Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Leonardo Boff – wichtiger Wahlhelfer der evangelikalen Präsidentschaftskandidatin Marina Silva. „Estrela de festa do PV“. Paulo Süß, Frei Betto und die evangelikalen Sekten…Boffs Zölibatsbruch.

http://www.minhamarina.org.br/blog/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/22/leonardo-boff/

Weil Leonardo Boff u.a. bereits im Jahr 2000 vorbehaltlos die Ausdehnung der evangelikalen Sektenkirchen begrüßte, wird er in Brasilien auch von Theologen, im akademischen Spektrum sowie in den Sozialbewegungen zunehmend kritisiert. Zu den Zugpferden der Evangelikalen zählt die „Theologie der Prosperität“. Boff werden u.a. Oberflächlichkeit, „intellektuelle Unehrlichkeit“ und Opportunismus vorgeworfen.

http://das-blaettchen.de/2011/03/leonardo-boffs-ungereimtheiten-4006.html

Boffs Zölibatsbruch:

Leonardo Boff hatte 1993 in einem Zeitungsinterview mitgeteilt, daß er trotz Zölibatsverpflichtung seit 1981 als katholischer Priester mit der anfangs noch nicht geschiedenen Frau seines Freundes, Marcia Miranda,  zusammenlebte, die aus ihrer Ehe sechs Kinder hatte. Marcia Miranda war Boffs Sekretärin. Wie es in dem Interview hieß, lebte Boff mit Marcia Miranda und deren Ex-Mann über ein Jahrzehnt, bis 1991 in einem Haus von Petropolis bei Rio de Janeiro zusammen. Erst Ende der 80er Jahre, hieß es, wurde juristisch die Scheidung zwischen Marcia Miranda und dem Vater ihrer Kinder vollzogen.

Wikipedia:   Em 1992, ante novo risco de punição, desligou-se da Ordem Franciscana e pediu dispensa do sacerdócio. Sem que esta dispensa lhe fosse concedida, uniu-se, então, à educadora popular[2] e militante dos direitos humanos Márcia Monteiro da Silva Miranda, divorciada e mãe de seis filhos, com quem mantinha uma relação amorosa em segredo desde 1981[3] 

http://acervo.folha.com.br/fsp/1993/11/21/101//5677787

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/16/wie-brasiliens-evangelikale-sekten-ihre-gesellschaftliche-prasenz-enorm-ubertreiben-jesusmarsch-organisatoren-feierten-2012-angebliche-funf-millionen-teilnehmer-obwohl-es-laut-qualitatsmedien-nur-3/

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„Jeden Tag wird in Brasilien gefoltert.“ Ausriß

2011Boff 2010 :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung,

ethische Politik.“ leonardoboffgut.jpg

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/13/brasiliens-umweltministerin-marina-silva-bittet-um-entlassung-meldet-presse-kurz-vor-eintreffen-angela-merkels/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/ihr-elenden-irregeleiteten-ehebrecher-masturbierer-auf-sex-versessenen-raucher-trinker-tv-glotzer/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/erst-bandit-und-gefurchteter-killer-dann-sektenpastor/#more-60

„Theologie der Prosperität“: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/17/fur-lulas-wahlsieg-von-2002-waren-evangelikale-kirchen-wie-die-universalkirche-edir-macedos-sehr-wichtig-das-gilt-auch-fur-die-prasidentschaftswahlen-20010-soziologe-edin-sued-abumanssur-von-de/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/07/prasidentschaftskandidatin-marina-silva-grune-partei-pv-mit-rubens-ricupero-als-berater/

In Rio de Janeiro ging die Grüne Partei von Marina Silva ein Bündnis mit der Rechtspartei DEM ein: http://www.youtube.com/watch?v=zkVmSq6BHsM

