-importieren-sie-nicht/

    Schriftsteller Ribeiro über die gängigen Tricks der offiziellen Statistiken Brasiliens:

    João Ubaldo Ribeiro Não somos todos burros

    Às vezes fico meio sem jeito para tratar de certos assuntos aqui, achando que vou chover no molhado ou repetir coisas que todo mundo sabe. Mas, em outras ocasiões, me bate sensação oposta, a de que a maioria não sabe. Hoje, por exemplo. Fico lendo os jornais, ouvindo comentários e sendo alvejado por declarações pomposas não contestadas por ninguém e penso que de fato conseguiram fazer um Brasil virtual, distinto do real. Aí corro o risco de provocar tédio nos que de fato já sabem como somos tapeados, e pouca serventia virá a ter a coluna de hoje. Mas faz parte, vamos lá.

    Fala-se muito mal da Estatística. De um lado, constitui grande injustiça para com uma ciência sem a qual hoje talvez nem sobrevivêssemos direito. De outro, trata-se da compreensível reação contra a maneira pela qual a Estatística é usada e abusada para “provar” o duvidoso e manipular a chamada realidade objetiva. Compreendo o sujeito que disse, como já lembrei aqui antes, que a Estatística é a arte de mentir com precisão, porque de fato o seu uso inescrupuloso e falsário equivale a isso.

    Começo lembrando a famosa média. Em grande parte dos casos em que ela é empregada em indicadores sociais e econômicos, não quer dizer nada, ou melhor, quer dizer muito pouco. Se Bill Gates passasse a ser residente da cidade de Itaparica, teríamos talvez a renda per capita mais alta do planeta ou com certeza uma das mais altas, sem que um itaparicano sequer passasse a ganhar mais um centavo. Isso porque a renda per capita é uma média aritmética e, por conseguinte, sensível em excesso aos valores extremos. Então, numa população em que um ganha por mês um milhão de borodongas e os outros cinco borodongas cada, falar em renda per capita é ridículo.

    Precisamos, portanto, saber da mediana. Talvez por às vezes revelar-se incomodativa, não é muito mencionada, notadamente em estatísticas oficiais. A mediana dá mais peso e significado à média. É o valor que se encontra exatamente no meio dessa coletividade. Ou seja, não é bastante saber que a renda média é 1.000. É preciso saber também (estou simplificando e peço desculpas a estatísticos e matemáticos em geral) o valor que divide esses indivíduos pela metade, ou seja, o ponto em relação ao qual exatamente a metade ganha menos e a metade ganha mais. Quando a média é próxima da mediana, isso significa que a distribuição é mais ou menos simétrica. Quando não, a distribuição é tortinha. Logo, a mediana pode, por exemplo, desmoralizar a renda per capita, se demonstrar que metade da população ganha muito abaixo desta e a outra metade muito acima. Mas ninguém fala na mediana.

    Também tem, desculpem, a moda. Não a moda fora da qual estou, mas a moda estatística mesmo, ou seja, o valor mais freqüente, o que mais ocorre numa população determinada. Assim, se a renda média dos habitantes da próspera comunidade de Lulalápolis, é R$ 1.000 por mês, mas a mediana é 100 e/ou a moda é oitentinha, já vemos bem como podemos (e somos) ser engabelados. É por isso que até a Bethânia, que não é de sair por aí falando ou fazendo manifestações, se revelou na imprensa um pouco irritada com esse país maravilhoso (virtual, estatisticamente siliconado, digo eu) a que ela não consegue chegar.

    Também convivemos acriticamente com uma porção de chutes que desonram e desmerecem a Estatística, tais como a conversão de coexistência numa relação de causa e efeito. É como o torcedor do Flamengo achar que a causa da vitória do time dele foi ter entrado um urubu em campo, logo antes do jogo. Não vamos discutir com torcedor, tudo bem. Mas coisas boas que acontecem são vinculadas a outras de maneira absolutamente arbitrária e aí, em propaganda comercial por exemplo, para esquecer um pouco a política, acabamos acreditando em afirmações que não passam de reformulações de vigarices como “todos os que morreram de enfarte do miocárdio no ano passado faziam uso de água”. Verdade, mas claro que não prova que tomar banho faz mal ao coração. Com espertas artes, porém, nos enrolam muito nessa linha.

    E as categorias? O sujeito enche a boca e diz: “Depois de tantos anos de meu governo, o número de ricos cresceu em 20% e o de pobres diminuiu em 32%.” Além dos probleminhas de média, mediana e moda, que sempre estão rondando, é muito fácil (e é isso que se faz) dizer que rico é quem ganha mais de R$ 2.000 por mês. Fico até admirado por não haverem proposto R$ 1.500, porque o número de ricos ia bombar. Até a felicidade é quantificada e lemos a sério, como parvos, que o povo tal tem o maior índice de felicidade do mundo ou semelhantes despautérios.

    E a coleta dos dados? Desde antes da definição das categorias e das perguntas, desde o início do planejamento, um dos maiores problemas que o estatístico sério encontra é a feitura de uma coleta de dados “neutra”, que não influencie as respostas. Em rigor, impossível, porque até condições meteorológicas podem influir nas respostas. As próprias perguntas podem induzir a determinado tipo de resposta. A roupa, o sexo, a idade, o sotaque, o local, a época, a hora, as palavras e expressões usadas, a ordem das perguntas, o tamanho do questionário, e centenas de outros fatores podem, mesmo nas pesquisas mais honestas e cientificamente orientadas, levar à distorção de resultados. Há até, em confusão com esses e outros fatores, o perigo de o entrevistado querer responder o que acredita que se espera dele e não o que de fato pensa.

    Há muito mais, um dia desses falo mais. Enche mesmo o saco nos tratarem como a uma tropa de burros, que não somos. Somos, sim, otários, comodistas, coniventes e subservientes, mas isso já é outro problema.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2008/09/23/soziale-ungleichheit-in-brasilien-folha-de-sao-paulo-wirft-offiziellen-statistikinstituten-falschinformation-vor/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/06/offizielle-statistiken-brasiliens-und-ihre-kritiker-beispiel-mordrate/

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    Ausriß.

