Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasiliens erotischer Sex – bald hinüber? Kinderpornographie nimmt massiv zu. Junge Leute kopieren Pornos im Bett wie nie zuvor. Ersatzbefriedigung statt guter Sex. Troca-Troca, Analsex, Zoophilie, häufiger Inzest, hoher Viagra-Konsum bei jungen Männern. Lula über Sex mit Tieren. Langtext.

Os Morenos – Marrom Bombom:  http://www.youtube.com/watch?v=XrbyAl4WGWA

„Alle machen weniger Sex“:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/16/brasilien-alle-machen-weniger-sex-norma-couri-uber-kultur-und-erotikverlust/

Brasilien – Sex, Enterotisierung, Beziehungsmarkt, Prostitution, Viagra:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/impotencia-total-totale-impotenz/

„Eine neue Tasche ist manchen Frauen wichtiger als ein Orgasmus“ (Psychologin und Universitätsprofessorin Junia de Vilhena, 2008)
Schmerzhaft – aber der nachfolgende, vor einigen Jahren entstandene Text könnte heute nicht mehr so formuliert werden.  Brasilien, Testlabor des Neoliberalismus, wird inzwischen ebenfalls mehr und mehr eine Ersatzbefriedigungsgesellschaft, ein Land ersatzbefriedigter Ersatzbedürfnisse. Bezeichnend – in Europa verkaufen inzwischen laut UNO-Angaben etwa 75000 Brasilianerinnen als illegale oder legale Prostituierte Wegwerf-Sex.

Sexualität in Brasilien:

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/impotencia-total-totale-impotenz/

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Ausriß, Qualitätszeitung O Globo – Sex in Brasilien 2012: “War es gut für dich?” “Beinahe.”

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/15/sex-in-brasilien-22-prozent-der-frauen-zwischen-16-und-25-jahren-hatten-noch-nie-geschlechtsverkehr/

Vergewaltigung von männlichen Heranwachsenden und Männern:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/09/09/brasilien-immer-mehr-registrierte-vergewaltigungen-von-jungen-durch-altere-mannlichen-geschlechts-bereits-jungen-unter-zehn-jahren-anal-vergewaltigt-im-teilstaat-rio-de-janeiro-2011-mindestens-711/

Lula sagte als Gewerkschaftsführer 1979 in einem Zeitschrifteninterview zu seiner Zeit als Jugendlicher:“Ein Heranwachsender, in dieser Zeit, mit 10, 12 Jahren, hatte bereits sexuelle Erfahrung mit Tieren.“ (“ A gente fazia muito mais sacanagem do que a molecada faz hoje.“)

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/30/erotik-des-reisens-enterotisierung-der-gesellschaft-emotions-management/

Viagra: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/23/brasiliens-absturzende-sex-kultur-in-rio-de-janeiro-nehmen-bis-zu-60-prozent-der-manner-potenzmittel-wie-viagra-laut-neuer-urologenstudie-immer-mehr-fette-brasilianer-folge-sind-erektionsprobleme/

Enterotisierung:

 

“Die Enterotisierung der Gesellschaft ist also kein Gewinn, der

etwa sexuellen Beziehungen zugute käme, im Gegenteil, diese werden ja durch die Erotik vorbereitet

und vermittelt und sind stets Teil komplexer Sozialverhältnisse. Das Verschwinden der Erotik aus der

gesellschaftlichen Kommunikation ist also mit der Auflösung der sozialen Bindung gleichzusetzen und

führt als Reaktionsbildung zu Fluchtbewegungen, sei es in die Droge oder in die Aktion.” Horst Kurnitzky

Siehe auch Herbert Marcuse, Der eindimensionale Mensch

Hintervergrößerung und Karneval:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/12/brasilien-karnevalskoniginnen-arbeiten-mit-silikonmetacril-zur-hinternvergroserung-sangerin-und-jury-mitglied-preta-gil-kritisiert-einen-fall-in-rio-de-janeiro/

Brasilien: Was man sich in Rio de Janeiro für Sex-Werbung an den vielen öffentlichen Telefonen der City vor WM und Olympia ausdachte: Obszönitäten, darunter nackte Transvestiten, frontal, schwerlich hier abbildbar. Der populäre Waffen-Rap von Rio. **

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Wie Rio offenbar Freizügigkeit demonstrieren will? Links und rechts vom Telefon u.a. Transvestiten mit Spezial-Geschlechtsteil – sowie Prostituierte in Porno-Posen.

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Ausriß. Frauenbild im heutigen deutschen Fernsehen, 2013.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/27/brasilien-sportliche-betatigung-weiterhin-wenig-beliebt-laut-studie-minderheit-die-sport-treibt-ist-mannlich-jung-und-reich/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/26/porno-und-gewaltvideos-in-brasilien-anleitung-zu-sadistischen-verbrechen/ 

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http://www.hart-brasilientexte.de/2008/10/22/viele-aids-infizierte-brasilien-stecken-aus-rache-und-wutgefuhlen-heraus-sowie-aus-bosartigkeit-ganz-bewust-andere-menschen-mit-dem-hiv-virus-an-patienten-des-franziskaner-aids-projekts-in-sao-pa/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/23/aids-totet-strich-transvestit-der-affare-mit-weltfusballer-ronaldo/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/06/aids-in-brasilien-nicht-unter-kontrolle-gesundheitsministerum-weist-auf-deutlichen-anstieg-bei-jungen-homosexuellen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/08/brasiliens-absturzende-sex-kultur-junge-leute-kopieren-pornos-wie-nie-zuvor-porno-inspirierter-sex-ist-nicht-spontan-ist-gezwungen-fliest-nicht-frei/

“Legalize o Orgasmo”. Sao Paulo, Brasilien, 2012. **

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Brasiliens abgebrochene Schul-Aufklärungskampagne über Schwule, Lesben, Transvestiten:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/28/brasiliens-abgebrochene-schul-aufklarungskampagne-uber-schwule-lesben-transvestiten-wir-machen-keine-propaganda-fur-sexuelle-optionen-laut-staatsprasidentin-dilma-rousseff-morde-an-homosexu/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/02/sex-in-brasilien-wissenschaftler-warnen-fette-latinos-vor-erektionsproblemen-haufige-klagen-von-frauen-uber-gordos-barrigudos-viagra-hipocrisia-sexual/

Sex und Viagra: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/impotencia-total-totale-impotenz/

 Frauen, so ergeben neue Studien, investieren zwar wie nie zuvor in äußere Schönheit, in ihren Körper, machen indessen weniger Sex, haben immer weniger Interesse an Verführung und Sexualität. Wie die Psychologin Joana Novaes konstatiert, unterziehen sich viele Brasilianerinnen einer plastischen Operation nicht etwa, um auf Männer attraktiv zu wirken, sondern um „schöner“ zu sein als andere Frauen – um diese zu beeindrucken, auszustechen, „para eliminar a concorrencia“. Plastikbrüste, Plastikhintern, die entsprechenden Schweißnähte – nicht wenige Männer wenden sich ab mit Grausen. Laut Joana Novaes passiere man heute eine Ära des Individualismus und Narzissmus, zu deren Merkmalen das geringere Interesse an Sexualität gehöre. Der Karneval 2008 symbolisierte dies sehr treffend. Andere bewerten das überall in Brasilien zu beobachtende narzisstische Verhalten angesichts der gravierenden Sozialprobleme als ein Zeichen von Realitätsflucht. Nie zuvor werde in Umfragen über die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs so gelogen wie heute. Die statistische Angabe, wonach Brasilianer durchschnittlich pro Woche dreimal miteinander schlafen, gilt laut Expertendarstellung als maßlos übertrieben. Ein Blick in den eigenen Bekannten-und Freundeskreis bestätigt dies –  Ersatzbefriedigung, vor allem Konsum von Alkohol und harten Drogen, nimmt auch bei Frauen deutlich zu. Von 2002 bis 2007 stieg in Brasilien laut UNO-Angaben der Kokainverbrauch um immerhin dreißig Prozent, vom Crack-Konsum ganz zu schweigen. Ein Indiz ist auch die massive Zunahme des Konsums von ekelhaftester Pornographie, darunter der Kinderpornographie, sowie beinahe unbeschreiblicher Gewalt-Videogames, unter der Regierung Lula. Der renommierte Therapeut und Kolumnist Contardo Calligaris nennt aufgrund der Beobachtungen in seiner eigenen Praxis als „guten Durchschnitt“ einmal Sex alle fünfzehn Tage. Immer mehr Männer stößt zudem ab, daß weibliches Interesse häufig gar nicht ihnen, sondern sehr banal nur ihrem Geldbeutel gilt. Nicht wenige Frauen geben das lachend zu. Gängige Argumentationen: „Mein Amante ist zwar im Bett eine Niete, aber hat Kohle, eine tolle Villa. Falls der mich heiraten will, trenne ich mich sofort von meinem Mann, lasse die zwei Kinder zurück.“  Oder: „Für meinen neuen Wagen sind noch 19 Raten fällig – würde ich mich jetzt von meinem Mann trennen, müßte ich die übernehmen. Ganz abgesehen von den anderen Fixkosten, die er für mich übernimmt.“ Keineswegs selten, daß Männer beinahe komplett die Betreuung der Kinder übernehmen, während deren Ehefrauen kontinuierlich fremdgehen. Verheiratete Mittelschichts-Frauen, die Sex exhibitionistisch zur Selbstbestätigung instrumentalisieren, telefonieren an Wochenenden in Momenten der Leere bis zu zehn jüngere Gelegenheitssex-Partner durch und werden fast wahnsinnig, wenn sich einfach keiner bereiterklären will – weil offenkundig schon anderweitig engagiert. Die Art der Zerrüttung, Instrumentalisierung von Beziehungen ist häufig extrem bizarr und pittoresk, in Deutschland oder der Schweiz wegen gänzlich anderer Sozialisation und Wertestrukturen schwerlich zu vermitteln, zu erläutern.

Viele brasilianische Frauen wiederum akzeptieren nicht länger den landesüblichen, dümmlich-banal-brutalen Machismus, verzichten auch deshalb auf Sex. Sozialwissenschaftler verweisen zudem darauf, daß in den rasch wachsenden Slums angesichts der dortigen Zustände schwerlich ein befriedigendes, gar erotisches Sexualleben möglich ist. Auffällig, wie das beliebte Medienthema Sex nach dem Beginn der Wirtschafts-und Finanzkrise regelrecht zur Randnotiz verkam – offenbar ist auch bei den Medienschaffenden selbst  das Erotisch-Sinnliche nicht mehr im Lot, nimmt daher die Lust ab, darüber intensiver zu berichten.

Gemäß einer Studie von 2010 haben in Brasiliens Mittel-und Oberschicht bereits 75 der Frauen den Mann oder Freund „wegen fehlender Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit“ betrogen.

Was brasilianischen Frauen nur zu oft den Sex mit einheimischen Männern vergällt, ist deren Angewohnheit, möglichst sofort nach dem ersten Mal intime sexuelle Details der neuen Partnerin am Biertisch vielen Kumpels mitzuteilen, sich als Macho zu brüsten. Besonders unangenehm für Frauen, wenn beispielsweise Firmenkollegen in diesem Macho-Kontext eigene sexuelle Kontakte mit bestimmten attraktiven Mitarbeiterinnen erfinden, damit ekelhaft rufschädigend agieren. Derartiges Verhalten ist sogar in Sao Paulo bei Mittelschichtsmännern weit verbreitet, die in angesehenen Firmen, Institutionen arbeiten. Nicht wenige Frauen haben deshalb jegliche Lust an Sex mit brasilianischen Männern verloren.

Kurios zudem, wenn just brasilianische Künstler, die seit den Zeiten der Sowjetunion immer wieder in russischen Großstädten gastieren, dortige Frauen weit erotischer und sexueller, auch sexuell fordernder als Brasilianerinnen bewerten, dafür zahlreiche Beispiele anführen.

Text – leider längst unaktuell, angesichts des erotischen Absturzes von Brasilien:
„Wenn es ein Land gibt, das etwas von Erotik versteht, sie lebt, praktiziert, dann ist es Brasilien“, schreibt der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa, nennt Erotismo „ein Zeichen von Zivilisation, dazu Rückzugs-und Zufluchtsort des Individuums, gegen die Normierung, Vereinheitlichung des Lebens von heute.“ Schwer zu übersehen – Brasilianern ist Sinnlichkeit, Erotik, Sex auch im Alltag viel wichtiger als den anderen Südamerikanern, ganz zu schweigen von Mitteleuropäern.

