Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasiliens Caritas-Präsident Demetrio Valentini prangert Umwelt-Notstand in Amazonien an


„Naturzerstörung ist Folge des ungehemmten Kapitalismus”

Wegen gigantischer illegaler Abholzungen und Brandrodungen ist Amazonien nach den Worten des wiedergewählten Präsidenten von Caritas Brasilien, Bischof Demetrio Valentini, derzeit im Umwelt-Notstand. Wie Valentini in der Amazonas-Millionenstadt Belem weiter erklärte, sei die Naturzerstörung eine Folge des ungehemmten Kapitalismus. Bisher werde nicht verstanden, daß die Umweltkrise mit dem derzeit in der Welt gültigen Wirtschaftssystem verknüpft sei. „Läßt man dessen Dynamik freien Lauf, führt dies zu einem selbstmörderischen Prozeß“, betonte Valentini weiter.

demetriovalentinikl.jpg

 Dom Demetrio Valentini, Protestdemonstration.

Solange noch Zeit sei, müsse diese verhängnisvolle Entwicklung gestoppt werden. Er plädierte zudem dafür, weltweit politische und ökonomische Vorgehensweisen im Interesse der Natur endlich zu ändern.
Der Caritas-Präsident kritisierte in diesem Zusammenhang die Privatisierung von „enormen Mengen öffentlichen Kapitals“ in Lateinamerika. Dies sei heimlich, ohne öffentliche Debatte und demokratische Entscheidungen, geschehen. Dadurch befinde sich die Wirtschaft zu großen Teilen in der Hand von Privatunternehmen, deren einzige Triebkraft das Erzielen von Maximalprofit sei. Die Privatisierungen, so Bischof Valentini, seien zu einer Falle geworden, da sie die Umweltkrise nur noch beschleunigten.
Entgegen den Versprechungen der Regierung von Staatschef Luis Inacio Lula da Silva hat sich in den letzten Monaten auch gemäß amtlichen Statistiken die Amazonaszerstörung stark beschleunigt. Danach nahm die Abholzung in den Amazonasurwäldern zwischen Juni und September 2007 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um acht Prozent zu. Die Naturvernichtung in Schutzgebieten sei „explosionsartig“, erklärten regierungsunabhängige Umweltschutzorganisationen.
Umweltexperten der brasilianischen Bischofskonferenz haben wiederholt darauf hingewiesen, daß durch die Urwaldvernichtung neue Anbauflächen für Soja-und Zuckerrohr-Monokulturen geschaffen werden sollen. „Um die Anbauflächen zu erweitern“, so Roberto Malvezzi, „vertreibt das exportorientierte Agrobusiness Indiostämme und Kleinbauern sogar durch Terror und Mord – hinter moderner Fassade verstecken Großfirmen nur zu oft Sklavenarbeit.“
Brasilien ist weltgrößter Exporteur von Zucker sowie von dem aus Zuckerrohr gewonnenen Agrotreibstoff Ethanol.
–Haftstrafe gegen Killer bestätigt–
Der brasilianische Auftragsmörder Rayfran das Neves Sales, der 2005 die nordamerikanische Urwaldmissionarin Dorothy Stang erschossen hatte, ist am Montagabend(Ortszeit) in Belem im Berufungsverfahren erneut zu 27 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sales erklärte, er habe in Selbstverteidigung gehandelt und keineswegs im Dienste von Großfarmern und Holzunternehmern. Jetzt stehen der Prozeß gegen einen Mittäter sowie das Berufungsverfahren gegen einen Großgrundbesitzer noch aus.
Das Verbrechen war im Bistum des aus Österreich stammenden Bischofs Erwin Kräutler geschehen, nach dessen Angaben sich zahlreiche Hintermänner und Mittäter noch auf freiem Fuß befinden. Ein Konsortium aus Bodenspekulanten und Holzfirmen habe den Mord an der 73-Jährigen bis ins kleinste Detail geplant. „Warum wurden nicht jene von der Polizei vernommen, die Dorothy Stangs Tod mit Feuerwerk, Festen und Saufgelagen feierten“, fragte Kräutler wiederholt. Nach dem Mord hätten zahlreiche Mitstreiter der Missionarin Morddrohungen erhalten. Der Bischof steht deshalb sogar unter ständigem Polizeischutz.
Dorothy Stang hatte in Amazonien gemeinsam mit anderen kirchlichen Menschenrechtsaktivisten ein offiziell ausgerufenes Projekt zur nachhaltigen Waldnutzung verteidigt, dessen Flächen sich Grundbesitzer und Holzfirmen aneignen wollten. Das Projekt war für Landlose und Kleinbauern gedacht, die indessen von den Großfarmern terorisiert wurden.
Nach Darstellung von Menschenrechtsorganisationen wurden nur deshalb Täter und einige Hintermänner des Mordes an Dorothy Stang relativ rasch verurteilt, weil der Fall im Ausland großes Aufsehen erregt hatte. Zahlreiche Morde mit ähnlichem Hintergrund seien indessen seit über zehn Jahren ungesühnt.
1996 hatte eine Sondereinheit der Militärpolizei in der Region bei einem Massaker mindestens neunzehn Landlose erschossen und mehr als fünfzig teils schwer verwundet. Bis heute sind alle Tatbeteiligten auf freiem Fuß.
-Brasiliens Kirche protestiert gegen Tötung eines Landlosen durch Gen-Multi-Kommando
Die Bodenpastoral(CPT) der brasilianischen Bischofskonferenz hat am Dienstag in einer Note gegen die Tötung eines Landlosen durch Bewaffnete des multinationalen Unternehmens „Syngenta Seeds“ protestiert. Die Pistoleiros hätten weitere Menschen verwundet, hieß es. Bei dem Zusammenstoß auf einer Experimentierfläche des südlichen Teilstaates Paranà sei auch ein Bewaffneter der Firma getötet worden. Gemäß der Pastoralnote hatten Anfang 2006 siebzig Familien der Landlosenbewegung „Via Campesina“ das Syngenta-Gelände besetzt, weil dort entgegen brasilianischen Umweltgesetzen nahe Waldschutzgebieten mit gentechnisch veränderten Pflanzen experimentiert wurde. Die Teilstaatsregierung hatte daraufhin das Firmengelände enteignet. Ein Justizentscheid machte dies wieder rückgängig und ordnete die Vertreibung der Besetzer an. Diese waren indessen auf das Gelände zurückgekehrt, wobei sich der Zusammenstoß mit den Bewaffneten ereignet hatte. In der Note wird der Staat aufgefordert, die Verantwortlichen für die Tat zu bestrafen und die Bildung solcher „Privatmilizen“ effizient zu bekämpfen. Diese seien in Brasilien für das Terrorisieren von Landarbeitern berüchtigt.

