Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Papstwahl 2013: Brasilianischer Kandidat, deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer(63) aus Sao Paulo, gewinnt an Gewicht, laut internationalen Medienberichten. Brasiliens vielschichtige katholische Kirche.

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Kardinal Scherer verabschiedet sich Ende Februar 2013 von Papst Benedikt XVI.

Leonardo Boff über Scherer:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/20/brasilien-leonardo-boff-nennt-deutschstammigen-kardinal-odilo-scherer-reaktionar-und-autoritar-i-%C2%B4m-happy-that-odilo-scherer-is-not-the-pope-boff-gegenuber-clarinbuenos-aires/

„Aufschrei der Ausgeschlossenen“ in der Erzdiözese Sao Paulo:

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/12/brasilien-aufschrei-der-ausgeschlossenen-in-der-von-kardinal-odilo-scherer-geleiteten-erzdiozese-sao-paulo/

ZDF-Adveniat-Gottesdienst in der Erzdiözese von Kardinal Odilo Scherer: 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/

Vom Mainstream wird im Kontext der Papstwahl über den weltweiten  Kampf der katholischen Kirche unter Benedikt XVI. für Menschenrechte, gegen eine menschenfeindliche, extrem unsoziale neoliberale Politik, gerade auch in Ländern wie Brasilien sowie für die Bewahrung der Schöpfung offenkundig bewußt  nicht informiert, ist das Fehlen entsprechender Analysen sehr aufschlußreich.

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http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/05/papstwahl-kardinale-sammeln-stimmen-fur-odilo-scherer-frankfurter-allgemeine-zeitung/

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Wie es heißt, machen sich Kardinäle Nordamerikas, der Dritten Welt und sogar ein Teil der europäischen Kardinäle für den deutschstämmigen Erzbischof Scherer stark.“Das Profil des Brasilianers gilt als ideal.“ Scherer hat der Website mehrfach Interviews gegeben. Kurios, wie sich derzeit sogar Teile des mitteleuropäischen Mainstreams, des kirchlichen Mainstreams auffällig für eine Persönlichkeit wie Odilo Scherer interessieren, von dessen Wirken man bisher nichts wissen wollte, nicht oder kaum Informationen durchließ. 

 http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/02/sklavenarbeit-unter-lula-angeprangert-vom-deutschstammigen-kardinal-odilo-scherer-im-protest-gottesdienst-am-1-mai-in-der-kathedrale-sao-paulo/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/05/brasiliens-offentliches-gesundheitswesen-scharfe-kritik-vom-deutschstammigen-kardinal-odilo-scherer-in-sao-paulo-a-saude-vai-muito-mal-no-brasil/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/03/brasiliens-carandiru-massaker-an-haftlingen-in-sao-paulo-okumenischer-gedenkgottesdienst-der-katholischen-gefangenenseelsorge-die-massaker-und-blutbader-gehen-weiter/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/brasiliens-caritas-prasident-prangert-umwelt-notstand-in-amazonien-an/

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Kardinal Scherer bei Jugend-Event in Sao Paulo 2012.

Scherer ist Jogger, twittert,  wandert gerne.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/15/brasilien-kardinal-odilo-scherer-63-deutschstammiger-erzbischof-von-sao-paulo-aussichtsreichster-lateinamerikanischer-papstkandidat-laut-landesmedien-kirche-mus-courage-haben-ohne-angst-vor-d/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/26/brasilien-sao-paulos-deutschstammiger-kardinal-odilo-scherer-zelebriert-gottesdienst-in-der-kathedrale-zur-wurdigung-der-leistungen-von-papst-benedikt-xvifebr-2013/

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Papst Benedikt XVI. und die nicht genehme Kritik der katholischen Kirche an Interventionen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/13/papst-benedikt-xvi-und-die-auserordentlich-interessante-kritische-analyse-des-funktionierens-der-machtmechanismen-neoliberaler-staaten-beispiel-libyen-intervention/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/28/papst-benedikt-xvi-und-die-bewahrung-der-schopfung-markante-momente-seiner-amtzeit-im-umwelt-und-naturschutz-des-grosten-katholischen-landes-hungerstreik-bischof-luiz-flavio-cappio-in-bahia-amazon/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/01/brasilien-lebendiges-verbrennen-von-obdachlosen-in-brasilianischen-stadten-wie-sao-paulo-in-landern-wie-deutschland-interessanterweise-vielen-garnicht-bekannt-deutschstammiger-kardinal-odilo-scher/

Kardinal Scherer kritisierte stets die Lula-Regierung:“In der Wirtschafts-und Sozialpolitik fährt Lula einen Mitte-Rechts-Kurs. Lula und seine Arbeiterpartei griffen zu unethischen Metoden.“

 „Brasiliens Bischofskonferenz zählt seit mehreren Jahren zu den schärfsten Kritikern des Wirtschaftskurses der Lula-Regierung. Dieser wurde von der Kirche vorgeworfen, sich dem Diktat der Banken zu unterwerfen und das Land in ein Finanzparadies für Bankiers verwandelt zu haben, die Gewinne wie nie zuvor einstrichen. Der deutschstämmige Kardinal von Sao Paulo, Odilo Scherer, hat diese Zusammenhänge stets am präzisesten aufgezeigt. Statt gerechterer Einkommensverteilung zugunsten der armen Bevölkerungsmehrheit erlebe Brasilien Einkommenskonzentration zugunsten einer Minderheit.Brasiliens Privatbanken zählen unterdessen zu den wichtigsten Finanziers von Lulas Arbeiterpartei PT.“

CNBB-Generalsekretär Odilo Scherer betonte, in den vergangenen Jahren sei die tiefe moralische Krise der Politik für alle Brasilianer offenbar geworden, habe es immer wieder Enthüllungen über Korruption und Machtmißbrauch durch Exekutive und Legislative gegeben. Die Politik müsse ihre ethische Dimension zurückgewinnen und nicht länger nur eine auf raschen Vorteil gerichtete Aktivität bleiben. Laut Scherer warnt die Bischofskonferenz Brasilia zudem vor einer »Merkantilisierung des Lebens in einem vorrangig auf Profit und unmittelbaren Nutzen gerichteten Wirtschaftsmodell«.

Kardinal Odilo Scherer, Erzbischof von Sao Paulo, zeigt den Trend der Zeit am Beispiel von Brasilien auf: »Die Wirtschaft ist stark und das Land reich, aber die allermeisten Leute bleiben sehr arm.« Die Konzentration des Reichtums auf Wenige sei aber nicht allein ein lateinamerikanisches, sondern ein globales Problem.«

Bei der Vorstellung der diesjährigen Brüderlichkeitskampagne, die den Behinderten gewidmet ist, sagte der deutschstämmige CNBB-Generalsekretär Odilo Scherer, Lulas konservative Wirtschaftspolitik garantiere kein ausreichendes Wachstum und begünstige lediglich die Banken. Diese machten unter Lula Rekordgewinne. Für die Bankiers sei Brasilien heute ein „Finanzparadies“. Die Kirche habe Kenntnis davon, welchem Druck die Regierung ausgesetzt sei, so Bischof Scherer weiter. Doch die Interessen der Gesellschaft müßten ebenfalls berücksichtigt werden. Statt gerechterer Einkommensverteilung zugunsten der armen Bevölkerungsmehrheit erlebe Brasilien eine Einkommenskonzentration, die nur bestimmten Gruppen nütze. Um die scharfen Sozialkontraste zu überwinden, müsse die wachstumshemmende Hochzinspolitik aufgegeben werden, seien Programme zur Schaffung von Arbeitsplätzen nötig. 

Das brasilianische Volk, so Scherer, habe von der Lula-Regierung eine viel effizientere Sozialpolitik erwartet. Das Anti-Hunger-Programm sei bei weitem nicht ausreichend. Nur einen Tag später bekräftigte der Primas von Brasilien, CNBB-Präsident Kardinal Geraldo Agnelo, in Salvador da Bahia vor der Presse die Kritik Scherers. Nie zuvor, so Agnelo, habe sich eine Regierung den von Gläubigerbanken diktierten Bedingungen und Forderungen so unterworfen. Im Interview sagte der Kardinal:“ Die Lula-Regierung sorgt sich direkt übertrieben um das Wohl der Banken, tut alles, was sie wollen. Während der Arbeiter eben keinen gerechten Lohn, keinen Inflationsausgleich einfordern kann. Damit sind wir nicht einverstanden, das ist doch nicht gerecht. Denn dem Volke geht es überhaupt nicht gut. Es muß weiter darauf warten, daß Arbeitsplätze geschaffen werden. Denn ohne Arbeit ist kein Leben in Würde möglich. Die Leute können sich doch nicht nur von staatlichen Almosen ernähren.“

„Unsere Warnungen und Voraussagen haben sich leider bestätigt: An der Staatsspitze grassiert die Korruption“, sagt Weihbischof Odilo Pedro Scherer, der Generalsekretär der Brasilianischen Bischofskonferenz. Dabei klingt die Feststellung alles andere als triumphierend: „Diese Enthüllungen sind peinlich für Brasilien und schmerzlich für das Volk, das in die Lula-Regierung so große Hoffnungen setzte.“

 Wer heute noch das römische Exorzismus-Ritual ausführt, handelt völlig falsch. Sao Paulos deutschstämmiger Erzbischof Odilo Scherer hat den Exorzismus hier abgeschafft.“(Padre Oscar Quevedo, Parapsychologe)

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Kardinal Odilo Scherer als Junge – hinter seinem Vater.