    Ausländische Journalisten sind gewöhnlich angewiesen, sich im Falle des Hochkorruptionslandes Brasilien unbedingt an die offiziellen Zahlen aus Brasilia zu halten.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/

    Buchkirchen in Österreich: “Buchkirchner Schüler helfen Kindern in Brasilien.” Spenden für die achtgrößte Wirtschaftsnation. Österreichischer Gefangenenpriester Günther Zgubic. Schüler in Österreich – und Brasilien…Kindersoldaten. Weltsozialforum 2010. José Zapatero, EU-Ratspräsident, Brasiliens viele Milliardäre. **

    http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wels/ticker/art1100,319098

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/01/spenden-fur-die-achtgroste-wirtschaftsnation-benefizkonzert-mit-dem-konig-der-bachtrompete-fur-strasenkinder-bei-sao-paulo/

    http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wels/ticker/art1100,490067

     “Kindern, den Armen der Ärmsten, wollten die SchülerInnen der 4. Klassen Hauptschule Buchkirchen helfen. Im Rahmen des Religionsunterrichtes haben die SchülerInnen der 4 a und 4 b um Spenden in ihrer Nachbarschaft oder bei Firmen gebeten und so 1200 Euro gesammelt.Diese werden direkt der Organisation Axe, die in der Drei-Millionenmetropole San Salvador in Brasilien Straßenkinder unterstützt, zukommen. Das Geld wird unter anderem für Arbeitsmittel und den Bustransport der Straßenkinder verwendet und ermöglicht somit den Kindern in Salvador in die Schule zu kommen.” http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/15/brasilias-u-boot-geschaft-mit-paris-so-teuer-wie-zwei-jahre-anti-hunger-programmbolsa-familia-meldet-o-globo/

    Donaukurier: Spenden für Slumkinder von Sao Paulo: http://www.donaukurier.de/lokales/pfaffenhofen/Spenden-fuer-Slumkinder-von-Sao-Paulo;art600,1831139

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    Mord an Straßenkind in Rio de Janeiro – Zeitungsausriß.

    Brasiliens Milliardäre: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/11/18-brasilianische-milliardare-auf-neuer-forbes-liste-schuler-in-buchkirchenosterreich-spenden-fur-verelendete-kinder-in-der-achtgrosten-wirtschaftsnation-brasilianer-eike-batista-ist-mit-27-milliar/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/26/wohlhabende-verbrauchen-in-drei-tagen-wozu-arme-ein-ganzes-jahr-brauchen-brasiliens-soziale-kontraste-ipea-studie/

    http://www.domradio.de/website/elementPrint.asp?id=41073

    Häftlingsrevolten, Überfüllung, Aids – der Alltag des österreichischen Gefangenenseelsorgers Günther Zgubic in Brasilien(Hintergrund)

    „Viele Haftanstalten des Tropenlandes sind  Konzentrationslagern vergleichbar“, sagt Pfarrer Günther Zgubic, „mit Folter und Gewalt wird ein völlig überholtes Strafsystem unter Kontrolle gehalten.“ Mehr als fünf Jahre ist er bereits fast täglich Zeuge der Zustände, wirkt vor allem in der Gefängnispastoral des Teilstaates São Paulo, der Brasiliens Kontraste und sozialen Widersprüche am krassesten offenbart. Weniger als ein Viertel der rund 170 Millionen Brasilianer lebt in der einstigen Kaffeeprovinz, heute Wirtschaftslokomotive ganz Lateinamerikas, mit über eintausend deutschen Unternehmen, von VW bis Daimler-Benz, den Villendistrikten  der Geldelite  – doch immerhin  fast die Hälfte der weit über 200000 brasilianischen Strafgefangenen ist hier konzentriert. Die größte Anstalt Südamerikas, Carandirù, berüchtigt wegen zahlloser Revolten und des größten Häftlingsmassakers der brasilianischen Geschichte, kennt Padre Zgubic gut wie kaum ein anderer, betreute, beriet zahllose Insassen. Was er vor Ort sieht und erfährt, ist Hauptthema seiner täglichen Unterredungen mit Staatssekretären, Richtern und Staatsanwälten, Gefängnisdirektoren, Politikern in Brasilia. Seine Dossiers landen auf dem Tisch der UN-Menschenrechtskonferenz in Genf, trugen mit dazu bei, daß es die letzten Jahre einige zaghafte Fortschritte gab. „Staatspräsident Fernando Henrique Cardoso, Chef der Mitte-Rechts-Regierung, möchte natürlich nicht international als Folterpräsident dastehen, sondern als Humanist“. Immerhin ist Cardoso auch Ehrendoktor der Freien Universität Berlin – „doch sein Anti-Folter-Gesetz wurde nur durch den Druck der kritischen Öffentlichkeit und der Menschenrechtsbewegung erzwungen, zu der die Gefängnispastoral gehört.“ Zgubic weist auf den gerade veröffentlichen  Amnesty-Bericht über Folter in Brasilien. Tatverdächtige, Festgenommene, Untersuchungshäftlinge und Strafgefangene systematisch Torturen zu unterwerfen, auch von völlig Unschuldigen Geständnisse unter Folter zu erpressen gehört danach weiterhin zur Alltagsroutine im Apparat der Militär-und Zivilpolizei. Diese hat in ihren Zellen einen Großteil der Gefangenen, weil Haftanstalten fehlen. „Im stark unterentwickelten Nordosten wurden in den letzten Jahren die Gefängnisse regelrecht remilitarisiert, indem man pensionierte Offiziere der Militärpolizei zu Direktoren ernannte, die selbst bei kleineren Gefangenenprotesten sofort brutale Sondereinheiten einsetzen.“ Der Padre analysiert, daß zuviele Richter noch „faschistisch oder repressiv“ denken, absurd drakonische Strafen verhängen. „Ein Mann stahl ein paar Kuchenstücke und Milch, alles keine zwanzig Mark wert – bekam deshalb fünf Jahre Gefängnis!“ Zgubic lassen solche Fälle emotional und heftig reagieren:“Wer für mich da ins Gefängnis gehört, ist der Richter – er zerstörte einem Menschen das Leben, verursachte den öffentlichen Kassen enorme Kosten.“ Im Staate São Paulo sind es monatlich pro Gefangenen umgerechnet etwa 700 Mark, in der Hauptstadt Brasilia sogar über eintausend.

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    Weltweit höchste Dichte der mittelalterlichen Lepra in Brasilien. Deutscher Lepraexperte Manfred Göbel.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/07/lula-steht-rechts-ich-habe-ihn-immer-fur-einen-rechten-gehalten-ele-e-da-direitafrancisco-de-oliveira-renommierter-brasilianischer-soziologe-in-caros-amigos/

    Die Existenz zahlreicher Milliardäre und Millionäre direkt neben extremem Elend, über 2000 Slums wie in Lateinamerikas reichster Stadt Sao Paulo, weist auf den perversen Sozialdarwinismus, fehlende Minimalstandards der Solidarität, auf Kolonial-und Sklavenhaltermentalität(wie die Kirche stets betont)was sich zudem beinahe überall im Arbeitsalltag auf abstoßende Weise manifestiert: Neid, Mißgunst, Bösartigkeit, Intrigen, Rassismus sind nur zu oft die eigentlichen Triebfedern im Haifischbecken des Arbeitslebens, in dem letztlich nur die Cleversten, Brutalsten aufsteigen. In Ländern wie Deutschland herrschen dagegen – bei aller Kritik – direkt paradiesische Zustände, was die legale oder illegale Übersiedlung vieler Brasilianer, darunter vieler Mittelschichtler, nach Mitteleuropa mit erklärt. http://www.hart-brasilientexte.de/2008/10/26/die-werte-und-die-gier-wolfgang-kessler-christliche-zeitschrift-publik-forum-nicht-solidaritat-herrscht-in-vielen-unternehmen-sondern-gier/

    Brasiliens Millionäre und Milliardäre könnten sozusagen aus der Portokasse den Haushalt jener brasilianischen Sozialprojekte finanzieren, die heute nur zu oft noch von Spenden aus Europa, darunter von Misereor oder Adveniat, leben, gar EU-und UNESCO-Gelder erhalten.

