Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: Die Macht der Berichterstattungsvorschriften. Systemkritische Autoren geschickt ausgebremst, gravierende Menschenrechtsverletzungen – systematische Folter, Todesschwadronen, Gefängnishorror, Scheiterhaufen, Morde an systemkritischen Journalisten, Sklavenarbeit, Verfolgung von Bürgerrechtlern – unterschlagen. Bernardo Carvalho kritisiert die Buchmesse. Schaubühne-Regisseur Thomas Ostermeier in Rio.

Montag, 14. Oktober 2013 von Klaus Hart

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/15/brasilien-vor-fusball-wm-paramilitarische-milizen-organisieren-strasenproteste-mit-barrikaden-und-brennenden-reifen-in-rio-de-janeiro-laut-landesmedien-der-protest-der-parallelmacht/

Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/

Zahlreiche brasilianische Autoren aus der offiziellen Delegation zur Frankfurter Buchmesse 2013 zählen in ihrem Heimatland zu den schärfsten Kritikern der gravierenden Menschenrechtsverletzungen – Maria Rita Kehl beispielsweise agierte bereits als Jurymitglied eines internationalen Tribunals, das den brasilianischen Staat auf die Anklagebank setzte – und verurteilte. Noch kurz vor Messeeröffnung hatte Maria Rita Kehl den Folter-Horror in Brasilien angeprangert – per Internetsuche in deutschsprachigen Veröffentlichungen hat man rasch heraus, daß sie trotz ihrer derzeitigen Funktion in der nationalen Wahrheitskommission zur Aufklärung der Diktaturverbrechen indessen in Frankfurt im gesteuerten Mainstream chancenlos war. Dies betraf auch andere brasilianische Autoren, die wegen ihrer Medienleitlinien widersprechenden Positionen sehr bekannt sind. Kurios, daß Systemkritiker Brasiliens in ihrem Heimatland viel mehr Ausdrucksfreiheit in den teils scharf gescholtenen nationalen Medien haben als in Medien Deutschlands.

“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750

SPD-Politiker Andreas von Bülow:“ In den Industriestaaten, deren Bevölkerung die Komplexität der Lebensverhältnisse kaum noch durchschaut, lassen sich  mit dem Instrumentarium der manipulierten Demokratie inzwischen Ergebnisse erreichen, die denen einer Diktatur in nichts nachstehen. Mit dem fernsehträchtigen Kandidaten im Schaufenster, einer wirtschaftlich und finanziell manipulierten Presse in der Hinterhand und dem geschickten Einsatz von Brot und Spielen, heute tititainment genannt, können die phantastischsten Kombinationen erreicht werden.“

Tendenzschutz und journalistische Freiheit in Deutschland, laut Wikipedia, Tendenzschutz in deutschen Medien. Wikipedia zu üblichen sehr starken Beschränkungen journalistischer Freiheit …Unter Tendenzschutz wird verstanden, dass dem Verleger eines Mediums (z. B. einer Zeitung) ausdrücklich das Recht gewährt wird, die politische Meinung der jeweiligen Publikation festzulegen. Seine Macht erstreckt sich also nicht nur auf wirtschaftliche Entscheidungen (etwa zur Betriebsorganisation), sondern auch, wegen der besonderen Rolle derMassenmedien, auf politische Entscheidungen, die andere Unternehmen nicht treffen können, da sie nicht selbst publizieren.

Tendenzschutz bedeutet also konkret, dass der Verleger berechtigt ist, die politische Richtung der ihm gehörenden Medien zu bestimmen und seine Redakteure und freie Journalisten zu verpflichten, in einer bestimmten Art und einem bestimmten Stil Texte, Bilder und Filme in einer bestimmten politischen Sichtweise zu produzieren. Ein Recht von Redakteuren, journalistisch und inhaltlich vom Verleger unabhängig zu sein, besteht nicht…

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/22/mehr-demokratie-wagen-willy-brandt-1969-jahr-in-dem-er-in-bonn-vertrage-mit-der-brasilianischen-folterdiktatur-unterzeichnete/

Zwar hielt sich mit Maria Rita Kehl ein hochrangiges Mitglied der brasilianischen Wahrheitskommission in Frankfurt auf – doch bezeichnenderweise kam die Unterstützung Bonns, von Willy Brandt, Helmut Schmidt, Walter Scheel, Hans-Dietrich Genscher für die brasilianische Militärdiktatur, nicht zur Sprache, auch nicht in den Medien. Nicht einmal der Bonner Atomvertrag mit den Folterdiktatoren wurde erwähnt…

Wie Barack Obama den Tropenstaat Brasilien bewertet: “Brasilien ist eine beispielhafte Demokratie. Dieses Land ist nicht länger das Land der Zukunft – die Menschen in Brasilien sollten wissen, daß die Zukunft gekommen ist, sie ist hier, jetzt”.

Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/10/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-das-ist-nicht-der-ort-fur-eine-lektion-in-soziologie-brasilianische-kulturministerin-marta-suplicy-kritisiert-eroffnungsrede-von-schriftsteller-lu/

Internetsuche mit den entsprechenden Stichwörtern macht es leicht, jene Medien herauszufinden, die besonders viel Wert auf das Unterschlagen der gravierenden Menschenrechtslage Brasiliens legten, nicht einmal informierten, wie extrem angespannt die Situation im Lande während der Frankfurter Messetage war. Medienkundlich Interessierte, Medienkundelehrer haben daher jetzt das Beispiel der Frankfurter Buchmesse als außerordentlich geeignetes Studienobjekt für Mediensteuerung, Manipulation.