Paulo Coelho von der Copacabana, Brasiliens meistgelesener Autor auch in Deutschland, haut in die gleiche Kerbe wie Llosa, hat endlich mal ein Buch nur über erotischen Sex geschrieben, natürlich wieder ein Welt-Bestseller. „Die Leute reden zwar viel drüber, aber machen wenig Sexo, gehen mit dem ganzen Thema scheinheilig um, belügen den andern, um zu gefallen; überall Ängste, Tabus –  für Phantasie und Kreativität bleibt kein Raum.” Sex werde überall abgewertet, eklig kommerzialisiert, banalisiert. Schlimm, daß die „copula humana” gewöhnlich nur um die elf Minuten dauere, meint Coelho, nennt seinen Roman über eine brasilianische Prostituierte in Genf deshalb „Onze Minutos”. Er enthält ausführliche Lektionen über Zärtlichkeit und Erotik, Körper und Seele, die Klitoris, den G-Punkt. Männer, ob in Deutschland oder Brasilien, die Coelhos Handlungsanweisungen künftig immer noch nicht befolgen wollen, laufen Gefahr, mit diesem Buch völlig zu Recht drangsaliert zu werden. Coelho kennt sich aus, baute selber viel Mist, steht dazu. „Ich verlor viel Zeit mit dieser Besessenheit, meine Männlichkeit beweisen zu müssen, hatte sogar mehrere Frauen gleichzeitig.” Mit Partner Raul Seixas, der längst dahingegangenen Musiker-Legende, schrieb er einst brasilianische Rockgeschichte, opponierte gegen die Militärdiktatur, gehörte zu Brasiliens Hippie-Gemeinden, einer internationalen Psycho-Sekte, machte dort reichlich „Sexo grupal”, hat homosexuelle Erfahrungen “ wie die meisten Männer im bisexuellen Brasilien, ist seit über zwei Jahrzehnten mit der Künstlerin Christina Oiticica verheiratet. Und hofft, daß „Onze Minutos” Leuten in allen Kulturkreisen zu mehr “ und besseren “ Orgasmen, echter sexueller Befreiung verhilft. Die Liebeskunst, läßt er seine Protagonisten sagen, erfordere Technik, Geduld, Kühnheit, intimste Kenntnisse über den Körper des anderen und vor allem viel Praxis des Paares. Die beste, genußvollste Stellung für die Frau –  wenn sie ihn von oben reitet, so lange und so oft wie möglich.
Eigentlich alles gar nicht so neu –  nur halten sich, wie jeder weiß, nur die wenigsten daran, fährt der große Rest die schönste Sache der Welt zielstrebig gegen die Wand. Sucht Ersatzbefriedigung ausgerechnet bei Prostituierten, die Paulo Coelhos Copacabana-Avenida scharenweise heimsuchen. Auch da läßt Coelho seine Romanheldin –  und Edelnutte Maria gnadenlos mit dem eigenen Gewerbe abrechnen – daß Prostituiertensex deprimierend minderwertig ist, weiß ebenfalls längst jeder Halbgescheite. Bezeichnend, daß Pseudo-Progressive Sex als Ware, Frauen als Ware, „Sexarbeit“ völlig in Ordnung finden, das miese inhumane Geschäft sogar neoliberal bejubeln, verteidigen, fördern. „Ich hasse, was ich tue”, schreibt Maria ins Tagebuch, „ich zerstöre damit meine Seele, verliere den Kontakt zu mir selbst.” Huren verkauften etwas, das sie doch viel lieber für Genuß, Wollust und Zärtlichkeit hergeben, verschenken würden –  „und das zerstört.”
In der deutschen Ersatzbefriedigungsgesellschaft finden es viele schick, Erotisches, Sex unangenehm klinisch zu sezieren, zynisch herunterzumachen “ Brasilien ist da nach wie vor kribbelndes, anregendes, doch auch widerspruchsvolles, ambivalentes Kontrastprogramm. Sonia de Almeida beispielsweise, schlechtbezahlte Lehrerin in Sao Paulo, 35, hat einen halbwüchsigen Sohn – setzt klare Prioritäten:”Mich mit jemandem sexuell wunderbar auszutoben, kribbelnde Wollust, Orgasmus –  das zählt für mich im Leben, darauf kommts mir an.” Ihren jetzigen Freund nennt sie einen Glücksfall:”Der bleibt mit mir tagelang im Bett, kann –  natürlich mit Pausen –  zehn, fünfzehn Stunden; mit dem traue ich mir alles.” Reinemachfrau Maria Malzani, schwarz, 29, hat unter der Woche mit ihrem Mann dafür wenig Zeit. „Aber sonntags gibts nur zweierlei –  die katholische Messe und Sex.” Schon Bossa-Nova-Miterfinder Tom Jobim, Komponist des „Girl from Ipanema”, bekannte:”Würde ich die drei wichtigsten Dinge meines Lebens aufzählen, wären das Sexo, Sexo, Sexo”. Der unsterbliche Telenovela-Autor Dias Gomes:”Ich denke den ganzen Tag eigentlich nur an Sex –  und das ist sehr gesund.”Ausnahmen, absolute Minderheit unter den rund 185 Millionen Brasilianern? Keineswegs –  auch internationale Studien sind aufschlußreich. Keine in fester Beziehung lebende Frau der Dritten Welt tut es so oft und so lange wie die brasilianische –  und von den über vierzigjährigen Frauen und Männern des Tropenlandes bekräftigt ein weit höherer Prozentsatz als in den tonangebenden Industrieländern, „daß Sex für mich sehr wichtig ist” – Großbritannien, die USA und Japan bilden die absoluten Schlußlichter. Leicht zu erraten – zwanzig-und dreißigjährige Brasilianer liegen noch viel deutlicher vor ihren Altersgenossen Westeuropas.
Brasileiros, auch das ist belegt, und wohl weltweit einmalig, halten Brasileiras für die sinnlichsten, stimulierendsten, zärtlichsten Frauen der Erde, ziehen sie denen jeder anderen Nation mit Abstand vor. Komme ich –  seit 1986 in Brasilien lebend –  jeweils einmal im Jahr nach Deutschland, ist immer der erste, verunsichernde Eindruck: Verglichen mit meiner Lebensumwelt, direkt asexuell, geschlechtsneutral wirkende Menschen, ohne jegliche sinnlich-erotische Ausstrahlung – claro, von Ausnahmen abgesehen. Auf Straßen, belebten Plätzen kaum Blickkontakt, kein belebender, unverbindlicher Augenflirt in Sekunden, alle fast nur bleiern ernst. Brasilianische Bekannte beschreiben es meist viel drastischer, immerhin von Kindesbeinen an geprägt durch eine regelrechte Ideologie, Kultur des Erotischen, die feministisch, gar „politisch korrekt” geprägte intellektuelle Europäerinnen vor Ort nicht selten schockt, graust, abstößt, verwirrt –  der sich andere Frauen, und natürlich viele Männer, aber begeistert anschließen. „Sinnlichkeit wird hochbewertet als Teil der kulturellen Identität”, so der an Rios Uni lehrende und forschende nordamerikanische Anthropologe Richard Parker, „das brasilianische Volk ist wirklich viel heißer.” Sozio-kulturelle Unterschiede zu Mitteleuropa werden womöglich nirgendwo deutlicher als im Sinnlich-Sexuellen. Das beginnt schon mit der durchsexualisierten Sprache, voller Kicks und Kitzel, gepflegt selbst in den Qualitätszeitungen, erst recht in der Musik. „So frivol, lasziv, auch provokant, wie wir uns permanent ausdrücken”, sagt die hellhäutige Bankangestellte Luisa Bernardes in Sao Paulo, ”das habt ihr alles nicht im Deutschen, da klingen sexuelle Anspielungen einfach grob.” Die hier, eigentlich unübersetzbar, nur stimmig im brasilianischen Ambiente, klingen eher amüsant, köstlich, prickelnd, und stimulieren, gehören zur erotischen Reizüberflutung. Schon Mädchen unter zehn –  ob Unter-oder Oberschicht –  beziehen sich explizit auf Geschlechtsorgane, sexuelle Techniken, Stellungen –  was im Deutschen unerhört klingen würde. „Unsere Kultur weist der Frau die Rolle der Verführerin zu –  sie tut es intuitiv, fühlt, spürt, was gefallen wird”, sagt die weiße Psychologin Ana Veronica Mautner aus Rio, „die Frauen wissen, daß Männer schon mit den Augen Genuß empfinden –  und zeigen deshalb ihre Formen.” Brasilianische Mädchen, Frauen begreifen ihre Brüste ganz natürlich als erotische Symbole –  und stellen sie entsprechend heraus. Rio, Sao Paulo, Salvador da Bahia –  en masse tiefdekolletierte Frauen –  man muß –  und vor allem –  soll hingucken. Würde ichs nicht tun, gälte ich wieder als der steife, kopfgesteuerte, unsinnliche Mitteleuropäer. Mit drei Amigas, einer Elfjährigen plaudere ich am Bäckerei-Kaffeetisch, als sich deren Bekannte nähert, über den Tisch beugt –  der beträchtliche Busen kaum verdeckt in einem extrem tiefen Decolletè –  unmöglich, nicht hinzuschauen. „Na, wie findet ihr das”, fragt sie zuerst die Frauen, bekommt „faszinierend, anziehend, erotisch, sehr weiblich” zurück; auch die beiden Söhne neben ihr, um die dreizehn, sechzehn, finden die Mama einfach klasse so:”Total sexy”. So eine Szene in Deutschland undenkbar, geht mir durch den Kopf. Dort ebenfalls undenkbar, wie Brasilianer dann im Bett das Spiel der Verführung weiter auskosten. Lingerie – nicht die Ausnahme, sondern absolute Regel, dazu Spaß an Phantasien, Experimenten, Tabubrüchen. „Daß die Frauen sich bei euch die Schamhaare nicht abrasieren –  kaum zu glauben”, höre ich immer wieder von Freundinnen, „wissen die denn nicht, daß es `ohne` viel lustvoller ist?” Um die siebzig Prozent der Brasilianer mögen ihre Partnerinnen depilado, finden dann auch nicht nur das „chupar” weit köstlicher, aufregender, sondern auch das „ foder, montar, cavalgar, meter”. „Vögeln ist bei uns Brasilianern so herrlich mit Musik, dem Essen, mit Spaß und Spielerei verknüpft”, schwärmt der Filmemacher und Kolumnist Arnaldo Jabor, womöglich bester, intimster Kenner seines Landes, „wir in den Tropen nehmen Sexualität als Spiel, Fest, Lachen.” In einem Land unerklärten Bürgerkriegs, mit weit über vierzigtausend Mordtoten jährlich, Misere, sozialen Kontrasten und Widersprüchen, die auf keine Kuhhaut gehen? Nach unseren Begriffen, Wert-und Moralvorstellungen müßten eigentlich die Brasilianer, und nicht das vergleichsweise reiche, wohlgeordnete alte Europa, über Triebverlust, immer weniger Sex, Rollenverunsicherung, Enterotisierung klagen. Doch die Uhren gingen hier schon immer anders –  von Anfang an färbte die Sexualität der Ureinwohner auf portugiesische Kolonialisten, die vielen Einwanderer aus Italien, Spanien, Deutschland, Österreich oder Japan ab. Denn die Indianer waren von christlicher Moral unbeeinflußt, sind bis heute sexuell freier, aktiver “ Indiomädchen probieren die schönste Sache der Welt gleich nach der ersten Menstruation aus, bekommen, falls sie das wollen, mit elf, zwölf Jahren die ersten Kinder. Dabei sind gerade Indiomänner die absoluten Machisten –  was zu den ebenfalls unübersehbaren Schattenseiten brasilianischer Sexualkultur führt, die in den letzten Jahren immer stärker zu spüren sind.  „Mein erster Ehemann –  und nach der Scheidung wirklich alle Namorados legten sich direkt absurd hektisch, ungestüm ins Zeug, kamen deshalb natürlich immer viel zu früh, schon nach drei oder höchstens zehn Minuten, wenn ich noch längst nicht so weit war”, reklamiert die schwarze Programmierin Sandra Goldin aus Sao Paulo. Laut neueren Studien ejakuliert über die Hälfte der Männer zu rasch, was Frauen den Spaß am Sex vergällt. „Meine Freundinnen sagen genau dasselbe – alles pure Egoisten, eben Machos –  nach kurzem, formalem Vorspiel wie die Preßlufthämmer, nur auf den eigenen Lustgewinn bedacht, viel zu wenig zärtlich. Die wollen einfach nicht merken, daß wir kaum Genuß empfinden, vögeln eigentlich für sich alleine.” Rund dreißig Prozent haben keinen Orgasmus, etwa zwanzig Prozent fühlen Schmerzen beim Sex. „Weil die Männer eben zu schnell, häufig dazu auch noch grob sind”, kommentiert Rosa Limares, Sozialarbeiterin aus Belo Horizonte, ebenfalls dunkelhäutig, diese Angaben. „Die wollen zeigen, daß sie starke, potente Machos sind –  und je schneller sie kommen, umso geringer ihr Risiko, später vielleicht nicht mehr ejakulieren zu können, die Erektion zu verlieren, sich vor der Frau als Versager zu fühlen.”
Bemerkenswert –  gemäß medizinischen Untersuchungen haben über die Hälfte der brasilianischen Heteros leichte bis schwerere Erektionsprobleme, wegen Streß, Existenzängsten –  Homosexuelle sind doppelt stark betroffen. Bei Arbeitslosen ist das Risiko „psychologischer Impotenz” 83 Prozent höher als bei fest Beschäftigten, sagt eine Studie von 2003, und 36 Prozent der arbeitslosen Frauen hätten schlichtweg keine Lust mehr.
„Absurd –  nicht die Alten, vor allem Jugendliche, junge Männer nehmen Viagra wie verrückt –  um uns zu beeindrucken”, so Rosa Limares. „Manche meiner Partner ließen garnicht zu, über Sex zu reden. Anderen sagte ich, mir gefiels nicht, zu kurz, ich habe nichts gespürt. Und bekam dann zu hören: Du bist eben unersättlich; weißt nicht, was guter Sex ist –  ich bin doch gekommen! Gerade Schwarze halten sich sexuell für die Größten “ völlig grundlos! Nur “ was sollen wir machen “ andere Männer gibts eben nicht.” Viele Single-Frauen “ in Sao Paulo und Rio de Janeiro geradezu Heerscharen “ gehen, wie sie lachend hinzufügt, deshalb nur dann mit jemandem ins Bett, wenn der Trieb zu stark werde “ alle paar Wochen, alle paar Monate.
Die für Kinder und Jugendliche gedachte Beilage der größten Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo” vermeldet 2003:”Unsere Urgroßeltern haben mehr Sex gemacht, waren glücklicher!”
Daß im Weltvergleich brasilianische Männer am häufigsten Prostituierte benutzen, erklärt Rosa Limares spontan so:”Von Huren weiß ich, daß die aus Geschäftsgründen eben nie kritisieren, wenn die Machos zu schnell, zu brutal vögeln –  deshalb toben sich Männer mit denen gerne aus, auch beim Analsex.” Danach sind die allermeisten Brasileiros geradezu verrückt, nur zu oft ist es deren allererste sexuelle Erfahrung.
Fußball-Idol Pelé 1980 in einem Interview:“Gut, bis 15,16 hatte ich einigen homosexuellen Verkehr, aber nicht viel. Meine erste Erfahrung als Junge war mit einem Schwulen, den die ganze Fußballmannschaft damals vernascht hat, dort in Bauru.“
Die allermeisten Brasileiras lehnen Analsex heftig ab, weils wehtut –  nicht wenige nehmens aber murrend hin. Seitensprünge, eine Geliebte, ein Geliebter, eine Zweitfrau, Zweitfamilie nebenher –  weit, weit häufiger als etwa in Deutschland. Ebenso wie Verstümmelungen, Morde an Frauen “ aus Eifersucht, zur „Rettung” der Macho-Ehre. „Mann sein heißt, die Frauen der eigenen Familie, die eigenen Geliebten maximal zu kontrollieren –  und gleichzeitig maximalen sexuellen Zugang zu den Frauen der anderen zu haben, mit der größtmöglichen Zahl zu vögeln –  ob Mutter, Gattin, Tochter –  und viele Kinder zu machen”, definiert Roberto Albergaro, Uni-Anthropologe in Bahia, die „Logik des brasilianischen Machismus”, besonders in der Unterschicht, also der übergroßen Bevölkerungsmehrheit anzutreffen. Doppelmoral, Ambivalenz gelte auch für Frauen: „Alle sagen natürlich, nur einen guten, verläßlichen, treuen, verantwortungsvollen Mann als Lebenspartner zu wollen –  tatsächlich aber bevorzugen sie bad Boys, Hengste, solche starken, ungestümen Machos, die verführen – und verlassen.” Er könne ruhig fremdgehen, das werde verziehen –  solange sie unangefochten die Hauptfrau bleibe. Homosexuelle werden nicht nur von den Bahia-Machos verachtet, sind häufig Opfer von Gewalt. „Ich bin Schwarzer und Gay”, sagt Schwulenaktivist Oseas, 30, in Salvador da Bahia, „für die schwarzen Heteros verrate ich aber damit meine eigene Rasse!”

