Crack-Süchtige, laut brasilianischen Augenzeugen, vor Bahnhofseingang, Dezember 2011, nahe der Kulturbehörde des Teilstaats Sao Paulo.
Antidepressiva – neben Drogen wie Crack immer mehr Hit in der brasilianischen Ersatzbefriedigungsgesellschaft:
Tags: Sao Paulo, Schlingensief
Christoph Schlingensief beim Website-Interview in Sao Paulo.
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/09/christoph-schlingensief-sao-paulo/
“Für mich ist der kleine Moment der Verunsicherung wichtig, der Moment der Irritation, auch der Schnelligkeit, und manchmal auch der Metaphysik, wo sich etwas verselbständigt, wo ich nicht mehr eingreifen kann, und ich plötzlich merke, hier sind Schwebezustände erreicht, was ist da eigentlich los?…Wenn ich jetzt über Deutschland rede, aus der Distanz mal wieder, dann denke ich, was haben wir da eigentlich für Probleme – das sind Luxusleiden – und in diesem Luxusleiden vergißt man den Blick auf ganz zentrale Sachen – z.B. wie kann man andere Regionen integrieren?…Ich glaube, in Deutschland habe ich das Staunen verlernt, habe ich dort immer das Gefühl, alles schon mal gesehen zu haben, schon zu kennen…Ich merk das auch bei Mitarbeitern – wenn die nachher ihre Ideen nur aus dem Internet rausholen, ja dann sieht das alles so aus wie!…Man muß eigentlich Sao Paulo in Berlin vertreiben…Am Ende, wenn ich in den Todeskrampf komme, dann atme ich noch einmal aus, verschwinde wohin auch immer…Die wahre Provokation ist, wenn man versucht, das Leben zu berühren – das ist das, was die meisten nicht mehr aushalten. Und wenn man das mal macht und einfach sagt, Moment mal, das ist doch ein Teil unseres Lebens – was ich hier zeige, ist doch garnicht so abnorm!…Jetzt bin ich in Sao Paulo und bin der glücklichste Mensch im Moment, weil das hier so toll läuft. Das muß man bekanntmachen in Deutschland! Ich erlebe hier etwas, das gibt mir Gänsehautzustände – ich erlebe was, das ich da nicht habe. Und das kann man jetzt auch nicht transportieren, exportieren – man kann aber erzählen von Dingen, die noch geschehen, die möglich sind. Und die verlernt man eben in dem Zeitalter, in dem wir da angekommen sind… Gottseidank oder leider – ich kann die Schnauze nicht immer halten. So Sachen darf man einfach nicht sagen, ich weiß es von Kollegen, man sagt es lieber nicht – man will es sich ja nicht verderben. Bloß keine Position beziehen!…Ich habe hier zwei ausführliche Vorträge gehalten, daß ich das Gefühl habe, daß man hier nicht richtig im Gleichgewicht ist. Daß auf der einen Seite zur Selbstdarstellung unheimlich Farbe verbraucht wird – und der andere läuft in Schuhen rum, wo man sagt, das sind ja gar keine Schuhe mehr, keine Sohle – und daß ich das garnicht mag.”
Schuhputzer in Sao Paulo.
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