Auffällig ist zudem, daß in aktuellen Publikationen zur Buchmesse über Brasilien das Thema der gravierenden Menschenrechtslage nahezu komplett den strengen Verlagsrichtlinien zum Opfer fiel – man blättert in neuen Brasilien-Büchern und ist direkt verblüfft, wie perfekt Lektorate delikate Aspekte wie systematische Folter, Scheiterhaufen, Todesschwadronen, Morde an systemkritischen Journalisten etc. aus Buchprodukten heraushielten.

Brasilien – strategischer Partner der Merkel-Gauck-Regierung, gehört zu jenen  Ländern, aus denen deutsche Autoritäten Gewalt-Gesellschaftsmodelle importieren. Der Alltag dieser Länder weist viele Besonderheiten auf, die inzwischen Stück für Stück auch in den deutschen Alltag eingeführt werden. So gehört u.a. zur Alltagsnormalität von Brasilien, daß Kinder und Jugendliche ihre Spielkameraden durch Mord verlieren – ein Junge in einem Unterschichtsviertel von Sao Paulo verlor 2016 auf diese Weise gleich drei Spielkameraden, die von Banditen des organisierten Verbrechens umgebracht worden waren. Ebenswowenig ungewöhnlich ist in Sao Paulo, etwa beim Betreten eines Mehrfamilien-Wohnhauses auf mehrere Quadratmeter große Blutlachen zu stoßen. Gängige Kommentare lauten dann:” Reg dich nicht auf, da haben sich nur zwei Bewohner wieder einmal blutig geschlagen – beide leben aber noch.”

Erfolgreiche Auslandspropaganda:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/

Heftige Proteste gegen Todesschwadronen – während Besuch von Joachim Gauck in Sao Paulo – doch keinerlei Erwähnung in mitteleuropäischer Berichterstattung zur Reise:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/15/brasilien-heftige-proteste-gegen-todesschwadronen-sao-paulos-wahrend-besuch-von-deutschem-bundesprasidenten-joachim-gauck-rund-500-menschenrechtsaktivisten-sturmen-sicherheitsbehorde-in-der-city-v/

“Ich glaube, ihr seid auf einem fabelhaft guten Wege.” Helmut Schmidt(SPD) zu Lula 2009 in Hamburg…

“Wir lernen von anderen und besonders gerne von Brasilien.” Merkels Bundesaußenminister Guido Westerwelle/FDP

Yanomami-Traditionen, Time-Life-Buch “Der Amazonas”:

Yanomamibuchzitat1

Behinderte Kinder werden getötet, die eigene Frau wird dem Gast zum Geschlechtsverkehr angeboten. Auch die lukrative Indianer-Industrie Deutschlands legt großen Wert darauf, solche wichtigen Details indianischen Lebens, indianischer Wertvorstellungen zu verheimlichen, zu vertuschen, zu unterschlagen. “…und der Gastgeber – nun, er bietet ihm seine Frau an. Eine Form von Gastfreundschaft…Natürlich ist die Frau nicht immer einverstanden, und dann gibt es Ärger”. Google-Suche, Stichwort Yanomami… Mit Indianerverklärung läßt sich nach wie vor sehr viel Geld verdienen.

Yanomamibuchzitat2

Ausriß: “Häufig werden Frauen aus anderen Stämmen geraubt. Einige von ihnen werden die Ehefrauen der Männer, die sie geraubt haben. Sie können sich glücklich preisen, denn nicht wenige ihrer Leidensgenossinnen erwartet ein anderes Schicksal – das von Prostituierten in dem neuen Verband. Diese Frauen haben kaum den Rang von menschlichen Wesen…”

BRASILIEN

Gauck: Von Brasilien lernen

Brasilien bewegt den Bundespräsidenten: Während seines Besuchs zeigte sich Joachim Gauck beeindruckt von der Aufbruchstimmung im Land. Deutschland könne von dem Mut zu Veränderungen lernen. Regierungssender Deutsche Welle 2013

Gauck sieht Kolumbien und Brasilien “auf gutem Wege”/Deutschlandradio Kultur

“Moderne Scheiterhaufen aus Autoreifen”:

-http://www.deutschlandradiokultur.de/moderne-scheiterhaufen-aus-autoreifen.1013.de.html?dram:article_id=167263

 

„Wir lernen von anderen und besonders gerne von Brasilien.“ Bundesaußenminister Guido Westerwelle/FDP

Viele in Mitteleuropas Mainstream verschwiegene Systemkritikerproteste, Straßenproteste seit dem Amtsantritt der Lula-Rousseff-Regierung:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/18/brasilien-proteste-weltsozialforum-und-katholische-kirche-massive-proteste-gegen-fahrpreiserhohungen-seit-2003-grundung-der-sozialbewegung-movimento-passe-livrempl-auf-weltsozialforum-von-200/

„Was ist das für eine Gesellschaft? Wer das Leben verteidigt, bezahlt mit dem Tod!“:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/30/liquidierung-von-umweltaktivisten-und-systemkritikern-in-brasilien-erklarung-von-universitatenufpa-und-ufrgs-was-ist-das-fur-eine-gesellschaft-wer-das-leben-verteidigt-bezahlt-mit-dem-tod/