Sexualität in den Slums, Kinder, Jugendliche: Yvonne Bezerra da Silva, bildende Künstlerin und Slum-Sozialexpertin in Rio de Janeiro, nimmt kein Blatt vor den Mund. Bereits in den neunziger Jahren spricht sie sich für Sexualerziehung schon für Siebenjährige aus, will Kenntnisvermittlung über Familienplanung für Arme an sämtlichen Grundschulen. „Die große Mehrheit der Unterschichtskinder ist Teil völlig zerrütteter Familien, nicht selten hausen auf nur neun Quadratmetern zehn Personen; Jungen und Mädchen sehen täglich homo- und heterosexuellen Verkehr, betrachten diesen Umstand gleichwohl als natürlich, nicht etwa als unmoralisch oder Sünde.“

Auch aus den Favelas der Großstädte des brasilianischen Nordostens ist bekannt, daß die Kinder, teils ab vier Jahre, den Erwachsenen beim Geschlechtsverkehr zusehen – die Enge der Behausungen bringt es mit sich. Frauen erinnern sich an ihre Kindheit: „Ich war fünf, hörte meine ältere Schwester schreien, ging deshalb in ihr Zimmer, sah sie mit ihrem Freund beim Sex, konnte alles genau beobachten. Meine Freundinnen machten zuhause die gleichen Erfahrungen. Eine meiner Schwestern schlief bereits mit zwölf Jahren mit den Jungens in der Kate, wenn die Eltern in der Sektenkirche waren – mit 13 hatte sie das erste Kind, lebte fortan wie in einer Ehe mit einem Jungen zusammen – das war in der Favela sehr häufig. Inzwischen hat meine Schwester neun Kinder, die meisten von verschiedenen Vätern.“

Kinderpornographie – Brasilien ist viertgrößter Lieferant weltweit. Unzureichende Bekämpfung unter Lula kritisiert.**

 

In Lateinamerikas größter Demokratie wächst die Produktion und Verbreitung von Kinderpornographie gemäß neuesten Studien sehr massiv an. Wie das Nachrichtenmagazin „Carta Capital” unter Berufung auf Interpol berichtet, ist Brasilien inzwischen weltweit viertgrößter Lieferant pornographischer Materialien, die unter anderem die Vergewaltigung achtjähriger Mädchen durch erwachsene Männer zeigen.

 Im März 2008 wurde deshalb in Brasilia ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß über Pädophilie gebildet, der sich mit dem Problem tiefgründiger als bisher befassen soll. Pornographische DVD jeder Art sind ebenso wie streng verbotene Gewalt-Videogames auch für Kinder völlig frei im Piraterie-Straßenverkauf erhältlich. Das Geschäft mit der Kinderpornographie, so „Carta Capital”, sei hochlukrativ und werde in Brasilien von der Lula-Regierung bisher nur völlig ungenügend bekämpft. Bisher existiere zudem eine Bresche im Strafgesetz: Wer Fotos von sexuell mißbrauchten Kindern sammele, werde nicht belangt “ nur derjenige, der die Fotos verkauft oder verbreitet. Beklagt wird die Mitschuld, Nachsicht von Müttern  mißbrauchter Mädchen: So hatte ein Mann immer wieder Sex mit vier Mädchen gefilmt und den Müttern wiederholt Geschenke gemacht, damit sie ihn nicht anzeigten. Ein Nottelefon für Fälle sexuellen Mißbrauchs habe seit der Einrichtung im Jahre 2003 über 1,5 Millionen Anrufe erhalten “ 52000 Anzeigen seien an die Bundes-und Zivilpolizei weitergegeben worden. Die meisten Anzeigen kämen aus dem Teilstaat Sao Paulo, Brasiliens reichster Region. Vicente Faleiros, Psychologe und Professor an der Katholischen Universität von Brasilia, kritisiert eine bestimmte Komplizenschaft und Toleranz in der Gesellschaft gegenüber sexuellem Mißbrauch. „Gewöhnlich zieht es die Familie vor, einen Fall von Pädophilie zu verstecken “ aus Angst, einen Verwandten zu stigmatisieren oder dessen Ruf zu zerstören.”Die Zeitung „Jornal da Tarde” in Sao Paulo titelte in diesem Zusammenhang:”Explode a pedofilia online”.  Pädophilie ist gemäß Expertendarstellung auch bei brasilianischen Indiostämmen verbreitet.

75000 brasilianische Prostituierte in Europa. Bevorzugte Länder: Spanien, Holland, Schweiz, Deutschland, Italien, Österreich. **

Die brasilianische Presse berichtet unter Berufung auf UNO-Angaben, daß derzeit in Europa etwa 75000 Brasilianerinnen illegal oder legal als Prostituierte arbeiten. Sich in den Sex-Anzeigen der Medien als Brasilianerin auszugeben, bringe mehr Kunden und  mache höhere Preise möglich.

 Nicht zufällig gäben sich andere ausländische Prostituierten als Brasilianerinnen aus, um beim Anwerben von Konsumenten besser mitkonkurrieren zu können. In den Prostitutionsstraßen von Genf sei Portugiesisch die meistgesprochene Sprache. In Zürich unterhalte ein brasilianischer Transvestit ein dreistöckiges Bordell mit 40 Brasilianerinnen. In Italien seien von den legal im Lande lebenden 19000 Brasilianern immerhin  14000 Frauen, was mit dem hohen Prostituiertenanteil zu tun habe. In Portugal lag  zwischen 2003 und 2007 an den Orten der Prostitution der Anteil von Brasilianerinnen bei 79,5 Prozent.

„Esta nao abre as pernas“ – Werbung für Plastikstühle in einer großen brasilianischen Qualitätszeitung.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/26/porno-und-gewaltvideos-in-brasilien-anleitung-zu-sadistischen-verbrechen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/07/29/warum-es-mit-brasiliens-erotischem-sex-bergab-geht-ganz-zu-schweigen-vom-rest-der-welt-stephen-kanitz-nennt-einen-wichtigen-aspekt-die-stupide-abschaffung-des-sinnlichen-paartanzes/

http://www.bpb.de/themen/AG8OHL,0,0,Brasiliens_Widerspr%FCche.html

Medientext von 2008:

„Hipocrisia sexual”

Brasiliens erotischer Sex – bald eine Rarität?

Noch in den achtziger Jahren fand ich Brasiliens erotischen Sex einfach faszinierend. Herrliche sexuelle Selbstverwirklichung allerorten, schien es mir –  ein wunderbares Kontrastprogramm zu westdeutscher Ödnis. Der Karneval, die vielen Sambaschwoofs, eine Unmenge erotischer Situationen im Alltag – die frappierende Leichtheit, sexuelle Abenteuer zu erleben. Und nicht etwa, weil ich ein Gringo, Ausländer war. Die Uhren schienen in Brasilien wirklich anders zu gehen – ich war begeistert mittendrin. Womöglich hatte ich grade noch das Ende jener „Anos dourados”, der goldenen Jahre, mitgekriegt, von denen in famosen Boleros und Sambas die Rede ist. Das gesellschaftliche Klima im Tropenland hat sich seitdem gravierend verändert – von der Erotik-und Sex-Front kommen fast nur noch bedenkliche, schlechte Nachrichten. Den Krieg um die Köpfe und Seelen scheint die kommerzielle Anti-Erotik, die amerikanisierte Ersatzbefriedigungsgesellschaft gewonnen zu haben – es ist grauenhaft.  Fastfood an jeder Ecke – und meist auch im Bett. Oder liege ich etwa komplett falsch? Gerade titelt eine Qualitätszeitung auf der Wissenschaftsseite:”Brasilien, der Sex-Weltmeister”( Brasil “ o campeáo do sexo) und druckt eine internationale Studie, derzufolge die Brasilianer das beste Sexualleben des Planeten haben, mit ihrem Sex am glücklichsten sind. 80 Prozent der Brasilianer, heißt es, hätten ein „vida sexual feliz e satisfatorio”.  Durchschnittlich tun sie es pro Woche dreimal. Na klasse eigentlich. Wenn da nicht die persönlichen Antennen – und seriöse Gegen-Gutachten von brasilianischen Sexualwissenschaftlern, Therapeuten, Medizinern wären, denen zufolge die Brasilianer absurdeste Sex-Mythen, Klischees über sich selbst kultivieren. Nicht entfernt vergnügen sich danach die Brasileiros sexuell so oft und so lustbetont, wie sie immer deklarieren. In einem Land extremen Machismus und immensen sexuellen Gruppendrucks sich selber Unfähigkeit, Minderwertigkeit, Unterlegenheit attestieren? Nur das nicht. Die Mehrheit der Brasilianer, so eine ernstzunehmende nationale Studie, ist mit der Intensität und Qualität des eigenen Sexuallebens unzufrieden, hätte es gerne immerhin doppelt so häufig. Der renommierte Therapeut und Kolumnist Contardo Calligaris nennt aufgrund der Beobachtungen in seiner eigenen Praxis als ”guten Durchschnitt einmal Sex alle fünfzehn Tage“. Ein Blick in den eigenen Bekanntenkreis bestätigts – Ersatzbefriedigung, vor allem Konsum von Alkohol und harten Drogen, nimmt auch bei Frauen deutlich zu, wächst auch bei ihnen der Alkoholismus auffällig. Männer beklagen, wegen Streß und Druck im neoliberalen Arbeitsleben oft schlichtweg zu breit, zu kaputt für Sex zu sein – Frauen haben häufig einfach keine Lust. Viele Partner hätten nur zu gerne mehr Zeit und Ruhe fürs Bett. Lustgewinn jeder Art war in den 80ern noch relativ einfach zu erlangen und kostete meist nicht mal Geld. Sich heute in der brasilianischen Gesellschaft ausgiebig zu vergnügen, ist richtig anstrengend, aufwendig geworden, verlangt früher unnötige Organisation, schon wegen des Faktors Lebensgefahr, Gewalt. Die Mehrheit, nämlich jene in den Unterschichtsvierteln, in den Favelas, ist von Angst und Unsicherheit infolge des Terrors der Slum-Diktatoren des organisierten Verbrechens  am meisten betroffen. Schlecht auch für den Sex – zudem läßt sich in der Enge und Hitze von Slumkaten, in Anwesenheit der Großfamilie schwerlich Liebeskunst, ein befriedigendes Sexualleben entwickeln. Im Grunde werden auch da Basis-Menschenrechte grob verletzt.  Brasiliens Cineast, Schriftsteller und populärstem Kolumnisten Arnaldo Jabor aus Sao Paulo verdankt die Nation die schwelgerischsten Texte über erotischen Sex – seit einigen Jahren indessen geißelt er dominierende „Ginastica sexual” und sexuellen Athletismus, die Technologie der Einsamkeit und meint damit beispielsweise Vibratoren, sieht gar technologische Orgien ohne Seele.  Ja, Solidao, Einsamkeit, grassiert inzwischen auch unter den früher so kommunikativen Brasilianern. Die vorherrschende soziale Einsamkeit, analysiert, Jabor, bewirkt sexuelle Einsamkeit, selbst in dieser totalen Freizügigkeit von heute. „Nie waren wir so alleine wie inmitten von soviel Freiheit.”Eine große Gruppe recht attraktiver Frauen zwischen 25 und 40 fragt eine einzelne aus, ob sie denn die letzten Tage von 20 Uhr bis weit nach Mitternacht eine ganze Menge von TV-Sendungen verfolgt habe, ob Telenovela oder Talkshow. Die Frauen verstehen einfach nicht, daß die einzelne nicht eine einzige sah. „Aber was machst du denn dann die ganze Zeit?” Sie kommen nicht (mehr) drauf. Viele sind noch nicht vierzig und haben bereits aufgegeben, noch einen Sexpartner zu finden. Marcio Pochmann, ein großer, sehr sensibler Wirtschaftsexperte Brasiliens, konstatiert eine „zerstörerische Krise der Geselligkeit” im Tropenland, durchsetzt von Solidao, Depression. „Wir arbeiten heute viel mehr als vor zwei Jahrzehnten, müssen in viel weniger Zeit weit mehr Pflichten erledigen “ wir gehen mit der Arbeit ins Bett, träumen von ihr.”Wie übel sexistisch viele Brasil-Machos Frauen taxieren, weiß jedermann –  daran hatte ich mich mit der Zeit zwangsläufig gewöhnen müssen. Perplex macht jetzt die Kälte und Objektivität, mit der viele brasilianische Frauen heute Männer taxieren. „Er ist super im Bett, sieht klasse aus, hat aber kein Geld, kein Auto, und damit null Chancen bei mir”, zählt zu den Standardkommentaren, die selbst erotischen, interessanten Männern die Lust aufs andere Geschlecht nehmen. Abstoßend, wenn weibliches Interesse häufig gar nicht ihnen, sondern sehr banal nur ihrem Geldbeutel gilt. Andere Argumentationen: ”Mein Amante ist zwar im Bett eine Niete, aber hat Kohle, eine tolle Villa. Falls der mich heiraten will, trenne ich mich sofort von meinem Mann, lasse die zwei Kinder zurück.“  Oder: ”Für meinen neuen Wagen sind noch 19 Raten fällig – würde ich mich jetzt von meinem Mann trennen, müßte ich die zahlen. Ganz abgesehen von den anderen Fixkosten, die er für mich übernimmt.“ Keineswegs selten, daß Männer beinahe komplett die Betreuung der Kinder übernehmen, während deren Ehefrauen kontinuierlich fremdgehen. Eine Mutter organisiert ihrem Sohn den problemlosen Zulauf verschiedener Liebhaberinnen und sorgt dafür, daß die nie erfahren, daß er ja verheiratet ist. Die Art der Zerrüttung von Beziehungen ist häufig extrem bizarr und pittoresk.  Feministinnen hinterfragen, ob das nicht eine Art Prostitution, Hurenmentalität sei, wenn nur zu viele lediglich deshalb jemanden heiraten, um dessen sauer verdientes Geld auszugeben. 2008 ergibt eine Studie, daß besonders in der Unterschicht sich Frauen dann sofort scheiden lassen, wenn sie mehr verdienen als der Mann oder dieser arbeitslos wird. Brasilianerinnen vor allem der Mittelschicht, so eine andere Studie, hassen es geradezu, sich mit dem Mann die Restaurant-oder Kneipenrechnung zu teilen. Selbst wenn er deutlich weniger verdient, ziehen sie vor, daß er bezahlt. Brasiliens progressivste, sozialkritischste Rapperformation, die dunkelhäutigen Racionais MCs, aus Sao Paulo, greifen das Thema nicht zufällig immer wieder auf, beispielsweise in „Vulgäre Frauen”: „Für sie ist Geld das Allerwichtigste/Sie ist vulgär, mit widerlichen Ideen im Kopf…Eine deiner einzigen Qualitäten “ Geldgier/Frauen wollen nur die, von denen sie Vorteile haben/ Geld und Besitz “ wenn du das nicht hast, vergessen sie dich.”Mich schockierte diese Lebensphilosophie einer Frau: ”Selbst in Beziehungen müssen die Männer dafür bezahlen, wenn wir die Beine breit machen.”Auch der Karneval, besonders der von Rio, war vor zwei Jahrzehnten noch ein erotisches, sinnlich-sexuelles Fest “ der von 2008 beispielsweise hatte davon nichts mehr. Stattdessen Narzissmus, Exhibitionismus oft zum Davonlaufen. Der renommierte Therapeut und Buchautor Jorge Forbes weist auf „Entsolidarisierung und Individualismus in einer immer egoistischeren Welt. Man schaue sich nur den Karneval von Rio an “  er ist nicht mehr Ausdruck der Fröhlichkeit unseres Volkes, sondern eher ein Festival kollektiver Entfremdung, von Oberflächlichkeit und Scheinheiligkeit.” Wir sind eine grausame Gesellschaft, sagt Joao Ricardo Moderno, Präsident der Brasilianischen Philosophie-Akademie, „der Mythos von der Herzlichkeit des Brasilianers ist hinüber.”Erotik und Sex wurden dermaßen banalisiert, abgewertet, daß die Psychologin und Uni-Professorin Junia de Vilhena kommentiert: ”Eine neue Tasche ist manchen Frauen wichtiger als ein Orgasmus.
 Gemäß neuen Untersuchungen investieren Brasilianerinnen zwar wie nie zuvor in äußere Schönheit, in ihren Körper, machen indessen weniger Sex, haben immer weniger Interesse an Verführung und Sexualität.  Wie die Psychologin Joana Novaes konstatiert, unterziehen sich viele Brasilianerinnen einer plastischen Operation nicht etwa, um auf Männer attraktiv zu wirken, sondern um ”schöner zu sein als andere Frauen – um diese zu beeindrucken, auszustechen, ”para eliminar a concorrencia. Plastikbrüste, Plastikhintern, die entsprechenden Schweißnähte – nicht wenige Männer wenden sich ab mit Grausen. Ein renommierter Schönheitschirurg Sao Paulos: „In europäischen Filmen sieht man Menschen jeder Art, in Brasilien werden dagegen gewöhnlich nur Personen gezeigt, die vorgegebenen irrealen Schönheitsnormen entsprechen. Wer die populären Telenovelas anschaut, muß denken, hier gibt es nur schöne Menschen. Doch die sind in der Minderheit!” Ergebnis: Jene „Ditatura da Beleza”, Schönheitsdiktatur, bewirke bei all jenen Minderwertigkeitskomplexe, die nicht die geforderten körperlichen Voraussetzungen besäßen. Und wird das Selbstwertgefühl heruntergedrückt, leidet auch der Sex enorm. Viele Frauen wiederum akzeptieren nicht länger den landesüblichen, dümmlich-banal-brutalen Machismus, verzichten auch deshalb auf Sex.  In den brasilianischen Motels, jenen modernen Lustschlößchen für Stunden oder eine ganze Nacht, hört man häufig ganz zwangsläufig, was die Paare in den Zimmern nebenan treiben. Nicht immer dringen Lustschreie herüber, sondern lautstarke Proteste: Brasilianische Männer sind verrückt auf Analsex, wollen ihn nur zu oft gleich beim ersten Mal erzwingen, obwohls der Frau wehtut. Sie will ihn davon abhalten, doch er macht stur weiter:”Gib doch zu, daß du es magst!” Sie protestiert: „Filha da puta – voce ta me rasgando o cú! Doi muito, muito!“