    Priester Günther Zgubic aus Österreich: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/09/gunther-zgubic-gefangenenpriester-aus-osterreich-etwa-15-millionen-brasilianer-leiden-hunger-das-offentliche-gesundheitswesen-ist-eine-katastrophe-die-offentlichen-schulen-sind-miserabel-doch/

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    Straßenkinder in Sao Paulo an abgasverseuchter Avenida.

    Brasiliens Kindersoldaten: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/brasiliens-kindersoldaten-junge-kinder-mit-waffen-die-einfach-anderre-kinder-erschossen-haben-die-sie-gerade-mal-schief-angeschaut-habenlesermail/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/25/franziskaner-sao-paulos-verteilen-weihnachten-nahrungsmittel-an-tausende-von-armen-und-verelendeten/

    Schüler in Österreich und Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/22/fast-60-prozent-der-brasilianer-ab-15-sind-laut-pisa-kriterien-funktionelle-analphabeten-warnt-bildungsexperte-joao-batista-araujo-e-oliveira/

    Google-Foto Günther Zgubic: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/30/die-top100-website-beitrage-des-2halbjahrs-2009-regelmasige-website-nutzer-in-uber-90-landern-das-meist-genutzte-google-foto-der-website-gefangenenpriester-gunther-zgubic-aus-osterreich-koordinat/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/nach-wie-vor-hemmungslose-aktionen-der-todesschwadronen-institutionalisierte-barbarei-lulas-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-raumt-gegen-ende-der-zweiten-amtszeit-erneut-fortbestehen-der-b/

    Weltsozialforum 2010: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/11/weltsozialforum-2010-in-porto-alegre-25-29januar/

    Sozialkritischer Samba – anklicken: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/10/12/o-iraque-e-aqui-der-irak-ist-hier-hit-von-jorge-aragao/

    Bia – die hochengagierte katholische Entwicklungshelferin aus Österreich, Gründerin der lokalen Kinderpastoral – unvergessen von allen in Vila Embratel, Sao Luis: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/25/padre-carlo-bianchi-aus-italien-und-maria-rodrigues-leiterin-der-kinderpastoral-im-armenviertel-vila-embratel-von-sao-luis-maranhao-gesichter-brasiliens/

    José Zapatero, amtierender EU-Ratspräsident: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/11/jose-zapatero-spaniens-premierminister-lobt-lula-uber-alle-masen-der-mann-der-die-welt-uberrascht-esse-homem-honesto-integro-e-admiravel-von-amnesty-international-angeprangerte-folter/

    Neue Bildungsstudie in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/03/brasilianischer-staat-erfullt-nur-ein-drittel-der-gesetzlichen-bildungsvorgaben-laut-studie-fortschrittliche-regierungspolitik-lob-aus-europa/

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1201698/

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1124312/

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/919048/

    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/879347/

    http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/der-schwierige-ausbruch-aus-dem-stahlkorsett/5810270.html

    “Zwölf Jahre nach dieser Fusion ist der Ruhrkonzern aber mit 6,25 Milliarden Euro verschuldet. Das ist mehr als das Dreifache des für das Geschäftsjahr 2010/11 geplanten operativen Gewinns. Grund für die Schuldenlast sind die neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA, die mit zehn Milliarden Euro viel teurer wurden als geplant. Nun fehlt in allen Geschäftsfeldern das Geld für Investitionen.”

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    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/27/das-thyssenkrupp-stahlwerk-und-die-von-der-who-konstatierte-luftvergiftung-von-rio-de-janeiro-brasiliens-umweltschutzer-weisen-auf-den-interessanten-zusammenhang/

    “Ein gutes Beispiel für gelungene Globalisierung”:

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/19/thyssenkrupp-in-rio-de-janeiro-neues-stahlwerk-wird-immer-teurer-laut-handelsblatt-lokale-militardiktatur-im-umfeld-laut-grunen-politiker-alfredo-sirkis-todesschwadronen-folter-scheiterhauf/

    Rio+20. Neue deutsche “Umweltpolitik” in Brasilien: Umweltjournalist Norbert Suchanek über die Folgen des “Sojawahns”; brachiale Naturvernichtung dank immer höherer Zucker- und Ethanolimporte, ThyssenKrupp in Rio de Janeiro, die “Resultate” des Pilotprogramms zum Schutz der Regenwälder. ARD-Monitor: “Versklavt und vertrieben”. Weltsozialforum-Erfinder Oded Grajew. **

    Jeder erinnert sich: Jahrhunderte ging es in Deutschland sehr gut ohne Soja –  wurden die Nutztiere, ob Schwein, Rind oder Huhn, sehr gesund mit den vielfältigsten Futterpflanzen meist frisch von nahen Feldern und Weiden ernährt. Wer aus der Landwirtschaft kommt, kennt die Details. Heute können einem die Tiere nur leid tun –  deren langweilige, unnatürlich aussehende Nahrung kommt meist aus (Dioxin-)Futterfabriken – die Fleischqualität ist entsprechend. Wirtschaftspolitisch erzwungen von den Tierfabrik-Bossen und ihren politischen Handlangern, wurde massiv ausgerechnet auf extrem umweltschädlich herantransportiertes Soja-Futtermittel meist aus Brasilien umgestellt, wird politisch und über die Mainstream-Medien der Eindruck erweckt, als ginge ohne Soja in der deutschen Landwirtschaft nichts mehr. Der renommierte deutsche Umweltjournalist Norbert Suchanek hat in seinem neuen Buch “Der Sojawahn. Wie eine Bohne ins Zwielicht gerät” wissenschaftlich analysiert, was die von jedermann bekannten Figuren politisch verantwortete, durchgepeitschte Soja-Politik für ein Entwicklungsland wie Brasilien bedeutet:”Unsere Kühe weiden am Rio de la Plata – mit diesem nach wie vor gültigen Spruch haben bereits vor gut 20 Jahren Entwicklungsorganisationen auf die Problematik der Erzeugung von Futter in Brasilien für deutsche Milchkühe hingewiesen. Geändert hat sich nichts. Die ökologischen und sozialen Folgen sind dramatisch: In Lateinamerika wurden Millionen von Hektar artenreiche Regenwald-und Trockengebiete, Naturweiden und kleinbäuerliche Kulturräume für Soja vernichtet, Tausende von Menschen aus ihren traditionellen Lebensräumen vertrieben, Flüsse und Grundwasser mit Pestiziden verseucht.” Norbert Suchanek beschreibt wohlgemerkt einen akuten Straftatbestand.