Leonardo Boff: “Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/27/die-journalisten-werden-furs-lugen-bezahlt-zu-stark-verallgemeinernde-aussage-bringt-brasilianischen-kulturminister-juca-ferreira-in-die-bredouille-journalistenassoziationen-brasiliens-protestie/

Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/18/brasilien-die-militardiktatur-lula-schriftsteller-und-kolumnist-carlos-heitor-cony-uber-die-rolle-der-sogenannten-marsche-der-familie-selbst-lula-nahm-an-einem-dieser-marsche-der-familie-in-sao/

”Das Leben in Brasilien ist leicht und unbeschwert. Probieren Sie es selbst.” Deutschsprachige Tourismuspropaganda.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/15/brasilien-machtigste-einflusreichste-verbrecherorganisation-pcc-plant-attacken-fur-fusball-wm-2013-laut-ermittlungen-wm-des-terrors/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/

Interessant zudem, wie in der deutschsprachigen Berichterstattung offenkundig bewußt darauf verzichtet wurde, den Medienkonsumenten über Fakten, Daten, Ländervergleiche das Gastland anschaulicher zu machen.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/15/brasiliens-slum-sondergerichte-der-banditen-diktatur-in-zeiten-neoliberaler-herzenskalte-video-anklicken/

Man erinnert sich an die Berichterstattung über Weltsozialforen in Brasilien – auch da wurde gemäß geltenden Vorschriften sehr ähnlich verfahren, klammerte man nationale Menschenrechtsbewegung, renommierte Menschenrechtsaktivisten clever aus. Derzeit wird die Mainstream-Berichterstattung über die aktuellen Systemkritikerproteste von 2013 zunehmend abenteuerlicher.

“Da sein, wo gelitten wird”:  http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1624771/

„Es sind einfach die ökonomischen Interessen, die politischen, das gehört zusammen. Da gefährdet man nicht seine Beziehung, indem man den Brasilianern sozusagen mal den Spiegel vorhält und sagt, ihr habt hier ne schöne Verfassung und schöne Gesetze, aber warum werden die nicht eingehalten?“  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/11/lateinamerika-reise-von-bundeskanzlerin-angela-merkel-und-die-menschenrechtelaut-dihk-prasident-braun-keine-notwendigkeit-das-thema-besonders-zu-betonen/

Regierungskritische Friedensdemonstration von 2012 – welche Medien Mitteleuropas nicht berichteten:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/26/brasilien-regierungskritische-friedensdemonstration-in-sao-paulo-slum-madchen-beobachtet-caminhada-pela-paz-da-brasilandia-am-tag-des-formel-1-rennens-der-autoindustrie/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/04/07/deutsche-auslandsberichterstattung-ein-text-der-frankfurter-rundschau/

Bemerkenswert war 2013, wie auffällig sich Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International, auf der Buchmesse aus der Brasilienproblematik heraushielten. Das regt zu Vergleichen zum Umgang mit dem Gastland China 2009 an – als sich die deutsche Sektion von Amnesty International ganz anders als im Falle Brasiliens unübersehbar stark ins Zeug legte.

FRANKFURTER BUCHMESSE 2009

FÜR DIE FREIHEIT DES WORTES: DER FALL LIAO YIWU

15. Oktober 2009 – Oppositionelle und andere „unerwünschte Personen“ werden in China in „Umerziehungslager“ gesperrt, kritische Meinungen weiterhin durch Presse- und Internetzensur unterdrückt. Wie weit die chinesischen Behörden bei der Kontrolle der Medien und der Beschneidung des Rechts auf freie Meinungsäußerung gehen, bekommen Journalisten und Schriftsteller mit aller Härte zu spüren: Sie werden häufig willkürlich festgehalten, weggesperrt oder dürfen nicht ausreisen. Davon hat sich der chinesische Dichter, Autor und ehemalige politische Gefangene Liao Yiwu nicht abschrecken lassen: Er hat mit „unerwünschten Personen“ wie einem buddhistischen Mönch, einer Prostituierten, einer Falun-Gong-Anhängerin und vielen anderen Interviews geführt, die jetzt auf Deutsch unter dem Titel „Fräulein Hallo und der Bauernkaiser“ im S. Fischer Verlag erschienen sind.

Über den Fall Liao Yiwu und über aktuelle Entwicklungen, Chancen und Möglichkeiten für die Meinungsfreiheit in China diskutieren Detlev Claussen (Soziologe und Autor) und Verena Harpe (Amnesty International) auf der Frankfurter Buchmesse.

Wann: 18. Oktober 2009 um 15.15 Uhr
Wo: Forum Dialog
Wer: S. Fischer Verlag und Amnesty International
Moderation: Susanne Messmer (Journalistin
)

Während der gesamten Buchmesse informiert Amnesty International in Halle 3.1 Stand E 121 über China und die Arbeit für die Menschenrechte.(Zitat Pressemeldung)

So druckten die deutschsprachigen Medien 2009 u.a. die Positionierung der AI-Generalsekretärin ab:

«Auch als Gast muss China immer daran erinnert werden, dass die Menschenrechte eingehalten werden müssen», sagte die Generalsekretärin der deutschen Amnesty-Sektion, Monika Lüke, am Montag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Auch die Bundesregierung müsse dies in Frankfurt zum Thema machen. Die Messe wird an diesem Dienstag von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet. (Deutsche Medien 2009)

Der Spiegel 2009 über den Umgang mit China:  http://www.spiegel.de/kultur/literatur/streit-um-gastland-china-tradition-der-folter-tradition-der-zensur-a-654850.html

