http://www.marcelofreixo.com.br/portal/extra/be011112-1.htm
„Meine Geduld mit dem Stahlwerk ist am Ende“ – Rio de Janeiros zuständiger Umweltsekretär Carlos Minc.
tags: „energiewende“ und top-entscheider heute, thyssenkrupp in rio de janeiro
Wie die Wirtschaftszeitschrift betont, begann das Desaster bereits mit der Auswahl des Standorts, einem Sumpf. Dort die Grundpfeiler zu setzen, sei so entsetzlich schwierig gewesen, daß zeitweise ein Viertel aller dafür in ganz Brasilien existierenden technischen Gerätschaften vor Ort war. “Dies ist das Resümee der Geschichte von CSA – das Stahlwerk wurde im Schlamm geboren – und danach kam das Chaos.” Inzwischen habe ThyssenKrupp die Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley kontraktiert, damit diese einen Käufer fänden. Bis heute funktioniere das Stahlwerk nur teilweise – und mache Verlust. 40 Zulieferer sagten, bisher von ThyssenKrupp nicht bezahlt worden zu sein – das Unternehmen wolle sich dazu nicht äußern. “ThyssenKrupp entsandte nach Brasilien zwei Dutzend europäische Manager, um das Projekt im Sumpf voranzubringen.” Luiz Inacio Lula da Silva habe das Stahlwerk 2010 eingeweiht.
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers auf der Super-Baustelle von ThyssenKrupp in Rio de Janeiro:http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/23/thyssenkrupp-rio-de-janeiro-wichtige-investition-starkt-auch-den-industriestandort-nordrhein-westfalennrw-ministerprasident-dr-jurgen-ruttgers/
Der Fall weist auf die Kompetenz der heutigen Top-Entscheider-Generation – die sogenannte “Energiewende” ist ein klassisches Beispiel für weitere Projekte solcher hochbezahlten Entscheider – für angerichtete Desaster, Schäden, Umweltzerstörungen kommen dann andere auf, haben die größten Nachteile. Auffällig ist zudem, daß völlig gegen die Regeln der Marktwirtschaft unrentable Unternehmen, Pleitefirmen, darunter derzeit spanische Banken, künstlich mit den Geldern der Steuerzahler am Leben erhalten werden sollen.
Zeitungsausriß – Lula bei der Einweihung 2010.
Neues Atomkraftwerk bei Rio mit deutscher Hilfe: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/31/brasilien-gute-baufortschritte-bei-dem-mit-deutscher-hilfe-errichteten-atomkraftwer-angra-3-bei-rio-de-janeiro-olympische-spiele-in-brasilien-2016-wahrscheinlich-bereits-mit-atomstrom-von-angra-3-ve/
Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/
Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/
2013 startet Deutschlandjahr in Brasilien: http://www.alemanha-e-brasil.org/de
Ausriß, Rio-Lokalzeitung, Scheiterhaufen-Opfer, 7.11.2012. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Die achtgrößte Wirtschaftsnation Brasilien ist der weltweit führende Zuckerproduzent und –exporteur, zudem der zweitwichtigste Hersteller des Agrotreibstoffs Ethanol. Zwischen 2009 und 2010 hat die EU ihre Zuckerkäufe in Brasilien verdreifacht – das Bundesumweltministerium rechnet laut eigenen Angaben zudem mit umfangreichen deutschen Importen brasilianischen Ethanols. Wenig bekannt ist indessen, wie extrem umweltfeindlich Zucker und Ethanol hergestellt werden. Brasiliens Biologen und Umweltexperten weisen besonders auf das verheerende Abbrennen der riesigen Zuckerrohrplantagen kurz vor der Ernte, wobei große Mengen von Dioxin und klimaschädlichen Gasen freigesetzt werden, ungezählte Tiere lebendig verbrennen.
Auf den Werbefotos der Zucker-und Ethanolbranche wirkt das grüne, wogende Meer der Zuckerrohrplantagen für viele direkt sympathisch. Doch wenn es in der Erntezeit zum Flammenmeer wird, dichte, ätzende Rauchwolken die Sonne verdunkeln, sich das Feuer bis an die Straßen heranfrißt, fühlen Auto-und Motorradfahrer nur Angst und Schrecken, häufen sich wegen der Gluthitze und der fehlenden Sicht tödliche Verkehrsunfälle.
Von Brasilien aus sind verschiedenste Protestaktionen anläßlich der Grünen Woche wahrnehmbar – von Protesten gegen die extrem umweltfeindliche Produktion von Agrarprodukten, die massenhaft auch nach Deutschland geliefert werden, ist indessen nichts bekannt. Dabei stehen in Tagesspiegel und Spiegel interessante Informationen darüber, wie es beispielsweise bei der Zucker-und Ethanolproduktion in Brasilien zugeht – ganz zu schweigen vom gigantischen Einsatz von Agrargiften in Brasilien, mit den bekannten Folgen. Brasilien steigerte seine Zuckerexporte 2010 um fünfzig Prozent, laut Landesmedien.