Menschenrechtsaktivist Ivan Seixas kritisiert grünen Spitzenpolitiker Fernando Gabeira: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/26/fernando-gabeira-ist-eine-kanaille-ein-opportunist-menschenrechtsaktivist-ivan-seixas-reagiert-auf-haltung-des-grunen-politikers-zu-diktaturaktivist-romeu-tuma-gabeira-erweist-seinem-land-de/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/04/jesusmarsch-2010-youtube-porto-velho-anklicken/

Plinio Sampaio: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/11/plinio-sampaio-wie-tickt-der-einzige-kirchliche-menschenrechtsaktivist-unter-den-prasidentschaftskandidaten-fur-die-pflichtwahl-brasiliens-im-oktober/

http://www.ecodebate.com.br/2009/08/31/marina-silva-um-novo-olhar-sobre-o-brasil-artigo-de-leonardo-boff/

Problem Interpretations-und Deutungshoheiten im Medienbereich: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/28/anti-kindermord-dokfilm-von-sandra-terena-durch-katholische-universitat-von-parana-ausgezeichnet-sinneswandel-in-der-katholischen-kirche-beim-umgang-mit-dem-lange-tabuisierten-thema-stammes-kindermor/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/12/die-mit-grosen-medialen-vorschuslorbeeren-bedachte-amazonasoper-eine-sammlung-von-theaterkritiken-uber-das-resultat/

Hintergrund von 2006:

Boff kritisiert  Lula kurz vor Wiederwahl 2006

„Illusion und Desillusionierung“

Kurz vor den Präsidentschaftswahlen vom Oktober 2006 hat Brasiliens Befreiungstheologe Leonardo Boff die Politik  von Staatschefs Lula noch einmal heftig kritisiert, ihm neoliberale Politik vorgeworfen, die dem Volke das Blut aussauge. Wer sich an Boffs Positionen vor und nach Lulas Wahl von 2002 erinnert, kommt ins Staunen. Denn auch in den deutschen Kommerzmedien war Boff damals immer wieder als Kronzeuge für die durchweg saubere, soziale und progressive Politik des „Hoffnungsträgers“Lula zitiert worden. Leonardo Boff nahm am Lula-Wahlkampf aktiv teil und erklärte sogar, ideologisch zu dessen Arbeiterpartei zu gehören. Entgegen der Stimmung an der Kirchenbasis vergleicht er Lula selbst mit Mahatma Gandhi, nennt Lulas Regierung gerecht, ethisch und humanistisch. Brasilien unter Lula könne ein Modell für den Subkontinent werden, Lula habe seine Berater gut gewählt. Boff lobt sogar Lulas Vize, den Diktaturaktivisten, Großunternehmer und Milliardär Jose Alencar, den viele in den Gewerkschaften als einen üblen Ausbeuter und Menschenschinder charakterisieren. Auch dank Alencars Millionen, heißt es, wurde Lulas Präsidentschaftswahlkampf zu einer kommerziellen Materialschlacht, in der kein anderer Kandidat mithalten konnte “ die Eliten wollten Lula “ wie einst Fernando Collor – unbedingt auf dem Präsidentensessel. Boff meinte, Lula habe dank des Einsatzes der Sozialbewegungen gesiegt, die sich indessen von dieser Art