Katholische Kirche in Brasilien:

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/19/der-deutsch-brasilianische-atomvertrag-seine-protagonisten-und-die-damaligen-politischen-rahmenbedingungenfurchtlose-kirche-in-brasilien-gegen-folter-und-barbareireimar-oltmans/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/15/brasiliens-militardiktatur-uberlebende-von-verfolgung-und-folter-clarice-herzog-witwe-des-ermordeten-judischen-journalisten-vladimir-herzog-und-regimegegner-waldemar-rossi-heute-fuhrer-der-bisch/#more-12904

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/26/brasilien-edson-jorge-feltrin-der-couragierte-menschenrechtspriester-von-brasilandiasao-

paulo-friedensdemonstration-der-katholischen-kirche-2012/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/24/brasilien-sao-paulo-brasiliandia-bischof-milton-kenan-juniorweiterhin-regionen-mit-extremem-elend-groser-armut-im-lande-bischof-ist-initiator-einer-friedensdemonstration-an-der-slumperipherie/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/28/brasilien-der-deutsche-katholische-priester-konrad-korner-aus-ampferbach-friedenskundgebung-in-brasilandiasao-paulo-2012/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/23/katholische-kirche-in-deutschland-und-in-brasilien-warum-die-brasilianische-mit-dem-bau-neuer-kirchen-einfach-nicht-nachkommt-die-priesterseminare-voll-sind/

