Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Wegwerf-Sex weltweit: Über 40 Millionen Prostitutierte in 24 Ländern, laut französischer NGO. Crack-Wegwerfsex in Brasilien. Migration von brasilianischen Prostitutierten nach Europa unter Lula-Rousseff.

http://g1.globo.com/mundo/noticia/2012/01/mais-de-40-milhoes-se-prostituem-no-mundo-diz-estudo.html

Gerhard Polt: „Wahrscheinlich hat die Pornographie heute nur deshalb so eine Chance, weil das öffentliche Ansehen des Erotischen nicht mehr im Lot ist. Heute haben wir eine Gesellschaft, die sich um ihre Sinnlichkeit selbst betrügt.“

Enterotisierung:

“Die Enterotisierung der Gesellschaft ist also kein Gewinn, der

etwa sexuellen Beziehungen zugute käme, im Gegenteil, diese werden ja durch die Erotik vorbereitet

und vermittelt und sind stets Teil komplexer Sozialverhältnisse. Das Verschwinden der Erotik aus der

gesellschaftlichen Kommunikation ist also mit der Auflösung der sozialen Bindung gleichzusetzen und

führt als Reaktionsbildung zu Fluchtbewegungen, sei es in die Droge oder in die Aktion.” Horst Kurnitzky

Siehe auch Herbert Marcuse, Der eindimensionale Mensch

Hintergrund:

Über 75000 brasilianische Prostituierte verkaufen in Europa Wegwerf-Sex. Bevorzugte Länder: Spanien, Holland, Schweiz, Deutschland, Italien, Österreich. Zusätzlich ungezählte Stricher aus Brasilien. **

Die brasilianische Presse berichtet unter Berufung auf UNO-Angaben, daß derzeit in Europa etwa 75000 Brasilianerinnen illegal oder legal als Prostituierte arbeiten. Sich in den Sex-Anzeigen der Medien als Brasilianerin auszugeben, bringe mehr Kunden und  mache höhere Preise möglich. Auch in Sao Paulo sind viele Fälle bekannt, in denen zunächst eine junge Frau zwecks Markttest sich in Europa verdingte und dann sämtliche 4-5 Schwestern nachholte, ihnen den Einstieg in die Prostitution erleichterte. Dies deutet darauf hin, daß sich Brasilianerinnen gewöhnlich freiwillig für den Wegwerf-Sex-Job entscheiden – von Zwang zur Prostitution also kaum die Rede sein kann. Politisch korrekte Erklärungsmuster lauten natürlich anders.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/01/140000-sex-sklaven-laut-uno-in-europa-melden-brasiliens-landesmedien-brasilianerinnen-unter-den-haufigsten-opfern/

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Crack und Kinderprostitution in Cracolandia/Sao Paulo.

Die Bereitschaft der weiblichen Crack-Süchtigen, sich auch mit dem nächstbesten Süchtigen zu prostituieren, um an Geld für Crack heranzukommen, ist sehr hoch – auf diese Weise verbreiten sich Aids, Geschlechtskrankheiten, Hepatitis etc. sehr rasch. Auffällig, wieviele Minderjährige sich feilbieten, um Crack kaufen zu können. Crack-Mädchen lautstark auf den Straßen Sao Paulos: “A minha bucetinha nao é caro nao!”

http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/1687386_Prostitution-Steuerfrei-auf-den-Strich.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/28/brasiliens-abgebrochene-schul-aufklarungskampagne-uber-schwule-lesben-transvestiten-wir-machen-keine-propaganda-fur-sexuelle-optionen-laut-staatsprasidentin-dilma-rousseff-morde-an-homosexu/

Nicht zufällig gäben sich andere ausländische Prostituierten als Brasilianerinnen aus, um beim Anwerben von Konsumenten besser mitkonkurrieren zu können. In den Prostitutionsstraßen von Genf sei Portugiesisch die meistgesprochene Sprache. In Zürich unterhalte ein brasilianischer Transvestit ein dreistöckiges Bordell mit 40 Brasilianerinnen. In Italien seien von den legal im Lande lebenden 19000 Brasilianern immerhin  14000 Frauen, was mit dem hohen Prostituiertenanteil zu tun habe. In Portugal lag  zwischen 2003 und 2007 an den Orten der Prostitution der Anteil von Brasilianerinnen bei 79,5 Prozent. Auf der Ferieninsel Mallorca sind ebenfalls die meisten Prostituierten aus Brasilien.

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadtzuerich/story/27344355

Nach Angaben von Brasilianerinnen in London ist der Anteil der illegalen Prostituierten aus Brasilien in der britischen Hauptstadt auffällig hoch. Zudem sei vor allem von dunkelhäutigen Brasilianerinnen, die als Tänzerinnen registriert sind, ein Großteil illegal als Prostituierte tätig. Fast alle von diesen beklagten indessen, immer nur “Fette, Häßliche und Stinkende” als Kunden zu haben.

Zudem hält sich laut Presseberichten eine große Zahl von brasilianischen Strichern in diesen Ländern auf, reist gewöhnlich mit einem Touristenvisum ein.

“Mein deutscher Ehemann weiß bis heute nicht, daß ich eine Prostituierte bin und bei Verwandtenbesuchen in Brasilien immer noch auf den Strich gehe”, sagt eine in Deutschland lebende Brasilianerin in einer Küstenstadt des Tropenlandes.

In der Tat fällt auf, wie viele Deutsche bis heute nicht wissen, daß sie eine brasilianische Prostituierte geheiratet haben, die u.a. bei Besuchen an der Copacabana bei ihren alten Freundinnen belustigt über diesen Fakt spricht.

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Hurenanzeigen an öffentlichen Telefonen an der Copacabana in Rio de Janeiro.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/29/brasiliens-prostituiertenheere-nur-ein-bruchteil-der-freier-sind-auslandische-touristen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/16/wie-in-brasilien-seit-zig-jahren-ublich-die-madames-frauen-handeln-mit-frauen-nigerianerinnen-als-zuhalterinnensie-stehen-an-der-spitze-eines-ausschlieslich-von-frauen-organisierten-verbrech/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/06/sextourismus-und-kirche-in-brasilienprostituierte-sind-oft-psychisch-gestort-und-drogenabhangig/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/29/kinderprostitution-in-brasilien-madchen-bieten-sich-fur-achtzig-cents-an/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/12/brasiliens-erotischer-sex/

http://www.bpb.de/themen/AG8OHL,0,0,Brasiliens_Widerspr%FCche.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/05/bye-bye-brasil-weltsozialforum-erfinder-oded-grajew-aus-sao-paulo-zum-massenexodus-von-brasilianern-in-die-erste-welt/

sextelefonspjpg.jpgWegwerfsex-Werbung an öffentlichem Telefon in der City Sao Paulos.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/09/analsex-haufig-erste-sexuelle-erfahrung-von-mannlichen-jugendlichen-in-brasilien-troca-troca-brasil-ato-sexual-em-que-parceiros-masculinos-se-alternam-na-penetracao-anal/

http://das-blaettchen.de/2011/06/brasiliens-kreuz-mit-dem-sex-5182.html

Sextourismus und Kirche in Brasilien:”Prostituierte sind oft psychisch gestört und drogenabhängig” **

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Padre Renato Chieira: “Ihr italienischen Schweine – macht euch zurück nach Italien!”

75000 brasilianische Prostituierte verkaufen in Europa illegal oder legal Wegwerf-Sex.

Im Drittweltland Brasilien grassieren weiterhin Sextourismus und Kinderprostitution, treten sogar nordamerikanische Soldaten, die am Irakkrieg teilnehmen und in Rio de Janeiro Fronturlaub machen, als Sextouristen in Erscheinung. Bereits zehn-und elfjährige Mädchen bieten keineswegs nur in den Fremdenverkehrszentren ihren Körper  für umgerechnet achtzig Cents feil.  Brasiliens katholische Kirche bekämpft das sehr komplexe Phänomen mit Projekten verschiedenster Zielrichtung, beklagt indessen die fehlende Unterstützung des Staates ebenso wie die Förderung und Verharmlosung der Prostitution. Diese zerstöre die geistige und körperliche Gesundheit von Frauen so gravierend, daß selbst die brasilianische Caritas eine Frührente für Prostituierte ab vierzig befürworte.

„Sehr viele Brasilianer reisen als Sextouristen in den Norden und Nordosten, Ausländer fallen lediglich mehr auf”, sagt Monique Laroche, Präsidentin der katholischen Pastoral für marginalisierte Frauen in ihrem Büro der Wirtschaftsmetropole Sao Paulo. „Auch von Brasilianern selbst wird sehr viel Geld für Sextourismus ausgegeben. Wer hier in Sao Paulo die Hotels bevölkert, als Sextourist agiert, sind zuallererst Brasilianer.”