Wahlkampf mit teuerster PR nach US-Vorbild, gerissenen, zuvor Rechten dienenden PR-Managern, angewidert abgewandt hatten. Nach Lulas Wahlsieg wird Boff noch enthusiastischer, veröffentlicht regelrechte Jubelarien in Brasiliens Medien: ”Lula, Genosse, Freund, Bruder und Präsident “ am Tag deines und unseres Sieges hat mir ein guter Engel zugeflüstert, dir diesen Brief zu schreiben…” Lula wolle die Revolution des Offensichtlichen realisieren, jeden Bürger mit Respekt behandeln, dem spekulativen Kapital eine Niederlage beibringen. Manche Medien Europas greifen derartiges begierig auf, obwohl längst gegenteilige Informationen vorliegen. Boffs Argumentationswechsel
Erst unter dem Druck der Fakten über Machtmißbrauch und zahlreiche Korruptionsskandale, in die Lula und zahlreiche andere Führungskräfte der Arbeiterpartei verwickelt sind, verläßt Boff seine realitätsfremde Argumentationslinie, übt jetzt Selbstkritik:”Ich war einer der Enthusiastischsten, als Lula gewählt wurde und schrieb mehr als zehn Artikel über die brasilianische Revolution, die er einleiten würde. Es war eine Ilusion, eine Desillusionierung.” Lula habe die Chance zu großen strukturellen Reformen vertan, welche die Nation vor dem Desaster retten könnten. Die großen Weltwirtschaftsorganismen und die wichtigsten Staatschefs der Erde zeigten sich jedoch über Lula sehr glücklich, weil er „ein Element des Systems” sei. Trotz aller Beschränkungen habe Lula indessen sozialen Fragen mehr Aufmerksamkeit geschenkt, Hilfsprojekte für elf Millionen Familien ins Leben gerufen. Dies müsse indessen im politischen Kontext gesehen werden. Lula habe zwar zehn Milliarden Real der Landeswährung “ ein Dollar sei 2,12 Real wert “ für Sozialprojekte ausgegeben, andererseits 140 Milliarden Real in jenes Finanzsystem geleitet, das ihm das nötige Geld für seine Politik und die Bezahlung der Regierungskosten borge. „Dieser schmerzhafte Widerspruch zeigt, wie die neoliberale Makroökonomie weiterhin dem Volke das Blut aussaugt, während lediglich die Forderungen eines kleinen Teils der Bevölkerung berücksichtigt werden.” Nicht wenige in den Sozialbewegungen, selbst Bischöfe der katholischen Kirche äußerten Analysen, Voraussagen dieser Art bereits vor Lulas Amtsantritt.
Nach seinem Argumentationswechsel hatte Boff bereits konstatiert, das soziale Chaos nehme von Tag zu Tag zu, Brasiliens Realität sei auch ökologisch pervers, die Wirtschaftspolitik der Regierung produziere soziale Ungerechtigkeit. Zwar würden die Außenschulden jetzt pünktlich bezahlt “ doch um den Preis der beispiellosen Vernichtung Amazoniens durch Holzindustrie und exportorientiertes Agro-Business sowie der gesellschaftlichen Ausgrenzung von Millionen. Die makroökonomische Politik Lulas führe zu unleugbarer Bestürzung, der versprochene Wandel sei nirgends in Sicht.