Und immer noch meinen ungezählte Brasilianerinnen, dem Partner heißeste Lust, gar den Orgasmus vorspielen zu müssen. Motto: Ich bin Brasilianerin, also erwartet man von mir ganz Spezielles. Der brasilianische Fachausdruck dafür: Hipocrisia sexual, sexuelle Scheinheiligkeit. Köstliche Hingabe? Fehlanzeige. Ältere Brasilianer kommen in eine vertrackte Situation. Wie den jüngeren Menschen von heute erotische Kultur, erotischen Sex erklären, die ganz anders sozialisiert sind, derartiges nie erlebten? Stephen Kanitz, Sozialwissenschaftler und Kolumnist, nennt einen gravierenden Kulturverlust –  die stupide Abschaffung der noch in den Achtzigern auch bei jungen Leuten so unglaublich populären Paartanz-Bälle. Ja, Brasilien war das letzte Paartanz-Paradies dieser Erde. Eine Frau, argumentiert Kanitz, brauche mehr Informationen als ein Mann, um sich verlieben zu können. Beim Paartanz erfahre sie in wenigen Minuten sehr viel über dessen Intelligenz, Kreativität, Takt, Zärtlichkeit, Körpergefühl, Kooperation, Geduld, Beharrlichkeit. „Die Frauen machten früher auf diesen Bällen einen wahren psychologischen, physischen und sozialen Test potentieller Lebenspartner und erreichten, was wenige Psychotests zeigen.” In einer einzigen Nacht, so Kanitz, konnte eine Frau auf diese Weise zwanzig Männer einschätzen. Vorbei “ heute habe sie viel weniger Auswahlmöglichkeiten,  tanzten Mann und Frau in den Discos getrennt, berühre er nicht einmal mehr ihren Körper, mache zudem der Lärm von etwa 130 Dezibel jegliche natürliche Konversation und Interaktion zwischen den Geschlechtern unmöglich. Schlimmer noch: Der erste echte Kontakt des Mannes mit dem Körper einer Frau sei der beim Sex – gewöhnlich mechanisch ausgeführt anstatt romantisch und sozusagen als natürliche Verlängerung eines Tango oder Bolero. Auch in Brasilien dominieren inzwischen Discos, wird zu neoliberaler Musik gestampft. Und herumgestampft, aber nicht gerade erotisch, wird dann offenbar auch immer mehr in den Betten. Wer nicht mehr weiß, wie das ist, zu Hits von Tim  Maia oder Roberto Carlos zu tanzen, kriegt dann auch das rechte Körpergefühl beim Sex nicht mehr hin. „Nicht zufällig gehen Romantik, Kameradschaft und Kooperation zwischen den Geschlechtern verloren”, schlußfolgert Stephen Kanitz, wie hat der Mann Recht! Mein Glück, daß ich Brasiliens goldene Paartanz-Ära grade noch mal so mitbekommen hatte.
„Wenn es ein Land gibt, das etwas von Erotik versteht, sie lebt, praktiziert, dann ist es Brasilien“, schrieb der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa, nennt Erotismo ”ein Zeichen von Zivilisation, dazu Rückzugs-und Zufluchtsort des Individuums, gegen die Normierung, Vereinheitlichung des Lebens von heute.  Heute würde Llhosa vermutlich stark relativieren, dürfte ihm Brasiliens antierotischer Klimaumschwung nicht entgangen sein.Paulo Coelho von der Copacabana, Brasiliens meistgelesener Autor auch in Deutschland, läßt im Roman „Elf Minuten” seine Protagonisten sagen, daß die Liebeskunst  Technik, Geduld, Kühnheit, intimste Kenntnisse über den Körper des anderen und vor allem viel Praxis des Paares erfordere. Die beste, genußvollste Stellung für die Frau “ wenn sie ihn von oben reitet, so lange und so oft wie möglich.
Eigentlich alles gar nicht so neu “ nur halten sich, ob in Deutschland oder Brasilien,  nur die wenigsten daran, fährt der große Rest die schönste Sache der Welt zielstrebig gegen die Wand. Schattenseiten brasilianischer Sexualkultur sind in den letzten Jahren immer stärker zu spüren.  „Mein erster Ehemann “ und nach der Scheidung wirklich alle Namorados legten sich direkt absurd hektisch, ungestüm ins Zeug, kamen deshalb natürlich immer viel zu früh, schon nach drei oder höchstens zehn Minuten, wenn ich noch längst nicht so weit war”, reklamiert die schwarze Programmierin Sandra Goldin aus Sao Paulo. Laut neueren Studien ejakuliert über die Hälfte der Männer zu rasch, was Frauen den Spaß am Sex vergällt. „Meine Freundinnen sagen genau dasselbe – alles pure Egoisten, eben Machos – nach kurzem, formalem Vorspiel wie die Preßlufthämmer, nur auf den eigenen Lustgewinn bedacht, viel zu wenig zärtlich. Die wollen einfach nicht merken, daß wir kaum Genuß empfinden, vögeln eigentlich für sich alleine.” Rund dreißig Prozent haben keinen Orgasmus, etwa zwanzig Prozent fühlen Schmerzen beim Sex. „Weil die Männer eben zu schnell, häufig dazu auch noch grob sind”, kommentiert Rosa Limares, Sozialarbeiterin aus Belo Horizonte, ebenfalls dunkelhäutig, diese Angaben. „Die wollen zeigen, daß sie starke, potente Machos sind – und je schneller sie kommen, umso geringer ihr Risiko, später vielleicht nicht mehr ejakulieren zu können, die Erektion zu verlieren, sich vor der Frau als Versager zu fühlen.”
Bemerkenswert – gemäß medizinischen Untersuchungen haben über die Hälfte der brasilianischen Heteros leichte bis schwerere Erektionsprobleme, wegen Streß, Existenzängsten – Homosexuelle sind doppelt stark betroffen. Bei Arbeitslosen ist das Risiko „psychologischer Impotenz” 83 Prozent höher als bei fest Beschäftigten, sagt eine Studie von 2003, und 36 Prozent der arbeitslosen Frauen hätten schlichtweg keine Lust mehr. Indianerinnen, so ist von Anthropologinnen zu hören, sind grob-machistischen Sex von Indiomännern leid und ziehen inzwischen Nicht-Indianer vor.
„Absurd – nicht die Alten, vor allem Jugendliche, junge Männer nehmen Viagra wie verrückt – um uns zu beeindrucken”, so Rosa Limares. „Manche meiner Partner ließen garnicht zu, über Sex zu reden. Anderen sagte ich, mir gefiels nicht, zu kurz, ich habe nichts gespürt. Und bekam dann zu hören: Du bist eben unersättlich; weißt nicht, was guter Sex ist – ich bin doch gekommen! Gerade Schwarze halten sich sexuell für die Größten “ völlig grundlos! Nur – was sollen wir machen – andere Männer gibts eben nicht.” Viele Single-Frauen – in Sao Paulo und Rio de Janeiro geradezu Heerscharen – gehen, wie sie lachend hinzufügt, deshalb nur dann mit jemandem ins Bett, wenn der Trieb zu stark werde – alle paar Wochen, alle paar Monate. Seitensprünge, eine Geliebte, ein Geliebter, eine Zweitfrau, Zweitfamilie nebenher “ weit, weit häufiger als etwa in Deutschland. Ebenso wie Verstümmelungen, Morde an Frauen “ aus Eifersucht, zur „Rettung” der Macho-Ehre. „Mann sein heißt, die Frauen der eigenen Familie, die eigenen Geliebten maximal zu kontrollieren “ und gleichzeitig maximalen sexuellen Zugang zu den Frauen der anderen zu haben, mit der größtmöglichen Zahl zu vögeln “ ob Mutter, Gattin, Tochter – und viele Kinder zu machen”, definiert Roberto Albergar, Uni-Anthropologe in Bahia, die „Logik des brasilianischen Machismus”, besonders in der Unterschicht, also der übergroßen Bevölkerungsmehrheit anzutreffen. Doppelmoral, Ambivalenz gelte auch für Frauen: „Alle sagen natürlich, nur einen guten, verläßlichen, treuen, verantwortungsvollen Mann als Lebenspartner zu wollen “ tatsächlich aber bevorzugen sie bad Boys, Hengste, solche starken, ungestümen Machos, die verführen – und verlassen.” Er könne ruhig fremdgehen, das werde verziehen – solange sie unangefochten die Hauptfrau bleibe. Ana, 23. die in einem Slum Sao Paulos lebt, ist fröhlich und stolz, verkündet es all ihren weiter entfernt wohnenden Freunden, Freundinnen: Jetzt bin ich Federal, endlich, nach so vielen Jahren als Lanchinho!” In der Beziehungs-Sprache der brasilianischen Unterschicht heißt dies: Ana hat endlich einen festen Partner, für den sie zwar die Nummer eins ist, der indessen, wie sie weiß, noch andere feste Sex-Partnerinnen hat, jetzt indessen auch als ihr Beschützer fungiert, sie vor Vergewaltigungen bewahren kann. Wenn sie die Federal ist, folgt in der Beziehungshierarchie danach die Estadual, dann die Municipal – und dann werden noch die Lanchinhos, sinngemäß übersetzt: Sandwich im Morgengrauen, sexuell benutzt. Homosexuelle werden nicht nur von den Bahia-Machos verachtet, sind häufig Opfer von Gewalt. „Ich bin Schwarzer und Gay”, sagt Schwulenaktivist Oseas in Salvador da Bahia, „für die schwarzen Heteros verrate ich aber damit meine eigene Rasse!”