Monique Laroche fährt regelmäßig auch in die nordostbrasilianische Küstenstadt Fortaleza, um Projekte der Pastoral zu kontrollieren und anzuleiten. An den Stränden Fortalezas attackiert ihr Kollege, der aus Italien stammende Priester Renato Chiera mit seinem Team ausländische Sextouristen ganz direkt. Sein Ausruf „Ihr italienischen Schweine, macht euch zurück nach Italien”, sorgte für Schlagzeilen – erstmals wurden Ausländer verhaftet und sogar zwei nur mit italienischen Männern besetzte Chartermaschinen von Fortaleza sofort nach Rom zurückgeschickt. Monique Laroche lobt Brasiliens Bischöfe, welche kontinuierlich auch in den Medien den Sextourismus anprangern, von der Regierung schärfere Gegenmaßnahmen fordern. ”Die Bischöfe haben indessen eine sehr begrenzte Sicht des Problems, kennen nicht den schwierigen Alltag der Prostituierten. Diese werden gewöhnlich von einer Zuhältermafia und sogar Verbrecherkommandos beherrscht, erleiden viel Gewalt, haben eine stark angeschlagene Gesundheit, sind häufig psychisch gestört, drogenabhängig, halten sich für den Müll, den Abschaum der Stadt. Daher ist es sehr schwierig, Prostituierten den Ausstieg zu ermöglichen, sie aus ihrer Lage zu befreien. Viele in der Kirche wollen rasche Erfolge sehen, doch das ist unmöglich. Wir gehen zu den Prostituierten auf die Straße, suchen ihr Vertrauen, überzeugen möglichst viele in langsamen Schritten, daß der Ausstieg, daß ein besseres Leben möglich ist. Dann erarbeiten wir mit ihnen erfolgversprechende Projekte, etwa die Gründung einer Kooperative, berufsbildende Kurse.”In Brasilien herrscht nach wie vor Massenarmut, Massenarbeitslosigkeit “ müssen die Ausstiegsprojekte daher gut überlegt sein. ”Manche Prostituierte absolvieren einen berufsbildenden Kurs, finden hinterher aber keine Arbeit “ und da sie ja von irgendetwas leben müssen, kehren sie in die Prostitution und zu den Drogen zurück. Wir suchen daher gemeinsam mit den Frauen Berufe aus, die tatsächlich passen. Viele Prostituierte wurden Friseusen, Pediküren, andere sogar Anwältinnen “ eine praktiziert heute als Ärztin. Eine andere gründete just im Hinterland mit Hilfe von Misereor ein Ausstiegsprojekt für jugendliche Prostituierte. Unsere Pastoral tut landesweit, soviel sie kann “ doch angesichts der gravierenden Lage ist es dennoch viel zu wenig.”Das bestätigt auch Maria do Rosario, Leiterin der Kinderpastoral in der Erzdiözese von Sao Paulo, zu der auch über zweitausend Slums zählen. ”Wir als Kirche können nur einer beschränkten Zahl betroffener Mädchen helfen. Wir leisten ohnehin Sozialarbeit, die eigentlich Sache des Staates ist. Für Mädchen, die der Prostitution entfliehen wollen, gibt es in Brasilien immer noch keine staatliche Struktur, die sie auffängt. Zerrüttete, verwahrloste Familien der Slums stimulieren Mädchen nur zu oft zur Prostitution, um daraus Gewinn zu schlagen. In Sao Paulo betreuen wir daher rund 14000 solcher Familien, um genau das zu verhindern. Und das funktioniert auch. Aber die Zahl bedürftiger Familien ist natürlich viel höher. Daher nimmt die Kinderprostitution weiter zu. Die Regierung hat versprochen, die sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen völlig zu stoppen. Doch den Worten folgten keine Taten.”

In europäischen Ländern wird der Hurenjob gewöhnlich aus wirtschaftlichen Motiven verklärt, woran sich auch Sparten des NGO-Business beteiligen.

75000 brasilianische Prostituierte verkaufen in Europa Wegwerf-Sex. Bevorzugte Länder: Spanien, Holland, Schweiz, Deutschland, Italien, Österreich. **

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Die brasilianische Presse berichtet unter Berufung auf UNO-Angaben, daß derzeit in Europa etwa 75000 Brasilianerinnen illegal oder legal als Prostituierte arbeiten. Sich in den Sex-Anzeigen der Medien als Brasilianerin auszugeben, bringe mehr Kunden und  mache höhere Preise möglich.

 Nicht zufällig gäben sich andere ausländische Prostituierten als Brasilianerinnen aus, um beim Anwerben von Konsumenten besser mitkonkurrieren zu können. In den Prostitutionsstraßen von Genf sei Portugiesisch die meistgesprochene Sprache. In Zürich unterhalte ein brasilianischer Transvestit ein dreistöckiges Bordell mit 40 Brasilianerinnen. In Italien seien von den legal im Lande lebenden 19000 Brasilianern immerhin  14000 Frauen, was mit dem hohen Prostituiertenanteil zu tun habe. In Portugal lag  zwischen 2003 und 2007 an den Orten der Prostitution der Anteil von Brasilianerinnen bei 79,5 Prozent.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/06/aids-in-brasilien-nicht-unter-kontrolle-gesundheitsministerum-weist-auf-deutlichen-anstieg-bei-jungen-homosexuellen/

Von der Irak-Aggression zum Fronturlaub nach Rio

US-Militärs als Sextouristen machen Negativschlagzeilen
Seit Beginn des Kriegs gegen den Irak bemerkte man sie immer häufiger am Zuckerhut, im Vietnamkrieg flogen sie von Saigon nach Bangkok ein – Artilleristen, Elite-Scharfschützen, Panzerbesatzungen, Bomber-und Hubschrauberpiloten, reichlich Offiziere. Inzwischen sind sie sogar in der jetzigen Sommer-Hochsaison im Gewimmel an den Rio-Stränden nicht mehr zu übersehen.