2010, im Wahlkampf für Rousseff, erneut enormes Boff-Lob für Lula:“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“ Landlosenführer Joao Pedro Stedile:”Die Regierung Lula hat einen strategischen Pakt mit der bürgerlichen Rechten und den Neoliberalen geschlossen, der ihr verbietet, die in Ansätzen progressive Politik weiterzuentwickeln.”

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/05/brasilien-auf-uno-index-fur-menschliche-entwicklung-jetzt-platz-75-hinter-argentinien-chile-und-kuba/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/09/summarische-exekutionen-in-brasilien-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-bestatigt-richtigkeit-neuer-uno-studie/Â

Frei Betto, Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe, Hintergrundtext über Evangelikale:

„CIA spionierte Brasiliens Kirche aus, fördert Sekten”
Bischofskonferenz analysiert freigegebene Geheimdokumente

Bischöfe und Theologen des Tropenlandes befassen sich derzeit mit ungewöhnlicher Lektüre: Das Weiße Haus hat weitere hochbrisante Geheimdokumente über CIA-Operationen vor und während der brasilianischen Militärdiktatur freigegeben, die auch die katholische Kirche betreffen. Renommierte Menschenrechtsaktivisten, Intellektuelle wie Helio Bicudo und der Befreiungstheologe Frei Betto aus Sao Paulo sehen ihre früheren Recherchen bestätigt. „Dank dieser Geheimdokumente wissen wir nun genau, daß Washington die südamerikanischen Militärputsche der sechziger und siebziger Jahre vorbereitete.” Auch in Brasilien, so der Dominikanerbruder und Bestsellerautor mit Millionenauflagen, sei mit CIA-Hilfe 1964 ein Willkürregime an die Macht gebracht worden, das bis 1985 währte. Der damalige US-Botschafter in Brasilia habe sogar finanzielle und militärische Hilfe für die Putschisten angefordert. „Argumentiert wurde mit dem Hirngespinst von der kommunistischen Gefahr “ obwohl die katholische Kirche und speziell deren befreiungstheologischer Flügel bedrohlicher für die Interessen der USA angesehen wurden als der Marxismus.”Auf die Veröffentlichungen reagierte auch die Familie des 1964 weggeputschten demokratischen Präsidenten Joao Goulart. „Wir gehen jetzt vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag und werden beweisen, daß es eine Intervention der USA gab”, erklärten Joao Vicente und Denise Goulart, Kinder des damaligen Staatschefs, vor der Presse. „Sie haben einen gewählten Präsidenten gestürzt, Brasiliens Souveränität gebrochen.” Vicente und Denise Goulart verweisen zudem auf Dokumente, denen zufolge damals tatsächlich im Rahmen der sogenannten „Operation Brother Sam” eine US-Militärflotte vor der brasilianischen Küste bereitgestanden habe. Die Familie will eine hohe Entschädigungssumme von Washington “ umgerechnet über 1,3 Milliarden Euro. Brasiliens Kirche war zur Diktaturzeit weitgehend regimekritisch, war Opposition. Um ein Gegengewicht zu schaffen, so Frei Betto, habe die CIA deshalb die Ausbreitung von Sekten gefördert “ und tue dies offenbar bis heute. ”Die USA finanzierten jene Sektenkirchen, denen es darum geht, Brasiliens Christen zu spalten und progressive Tendenzen in der katholischen Kirche auszulöschen. Jene „elektronischen Kirchen” propagierten sogar eine Theologie des Wohlstands. Dagegen stehe die Botschaft Jesu für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Dies sollten die Gläubigen nicht entdecken. Bezeichnend sei, daß die brasilianischen Chefs wichtiger evangelikaler Kirchen heute alle in den Vereinigten Staaten wohnten, nicht in Brasilien.Der Befreiungstheologe verbrachte als politischer Gefangener mehrere Jahre in den Foltergefängnissen der Diktatur, erlebte all den Horror am eigenen Leibe mit. In den CIA-Dokumenten steht, daß die USA über die Folterpraxis sehr genau Bescheid wußten. „Das Verhör politischer Gefangener ist häufig begleitet von Folter, unter anderem Aufhängen mit dem Kopf nach unten, Elektroschocks, Hunger”, heißt es in einem Geheimtelegramm von 1973. Zitiert wird auch ein CIA-Informant aus dem Repressionsapparat:”Er beschrieb uns den Mord an einem der Subversion Verdächtigten, der er „genäht” habe, wie er es nannte “ indem er auf ihn mit einer automatischen Waffe vom Kopf bis zu den Zehen des Fußes gefeuert habe.” Kurz vor dem Putsch telegraphierte der damalige US-Botschafter Gordon nach Washington, man müsse Hilfe leisten, „um ein größeres Desaster zu verhindern, welches Brasilien zu einem China der sechziger Jahre machen könnte”. Der damalige US-Präsident Lyndon Johnson erklärte unter Bezug auf Brasilien:”Wir können das dort nicht tolerieren.”Öffentliche Kritik an diesen Menschenrechtsverletzungen und der laut US-Gesetzen mögliche Stopp von Wirtschaftshilfe seien unterblieben, um die Gewinne aus den rasch wachsenden Rüstungslieferungen an die Militärdiktatur nicht zu gefährden, betont der Dominikaner. ”Kardinal Evaristo Arns aus Sao Paulo zählte zum Widerstand gegen die Diktatur und schlug den USA sogar ein Wirtschaftsembargo gegen Brasilien vor.” Seine Bitte habe natürlich kein Gehör gefunden. „Denn die USA finanzierten ja die Diktatur.” Die CIA habe zudem Persönlichkeiten wie Kardinal Arns oder Erzbischof Helder Camara ausspioniert, Geistliche beispielsweise als progressiv, als hilfreich für die Interessen der USA oder gar als Feinde klassifiziert.Viele Dollars flossen gemäß den nordamerikanischen Quellen auch in die Ausbildung von Todesschwadronen, von Eliteeinheiten der politischen Polizei Brasiliens. „Ab 1968 ging die Diktatur brutaler, aggressiver gegen Regimegegner vor, wurde gemordet, ließ man Menschen verschwinden”, erinnert sich Frei Betto. Der Repressionsapparat sei mit Washingtoner Hilfe besser organisiert worden. „An US-Militärakademien wurden Folterer für verschiedene lateinamerikanische Diktaturen, darunter für Brasilien ausgebildet.”