2013 suchte man vergebens nach einer entsprechenden AI-Erklärung zu Folter, Todesschwadronen, Gefängnishorror, Scheiterhaufen, Ermordung systemkritischer Journalisten, Sklavenarbeit etc. Ebenso vergebens suchte man nach Medienberichten, die sich wie im Falle Chinas 2009 auf Positionen von Amnesty International zu gravierenden Menschenrechtsverletzungen in Brasilien bezogen. Nicht einmal der Fall des ermordeten brasilianischen Journalisten Rodrigo Neto, der ein Buch über die Todesschwadronen des Landes vorbereitete, wurde herausgestellt. Dies spricht Bände.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/03/amnesty-international-human-rights-defenders-in-brazil-2011-und-2012-mindestens-amazonas-umweltaktivisten-ermordet-deutschlandjahr-in-brasilien-frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien/

Brasiliens tägliche Mordzahl:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/04/150-morde-pro-tag-ein-mord-alle-zehn-minuten-brasiliens-katastrophe-die-keine-schlagzeilen-macht/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/09/frankfurter-buchmesse-2013-luiz-ruffato-klagte-brasilien-an-scheinheilig-ignorant-rassistisch-homosexuellenfeindlich-gewalttatig-und-feige-zu-sein-erhielt-starken-beifall-qualitatszeitung/

Paulo Lins sagte zum Messeabschluß:“Die Wahrheit muß ausgesprochen, mutig ins Auge gefaßt werden, damit wir substantielle Veränderungen in der brasilianischen Gesellschaft erreichen, die so sehr leidet, so geprägt ist durch Gewalt und soziale Ungerechtigkeiten“.  Deutschsprachige Medien sorgten indessen effizient dafür, daß von solcher Wahrheit möglichst wenige Medienkonsumenten erfuhren.

Schaubühne-Regisseur Thomas Ostermeier in Rio de Janeiro während der Oktober-Proteste: „Unsere `demokratische`Gesellschaft ist verfault, gibt nicht mehr die Möglichkeiten, die Wahrheit zu sagen.”   http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/16/schaubuhne-regisseur-thomas-ostermeier-in-rio-de-janeiro-oktober-2013-wahrend-der-strasenprotesteam-schlimmsten-ist-das-die-politik-zu-etwas-verfaultem-geworden-isto-globo/

Mentales Niveau:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/25/das-mentale-niveau-der-brasilianischen-tv-zuschauer-liegt-bei-etwa-neun-jahren-ein-junger-franzose-liest-200-mal-mehr-als-ein-brasilianer-dramaturg-miguel-falabella-fusballstar-ronaldo/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/22/fast-60-prozent-der-brasilianer-ab-15-sind-laut-pisa-kriterien-funktionelle-analphabeten-warnt-bildungsexperte-joao-batista-araujo-e-oliveira/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Bundesaußenminister Guido Westerwelle:  

 “Brasilien ist das Kraftzentrum Südamerikas geworden und zu einer Gestaltungsmacht mit globalem Anspruch herangewachsen”.

Ungeliebte Wahrheiten, so die brasilianische Presse, sorgten indessen hier und da für Aufregung. So hatte Autor Bernardo Carvalho in Frankfurt jene antikatholischen evangelikalen Wunderheiler-Sektenkirchen scharf kritisiert, die auch in deutschsprachigen Medien sehr viele Sympathisanten haben – nicht zuletzt, weil Leonardo Boff zu den Fürsprechern der Evangelikalen zählt. So sagte Carvalho: „Die größte Bedrohung für die heutige brasilianische Demokratie sind die Evangelikalen – ich fühle mich durch sie mehr bedroht als durch die Korruption.“ Per Internetsuche hat man ebenfalls leicht heraus, welche Medien auf diese sehr aufschlußreiche, indessen mißliebige Äußerung lieber verzichteten. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/14/so-brutal-offen-prasentiert-sich-das-gastland-brasilien-bei-der-frankfurter-buchmesse-dass-einem-fast-schon-peinlich-ist-wie-oberflachlich-und-falsch-doch-der-eigene-blick-auf-dieses-land-war-kar/

Brasiliens Kommunikationsexperte Alberto Di Franco, Direktor im Internationalen Institut für Sozialwissenschaften, nennt im Oktober 2013 als wichtigsten Grund für die Krise des heutigen Journalismus „den Verlust an Qualität des Inhalts“. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/12/frankfurter-buchmesse-2013-paulo-lins-auf-dem-blauen-sofa-uber-politischen-samba-menschenrechtssamba-von-jorge-aragao/

Brasilianische Qualitätsmedien reflektierten die Frankfurter Buchmesse wie üblich anders als deutschsprachige. So betonte die auflagenstärkste Qualitätszeitung Folha de Sao Paulo in ihrem Messeresümee, daß es gelungen sei, ein „idealisiertes Bild des Landes“ zu zerbrechen. Messedirektor Jürgen Boos wurde zitiert, demzufolge in den Messetagen viele Klischees und Stereotype über Brasilien zerstört worden seien.  Brasiliens Schriftsteller Paulo Lins wurde noch einmal mit der Richtigstellung hervorgehoben, daß Brasilien ein rassistisches Land sei, es bei der Auswahl der Autoren für die offizielle Delegation indessen keinen Rassismus gegeben habe.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/26/brasiliens-zeitungen-brasilianischer-fotojournalismus-teil-2-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Bemerkenswert ist, daß systemkritische brasilianische Autoren lediglich Uralt-Wahrheiten, von ihnen seit vielen Jahren vertretene Positionen bekanntmachen wollten – damit in Deutschland aber erneut scheiterten.  

http://www.die-andere-bibliothek.de/Originalausgaben/Fernstenliebe::180.h

Interessante Klarstellungen lieferte die Buchmesse auch über die heutigen Sichtweisen zu neoliberalen Werten, Wertvorstellungen, den Umbau mitteleuropäischer Gesellschaften, Brasilianisierung. So hatten bereits im Vorfeld der Messe auch Politiker immer wieder die Wertegemeinschaft mit Brasilien, übereinstimmende Werte betont. Dies machte neugierig.