    Auch die Schweiz kauft Soja größtenteils in Brasilien.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/24/vorsicht-quer-gedacht-nichts-fur-die-zugig-wachsende-masse-der-mainstream-nachbeter-suchaneks-neues-buch-vom-oekom-verlag-munchen/

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     Wer länger in Brasilien lebt, hat mitbekommen, in welch atemberaubendem Tempo diese neue deutsche “Umweltpolitik” Brasiliens Natur mit ruiniert, wie rasch gerade die exotischen Klischee-Tropenvögel verschwinden. Und hört gerade von kirchlichen Umweltexperten des Tropenlandes, darunter Bischöfen und Kardinälen, permanent scharfe Kritik an den Folgen steigender Sojakäufe durch das wirtschaftlich tonangebende EU-Land. Franziskaner-Erzbischof José Belisario dos Santos in Sao Luis/Maranhao ist nur einer von vielen hochsensiblen Kirchenmännern, die detaillierte Vorher-Nachher-Vergleiche anstellen.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/11/brasiliens-uber-1000-giftspruhflugzeuge-der-umwelthorror-monokulturen-von-soja-mais-kaffee-zitrusfruchten-bananen-und-getreide-aus-der-luft-eingenebelt-energische-proteste-von-umweltorganisati/

    Eine Welt, ein Umweltschutz-Kodex – ebenso wie in Deutschland müssen auch in Brasilien die genau aufgelisteten Umweltschäden, die Artenverluste von den Schuldigen wieder rückgängig gemacht werden, ohne Kosten für den Steuerzahler. Alibi-Umweltorganisationen, Alibi-Öko-Parteien haben es stets bei den üblichen Alibi-Erklärungen belassen, das Betroffenheitsgesülze von Alibi-Klima-und Artenschutzkonferenzen ist jedermann bekannt. Derzeit – und wieder wirtschaftspolitisch erzwungen – wird bei Zucker und dem Agrotreibstoff Ethanol aufgedreht, steigen die Käufe aus Brasilien stark an – und damit die gigantischen Flächenbrände auf den brasilianischen Zuckerrohrplantagen.

    ARD-Monitor, anklicken: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/02/monitorversklavt-und-vertrieben-die-verlierer-des-biosprit-booms-die-rolle-der-deutschen-banken-warum-lula-rousseff-soviel-lob-aus-europa-bekommen/

    USA tanken bereits Amazonas-Ethanol: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/15/usa-tanken-bereits-amazonas-ethanol-umweltjournalist-norbert-suchanek-aus-rio-de-janeiro/

     Wie das neue ThyssenKrupp-Stahlwerk in Rio de Janeiro u.a. den CO2-Ausstoß der Zuckerhutmetropole sehr “umweltfreundlich” verändert, hat sich inzwischen herumgesprochen.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/03/thyssenkrupp-in-rio-de-janeiro-neue-millioneninvestitionen-wegen-starker-luftverschmutzung-in-nahen-wohnvierteln-deutsche-umweltpolitik-im-ausland-siehe-ethanolproduktion/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/07/thyssenkrupp-in-rio-de-janeiro-brasiliens-wichtigste-qualitatszeitung-mit-spezialreportage-uber-viele-pannen-und-fehler-des-neuen-stahlwerks/

     Renommierte brasilianische Umweltexperten wie der Grünen-Politiker Fabio Feldmann und UNO-Berater Dr. Fabio Olmos haben mehrfach klar ausgesprochen, was von dem mit großem Pomp verkündeten Pilotprogramm zum Schutze der Regenwälder Brasiliens zu halten ist, als dessen Hauptfinanzier Deutschland auftrat:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/das-ergebnis-war-bedeutungslos-fabio-feldmann-judischer-umweltexperte-brasiliens-zum-g-7-pilotprojekt-zum-schutz-der-brasilianischen-regenwalder-hauptfinanzier-deutschland/

    Umwelt-Betrügereien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/07/pilotprojekt-der-g-7-staaten-zum-schutz-der-brasilianischen-regenwalder-zahlt-zu-den-grosten-fehlschlagen-und-umwelt-betrugereien-dr-fabio-olmos-biologe-und-umweltexperte-uno-berater-deutschl/

    Brasilien und die Schlachthöfe: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/06/brasilianer-beherrschen-schlachthofe-der-welt-handelsblatt-greenpeace-zu-forderung-von-urwald-vernichtenden-fleischunternehmen/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/24/es-gibt-kein-umweltbewustsein-in-brasilien-die-kultur-des-landes-ist-zerstorung-mario-mantovani-umweltexperte-nao-ha-consciencia-ecologica-no-pais-a-cultura-do-brasil-e-de-degradacao/

    Uran, Atomkraftwerke, Norbert Suchaneks Anti-Atom-Filmfestival: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/02/brasiliens-rousseff-regierung-will-etwa-50-atomkraftwerke-bauen-anti-atom-filmfestival-in-rio-de-janeiro-und-sao-paulo-von-norbert-suchanek-organisiert/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/03/brasilia-unter-dilma-rousseff-betont-strategische-bedeutung-der-eigenen-uranvorkommen-grosenordnung-wie-australien/

    Brasiliens Kirche appelliert an Europas Christen: Schweigt nicht zu diesen Zuständen hier. Hintergrund von 2008