Die Stadtregierung und ihre Tourismusverantwortlichen sind gar nicht erfreut, daß die Soldaten als Sextouristen auffallen.
Der Strand von Ipanema zählt zu den attraktivsten Sehenswürdigkeiten der Zuckerhutmetropole –und im weltbekannten Bossa-Nova namens „Girl from Ipanema“ wird die Schönheit und Sinnlichkeit der Frauen des schicken, noblen Strandviertels treffend und poetisch besungen.
In diesen Tagen sonnen sie sich zu Tausenden am Atlantikstrand und haben unter ihren Bewunderern auffällig viele US-Militärs. Zumeist wohltrainierte, muskulöse Männer mit kurzem Militärhaarschnitt, auffälligen Tätowierungen, an denen man häufig ihre Waffengattungen erkennt. Erstmals machen die Soldaten in Brasilien Schlagzeilen, sind in Rio de Janeiro Stadtgespräch, weil sie „turismo sexual“ betreiben, als zahlungskräftige Gäste nicht nur in den exklusivsten Bars, Nachtclubs und Restaurants, sondern auch in den Ipanema-Bordellen und der berüchtigten Prostituierten-Großdiskothek „Help“ an der Copacabana gern gesehen sind. Bereits vor der Diskothek, auf dem Pflaster, bieten sich auch junge schwangere Mulattinnen, in knappstem Glitter-Bikini, hochhackigen Metallic-Sandalen nicht nur den Soldaten an, feilschen um den besten Preis.
„Nach dem Irak – „welcome to Rio“, titelt eine Qualitätszeitung – und eine andere: „Die Truppe auf der Suche nach Sex provoziert Polemik“.
“Wir wollen, daß die amerikanischen Soldaten ebenso wie alle anderen ausländischen Touristen wegen der Naturschönheiten, wegen des Karnevals oder unserer restaurierten Altstadt herkommen“, erklärt Rios Fremdenverkehrsbehörde. „Unter den ausländischen Gästen haben die US-Amerikaner mit 21 Prozent den größten Anteil, und da sie hier viel Geld ausgeben, werben wir um sie besonders. Aber Soldaten als Sextouristen wollen wir hier nicht.“
Daß US-Militärs vorrangig wegen Frauen und Sex nach Rio fliegen, hat indessen gemäß den Medienberichten bereits zu Verstimmung zwischen den Autoritäten Brasiliens und der Vereinigten Staaten geführt. Die Regierung des Teilstaates Rio de Janeiro schaltete das Außenministerium in Brasilia ein, um zu erfahren, auf welche Weise die Soldaten ein Einreisevisum erhalten. Den Angaben zufolge hat das nordamerikanische Konsulat in Rio unterdessen bestätigt, daß Washington den im Irak eingesetzten Militärs den Fronturlaub finanziert. Für Sextourismus würden indessen keine Regierungsgelder ausgegeben.
Seit dem Beginn des Irakkriegs, so heißt es, habe sich die Zahl der nordamerikanischen Soldaten in Rio vervierfacht.
Ausdrücklich kritisiert wird das Reisebüro „Tours gone Wild“ in Miami. Es hat sich offenbar besonders auf die Soldatenkundschaft spezialisiert und wirbt auf seiner Website mit zahlreichen Fotos von Frauen Rios in aufreizenden Posen.
“Diese Art von Propaganda für Rio verurteilen wir scharf“, betont die Fremdenverkehrsbehörde. „Wir werden jetzt gemeinsam mit dem brasilianischen Tourismusministerium eine neue Kampagne gegen Sextourismus starten, die jedoch nicht nur auf die Soldaten aus den USA, sondern generell auf alle Urlauber zielt. Denn Brasilianer sind schließlich auch unter den Sextouristen.“
Gemäß brasilianischen Sozialwissenschaftlerinnen, die Untersuchungen über Prostitution führen, sind entgegen landläufiger Auffassung die Sextouristen hauptsächlich brasilianische Männer – Ausländer stellten nur einen geringen Bruchteil.
–Weiblicher Sextourismus—
Renommierte Anthropologen wie Dr. Alberto Albergaria von der Bundesuniversität in Salvador da Bahia kritisieren zudem, daß aus Gründen „politischer Korrektheit“ der weibliche Sextourismus nur zu oft völlig unterschlagen wird. „Deutsche Sextouristinnen sind hier meist junge, intellektualisierte Frauen am Ende des Uni-Studiums oder am Berufsbeginn. Sie suchen die Nähe afro-brasilianischer Musikgruppen, treffen schwarze Intellektuelle, Schwarzenführer, gehen mit denen ins Bett. Und für einen Schwarzen ist es außerordentlich spannend und wertsteigernd mit einer weißen Deutschen auszugehen, die als reich gilt, in der Werteskala Bahias weit höher angesiedelt ist als eine Frau von hier. Denn je weißer man ist, umso mehr Wert hat man. Diese deutschen Frauen halten den Schwarzen für einen sexuellen Athleten, obwohl das ja gar nicht stimmt. Ich beobachte diese Dinge häufig unter den Akademikerinnen in meiner Umgebung. Da gibt es auch diesen berühmten Fall einer US-Amerikanerin, die von der staatlichen Indiobehörde nach drei Monaten aus dem Xingu-Reservat ausgewiesen wurde, weil sie mit der Hälfte der Indianer geschlafen hatte. Sie kam nach Bahia, schlief hier mit der Hälfte der Schwarzenführer, wurde richtig berühmt. Wenn ich in Bahia solche Dinge analysiere, schreiben das die Zeitungen nicht, halten solche Informationen für unbequem. Journalisten sind zudem meist Frauen, die Nichtregierungsorganisationen haben viel Kontrolle und Macht über die Medien, da geht nur politisch Korrektes durch. Das ist doch eine Kultur der Scheinheiligkeit.“
Laut Albergaria wurden von feministischen NGOs aus Europa regelrechte Mythen über den Sextourismus geschaffen – auch, um Gelder abfassen zu können. Die Frage sei sehr komplex, doch stets werde unredlich vereinfacht. Das Verhalten von Frauen, die auf der Suche nach Sex in tropische Länder reisten, unterscheide sich nicht im geringsten von dem männlicher Sextouristen, heißt es in neueren Studien.

Hintergrund Kirche und Sexualität:

In Brasilien, dem größten katholischen Land der Welt, hat sich der angesehene Bischof Amaury Castanho gegen eine absurd verantwortungslose, unethische, kommerzielle Sex-Verherrlichung gewandt – wie sie in Europa nicht anzutreffen sei.  Die Folgen für den Einzelnen, die Familie, die ganze Gesellschaft seien gravierend – schließlich begünstige der übersteigerte Sex-und Pornographie-Kult auch Vergewaltigungen, Pädophilie. Bischof Amaury Castanhos Stimme, seine Warnungen werden in Brasilien gehört – er zählt zu den Journalisten der Bischofskonferenz CNBB. Seine Diözese der Großstadt Jundiai liegt in Brasiliens politisch-wirtschaftlich führendem Teilstaat Sao Paulo – der Industrielokomotive ganz Lateinamerikas, mit weit über tausend deutschen Unternehmen, von VW bis BASF und Daimler-Benz.

Bischof Amaury Castanho gilt bei den Priestern seiner Diözese als Workoholic, als einer, der die Vorgänge, die Veränderungen in seiner Region, in Brasilien, überhaupt in der Welt besonders scharf beobachtet, analysiert, als gelernter Journalist beschreibt, auffällig engen Kontakt zu den Menschen von Jundiai hält, über deren Sorgen bestens im Bilde ist. Daß Castanho gerade das Thema Sex aufgreift, ist nicht zufällig – abgesehen von den Geistlichen, den Pädagogen, haben sehr viele Eltern und natürlich die Heranwachsenden damit ihre Probleme, wenden sich an ihn, erwarten klare Antworten. Und bekommen sie auch:

“Sex, Sexualität ist etwas Positives, Gutes, ein Wert – eine Gabe der Natur, eine Gabe Gottes – etwas Edles. Sex zielt auf die legitime Befriedigung der Lust, des Fortpflanzungstriebs. Doch Sex existiert aus christlicher Sicht eben nicht nur des Sexes wegen, wie es heute massiv propagiert wird. Ein Sex-Kult, die Suche nach Lust um der Lust willen – eine grenzenlose Ausbeutung des Erotischen, des Pornographischen – als Ware, zum Verhökern. Bier, Zigaretten, Autos werden in der Propaganda zusammen mit halbnackten Frauen angepriesen – die Massenmedien nutzen die Übersteigerung des Sex, der Pornographie zur Verkaufsförderung. Ich glaube, wir sind derzeit in einer Phase des Pansexualismus – die Geschichte bewegt sich in eine Richtung wie vor Christus, im römischen Imperium.  Wir sehen eine Umkehrung der Werte.”

Bischof Castanho bemerkt viel Pharisäertum, Scheinheiligkeit, Zynismus. Einerseits fördert die Gesellschaft diesen überdrehten Sex-und Pornographie-Kult – oder verhält sich zumindest passiv – beklagt dann aber lautstark den Zerfall der Verhaltensnormen, die Zerstörung der Familien, zunehmende auch sexuelle Gewalt gegen Mädchen, Frauen, dazu verfrühte Sexualität, ausufernde Kinderprostitution.

“Überall sieht man die Resultate – im Leben des Einzelnen und der Ehen, der Familien – und selbst im Leben der Kirche.”

Überall die Ersatzbefriedigung von Ersatzbedürfnissen – Bischof Castanho macht besonders das Fernsehen für die Situation, den Wertewandel verantwortlich.

“Unser TV ist technologisch hochmodern – aber was die Wertevermittlung betrifft, das denkbar schlechteste. Anders als in Europa sieht hier in Brasilien ein aufgewecktes Kind vorm Schlafengehen, zur besten Sendezeit Dinge, für die es psychisch noch nicht vorbereitet ist, noch ohne ohne kritisches Bewußtsein.”

Gelingt es Brasiliens Kirche, in irgendeiner Weise gegenzusteuern? Schließlich gibt es anders als in Deutschland sehr viele katholische Radiosender, katholisches Fernsehen.

“Wir wollen Orientierung geben, jungen Menschen, aber auch den Ehepaaren – uns geht es um den Respekt vor dem eigenen Körper – und gerade um die Aufwertung der menschlichen Sexualität. Doch in einem solchen gesellschaftlichen Ambiente ist das sehr, sehr schwierig.  Denn ein einziges abendliches Kapitel einer Fernsehserie von TV Globo, dem quotenstärksten Privatsender Brasiliens, macht nicht selten unsere jahrelange Bildungsarbeit etwa mit Jugendlichen zunichte, anulliert alles. Bildung zu vermitteln, ist heute weit schwieriger als vor fünfzig, hundert Jahren. Und eine so erotisierte, so geprägte Gesellschaft fördert letztlich eben Vergewaltigungen, Pädophilie.”

Die enterotisierte Gesellschaft

Ohne Begehren keine Erotik – den Deutschen kommt derzeit beides abhanden, sagen die Experten , sehen darin einen enormen Kulturverlust. Sinnliches Verhalten, Verführen werde verlernt. Schon die Jüngeren sind durch  aufgestanzte Schönheitsideale, den Sexismus der Werbung tief verunsichert, erleben Ängste als größte Lust-und Erotikkiller.