Hier und da konnten brasilianische Autoren indessen erläutern, von welchen Werten derzeit die brasilianische Gesellschaft geprägt ist. So sagte Chico Buarque gegenüber der  Hamburger „Zeit“: „Brasilien kennt nur Konkurrenz, keine Solidarität…Brasilien ist ein Land der Gewalt und war es immer…Brasilien ist ein Land der Egoisten…Jedem geht es nur um individuellen Erfolg, niemandem um Gerechtigkeit für alle…Es steckt kein Rassismus im Kern der Gewalt, der Schwarze ist ebenso Opfer des Schwarzen, der Mulatte Opfer des Mulatten. Jeder kämpft gegen jeden.“

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/

Luiz Ruffato hatte in Deutschland betont:  ”Die Verewigung der Ignoranz als Herrschaftsinstrument, Erkennungsmarke der Elite, die noch unlängst an der Macht war, läßt sich messen…Respekt gegenüber der Umwelt existiert nicht. Wir haben uns daran gewöhnt, die Gesetze zu umgehen.”

 ”Wir leben tatsächlich in einer dynamischen Gesellschaft, allerdings ist diese auch dynamisch chaotisch und gründet auf zweifelhaften Fundamenten und verkehrten Werten — dies ist eine Erbschaft unserer von Gewalt und Unruhe geprägten Geschichte. Heute blicken wir auf 28 Jahre Demokratie zurück, was nicht wenig ist angesichts der Tatsache, dass es sich um den längsten Zeitabschnitt institutioneller Legalität unserer gesamten Geschichte handelt. Wir sind es gewohnt, mit autoritären Regimen zu leben, selbst wenn diese auf diktatorische Abwege geraten, und haben uns im Sport perfektioniert, die Gesetze zu korrumpieren — einem «Sport», der auf allen Ebenen der Gesellschaft betrieben wird und nicht nur von den Politikern, wie wir es gerne behaupten. Wir fühlen uns als Bürger zweiter Klasse, die stets Pflichten, aber nie Rechte haben, und wir besitzen noch immer eine kolonialistische Mentalität: Wir verhalten uns, als wäre unser Aufenthalt hier nur provisorisch und empfinden keinerlei Verantwortungsgefühl — weder den Nachbarn noch der Gemeinde oder der Umwelt gegenüber. Dieses Gefühl der Nichtzugehörigkeit hat die Voraussetzungen für ein Zusammenleben untergraben: Was in Brasilien allen gehört, gehört niemandem . . 

Die Brasilianer besitzen wohl wirklich freundliche und fröhliche Züge, doch dieses Bild trägt auch sein Negativ in sich: Wir sind intolerant, pflegen Vorurteile und sind scheinheilig. Der Hang, die Existenz der Anderen zu negieren und sie aus dem Blickfeld zu verbannen, ist die Grundlage unserer Kultur.” (Ruffato in der Neuen Zürcher Zeitung)

Die katholische Kirche Brasiliens hat die  Frankfurter Rede von Luiz Ruffato  in ihren Publikationen im Wortlaut abgedruckt.

http://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=2720

Qualitätszeitung „O Globo“ im Resümee, über  die Messeeröffnung: „Seguiu se um combo mortal de discurso de abertura, com destaque para o ministro das Relacoes Exteriores da Alemanha, que defendeu com veemencia a inclusao do Brasil no Conselho de Seguranca da ONU, e o Ruffato, que logo em seguida forneceu alguns contrapontos à idealizacao do Pais do Futuro por parte dos gringos.“ 

”Die derzeitige brasilianische Regierung ist ein Desaster.” Paulo Coelho, bestinformierter brasilianischer Schriftsteller, präsent selbst beim Weltwirtschaftsforum in der Schweiz

Vor dem Hintergrund seiner Bewertung der brasilianischen Regierung erntete Coelho in Frankfurt viel dümmliche Medienkritik. 

Brasiliens Schriftsteller Bernardo Carvalho kritisiert die Buchmesse 2013:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/08/brasilien-schriftsteller-bernardo-carvalho-die-frankfurter-buchmesse-2013-die-deutsche-sicht-auf-brasilien-meine-erfahrungen-in-frankfurt-waren-diesmal-grauenhaft-sehr-schlecht-sicherheit/

Brasilien: Schriftsteller Bernardo Carvalho, die Frankfurter Buchmesse 2013, die deutsche Sicht auf Brasilien. “Meine Erfahrungen in Frankfurt waren diesmal grauenhaft, sehr schlecht.” “Sicherheit im Nicht-Wissen auf deutscher Seite.” **

tags: 

http://de.wikipedia.org/wiki/Bernardo_Carvalho

http://www.deutschlandfunk.de/zwischen-barbarei-und-zivilisation.700.de.html?dram:article_id=84366