Brasilianische katholische Geistliche und ihr deutlich anderer Realitätsbezug: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/05/14/brasilien-katholische-jugend-in-ouro-pretominas-gerais/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/09/brasiliens-weltkulturerbe-stadt-ouro-preto-zu-ostern-2012-leiden-und-sterben-des-jesus-von-nazareth-interpretiert-von-der-jugendpastoral-beklemmende-aktuelle-bezuge/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/03/brasilien-franziskanerbischof-fernando-figueiredo-und-padre-marcelo-rossi-zelebrieren-gottesdienst-in-sao-paulos-neuer-groster-kirche/

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1814946/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/26/brasilien-slum-seelsorge-der-katholischen-kirche-existiert-35-jahre-gottesdienst-von-rio-de-janeiros-erzbischof-dom-orani-tempesta-in-hangslum-santa-martadona-marta/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/06/sextourismus-und-kirche-in-brasilienprostituierte-sind-oft-psychisch-gestort-und-drogenabhangig/

Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/

http://www.hart-brasilientexte.de/tag/brasilien-kultur-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

Jüdische Allgemeine – 2009-2016:

http://www.juedische-allgemeine.de/autoren/klaus-hart

Neue Zürcher Zeitung:  http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/uebersicht/schlechte-menschen-1.1247073

http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/fabrica-de-analfabetos-1.2755181

http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/uebersicht/kult-der-schwarzen-goetter-1.767028

http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/uebersicht/schoenheit-und-faeulnis-1.700750

DER SPIEGEL:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/03/25/der-falsche-kardinal-das-spiegel-video-anklicken/

-

Deutschlandfunk-Deutschlandradio-Beiträge – Kirche und Religion:

 http://www.deutschlandfunk.de/befreiungstheologie-50-jahre-nach-dem-militaerputsch-in.886.de.html?dram:article_id=275467

http://www.deutschlandfunk.de/proteste-in-brasilien-mit-dem-segen-der-kirche.886.de.html?dram:article_id=251446

http://www.deutschlandfunk.de/attraktivitaet-des-islams-in-den-favelas.886.de.html?

dram:article_id=244062

http://www.deutschlandradiokultur.de/wunderheilung-am-laufenden-band.954.de.html?dram:article_id=142731

http://www.deutschlandfunk.de/irgendwie-durchschlagen.886.de.html?dram:article_id=220755

http://www.deutschlandfunk.de/jesusmarsch-der-brasilianischen-pfingstler.886.de.html?

dram:article_id=216019

http://www.deutschlandradiokultur.de/da-sein-wo-gelitten-wird.1278.de.html?dram:article_id=192907

http://www.deutschlandradiokultur.de/moenche-als-kulturrevolutionaere.1278.de.html?
dram:article_id=192721

http://www.deutschlandradiokultur.de/kampf-fuer-die-schoepfung.1278.de.html?dram:article_id=192659

http://www.deutschlandradiokultur.de/von-der-buergerrechtlerin-zur-missionarin.1278.de.html?dram:article_id=192551

http://www.domradio.de/nachrichten/2008-01-14/brasilien-waechst-der-widerstand-gegen-die-fluss-umleitung

http://www.deutschlandradiokultur.de/koscher-in-sao-paulo.1079.de.html?dram:article_id=176195

http://www.deutschlandradiokultur.de/echte-und-falsche-wunder.1278.de.html?dram:article_id=192487

http://www.deutschlandradiokultur.de/mit-muell-zum-besseren-leben.1278.de.html?dram:article_id=192297

http://www.deutschlandradiokultur.de/straende-fuer-touristen-dreck-fuer-die-armen.979.de.html?dram:article_id=151993

http://www.deutschlandradiokultur.de/ich-bin-christ-und-sehe-mich-als-revolutionaer.1278.de.html?dram:article_id=192247

Deutschlandfunk-Deutschlandradio-Beiträge – Landeskunde, Kultur:

http://www.deutschlandfunk.de/das-verzehren-der-untiere.1242.de.html?dram:article_id=189856

http://www.deutschlandfunk.de/kolonialvergangenheit-und-weltraumbahnhof.1242.de.html?dram:article_id=189705
http://www.deutschlandfunk.de/idyll-fuer-gestresste-staedter.1242.de.html?dram:article_id=189399

http://www.deutschlandfunk.de/angepasste-denker-unter-dem-zuckerhut.691.de.html?