Scherer privat: Er liebt klassische Musik, nahm als junger Mann klassische Stücke für seine Geschwister auf, hat offenbar eine besondere Vorliebe für Georg Friedrich Händel.

Während seiner Zeit in Deutschland arbeitete er auch in einer Autofabrik.

Scherer, dessen Eltern deutschstämmige Kleinbauern waren,  ist siebtes Kind von 13 Geschwistern, von denen zwei Mädchen starben. Zehn der Geschwister lernten in kirchlichen Schulen. Odilo Scherer wollte bereits als Kind Priester werden, schlug nicht selten den anderen Kindern vor, statt Fußball einen Gottesdienst zu spielen.

Klar – alle Scherers drückten Odilo die Daumen, daß er Papst wird. 

Odilo Scherer hält guten Kontakt zu allen über Brasilien und sogar Paraguay verstreuten Familienmitgliedern, lädt sie Weihnachten sogar nach Sao Paulo ein. Er ergriff die Initiative für ein „nationales Scherer-Treffen“.

Er joggt, wandert gerne, twittert.

In Sao Paulo hat er einen kleinen Garten, den er selber pflegt, dort pflanzt und jätet.

Besondere Spannung herrscht vor der Papstwahl in Cerro Largo, wo Odilo Scherer 1949 ganz in der Nähe in einer kleinen, zum Distrikt gehörenden Deutschen-Siedlung namens Vila Sao Francisco geboren wurde. Sollte der Kardinal Papst werden, so der Bürgermeister, wird der betreffende Tag zum Feiertag der Gemeinde erklärt.   In Vila Sao Francisco wird heute noch recht viel deutsch gesprochen.

Bischof Irineu Roque Scherer in Joinville ist Cousin von Kardinal Odilo Scherer. Sein Neffe Leo Konzen ist Priester in Santo Angelo(Rio Grande do Sul). Ein anderer Verwandter, Ignacio Scherer, ist Priester in Toledo, wohin Odilo Scherer mit zwei Jahren mit der ganzen Familie gezogen war.  In Toledo wurde Odilo Scherer zum Priester und zum Bischof geweiht. „Kann sich einer vorstellen, wie das ist, von einem Papst getauft worden zu sein“, sagen manche in Toledo im Blick auf die mögliche Wahl Scherers.

Kurios, daß derzeit selbst die ausländische Presse, die sich bisher für die Aktivitäten von Scherer nicht oder kaum interessierte,  im Paparazzi-Stil sogar in Toledo einfiel, alle Welt, darunter Scherer-Verwandte ausfragt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Odilo_Pedro_Scherer

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/26/sao-paulos-deutschstammiger-kardinal-odilo-scherer-zelebriert-wie-im-vorjahr-einen-kampferischen-protest-gottesdienst-am-1-mai-warum-die-katholische-kirche-brasiliens-vollig-anders-ist-als-die-deuts/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/13/brasiliens-katholische-kirche-ruft-zu-protesten-gegen-massive-korruption-unter-der-rousseff-regierung-auf-viel-lob-fur-rousseff-regierungsstil-aus-europa/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/02/sklavenarbeit-unter-lula-angeprangert-vom-deutschstammigen-kardinal-odilo-scherer-im-protest-gottesdienst-am-1-mai-in-der-kathedrale-sao-paulo/

Befreiungstheologie – Clodovis und Leonardo Boff:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/11/brasilien-und-die-befreiungstheologie-clodovis-boff-bruder-von-leonardo-boff-stellt-sich-hinter-benedikt-xvi-essenz-der-befreiungstheologie-wurde-vom-papst-verteidigt-keinerlei-kritik-an-vatika/

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Deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer beim Protestgottesdienst in der Kathedrale von Sao Paulo. “Wir erleben ständig soziale Spannungen. Es ist nicht gerecht, daß einige alle Rechte genießen, privilegiert sind – und anderen die Rechte verweigert werden. Wir müssen ehrliche, würdige Leute wählen mit ernsthaften Projekten, damit die soziale Ungerechtigkeit überwunden wird. Brasilien ist so reich, daß alle gut leben könnten. Niemandem darf Leben verweigert werden – weder durch Hunger noch durch fehlende Sicherheit.”

Kardinal Aloisio Lorscheider:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/16/der-deutschstammige-kardinal-aloisio-lorscheider-uber-politische-herrschaftsmethoden-in-der-brasilianischen-demokratie/

Viel Lob für Lula-Rousseff-Politik aus Mitteleuropa:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/20/brasilien-hat-unter-lula-hochste-sitzenbleiberquote-lateinamerikas-hochste-rate-von-kindern-ohne-schule-arbeitslosenrate-stieg-bei-jungen-menschen-stark-an-laut-neuesten-studien/

Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe, der Dominikaner Frei Betto, aus der Erzdiözese von Kardinal Odilo Scherer: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/13/amazonia-an-ecocide-foreseen/

Frei Betto charakterisierte Lulas Bündnisse mit der Rechten als “Allianzen mit dem Teufel”. Auch andere Befreiungstheologen Brasiliens betonten, Lula habe sich für seine politischen Bündnisse die übelsten, skrupellosesten Figuren der Rechten, Rechtsextremen ausgesucht. Ihm sei jedes Mittel recht gewesen, um an die Macht zu kommen. Nicht zufällig bekam Lula daher aus Ländern wie Deutschland von bestimmter Seite sehr viel Beifall, sogar von Alibi-NGO.  Wegen der Berichterstattungsvorschriften hatte die deutliche Kritik der katholischen Kirche Brasiliens an Lula und dessen Arbeiterpartei selbst im kirchlichen Mainstream Mitteleuropas kaum Chancen.

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Frei Betto beim Website-Interview im Dominikanerkloster von Sao Paulo.

http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern

Brasiliens katholische Jugend freut sich auf den Papst – 2013 in Rio de Janeiro. 1. Megaevent in Sao Paulo zur Vorbereitung, Messe mit Kardinal Odilo Scherer, Fotoserie. Große brasilianische Sektenkirchen in der Krise. Rund 130 Millionen Katholiken in Brasilien – etwa 25 Millionen Katholiken in Deutschland. **

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http://www.katholisch.at/content/site/unsichtbar/brasilien/article/11857.html

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http://www.katholisch.de/2885.html

http://www.katholisch.at/content/site/unsichtbar/brasilien/article/11860.html

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http://www.katholisch.at/content/site/unsichtbar/brasilien/article/11996.html

http://www.katholisch.de/2904.html

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Katholisches Weltjugendtreffen 2013:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/17/brasilien-papst-benedikt-xvi-zu-katholischem-weltjugendtreffen-2013-in-rio-de-janeiro-laut-landesmedien/

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Brasiliens Realitäten – die Sektenprediger – Sekten von interessierter Seite gefördert:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/17/brasiliens-sektenprediger-besonders-aktiv-in-sao-paulos-city/

http://www.domradio.de/aktuell/2891/brasilianische-sekten-verheissen-wohlstand.html

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Hintergrund, Befreiungstheologe Frei Betto:

„CIA spionierte Brasiliens Kirche aus, fördert Sekten”
Bischofskonferenz analysiert freigegebene Geheimdokumente

http://g1.globo.com/sao-paulo/noticia/2011/09/chegada-da-cruz-emociona-catolicos-na-zona-norte-de-sp.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/12/brasiliens-wunderheiler-sektenkirchen-die-holle-der-bischofin-sonia-nachrichtenmagazin-istoe-zum-niedergang-von-renascer-em-cristo/