Pornocultura

Was Brasiliens erotischen Sex inzwischen gründlich entzaubert hat, ist die übermächtige Pornocultura, der sich kaum jemand entziehen kann und die bereits die Kleinsten lange vor der Pubertät erreicht. Die Wirkung ist bestens bekannt: Sexualität bildet sich dann nicht mehr über die Phantasie heraus, wird nicht mehr ganz individuell und unvorbelastet erfahren und erlernt. Bevor sich Heranwachsende das erste Mal im Bett berühren, haben sie die Birne bereits vollgeknallt mit Vorfabriziertem, mit Wegwerf-Porno-Schrott. Die Regierenden, die Eliten wollen es schließlich so, entsprechend deren Wertesystem. In Lateinamerikas größter Demokratie wächst zudem die Produktion und Verbreitung von Kinderpornographie gemäß neuesten Studien sehr massiv an, ist Brasilien inzwischen weltweit viertgrößter Lieferant pornographischer Materialien, die unter anderem die Vergewaltigung achtjähriger Mädchen durch erwachsene Männer zeigen. Pornographische DVD jeder Art sind ebenso wie theoretisch streng verbotene Gewalt-Videogames auch für Kinder völlig frei im Piraterie-Straßenverkauf erhältlich, zu absoluten Spottpreisen. Ins Bild paßt dann auch die starke Zunahme der Kinderprostitution, überhaupt des Wegwerfsexgewerbes – in Europa, eingeschlossen Deutschland, die Schweiz und Österreich, arbeiten gar etwa 75000 Brasilianerinnen illegal oder legal als Prostituierte. Sich in den Sex-Anzeigen der Medien als Brasilianerin auszugeben, bringe mehr Kunden und  mache höhere Preise möglich, steht in entsprechenden Analysen. Und auch das noch – Viagra wird zum Macho-Elixier und verändert Brasiliens Sexualkultur zusätzlich negativ. Sechs Jahre hintereinander ist Viagra in dem selbst von Krankheiten wie Lepra gezeichneten Drittweltland das meistverkaufte Medikament – gefolgt vom Konkurrenzpräparaten. Viagra ist der Renner indessen nicht bei der eigentlichen Zielgruppe, sondern laut Umfragen bei jungen, meist besserverdienenden Männern zwischen zwanzig und dreißig, sogar vielen Minderjährigen. Urologe Sidney Glina, Brasiliens führender Experte für erektionsfördernde Medikamente, sagt mir: ”Inzwischen kaufen Brasiliens Männer eine Packung Viagra so problemlos wie Kondome in der nächsten Apotheke oder Drogerie, sehen Viagra nicht als Medikament, sondern als Mittel zur Luststeigerung, um im Bett besser zu sein. Viele getrieben von typisch männlicher Versagensangst, dazu furchtbarer Angst davor, daß die Partnerin weitererzählt, wie schlecht man war. Und für diese Art von Männern ist Viagra eben eine großartige Waffe. Hinzu kommt, daß etwa die Hälfte der brasilianischen Männer schwächere, stärkere Erektionsschwierigkeiten hat – doch nur etwa zehn Prozent von ihnen sucht ärztliche Hilfe.“

Brasilien gilt als sehr sinnenfrohes Land, dort würde man solche massiven Versagensängste gar nicht vermuten – und gemäß einer repräsentativen Weltumfrage ist brasilianischen Frauen und Männern Sex weit, weit wichtiger als Bewohnern der Industriestaaten. Genau da, so Sidney Glina, liege das Problem:
„Die brasilianische Gesellschaft ist wirklich viel sexualisierter, sinnlicher – Sexualität ist im Alltags-und Beziehungsleben der Brasilianer viel präsenter. Trotzdem fehlt den Brasilianern Sexualaufklärung – und das ist das Schlimme: Denn das heißt, der Druck ist viel größer, im Bett immer alles richtig machen zu müssen. Ohne genau zu wissen, was normal und natürlich ist. Jugendliche, aber auch Männer, sind deshalb vorm ersten Mal mit einer neuen Partnerin direkt gestreßt – und bei Streß produziert der Körper viel mehr Adrenalin – schlecht für die Erektion. Da kommt Viagra wie gerufen, gibt Sicherheit – all dies zählt zu den Gründen für den Erfolg von Viagra.”
Besonders den jungen, guttrainierten, muskulösen Macho-Männern der Fitneßcenter und Sportclubs gebe Viagra Sicherheit – denn eine Blamage im Bett wäre für deren Selbstwertgefühl besonders verheerend, entsprechend ängstlicher, unsicherer seien diese, produzierten noch mehr Adrenalin “ schließlich erwarteten die Frauen von ihnen auch Besonderes. Glina betont wie viele seiner Kollegen die psychische Abhängigkeit von Viagra:”Viele jüngere Patienten sagen, ich will Geschlechtsverkehr endlich auch ohne Viagra hinkriegen. Die brauchen dann eine Therapie.” Auch andere Experten sprechen von einer signifikanten Zahl junger Männer, die solche Therapien suchen. „Viele Frauen finden Viagra einfach furchtbar – denken, mein Partner hat eine Erektion nicht mehr wegen mir, sondern wegen diesem Medikament. Ich kenne Männer, die nehmen Viagra wegen der Seitensprünge in der Mittagspause.” Gemäß Meinungsumfragen beklagen Frauen, daß wegen Viagra die erotische Verführung, die Eroberung seinen Sinn verliere. „Man hat den Eindruck – ob ich es bin oder eine beliebige andere Frau – für den Mann, der Viagra nahm, völlig egal”, so eine Sexualexpertin aus Sao Paulo.
Maria Bernardes aus Sao Paulo, eine Bankangestellte um die dreißig:”Mein Freund war im Bett so merkwürdig euphorisch, so unheimlich aufgekratzt, mochte überhaupt nicht aufhören, obwohl ich schon längst müde war – ich sollte ihn als tollen Macho bewundern, der die ganze Nacht durch kann. Erst Monate nach unserer Trennung hat er mir gestanden, daß die Dauer-Erektion nur von der Pille kam. Machismus pur. Denn für mich wäre kein Problem gewesen, wenn er mal nicht so wie üblich funktioniert hätte. Doch er, als Macho, hätte das nicht verwunden. Schrecklich, daß jetzt sogar Jugendliche schon Viagra nehmen, weil die auch schon in diese Macho-Kultur reingerutscht sind, genauso ticken wie die erwachsenen Männer.”
Laut Weltumfragen benutzen brasilianische Männer am häufigsten Prostituierte –  doch auch diese ärgert Viagra: „Wer das Zeug genommen hat, geht furchtbar auf die Nerven, ist unersättlich, weil sein Schwanz auch nach der Ejakulation steif bleibt, er immer wieder will”, sagt eine „Puta” Sao Paulos. „Heute gibts viele Jüngelchen um die zwanzig, die Viagra nehmen, und dann in Gruppen bei uns auftauchen, uns beeindrucken wollen –  aber wir durchschauen das natürlich. Nach einer Stunde maximal ist bei mir Schluß – ich schnappe mir das Geld und haue ab – auch wenn er bei ihm noch steht.”„Hipocrisia sexual”, grauenhafter Verlust an Erotik – schmerzhaft für alle, die andere Zeiten kannten. Keine Bange, die kommen wieder, glaubt Starkolumnist  Arnaldo Jabor, womöglich intimster Kenner seines so komplexen, widersprüchlichen Landes. „Ich mache eine Voraussage – auf diesen Terror solcher Art von totalen Freiheiten wird schon bald eine romantische Welle folgen…”

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Rio-Transvestit im Karneval.

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/19/aids-und-die-praventive-funktion-von-kondomen-in-brasilien-die-halluzinierenden-nachte-der-kamikazeas-alucinantes-noites-dos-camicases-nachrichtenmagazin-veja-sexualpraktiken-bisexual/

Analsex: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/09/analsex-haufig-erste-sexuelle-erfahrung-von-mannlichen-jugendlichen-in-brasilien-troca-troca-brasil-ato-sexual-em-que-parceiros-masculinos-se-alternam-na-penetracao-anal/

Zoophilie in Brasilien: Frau zeigt Ehemann wegen Sex mit Zuchtente an. Zoophilie nicht selten im Tropenland. **

“Uma mulher procurou na manhã desta quinta-feira (26) a polícia para denunciar seu marido em Cajobi, a 422 km de São Paulo. Ela disse que viu o homem fazendo sexo com a pata de estimação da família.” (O Globo)

Wikipedia-Brasilien über Zoophilie: “Em contrapartida é bem conhecido que muitos jovens chegam a manter relaçoes sexuais com animais em sua adolescencia sem que isso possa ter qualquer apelo dramatico.”

Gemäß den brasilianischen Zeugenberichten sind Tierpartner meist Esel, Hunde und Hühner – letztere, so heißt es, überlebten den Geschlechtsverkehr gewöhnlich nicht. Gruppen von Jungen liquidierten auf diese Weise ganze Hühnerställe alter Frauen. Brasilianische Frauen berichten, daß ihre Sexpartner ihnen gestanden hätten, den ersten Geschlechtsverkehr des Lebens mit Tieren gehabt zu haben.

Heitere Szenen würden besonders im brasilianischen Nordosten auf den Straßen ausgelöst, wenn an Zoophilie gewöhnte Esel sich ihren Partnern näherten, an ihnen rieben und dadurch für jedermann das Zoophilie-Verhältnis offenbar werde. Ein bekannter Musiker erläuterte in einem Presseinterview, daß Jungen im Nordosten bei Eseln die nötige Höhe herstellten, indem sie hinter den Tieren Ziegelsteine aufschichten.

“Die Explosion tötete, so ein Gefängniswärter und zahlreiche Inselbewohner, auch etwa 300 zumeist von Lepra und anderen Krankheiten befallene Hunde, die von den zuletzt 700 Häftlingen zum Zwecke der Zoophilie gehalten wurden. Diese in Brasilien keineswegs seltene sexuelle Abartigkeit war von der Gefängnisleitung seit langem geduldet worden, welche Mitgliedern des Gangstersyndikats Comando Vermelho zahlreiche Privilegien gewährte, darunter den tagelangen Besuch von Prostituierten und Drogenkonsum.”(zu Sprengung des Gefängnisses auf der Ilha Grande Ostern 1994)

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/05/die-heutige-gesellschaft-ist-padophil-brasiliens-erzbischof-dadeus-grings-sexueller-kindesmisbrauch-ist-haufiger-unter-medizinern-lehrern-und-unternehmern-als-unter-geistlichen/

Sexualexpertin Marta Suplicy und die fatalen Folgen der sexuellen Initiation mit einer Prostituierten. Schneller Wegwerf-Sex – Orgasmusschwierigkeiten bei Brasilianerinnen.

Marta Suplicy hat immer wieder darauf hingewiesen, daß jenes „alte System“, bei dem die männlichen Heranwachsenden ihre allererste sexuelle Erfahrung, Initiation, mit Prostituierten machen, zu einem „Desaster“ führe. Mit Huren, so Suplicy, lerne man nicht Sex, sondern verlerne ihn. Denn für diese gelte, je kürzer es dauert, umso besser. Ironisch ergänzte Suplicy, mit Huren könne man nur eines ordentlich trainieren, nämlich vorzeitigen Samenerguss.

In Brasilien wird dazu allgemein auch von Frauen kommentiert, daß Prostituierte sich jener Bürschchen, die zwecks Initiation auftauchen, möglichst rasch entledigen wollen, und deshalb den Wegwerfsex mit ihnen entsprechend beschleunigen. Bei den Heranwachsenden bleibe daher der prägende Eindruck, Sex laufe so schnell ab, man müsse möglichst rasch kommen. Das Nachsehen hätten dann die Freundinnen, Ehefrauen. Denn allgemeine Klage in Brasilien ist, daß die Männer zuwenig zärtlich seien und viel zu rasch ejakulierten – die Frau daher nicht oder nur selten den Orgasmus erreiche. Mit Machos sei darüber gewöhnlich kein klärendes Gespräch möglich – bleibe die Sexualität in ungezählten Beziehungen daher armselig.

Sexuell erfahrene Frauen verweisen auf eine häufig von Männern zu hörende Einschätzung: Die meisten Brasilianerinnen kriegen keinen Orgasmus.

Nach wie vor ist es in Brasilien nicht nur in der Unterschicht so, daß im Familienkreis unter den Erwachsenen ganz offen darüber diskutiert wird, ab wann gewöhnlich der Vater mit dem Sohn zwecks Initiation in den Puff geht, wann es an der Zeit sei.

Absurd erscheint, daß heute in Brasilien angesichts der Tatsache, daß immer mehr Mütter alleinerziehend sind, diese häufig dann auch die Rolle des Vaters mit übernehmen, den Sohn zur Initiation zum Bordell bringen, teils gleich mehrfach, und von dort wieder abholen.