dram:article_id=52898

http://www.deutschlandradiokultur.de/kommerzieller-mist-statt-genuiner-brasilianischer-kultur.1013.de.html?dram:article_id=166562

http://www.deutschlandradiokultur.de/missbrauch-mord-machismus.979.de.html?dram:article_id=151634

http://www.deutschlandradiokultur.de/mein-kampf-ein-bestseller-in-brasilien.1013.de.html?dram:article_id=167336

http://www.deutschlandradiokultur.de/ohne-boegen-und-schnoerkel.1013.de.html?
dram:article_id=166070

http://www.deutschlandradiokultur.de/ein-festival-der-demagogie.1013.de.html?dram:article_id=165793

http://www.deutschlandfunk.de/truegerische-ruhe.799.de.html?dram:article_id=120110

http://www.deutschlandradiokultur.de/das-erfundene-paradies.1013.de.html?dram:article_id=166512

http://www.deutschlandfunk.de/brasiliens-profitabler-ideenklau.680.de.html?dram:article_id=35851

http://www.deutschlandradiokultur.de/gekaufte-chart-platzierung.1013.de.html?dram:article_id=166383

http://www.deutschlandradiokultur.de/hemmungslos-romantische-volksmusik-aus-brasilien.1013.de.html?dram:article_id=165415

http://www.deutschlandfunk.de/die-vergessene-diktatur.691.de.html?dram:article_id=52655

http://www.deutschlandfunk.de/toedliche-rituale-an-brasiliens-hochschulen.680.de.html?dram:article_id=37345

http://www.deutschlandfunk.de/kindermord-am-parana.691.de.html?dram:article_id=52594

http://www.deutschlandradiokultur.de/moderne-scheiterhaufen-aus-autoreifen.1013.de.html?dram:article_id=167263

http://www.deutschlandradiokultur.de/frontberichterstatter-im-brasilianischen-stadtkrieg.1013.de.html?dram:article_id=166225

http://www.deutschlandfunk.de/unter-einsatz-des-lebens.761.de.html?dram:article_id=114038

http://www.deutschlandradiokultur.de/fast-wie-im-mittelalter.979.de.html?dram:article_id=151784

http://www.deutschlandfunk.de/herzlichkeit-freundschaft-und-gewalt.680.de.html?dram:article_id=36527

http://www.deutschlandradiokultur.de/kreuzzug-gegen-visuelle-verschmutzung.1013.de.html?dram:article_id=166621

http://www.deutschlandfunk.de/sind-wasser-und-boeden-verseucht.697.de.html?dram:article_id=72778

Deutschlandfunk-Deutschlandradio-Beiträge – Wissenschaft und Forschung:

http://www.deutschlandradiokultur.de/wenn-umweltschuetzer-den-umweltschutz-sabotieren.1067.de.html?dram:article_id=224814

 http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/2218551/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1779605/

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1698492/

http://www.wissen.de/thema/nationalpark-iguacu

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1624771/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ewelten/1651902/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1081848/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1375344/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1480331/

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=1641370/svtjys/

 http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/swr2-wissen-das-brasilianische-sao-paulo/-/id=660374/nid=660374/did=1641370/svtjys/index.html

http://www.deutschlandradiokultur.de/die-palme-braucht-den-tukan.1067.de.html?dram:article_id=258181

http://www.dw.de/wie-viel-portugal-steckt-in-brasilien/a-5318083

http://www.domradio.de/nachrichten/2008-05-17/brasiliens-iguacu-wasserfaelle-sind-ein-bedrohtes-unesco-weltnaturerbe

http://www.telegraph.ostbuero.de/106/hart2.htm

http://www.ila-web.de/brasilientexte/inhalt.htm

http://www.wissen.de/thema/jesuitenmissionen-der-guarani?chunk=Christlicher%20Schutz%20gegen%20die%20Barbarei%20Jesuitenmissionen%20der%20Guaran%E2%98%82iacute%E2%98%81

http://www.wissen.de/thema/jesuitenmissionen-der-guarani?keyword=Multimedia

http://www.wissen.de/thema/altstadt-von-ouro-preto?keyword=Werkzeug

http://www.wissen.de/thema/mata-atlantica-atlantikregenwaelder-im-suedosten-brasiliens?keyword=Amazonien

http://www.wissen.de/thema/nationalpark-iguacu

http://www.wissen.de/thema/altstadt-von-olinda?keyword=Kulisse

http://www.wissen.de/thema/historischer-stadtkern-von-sao-luis-do-maranhao?keyword=frappieren

http://www.wissen.de/thema/historisches-zentrum-von-diamantina?keyword=Dekret

http://www.wissen.de/thema/suedamerika?keyword=Anden

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=1641370/svtjys/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1897202/