Bischöfe und Theologen des Tropenlandes befassen sich derzeit mit ungewöhnlicher Lektüre: Das Weiße Haus hat weitere hochbrisante Geheimdokumente über CIA-Operationen vor und während der brasilianischen Militärdiktatur freigegeben, die auch die katholische Kirche betreffen. Renommierte Menschenrechtsaktivisten, Intellektuelle wie Helio Bicudo und der Befreiungstheologe Frei Betto aus Sao Paulo sehen ihre früheren Recherchen bestätigt. „Dank dieser Geheimdokumente wissen wir nun genau, daß Washington die südamerikanischen Militärputsche der sechziger und siebziger Jahre vorbereitete.” Auch in Brasilien, so der Dominikanerbruder und Bestsellerautor mit Millionenauflagen, sei mit CIA-Hilfe 1964 ein Willkürregime an die Macht gebracht worden, das bis 1985 währte. Der damalige US-Botschafter in Brasilia habe sogar finanzielle und militärische Hilfe für die Putschisten angefordert. „Argumentiert wurde mit dem Hirngespinst von der kommunistischen Gefahr – obwohl die katholische Kirche und speziell deren befreiungstheologischer Flügel bedrohlicher für die Interessen der USA angesehen wurden als der Marxismus.”Auf die Veröffentlichungen reagierte auch die Familie des 1964 weggeputschten demokratischen Präsidenten Joao Goulart. „Wir gehen jetzt vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag und werden beweisen, daß es eine Intervention der USA gab”, erklärten Joao Vicente und Denise Goulart, Kinder des damaligen Staatschefs, vor der Presse. „Sie haben einen gewählten Präsidenten gestürzt, Brasiliens Souveränität gebrochen.” Vicente und Denise Goulart verweisen zudem auf Dokumente, denen zufolge damals tatsächlich im Rahmen der sogenannten „Operation Brother Sam” eine US-Militärflotte vor der brasilianischen Küste bereitgestanden habe. Die Familie will eine hohe Entschädigungssumme von Washington –  umgerechnet über 1,3 Milliarden Euro. Brasiliens Kirche war zur Diktaturzeit weitgehend regimekritisch, war Opposition. Um ein Gegengewicht zu schaffen, so Frei Betto, habe die CIA deshalb die Ausbreitung von Sekten gefördert – und tue dies offenbar bis heute. ”Die USA finanzierten jene Sektenkirchen, denen es darum geht, Brasiliens Christen zu spalten und progressive Tendenzen in der katholischen Kirche auszulöschen. Jene „elektronischen Kirchen” propagierten sogar eine Theologie des Wohlstands. Dagegen stehe die Botschaft Jesu für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Dies sollten die Gläubigen nicht entdecken. Bezeichnend sei, daß die brasilianischen Chefs wichtiger evangelikaler Kirchen heute alle in den Vereinigten Staaten wohnten, nicht in Brasilien.

Nicht zufällig herrscht Frohlocken, klammheimliche bis offene Freude über ein Anwachsen der CIA-geförderten Sekten bei jenen, denen der weltweite Kampf der katholischen Kirche für Menschenrechte, darunter in Ländern wie Brasilien, sehr ungelegen kommt.  Auch in deutschsprachigen Ländern stoßen daher solche Sekten auf viel Wohlwollen, werden häufig beschönigend als Freikirchen eingestuft. Beim Papstbesuch 2011 in Deutschland kam auch in den Medien die Rolle der katholischen Kirche beim Kampf um Menschenrechte, der gesamte vatikanische Menschenrechtskontext garnicht zur Sprache.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/13/brasiliens-katholische-kirche-ruft-zu-protesten-gegen-massive-korruption-unter-der-rousseff-regierung-auf-viel-lob-fur-rousseff-regierungsstil-aus-europa/

Befreiungstheologe Frei Betto verbrachte als politischer Gefangener mehrere Jahre in den Foltergefängnissen der Diktatur, erlebte all den Horror am eigenen Leibe mit. In den CIA-Dokumenten steht, daß die USA über die Folterpraxis sehr genau Bescheid wußten. „Das Verhör politischer Gefangener ist häufig begleitet von Folter, unter anderem Aufhängen mit dem Kopf nach unten, Elektroschocks, Hunger”, heißt es in einem Geheimtelegramm von 1973. Zitiert wird auch ein CIA-Informant aus dem Repressionsapparat:”Er beschrieb uns den Mord an einem der Subversion Verdächtigten, der er „genäht” habe, wie er es nannte –  indem er auf ihn mit einer automatischen Waffe vom Kopf bis zu den Zehen des Fußes gefeuert habe.” Kurz vor dem Putsch telegraphierte der damalige US-Botschafter Gordon nach Washington, man müsse Hilfe leisten, „um ein größeres Desaster zu verhindern, welches Brasilien zu einem China der sechziger Jahre machen könnte”. Der damalige US-Präsident Lyndon Johnson erklärte unter Bezug auf Brasilien:”Wir können das dort nicht tolerieren.” Öffentliche Kritik an diesen Menschenrechtsverletzungen und der laut US-Gesetzen mögliche Stopp von Wirtschaftshilfe seien unterblieben, um die Gewinne aus den rasch wachsenden Rüstungslieferungen an die Militärdiktatur nicht zu gefährden, betont der Dominikaner. ”Kardinal Evaristo Arns aus Sao Paulo zählte zum Widerstand gegen die Diktatur und schlug den USA sogar ein Wirtschaftsembargo gegen Brasilien vor.” Seine Bitte habe natürlich kein Gehör gefunden. „Denn die USA finanzierten ja die Diktatur.” Die CIA habe zudem Persönlichkeiten wie Kardinal Arns oder Erzbischof Helder Camara ausspioniert, Geistliche beispielsweise als progressiv, als hilfreich für die Interessen der USA oder gar als Feinde klassifiziert.Viele Dollars flossen gemäß den nordamerikanischen Quellen auch in die Ausbildung von Todesschwadronen, von Eliteeinheiten der politischen Polizei Brasiliens. „Ab 1968 ging die Diktatur brutaler, aggressiver gegen Regimegegner vor, wurde gemordet, ließ man Menschen verschwinden”, erinnert sich Frei Betto. Der Repressionsapparat sei mit Washingtoner Hilfe besser organisiert worden. „An US-Militärakademien wurden Folterer für verschiedene lateinamerikanische Diktaturen, darunter für Brasilien ausgebildet.”

Brasiliens Bischofskonferenz fordert seit Jahren, daß die Regierung von Staatschef Luis Inacio Lula da Silva endlich die geheimen Diktaturarchive der Streitkräfte öffnet. „Damit würde mehr über die Zusammenarbeit mit der CIA bekannt.” Doch genau dies solle verhindert werden. Länder wie Chile oder Argentinien seien bei der Vergangenheitsbewältigung schon viel weiter. ”Die Lula-Regierung ist eigentlich dazu verpflichtet, die Öffentlichkeit über diese dunkle Phase unserer Geschichte aufzuklären, damit man weiß, wer verantwortlich war für all die Verbrechen.” Lula, so sieht es Frei Betto, müßte als Chef der Streitkräfte die Militärs zwingen, alle Repressionsarchive zu öffnen. „Unerklärlich, ja verrückt, daß er es nicht tut.” Schließlich legten selbst die USA ihre Geheimdokumente über diese Zeit, die Beteiligung am Militärputsch offen.

“Nicht ohne Grund hat etwa der frühere US-Präsident Ronald Reagan in Südamerika die Sekten gefördert, weil sie individualisierend und systemstabilisierend wirken.” Paulo Suess in Publik-Forum

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/17/parabens-dom-paulo-evaristo-arns3-der-deutschstammige-kardinal-2004-unter-der-lula-regierunghauptfeind-ist-die-korruption/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/15/parabens-dom-paulo-evaristo-arns2-kardinal-feiert-90-geburtstag-mit-glaubensbrudern-freunden-kampfgefahrten/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1421022/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/08/brasilien-aufschrei-der-ausgeschlossenen-2011-proteste-in-sao-paulo-grito-dos-excluidos/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/02/sklavenarbeit-unter-lula-angeprangert-vom-deutschstammigen-kardinal-odilo-scherer-im-protest-gottesdienst-am-1-mai-in-der-kathedrale-sao-paulo/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/11/leonardo-boff-wichtiger-wahlhelfer-der-evangelikalen-prasidentschaftskandidatin-marina-silva-estrela-de-festa-do-pv/

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Kardinal Odilo Scherer zelebriert die Messe des ganztägigen Megaevents.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/16/sao-paulos-deutschstammiger-erzbischof-odilo-scherer-prangert-schockierende-gesellschaftliche-indifferenz-angesichts-des-lebendigen-verbrennens-von-obdachlosen-an-man-hat-noch-zwei-strasenbewohner/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/07/odilo-scherer-deutschstammiger-kardinal-von-sao-paulo/#more-7237

“Participaram da celebração o presidente da CNBB e Arcebispo de Aparecida (SP), Cardeal Dom Raymundo Damasceno Assis; o Arcebispo Emérito de São Paulo, Cardeal Dom Cláudio hummes; o Arcebispo do Rio de Janeiro (RJ), Dom Orani João Tempesta; o Bispo Auxiliar de Campo Grande (MS) e presidente da Comissão Episcopal Pastoral para a Juventude da CNBB, Dom Eduardo Pinheiro; o Núncio Apostólico no Brasil, Dom Lorenzo Baldisseri; o ministro da Secretaria-Geral da Presidência da República, Gilberto Carvalho, representando a presidente Dilma Rousseff; o prefeito de São Paulo, Gilberto kassab, e diversas outras autoridades dos Poderes Executivo, Legistlativo, Judiciário, sacerdotes, diáconos, religiosos, religiosas e diversas outras autoridades eclesiásticas.”(Cancao Nova)

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/20/nachtliche-luftangriffe-gegen-hafen-libyens-darunter-der-hauptstadt-tripolis-melden-brasiliens-medien-wie-die-kirche-des-grosten-katholischen-landes-die-libyen-intervention-bewertet-analysen-chan/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/brasiliens-befreiungstheologe-und-cia-experte-frei-betto-zu-den-versuchten-attentaten-auf-gaddafi-der-abschus-einer-italienischen-passagiermaschine-1980-offenbar-verwechselt-mit-dem-flugzeug-von-gad/