 

Sabine Bertram aus Berlin-Charlottenburg, Anfang Zwanzig, freut sich aufs Studium, jobbt bis dahin weiter in der Theaterzsene, macht Workshops, übernimmt kleine Rollen, wirkt offen, natürlich, voller Lebenslust. Doch im Alltag, auf der Straße, vergeht ihr die jäh, fühlt sie sich hilf-und wehrlos, wenn ein Mann ganz nahe vorbeigeht, ihr „geile Titten“ und ähnlich Obszönes  direkt ins Gesicht sagt. „Da denke ich, na super, danke, wie schön, wieder mal auf meine Oberweite reduziert zu werden. Das passiert mir wirklich einmal am Tag – ich bin sogar schon betatscht worden, manche flüstern mir eklige Sachen direkt ins Ohr. Lust auf Männer macht mir das nicht gerade.“ Fünf Jahre früher hatte sie die noch reichlich, war neugierig auf die schönste, prickelndste Sache der Welt, bekam indessen schnell eine aufs Dach:“Ein paarmal sind Dinge absolut gegen meinen Willen passiert – ich wills nicht deutlicher ausdrücken – bin ich extrem sexistisch behandelt worden. Nach diesen Erlebnissen habe ich eine richtige Barriere, traue mich nicht mehr, denke, ich werde wieder verletzt. Diese schönen kleinen Signale, so wie früher, wenn mir einer gefiel – die sende ich schon lange nicht mehr aus.“

Am noblen Kurfürstendamm schiebt ein Sozialarbeiter eine schwerbehinderte junge Frau im Rollstuhl  an einer hohen, sich drehenden, nachts beleuchteten  Litfaßsäule vorbei – auch Sabine Bertram muß dort fast täglich entlang, ärgert sich jedesmal. „Auf allen Werbepostern nur nackte Frauen, mit großer Oberweite, richtig prall, drauf steht Kurvenreich und 100% Streckeneinsicht – damit machen sie Reklame für  Motorradrennen auf dem Eurospeedway Lausitz“. Ganz Berlin ist voll mit solchen Plakaten – die ekligen Titten-Sprüche, meint die absolut nicht kämpferisch-feministisch Gesinnte, kommen von solcher Vermarktung. „Die beeinflußt Männer, aber die Frauen eben auch – nur anders.“

 Einst strömte Ostberlins Jugend zu Nina Hagen und Manfred Krug, Karat oder den Puhdys zum Schwoofen in die Kongreßhalle am Alexanderplatz –  seit der Wende gibts dort stattdessen  jetzt fast jeden Monat „Deutschlands größte Erotikmesse“ mit Go-Go-Dance und „Striptease/SM“. Die tausenden Farbposter dafür kleben mit dem Segen der Kulturbehörden  auch direkt vor den Amtssitzen von Schröder, Fischer und Trittin. Kindergartenkinder, Schüler, alte Frauen bleiben stehen, schauen sich die enormen nackten Brüste eines appellativen Models an, das, ohne Höschen, die Beine ganz, ganz weit aufspreizt. Aha, vermuten da schon manche Minderjährigen, das ist also heutzutage, in rot-grünen Zeiten, Erotik – sowas, denken sich Mädchen, erwarten also die Jungen, die Männer von unsereinem, so müßten wir aussehen, uns geben, weil die das wohl erotisch finden. Auf manchen Postern im Osten klebt auf den Schamhaaren ein weißer Protest-Zettel:“Atomkraftwerke zerstören die Umwelt! Pornographie zerstört die Seele!“ Sabine Bertram ärgert auch diese Reklame – eher aus dem Bauch heraus – Sexualforscher wie der Hamburger Gunter Schmidt oder Kurt Starke aus Leipzig, Vorsitzender der Gesellschaft für Sexualwissenschaften, haben durch Untersuchungen herausgefunden, daß Deutschlands Erotik auch wegen solcher  Brutal-Reklame rapide verödet. „Die Vermarktung, Entwertung des Sexuellen, von weiblichen Körpern besonders in der Werbung“, so Starke, „ist außerordentlich gefährlich für Lust, da läuft als Gegenprozeß dann die Entsinnlichung, Desexualisierung, sinkt das Maß an Sinnlichkeit einer Gesellschaft. Es wird eigentlich auch Begehren von Männern mißbraucht, man kommt in `ne ganz eigenartige Situation.“ Was läuft im Kopfe von Durchschnittsfrauen ab, die täglich, an Zeitungskiosken, Werbetafeln, im Fernsehen umzingelt sind von nackten Models in Verführ-Posen, und viel, viel schöner? „Die fühlen sich dann im Grunde klein, ein Nichts, und das ist nicht gerade selbstbewußtseinsfördernd.“

Vorgestanzte, aggressiv wie nie propagierte Leitbilder von Erotik und Schönheit, die nachdenklichen Zeitgenossen sogar kryptofaschistisch vorkommen, an die SS-Idealmenschen erinnern, sorgen heute für beträchtliche Ängste und Leidensdruck. Erika Maas, Lektorin,  wird von ihren grade erwachsenen Jungs gefragt, ob sie und ihre Freundinnen damals auch so kompliziert im Bett gewesen sind:“Die Mädchen von meinen Söhnen haben alle Angst, Idealen nicht zu entsprechen. Daß sie nicht schlank genug sind, daß der Busen zu klein oder zu groß ist, nicht fest genug, der Bauch nicht richtig flach, die Beine nicht schön lang, die Haare nicht so glänzen, wie man sichs vorstellt. All das, womit sie ja in den Medien, den Hochglanzzeitschriften, in Filmen berieselt werden. Und nicht entspannt, wollüstig, erotisch im Bett liegen, sondern sich im Hinterkopf überlegen, wie muß ich mich jetzt ausstrecken, damit mein Rücken schön grade, mein Bauch gut rauskommt, die Haare sich um mein Gesicht schlängeln. Das sind doch alles Dinge, die einen fertigmachen.“ Hinzu komme, daß man wohl heute nicht mehr mit dem Gedanken aufwachse, Erotik, Sinnlichkeit und Sex seien was Tolles, Aufregendes. „Verrückt – aber viele empfinden Sexualität als schmutzig, weil sie oft ja auch so eklig, dreckig und ordinär unter die Leute gebracht wird –  daß es garnicht schön ist, was man da miteinander treibt.“ Sabine Bertram, Jahrzehnte jünger,  bestätigts, sechs von zehn Mädchen, so ihre Erfahrung, könnten sich selbst nicht leiden, just wegen des Diktats der Leitbilder. Und blockten dann jeden noch so ehrlich gemeinten Annäherungsversuch ab, kämen überhaupt nicht auf die Idee, erotische Signale auszusenden. Kalkül:“Früher oder später würde der ja im Bett mitkriegen, wie furchtbar ich aussehe, ich womöglich noch ungeschminkt.“

Auch Ulrike Brandenburg, Sexualwissenschaftlerin am Universitätsklinikum Aachen, registriert gerade bei jungen Frauen zunehmende Angst vor Hingabe und Intimität. „Wir kriegen eine Höllenangst, wenn es darum geht, uns schutzlos und intim zu zeigen.“ Man fühle große emotionale Unsicherheit, leugne sie aber meistens weg.

Benjamin Werner, wirklich  gutaussehend, fast am Ende seines Jurastudiums, kennt die Clubs, die HipHop-Szene. Jede Menge schöner Menschen unterwegs, doch irgendwie unnahbar, hip und scheinbar sich selbst genügend, zugeballert mit Ego-Drogen.“ Wie soll das denn `ne erotische Stimmung fördern?“ So viele schöne Frauen, aber unfähig, sich selbst zu genießen, oder, wie er meint, völlig unfähig zur Zärtlichkeit. Nur nicht in aller Öffentlichkeit küssen, wo jemand zuschauen könnte. Tatsächlich, in den Siebzigern, Achtzigern sah man noch häufiger Leute beim Herumknutschen, Schmusen. Walther nervt, wenn Leute, besonders aber Frauen, sich nicht mehr wie selbstverständlich  als attraktiv, begehrenswert, erotisch empfinden, sondern Aussehen und Erotik, sinnliche Ausstrahlung nur noch als Marktwert ansehen und entsprechend einsetzen. „Gerade das wirkt so  enterotisierend, bei solchen Frauen blitzt, prallst du nur knallhart ab.“