Bernardo Carvalho, der als DAAD-Stipendiat ein Jahr in Berlin tätig war,  sagte im Dezember 2013 im Website-Interview in Sao Paulo, die Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien – negativ erlebt zu haben. Die intellektuellen Möglichkeiten eines Diskurses über Brasilien würden verkleinert, man komme  mit “fertiger Politik” – und dies sei schockierend. Auf deutscher Seite sei eine erstaunliche Sicherheit im  Nicht-Wissen über Brasilien festzustellen. “Als ob deren Augen dort nicht offen sein können, um zu sehen, wie die brasilianische Realität ist. Mir wurden unglaubliche Interviewfragen gestellt, die von totaler Unkenntnis zeugten.” Sein Verhältnis zu Deutschland nannte Bernardo Carvalho eigenartig, über die Literatur, es sei wie ein Dialog mit tauben Menschen. Wegen einer bestimmten deutschen Vision von Brasilien, wegen Vorurteilen würden von Brasilien bestimmte Dinge erwartet – aber nur bis zu einer gewissen Grenze. “Es bilden sich neue grauenhafte Klischees über Brasilien – für mich ist das beeindruckend.” Die Vision von Brasilianern über ihr eigenes Land interessiere nicht. “Es bestehen Vorurteile gegenüber der intellektuellen Produktion in Brasilien. Als ob es hier nichts intellektuell Interessantes gäbe für die Welt draußen.”

Erfolgreiche Auslandspropaganda:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/

Tom Schimmeck – „Am besten nichts Neues“:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/29/der-untergang-des-unabhangigen-journalismus-am-besten-nichts-neues-medien-macht-und-meinungsmache-tom-schimmeck/

Steffen  Neubert:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/07/brasilien-wo-man-den-2012-in-bahia-ermordeten-deutschen-touristen-steffen-neubert-in-einem-nummerngrab-beerdigte-friedhof-neben-einem-gewaltgepragten-elendsviertel-von-ilheus-wo-neubert-liegt/

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Steffen Neubert wurde 2012 an einem Strand bei Ilheus   tot aufgefunden – die Polizei ging laut Landesmedien davon aus, daß er erdrosselt wurde. Deutsche Medien meldeten nichts darüber. “Turista alemao é encontrado morto”.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/18/brasilien-gewaltforderung-massive-killerfilm-verbreitung-militarisierungsideologie-neun-von-zehn-bewohnern-der-megacity-sao-paulo-nennen-diese-unsicher-wenig-oder-garnicht-sicher-laut-neuer-stud/

Karneval und Pflicht-Fröhlichkeit:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/22/karneval-in-brasilien-pflicht-frohlichkeit-alegria-als-marktprodukt-sich-zerquetschende-massen-wildnis-der-epileptiker-karnevalsexperte-arnaldo-jabor-analysiert-kulturelle-veranderungen-des-g/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/22/brasiliens-fuhrende-wirtschaftszeitung-valor-economico-uber-lugende-top-managerstudie-uber-330-top-manager-zeigt-das-entscheider-die-angestellten-kunden-und-sogar-die-regierung-anlugen-top/

Bischöfliche Gefangenenseelsorge 2013 über fortdauernde Massaker – kein Thema in Frankfurt:  “ Ainda hoje, com pleno conhecimento do Estado, massacres continuam acontecendo nas ruas, nos presídios, no sistema de saúde e em outros equipamentos que deveriam estar a serviço do bem estar da população, mas que têm se transformado em fonte de extermínio. Encarceramento não é a solução para o fim da criminalidade, pois esta tem raízes complexas e sua redução demanda políticas públicas que vão além da justiça criminal.”

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Ausriß. Anwalt Diego Bandeira vor Sao-Paulo-Parlament 2012 – danach ermordet.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/29/brasilien-wieder-todliches-attentat-auf-menschenrechtsanwalt-verfolgung-von-menschenrechtsaktivisten-unter-der-rousseff-regierung/

Angela Merkel und Menschenrechte in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/11/lateinamerika-reise-von-bundeskanzlerin-angela-merkel-und-die-menschenrechtelaut-dihk-prasident-braun-keine-notwendigkeit-das-thema-besonders-zu-betonen/

Neue Straßenproteste, Folter in Rio:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/15/brasiliens-systemkritikerproteste-2013-wieder-massive-strasenproteste-der-streikenden-lehrer-von-rio-de-janeiro/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/16/brasiliens-gravierende-menschenrechtslage-neue-einzelheiten-uber-foltermethoden-der-sogenannten-befriedungseinheiten-in-rio-slums-laut-landesmedien-in-rocinha-favela-ua-elektroschocks-und-kopf-des/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/03/brasiliens-staatschefin-dilma-rousseff-und-das-marketing-wunder-prasidentin-erscheint-als-kommandant-einer-ethischen-sauberunglandesmedien/

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Zeitungsausriß – Lula bei der Einweihung 2010. Neben ihm der ThyssenKrupp-Chef, ferner Gouverneur Sergio Cabral und Bürgermeister Eduardo Paes Rio de Janeiros, jetzt federführend bei der Vorbereitung von Fußball-WM 2014 und Olympischen Sommerspielen 2016. Cabral untersteht die Militär-und Zivilpolizei des Teilstaats Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/16/brasiliens-gravierende-menschenrechtslage-neue-einzelheiten-uber-foltermethoden-der-sogenannten-befriedungseinheiten-in-rio-slums-laut-landesmedien-in-rocinha-favela-ua-elektroschocks-und-kopf-des/

Schaubühne-Regisseur Thomas Ostermeier in Rio:”Wer bestimmt die Spielregeln – die Wirtschaft oder die Politik? Das ist die wichtigste Frage unserer Zeit.” (Ostermeier in Qualitätszeitung O Globo, Okt. 2013).