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/2160765/

http://www.domradio.de/nachrichten/2008-02-28/zum-aufstieg-einer-brasilianischen-sekte-und-ihren-brutalen-umgang-mit-kritischen-medien

http://www.deutschlandfunk.de/befreiungstheologie-50-jahre-nach-dem-militaerputsch-in.886.de.html?dram:article_id=275467

http://www.focus.de/intern/impressum/autoren/?id=2381&art=159132

Wikipedia-Einträge mit Links zur Website:  http://pt.wikipedia.org/wiki/Marlui_Miranda

http://pt.wikipedia.org/wiki/Marlui_Miranda

http://en.wikipedia.org/wiki/Undocumented_workers#Brazil

http://de.wikipedia.org/wiki/Judasverbrennen

http://www.hart-brasilientexte.de/tag/jose-murilo-de-carvalho/

http://de.wikipedia.org/wiki/Igreja_Universal_do_Reino_de_Deus

 http://de.wikipedia.org/wiki/Odilo_Pedro_Scherer

http://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Zweig

http://de.wikipedia.org/wiki/Santa_Catarina

http://de.wikipedia.org/wiki/Araquari

http://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_Murilo_de_Carvalho

http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Cragun

 http://de.wikipedia.org/wiki/Edir_Macedo

http://de.wikipedia.org/wiki/Affonso_Felippe_Gregory

http://de.wikipedia.org/wiki/Deus_%C3%A9_Amor

http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_in_Brasilien

 http://de.wikipedia.org/wiki/Fortaleza

Kir

http://das-blaettchen.de/schlagwort/klaus-hart

http://www.tagesspiegel.de/hart-klaus/4462200.html

http://www.focus.de/intern/impressum/autoren/klaus-hart_auid_2381.html

http://www.mitteldeutsche-kirchenzeitungen.de/2011/09/11/prostitution-fur-einen-hotdog/

http://www.mitteldeutsche-kirchenzeitungen.de/2012/02/12/wunder-am-laufenden-band-%E2%80%93-man-muss-es-nur-glauben/

http://www.mitteldeutsche-kirchenzeitungen.de/2012/06/22/viel-skepsis-im-gastgeberland/

Der Freitag:https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/weisser-schnee-am-zuckerhut

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/das-kappchen-kilometerweit-fliegen-sehen

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-geheimen-friedhofe-der-fazendeiros

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/unappetitlicher-wahlkampf

http://www.jcrelations.net/Bad+People.+Anti-Semitism+in+South+America+–+widespread+and+rarely+explored.2970.0.html?L=3

 

 

 

Hintergrundtexte:

“Pressefreiheit“ in Brasilien: Engagierten, investigativen Journalisten droht die „Mikrowelle“, der moderne Scheiterhaufen aus Autoreifen

Unten, an den Stränden von Copacabana und Ipanema, tummeln sich auch Touristen, Diplomaten, NGO-Leute aus Deutschland – doch schon in Sichtweite, oben in den Hangslums von Rio, lodern seit Jahrzehnten regelmäßig die Scheiterhaufen. Banditenkommandos stapeln Autoreifen über die gefesselten Opfer, übergießen sie mit Benzin, entzünden ein Streichholz. Auf der nächsten Berlinale wird die „Microonda“ im brasilianischen Spielfilm „Tropa de Elite“ in allen Details erstmals zu sehen sein.