Zwanzig-bis Dreißigjährige, so Professor Starke, schlafen heute seltener mit jemandem, den sie mögen, als Fünfzigjährige – das gabs sicher noch nie in diesem Land, wo es immer heißt, nie sei die persönliche Freiheit größer gewesen als heute. Denn ausgerechnet für die schönsten Dinge des Lebens gilt das nicht, da trauen sich die Leute immer weniger. „Angst ist der größte Lust-und Erotikkiller. Diese latente Kriminalisierung von Erotik, daß man dem anderen, vor allen den Männern, nur Schlechtes zutraut, wirkt sich so aus, daß diese verunsichert werden. Die haben Berührungsängste, Angst vorm ersten Mal, vorm Versagen, nicht so zu sein, wie das öffentliche Bild vom überlegenen Mann das nahelegt. Und da lassen sies ganz einfach.“ Ängste kämen aber auch von Arbeitslosigkeit, Mobbing, Streß, beruflicher Abwertung, Spott und Hohn. In gnadenlosen Konkurrenz-Hierarchien komme man sich lieber persönlich nicht zu nahe, weil das verletzlich mache, ausgenutzt werden könnte.  „Mit vierzig kommt man sich heute oft schon vor wie ein alter Knochen,“, moniert Erika Maas, „verliert an Selbstwertgefühl, findet sich nicht mehr arbeitsmarktfähig – und eben auch nicht mehr begehrenswert.“

 Clever und effizient und cool zu sein, immer selbstkontrolliert, das wird heute belohnt. Sehr anstrengend, weil man dann nicht mehr echt, bestenfalls geheuchelt spontan sein kann. Deutliche, interessante erotische Signale aussenden, Lust auf Verführen zu signalisieren – das passiert dann natürlich nicht mehr. Wer sich in den bewegendsten Situationen gelassen, scheinbar gefühllos verhält, cool eben, der wird dann auch so, analysiert Starke. Wer hats nicht schon erlebt? Die Parties immer langweiliger, nichts knistert und prickelt, nicht passiert da mehr. In der Disco-Szene meist das gleiche. Bestenfalls manchmal grotesker Narzißmus, wie auf der Love-Parade. Die Partnersuche – deshalb unerhört schwierig. Frauen, Männer, soviele Singles, die gerne einen Partner hätten, gehen selbst zum feurigen Salsa-Ball, lassen sich aber nichts anmerken. Kommen alleine, tanzen ab, gehen alleine, manchmal jahrelang. Erwecken gar den Eindruck, jemanden zu haben.  Ganz extrem in der Technoszene. „Man zeigt sich da, präsentiert sich mit viel Körperbewußtsein“, beobachtet Starke, „aber die Körper sind eigentlich isolierte Wesen, kommen nicht zueinander. Erotische Kultur ist nicht ohne weiteres erlernbar, die Kunst des Verführens kam in Mißkredit – das ist ein Kulturverlust!“

Lektorin Erika Maas fände Blickkontakte, Komplimente, so wie in Italien oder in Brasilien, gar nicht übel, trifft hierzulande aber eher verschlossene Gesichter. Und hat in ihrem Freundes-und Bekanntenkreis viele Hochflexible, darunter Journalisten, die etwa fürn halbes Jahr in Hamburg arbeiten, dann zwei Jahre in Köln, hinterher ein halbes Jahr in New York sind, sich dem heute geforderten Tempo bis zur Selbstaufgabe anpassen. „Doch die leben völlig ohne Sexualität und Erotik. Wenn du immerzu in einer fremden Stadt bist, immerzu mit neuen Kollegen, mußt du aufpassen, Boden unter die Füße zu kriegen, immer aufs neue checken, wie du dich in diesen Kreisen zu bewegen hast, bist für anderes garnicht offen, fehlt dir dafür Zeit.“  Doch wie Studien zeigen, träumen die meisten heute in Wahrheit eben doch vom freien Ausleben erotischer Gefühle, möglichst romantisch, leiden unter der enterotisierten Gesellschaft. Müssen wir die nun leider Gottes hinnehmen? Starke wird da sehr politisch, nimmt sich den modernen Kapitalismus vor:“Wir müssen aus angstsozialisierten Individuen freie, optimistische  machen, und sicherlich ständig dafür kämpfen, daß lust-und glücksverheißende Bedingungen geschaffen werden – zum Beispiel, daß die Leute gerne Kinder kriegen – das ist auch etwas sehr Lustvolles. Dann  geht die Angst weg“ – er lacht – „und die Menschen können sich fröhlich ineinander verlieben!“

Vergewaltigung von Indianermädchen durch Indios – Brasiliens vieldiskutierte Indianerkultur. Im Amazonas-Teilstaat Roraima 59 Indianer zumeist wegen Vergewaltigung im Gefängnis, laut Regionalmedien. Sexuelle Gewalt gegen Indianerkinder in den Stämmen – in Brasilien heftig debattiert, in Mitteleuropa banales, verlogenes, politisch korrektes Schweigen. Leonardo Boff. Brasiliens Indianerfilm “Xingú” auf Berlinale 2012. **

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Laut dem zuständigen Bundesstaatsanwalt Wilson Précoma existiert eine Fehlinterpretation der Gesetzgebung in Bezug auf derartige Fälle. In den Indianergemeinden werde ein Mädchen nach der ersten Menstruation als Frau angesehen, fähig für ein aktives Sexualleben. “Wir verstehen diese Fälle daher nicht als Vergewaltigung von Minderjährigen.”Andere Rechtsexperten widersprechen dieser Position, da es u.a. um Indianerkinder unter zehn Jahren geht.

Geschildert wird der Fall eines sadistisch vergewaltigten Yanomami-Mädchens, das gemäß dem Bericht von einem Yanomami-Mann  mißbraucht worden war. Das stark blutende Mädchen mußte in einem Hospital einer Notoperation unterzogen werden.

Bestimmte, selbst in Europa recht bekannte selbsternannte weiße Indianervertreter schweigen in der Öffentlichkeit zu derartigen  Fakten auf direkt infantile Weise – und meinen offenbar, in Zeiten des  Zensur knackenden Internets funktioniere eine Deutungs-und Interpretationshoheit immer noch so wie früher. Der  aus Bernhardzell stammende Schweizer Bischof Cristian Jakob Krapf in der Diözese Jequié/ Bahia hat sich 2011 im Website-Interview klar von solchen Leuten distanziert, die es auch in seiner eigenen Kirche und reichlich in seinem Heimatland gibt.

Bischof Krapf: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/26/dom-cristiano-krapf-aus-der-schweiz-ein-ausergewohnlicher-bischof-brasiliens-in-jequie-bahia/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/23/sex-mit-kindern-zahlreiche-brasilianische-indianer-wegen-dieses-delikts-im-gefangnis/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/07/kindermord-gewaltsam-traumatische-abtreibung-verprugeln-der-eigenen-frau-mit-freunden-polygamie-sex-mit-kindern-brasilianische-indiotraditionen-finden-auch-in-deutschland-viel-bewunderung-auch/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/26/movement-against-indigenous-infanticide-open-letter/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/18/brasilien-kindsmord-am-amazonas-ard-weltspiegel-berichtet-erstmals-uber-infantizid-bei-brasilianischen-indianerstammen/

Was alles in der “Amazonasoper ” fehlte: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/12/die-mit-grosen-medialen-vorschuslorbeeren-bedachte-amazonasoper-eine-sammlung-von-theaterkritiken-uber-das-resultat/

 ”Folha de Boa Vista:

Cinquenta e nove indígenas estão recolhidos no sistema prisional de Roraima, segundo levantamento da Secretaria de Justiça e Cidadania (Sejuc). Desses, 33 estão custodiados na Penitenciária Agrícola do Monte Cristo, onde foram submetidos a uma pesquisa da Advocacia Geral da União (AGU), em conjunto com a Associação Brasileira de Antropologia.

O estudo, iniciado há dois anos, quer saber a situação jurídico-processual de cada um dos indígenas e dar os encaminhamentos pertinentes. “Com a pesquisa, verificamos que é necessário participar mais ostensivamente no patrocínio deles [índios]”, disse o procurador federal Wilson Précoma, responsável pela seção indígena da AGU.

Desses, 11 são preventivados e 22 já foram condenados, sendo que cinco desses já estão com a sentença transitada em julgado e o restante em grau de recurso. A maioria responde por estupro de vulnerável. Não há ocorrência de crimes de furto, roubo e tráfico de drogas. Contudo, assegura, o consumo de bebida alcoólica ocorre em todos os registros, tornando a tônica para o cometimento de crimes.

Précoma disse que há uma interpretação equivocada da legislação pertinente sobre o que é ser vulnerável no território indígena. “Vamos mostrar que a vulnerabilidade não se aplica à questão indígena em sua plenitude, é muito relativo, porque o rito de passagem da fase de criança para mulher nas áreas indígenas difere do nosso”, pontuou.