    Sklavenarbeit, Umweltvernichtung, teure Nahrungsmittel und Misere in Brasilien – für volle Auto-Tanks in europäischen Staaten wie Deutschland? Die katholische Kirche des Tropenlandes hat jetzt an die deutschen Gläubigen appelliert, zu den unmenschlichen Bedingungen bei der Erzeugung des Kraftstoffs Ethanol aus Zuckerrohr nicht zu schweigen. Padre Antonio Garcia Peres, Generalsekretär der brasilianischen Wanderarbeiter-Seelsorge, sagte, die deutschen Kirchen müßten die Öffentlichkeit über die gravierenden Hintergründe und Folgen der Ethanolproduktion aufklären, vor allem brutale Menschenrechtsverletzungen  sowie Umweltzerstörung anprangern. Padre Peres lebt, arbeitet seit vielen Jahren nahe der Wirtschaftsmetropole Sao Paulo mitten in einer traditionellen Landwirtschaftsregion. „Die Böden im Teilstaat Sao Paulo zählen zu den fruchtbarsten der Erde – deshalb wurden hier früher alle wichtigen Grundnahrungsmittel, von Bohnen bis Reis, Getreide aller Art, angebaut. Wenn ich mich jetzt umschaue – ein wahrer Ozean von Zuckerrohr zur Ethanolerzeugung. Es ist der reine Wahnsinn – pure Geld-und Profitgier hat diesen absolut verrückten Ethanolboom ausgelöst, das muß man entlarven!“ Durch die Ethanolproduktion werde die Nahrungserzeugung stark reduziert, erhöhten sich die Lebensmittelpreise. In Sao Paulo, Brasiliens größter Stadt, seien schwarze Bohnen, ein wichtiges, sehr nährstoffhaltiges Grundnahrungsmittel im Lande, in den letzten zwölf Monaten um 168 Prozent verteuert worden. Mit  zunehmenden Ethanolexporten  auch nach Deutschland  werde all diese negative Entwicklung weiter forciert.

    Ist das die einsame Position eines Provinzpadres, der die Welt, die neuen Zeiten nicht mehr versteht? Schließlich rühmt auch Deutschlands Wirtschaft jenes Ethanol als „Biosprit“, als sauber, umweltfreundlich, fortschrittlich. Padre Peres ist längst gefragter Experte, reist häufig in europäische Länder, wird von Nichtregierungsorganisationen ebenso wie von der UNO regelmäßig konsultiert. Nicht zufällig nennt diese die Erzeugung von Agro-Treibstoffen sogar „ein Verbrechen gegen die Menschheit“ – Lateinamerika werde ebenfalls von der neuen, weltweiten Hunger-und Nahrungsmittelkrise erfaßt.  Padre Peres hat die gesamte Bischofskonferenz Brasiliens hinter sich, arbeitet eng mit kirchlichen, nicht-kirchlichen Umwelt-und Menschenrechtsaktivisten zusammen. Und beruft sich stets auf Jesus Christus: „Er hat uns gelehrt, brüderlich zu handeln, für christliche Werte zu kämpfen. Kirche darf nicht heißen, nur Gottesdienste zu zelebrieren, eine leere Spiritualität zu predigen. Echter Glaube zeigt sich in der täglichen Praxis! Deshalb darf die Kirche jetzt Jesus Christus nicht verraten, darf nicht mithelfen, diese unerträglichen Zustände zu verstecken oder zu bemänteln, sondern muß ganz im Sinne von Jesus klar Position beziehen, muß informieren und hinterfragen, hat dort in Deutschland jetzt eine ganz wichtige Rolle.“ Vor dem Hintergrund der Nahrungskrise müßten die Kirchen zudem ein weltweites Netz der Solidarität knüpfen, auf die Einhaltung der Menschenrechte dringen. „Die Wohnlager der Zuckerrohrarbeiter erinnern mich an deutsche KZs – nur durch abstoßendes, inhumanes Sozialdumping sind brasilianisches Ethanol, brasilianischer Zucker auf dem Weltmarkt so billig!“

    Padre Peres beobachtet, wie nicht nur im Teilstaate Sao Paulo mit seinen deutschen Auto-Multis von VW bis Mercedes-Benz europäische, darunter deutsche Investoren Milliarden Euro in die Ethanolerzeugung stecken. „Pflegt man in Deutschland nicht diesen wunderschönen Diskurs von der sozialen Verpflichtung des Eigentums, vom Wert des human factor – vergißt das aber in Brasilien?“, fragt er ironisch. Und richtet auch an die Investoren einen Appell:“Sie dürfen nicht nur auf rasche Superprofite schauen, sondern müssen hier beim Respektieren von Menschenrechtsnormen und Sozialstandards ein Beispiel geben! Mit Menschenleben darf man nicht spielen – Investoren sollten sich nicht zu Komplizen skandalöser Zustände machen!“

    Brasilien ist die zehntgrößte Wirtschaftsnation, Sao Paulo ihr reichster , ökonomisch führender Teilstaat. „Und dennoch verdeckte Sklaverei, viele Arbeiter sterben vor Erschöpfung!“ Kaum zu fassen, aber Zuckerrohrarbeiter auf den endlosen Plantagen verdienen monatlich allerhöchstens umgerechnet etwa 300 Euro. Wer als Zuckerrohrschneider mit dem schweren Haumesser pro Tag nicht mindestens acht Tonnen schafft, fliegt raus. Immer mehr Arbeiter nehmen deshalb harte Drogen wie Crack, um durchzuhalten, die körperlichen Schmerzen zu ertragen. „Das sind bitterarme, häufig schlecht ernährte Wanderarbeiter aus dem tausende Kilometer entfernten Nordosten – man braucht sich nur vorzustellen, wie die am Ende des Arbeitstages aussehen – fix und fertig!“ Unter den Zuckerrohrplantagen liegt das bis Argentinien reichende, weltgrößte Süßwasservorkommen. „Das wird durch den massiven Pestizideinsatz kontaminiert.“

    Über dreitausend Kilometer von Padre Peres entfernt, fordert in Amazonien der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler sogar einen Stopp für weitere Zuckerrohrplantagen, kritisiert den Ethanolboom ebenfalls scharf. „Wer im Weg ist, wird erschossen“, sagt Kräutler zu den vielen Morden an Umwelt-und Menschenrechtsaktivisten, die sich den Vernichtern der Schöpfung in den Weg stellten. Der Bischof selbst überlebte Attentate, ist von Mord bedroht, wird rund um die Uhr durch Polizisten bewacht. Daß man in Europa meist so gleichgültig gegenüber den Zuständen in Lateinamerika ist, erbittert ihn. „Es ist kurzsichtig zu sagen, damit habe ich nichts zu tun! Wir sind in einer einzigen Welt. Wir tragen auch Verantwortung für andere Teile der Welt und die Menschen, die dort leben. Gerechtigkeit heißt, daß wir uns gerade für diese Völker, die heute im Abseits stehen, einsetzen – und das ist auch Aufgabe der Kirche. Profitgier zerstört Amazonien!“

    Aber was stimmt denn nun? Deutsche Politiker, deutsche Wirtschaftsexperten sagen doch immer, die Ethanolproduktion schädige Brasiliens Regenwälder nicht, in Amazonien wachse gar kein Zuckerrohr, nur viel weiter südlich – und Brasiliens Staatschef Lula sagt das auch. Der französische Menschenrechtsanwalt und Franziskaner Xavier Plassat, der in Brasilien die Anti-Sklaverei-Aktionen der Bischofskonferenz leitet, widerspricht  diesen „Experten“ und auch Lula:“Das ist die Unwahrheit. Lula sagte all dies in Europa just an dem Tag, als auf einer Zuckerrohrplantage in Amazonien über eintausend Sklavenarbeiter befreit worden sind! Ein alter Hut, daß in vier Amazonas-Teilstaaten seit Jahren Zuckerrohr angebaut wird!“