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Das gefesselte Opfer in Autoreifen wird mit Benzin übergossen…Brasiliens Scheiterhaufen – kein Diskussionsthema auf der Frankfurter Buchmesse 2013.

Theaterstück über Scheiterhaufen von Rio de Janeiro:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/29/brasiliens-scheiterhaufen-erstmals-in-einer-anklagenden-inszenierung-der-scheiterhaufenstadt-rio-de-janeiro-zu-sehen/

Kölner Städtepartnerschaft mit Rio de Janeiro – was in den offiziellen Erklärungen fehlte:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/16/koln-schliest-stadtepartnerschaft-mit-rio-de-janeiro-oberburgermeister-jurgen-roters-reiste-zum-zuckerhut/

Ehemann einer Militärpolizistin von Rio geköpft – die aktuelle Sicherheitslage in Rio de Janeiro:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/29/brasiliens-gewaltkultur-ehemann-von-militarpolizistin-einer-befriedungseinheit-von-rio-de-janeiro-gekopft/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/04/gesteuerte-medien-spitze-des-eisbergs/

Brasilien und Samba:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/21/brasilien-und-samba/

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Ausriß, Brasiliens Nachrichtenmagazin “Istoé”, Bündnispartner-Kontrolle, uralte Machtmechanismen, Friedensnobelpreisträger Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Kurioser deutscher  Medienzirkus um Altbekanntes, Medienfunktionäre und Politiker in Erklärungsnöten – weil ihre bisherigen offiziellen Versionen erneut in interessantem Kontrast zur Realität stehen.

Journalisten-Überwachung:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/15/brasiliens-qualitatszeitungen-berichten-in-groser-aufmachung-uber-ausspionieren-von-journalisten-der-nachrichtenagentur-associated-press-uberwachung-beobachtung-investigativer-journalisten-h/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

Yoani Sanchez – das Medienexperiment:

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/14/yoani-sanchez-das-medienexperiment-2013-ist-es-moglich-fakten-und-informationen-uber-die-spektakularen-engen-kontakte-der-kubanerin-zu-einflusreichen-politikern-des-rechten-und-rechtsextremen-spe/

Auf der Frankfurter Buchmesse 2013 waren renommierte brasilianische Historiker präsent – indessen kamen hochinteressante Aspekte der Beziehungen Bonns zu Brasilien kurioserweise nicht zur Sprache:

Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

Kriegsverbrecher Gustav Wagner, stellvertretender Kommandant des KZ Sobibor, SS-Oberscharführer,  berüchtigter sadistischer Judenmörder – von der Militärdiktatur Brasiliens nicht ausgeliefert:   „Die deutsche Regierung stellte ebenfalls ein Ersuchen auf Auslieferung, das jedoch vom Obersten Gerichtshof Brasiliens am 22. Juni 1979 zurückgewiesen wurde.“ Wikipedia

Brasiliens nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur: Historisches Archiv von Sao Paulo sucht nach geheim verscharrten Regimegegnern – Wahrheitskommission über Diktaturverbrechen vermutet Leichen von rund 180 ermordeten Oppositionellen in Friedhöfen Perus und Vila Formosa. Willy Brandt, Helmut Schmidt und Brasilien **

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Wie es hieß, wurden die  Leichen der Regimegegner entweder unter falschem Namen verscharrt oder anonym in Massengräber geworfen. Derzeit würden sämtliche Angaben über Beerdigte genau überprüft – rund 50 Jahre nach dem Militärputsch von 1964. In ganz Brasilien war damals diese Praxis üblich. 

Wie die Militärdiktatur Frauen folterte:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/

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“Wo sind unsere Toten?”(Protest nach der Diktatur, für die Aufklärung der Verbrechen des Militärregimes)

“Vom Umgang mit der Diktaturvergangenheit”:  http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

Diktator Geisel und Bundeskanzler Schmidt.

Presidente Ernesto Geisel e Primeiro-Ministro Helmut Schmidt. Der Geisel-Besuch von 1978 in der Bundesrepublik Deutschland – Geisel nimmt im TV auch zur Kritik an der Menschenrechtslage Stellung – die offiziellen Dokumente Brasiliens: http://cafemundorama.files.wordpress.com/2011/11/rpeb_16_jan_fev_mar_1978.pdf

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Die Amtszeit von Diktator Ernesto Geisel: Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog 1975 in einer Polizeizelle Sao Paulos – in Wahrheit wurde er totgefoltert.  Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.

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Clarice Herzog, Witwe des unter Generalspräsident Ernesto Geisel totgefolterten Juden Vladimir Herzog,  und der katholische Menschenrechtsktivist und Leiter der Erzdiözese-Arbeiterseelsorge, Waldemar Rossi, 2011 auf Veranstaltung des Stadtparlaments zu Ehren von Kardinal Paulo Evaristo Arns.