Nas comunidades indígenas, observa, a menina torna-se mulher com a menarca, que é a primeira menstruação, estando pronta para ter uma vida sexual ativa. “Não entendemos nesses casos que houve estupro de vulnerável. Ao contrário, não está é sendo respeitado o trato cultural das comunidades, mas isso é uma coisa que teremos que discutir com laudo antropológico em cada uma das ações que vamos propor”, explicou.(Roraima-Zeitung)

Uma abordagem transdisciplinar da violência sexual sofrida por criança índia.

Mauro Campello *

Os dois últimos ensaios publicados nesta coluna (dias 28.11 e 05.12), onde tratamos de temas inquietantes entre duas áreas do direito, o da criança e o indígena, referentes à violência sexual sofrida por criança índia e à aplicação do Estatuto da Criança e do Adolescente aos curumins, acabaram provocando acalorados debates nas salas de aula e nos corredores das academias de Roraima.

Recebemos diversos e-mails de universitários, de professores e também de agentes sociais que concordavam ou discordavam, total ou parcialmente, com seus conteúdos e outros que indagavam sobre as formas de intervenções a serem adotadas no caso da violência sexual que sofreu a criança índia por parte de seu “tio”.

Então, resolvemos que nesta segunda-feira daríamos preferência a busca de uma resposta a esta indagação.  Trabalharemos neste ensaio a construção de uma solução que se funda na transdisciplinariedade da abordagem ao caso, ou seja, no respeito às opiniões de diversos campos do conhecimento humano que estarão atuando simultaneamente sob o mesmo fato.

O abuso sexual de criança índia deve ser visto tanto como uma questão jurídica, de violação aos direitos da criança, como um problema de saúde física, mental e também antropológico, que por isso envolve não só as agências de proteção à criança, como os profissionais do direito, da saúde e da Fundação Nacional do Índio.

As agências de proteção deverão intervir para garantir a integridade física e psicológica da criança índia vitimizada, no sentido desta receber os atendimentos médicos e psicológicos necessários ao caso e que não venha sofrer novamente abuso sexual, enquanto os operadores da lei deverão buscar a responsabilização do abusador.

Dessa maneira, os profissionais da saúde estabelecerão programas de tratamento para lidar com as seqüelas físicas e psicológicas da violência sexual sofrida pela criança índia, enquanto a FUNAI colaborará para que os diversos profissionais que atuam no atendimento do caso possam compreender a cultura, tradições e costumes da comunidade indígena que pertence aquela, para aplicarem as medidas protetivas mais apropriadas.

O envolvimento dos profissionais de diversas áreas na análise do abuso sexual de criança índia faz-se exigir uma abordagem integrada e transdisciplinar, onde cada qual deve colaborar com o outro, a fim de que se possa alcançar um resultado positivo para a vitimizada.

Acreditamos que os vários agentes envolvidos nas diferentes intervenções do caso, por exemplo, psicólogo, assistente social, médico, juiz, advogado, promotor, delegado, conselheiro tutelar, antropólogo e etc, devem estar coordenados para não confundir os papéis.

Sobre este tema, a profª. Maria Amélia de Azevedo afirma, com bastante propriedade, que estas diferentes intervenções podem ocorrer quase simultaneamente e será a diversificação concomitante dos liames entre os diferentes campos e não a adição de resultados de várias relações e técnicas complementares se sucedendo que possibilitará um efeito sinérgico.

Assim, será extremamente útil para o caso da criança índia abusada sexualmente por seu “tio”, que o conselho tutelar, a justiça, a FUNAI e as entidades de atenção à saúde de vítimas de abuso, trabalhem simultaneamente e de forma articulada, para garantir que a criança índia receba o atendimento à sua saúde, que não continue sendo violentada e que o agressor seja responsabilizado ou mesmo afastado do convívio da vitimizada, na forma da lei ou de suas tradições.

A criança índia ao sofrer abuso sexual, caracterizado no descuido e na desatenção daqueles que tinham o dever de protegê-la, acaba se situando no que a doutrina resolveu denominar de situação de risco pessoal e social, obrigando a intervenção imediata do conselho tutelar, a fim de aplicar medida protetiva autorizada pelo ECA.

Este tipo de violência, quando impingidos na infância, muitas vezes leva a uma internalização dessa prática como “normal”, e acaba fixando esta no imaginário da criança vitimizada, que, mais tarde, se transfere para o seu mundo adulto. A esta criança vitimizada devemos proporcionar-lhe o quanto antes uma intervenção terapêutica.

Logo, a criança índia passará a ser credora de atendimentos médicos e psicossociais especializados para vítimas de abuso sexual, a ser garantido pelo conselho tutelar e, neste caso, com o apoio e acompanhamento pelo órgão tutor – FUNAI, a fim de respeitar as características culturais do grupo indígena.

Em que pese existir opiniões contrárias, negar a criança índia o acesso às intervenções médicas e psicossociais e mantê-la segregada na reserva, como animal exótico junto com seu abusador, correndo o risco de novo ataque, é desrespeito intolerável aos foros humanitários que a ela são devidos.

O Brasil sempre foi exemplo de integração e manda nossa tradição proteger e cuidar da índia vitimizada do abuso sexual, trazendo-a ao nosso convívio para os atendimentos emergenciais e depois em sua comunidade, a fim de que se garanta o bem maior vida, com respeito e dignidade.

O conselho tutelar ao aplicar a medida de proteção deverá inserir a criança vitimizada em um contexto que lhe permita um desenvolvimento bio-psico-social pleno, sempre respeitando, no caso, a especificidade cultural da comunidade indígena.

Ressalta-se que esta medida poderá ser aplicada isolada ou cumulativamente, bem como substituída a qualquer tempo e deverá ser aplicada levando-se em conta as necessidades pedagógicas da criança índia.

Evidentemente que o conselho tutelar deverá realizar o chamado “estudo de caso”, onde se verificará a necessidade ou não da aplicação de outras medidas protetivas, como por exemplo, a institucionalização da vitimizada em entidade abrigo, com a finalidade de dar continuidade ao tratamento médico ou deixá-la a salvo de ser novamente abusada, ou ainda, representar ao ministério público estadual para que judicialmente afaste o agressor da comunidade indígena ou mesmo de sua moradia.

Entendemos que o agressor do abuso sexual, apesar de culpado, deve também ser encarado como vítima, a reclamar tratamento e a necessária punição como forma de contenção. A nossa maior preocupação neste caso deve ser em garantir que toda criança índia tenha uma convivência no âmbito de sua comunidade de forma saudável, infenso à promiscuidade com abusadores sexuais, sejam estes índios ou não-índios.

Toda criança deve ficar afastada da marginalidade em qualquer lugar do mundo, seja na cidade, na sua família, em entidade de atendimento, seja também numa aldeia indígena, pelo único fato de ser uma pessoa em desenvolvimento, merecedora da proteção integral – forma de inclusão social.

Portanto é nosso dever velar pela dignidade da criança índia, abusada sexualmente por um membro de sua comunidade, pondo-a a salvo de novo tratamento desumano e violento

* Professor de direito da criança na UFRR, UERR e Faculdade Estácio/Atual da Amazônia; desembargador do Tribunal de Justiça de Roraima; diretor da Escola do Judiciário de Roraima 2011/2013; MBA em Política, Estratégia e Gestão Pública pela Universidade Federal do Rio de Janeiro – UFRJ/2007; e pós-graduação em Violência doméstica contra criança pela Universidade de São Paulo – USP/2000 – maurocampello@tjrr.jus.br

O abuso sexual de criança índia e a infância como valor universal

Mauro Campello *

Nos idos dos anos 2000, lendo as notícias dos periódicos de Roraima, chamou-nos à atenção para a prática de um crime que começava a ocupar as páginas policiais – o de crianças índias serem abusadas sexualmente por membros de sua própria comunidade.

Numa destas matérias, o Jornal Folha de Boa Vista registrou o caso de uma criança índia da aldeia Ianomâmi ou Yanomami, de dois anos de idade, que havia sido estuprada pelo próprio tio, quando estava sob responsabilidade deste em uma entidade com função de acolher os índios que vinham à cidade a procura de assistência médica. A mãe da criança índia encontrava-se com outro filho enfermo no hospital de nossa capital.

De acordo com as informações da imprensa, a índia vítima chegou gravemente ferida ao pronto socorro infantil, sangrando muito pela vagina, sendo submetida a uma cirurgia de emergência. A médica de plantão, que atendeu o caso, esclareceu aos meios de comunicação, que a criança índia teve ferimentos no períneo, ou seja, teve um rompimento entre o ânus e a vagina, que ficaram interligados externamente.

