Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasiliens nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur: Historisches Archiv von Sao Paulo sucht nach geheim verscharrten Regimegegnern – Wahrheitskommission über Diktaturverbrechen vermutet Leichen von rund 180 ermordeten Oppositionellen in Friedhöfen Perus und Vila Formosa. Willy Brandt(SPD), Helmut Schmidt(SPD), Walter Scheel(FDP), Hans-Dietrich Genscher(FDP) und Brasilien

Wie es hieß, wurden die  Leichen der Regimegegner entweder unter falschem Namen verscharrt oder anonym in Massengräber geworfen. Derzeit würden sämtliche Angaben über Beerdigte genau überprüft – rund 50 Jahre nach dem Militärputsch von 1964. In ganz Brasilien war damals diese Praxis üblich. 

Wie die Militärdiktatur Frauen folterte:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/

Deutscher Bundespräsident Walter Scheel, FDP: “Die Toleranz ist das Grundprinzip der brasilianischen Rassendemokratie. Konflikte friedlich zu lösen, ist alte Tradition in ihrem Land.” Scheel zeichnete den Folterdiktator Ernesto Geisel während der Militärdiktatur mit dem Großkreuz zum Bundesverdienstorden der Sonderklasse aus.

Lula war Diktatur-Informant, laut neuem Buch: 

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/

Helmut Schmidt/SPD – Mitherausgeber des Wochenblatts DIE ZEIT, 2015 gestorben – was alles in den Nachrufen fehlt:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/10/helmut-schmidtspd-2015-gestorben-was-alles-in-den-nachrufen-fehlt/

Kriegsverbrecher Gustav Wagner, stellvertretender Kommandant des KZ Sobibor, SS-Oberscharführer,  berüchtigter sadistischer Judenmörder – von der Militärdiktatur Brasiliens nicht ausgeliefert:   „Die deutsche Regierung stellte ebenfalls ein Ersuchen auf Auslieferung, das jedoch vom Obersten Gerichtshof Brasiliens am 22. Juni 1979 zurückgewiesen wurde.“ Wikipedia

Sobibor – rund 250000 ermordete Juden.

Amnesty-International-Nachrichten:

NACHRICHTEN

Brasilien

Ein Folterer macht Karriere

Ricardo Fayad ist heute Brigadegeneral – während der Diktatur von 1964 bis 1985 hatte er sich als ausgebildeter Mediziner an Folterungen politischer Gefangener beteiligt. In einer Kaserne in Rio de Janeiro bestimmte er die Methoden: Celia Manes erhielt im fünften Schwangerschaftsmonat Elektroschocks an Ohren, Brüsten und Vagina – ihr Sohn kam später taubstumm zur Welt. Jabas Silva Marques wurde mit dem Kopf in Fässer voller Urin und Kot getaucht. Luis Tenorio, der mit Fayad zusammen Examen gemacht hatte, traf seinen früheren Kommilitonen plötzlich als Peiniger in der Folterzelle wieder.

1994 entzog die brasilianische Ärztekammer dem schwerbelasteten Offizier die Zulassung. Doch Staatschef Fernando Cardoso ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern belohnte Fayad im Februar mit einem hohen Posten: Er machte ihn zum stellvertretenden Gesundheitsdirektor der Streitkräfte. Regimegegner von einst, die Ärzteschaft und auch amnesty international protestieren, ebenso Vertreter der katholischen Kirche. Kardinal Evaristo Arns und Pastor Jaime Wright, die zusammen ein „Weißbuch“ über Opfer und Täter der Diktatur herausgegeben haben, bezeichnen Fayads Ernennung als „Schande“. Die Beförderung sei „peinlich für Brasilien“, sagte Wright, dessen Bruder in der Diktaturzeit ermordet worden war. Im April schließlich bittet Fayad wegen „psychischen Drucks“ um eine sechsmonatige Beurlaubung. Er wird somit nicht seines Postens enthoben und kann, wenn sich die Aufregung gelegt hat, hochbezahlt in den Streitkräften weiterarbeiten.
Cardoso, als Staatschef auch oberster Befehlshaber der Armee, behauptet, von Fayads Foltervergangenheit nichts gewußt zu haben. Er begünstigte schon einmal einen Folterer. Als Außenminister machte er Oberst Armando Avolio zum Militärattaché in London, als Präsident beließ er ihn im Amt. Erst internationale Proteste erzwangen die Abberufung.

Unterdessen konnte Brasiliens couragierte Gefangenenseelsorge nachweisen, daß es die mehrfach angeprangerten Massenfolterungen von Häftlingen bis heute gibt. Wie der österreichische Pfarrer Günther Zgubic gegenüber dem ai-JOURNAL erklärte, bestätigte das Gerichtsmedizinische Institut von Sao Paulo, daß in der berüchtigten Depatri-Anstalt über hundert Gefangene tagelang geschlagen wurden. Ein Häftling starb. Zgubic: „Sogar Kranke werden gefoltert. Wärter schlagen mit Eisenknüppeln auf Gefangene, bis der Schädel aufsplittert.“
Klaus Hart

“Wer die Botschaft der Menschenrechte überhört, wird sich früher oder später auf der Verliererseite der Geschichte befinden.” Joachim Gauck 2013 vor dem Menschenrechtsrat in Genf, laut Kalender des Auswärtigen Amtes.

http://www.amnesty.de/journal/2009/juni/kolumne-kopf-unter-wasser

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“Wo sind unsere Toten?”(Protest nach der Diktatur, für die Aufklärung der Verbrechen des Militärregimes)

“Vom Umgang mit der Diktaturvergangenheit”:  http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

Diktator Geisel und Bundeskanzler Schmidt.