Trittin-Rede zu “Biosprit”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/23/jurgen-trittin-und-der-biosprit-rede-im-wortlaut/
Die Grünen und der “Biosprit”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/21/die-grunen-und-der-biosprit-frankfurter-allgemeine-zeitung/
Energiewende-Bluff nach gleichem Muster: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/15/das-schmutzige-geheimnis-der-energiewende-financial-times-deutschland-zur-abzocke-in-deppenland/
Öko-Protest in Sao Paulo.
Brasilianische Umweltstiftung „SOS Mata Atlantica“: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/26/dieser-weltmarkt-heute-will-garnicht-wissen-ob-das-zuckerrohr-von-sklavenarbeitern-geerntet-wurde-ob-man-die-plantagen-umweltfeindlich-abfackelte-mario-mantovani-prasident-der-renommierten-umw/
Zeitungsausriß. Dioxin freigesetzt in rauhen Mengen, von klimaschädlichen Gasen ganz zu schweigen…
Zuckerrohrplantage 2011 bei Penedo, Nordostbrasilien.
“Dioxin zählt zu den Emissionen beim Abbrennen der Zuckerrohrplantagen vor der Ernte. Seit der Kolonialzeit, seit 1500 gehört das Abbrennen zur Zuckerrohrwirtschaft und wird als völlig normal betrachtet. Alle möglichen Vorteile der Produktion des Ethanoltreibstoffs werden allein durch das Abbrennen aufgehoben. Man braucht nur auf den Ausstoß an klimaschädlichem Kohlenmonoxid zu schauen – all dies ist gravierend…Die Gesundheitsposten in Städten bei Sao Paulo voll von Leuten, die wegen der gelegten Plantagenbrände Sauerstoff-Behandlungen machen müssen, schwere Atemprobleme haben. Und die Tiere in diesen Regionen können vor den Bränden nicht flüchten – die verbrennen alle lebendig! Der brasilianische Staat dürfte das nicht auch noch finanzieren, ausgerechnet diese Unternehmen mit Geldern ausstatten! Sogar die Entwicklungsbank der Regierung gibt solchen Abfackel-Firmen viele Mittel!” Mario Mantovani, Präsident der renommierten Umweltstiftung „SOS Mata Atlantica“ im Website-Interview.
Brasiliens katholische Nachrichtenagentur ADITAL mit einer Serie von Texten zur Ethanolproblematik: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/01/adital-texte-uber-die-ethanolproblematik-was-andere-systematisch-verschweigen/
“Biosprit” und die Selbstverbrennung von Francelmo
Zur Feier der sprunghaft gestiegenen Zuckerkäufe in Brasilien hätte sich zur Illustration brasilianischer Produktionsmethoden dieses Foto aus den Landesmedien für die deutsche, schweizerische, österreichische Presse besonders angeboten. Aber irgendwie ist daraus nichts geworden, erntete vielmehr Lula für seine Politik sehr viel Lob aus Mitteleuropa, galten die grauenhaften Flächenbrände den zuständigen Umwelt-Autoritäten offenbar als kleine Fische, nicht der Rede wert. Brasiliens regierungskritische Medien sind da anders, die zeigen, daß sogar Kinder, von Sklavenarbeitern ganz zu schweigen, bei der Ernte mitmachen müssen.
„Der Tagesspiegel“, Berlin:“Und dann, von einem Augenblick auf den andern, befinden wir uns in der Hölle der Vergangenheit, wo das Zuckerrohr die Krankheit Brasiliens ist und nicht das Medikament.Ein abgefackeltes Zuckerrohrfeld, auf dem nur die nackten, rußigen Stängel überlebt haben. Eine Schar dunkler, vermummter Gestalten, die in einem stummen Wettstreit Reihe für Reihe vorrückt und die Stauden mit einem langen Messer zu Boden schlägt, 900-mal die gleiche Bewegung in der Stunde, sie zu einem Haufen schichtet, dessen Länge am Ende des Tages gemessen wird, 150 bis 200 Meter, die Arbeiter werden nach Tonne bezahlt, wer fleißig und kräftig ist, bringt es auf drei, vier Minimallöhne im Monat, ein guter Verdienst, eine schreckliche Arbeit.Auch Frauen befinden sich auf dem Feld, aber das entdecken wir erst später, die Menschen sind kaum zu erkennen unter den von Ruß und süßem Saft und Schweiß verklebten Gesichtern. Die Felder werden vor der Ernte angezündet, um das scharfkantige Blattwerk zu entfernen und den Schneidern die Arbeit zu erleichtern. Manchmal müssen die Gemeinden das Abfackeln verbieten, weil die Luft zu trocken ist und der Ruß aus den Zuckerrohrfeldern die Kinder der umgebenden Dörfer krank macht. Dann verdienen die Erntearbeiter weniger, weil sie nur langsam vorwärtskommen.“ http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/22/was-brennt-denn-da-in-brasilien-was-an-bioethanol-so-bio-ist-dioxin-in-rauhen-mengen-freigesetzt-doch-propaganda-fur-den-import-extrem-umweltfeindlich-erzeugten-agrotreibstoffs-sogar-in-deu/
Brasilien ist weltgrößter Produzent und Exporteur von Zucker – die größten Flächenbrände entfallen auf den Teilstaat Sao Paulo als Hauptanbaugebiet von Zuckerrohr, gefolgt von Minas Gerais.