Brasiliens Bischofskonferenz fordert seit Jahren, daß die Regierung von Staatschef Luis Inacio Lula da Silva endlich die geheimen Diktaturarchive der Streitkräfte öffnet. „Damit würde mehr über die Zusammenarbeit mit der CIA bekannt.” Doch genau dies solle verhindert werden. Länder wie Chile oder Argentinien seien bei der Vergangenheitsbewältigung schon viel weiter. ”Die Lula-Regierung ist eigentlich dazu verpflichtet, die Öffentlichkeit über diese dunkle Phase unserer Geschichte aufzuklären, damit man weiß, wer verantwortlich war für all die Verbrechen.” Lula, so sieht es Frei Betto, müßte als Chef der Streitkräfte die Militärs zwingen, alle Repressionsarchive zu öffnen. „Unerklärlich, ja verrückt, daß er es nicht tut.” Schließlich legten selbst die USA ihre Geheimdokumente über diese Zeit, die Beteiligung am Militärputsch offen. 

Paulo Süß über evangelikale Sekten:

“PUBLIK-FORUM: Jahr für Jahr wechselt ein Prozent der Brasilianer von der katholischen Kirche zu den Sekten. Überall in Lateinamerika ist dieser Prozess zu beobachten. Warum?

PAULO SUESS: Die Leute suchen Geborgenheit. Die katholische Kirche ist in vielen Quartieren der Megastädte nicht mit Geistlichen, Ordensleuten oder Katecheten präsent. Die Sekten jedoch sind nah, zumeist um die nächste Ecke. Ich sage oft: Jesus “überwintert” in den Sekten. Wäre er auf die katholische Kirche angewiesen, käme er in vielen Wohngegenden überhaupt nicht mehr vor. Jedoch: Nur weil so viele Arme zu den Sekten laufen, ist deren Pastoral ja noch nicht das Richtige. Sekten bieten kurzzeitiges Vergessen des alltäglichen persönlichen Elends. Zu diesem Trost kommt eine Botschaft des individuellen Aufstiegs, die zuallermeist nicht nachhaltig trägt. Sie versprechen – biblisch gesprochen – den Armen, die hungrig und mühselig auf dem Befreiungsweg unterwegs sind, bei Sekteneintritt die Rückkehr zu den Fleischtöpfen Ägyptens. Nicht ohne Grund hat etwa der frühere US-Präsident Ronald Reagan in Südamerika die Sekten gefördert, weil sie individualisierend und systemstabilisierend wirken.”

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/12/brasiliens-wunderheiler-sektenkirchen-die-holle-der-bischofin-sonia-nachrichtenmagazin-istoe-zum-niedergang-von-renascer-em-cristo/



DECLARING MY VOTE

Frei Betto*

This year my vote for President of the Republic will go to the candidate who intends to implement the ever promised, but never instituted, agrarian reform, tax reform, political reform and judiciary reform and who will promise that social welfare and labour reforms will not be used as a decoy to penalise workers and pensioners even more by benefitting big business.