In der größten Demokratie Lateinamerikas beschränkt die neofeudale Herrschaft des organisierten Verbrechens über erhebliche Teile der brasilianischen Städte die Pressefreiheit, die Recherchemöglichkeiten der Journalisten brutal. Falls sie die Aktivitäten der Banditenkommandos im Parallelstaat der Slums konkret kritisieren, droht ihnen die Ermordung. 2002 wurde der bekannte Fernsehreporter Tim Lopes per „Mikrowelle“ bestialisch liquidiert. Seine Kollegin Carla Rocha vom Medienkonzern „Globo“, eine der führenden investigativen Journalistinnen des Tropenlandes, hat jetzt gemeinsam mit ihrem Team für eine unter hohem Lebensrisiko recherchierte Artikelserie just über die Slum-Diktatur den wichtigsten brasilianischen Menschenrechts-und Medienpreis erhalten. Der „Premio Vladimir Herzog“ erinnert an einen jüdischen Journalisten, der vom brasilianischen Militärregime ermordet worden war.

Kurz vor der Auszeichnung in der Megametropole Sao Paulo hatte im fernen Paris  die Menschenrechtsorganisation „Reporter ohne Grenzen“  Brasilien auf ihrer neuesten Rangliste über Medienfreiheit vom 75. Platz im Vorjahr auf die 84. Position heruntergestuft. Denn Gewalttaten gegen brasilianische Journalisten nehmen deutlich zu. In keinem Land der Erde sind zudem mehr Gerichtsprozesse gegen Journalisten im Gang. Erst kürzlich wurde an der Peripherie Brasilias ein Attentat auf den Reporter Amaury Ribeiro verübt, der wie Carla Rocha anschauliche Analysen über die Slum-Diktatur  publizierte und deshalb Morddrohungen erhielt.

„Eine solche Serie zu schreiben, ist für mich auch Kampf für Menschenrechte“, sagt Carla Rocha gegenüber „Berliner Journalisten“ zu ihren Motiven. „Millionen leben in einer grauenhaften Realität, die viele Bessergestellte hier in Brasilien und auch im Ausland einfach nicht sehen wollen, einfach verdrängen. Ich kann das nicht, ich will diese Zustände ändern, wenigstens dazu beitragen.“

Die Serie „Os Brasileiros que ainda vivem na Ditatura“ (Brasilianer, die noch in der Diktatur leben) macht fassunglos, verstört angesichts der auch von deutschen Medien, der Tourismuswerbung massiv gepflegten Brasilienklischees.

“In diesen Slumregionen der brasilianischen Millionenstädte“, so Carla Rocha,  „gelten weder Gesetz noch Verfassung, nur das Diktat bewaffneter Gruppen. Der Staat ist nicht präsent und läßt zu, daß dort Verbrecherorganisationen, Gangsterbosse, paramilitärische Milizen die Regeln gewaltsam bestimmen. Wer sich den Normen widersetzt, wird sogar mit dem Tode bestraft, zerstückelt, lebendig verbrannt – auf diesen Microondas aus Autoreifen. Folter ist gängige Praxis – alles eine mittelalterliche Barbarei.“

„Brasiliens Strafvollzug ist purer Wahnsinn!“/2008

Österreichischer Pfarrer und Gefangenenseelsorger Günther Zgubic:  In Brasilien weiter Folter in allen Varianten

„Eine deutsche Frau wurde unglaublich mit Elektroschocks kaputtgemacht –  psychisch, nervlich zerstört“