Auffällig sind die gravierenden sexuellen Unterschiede zwischen Gesellschaften, Ländern, in denen sexuelle Initiation mit Prostituierten häufig ist, als normal angesehen wird, Prostitution als normal gilt – und jenen Gesellschaften, Ländern ohne Prostitutions-Sozialisation, anderen Wertvorstellungen. Besonders bis 1990 ließ sich dies u.a. in Europa sehr gut beobachten, waren interessante Vergleiche möglich.
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/16/wie-in-brasilien-seit-zig-jahren-ublich-die-madames-frauen-handeln-mit-frauen-nigerianerinnen-als-zuhalterinnensie-stehen-an-der-spitze-eines-ausschlieslich-von-frauen-organisierten-verbrech/

“Einer der stärksten Trends jedoch ist der zur Asexualität. Die Asexuellen haben sich von der Sexualität ganz abgewandt und leben so das Prinzip der Entregelung vielleicht am konsequentesten aus. Sie beweisen, dass es heute sogar möglich ist, offen und akzeptiert ohne sexuelle Lust und ohne sexuelle Beziehungen zu leben. Sie machen jungen Leuten Mut, denen der sexuelle Zirkus ohnehin unangenehm ist. Sie ermutigen aber auch ältere Menschen, die an einer Liebesbeziehung festhalten wollen, obgleich sich das Sexuelle längst verflüchtigt hat. Für einen Sexualforscher sind die im Netz organisierten Asexuellen insofern der Clou, als sie uns daran denken lassen, dass das sexuelle Zeitalter, das vor etwa 200 Jahren begann, auch wieder verschwinden kann.” (Volkmar Sigusch 2010)

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/974006/

http://das-blaettchen.de/2011/06/brasiliens-kreuz-mit-dem-sex-5182.html

Die enterotisierte Gesellschaft

Ohne Begehren keine Erotik – den Deutschen kommt derzeit beides abhanden, sagen die Experten , sehen darin einen enormen Kulturverlust. Sinnliches Verhalten, Verführen werde verlernt. Schon die Jüngeren sind durch  aufgestanzte Schönheitsideale, den Sexismus der Werbung tief verunsichert, erleben Ängste als größte Lust-und Erotikkiller.

 

Sabine Bertram aus Berlin-Charlottenburg, Anfang Zwanzig, freut sich aufs Studium, jobbt bis dahin weiter in der Theaterzsene, macht Workshops, übernimmt kleine Rollen, wirkt offen, natürlich, voller Lebenslust. Doch im Alltag, auf der Straße, vergeht ihr die jäh, fühlt sie sich hilf-und wehrlos, wenn ein Mann ganz nahe vorbeigeht, ihr „geile Titten“ und ähnlich Obszönes  direkt ins Gesicht sagt. „Da denke ich, na super, danke, wie schön, wieder mal auf meine Oberweite reduziert zu werden. Das passiert mir wirklich einmal am Tag – ich bin sogar schon betatscht worden, manche flüstern mir eklige Sachen direkt ins Ohr. Lust auf Männer macht mir das nicht gerade.“ Fünf Jahre früher hatte sie die noch reichlich, war neugierig auf die schönste, prickelndste Sache der Welt, bekam indessen schnell eine aufs Dach:“Ein paarmal sind Dinge absolut gegen meinen Willen passiert – ich wills nicht deutlicher ausdrücken – bin ich extrem sexistisch behandelt worden. Nach diesen Erlebnissen habe ich eine richtige Barriere, traue mich nicht mehr, denke, ich werde wieder verletzt. Diese schönen kleinen Signale, so wie früher, wenn mir einer gefiel – die sende ich schon lange nicht mehr aus.“

Am noblen Kurfürstendamm schiebt ein Sozialarbeiter eine schwerbehinderte junge Frau im Rollstuhl  an einer hohen, sich drehenden, nachts beleuchteten  Litfaßsäule vorbei – auch Sabine Bertram muß dort fast täglich entlang, ärgert sich jedesmal. „Auf allen Werbepostern nur nackte Frauen, mit großer Oberweite, richtig prall, drauf steht Kurvenreich und 100% Streckeneinsicht – damit machen sie Reklame für  Motorradrennen auf dem Eurospeedway Lausitz“. Ganz Berlin ist voll mit solchen Plakaten – die ekligen Titten-Sprüche, meint die absolut nicht kämpferisch-feministisch Gesinnte, kommen von solcher Vermarktung. „Die beeinflußt Männer, aber die Frauen eben auch – nur anders.“

 Einst strömte Ostberlins Jugend zu Nina Hagen und Manfred Krug, Karat oder den Puhdys zum Schwoofen in die Kongreßhalle am Alexanderplatz –  seit der Wende gibts dort stattdessen  jetzt fast jeden Monat „Deutschlands größte Erotikmesse“ mit Go-Go-Dance und „Striptease/SM“. Die tausenden Farbposter dafür kleben mit dem Segen der Kulturbehörden  auch direkt vor den Amtssitzen von Schröder, Fischer und Trittin. Kindergartenkinder, Schüler, alte Frauen bleiben stehen, schauen sich die enormen nackten Brüste eines appellativen Models an, das, ohne Höschen, die Beine ganz, ganz weit aufspreizt. Aha, vermuten da schon manche Minderjährigen, das ist also heutzutage, in rot-grünen Zeiten, Erotik – sowas, denken sich Mädchen, erwarten also die Jungen, die Männer von unsereinem, so müßten wir aussehen, uns geben, weil die das wohl erotisch finden. Auf manchen Postern im Osten klebt auf den Schamhaaren ein weißer Protest-Zettel:“Atomkraftwerke zerstören die Umwelt! Pornographie zerstört die Seele!“ Sabine Bertram ärgert auch diese Reklame – eher aus dem Bauch heraus – Sexualforscher wie der Hamburger Gunter Schmidt oder Kurt Starke aus Leipzig, Vorsitzender der Gesellschaft für Sexualwissenschaften, haben durch Untersuchungen herausgefunden, daß Deutschlands Erotik auch wegen solcher  Brutal-Reklame rapide verödet. „Die Vermarktung, Entwertung des Sexuellen, von weiblichen Körpern besonders in der Werbung“, so Starke, „ist außerordentlich gefährlich für Lust, da läuft als Gegenprozeß dann die Entsinnlichung, Desexualisierung, sinkt das Maß an Sinnlichkeit einer Gesellschaft. Es wird eigentlich auch Begehren von Männern mißbraucht, man kommt in `ne ganz eigenartige Situation.“ Was läuft im Kopfe von Durchschnittsfrauen ab, die täglich, an Zeitungskiosken, Werbetafeln, im Fernsehen umzingelt sind von nackten Models in Verführ-Posen, und viel, viel schöner? „Die fühlen sich dann im Grunde klein, ein Nichts, und das ist nicht gerade selbstbewußtseinsfördernd.“

Vorgestanzte, aggressiv wie nie propagierte Leitbilder von Erotik und Schönheit, die nachdenklichen Zeitgenossen sogar kryptofaschistisch vorkommen, an die SS-Idealmenschen erinnern, sorgen heute für beträchtliche Ängste und Leidensdruck. Erika Maas, Lektorin,  wird von ihren grade erwachsenen Jungs gefragt, ob sie und ihre Freundinnen damals auch so kompliziert im Bett gewesen sind:“Die Mädchen von meinen Söhnen haben alle Angst, Idealen nicht zu entsprechen. Daß sie nicht schlank genug sind, daß der Busen zu klein oder zu groß ist, nicht fest genug, der Bauch nicht richtig flach, die Beine nicht schön lang, die Haare nicht so glänzen, wie man sichs vorstellt. All das, womit sie ja in den Medien, den Hochglanzzeitschriften, in Filmen berieselt werden. Und nicht entspannt, wollüstig, erotisch im Bett liegen, sondern sich im Hinterkopf überlegen, wie muß ich mich jetzt ausstrecken, damit mein Rücken schön grade, mein Bauch gut rauskommt, die Haare sich um mein Gesicht schlängeln. Das sind doch alles Dinge, die einen fertigmachen.“ Hinzu komme, daß man wohl heute nicht mehr mit dem Gedanken aufwachse, Erotik, Sinnlichkeit und Sex seien was Tolles, Aufregendes. „Verrückt – aber viele empfinden Sexualität als schmutzig, weil sie oft ja auch so eklig, dreckig und ordinär unter die Leute gebracht wird –  daß es garnicht schön ist, was man da miteinander treibt.“ Sabine Bertram, Jahrzehnte jünger,  bestätigts, sechs von zehn Mädchen, so ihre Erfahrung, könnten sich selbst nicht leiden, just wegen des Diktats der Leitbilder. Und blockten dann jeden noch so ehrlich gemeinten Annäherungsversuch ab, kämen überhaupt nicht auf die Idee, erotische Signale auszusenden. Kalkül:“Früher oder später würde der ja im Bett mitkriegen, wie furchtbar ich aussehe, ich womöglich noch ungeschminkt.“

Auch Ulrike Brandenburg, Sexualwissenschaftlerin am Universitätsklinikum Aachen, registriert gerade bei jungen Frauen zunehmende Angst vor Hingabe und Intimität. „Wir kriegen eine Höllenangst, wenn es darum geht, uns schutzlos und intim zu zeigen.“ Man fühle große emotionale Unsicherheit, leugne sie aber meistens weg.

Benjamin Werner, wirklich  gutaussehend, fast am Ende seines Jurastudiums, kennt die Clubs, die HipHop-Szene. Jede Menge schöner Menschen unterwegs, doch irgendwie unnahbar, hip und scheinbar sich selbst genügend, zugeballert mit Ego-Drogen.“ Wie soll das denn `ne erotische Stimmung fördern?“ So viele schöne Frauen, aber unfähig, sich selbst zu genießen, oder, wie er meint, völlig unfähig zur Zärtlichkeit. Nur nicht in aller Öffentlichkeit küssen, wo jemand zuschauen könnte. Tatsächlich, in den Siebzigern, Achtzigern sah man noch häufiger Leute beim Herumknutschen, Schmusen. Walther nervt, wenn Leute, besonders aber Frauen, sich nicht mehr wie selbstverständlich  als attraktiv, begehrenswert, erotisch empfinden, sondern Aussehen und Erotik, sinnliche Ausstrahlung nur noch als Marktwert ansehen und entsprechend einsetzen. „Gerade das wirkt so  enterotisierend, bei solchen Frauen blitzt, prallst du nur knallhart ab.“

Zwanzig-bis Dreißigjährige, so Professor Starke, schlafen heute seltener mit jemandem, den sie mögen, als Fünfzigjährige – das gabs sicher noch nie in diesem Land, wo es immer heißt, nie sei die persönliche Freiheit größer gewesen als heute. Denn ausgerechnet für die schönsten Dinge des Lebens gilt das nicht, da trauen sich die Leute immer weniger. „Angst ist der größte Lust-und Erotikkiller. Diese latente Kriminalisierung von Erotik, daß man dem anderen, vor allen den Männern, nur Schlechtes zutraut, wirkt sich so aus, daß diese verunsichert werden. Die haben Berührungsängste, Angst vorm ersten Mal, vorm Versagen, nicht so zu sein, wie das öffentliche Bild vom überlegenen Mann das nahelegt. Und da lassen sies ganz einfach.“ Ängste kämen aber auch von Arbeitslosigkeit, Mobbing, Streß, beruflicher Abwertung, Spott und Hohn. In gnadenlosen Konkurrenz-Hierarchien komme man sich lieber persönlich nicht zu nahe, weil das verletzlich mache, ausgenutzt werden könnte.  „Mit vierzig kommt man sich heute oft schon vor wie ein alter Knochen,“, moniert Erika Maas, „verliert an Selbstwertgefühl, findet sich nicht mehr arbeitsmarktfähig – und eben auch nicht mehr begehrenswert.“

 Clever und effizient und cool zu sein, immer selbstkontrolliert, das wird heute belohnt. Sehr anstrengend, weil man dann nicht mehr echt, bestenfalls geheuchelt spontan sein kann. Deutliche, interessante erotische Signale aussenden, Lust auf Verführen zu signalisieren – das passiert dann natürlich nicht mehr. Wer sich in den bewegendsten Situationen gelassen, scheinbar gefühllos verhält, cool eben, der wird dann auch so, analysiert Starke. Wer hats nicht schon erlebt? Die Parties immer langweiliger, nichts knistert und prickelt, nicht passiert da mehr. In der Disco-Szene meist das gleiche. Bestenfalls manchmal grotesker Narzißmus, wie auf der Love-Parade. Die Partnersuche – deshalb unerhört schwierig. Frauen, Männer, soviele Singles, die gerne einen Partner hätten, gehen selbst zum feurigen Salsa-Ball, lassen sich aber nichts anmerken. Kommen alleine, tanzen ab, gehen alleine, manchmal jahrelang. Erwecken gar den Eindruck, jemanden zu haben.  Ganz extrem in der Technoszene. „Man zeigt sich da, präsentiert sich mit viel Körperbewußtsein“, beobachtet Starke, „aber die Körper sind eigentlich isolierte Wesen, kommen nicht zueinander. Erotische Kultur ist nicht ohne weiteres erlernbar, die Kunst des Verführens kam in Mißkredit – das ist ein Kulturverlust!“