A assistente social do pronto-socorro comunicou o fato ao conselho tutelar de nossa cidade, que imediatamente iniciou o atendimento do caso, sendo informado pela direção da entidade, onde em tese ocorreu o crime, que em casos dessa natureza o procedimento era encaminhar o autor do delito para o órgão de assistência ao índio – Fundação Nacional do Índio, para os devidos fins legais.

Os conselheiros tutelares ao chegarem neste órgão ficaram sabendo que o índio autor do estupro já havia sido entregue para uma organização não-governamental, que prestava atendimento aos Ianomâmi em suas terras, para que fosse apresentado ao tuxaua da aldeia, a fim de sofrer as penalidades de acordo com sua cultura e tradições. O conselho tutelar preocupado com o desdobramento do caso informou à polícia federal, que acabou instaurando inquérito policial em seu âmbito.

Com efeito, a violência sexual contra criança não é fato novo. A própria bíblia nos relata abuso sexual de criança por adulto e de incesto praticado pelos próprios pais ou parentes, desde épocas remotas. Na história da humanidade temos como exemplo, os ptolomeus do Egito, que após vários casamentos entre irmãos, produziram Cleópatra. Outro exemplo está na mitologia grega, onde Édipo mata o pai para se casar com a mãe.

Poucos são os estudos e levantamentos estatísticos sobre a violência sexual envolvendo criança índia no Brasil, mas se sabe que esta não integra a cultura Ianomâmi. Por outro lado, este caso revela que o abuso sexual de uma criança índia é a demonstração que a violência sexual é um fenômeno que pode ocorrer em qualquer etnia, uma vez que a cultura da violência é geral e comum a todos e os laços de consangüinidade e afetividade não asseguram sempre o amor necessário para a proteção das crianças.

No México, para os índios da Sierra Madre, o incesto pai-filha faz parte da cultura indígena, o mesmo ocorrendo no Brasil, na reserva indígena Caiuas, em Mato Grosso do Sul, onde as meninas bem cedo são privadas da companhia dos pais para não serem submetidas a abuso sexual, considerado como atitude normal. Como se percebe, o conceito de abuso sexual contra criança está na dependência de padrões culturais.

No caso noticiado o abuso sexual foi praticado distante da aldeia indígena, dentro de um órgão de proteção ao índio em Boa Vista/RR, a indicar que tal violência ocorreu devido à relação interétnica de integração que se desenvolveu, de forma acelerada e sem planejamento, principalmente nas décadas de 80 e 90, fundamentalmente com os contatos com os garimpeiros que exploravam os minérios, com a população dos povoados que surgiram e com os soldados que serviam nos pelotões, todos situados em território Ianomâmi, uma vez que a violência sexual contra suas crianças, como já afirmado, não integrava a cultura desses índios.

Este caso é um exemplo de que a preservação dos índios em redomas, para que se mantenham distantes de contatos humanos, não passa de uma tentativa de fazer parar o tempo, como se isso fosse possível, em territórios cujas dimensões e natureza tornam impossível um policiamento protetor.

A proposta de segregação é um equívoco. O mundo real tem demonstrado a impossibilidade do isolamento dos índios. O resultado do contato clandestino destes com ações do que há de pior na sociedade contemporânea tem sido cruel e perverso para sua subsistência.

Para o pesquisador Bruce Albert, especialista em Ianomâmi, esta comunidade, em nome dos direitos humanos universais, deve ter estes direitos respeitados como também observá-los. Sustenta que não podemos defender os Yanomami em nome de direitos humanos universais e, ao mesmo tempo, eximi-los da responsabilidade de observar tais direitos. Não podemos sustentar um equivalente ético do paradoxo de Zenon de Eléia, que, enquanto caminhava, negava a existência do movimento.

E arremata que se assim fosse, estaríamos diante de um relativismo cultural radical (“diferencialismo”) ou, pior ainda, num uso oportunista e casuístico do universalismo jurídico, o que seria capaz de criar situações interétnicas insustentáveis.

O Estado brasileiro tem implementado políticas e programas de assistência aos índios sem levar em consideração o conhecimento disponível sobre estas populações e mesmo à opinião destes grupos, em verdadeiro desrespeito a sua autodeterminação. Preconceito, desinformação e intolerância têm, assim, cercado as comunidades indígenas no Brasil, fomentando a discriminação e segregação.

Disto podemos concluir que é preciso intervir, através do repasse de informações sobre os danos as crianças índias vítimas de abuso sexual, para que se possa interromper a sua absorção pela sociedade indígena, originada no contato com as ditas civilizações não-índias, ou mesmo possa mudar a cultura, tradição e prática desta violência, onde for aceita.

Não seria inviável tal controle, desde que as informações fossem introduzidas em acordo com as características culturais e situacionais, sobretudo em consonância com as expectativas da comunidade indígena. Evidentemente, isto a exigir um planejamento didático de informações a serem repassadas ao grupo indígena.

Segundo a profª. Dominique Tilkin Gallois esta forma de atuação implica, aparentemente, numa imersão no mundo dos “brancos”, na medida em que promove a adaptação e a instrumentalização dos índios com técnicas e saberes novos.

Em função disto, tal orientação confronta-se habitualmente com os ideários preservacionistas, cujos critérios de ‘respeito’ absoluto à cultura, ao nosso sentir, não só controlam, mas também isolam os grupos indígenas do conhecimento da realidade diversificada do mundo de fora, em verdadeiro prejuízo para garantia da sua própria autonomia e existência.

Torna-se importante para a comunidade indígena que esta integração ocorra mediante o acesso ao diálogo com múltiplos agentes da sociedade, bem como conhecimento de diversas situações, que favoreçam a reflexão sobre sua posição no jogo de poder das relações interétnicas.

A partir disso, podem ser encorajados a debater entre si o abuso de crianças índias e de suas mulheres e a encontrar maneiras adequadas de se apropriar socialmente do princípio dos direitos humanos universais.

Assim, mediante o repasse eficaz de informações sobre abuso sexual e seus efeitos danosos contra crianças índias ocorrido em outros povos indígenas e no próprio segmento da sociedade nacional, estaríamos promovendo a reflexão pretendida.

Independentemente da cultura, da sociedade e da comunidade ou do grupo étnico em que se insira a infância, esta deve ser reconhecida como um valor universal de que as crianças enquanto pessoas em desenvolvimento necessitam de proteção e cuidados especiais e são, enquanto seres políticos, sujeitos de direitos, cidadãos de primeira classe. Este tema foi devidamente abordado no ensaio publicado nesta coluna do dia 05.12.2011, sob o título “a criança índia e a infância cidadã”.

A infância não é uma natureza, mas é uma condição concreta de existência, em qualquer parte do mundo. Isto significa que em todo o planeta Terra é preciso – partindo do sentimento e da idéia de infância, construir a cultura da infância e de que a infância cidadã pode ser uma das manifestações.

* Desembargador, professor de direito da criança na UFRR, UERR e Faculdade Estácio/Atual da Amazônia – maurocampello@tjrr.jus.br

Methoden der Kindstötung bei Indianerstämmen
Die renommierte Anthropologin Ligia Simonian von der Bundesuniversität in Belèm/Parà hat die Praxis der Kindstötung(Infantizid) bei machistischen brasilianischen Indianerstämmen seit langem intensiv untersucht und darüber immer wieder auch in Büchern entsprechende Feldstudien veröffentlicht.
Die Wissenschaftlerin nennt die verschiedensten gängigen Methoden der Tötung: So wird das betreffende Kind von der Mutter bei den Fußknöcheln gepackt und mit dem Kopf gegen einen Baumstamm geschlagen. Kinder werden zudem mit Pfeilen oder Wurfspießen ermordet; Babies erstickt oder irgendwo im Regenwald noch lebend zurückgelassen. Aus anderen Studien ist bekannt, daß Indianermütter die Kleinkinder lebendig begraben.