I shall vote for those who are prepared to revolutionise health and education. It is shameful that both the public education and health systems have been scrapped. Of the 190 million Brazilians only 30 million hold on with hope to the lifebuoy of private health plans. The rest are treated as second class citizens, self-denying penitents in hospital queues who are obliged to purchase medicines burdened with heavy taxes of approximately 39%.

According to the MEC (Ministry for Education and Culture), there are 4.1 million Brazilians between the ages of 4 and 17 not enrolled in school and have thus virtually entered the world of crime. Our teachers are badly paid, the teaching of computer skills to students is a painful path to be followed and the four-hour school day is the gloss which covers the country with semi illiterates.

I shall vote for the candidate who is prepared to rigourously control carbon gas emissions in industry, pastureland and areas of environmental preservation like Amazonia. We cannot allow agro business to cut down forests, contaminate rivers and permit the use of manual labour unprotected by labour laws or in conditions of slavery.

I will vote for those who commit to surpassing the compensatory nature of the Bolsa Familia (Family Food Hamper) and to recovering the emancipatory Zero Hunger programme thus helping families who survive at the government™s expense to find a way out and to generate their own income.

I shall vote for the candidate who is prepared to change the existing economic policy which in 2008 channeled R$282 billion to pay off the internal and external debt but only R$44.5 billion towards health. In terms of percentages, 30% of the budget was destined to the financial market and only 5% to health, 3% to education and 12% to the entire social area.

I shall vote for the candidate who is contrary to the Central Bank™s autonomy, for economy is not a sphere divorced from politics or from the social process. I vote for the reduction of interest rates, for exemptions for the basic food allowance and for medicines, for a realistic increase in the minimum salary and a reduction to 40 hours in the weekly work day.

I vote for the legalisation and preservation of territories of indigenous peoples, of quilombolas[1] <#_ftn1> and riverine peoples in permanent dialogue with the social movements and I reject any attempt to criminalise these. I vote for initiatives in the economy of solidarity and fair trade and for the constitutional definition for the maximum limit for rural properties.

I vote for the candidate who is convinced that it is necessary to reduce energy tariffs for family consumption and for mobile phone use, who is prepared to give priority to alternative sources of energy such as solar, aeolian, oceanic, from rubbish waste etc. and who is against the construction of thermo electric and hydroelectric plants which harm the environment.

I vote for the candidate who gives priority to quality public transport, with accessible and subsidised prices, who demands the visible identification of generic foodstuffs offered for consumption, forbids the participation and use of children in advertising and vehemently condemns child labour.

I shall vote for the candidate who is determined to install a Truth Commission in order to open the archives of the Armed Forces concerning the period of the dictatorship, to investigate the crimes committed in the name of the State and to reveal the whereabouts of persons who disappeared.

I vote for those who will pursue current foreign policy which strengthens the sovereignty and independence of Brazil, diversifies its commercial relations, supports all forms of Latin American and Caribbean integration without the presence of the USA and the right for our country to have  a seat in the UN Security Council, rejects the USA™s criminal blockade against Cuba and the installation of North American military bases in Latin America.  

I vote, especially, for whoever presents a programme which is convincing towards a significant reduction of Brazil™s greatest blight: social inequality.

This is my vote.

Now I must find the right candidate.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/18/jose-serra-brasilianischer-prasidentschaftskandidat-bisher-in-den-umfragen-fur-die-oktober-pflichtwahl-vorn-wahlbundnis-mit-der-rechtspartei-dem/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/05/leider-sind-es-nicht-mehr-so-viele-die-die-ganze-wahrheit-wissen-wollen-man-biegt-sehr-schnell-ab-um-bei-seiner-meinung-bleiben-zu-konnen-und-bei-den-als-angenehm-empfundenen-losungen-ich-hab/

lulaangelidilmakarneval.jpg

Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/27/die-journalisten-werden-furs-lugen-bezahlt-zu-stark-verallgemeinernde-aussage-bringt-brasilianischen-kulturminister-juca-ferreira-in-die-bredouille-journalistenassoziationen-brasiliens-protestie/

Dieser Beitrag wurde am Freitag, 11. Juni 2010 um 15:55 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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