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Die Stars der katholischen Populärmusik Brasiliens auf dem Megavent von Sao Paulo. Seit mehreren Jahren liegen in Brasiliens Verkaufshitparade die Sänger der katholischen Kirche, darunter Padres, stets an der Spitze. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/12/brasiliens-katholischer-padre-marcelo-jetzt-auch-bestsellerautor-agape-6-millionen-kaufer/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/04/brasiliens-musik-priester-marcelo-rossi-erfolgreicher-als-welt-popstars/

http://www.kath.ch/index.php?na=11,0,0,0,d,31063

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/12/brasilien-sektenkirchen-neuer-prozes-gegen-edir-macedo-chef-der-universalkirche-vom-reich-gottes-wegen-bandenbildung-und-geldwasche/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/05/brasiliens-lula-rousseff-wirtschaftspolitik-und-die-position-der-katholischen-kirche-bruderlichkeitskampagne-2010-gegen-spekulantenbegunstigung-auf-kosten-der-hungernden-und-verelendeten-befreiungst/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/19/brasiliens-erzdiozese-sao-paulo-und-der-megaevent-bota-fe/

http://www.livenet.ch/magazin/international/amerika/115827-von_lula_enttaeuscht_die_landlosen_in_brasilien_kaempfen_weiter.html

http://www.schweizergeschichte.ch/index.php/D/article/133/3725/

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Ausriß – junge Katholiken tragen das große Holzkreuz des Megaevents mitten durch einen der entsetzlichsten Stadtteile Sao Paulos, durch “Cracolandia” – wegen der offenen Crack-Drogenszene so benannt. Unter der Lula-Rousseff-Regierung erlebte Crack in Brasilien einen ungeheuren Boom – mit den vorhersehbaren Folgen.

Der Papst hatte bei seinem letzten Brasilienbesuch die von dem deutschen Franziskaner Frei Hans Stapel geleitete “Fazenda der Hoffnung”, ein sehr erfolgreiches Drogenentzugsprojekt bei Aparecida, besucht. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/15/franziskanerpater-hans-stapel-aus-paderborn-in-alagoas-piaui-und-ceara-weihte-er-jetzt-drei-weitere-fazendas-der-hoffnung-fur-drogensuchtige-ein-weltweit-bereits-60/

Benedikt XVI. besucht brasilianisches Drogen-Projekt

“Wir werden den Papst mit Samba empfangen”

Von Klaus Hart / Kipa

Sao Paulo, 30.4.07 (Kipa) Rio de Janeiro und Sao Paulo sind zwei der grössten Drogenumschlagplätze Lateinamerikas. Verbrechersyndikate managen das schmutzige Geschäft; Bandenmilizen herrschen brutal über Millionen von Armen und Verelendeten in den Slums. Mitten zwischen den beiden Riesenstädten aber liegt idyllisch vor grünen, bewaldeten Hügeln die “Fazenda der Hoffnung”. Ein vom deutschen Franziskaner Hans Stapel seit 1979 aufgebautes Entzugsprojekt, das Papst Benedikt XVI. bei seiner Reise Mitte Mai besuchen will.

Heute versuchen hier Drogenabhängige verschiedenster Nationen, ihre Sucht zu überwinden. Mittlerweile gibt es in ganz Brasilien 32 weitere Fazendas mit mehr als 1.000 Hilfesuchenden. Zudem entstanden Zentren in Argentinien, Paraguay, Mexiko, auf den Philippinen – und auch zwei in Deutschland.

Orientierung und Werte

“Wir nehmen alle Süchtigen nicht als Kranke auf, sondern als liebesbedürftige Menschen”, betont Bruder Hans. Den meisten fehlten Orientierung und Werte: “Sie wissen nicht, wofür sie leben.” Daher ist Bruder Hans und seinen Kollegen so wichtig, christliche Werte zu vermitteln. “Wir wollen ihnen Hoffnung und echte Ideale geben – ihnen zeigen, dass es möglich ist, sich von Drogen zu befreien.” Ein Weg aus Sucht und Abhängigkeit, der erfolgreich ist. Unabhängigen Studien zufolge wurden mehr als 80 Prozent der bislang rund 15.000 Hilfesuchenden geheilt – und blieben clean.

Vor zwei Jahren kamen Olga und Alexander aus Moskau auf die Fazenda, nachdem sie sich auf der Toilette des Flughafens eine letzte Dosis Heroin gespritzt hatten. Mehrere Entzugsversuche waren schon gescheitert. Bis ihnen ihre Mutter zwei Flugtickets in die Hand drückte und zur Fazenda von Bruder Hans schickte.

Morgens um halb sieben beginnt der Tag mit Meditation und Gebet. “Wenn wir in einer Gemeinschaft leben oder einer Spiritualität folgen, sollten wir freier und unabhängiger von Dingen sein”, lautet ein Morgenimpuls. Nach dem Frühstück dann achtstündige Arbeit. Die Fazenda wird nicht durch Spenden finanziert, sondern muss sich selbst tragen. Die Ex-Junkies pflanzen Mais, Maniok oder Bohnen, züchten Tiere, recyceln Plastikflaschen, produzieren Kunsthandwerk oder Pizzas und Lasagne.

“La vem a Russa” – da kommt die Russin – heisst es, wenn Olga in den Strassen die Fazenda-Fertiggerichte anbietet und dafür viele feste Kunden hat. Abends stehen Gottesdienst, Sport oder Gesprächsgruppen für Gedankenaustausch auf dem Programm. 10 bis 14 “Recuperandos” wohnen jeweils in einem Haus zusammen; Aids-Kranke werden speziell betreut.

Papst nahm Einladung spontan an

Dass Benedikt XVI. im vergangenen Jahr spontan die Einladung von Bruder Hans annahm, die Fazenda im Rahmen seiner Brasilien-Reise zu besuchen, wertet der Franziskaner als grosse Anerkennung. Am 12. Mai wird das Kirchenoberhaupt entweder per Hubschrauber oder mit dem Papamobil kommen. Und Projektmitarbeiter Klaus Rautenberg erzählt fröhlich: “Wir werden den Papst mit Samba empfangen!”

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/11/brasiliens-crack-epidemie-unter-der-rousseff-regierung-cracolandias-wachsen-weiter/

Krieg und Terror neue Herausforderung für Brasiliens Kinderpastoral/ für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen/ mehr internationale Aktivitäten(Hintergrund)

Seit den Attentaten vom elften September ist die Kinderpastoral der katholischen Kirche Brasiliens dabei, ihren Aktionsradius auf noch mehr Länder der Dritten Welt auszudehnen. In dreizehn Staaten Lateinamerikas und Afrikas wirkt sie mit Zehntausenden von Freiwilligen bereits in den am meisten von Hunger, Misere und Gewalt betroffenen Regionen, arbeitet dort auch mit vielen Moslems zusammen, erwartet wegen der neuesten Konflikte eine Zunahme des Elends, der wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Dies gilt auch für Brasilien selbst –  zwar unter den zehn wichtigsten Wirtschaftsnationen, doch von ungeheuren sozialen Kontrasten gezeichnet. In den über achthundert Slums von Rio de Janeiro beispielsweise sind vor allem die Kinder Hauptleidtragende des Terrors der hochbewaffneten Milizen des organisierten Verbrechens, die auch in den letzten Tagen nicht davor zurückschreckten, bei Gefechten mit der Polizei selbst Sechsjährige als lebendige Schutzschilde zu mißbrauchen. Allein seit Mitte  Oktober wurden zudem in den Armenvierteln Rios mehrere Kinder zwischen zwei und zehn Jahren durch verirrte Kugeln getötet – im vergangenen Jahr waren es insgesamt über fünfhundert Heranwachsende. Gewalt kostet alljährlich in Rio im sogenannten unerklärten „Guerra urbana“ etwa zehntausend Menschen das Leben – weit mehr als in Konfliktgebieten des Nahen Ostens oder  Ex-Jugoslawiens.