Häufig greifen die Plantagen-Flächenbrände auf Wälder über, vernichten sogar Naturschutzgebiete – ungezählte Tiere verbrennen alljährlich lebendig, immer wieder kommen Zuckerrohrarbeiter in den Flammen um. Entsprechend groß ist das Lob für „Biosprit“ und Brasiliens „hocheffiziente“ Zuckerproduktion von interessierter Seite.
Wer kann sich mitteleuropäische Landschaften mit solchen Großfeuern, solcher Rauchentwicklung vorstellen, alle paar Monate, wie auf dem Foto von 2011 in Nordostbrasilien, am Rio Sao Francisco? Zahlreiche wissenschaftliche Studien Brasiliens belegen die „hochökologische, klimaneutrale“ Zucker-und Ethanolproduktion – die Umwelt-und Gesundheitsschäden sind immens, die Produktion klimaschädlicher Gase ist gigantisch, besonders betroffen sind die Zuckerrohrarbeiter. Von den Schäden für Flora und Fauna, die Bodenstruktur, ganz zu schweigen. Natürliche Feinde von Schadinsekten werden vernichtet, werden daraufhin immer mehr Agrargifte eingesetzt. Biologen versuchen Tiere, darunter Säugetiere, wie Rehe, Wildkatzen, Wölfe, Tatus und Ameisenbären, sowie Schlangen, vor dem lebendigen Verbrennen zu retten, was gewöhnlich mißlingt. Das Abbrennen vergiftet auch das Grundwasser, macht den Boden unfruchtbar – Dioxin reichert sich in Wasser und Erde an. Dabei ginge es auch ohne die alljährlichen, regelmäßigen Flächenbrände – würden indessen die Gewinne der Unternehmer verringert, wäre der Konkurrenzvorteil gegenüber ausländischen Erzeugern der Ersten Welt nicht mehr so hoch. In Gazetten, die viel Geld mit Autopropagandaanzeigen verdienen, fehlen gewöhnlich Angaben über die „klimaneutrale“ Erzeugung hochgelobten „Biosprits“.
“Wenn Umweltschützer den Umweltschutz sabotieren – die meisten NGOs haben ihre Seele verloren”:
“Die meisten NGOs haben ihre Seele verloren, den Geist ihrer Gründer, die die Natur liebten. Heute sind diese Umweltorganisationen vergiftet mit städtisch geprägten Ökonomen, Soziologen, Anthropologen, denen der emotionale Bezug zur Natur fehlt. Und wenn es in den NGOs Leute gibt, die sich mit der Sache nicht identifizieren, öffnet sich der Weg für Korruption, schützt man Umweltanliegen vor, um persönliche Interessen zu bedienen.
In Brasilien kommt als großes Problem hinzu, dass die Zahl der wirklich aktiven, eingeschriebenen Mitglieder stets nur bei einigen hundert bis einigen tausend liegt – in so einem Riesenland! Nur zu oft sind es Grüppchen, die viel Lärm machen, um Gelder zu erhalten. Die britische Vogelschutzvereinigung beispielsweise hat dagegen über eine Million feste Mitglieder.”
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1897202/
Jürgen Trittin: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/23/jurgen-trittin-und-der-biosprit-rede-im-wortlaut/
Deutsche Unternehmen zählen zu den Hauptkäufern extrem umweltfeindlich erzeugter Produkte der Zuckerrohrbranche.
Franziskaner, Menschenrechte, Naturschutz, Lula-Bilanz: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/06/franziskaner-jose-teixeira-rodriguesfrei-zezinho-im-konvent-von-penedo-am-rio-sao-francisco-gesichter-brasiliens/
Laut Angaben des ”Handelsblatts“ steigen derzeit immer mehr deutsche Unternehmen in die hoch lukrative Ethanolerzeugung des Tropenlandes ein. So werde der börsennotierte Hamburger Konzern ”Conergy AG gemeinsam mit einem alteingesessenen brasilianischen Zucker-und Alkoholkonzern zwei Ethanolfabriken für rund 200 Millionen Dollar errichten.