Waldemar Rossi und die nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur Brasiliens: “Nach der Militärdiktatur wurde die Politik des gesellschaftlichen Ausschlusses fortgesetzt – was stets mit der Absenkung des Bildungsniveaus beginnt. Heute wird eine halbalphabetisierte Jugend fabriziert, die sich den Interessen des Systems unterwirft. Lula und Rousseff müßten, könnten dies zum Besseren verändern – doch Lulas Absicht war, um jeden Preis an die Macht zu kommen, keinen gesellschaftlichen Wandel im Lande zu fördern. Dilma Rousseff verfolgt unglücklicherweise die selbe Linie. Überall im Staatsapparat sehen wir Korruption, Brasilien ist kulturell zurückgeblieben. Die Lage ist gravierend. Rousseff hat Schuld an dem Megaskandal um Cachoeira. Die großen Unternehmen, ob Banken, Baufirmen oder Großgrundbesitzer, investierten massiv in Rousseffs Präsidentschaftswahlkampagne – über 100 Millionen Real – betrachteten dies als Investition, verlangen jetzt von Rousseff Gegenleistungen. Sie unterwirft sich diesen Interessen.”

1978 traf General Geisel in der Bundesrepublik Deutschland während des offiziellen Besuchs nach eigenen Angaben mit Bundeskanzler Helmut Schmidt, Außenminister Hans-Dietrich Genscher, Walter Scheel, Helmut Kohl, Franz-Josef Strauß, Hans Filbinger(Schloß Schwetzingen) zusammen, sprach etwa anderthalb Stunden mit Willy Brandt, Präsident der Sozialistischen Internationale. Geisel war zudem im Kernforschungszentrum Jülich. In Bonn auf einer Pressekonferenz auf die Menschenrechte angesprochen, sagte Geisel, Brasilien sorge sich außerordentlich um die Menschenrechte – obwohl oft in schlecht informierten oder tendenziösen Organen anderes gesagt werde. 

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Diktator  General Ernesto Geisel(Operation Condor), deutschstämmig, in dessen Amtszeit der jüdische Journalist Herzog gefoltert und ermordet wurde –  und Willy Brandt, Ausriß. General Geisel war 1976 zu einem offiziellen Besuch in Großbritannien.

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Ausriß: Folterdiktator Ernesto Geisel und sein für die Operation Condor(länderübergreifende Jagd auf Regimegegner) zuständiger Geheimdienstchef Joao Figueiredo. Im Hintergrund der von Oscar Niemeyer entworfene Präsidentenpalast in Brasilia. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/14/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-lieferte-waffen-fur-repression-in-chile-laut-jetzt-veroffentlichten-geheimdokumenten-abkommen-von-diktator-medici-mit-pinochet-geschlo/

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1969 – Jahr der Unterzeichnung des Kulturabkommens sowie des Wissenschafts-und Technologieabkommens mit der Folterdiktatur Brasiliens.

“Wir wollen mehr Demokratie wagen”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/22/mehr-demokratie-wagen-willy-brandt-1969-jahr-in-dem-er-in-bonn-vertrage-mit-der-brasilianischen-folterdiktatur-unterzeichnete/

Walter Scheel(FDP) und Brasiliens Militärdiktatur:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/bundesprasident-walter-scheel-1978-anlaslich-des-besuchs-von-diktator-ernesto-geisel-in-bonndie-freundschaft-zwischen-brasilien-und-der-bundesrepublik-deutschland-kann-als-modell-fur-die-nord-sud/

Hans-Dietrich Genscher (FDP) und Brasiliens Militärdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/14/deutsch-brasilianischer-atomvertrag-und-ermordung-des-judischen-journalisten-herzog-durch-die-militardiktatur-1975-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-erinnert-an-historische-f/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

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“Live Tripoli” von der früher recht glaubwürdigen BBC, gängige Methoden im psychologischen Krieg. Der Londoner BBC-TV-News-Moderator über die feiernden Inder mit den indischen Fahnen: “This is a people in Tripoli, Green Square, celebrations…”

Libyenkrieg und Medienmethoden:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/29/libyenkrieg-die-welt-lacht-uber-die-bbc-und-ihre-methoden-siegesfeier-in-tripolis-mit-indern-und-indischen-fahren-anklicken/

Lulas Lob für Auslandsmedien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/04/lula-lobt-in-rio-uberschwenglich-auslandsmedien-fur-deren-berichterstattung-stets-harsche-kritik-an-nationalen-medien-elogios-para-a-imprensa-de-fora/

Guido Westerwelle in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/26/guido-westerwelle-war-gestern-der-spiegel-westerwelle-in-brasilien-keinerlei-kritik-an-gravierenden-menschenrechtsverletzungensystematische-folter-todesschwadronen-liquidierung-von-menschen/

Pelé und die Folterdiktatur:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/31/fusball-wm-2014-in-brasilien-grose-auch-in-mitteleuropa-bejubelte-fusballidole-pele-was-in-den-allermeisten-pele-texten-immer-fehlt/

Brasiliens deutschstämmiger Folterdiktator Ernesto Geisel in der Bundesrepublik Deutschland 1978. Fotoserie. Treffen mit Bundespräsident Walter Scheel(FDP), Bundeskanzler Helmut Schmidt(SPD), Außenminister Hans-Dietrich Genscher(FDP), Willy Brandt, Helmut Kohl, Franz-Josef Strauß, Hans Filbinger, Dietrich Stobbe. “Brauner Bluff”. Der Spiegel. UNO-Experte Manfred Nowak: Diktaturverbrechen müssen bestraft werden. Wie das Militärregime Frauen folterte… **

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    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

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