Nahe der noblen Avenida Paulista, Lateinamerikas Wallstreet, mitten in der 17-Millionen-Stadt Sao Paulo, wiederholt sich jeden Abend das gleiche: Feine Restaurants, Hotels stellen für die Müllabfuhr schwarze Plastiksäcke mit Essensresten auf die Bürgersteige – sofort machen sich verarmte Mütter, Straßenkinder darüber her, reißen die Säcke auf, verzehren Brauchbares sofort – oder nehmen es für Familienangehörige in den Peripherieslums mit. Die Behausungen dort ähneln oft denen in Kalkutta oder afrikanischen Städten – Arbeitsfeld der „Pastoral da Criança“. Etwa 150000 Freiwillige, größtenteils Frauen, betreuen brasilienweit rund 1,6 Millionen Kinder bis zu sechs Jahren, aber auch Schwangere, machen Ernährungsberatung, bringen Müttern, die häufig Analphabeten sind, das Herstellen von Hausmitteln bei, kontrollieren das Gewicht der Babies, betreiben sogar Aidsprävention, suchen zu verhindern, daß Kinder zu Opfern häuslicher Gewalt werden. Und beschaffen Arbeit, gründen Projekte, die das entsetzlich niedrige Einkommen der meist kinderreichen Familien  – deutlich unter umgerechnet achtzig Mark pro Monat – anheben. Siebzehn Millionen Brasilianer, etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung, leben in absolutem Elend, an die fünfzig Millionen deutlich unterhalb der Armutsgrenze. Die Kinderpastoral ist längst nicht in allen Armutszonen tätig – das überstiege ihre Kraft und ihre Mittel, trotz der Hilfe von Misereor, Adveniat und Missio Österreich, der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit/GTZ. Doch wo die Pastoral wirkt, sank beispielsweise die Kindersterblichkeit enorm: Erreichten zuvor bis zu siebzig von eintausend Lebendgeborenen das erste Lebensjahr nicht, sind es jetzt sogar weniger als dreizehn – bei einem Landesdurchschnitt von etwa 34 zu tausend. Die Zahl der unterernährten Kinder liegt  in den Projektgebieten unter  fünfzig Prozent der Landesquote. Auch wegen dieser Leistung wurde – stellvertretend für die Pastoral – deren Gründerin und Leiterin, Zilda Arns, Kinderärztin, für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Ihr Bruder ist der emeritierte Kardinal Dom Evaristo Arns, weltbekannt wegen seines jahrzehntelangen Kampfes gegen die brasilianische Militärdiktatur, für die Menschenrechte.  „Jedes Jahr retten wir so allein in Brasilien über fünftausend Kinder vor dem Tode – das ist unser schönster Preis“, sagt Zilda Arns. Immer noch viel zu wenig, weiß sie, denn laut Unicef sterben jährlich in Brasilien vor allem wegen Hunger und Krankheiten immer noch etwa 134000 Kinder unter fünf Jahren. Regierung und Unternehmer, die die Pastoral unterstützen, müßten viel mehr tun. Schließlich beträgt der Jahresetat gerade einmal umgerechnet rund siebzehn Millionen Mark –  das entspricht etwa einer Mark monatlich pro betreutem Kind. Würde Zilda Arns alle Freiwilligen entsprechend entlohnen, müßten mindestens 140 Millionen aufgebracht werden.

Die Pastoral, 1983 gegründet, wurde bereits mit zahlreichen internationalen Preisen, darunter von Unesco und Unicef, geehrt. Unter Bezug auf die Militäraktionen gegen Länder wie Afghanistan betont sie:“Durch den Krieg nimmt das Elend nur noch zu – immer mehr Staaten brauchen Modellprojekte wie unsere, wir geben Erfahrungen gerne weiter. Nach dem elften September habe ich mich mit den Attentatsbetroffenen in den USA solidarisiert – jetzt tue ich das mit den Familien Afghanistans, die Opfer der Bombardements werden. Gewalt fördert nur noch mehr Gewalt.“

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/22/der-papst-und-die-kondome-fortdauernde-desinformation-uber-katholische-praxis-bei-aids-pravention-kirchliche-kondomverteilung-seit-16-jahren-in-brasilien-dem-grosten-katholischen-land-unterstellt/

Brasiliens Weltkulturerbe-Stadt Ouro Preto zu Ostern(Pascoa) 2012 – Leiden und Sterben des Jesus von Nazareth(Paixao de Cristo), interpretiert von der katholischen Jugendpastoral. Beklemmende aktuelle Bezüge. “Pastoral da Juventude. Arquidiocese de Mariana”. Pascoa. **

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http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/02/ostern-in-ouro-preto-brasilien/

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Faszinierende Generalprobe – fesselnde, berührende Aufführung.

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Pastoral da Juventude da Diocese Mariana:

Somos jovens com vontade de mudança. Nosso objetivo é evangelizar a juventude da Arquidiocese de Mariana com vistas à formação de lideranças alicerçadas em valores cristãos, éticos, morais e sociais, comprometidas com a luta em favor da vida. e com a construção de uma sociedade mais justa e solidária.

Buscamos um mundo repleto de oportunidades para que o jovem não seja apenas um mero expectador no mundo, mas sim agente de sua própria história e da mudança social. Procuramos promover a articulação entre os diversos grupos de jovens, assim como fortalecer a comunicação entre os jovens da Arquidiocese de Mariana. 

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Brasilien, Weltkulturerbe-Barockstadt Ouro Preto, Ostern 2012 – die Prozession. **

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Brasiliens Scheiterhaufen:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/25/jesus-nicht-gekreuzigt-sondern-lebendig-verbrannt-auf-autoreifen-scheiterhaufen-in-oster-schauspiel-der-slums-von-rio-de-janeiro-protest-gegen-fortdauernde-scheiterhaufen-gewaltkultur-brasiliens/

Brasiliens Erzdiözese Sao Paulo, ihre Pastoral “Glaube und Politik”. Waldemar Rossi unter den Mitarbeitern. **

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Der vom Militärregime Gefolterte: Waldemar Rossi, Führer der bischöflichen Arbeiterseelsorge der Erzdiözese Sao Paulos, am 1. Mai 2012

Brasiliens katholische Kirche, mit Menschenrechtsaktivisten wie Waldemar Rossi, hat dafür gesorgt, daß die Militärdiktatur mit ihren Verbrechen seit dem Putsch von 1964, und erst recht nach dem offiziellen Ende 1985, in Brasilien nie ein Tabuthema war.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-diktatur-verbrechen-wie-unter-lula-und-seiner-chefministerin-dilma-rousseff-die-aufklarung-behindert-wurde-diktaturverbrecher-einen-wichtigen-aufschub-erhielten/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/14/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-lieferte-waffen-fur-repression-in-chile-laut-jetzt-veroffentlichten-geheimdokumenten-abkommen-von-diktator-medici-mit-pinochet-geschlo/

Kuba-Bloggerin Yoani Sanchez und Brasiliens Rechte und Rechtsextreme – bis heute Verteidiger von Diktatur und Folter – das historische Sanchez-Treffen mit dem zur Rechtsextremen gezählten Politiker Jair Bolsonaro:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/28/kuba-bloggerin-yoani-sanchez-medien-tschechiens-schweigen-ebenfalls-zu-ihrem-treffen-mit-rechten-und-rechtsextremen-in-brasilien-zur-fehlenden-positionierung-zum-mord-am-systemkritischen-brasilianis/

Katholische Kirche in Brasilien:

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/19/der-deutsch-brasilianische-atomvertrag-seine-protagonisten-und-die-damaligen-politischen-rahmenbedingungenfurchtlose-kirche-in-brasilien-gegen-folter-und-barbareireimar-oltmans/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/15/brasiliens-militardiktatur-uberlebende-von-verfolgung-und-folter-clarice-herzog-witwe-des-ermordeten-judischen-journalisten-vladimir-herzog-und-regimegegner-waldemar-rossi-heute-fuhrer-der-bisch/#more-12904

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/26/brasilien-edson-jorge-feltrin-der-couragierte-menschenrechtspriester-von-brasilandiasao-

paulo-friedensdemonstration-der-katholischen-kirche-2012/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/24/brasilien-sao-paulo-brasiliandia-bischof-milton-kenan-juniorweiterhin-regionen-mit-extremem-elend-groser-armut-im-lande-bischof-ist-initiator-einer-friedensdemonstration-an-der-slumperipherie/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/28/brasilien-der-deutsche-katholische-priester-konrad-korner-aus-ampferbach-friedenskundgebung-in-brasilandiasao-paulo-2012/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/23/katholische-kirche-in-deutschland-und-in-brasilien-warum-die-brasilianische-mit-dem-bau-neuer-kirchen-einfach-nicht-nachkommt-die-priesterseminare-voll-sind/

Brasilianische katholische Geistliche und ihr deutlich anderer Realitätsbezug: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/05/14/brasilien-katholische-jugend-in-ouro-pretominas-gerais/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/09/brasiliens-weltkulturerbe-stadt-ouro-preto-zu-ostern-2012-leiden-und-sterben-des-jesus-von-nazareth-interpretiert-von-der-jugendpastoral-beklemmende-aktuelle-bezuge/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/03/brasilien-franziskanerbischof-fernando-figueiredo-und-padre-marcelo-rossi-zelebrieren-gottesdienst-in-sao-paulos-neuer-groster-kirche/

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1814946/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/26/brasilien-slum-seelsorge-der-katholischen-kirche-existiert-35-jahre-gottesdienst-von-rio-de-janeiros-erzbischof-dom-orani-tempesta-in-hangslum-santa-martadona-marta/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/06/sextourismus-und-kirche-in-brasilienprostituierte-sind-oft-psychisch-gestort-und-drogenabhangig/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/

Brasilianische Bischofskonferenz verurteilt Naturzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in Amazonien – CNBB-Generalsekretär Odilo Scherer(Hintergrund)

Die brasilianische Bischofskonferenz(CNBB) hat der Regierung von Staatschef Luis Inacio Lula da Silva vorgeworfen, gegen Naturzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in Amazonien nicht konsequent vorzugehen. Bei der Vorstellung der diesjährigen Brüderlichkeitskampagne, die Amazonien gewidmet ist, sagte der deutschstämmige CNBB-Generalsekretär Odilo Scherer auf der Insel Combu nahe der nordbrasilianischen Großstadt Belèm, die Regierung sei in dieser riesigen und bedeutenden Region entweder gar nicht präsent oder agiere nahezu wirkungslos. Von Idealismus und christlichen Werten erfüllte Menschen, darunter zahlreiche Katholiken würden dort wegen ihres Kampfes für eine solidarische, brüderliche Gesellschaft verfolgt und ermordet.