    Moment mal: Sagen nicht Lula, seine zu einer Wunderheilersekte zählende Umweltministerin Marina Silva, zudem europäische Politiker nicht immer, Ethanol-Treibstoff werde nachhaltig erzeugt, europäische Nachhaltigkeitskriterien für den Ethanol-Import würden bereits erfüllt? „Allein der massive Einsatz von Sklavenarbeitern bei der Ethanolerzeugung beweist, daß von Nachhaltigkeit keine Rede sein kann“, betont Padre Antonio Canuto, Generalsekretär der bischöflichen Landpastoral (CPT). „Wenn unsere Ministerin Marina Silva der deutschen Seite erklärt, daß die Ethanolproduktion weder zu Lasten des Regenwaldes noch der Nahrungserzeugung gehe, sagt sie nicht die Wahrheit!“ Roberto Malvezzi, Umweltexperte der Bischofskonferenz und Misereor-Partner, ist gerade von einer Vortragsreise durch Deutschland zurückgekehrt, stimmt im Interview Padre Canuto zu, weist auf die grauenhafte Ausbeutung ungezählter Sklavenarbeiter. „Der Zuckerrohranbau zerstört nicht nur Amazonien, sondern auch unsere wertvollen Savannenregionen und das Pantanal!“ In dieses tierreichste Feuchtgebiet der Erde reisen auch viele europäische Touristen – manche bemerken, wie man auch das zerstört. Dort hatte sich bereits 2005 der bekannte brasilianische Umweltaktivist Francisco Barros aus Protest gegen die forcierte naturvernichtende Ethanolproduktion selbst verbrannt.

    Politisches Umfeld: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/01/jose-sarney-ex-chef-der-diktaturpartei-arena-wurde-zum-vierten-mal-prasident-des-brasilianischen-kongressenats-und-damit-machtigster-mann-des-landesparlaments/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/01/berlinale-2011-tropa-de-elite-2-nicht-verpassen-erfolgreichster-streifen-der-brasilianischen-filmgeschichte-trailer-anklicken/

    Folter, Todesschwadronen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/03/brasiliens-neue-prasidentin-dilma-rousseff-schweigt-zu-verurteilung-durch-interamerikanischen-menschenrechts-gerichtshof-rechtsexperte-fabio-konder-comparato-analysiert/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/05/brasilien-auf-uno-index-fur-menschliche-entwicklung-jetzt-platz-75-hinter-argentinien-chile-und-kuba/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

    HSBC, Finanznachrichten: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/01/anlegerfernsehen-die-sicht-der-anderen-auf-brasilien-anklicken/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/23/den-leuten-zu-sagen-in-was-fur-einer-verlogenen-scheise-wir-alle-leben-schlingensief-in-sao-paulo/

    Weltsozialforum-Erfinder Oded Grajew: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/20/weltsozialforum-2010-in-porto-alegre-und-brasilien-das-system-hier-ist-einfach-verfault-weltsozialforum-erfinder-oded-grajew-in-sao-paulo/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/30/oko-protest-in-der-city-sao-paulos/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/04/grundung-deutscher-anwaltverein-brasilien/

    “Die Zensur gibt nie auf. Wohlverkleidet, getarnt, kommt sie immer wieder.” Anzeige der brasilianischen Pressevereinigung ABI – nur auf Brasilien bezogen? **

    “A censura nunca desiste. Ela sempre volta disfarcada.” ABI.

    “The censorship never gives up. It always comes back in a disguise. ABI”

    TODA UNANIMIDADE É BURRA. Nelson Rodrigues.