Lektorin Erika Maas fände Blickkontakte, Komplimente, so wie in Italien oder in Brasilien, gar nicht übel, trifft hierzulande aber eher verschlossene Gesichter. Und hat in ihrem Freundes-und Bekanntenkreis viele Hochflexible, darunter Journalisten, die etwa fürn halbes Jahr in Hamburg arbeiten, dann zwei Jahre in Köln, hinterher ein halbes Jahr in New York sind, sich dem heute geforderten Tempo bis zur Selbstaufgabe anpassen. „Doch die leben völlig ohne Sexualität und Erotik. Wenn du immerzu in einer fremden Stadt bist, immerzu mit neuen Kollegen, mußt du aufpassen, Boden unter die Füße zu kriegen, immer aufs neue checken, wie du dich in diesen Kreisen zu bewegen hast, bist für anderes garnicht offen, fehlt dir dafür Zeit.“  Doch wie Studien zeigen, träumen die meisten heute in Wahrheit eben doch vom freien Ausleben erotischer Gefühle, möglichst romantisch, leiden unter der enterotisierten Gesellschaft. Müssen wir die nun leider Gottes hinnehmen? Starke wird da sehr politisch, nimmt sich den modernen Kapitalismus vor:“Wir müssen aus angstsozialisierten Individuen freie, optimistische  machen, und sicherlich ständig dafür kämpfen, daß lust-und glücksverheißende Bedingungen geschaffen werden – zum Beispiel, daß die Leute gerne Kinder kriegen – das ist auch etwas sehr Lustvolles. Dann  geht die Angst weg“ – er lacht – „und die Menschen können sich fröhlich ineinander verlieben!“

Machistische Vergewaltigungspraktiken in BRICS-Staaten Indien, Brasilien, Südafrika – Brasiliens Medien berichten ausführlich. Vergewaltigung von Indianermädchen in Stämmen, Vergewaltigerbanden in Südafrika. Wegen des Zensurfaktors “politische Korrektheit” in Mitteleuropa bisher wenig Kritik an soziokulturellen Besonderheiten bestimmter Länder. Tabu Überbevölkerung und Sexualpraktiken. **

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http://g1.globo.com/mundo/noticia/2012/12/vitima-de-estupro-coletivo-na-india-entre-a-vida-e-a-morte.html

“Erzieherische Vergewaltigung”:

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/30/erzieherische-vergewaltigung-von-lesbischen-frauen-im-wm-land-sudafrika-laut-brasilianischen-medien/

http://www.iol.co.za/news/crime-courts/two-killed-in-rape-and-robbery-rampage-1.1240160#.UN6V0OSx_yo

Vor dem Hintergrund des wachsenden Ausmaßes der Gewalt gegen Frauen Brasiliens haben die Landesmedien eine Studie des südafrikanischen Medical Research Council herausgestellt, derzufolge über 27 Prozent aller Südafrikaner angegeben haben,  mindestens eine Frau vergewaltigt zu haben. Jeder fünfte Vergewaltiger habe Aids.

 74 Prozent jener, die sich zur Vergewaltigung bekannten, sagten, sie hätten mit weniger als 20 Jahren erstmals vergewaltigt, 10 Prozent sogar mit weniger als zehn Jahren. Jeder Zehnte sagte, es gemeinsam mit Vergewaltigerbanden getan zu haben.

Besonders hoch (27,8 Prozent) war die Aidsrate bei jenen Männern, die andere Männer vergewaltigt hatten.

“Feel Brazil. Go Bayao”:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/20/feel-brazil-go-bayao-deutsche-getrankefirma-veltins-wirbt-mit-brasilianischem-lebensstil-trotz-der-menschenrechts-und-sozialdaten-brasiliens/

Angesichts von immer mehr Vergewaltigungen  haben in 11 Teilstaats-Hauptstädten Brasiliens 73,8 Prozent die Todesstrafe oder lebenslänglich für die Täter befürwortet. Gewalt-Forscher der Uni-Sao Paulo stellten die entsprechende Studie u.a. in Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Porto Alegre, Salvador,  Fortaleza sowie Sao Paulo an. Die Vergewaltigung von Mädchen und Frauen durch ganze Gruppen von Mitgliedern des organisierten Verbrechens von Rio de Janeiro zählt laut Landesmedien zum Verhaltenskodex von Banditenkommandos, die über Slums herrschen. 

 In den über 2000 Slums von Sao Paulo gehören Gewaltpornos seit langem zum Massenkonsum von Halb-und Vollanalphabeten. Kein Geheimnis, daß auch in den Ghettos von Rio de Janeiro die hochbewaffneten Banditenkommandos bereits seit den achtziger Jahren begeisterte Fans solcher Videos und Killerspiele sind, das dort Gezeigte, Praktizierte als Anregung nutzen und an wehrlosen Slumbewohnern ausprobieren. Und längst selber Gewaltpornos drehen, das Vergewaltigen von Slum-Mädchen, und sogar das Zerstückeln von Menschen filmen.

”Das Leben in Brasilien ist leicht und unbeschwert. Probieren Sie es selbst.” Deutschsprachige Tourismuspropaganda.

“In puncto Gleichberechtigung ist Brasilien weiter als viele westliche Länder.”(National Geographic Deutschland 2011)

Brasilianer vergewaltigte vierjähriges Mädchen in der Schweiz:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/26/brasilianer-der-in-der-schweiz-ein-vierjahriges-madchen-vergewaltigte-in-luzern-zu-lebenslanglich-verurteilt-laut-landesmedien-rio-de-janeiro-alle-zwei-stunden-eine-vergewaltigung/

Grob machistisch- sexistischer Lebensstil hat in Europa mehr und mehr Anhänger, wird von den Autoritäten gefördert – Vorfälle und Fakten, darunter aus öffentlichen Schulen, sprechen Bände.

Vergewaltigung geistig behinderter Slum-Frauen in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/05/brasiliens-hohe-rate-von-behinderten-2391-prozent-der-bevolkerung-gegenuber-rund-1-prozent-in-hochentwickelten-landern-laut-studien/

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Angeli, größte brasilianische Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” Ende Oktober 2012 politisch unkorrekt zur Gewaltkultur in Lateinamerikas größter Demokratie:”Ja, wir überfallen, vergewaltigen und morden. Das hat einen Superspaß gemacht.”

Wie Lula im Dez. 2012 in Berlin sagte,  lebt Lateinamerika derzeit in einer Ära von “Frieden und Fortschritt”.  (a “era de paz e progresso” que a América Latina está vivendo na atualidade)

Gewalt-Gesellschaftsmodelle scheinen unterdessen auch in Mitteleuropa Anklang zu finden, darunter das Modell der No-Go-Areas – diese werden bereits zügig eingeführt. Nicht nur Juden meiden in Berlin bestimmte Viertel . 

Was Frauen in brasilianischen Slums erleiden – Fotoserie:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Ehrenmorde: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/03/mord-wegen-bierflasche-in-curitiba-anklicken-banalste-diskussionen-in-brasilien-haufig-tatmotiv/

Auslandspropaganda:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/

Vergewaltigung in brasilianischen Haftanstalten:  Ein dunkles Kapitel ist auch die sexuelle Gewalt, von Aufsehern sogar gefördert. Mauzeroll zum ai-Journal: “Wird ein wegen Vergewaltigung Verurteilter eingeliefert, stecken die Wärter ihn in bestimmte Massenzellen, damit er dort von 15 oder 20 Häftlingen vergewaltigt wird. Dies ist Gesetz in den Kerkern, und so verbreitet sich Aids sehr schnell.” Nach amtlichen Angaben infizierten sich bereits mehr als 20 Prozent aller Inhaftierten mit dem HIV-Virus – ein Großteil der rund 150.000 brasilianischen Gefangenen hat homosexuellen Verkehr, gewöhnlich ungeschützt.

Vitor Carreiro teilte in Rio de Janeiro jahrelang eine Zelle mit 47 Gefangenen. Er ist von Aids gezeichnet und sagt: “Alle Welt weiß, daß die Frau des Gefangenen der andere Gefangene ist.” Promiskuität ist der Alltag: José Ferreira da Silva, HIV-positiv, berichtet von vier festen und acht gelegentlichen Partnern – keiner benutzt Präservative.

Frauen und Mädchen in Männerzellen gesperrt:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/29/brasilianische-richterin-entlassen-die-madchen-in-uberfullte-mannerzelle-sperren-lies-wodurch-es-vorhersehbar-zu-vergewaltigungen-kam-pt-gouverneurin-wuste-von-dieser-praxis/

Extrem frauenfeindliche Musik in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/29/brasiliens-extrem-frauenfeindliche-sehr-populare-musiksparte-im-teilstaat-bahia-nicht-langer-subventioniert-laut-landesmedien-eine-frau-ist-wie-eine-blechbuchse-einer-tritt-sie-weg-und-ein-a/

Brasilianerin verzeiht Vergewaltiger ihrer vier Töchter:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/07/brasilianerin-verzeiht-partner-der-systematisch-die-vier-tochter-vergewaltigte-diskussion-uber-soziokulturelle-probleme-brasiliens-das-gesetz-kann-bestrafen-verurteilen-aber-andert-nicht-die-ku/

Brasiliens Wachstumsbranche Pornographie:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/24/kinderpornographie-brasilien-ist-viertgroster-lieferant-weltweit-unzureichende-bekampfung-unter-lula-kritisiert/

Xuxa und sexueller Mißbrauch:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/05/22/brasiliens-kinderstar-xuxa-berichtet-uber-erlittenen-sexuellen-misbrauch-in-der-kindheit-abuso-sexual-im-tropenland-haufig-laut-experten/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/31/77-prozent-der-manner-sudafrikas-vergewaltigten-uber-zehn-frauen-laut-umfragestudie-machismus-gewalt-gegen-frauen/

Warum über die Sexualität in Ländern wie Afghanistan so gut wie nie berichtet wird, ist Insidern  vor dem Hintergrund des Zensurfaktors “politische Korrektheit” gut nachvollziehbar.

Besonders viele Vergewaltigungen ereignen sich in Brasilien in Slums mit starker Präsenz der Banditenkommandos und ihrer Sondergerichte: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/15/brasiliens-slum-sondergerichte-der-banditen-diktatur-in-zeiten-neoliberaler-herzenskalte-video-anklicken/

Brasilien liegt auf dem UNO-Ranking für menschliche Entwicklung an 84. Stelle.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/18/rio-de-janeiro-alle-zwei-stunden-eine-vergewaltigung-laut-neuen-sehr-unvollstandigen-studien/

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Protestaktion in Sao Paulo verurteilt hohe Rate an Gewalt gegen Frauen in Lateinamerikas größter Demokratie. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/19/brasilien-starke-zunahme-der-vergewaltigungen-2010-rund-34000-amtlich-registriert-2011-bereits-38540/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/01/gewalt-gegen-frauen-in-rio-de-janeiro-mehr-morde-und-vergewaltigungen/

http://www.hart-brasilientexte.de/tag/vergewaltigung-von-indianermadchen-durch-indianer/

Wer  bei Google die Suchbegriffe “indio” und “estupro” eingibt, erhält zahlreiche Angaben über brasilianische Indianer als Vergewaltiger, sogar von Kleinkindern. Per Google läßt sich ebenso leicht ermitteln, ob sogenannte Menschenrechtsorganisationen, Latino-NGO auf derartige Fälle reagierten, Partei für brutal vergewaltigte Indianerkinder ergriffen. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/23/sex-mit-kindern-zahlreiche-brasilianische-indianer-wegen-dieses-delikts-im-gefangnis/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/28/dilma-rousseff-verspricht-auf-siegeskundgebung-als-staatsprasidentin-nicht-zuzulassen-das-die-kinder-und-jugendlichen-zu-opfern-von-crack-und-gewalt-werden-crack-und-damit-verbundene-gewalt/

Brasilien – Frauen als Politikerinnen, Resultate:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/28/8-jahre-lula-regierung-die-ministerinnen-riege-veranderungen-bei-geschlechterungleichheit-und-frauenrechten/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/20/brasilien-uberbevolkerung-verschlechtert-lebensbedingungen-in-stadten-rapide-kein-problembewustsein-bei-politisch-verantwortlichen-urbane-verdichtung-forciert-brasilien-bei-fruhschwangerschaften-a/