Scherer erinnerte unter anderem an die nordamerikanische Urwaldmissionarin Dorothy Stang, die vor rund zwei Jahren im Auftrage von Großgrundbesitzern und Holzunternehmern erschossen worden war, sowie an die zahlreichen getöteten Gewerkschafts-und Menschenrechtsaktivisten. Der aus Österreich stammende Amazonas-Bischof Erwin Kräutler überlebte bereits Anschläge und steht derzeit wegen einer Serie von Mordrohungen unter ständigem Polizeischutz.
Laut dem CNBB-Generalsekretär werden die Menschenrechte der angestammten Bewohner Amazoniens, darunter der Indianer, durch eine Minderheit verletzt, die lediglich auf brutale Ausbeutung und rasche persönliche Bereicherung aus sei. „Egoismus und Geldgier zerstören und morden, Brüderlichkeit fördert die gerechte Verteilung und umweltverträgliches Handeln.“ Die CNBB-Kampagne richte sich daher auch gegen Sklavenarbeit, rücksichtslose Großgrundbesitzer sowie große Holz-und Bergbauunternehmen, die sich teilweise sogar mittels Steuererleichterungen und billigen Staatskrediten in Amazonien installiert hätten. So wirkten sich auch der forcierte Sojaanbau und die Rinderzucht, nur zu oft für den Export in die Industrieländer, sehr zerstörerisch aus. „Die globalisierte Wirtschaft mit ihren Interessen, ihrem Profithunger geht über Amazonien und seine Bevölkerung wie eine Dampfwalze unerbittlich hinweg, respektiert Leben, Kultur und Rechte dieser Menschen nicht.“
Bischof Scherer erinnerte daran, daß auf das rund 4,9 Millionen Quadratkilometer große Amazonasgebiet immerhin 34 Prozent der Wälder sowie etwa dreißig Prozent aller Tier-und Pflanzenarten des Erdballs entfallen. Von den Indios lebten 208000 in den Wäldern und 61000 in den Städten Amazoniens. Die Brüderlichkeitskampagne wolle die negativen Folgen der jetzigen wirtschaftlichen und soziokulturellen Strukturen anprangern und gleichzeitig gesellschaftliche Alternativen aufzeigen. Zu deren Grundbausteinen gehörten die christliche Solidarität und menschliche Werte, das bewußte Handeln zum Schutz der Natur.
Die Bischofskonferenz hatte wohl in weiser Absicht Brasiliens Umweltministerin Marina Silva, die zur großen, auf spektakuläre Wunderheilungen und Exorzismus spezialisierten Sekte „Assemblea de Deus“(Gottesversammlung) gehört, zum Kampagnestart geladen. Marina Silva sagte dort, die Regierung habe in Amazonien beim Kampf gegen illegale Praktiken bereits bedeutende Fortschritte erreicht. Gegen die Vernichtung der Urwälder, räumte sie ein, werde indessen noch nicht genügend getan. Die Ministerin stellte klar, daß sie die Vorwürfe der katholischen Kirche weder als Kritik an der Regierung noch an ihrer eigenen Amtsführung betrachtet.
Brasilianische Umweltorganisationen betonen, daß in den ersten vier Jahren der letzten Oktober wiedergewählten Lula-Regierung selbst gemäß offiziellen Daten rund 84000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt worden seien. Marina Silva habe der Legalisierung des zuvor verbotenen Gen-Soja-Anbaus zugestimmt und sehe zahlreichen Umweltverbrechen tatenlos zu. Der Ministerin wird auch vorgeworfen, ein als umweltschädlich bewertetes Regierungsprojekt zur teilweisen Umleitung des großen Nordost-Stromes „Rio Sao Francisco“ nicht zu stoppen. Der Diözesanbischof Luiz Flavio Cappio hatte vor zwei Jahren durch einen Hungerstreik , der international große Beachtung fand, einen Aufschub des Projektes erreicht.

Kürzlich kündigte Staatschef Lula indessen einen baldigen Baubeginn an. Bischof Cappio überreichte deshalb am Donnerstag im Präsidentenpalast von Brasilia einen Protestbrief. Ein weiterer Hungerstreik, so Cappio, sei nicht mehr nötig, da die Öffentlichkeit in Brasilien und im Ausland bereits genügend aufmerksam geworden sei. Jetzt wolle er die Sozialbewegungen Brasiliens mobilisieren, um das Projekt doch noch zu verhindern.

Sao Paulo fiebert dem Papst entgegen

Brasilien wartet mit Hochspannung auf Benedikt XVI. – „Kathpress“-Korrespondentenbericht von Klaus Hart

Brasilia, 9.5.07 (KAP) Benedikt XVI. lacht von den T-Shirts seiner Fans, die schon jetzt das Kloster umlagern, wo der Papst während seines Besuchs in der Mega-Metropole Sao Paulo übernachten wird. Ein Stück Papstkuchen gefällig? In der Klosterbäckerei ist die nach bayrischem Rezept hergestellte Leckerei ein Hit. Auch geistige Nahrung beinahe an jeder Ecke: An die 20 Bücher aus der Feder von Benedikt XVI. brachten brasilianische Verlage noch gerade rechtzeitig auf den Markt.

Nicht zu vergessen der neue Ohrwurm: In dem musikbesessenen Land stürmt die Papsthymne des Starduos Gian und Giovanni mit dem Konterfei von Benedikt XVI. die nationale Hitparade und liegt im Moment auf Platz zehn. Der populäre singende Priester Marcelo Rossi aus Sao Paulo ist der musikalische Star der Papstvisite. Mit seinem neuen Hit liegt er sogar auf Platz drei der Charts.

Sao Paulo fiebert dem Papst neugierig entgegen. Als Teile der Medien Joseph Ratzinger nach seiner Papstwahl 2005 als kühl-rationalen Deutschen zeichneten, prallte das bei den allermeisten ab. Gerade die Einwohner von Sao Paulo haben mit Bischöfen und Kardinälen mit deutschen Vorfahren beste Erfahrungen gemacht. In einem Land des Dauer-Chaos schätzt man soziale Sensibilität, Organisationstalent, Prinzipientreue und Geradlinigkeit sehr – und sieht solche Eigenschaften auch beim neuen Erzbischof Sao Paulos, Odilo Scherer, dessen Vorfahren aus dem Saarland stammten.

Dass Benedikt XVI. gerade Scherer, einem scharfen Kritiker der von Korruptionsskandalen erschütterten „Lula“-Regierung, die drittgrößte Erzdiözese der Welt anvertraut hat, bringt dem Papst hier viele zusätzliche Pluspunkte ein. Riesenerwartungen deshalb auch bei Menschenrechtsaktivisten, Landlosen, Umweltschützern und den Bewohnern der 2.000 Slums von Sao Paulo: Wird der Papst auf ihre Probleme eingehen und ihnen den Rücken stärken? „Die Politiker hier müssten mehr Herz für ihr Volk zeigen und sich mehr für die Benachteiligten einsetzen“, fordert Brasiliens bekanntester Lepra-Bekämpfer, Manfred Göbel aus dem bayrischen Eichstätt.

Und wie wird der Papst mit „Lula“ sprechen? Nicht zufällig berichten die großen Zeitungen über eine wachsende Distanz zwischen Kirche und Staatspräsident Luiz Inacio „Lula“ da Silva. Scherer bezeichnet die Regierungsprogramme für die Armen lediglich als Almosen; die derzeitige Politik fördere Einkommenskonzentration zu Gunsten einer Minderheit statt gerechter Einkommensverteilung.

In der Regierung sind dubiose „Evangelicos“ (die nichts mit der offiziellen evangelischen Kirche zu tun haben) stark vertreten. Sie trommeln kurz vor der Papstbesuch besonders aggressiv mittels ihrer TV- und Radiostationen. „Komm zu uns, ruf jetzt an“, heißt es rund um die Uhr: „Diese Woche garantieren wir eine wahre Explosion der Wunder in unseren Tempeln“. Immerhin: Gemäß einer seriösen Umfrage meinten zuletzt bereits 37 Prozent unter den Sektenanhängern, sie würden von den selbsternannten „Pastoren“ getäuscht, betrogen, ausgetrickst oder finanziell ausgenommen.