Ist Pfarrer Zgubic sprichwörtlich jener Rufer in der Wüste, dessen Botschaft nur zu viele ablehnen, um sich nicht von sozialromantischen Klischeevorstellungen über das Land von Karneval, Samba und Traumstränden trennen zu müssen? Wie hält der Mann das psychisch aus, fast täglich in der Hölle auf Erden Seelsorge zu leisten, die Leiden von über einer halben Million Gefangenen im Blick zu haben, unermüdlich für deren Rechte zu streiten, Augenzeuge so vieler nie gesühnter Blutbäder an Häftlingen zu sein? Und immer wieder einstecken zu müssen, daß offenbar in jener Weltregion, aus der er stammt, die meisten denken: Na und – mir doch egal! Zgubic wohnt, arbeitet in einem Armenviertel der Megacity Sao Paulo, bekommt Morddrohungen, wirkt wegen der neuesten Ereignisse noch angespannter, nervöser als sonst. Jeden Moment kann eine neue Welle blutiger Häftlingsrevolten in Brasiliens Gefängnissen losbrechen, die er mit nazistischen Konzentrationslagern vergleicht. „Was da drinnen passiert, ist Folter – eine deutsche Frau wurde unglaublich mit Elektroschocks kaputtgemacht, psychisch zerstört. Leute werden mit Schlagstöcken zusammengehauen, man schiebt Nadeln unter die Fingernägel, preßt Menschen mit dem Kopf in Wassereimer. Bis die Polizei merkt, er könnte sterben. Und dann wird ihm eine Chance gegeben: Willst du sprechen oder nicht?“ Laut Pfarrer Zgubic werden auf diese Weise viele zu Geständnissen gezwungen, bekennen sich viele unter der Folter zu Verbrechen, die sie gar nicht begangen haben. „Andere werden solange traktiert, bis sie falsche Zeugenaussagen machen, völlig Unschuldige schwer belasten.“ Das nenne sich dann gute schnelle Aufklärungsarbeit… Die totale Überfüllung der Haftanstalten nennt Zgubic „strukturelle Folter“, was endlich auch die UNO anerkannt habe. „Überfüllung heißt, weniger Essen und weniger ärztliche Betreuung – die Leute beginnen durchzudrehen, starten riesige Rebellionen.“ Wer dort lebend herauskommt, ist traumatisiert, hat nichts mehr zu verlieren. „Oft höre ich dann: Ein paar Polizisten umzulegen, ist das erste, was wir machen.“ In der Tat wird in Brasilien alle paar Stunden ein Polizeibeamter ermordet. Gerade hat das UNO-Hochkomissariat für Menschenrechte erneut Folter und Rassismus, Straflosigkeit und erschreckende Sozialkontraste in Brasilien angeprangert –  Basisinformationen und Statistiken des Berichts stammen größtenteils von Pfarrer Zgubic, dem Leiter der nationalen Seelsorge, und seinen Mitarbeitern. Zynisch-ironisch hat ausgerechnet Staatschef Luis Inacio Lula da Silva auf überraschende Weise die Kritik von Zgubic, der UNO vollauf bestätigt. „Wenn man durch Zusammenschlagen die Leute erziehen könnte, dann müßte der Bandit das Gefängnis eigentlich als Heiliger verlassen“, rief Lula bei einer Kundgebung in Rio aus. Die oberste Autorität der größten Demokratie Lateinamerikas redet über Verbrechen des Staates, als sei es die natürlichste Sache der Welt, empörten sich Menschenrechtsaktivisten. In Deutschland, Österreich gäbe es bei derartigen Präsidentenworten einen öffentlichen Aufschrei – kurz darauf zeigt eine repräsentative Meinungsumfrage, warum dieser in Brasilien ausbleibt: Jeder vierte Brasilianer würde Verdächtige foltern, falls er Polizist wäre. Unter Beserverdienenden und Hochschulabsolventen sind sogar mehr als vierzig Prozent erklärte Folterbefürworter. Kein harter Schlag mehr für Zgubic und die „Christliche Aktion zur Abschaffung der Folter“(ACAT), mit Sitz in Frankreich. Seit Jahrzehnten wissen sie um diese traurigen Tatsachen. „In Brasilien“, so Sao Paulos angesehener Menschenrechtspriester Julio Lancelotti bereits vor Jahren im Interview, „existiert eine Sklavenhalterkultur und eine Kultur der Folter – ein Großteil der Brasilianer befürwortet Torturen, die Todesstrafe, die Herabsenkung des Strafmündigkeitsalters auf sechzehn, teils sogar vierzehn Jahre.“ Für die Kirche ist dies eine enorme Herausforderung – Überzeugungsarbeit, das Vermitteln christlicher Werte ähneln nur zu oft dem Schwimmen gegen den Strom. Denn auch manche Sicherheitsexperten äußern Verständnis für die Folter-Befürworter: Daß 26 Prozent durchaus Verdächtige foltern würden, reflektiere den Grad der Verzweiflung in einem Land mit jährlich über fünfzigtausend Morden, von denen nicht einmal fünf Prozent aufgeklärt würden. In Rio de Janeiro oder Sao Paulo ist der größte Teil des Stadtgebiets besonders für Ausländer ein No-Go-Area – nur zu viele, die sich dennoch in die gewaltgeprägte Slumperipherie wagten, haben dies mit dem Leben bezahlt.