Brasiliens Kreuz mit dem Sex

Bei Morden an Homosexuellen habe das Land im Weltvergleich „eine grauenhafte Führungsrolle“, prangert der Schwulen-Führer und Anthropologe Luiz Mott an. Es handele sich um „Hass-Verbrechen, ausgeführt mit besonderer Grausamkeit“. In Brasilien würden mehr Gays getötet als bei Homosexuellen-Hinrichtungen im Iran, Saudi-Arabien, Sudan, Nigeria und weiteren sieben Staaten, in denen die Todesstrafe für Schwule gelte. „In den USA, mit etwa 100 Millionen mehr Bewohnern, tötet man 25 Gays pro Jahr, hier 250!“ Die Dunkelziffer sei indessen sehr hoch, man erfahre nur von einem Bruchteil der Morde. Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva gehe in die Geschichte als „Vampiro dos Gays“ ein. Da erschien lobenswert, dass die neue Regierung unter Präsidentin Dilma Rousseff an 6.000 öffentlichen Mittelschulen des größten bisexuellen Landes der Erde eine intensive Aufklärungskampagne zugunsten der Rechte von Schwulen, Lesben und Transvestiten starten, einen so genannten „kit anti-homofobia“ verteilen wollte. „Wir machen keine Propaganda für sexuelle Optionen“, erklärte dann jedoch überraschend die Präsidentin, zog den „kit“ zurück. Man werde sich in das Privatleben der Leute nicht einmischen.
Geplant war, den Heranwachsenden auch sehr anschauliche Videos vorzuführen, in denen als Vorteil der Bisexualität genannt wird, doppelt so viele Chancen zu haben, eine attraktive Person, einen Beziehungspartner zu finden. In einem Lande immerhin, in dem entgegen gängigen Klischees Einsamkeit ein Massenphänomen ist. Der Stimmungswandel bei Präsidentin Rousseff, hieß es in den Landesmedien, sei auf Druck der starken puritanischen Fraktion evangelikaler Sekten im Regierungsbündnis erreicht worden. Doch nicht wenige Brasilianer meinen, dass man mit dem Aufklärungs-Kit bei Brasiliens Jugendlichen ohnehin nur offene Türen eingerannt hätte – alles ist den Heranwachsenden ja aus ihrem Lebensumfeld bekannt. Die geplante Anti-Homophobie-Kampagne ginge an den Landesrealitäten vorbei, weil sie die gravierendsten Probleme aussparte – wohl um keine schlafenden Hunde zu wecken.
Einen wichtigen Hinweis hatte 2010 der brasilianische Erzbischof Dadeus Grings gegeben, der als Problem nannte, dass die heutige Gesellschaft pädophil sei – und die Menschen leicht dafür anfällig. Als Erzbischof konnte er schwerlich in die Details gehen. Yvonne Bezerra da Silva, bildende Künstlerin und Slum-Sozialexpertin kann das, nimmt kein Blatt vor den Mund. Bereits in den neunziger Jahren spricht sie sich für Sexualerziehung schon für Siebenjährige aus, will Kenntnisvermittlung über Familienplanung für Arme an sämtlichen Grundschulen. „Die große Mehrheit der Unterschichtskinder ist Teil völlig zerrütteter Familien, nicht selten hausen auf nur neun Quadratmetern zehn Personen; Jungen und Mädchen sehen täglich homo- und heterosexuellen Verkehr, betrachten diesen Umstand gleichwohl als natürlich, nicht etwa als unmoralisch oder Sünde.“ Auch der Umgang mit Rauschgift sei alltäglich. „Für die Mädchen gehört zu den gängigen Erfahrungen, mit acht, neun oder zehn Jahren vergewaltigt zu werden. Alles ist für sie Teil eines bekannten und akzeptierten Konzepts, integrierender Bestandteil ihrer Existenz.“ Als sehr dramatisch stuft Yvonne Bezerra de Mello die Situation der Jungen ein. Bereits von sechs oder sieben Jahren an ließen sie sich von Jugendlichen oder erwachsenen Männern sexuell missbrauchen, kennen bis 13 oder 14 nur homosexuellen Verkehr. „Keineswegs selten ist, dass bereits Zehnjährige zwei- bis dreimal pro Tag Sex mit Männern haben – und wie die anderen stets im Tausch gegen irgendetwas, häufig umgerechnet nur 75 Cents; im Unterschied zu den Mädchen, die sich sexuell missbrauchen lassen, als ob es ihr Schicksal wäre.” Nicht wenige Brasilianer nennen Fälle allgemein bekannt, dass sogar an öffentlichen Schulen schwächere Schüler von den stärkeren selbst in Gruppen vergewaltigt, zu Analverkehr gezwungen werden, was für die Betroffenen keineswegs selten zu einem lebenslangen Trauma und gestörten Beziehungen zum anderen Geschlecht führt. Denn was jene Jungen, die sich in der brutalen Macho-Gesellschaft nicht gegen Vergewaltigung wehren konnten, durch andere erlitten haben, wird verbreitet, herumerzählt – mit den entsprechenden psychologischen Wirkungen.
Den Roman „Ana in Venedig“ von Thomas-Mann-Experte Joao Silverio Trevisan aus Sao Paulo hat vielleicht mancher gelesen – in Brasilien ist der Autor indessen auch ein angesehener Schwulen-Aktivist, der den eigenen Haufen politisch unkorrekt immer wieder in die Mangel nimmt. Als Brasiliens Oberstes Gericht 2011 gleichgeschlechtlichen Partnerschaften die gleichen Rechte zubilligt wie verheirateten homosexuellen Paaren, hat dies Trevisan heftig begrüßt – und kommentiert. ”Die Menge an verheirateten Männern, die in Brasilien ihre Homosexualität heimlich ausleben, ist skandalös und erschreckend hoch. Bei der brasilianischen Bisexualität handelt es sich um eine heimlich ausgelebte Homosexualität … Männer schlafen gerne miteinander – und danach heiraten sie Frauen. Das ist in Brasilien historisch … Es ist die Scheinheiligkeit, in der wir leben. Brasiliens Kultur ist karnevalisiert. Es ist die Kultur der Maske … Wir benutzen die Maske im Guten wie im Bösen … Die falsche Bisexualität gehört zu dieser Maske … Ich übe ernste Kritik an der Homosexuellenbewegung. Es ist eine der Elite, und was sie erreichte, war durch Lobbyarbeit. Die brasilianische Homosexuellengemeinde ist politisch entfremdet…” Aber warum fühlen sich in Brasilien so viele Leute durch Gays gestört, warum gibt es all diese Gewalt? „Der Macho fühlt sich bedroht, man frage mich nicht, warum. Ich persönlich denke, dass sich hinter den ideologischen Motiven sehr ernste psychologische verstecken. Vereinfacht könnte man sagen: Sie sind bedroht, weil es irgendeine Art von Verzauberung, Anziehung gibt, gegen die sie sich verteidigen.”
Karnevalisierte Kultur und Kultur der Maske – Trevisan gibt wichtige Hinweise zum Verständnis soziokultureller Besonderheiten Brasiliens, die im Alltagsleben teils extrem widersprüchlich daherkommen. Wer wird schon gerne zugeben, dass ihm Analverkehr mit Tieren unheimlich liegt – aber beinahe auf jedem Marktplatz, bei großen Kabarettisten und Musikclowns wie Caçarola ist die verbreitete Zoophilie ein beliebtes Thema. Zum „Tarado do Sertao“, einem lustigen Forró, im Internet leicht zu finden, lässt es sich gut tanzen – und mitsingen: „Liebe machen mit der Eselin im Wald – ach war das schön!“ Wer meint, hier werde Sensationalismus betrieben, wird bei Wikipedia Brasilien über Zoophilie geschrieben finden, dass im Lande bekanntlich viele junge Menschen Geschlechtsverkehr mit Tieren pflegten. Hühner überleben ihn gewöhnlich nicht, heißt es. Gruppen von Jungen liquidierten auf diese Weise ganze Hühnerställe alter Frauen. Brasilianerinnen berichten, dass Sexpartner ihnen gestanden hätten, den ersten Geschlechtsverkehr des Lebens mit Tieren gehabt zu haben. Den Frauen war diese Praxis männlicher Jugendlicher und Männer indessen gut bekannt, überraschte gar nicht. Esel-Songs wie von Caçarola sind ja jedermann geläufig.

Heitere Szenen würden besonders im brasilianischen Nordosten auf den Straßen ausgelöst, wenn an Zoophilie gewöhnte Esel sich ihren Partnern näherten, an ihnen rieben und dadurch für jedermann das Zoophilie-Verhältnis offenbar werde. Bekannt ist der Habitus junger Männer, mit ihrer neuen Freundin jene Ecken von Stadt oder Dorf zu meiden, wo ein vorher zur Zoophilie genutzter Esel, eine Eselin plötzlich auftauchen und diese Männer kompromittieren könnte. Ist eine Weide in Sicht, wo solche Esel grasen, machten diese Männer mit ihren Partnerinnen schleunigst kehrt oder einen Bogen – ob im Nordosten oder im südlichen Paraná. Ein bekannter Musiker erläuterte im Interview, dass Jungen im Nordosten bei Eseln die nötige Höhe herstellten, indem sie hinter den Tieren Ziegelsteine aufschichten. Genug der Details, höchstens noch ein makabrer Schlenker in die Politik. Leonel Brizola aus Rio, zu Lebzeiten Vizepräsident der Sozialistischen Internationale und nach eigenen Angaben Freund von Willy Brandt, sprengte 1994 zu Ostern eigenhändig einen berüchtigten Kerker auf der paradiesischen Ilha Grande in die Luft, um sich von dunklen Punkten in seiner politischen Biographie zu befreien. Die Explosion tötete, so ein Gefängniswärter und zahlreiche Inselbewohner, auch etwa 300 zumeist von Lepra und anderen Krankheiten befallene Hunde, die von den zuletzt 700 Häftlingen zum Zwecke der Zoophilie gehalten wurden.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/impotencia-total-totale-impotenz/

http://www.ila-web.de/brasilientexte/missbrauch.htm

Slums, Machismus, Sexualität – Recife

Die Stadt zählt über dreieinhalb Millionen Einwohner, um die siebzig Prozent hausen in Slums. Lehmhütten kleben auf matschigem Grund, Pfahlbauten wurden reihenweise über Kloakenschlamm errichtet, die Cholera flackert immer wieder auf. Keine brasilianische Sozialwissenschaftlerin hat die dortigen Strukturen so genau untersucht wie Fatima Quintas von der Forschungsstiftung „Joaquim Nabuco“, unweit der Favelas: Die Hütten gehören fast immer den Frauen, sie sind das Oberhaupt der Familie. In häufigem Wechsel, der sogenannten Rotatividade masculina, ziehen Männer ein, zeugen manchmal ein bis zwei Kinder und gehen dann mit verblüffender Leichtigkeit, ohne Intervall, direkt zu einer anderen, bereits ausgewählten Partnerin. Somit haben die Mütter ihre fünf, acht oder mehr Sprößlinge häufig jeweils von einem anderen Mann. Diese Machos, so Fatima Quintas, sind hochgradig verantwortungslos, ohne familiäre Ethik. Die Frauen in den Slums von Recife haben ein sehr niedriges Selbstwertgefühl, das Leben in absoluter Misere macht hoffnungslos und nihilistisch. Die Mädchen werden sehr früh, mit zehn oder zwölf Jahren entjungfert, meist durch die ersten Freunde und die Männer der Familie, der Verwandtschaft – Brüder, Väter, Stiefväter sind die Vergewaltiger. Später, als Erwachsene, haben auch die Mütter in den Pfahlbauten von Recife ein sehr aktives Sexualleben, etwa ebenso wie ihre Geschlechtsgenossinnen aus der Mittelschicht. Nur – über siebzig Prozent, so Fatima Quintas, erleben dies, so unglaublich es scheint, ohne Lustempfinden und Orgasmus, dieser wird nur beim häufigen Masturbieren erreicht. „Menschen dieses Miserestadiums haben kein Liebesspiel, kein Spiel der Verführung, alles geschieht sehr direkt, als mechanischer Akt. Der Mann kommt müde und oft sehr schmutzig nach Hause, benutzt so die passive Frau kurz sexuell, dreht sich um und schläft wie sie.“ Gewalt gegen Frauen – Normalität. Haut wird verbrannt, Ohren werden abgeschnitten, Brüste und Vagina verstümmelt. Der Wildwuchs des Männlichkeitswahns wird sogar als Entwicklungshemmnis gesehen. Diese Art von Machos in allen ihren Schattierungen sind die Mädchen und Frauen gewöhnt. 

Aus Brasiliens Unterschicht ist bekannt,  wie nur zu oft gerade in den Slums Geschlechtsverkehr abläuft: Die Frau hat gar keine Lust auf den machistisch brutalen Partner, (den sie u.a. im sozialen Kontext als Beschützer braucht,)  tut es  gegen ihren Willen, empfindet den Geschlechtsakt widerwärtig,  will ihn so schnell wie möglich hinter sich bringen, fordert gar nicht selten den Mann permanent auf, endlich zu ejakulieren,  damit sich der schwitzende, unangenehm riechende Partner, häufig angetrauter Ehepartner,  endlich von ihr herunterwälzt. Bei solcher Art Geschlechtsakt entstehen in Ländern wie Brasilien ungezählte, von der Frau unerwünschte Kinder, tragen deutlich zur Überbevölkerung bei. Aus bestimmten Ländern Asiens haben Sozialwissenschaftlerinnen gegenüber der Website berichtet, daß dort der Geschlechtsakt bei Hitze von Frau und Mann in kompletter Tageskleidung ausgeführt wird, einer Vergewaltigung gleicht bzw. sehr ähnlich ist. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/12/brasiliens-tiefverwurzelte-gewaltkultur-kulturelle-ursachen-politische-korrektheit-meiste-morde-haben-belanglose-motive-grunde-darunter-simple-meinungsverschiedenheiten-regierungskampagne-mit-mo/

Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/

Manche Medien berichten über Brasiliens gravierende Menschenrechtslage – andere nicht, aus den bekannten Gründen.

“Die Zensur gibt nie auf.” “The censorship never gives up.” Zensur heute – auch dank Google relativ leicht zu entdecken. **

 

The best of non-profit advertising and marketing for social causes

The censorship never gives up

Posted by Marc | 12-05-2008 23:21 | Category: Human rightsMedia

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Two ads from Associação Brasileira de imprensa, the Brazilian press organisation.
Copy: “A censura nunca desiste. Ela sempre volta disfarçada. 3 de Maio Dia Mundial da Liberdade de Imprensa.”
“The censorship never gives up. It always return disguised. 3th of May, world day for the freedom of press.”

I have seen more censorship ads from Brazil in the past. What going on? Is censorship a big problem in Brazil?

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”Leider sind es nicht mehr so viele, die die ganze Wahrheit wissen wollen. Man biegt sehr schnell ab, um bei seiner Meinung bleiben zu können – und bei den als angenehm empfundenen Lösungen. Ich habe mir angewöhnt, Leute danach zu beurteilen: Wieviel Wahrheit erträgt jemand?” Deutscher Menschenrechtsbeauftragter Günter Nooke im Website-Interview 2009.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/12/brasilien-das-neueste-blutbad-von-rio-de-janeiro-und-die-unveranderten-soziokulturellen-strukturen-warum-brasilia-die-autoritaten-von-rio-aus-mitteleuropa-soviel-lob-fur-angebliche-sicherheitsanst/

Menschenrechtslage und Wirtschaftsinteressen:  http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern

Es fällt auf, wie zuständige Regierungsstellen in Berlin und deutsche Politiker bei Besuchen in Brasilien die Menschenrechtslage übergehen. Für Pastor Lauer liegen die Gründe auf der Hand:„Die politischen und die wirtschaftlichen Interessen gehören zusammen. Man gefährdet nicht seine Beziehungen, indem man den Brasilianern den Spiegel vorhält und sagt: Ihr habt hier eine schöne Verfassung und schöne Gesetze, aber warum werden die nicht eingehalten?“

Köln-Partnerschaft mit Rio:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/16/koln-schliest-stadtepartnerschaft-mit-rio-de-janeiro-oberburgermeister-jurgen-roters-reiste-zum-zuckerhut/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/08/brasiliens-ex-prasident-lula-in-berlin-2012-brasilianer-in-berlin-weisen-auf-fehlende-kritische-fragen-an-lula-ua-angesichts-der-verurteilung-von-engen-lula-mitarbeiternmensalao-skandalheikle/

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 12. Februar 2008 um 18:18 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen. Du hast die Möglichkeit einen Kommentar zu hinterlassen, oder einen Trackback von deinem Weblog zu senden.

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