Einige der Gruppierungen sind gerade jetzt vor dem Papstbesuch ins Trudeln geraten. „Apostel“, „Bischöfe“, „Pastoren“ wurden in jüngster Zeit wegen Betrugs und Scharlatanerie angezeigt oder sogar verhaftet. Viele „templos“ bleiben erstmals leer.
Unterdessen bekämpfen im Wallfahrtsort Aparecida, der zweiten Station von Benedikt XVI., Sprühkommandos seit Tagen rund um die Uhr Moskitos, die das tropische Dengue-Fieber übertragen. Mindestens 60 Fälle wurden bisher registriert. Zur Papstmesse wird in Aparecida mehr als eine Million Menschen erwartet. Daher sind die brasilianischen Sanitätsbehörden auf der Hut.

Rente als Strafe(2003)

Der deutschstämmige Bischof Odilo Pedro Scherer wirkt in der drittgrößten Stadt der Welt, in Sao Paulo. Es ist die Industrielokomotive des Landes mit weit über tausend deutschen Firmen. Scherer nennt sie die reichste und ärmste Metropole Lateinamerikas, wegen der erschreckenden sozialen Kontraste. Brasilien ist zwar die immerhin zwölftgrößte Wirtschaftsnation der Erde, doch 80 Prozent der Brasilianer über 60 bekommen als einzige staatliche Unterstützung nur eine lächerliche Rente von umgerechnet etwa 60 Euro – bei annähernd europäischem Preisniveau. Und das heißt bitterste Armut, kein Geld für die nötigsten Medikamente. Diese Rente ist eine Strafe, sagen Bischöfe wie Scherer. Deshalb sorge sich eben die Kirche um die alten Menschen. Die diesjährige Brüderlichkeitskampagne ist den Alten gewidmet, „weil das Risiko besteht, dass die ältere Generation wegen der neuen wirtschaftlichen Orientierungen noch weniger beachtet wird“, sagt Scherer. „Dass sich diese individualistische, kapitalistische Mentalität weiter verstärkt, wonach nur der etwas wert ist, der produziert und konsumiert – die Schwächeren aber beiseite geschoben werden.“ Im Grunde sei der alte Mensch in Brasilien völlig von seiner Familie abhängig. „Doch in großen Städten ist die Familienstruktur sehr schwach.“

Ziel: Mentalitätsänderung

Bischof Scherer hat täglich vor Augen, wie rücksichtslos man mit den Alten umspringt: 60-, 70-jährige Frauen zerren meterhoch mit Lasten beladene Karren – ihr Lebensunterhalt. In Hospitalwartezimmern besetzen die Jüngeren sämtliche Stühle. Frauen, Männer über 70, 80, manche blind, auf einen Stock gestützt, müssen stehen. In der Riesenschlange vorm Rentenschalter brechen Senioren bei Tropenhitze ohnmächtig oder gar tot zusammen. Bischof Scherer möchte eine Mentalitätsänderung erreichen. „Da der Staat fast nichts tut, muss die Kirche für die Rechte der alten Menschen kämpfen. Sie sind doch eine Energiereserve der Gesellschaft, haben soviel an Lebenserfahrung für die junge Generation. Wenn ich das jetzt in den Kirchengemeinden den Kindern sage, kriegen die immer ganz große Augen. Tatsächlich, sagen sie dann, eines Tages sind wir ja auch alt!“

Die schwarze Olga Benedita Maria wohnt und arbeitet an der Slumperipherie Sao Paulos. Alte sterben hier wegen Mißhandlungen, wegen unterlassener Hilfe. Viele wissen nicht wohin, hausen unter Brücken, in irgendeinem Asyl – weil sich Familienangehörige deren Wohnung und Besitz aneigneten. Olgar Maria leitet eine Altenseelsorge, die „Pastoral dos Idosos“ und koordiniert die Brüderlichkeitskampagne der Erzdiözese mit. „Wir sagen hier allen: Wenn alte Menschen gut in die Familie integriert bleiben, werden die Kinder nicht drogenabhängig, prostituieren sich nicht, rutschen nicht ins Verbrechen ab.“

Neofeudal organisierte Slums

Das ist schließlich eine der familiären Hauptsorgen in Slums, die durchweg von neofeudalen Banditenmilizen des organisierten Verbrechens beherrscht werden. Gewalt gegen alte Menschen forderte allein letztes Jahr in Brasilien 15.000 Opfer – wenn die Pastoral in solchen Slums Mißhandlungen durch Jüngere bemerkt, entsteht eine bizarre Situation. „Da bleibt uns nichts weiter übrig, als mit dem Gangsterchef zu sprechen, denn der bestimmt absolutistisch – und hilft uns mit Sicherheit und greift sich die Täter.“

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/11/ihr-konnt-nicht-gott-und-dem-geld-dienen-bischofliche-bruderlichkeitskampagne-2010-kritisiert-lulas-wirtschaftspolitik-radiospot-anklicken/

Hintergrund:

 Deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer in Sao Paulo, zu den Papstkandidaten gezählt,  würdigt das Werk von Benedikt XVI, nimmt ihn gegen Medien-Anfeindungen in Schutz

Scherer,63:“ Mission der Kirche ist, nie die Courage zu verlieren, ohne Angst vor den Risiken!“

Sao Paulos Erzbischof ist die letzten Jahre oft im Vatikan, übernimmt Sonderaufgaben, konferiert häufig mit Benedikt XVI. , hat wie dieser jenen  feinen ironischen Humor, der in Zeiten medialer Grobschlächtigkeit besonders von der Kommerz-Journaille kaum noch verstanden wird. In der Kathedrale von Sao Paulo, die der Papst zuletzt 2007 besuchte, predigt Scherer seit Jahren über dringlichste religiöse und soziale Fragen, prangert Folter, Sklavenarbeit, Regierungskorruption, Massenelend in Brasilien an – und muß erleben, daß selbst  private Qualitätsmedien des Landes über solche unerwünschte Gesellschaftskritik keine einzige Zeile veröffentlichen, dafür absurdeste Gerüchte über den Zustand der Kirche ausstreuen. Nicht zufällig fühlt sich Scherer daher jetzt mit dem Papst in einem Boot,  schüttelt den Kopf über die Flut von Verleumdungen anläßlich seines Rücktritts. „Geht es jenen, die derzeit seltsamste Interpretationen verbreiten und damit die Gläubigen empören, um das Wohl der Kirche?“, fragt der Kardinal ironisch. Benedikt XVI. sei während seiner Amtszeit nur zu oft garnicht verstanden, falsch interpretiert worden – in der Konfrontation von Ideen, im Zusammenprall mit den Medien. Kardinal Scherer bekräftigte stets die Mission der Kirche: “Diese Frage hat für mich grundsätzliche Bedeutung. Es geht um immense Herausforderungen in einer immer komplexeren Welt. Unsere Aufgabe als Kirche ist, angesichts dieser Realität nicht die Courage zu verlieren, stets die Initiative zu ergreifen, ohne Angst vor den Risiken selbst in den ungewöhnlichsten Situationen,  sich einzubringen in diese komplexe Welt – auszusprechen, was gesagt werden muß. Die Kirche hat einen wichtigen Beitrag zu leisten für die Gesellschaft – und hier in Sao Paulo für die Stadt, ihre Kultur, für die Orientierung des Lebens dieser Stadt, auch im politischen, wirtschaftlichen Sinne. Ich beziehe mich dabei auf das Beispiel des Apostels Paulus. In Athen redet er mit Politikern, Philosophen, Literaten, Neugierigen über Jesus Christus – riskiert, nicht verstanden, ausgelacht, lächerlich gemacht zu werden. Nur wenige nahmen Paulus damals ernst.“

Jetzt, nach dem Papstrücktritt, reflektiert der Kardinal erneut:

„Heute leben wir im Zeitalter einer neuen Kultur ohne solide Wertbegriffe, in  totalem Werte-Relativismus. Das betrifft  ethische, anthropologische und sogar religiöse Werte. Diese neue Kultur ist wässrig, verwässert. Das ist die Kultur des totalen Subjektivismus.” Dies sei die Herausforderung für eine katholische Kirche, die in ihrer Geschichte bereits viele Herausforderungen bestehen  mußte.

 Brasiliens größte Qualitätszeitung Folha de Sao Paulo vermerkte immerhin in einer Analyse:“Benedikt XVI. war in 2000 Jahren Kirchengeschichte vielleicht der kultivierteste Papst – und jener, der am meisten Texte verfaßte. Sein Schriftwerk ist vielfältiger und weitreichender als das aller anderen Päpste. Seine Enzykliken zeigen die perfekte Kenntnis der Probleme in der heutigen Welt.“

Krasse, atemberaubende kann Scherer tagtäglich direkt vor der Kathedrale Sao Paulos beobachten: Junge Mädchen und Frauen liegen im tödlichen Crack-Rausch direkt an der Statue des Apostels Paulus.

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Kardinal Scherers Menschenrechtspriester Julio Lancelotti zur Drogenfrage:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/20/brasiliens-menschenrechtspriester-julio-lancelotti-aus-sao-paulo-das-elend-wurde-nicht-unter-lula-ausgetilgt-und-wird-auch-nicht-unter-dilma-rousseff-verschwinden-drogen-und-drogenhandel-zahlen/

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Ausriß – Crack-süchtige Schwangere, Sao Paulo.