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    Unvollständiges Gedächtnisprotokoll eines denkwürdigen Erörterungstermins:
    Am 13. Dez. 2011 in Dornumersiel/Kurverwaltung, Kitesurfen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer
    Anträge der Gemeinde Dornum, Gemeinde Neuharlingersiel und Langeoog
    Anwesend:
    Nationalparkwaltung:
    Arndt Meyer-Vosgerau, Jörn Bunje, Gundolf Reichert (vorher Planungsgruppe Grün, Bremen)
    Gemeinde Dornum:
    Kopper, Tourismus GmbH
    Erdmann, Kämmerer
    Gemeinde Neuharlingersiel:
    Jacobs, Stellv. Kurdirektor
    Langeoog:
    Kein Vertreter
    Kitesurfer:
    4 Vertreter (namentlich nicht bekannt)
    Naturschutzverbände:
    Axel Heinze, vorher gegangen (NABU Wittmund und Esens)
    Dave Münster (NABU Esens)
    Uilke van der Meer (BUND, Hausleiter NP-Haus Dornumersiel)
    Manfred Knake (Wattenrat Ostfriesland)
    Meyer-Vosgerau (MV):
    Nach Abschluss der Verfahren für Dornumersiel, Neuharlingersiel und Langeoog will er Transparenz herstellen und die Gründe für die Entscheidung für die Ausweisung von Kiterzonen vorlegen. Die ungelenkte Situation des Kitens wurde intern geprüft, und wie man rechtlich damit umzugehen habe. Kitesurfer würden bei Wasserbedeckung des Nationalparks surfen und befänden sich damit auf einer Bundeswasserstraße, die Surfbretter müssten daher wie Boote betrachtet werden.Karte der beantragten und genehmigten Flächen wird projiziert.
    Knake (K): Zwischenfrage: Wer genau sagt das mit den Booten? Die Segel an den „Booten“ heißen „Kite“, also Drachen. Ist der Nationalpark Wattenmeer damit bei Hochwasser kein Nationalpark mehr, gilt das NP-Gesetz auch bei Hochwasser? Im NP ist die Verwendung von Drachen in den Zwischen- und Ruhezonen verboten.
    MV: Das Nationalparkgesetz gilt auch bei Hochwasser, aber in den NP Schleswig-Holstein und Hamburg gibt es keine Kitesurfverbote, auch nicht in der Ostsee, bis auf den NP Boddenlandschaft.
    Einzelfallprüfungen auf Befreiung werden von der NP nach Antragstellung vorgenommen.
    Zwischenruf Knake: Das ist nicht rechtens, weil die Befreiungsvoraussetzungen nach § 67 BNatSchG nicht vorliegen. Auch auf Spiekeroog wird, genau wie Dornumersiel, im Internet für das Kitesurfen geworben.
    MV: Auf Spiekeroog gibt es keine Anträge und keine Flächen für Kiter, wer dort kitet, muss mit einer Anzeige rechnen.
    Zwischenruf Knake: Und in Dornumersiel? Hier wird seit Jahren illegal gesurft und die Fläche im Internet beworben. Anzeigen sind stets im Sande verlaufen.
    MV: Es gibt ein Agreement mit der Wasserschutzpolizei, dass bei vorliegenden Anträgen für Kitesurferflächen kein hartes Vorgehen gegen die Kiter erfolgt.
    Zwischenruf Knake: Das ist unerhört, auch eine Frau Käsmann kann mit der Polizei kein Agreement vereinbaren, bei einer vorher beantragten Rotweinsause später ungestraft über eine rote Ampel fahren zu dürfen. Will sagen: In Dornumersiel und Neuharlingersiel und anderswo wird schon seit Jahren lange vor den Anträgen gesurft, ohne dass Sanktionen ergriffen wurden, siehe Dornumersiel mit dem illegalen Bewerben des Kitens im Internet.
    (Positive Grundstimmung gerät ins Wanken)
    Knake: platzt der Kragen. Was hier abläuft ist glatte Rechtsbeugung, hier werden alle gesetzlichen Vorgaben ignoriert, sei es die Umgehung der Befreiungstatbestände, die vorgeschriebenen Verträglichkeitsprüfungen vor der Genehmigung von Flächen, die Ignorierung der Erhaltungsziele im FFH-Gebiet Nationalpark, die Außerachtlassung von Vorbelastungen und die Summationseffekte, das ist noch nicht mal Anarchie, das ist Willkür für eine kleine Interessengruppe, die hier abläuft. Das sind ja wohl die politischen Vorgaben des „Naturerlebens“ aus dem notorischen Umweltministerium mit dem Umweltminister Sander und seines Einflüsterers Referatsleiter Hoffmann, die hier umgesetzt werden.
    Es muss ernsthaft geprüft werden, gegen die NP-Leitung wegen Rechtsbeugung vorzugehen.
    MV: ruft zur Mäßigung auf, Knake soll nicht dazwischenrufen und wird nun seinerseits auch laut.
    Kopper: betont, dass er der Hausherr ist. Und das Gutachten von Upleward hat bewiesen, dass das Kiten unbedenklich ist.
    Knake: das ist ja gerade das Unerträgliche, ausgerechnet der Hausherr der hiesigen Veranstaltung hat jahrelang das illegale Kitesurfen geduldet und auch im Internet beworben, macht jetzt auf honorig und will Regeln für die Kiter nach einem völlig unzureichendem Antrag aufstellen. Und es erfolgen keine Sanktionen.
    (Die Grundstimmung ist jetzt emotional aufgeladen und durchaus angespannt)
    Dave Münster: berichtet, dass die Polizei trotz seiner Anzeige in Neuharlingersiel nicht gegen illegale Kitesurfer vorgegangen ist.
    Er sieht auch Schwierigkeiten bei einer Verbandsklage, weil die Entscheidungen des OVG Lüneburg nicht immer nachzuvollziehen sind und es bis zum Bundesverwaltungsgericht Jahre bis zu einer Entscheidung vergehen können.
    MV: stellt auf der Karte die Details der Überprüfung vor: Dornumersiel wird nicht wie beantragt 250 ha Kiterfläche bekommen, sondern nur 85 ha, weil sonst die Ruhezone mit den Hochwasserrastflächen im Westen tangiert würde. Langeoog erhält 130 ha Fläche im Westen der Insel vor dem Strand, nördlich vom Flinthörn, Neuharlingersiel 70 statt beantragter 100 ha vor der Erholungszone.
    van der Meer: Die Ruhezone in Dornumersiel im Osten wird aber von dieser Grenzziehung berührt, die Kiter surfen viel zu dich an der Ruhezone vor dem Yachthafen.
    MV: Alle Genehmigungen sind bis 2013 befristet, es wird parallel ein Monitoring durchgeführt (von Gundolf Reichert, NP-Verwaltung), alles steht auf dem Prüfstand.
    Kitesurfer: betonen, dass sie auch naturverbunden sind und sich an der Aufsicht beteiligen werden, im eigenen Interesse. Die Kanalisierung der Kiterflächen ist ein Gewinn für den Naturschutz.
    Zwischenruf Knake: Das ist Aufgabe der Ranger, die es nicht gibt.
    Van der Meer: im Nationalpark sind ständig neue Nutzung zugelassen worden, Flächen wurden herausgenommen, die Situation hat sich in den letzten Jahren nicht verbessert und wird sich nun durch die neuen Kiterflächen weiterhin nicht verbessern.
    Knake: geht detailliert auf die geltende Rechtslage ein: Die Nationalparkverwaltung zäumt das Pferd von hinten auf, unter Missachtung der Befreiungstatbestände nach § 67 BNatSchG, § 34 BNatSchG und der Verzicht auf die geforderte FFH-Verträglichkeitsprüfung vor (!) einer Genehmigung, § 44 BNatSchG Artenschutz mit dem Verbot des Störens von Brut- oder Rastvögeln, §§ 6 und 12 Nationalparkgesetz, Verbot der Verwendung von Drachen in der Ruhe- und Zwischenzone.
    MV: Knake (und er selbst seien) keine Juristen, die das anders sehen können. Knake sei mit seiner Meinung hier ziemlich allein. Und dann: „Diese Rechtsvorschriften kommen hier nicht zur Anwendung.“ Er verweist als Begründung auf den Absatz 7 des § 34 BNatSchG, nach dem die Vorschriften über Befreiungen nur dann anzuwenden sind, wenn andere Schutzvorschriften keine strengeren Regelungen vorsehen. Es gibt auch noch den §25 des Nationalparkgesetzes, der die wirtschaftliche und touristische Entwicklung vorsieht.
    Antwort Knake: „Das kann ich nicht nachvollziehen, §25 Nationalparkgesetzt sagt auch abschließend „soweit der Schutzzweck es erlaubt“, und Kitesurfen wiederspricht eindeutig dem Schutzzweck.“ Zudem habe er (Knake) seine Einwände sich nicht ausgedacht, sondern Stellungnahmen von Naturschutzverbänden gelesen und Fachleute dazu befragt, die genau das hier Vorgetragene bestätigen, es also durchaus keine Einzelmeinung ist. Nur die Nationalparkverwaltung würde von dieser Bewertung abweichen.
    Abschließend wird es wieder ruhiger, Allgemeinplätze und Beenden der Sitzung
    Fazit: Es war ein Verkündungstermin, alle vorher eingegangenen fachlichen Einwendung (bis auf die flächenmäßige Reduzierung der Kiterflächen in Dornumersiel und Neuharlingersiel) wurden ignoriert.
    Manfred Knake

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/16/padre-claudio-bombieri-indianerexperte-sao-luis-gesichter-brasiliens/#more-4819

    http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/15/abholzung-fuhrte-zum-ende-der-nazca-bevolkerung-im-heutigen-peru-laut-neuer-studie-our-research-contradicts-the-popular-view-that-native-american-people-always-lived-in-harmony-with-their-envi/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/12/indianer-naturschutzer-oder-naturzerstorer-hatte-karl-may-recht/

    Der Bluff mit der Solarenergie – funktioniert es wenigstens in Ipanema/Rio de Janeiro? “Öko-Dusche”nur bei Knallsonne, laut Landesmedien. Wilfried Heck – nichts für Deppen. **

    solaripanemaglobo.JPG

    Ausriß.