Für die allermeisten europäischen Menschenrechtsorganisationen ist keineswegs ein Thema, daß in Brasilien häufig Frauen und Mädchen in überfüllte Männerzellen gesperrt und dann massenhaft vergewaltigt werden. Zgubic nennt neueste Fälle – all dies habe Tradition. „Wir wissen, daß beispielsweise im neunzehnten Jahrhundert Frauen und Männer, also Arme, Bettler und Arbeitslose in den Gefängnissen zusammengepfercht wurden.“ Zgubic bringt auf, daß auch heute besonders die armen Brasilianer kriminalisiert werden:“Wegen Bagatelldelikten, etwa des Diebstahls von umgerechnet drei Euro oder von ein paar Tellern im Supermarkt kommen nach wie vor Menschen jahrelang hinter Gitter.“ Aber Brasilien ist doch ein reiches Land, immerhin die zehntgrößte Wirtschaftsnation des Erdballs? Zgubic weist auf extreme, perverse Sozialkontraste, die auch von der UNO erneut verurteilt worden waren. „Armut wird vom Staat und von den Oberschichten produziert, die sich nie für einen Sozialstaat geöffnet haben – schuld ist ein Wirtschafts-und Konsumsystem, für das ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung schlicht überflüssig ist.“

Sao Paulo, die reichste lateinamerikanische Metropole, wird wegen der über tausend deutschen Unternehmen auch „größte deutsche Industriestadt“ genannt. Kaum zu fassen, dort auf unzählige Elendshütten und Lepra wie in Kalkutta zu treffen. „Für Gesundheit, Schulwesen, für sozialpolitische Programme in den Slums, fürs Justizwesen sind keine Mittel da. Man fragt sich dann, wer ist für all das verantwortlich?“

Brasiliens katholische Kirche protestiert dagegen, daß in der Stadt Sao Carlos bei Sao Paulo seit 1980 eine Straße nach dem berüchtigten Diktatur-Folterer Sergio Fernando Paranhos Fleury benannt ist, der  eine Todesschwadron gegründet, Oppositionelle ermordet, im Auftrage eines großen Drogenbosses sogar Konkurrenten liquidiert habe.

Zahlreiche Brasilianer heißen ganz amtlich Hitler, Himmler, Eichmann –  Straßen, Plätze und selbst ein Plenarsaal des Nationalkongresses sind nach Filinto Müller, dem von der GESTAPO ausgebildeten Chef der Politischen Polizei des Judenhassers und Diktators Getulio Vargas benannt. Die Prachtausgabe von Adolf Hitlers „Mein Kampf“, hier „Minha Luta“, ist ein Bestseller. Und Staatschef Lula machte bereits als Gewerkschaftsführer zur Diktaturzeit keinen Hehl aus gewissen Sympathien für Hitler:“Er irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Veranlagung, Bereitschaft, Hingabe.“

Kein Zweifel, ein schwieriges Umfeld für kirchliche Bürgerrechtler wie Padre Zgubic. Immer wieder hatte er an Regierungen und Menschenrechtsorganisationen Europas appelliert, sich für die gravierenden  Zustände in Brasilien zu sensibilisieren. Für die Fußball-WM 2006 in Deutschland hatte Zgubic angeregt, beispielsweise mit Spruchbändern auf die Lage im Lande des Favoriten Brasilien hinzuweisen. Auch da war er Rufer in der Wüste…

<!–adsense–>

Dieser Beitrag wurde am Montag, 11. Februar 2008 um 14:54 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Naturschutz, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen. Du hast die Möglichkeit einen Kommentar zu hinterlassen, oder einen Trackback von deinem Weblog zu senden.

«  –  »

Keine Kommentare »

Noch keine Kommentare

Einen Kommentar hinterlassen

    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

interessante Links

Seiten

Ressorts

Suchen


RSS-Feeds

Verwaltung

 

© Klaus Hart – Powered by WordPress – Design: Vlad (aka Perun)