„Wir als Kirche haben nicht die Macht, um mit dem Drogengeschäft Schluß zu machen, diesem Geschäft mit dem Tod, wie Papst Benedikt XVI. sagte. Doch in dieser Welt von heute gibt es enorme wirtschaftliche Interessen, damit es bei diesem Geschäft bleibt. So viele Menschenleben werden durch die Drogenkriminalität, diese Sklaverei in der Drogenwelt vernichtet! Die Kirche verurteilt das Todes-Geschäft und versucht, möglichst viele da herauszuretten, hat für diesen Zweck die Fazendas der Hoffnung des deutschen Franziskaners Hans Stapel aus Paderborn.” Auch das entsetzliche Elend auf den Straßen der reichsten lateinamerikanischen Stadt bringt ihn auf – seiner Empörung über das lebendige Verbrennen von Obdachlosen macht er auch  in großen Zeitungskolumnen Luft.

Scherer prangert auch die staatlich geförderte Ausbreitung übelster Wunderheilersekten an, hat auffällig regierungskritische Sozialpastoralen, darunter die Arbeiterseelsorge, an seiner Seite.

“Es ist erschreckend, daß in bestimmten Ländern wie Indien und Brasilien sogar Hightech-Sektoren und Situationen schlimmsten Elends nebeneinander existieren.”

Padre Marcelo Rossi in Sao Paulo – die neue Generation der brasilianischen Geistlichen:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/01/brasiliens-padre-marcelo-rossi-sein-hit-seit-2011-o-meu-lugar-e-no-ceu-agape-musical/

Brasiliens Padre Marcelo Rossi, sein Hit seit 2011: “O meu lugar é no céu.” (Agape musical) Leonardo Boff zählt erwartungsgemäß zu Rossis schärfsten Kritikern. Franziskanerbischof Fernando Figueiredo weist Vorwürfe als baren Unsinn zurück. **

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http://www.youtube.com/watch?v=h8KBxfOrPrw

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/01/brasiliens-katholischer-priester-marcelo-rossi-gegen-den-strommainstream-padre-weiht-in-sao-paulo-den-grosten-tempel-des-landes-ein-kunftig-platz-fur-etwa-100000-glaubige-santuario-mae-de-de/

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Franziskanerbischof Fernando Figueiredo und Padre Marcelo Rossi in der neuen Kirche der Diözese Santo Amaro von Sao Paulo 2012.   http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/01/brasiliens-katholischer-priester-marcelo-rossi-gegen-den-strommainstream-padre-weiht-in-sao-paulo-den-grosten-tempel-des-landes-ein-kunftig-platz-fur-etwa-100000-glaubige-santuario-mae-de-de/

Brasiliens Wunderheilersekten – in Mitteleuropa als „Freikirchen“ beschönigt:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/12/brasiliens-wunderheiler-sektenkirchen-die-holle-der-bischofin-sonia-nachrichtenmagazin-istoe-zum-niedergang-von-renascer-em-cristo/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/17/fur-lulas-wahlsieg-von-2002-waren-evangelikale-kirchen-wie-die-universalkirche-edir-macedos-sehr-wichtig-das-gilt-auch-fur-die-prasidentschaftswahlen-20010-soziologe-edin-sued-abumanssur-von-de/

„Ihr elenden Ehebrecher, Masturbierer“:  Jesusmarsch 2010: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/25/sao-paulo-ist-456-interessanten-megacity-rundblick-anklicken/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/14/ex-sektenbischof-zu-stimmen-und-parteienkauf-skandal-lulas-arbeiterpartei-zahlte-an-sektenpartei/

Leonardo Boff, Marina Silva: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/11/leonardo-boff-wichtiger-wahlhelfer-der-evangelikalen-prasidentschaftskandidatin-marina-silva-estrela-de-festa-do-pv/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/ihr-elenden-irregeleiteten-ehebrecher-masturbierer-auf-sex-versessenen-raucher-trinker-tv-glotzer/

Besonders gut kommt in der mitteleuropäischen Sympathiewerbung für Wunderheilersekten stets die „Assembleia de Deus“(Gottesversammlung) weg, da ihr die Predigerin Marina Silva angehört, in Mitteleuropa als große Umweltschützerin gefeiert. Die Gottesversammlung ist dafür bekannt, laut Eigenwerbung auch Schwule zu Heteros zu „konvertieren“:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/14/schwule-und-lesben-heilen-auf-staatskosten-gesetzesinitiative-von-edino-fonseca-rio-abgeordneter-und-pastor-der-assembleia-de-deus-von-marina-silva-homosexuelle-zu-heteros-konvertieren/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/18/marina-silva-uberzeugte-kreationistin-radikal-gegen-abtreibung-als-prasidentschaftskandidatin-der-brasilianischen-grunen-im-gesprach/

Marina Silvas Assembleia de Deus ist laut Zeitzeugen u.a. im brasilianischen Nordosten dafür bekannt, selbst an der Peripherie von Millionenstädten wie Fortaleza Homosexuelle zu “konvertieren”. Häufig, so hieß es, schritten diese dann kurz darauf in Tempeln der Assembleia de Deus zur Eheschließung mit meist sehr jungen Frauen der Kirche. “In dieser Kirche sind sehr viele Frauen, fehlen Männer – viele dieser Frauen haben sich daher rasch jene Ex-Homos gegriffen”, schildert eine Nordestina.

Brasiliens Bildungssystem: Franziskaner-Kardinal-Lorscheider-These von Dr. Claudio Guimaraes dos Santos bestätigt: “Bewußt und durchdacht betriebenes Projekt der brasilianischen Eliten.” **

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Der deutschstämmige Franziskaner-Kardinal Aloisio Lorscheider sagte in Fortaleza im Exklusivinterview: ”Die Herrschenden, zynisch und skrupellos agierende Clans, sind nicht gewillt, Macht und Privilegien abzutreten. Deshalb wird das Volk ganz bewußt dumm gehalten, da es dann leichter manipulierbar ist. Ungebildete, Analphabeten wissen nicht, wie sie sich in der heutigen Welt bewegen sollen. Sie kennen ihre Rechte nicht und fordern sie auch nicht ein. Sie lassen sich fatalistisch treiben, sie verbinden sich nicht mit anderen, sie organisieren sich nicht.”

Dr. Claudio Guimaraes dos Santos: “Diese Eliten-Taktik erleichtert die Beherrschung. Es handelt sich um ein bewußt und durchdacht vorangetriebenes Projekt. Die Kapazität der Politiker, die Massen zu manipulieren, ist immens.”

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/16/dieses-bildungssystem-ist-eine-katastrophe-tagesschau-forum-kardinal-lorscheiter-brasilien-das-volk-wird-ganz-bewust-dumm-gehalten-da-es-dann-leichter-manipulierbar-ist-o-pais-da-delic/#more-1942

Dr. Claudio Guimaraes dos Santos: claudiogdossantos2.jpg

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/15/dr-claudio-guimaraes-dos-santos-mediziner-therapeut-schriftsteller-sprachwissenschaftler-publizist-unter-den-wichtigsten-denkern-brasilien/

Brasilien: Sao Paulos deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer von der Papstwahl aus Rom zurück – Pressekonferenz mit Analysen, Wertungen, Foto von Papst Franziskus. **

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http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/15/brasilien-kardinal-odilo-scherer-63-deutschstammiger-erzbischof-von-sao-paulo-aussichtsreichster-lateinamerikanischer-papstkandidat-laut-landesmedien-kirche-mus-courage-haben-ohne-angst-vor-d/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/26/brasilien-sao-paulos-deutschstammiger-kardinal-odilo-scherer-zelebriert-gottesdienst-in-der-kathedrale-zur-wurdigung-der-leistungen-von-papst-benedikt-xvifebr-2013/

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“Das mit meiner Kandidatur habt  ihr von der Presse aufgebracht!”

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/02/papstwahl-2013-brasilianischer-kandidat-kardinal-odilo-scherer-aus-sao-paulo-gewinnt-an-gewicht-laut-internationalen-medienberichten/

 

 

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/12/papstwahl-2013-brasilianischer-kandidat-odilo-scherer-nimmt-mit-ironie-und-humor-das-politisch-korrekte-gesulze-uber-sexuelle-identitat-und-homo-ehe-aufs-korn-hinweis-auf-biologische-anthropologis/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/13/papst-benedikt-xvi-und-die-auserordentlich-interessante-kritische-analyse-des-funktionierens-der-machtmechanismen-neoliberaler-staaten-beispiel-libyen-intervention/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/20/brasilien-leonardo-boff-nennt-deutschstammigen-kardinal-odilo-scherer-reaktionar-und-autoritar-i-%C2%B4m-happy-that-odilo-scherer-is-not-the-pope-boff-gegenuber-clarinbuenos-aires/

Dieser Beitrag wurde am Samstag, 02. März 2013 um 21:29 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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