    Die neueste Errungenschaft am Ipanema-Strand Rio de Janeiros ist eine “Ducha ecologica”. An heißen Tagen mit bedecktem Himmel sei es indessen nicht möglich, sich mit der Solar-Dusche zu erfrischen, da dann nur ein armseliges Rinnsal herauskommt. Die anderen Strandduschen seien indessen keineswegs “grün”, würden durch Benzin, Diesel sowie Strom getriebene Pumpen versorgt. Die vor wenigen Jahren eingeführten Benzinpumpen “bereichern” Rios Strände nun auch noch mit ätzendem Geknatter wie bei Motorrädern – sowie dem entsprechenden Auspuffgestank. 

    http://www.wilfriedheck.de/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/02/wie-rio-de-janeiro-ticktrios-silvester-rekord-in-mull-und-dreck/

    Staatliche Umweltbehörde Ibama ignoriert 90 Prozent der Fälle ausgelaufenen Öls in der Bucht der Insel Ilha Grande bei Rio, laut Landesmedien:

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/26/brasiliens-jungste-olkatastrophe-chevron-mit-einstweiliger-verfugung-gegen-millionen-geldbuse-erfolgreich-laut-landesmedien/

    Wilfried Heck, Solarenergie, Windenergie:  http://www.wilfriedheck.de/

    Massenhaftes Abfackeln von Naturgas – lobenswerte Klimapolitik? http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/27/brasilien-weiter-weltspitze-beim-sinnlosen-abbrennen-von-naturgas-gut-furs-weltklima/#more-3701

    Brasilien: „Atomenergie erweist sich als Alternative – fähig dazu, den Bedarf selbst in großen Dimensionen zu decken, in sauberer und sicherer Weise. Die Regierung von Präsident Lula unterstützt mit Festigkeit das brasilianische Atomprogramm.“ Lulas Forschungsminister Sergio Rezende. Anti-Atom-Filmfestival von Norbert Suchanek in Rio de Janeiro. Rousseff zu Uranvorkommen. Rainer Brüderle(FDP). **

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    Forschungsminister Sergio Rezende mit der deutschen Amtskollegin Annette Schavan in Sao Paulo.

    Rezende zu Lieferboykott:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/17/brasilien-erleidet-wegen-seines-atomprogramms-bereits-einen-lieferboykott-sagt-wissenschafts-und-technologieminister-sergio-rezende-der-landespresse-brasilien-bekommt-aus-nachvollziehbaren-motiven/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/07/zuschlag-fur-vier-weitere-atomkraftwerke-in-brasilien-erwartet-neuer-energieminister-fur-2011/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/29/joint-statement-on-the-japanese-nuclear-desaster-die-trager-des-alternativen-nobelpreises-darunter-amazonas-bischof-erwin-krautler/#more-9142

    annetteschavansergiorezende.jpg

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/28/greenpeace-contra-atomkraftwerk-angra-3-in-brasilien-eine-deutsch-franzosische-firma-baut-es-bei-rio-de-janeiro-mit-hermes-burgschaft/

    “Mit Brasilien die Fragen der Zukunft beantworten”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/15/annette-schavan-deutschlands-bildungs-und-forschungsministerin-mit-brasiliens-wissenschaftsminister-sergio-rezende-in-sao-paulo/

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    Wirtschaftsminister Brüderle(FDP) in Sao Paulo.

    Urgewald und Minister Rainer Brüderle(FDP):  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/29/bruderle-auf-strahlender-mission-in-rio-urgewald-zur-deutsch-brasilianischen-nuklearkooperation/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/29/deutscher-wirtschaftsminister-rainer-bruderlefdp-in-sao-paulo/#more-5166

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/25/militarpolizei-todesschwadronen-sao-paulos-mordeten-150-menschen-laut-polizeilichem-untersuchungsbericht-melden-landesmedien-menschenrechte-unter-rousseff-lula/

    Anti-Atom-Filmfestival, Norbert Suchanek: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/23/anti-atom-filmfestival-in-rio-de-janeiro-2011-we-could-not-imagine-that-exact-25-years-after-chernobyl-will-happen-fukushima-says-festival-director-norbert-suchanek/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/02/brasiliens-rousseff-regierung-will-etwa-50-atomkraftwerke-bauen-anti-atom-filmfestival-in-rio-de-janeiro-und-sao-paulo-von-norbert-suchanek-organisiert/

    Brasiliens Uranvorkommen und neue  Präsidentin Dilma Rousseff:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/03/brasilia-unter-dilma-rousseff-betont-strategische-bedeutung-der-eigenen-uranvorkommen-grosenordnung-wie-australien/

    Atomverträge mit Argentinien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/31/dilma-rousseff-unterzeichnet-atomvertrage-mit-argentinien-zwei-gemeinsame-atomreaktoren-geplant/

    Greenpeace, Rousseff, Wasserkraftwerke:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/28/greenpeace-kritisiert-scharf-prasidentin-dilma-rousseff-dilma-besiegelt-den-ruckschritt-rousseff-plane-11-mega-wasserkraftwerke-in-amazonien/

    http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/21/das-historische-foto-barack-obama-und-diktaturaktivist-jose-sarney-damaliger-chef-der-folterdiktatorenpartei-arena-des-militarregimes1964-1985-prosten-sich-in-brasilia-2011-zu/

    Wie Rousseff mit Umweltkatastrophen umgeht:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/15/uno-bot-brasilien-katastrophenhilfe-an-regierung-lehnte-ab-laut-landesmedien-uber-600-todesopfer-amtlich-registriert/

    ThyssenKrupp in Rio de Janeiro:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/07/thyssenkrupp-in-rio-europaische-medien-nehmen-das-neue-problem-stahlwerk-starker-zur-kenntnis-vorhergesagte-pannen-ohne-ende-geldbusen-klagen/

    Die Zeit zur Atom-und Windkraftbranche: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/21/windkraftexperten-entdecken-ihre-leidenschaft-fur-den-atomstrom-die-zeit-windkraft-und-atomkraftwerke-schwestern-im-netz/

    Dieser Beitrag wurde am Freitag, 13. Januar 2012 um 12:09 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Naturschutz, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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