Infantizid, so die Wissenschaftlerin, sei ein soziokultureller Imperativ in vielen Gesellschaften und werde u.a. als Strategie der Populationskontrolle, etwa beim Fehlen ausreichender Ressourcen, gerechtfertigt. Der Infantizid könne bei der Geburt, kurz danach oder sogar noch in der Kindheit und Jugend ausgeführt werden. Zu den Gründen zählten die Geburt von Zwillingen, aber auch Motive der Ästhetik. Bekannt ist zudem, daß Albinos gewöhnlich umgebracht werden.
Infantizid, so Simonian, habe es bereits bei den Hindus, Chinesen, Ägyptern, Römern und Griechen gegeben. Auch im Europa des Mittelalters sei der Kindsmord sehr verbreitet gewesen. Trotz vieler moralischer Restriktionen existiere Infantizid weiterhin in zahlreichen Gesellschaften.
Ligia Simonian widmet sich besonders den brasilianischen Stämmen der Amundawa und Urueu-wau-wau. Dabei führt sie eine Reihe von Infantizid-Gründen aus dem Untersuchungszeitraum der neunziger Jahre auf: Mädchen werden getötet, weil sie als Erwachsene in ihrem Stamm nur einen gering bewerteten Status haben. Die Möglichkeit, daß niemand die Vaterschaft für ein Kind erklärt, „rechtfertige” ebenfalls die Tötung. Die Geburt von Zwillingen, Drillingen motiviere den Tod von einem oder allen Neugeborenen “ vor allem dann, wenn die Gruppe häufig den Ort wechsle. Im Falle von Zwillingsgeburten werde gewöhnlich das Mädchen getötet, sofern noch ein Junge mit zur Welt gekommen sei. Außerdem würden mißgebildete Babies getötet.
Zu den Überlegungen der Tötenden zählt laut Simonian, daß Neugeborene die Tötung nicht fühlten, daß Mißgebildete „unnütz” seien. Katholische Missionare hätten den Infantizid unter Stämmen wie den Bororo als barbarischen Akt, als unmoralisch und kriminell charakterisiert.
“„Mauer des Schweigens” aus politischer Korrektheit”
Bemerkenswert, wie die Anthropologin darauf hinweist, daß Forscher über den Kindermord bei Stämmen schlichtweg schweigen.
In der Tat reagieren in Brasilien gerade weibliche Indioforscher regelrecht geschockt, wenn man sie auf politisch unkorrekte Tatsachen aus der Indianerkultur anspricht. Manchen verschlägt es buchstäblich vor Schreck regelrecht erst einmal die Sprache “ andere leiern routiniert herunter, trotz intensiver Feldstudien von all dem nie und nimmer etwas bemerkt, gar gehört zu haben. Ligia Simonian fühlt sich indessen offenbar ausschließlich der Wahrheit verpflichtet.
Wie es in ihren Studien weiter heißt, seien gewöhnlich die Indiofrauen für die Kindstötung verantwortlich, würden daher gelegentlich als widernatürlich und unmenschlich, als gefühlsarm hingestellt.
Die Amundawa und Urueu-wau-wau leben seit den achtziger Jahren im Kontakt mit Nicht-Indios, darunter mit Angestellten der staatlichen Indianerschutzbehörde FUNAI. In der Periode vor der Entdeckung des heutigen Brasilien hätten die Indiomänner die Tötung ausgeführt, erst später die Frauen. Falls eine Mutter das betreffende Kind nicht umbrachte, habe eine andere Frau diese Aufgabe übernommen. Im Falle von deutlichen Mißbildungen seien Babies kurz nach der Geburt getötet worden. Hatten Kinder das Down-Syndrom, stellten Eltern dies gewöhnlich erst später fest und praktizierten dann den Infantizid. Laut Simonian haben viele Nicht-Indios Druck auf die Indianer ausgeübt, aus Gründen der Menschlichkeit, der Religion und selbst angesichts der geringen Zahl der Stammesmitglieder mit dem Infantizid aufzuhören, der als animalische, feige Tat charakterisiert worden sei. Die geringe Zahl von Stammesangehörigen, so die Nicht-Indios, folge schließlich aus der Kindstötung.
Geschildert wird auch folgender Fall: Ein verheirateter Mann schwängert außerehelich zweimal eine andere Frau “ seine eigene Frau ist jedoch nicht einverstanden, daß er sich eine zweite nimmt. Daraufhin werden die beiden unehelichen Kinder getötet.
Simonian beobachtete indessen auch, daß Kritik von Nicht-Indios, darunter Missionaren und FUNAI-Angestellten bewirkten, daß sich Indianer mit einer Adoption von zur Tötung vorgesehenen Kindern durch Nicht-Indios einverstanden erklärten.
Die Zahl der Kindstötungen bei beiden Stämmen nennt die Anthropologin hoch. Zitiert wird ein weiter zurückliegender Fall, bei dem 18 Indianerinnen bestätigten, von ihren insgesamt 98 Kindern exakt 38 Mädchen getötet zu haben. Der Männerüberschuß bei den beiden Stämmen ist beträchtlich.
Berichtet wird zudem ein Fall aus dem kolonialen Venezuela, bei der eine Indianerin die Tötung all ihrer weiblichen Kinder damit begründete, diesen ersparen zu wollen, was sie selbst erlitten habe. Später wären diese Mädchen zwangsläufig zu Ehefrauen geworden, würden durch ihre Indio-Männer ausgebeutet und mißhandelt. Und später, als alte Frauen, hätten sie zudem auch noch die Mißhandlungen durch die neuen, jüngeren Ehefrauen des eigenen Mannes zu ertragen.
Eine Amundawa-Frau, so Simonian, habe 1990 darauf verzichtet, auf Anraten des Bruders ihr Kind unmittelbar nach der Geburt zu töten. Der Bruder habe ihr geraten, den Vater des Kindes aufzusuchen und argumentiert, daß die Weißen ihre Kinder nicht töteten, „wir das daher auch nicht tun sollten”. Doch auf dem Weg zum Dorf des Vaters habe die betreffende Frau ihr Kind dann doch umgebracht.
All diese komplexen Situationen, so Simonian, weisen auf die Problematik menschlicher Sensibilität, wenngleich häufig die Infantizid-Verantwortlichen jegliche emotionale Anteilnahme negieren. Kindstötung sei nicht nur kulturelle Praxis dieser beiden Stämme, sondern existiere auch bei vielen anderen. Es handele sich um eine widersprüchliche Realität, die diskutiert werden müsse.
Der Yanomami-Stamm in Amazonien wird in vielen deutschen Medien besonders positiv hervorgehoben. Indessen fehlt stets ein Fakt, den der für Gesundheitsbetreuung im Stammesgebiet zuständige Mediziner Marcos Pelegrini gegenüber der „Folha de Boa Vista” betonte: Allein 2004 wurden mindestens 98 Yanomami-Kinder von den eigenen Müttern per Infantizid umgebracht.  Bestimmte Indianer-Experten, die Infantizid nach wie vor verharmlosen, haben die Angaben des Mediziners bis heute weder dementiert noch kommentiert.

Während es um vergleichsweise wenige Kindermorde in Ländern wie Deutschland berechtigterweise enormes öffentliches Aufsehen gab, werden bei einem Stamm wie die Yanomami, der in Brasilien nur etwa 15000 Mitglieder zählt, die Ermordung von mindestens 98 Kindern in nur einem Jahr gemäß dieser Logik als sehr wenig betrachtet. Man müßte sich nur einmal die öffentlichen Reaktionen vorstellen, wenn beispielsweise in einer deutschen, österreichischen oder schweizerischen Stadt mit etwa 15000 Einwohnern 2004 rund 100 Kinder ermordet worden wären. Eine Welt – oder sehr banale Mediensteuerung?

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/07/der-hauptanlas-fur-krieg-ist-der-wunsch-nach-jungen-frauen-yanomami-buch-vom-pinguin-verlag-innsbruck-neugeborene-madchen-werden-haufiger-getotet-als-jungen-die-sehr-begehrt-sind-yanomami/

Leonardo Boff über die Indianer: ”Und ich habe sie immer bewundert, sie sind unsere großen Meister im Hinblick auf die Haltung gegenüber der Natur. Die sind technologisch gesehen rückständig, aber zivilisatorisch, sie sind vorwärts, sie sind reicher als wir. Wenn wir lernen wollen, was wir für eine Beziehung mit der Natur eingehen sollen, die Beziehung zwischen dem Alter und den Kindern, den Erwachsenen und alten Leuten, die Beziehung zwischen Arbeit und Freizeit, die Beziehung zwischen Leben und Tod, dann müssen wir die Indianer hören. Die haben eine große Weisheit und vieles haben sie uns zu sagen.”

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/26/brasilianer-der-in-der-schweiz-ein-vierjahriges-madchen-vergewaltigte-in-luzern-zu-lebenslanglich-verurteilt-laut-landesmedien-rio-de-janeiro-alle-zwei-stunden-eine-vergewaltigung/

http://www.guiademidia.com.br/acessar-jornal.htm?http://www.jornalatribuna.com.br/

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1624771/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/29/brasilianer-vertrauen-weltweit-am-meisten-in-produkt-propaganda-europaer-am-wenigsten-laut-studie-consumidor-confia-na-propaganda-kulturelle-unterschiede-bildungsniveau-kritikfahigkeit/

Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 18. Januar 2012 um 12:40 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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