Presidente Ernesto Geisel e Primeiro-Ministro Helmut Schmidt. Der Geisel-Besuch von 1978 in der Bundesrepublik Deutschland – Geisel nimmt im TV auch zur Kritik an der Menschenrechtslage Stellung – die offiziellen Dokumente Brasiliens: http://cafemundorama.files.wordpress.com/2011/11/rpeb_16_jan_fev_mar_1978.pdf

Diktator Geisel nennt die Ermordung von Regimegegnern eine Notwendigkeit – in Gespräch mit General Dale Coutinho(zitiert in Nachrichtenmagazin Veja 2003): 

Geisel: „Brasilien wird heute als eine Oase angesehen.“

Dale Coutinho: „Ah, die Dinge haben sich sehr verbessert. Unter uns gesagt, läuft es besser, seit wir begonnen  haben zu töten. Wir haben begonnen zu töten.“

Geisel:“Denn vorher hat man einen festgenommen – und der kam dann wieder frei. Coutinho, Töten ist zwar barbarisch, aber ich denke, das muß sein.“

Veja:“Der Kongreßabgeordnete Ulysses Guimaraes verglich Geisel mit Ugandas Diktator Idi Amin…Geisel, General der demokratischen Öffnung, war für politischen Mord…Geisel wollte die Fortsetzung der  Ausrottungspolitik.“

Die brasilianische Militärdiktatur produzierte in Rio de Janeiro Napalm im Stadtteil Bonsucesso und setzte es gegen Regimegegner u.a. 1972  in Araguaia ein. 

Der Juso-Bundesvorstand erklärt:”Es ist geradezu eine abenteuerliche Politik, einer Diktatur, die zur Nutzung ihrer machtpolitischen Interessen noch nie Skrupel bei der Auslöschung von Menschenleben gezeigt hat, die radikalsten Vernichtungsmöglichkeiten in die Hand zu geben.Die Anwesenheit des Diktators Geisel in der BRD ist eine Provokation für alle Demokraten.” Der damalige Juso-Vorsitzende heißt Gerhard Schröder.

Bei Demos in Köln und Düsseldorf, gegen die Polizeieinheiten des damaligen SPD-Ministerpräsidenten Kühn mit aller Härte vorgehen, werden Parolen wie”Völkermorde und KZ findet der Herr Geisel nett” oder „Kein Atomgeschäft mit Folterern” gerufen.

1976 wird er zudem Präsident der Sozialistischen Internationale, an deren Spitze er sich weltweit für Frieden, Demokratie und Menschenrechte engagiert.” (Willy-Brandt-Forum Unter den Linden, Berlin)

Im Willy-Brandt-Forum Unter den Linden ist kurioserweise über Brandts Beziehungen zur Folterdiktatur Brasiliens nichts zu finden, nicht einmal ein Foto über eines der Treffen Brandts mit Diktatoren wie Geisel. 

Erich Kästner: “Ich könnte euch Verschiedenes erzählen, was nicht in euern Lesebüchern steht. Geschichten, welche im Geschichtsbuch fehlen, sind immer die, um die sich alles dreht”.

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Die Amtszeit von Diktator Ernesto Geisel: Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog 1975 in einer Polizeizelle Sao Paulos – in Wahrheit wurde er totgefoltert.  Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.

Herzog war 1937 in Kroatien geboren worden, floh im zweiten Weltkrieg mit den Eltern Zigmund und Zora Herzog wegen der Besetzung durch die Nazis über Italien nach Brasilien.  

Der Fernsehdirektor und Journalist war eine bekannte Person der Mittelschicht und vom Militärregime nicht festgenommen oder verhaftet, sondern  für den 25.  Oktober 1975 zwecks Erteilung von Auskünften zum Sitz der politischen Polizei bestellt worden – das macht vorstellbar, wie die Diktatur mit nicht bekannten Oppositionellen, mutmaßlichen Oppositionellen etwa der Unterschicht, in den Slums umging, Aktionsfeld der Todesschwadronen des Regimes. 

„Du hättest alle Juden töten sollen“:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/

Wer damals in Brasilien Folterer ausbildete – der französische General mit Afrikaerfahrung:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/05/franzosischer-general-war-folter-lehrer-wahrend-brasiliens-diktaturzeit-regierung-in-paris-wuste-von-regime-verbrechen/

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Clarice Herzog, Witwe des unter Generalspräsident Ernesto Geisel totgefolterten Juden Vladimir Herzog,  und der katholische Menschenrechtsktivist und Leiter der Erzdiözese-Arbeiterseelsorge, Waldemar Rossi, 2011 auf Veranstaltung des Stadtparlaments zu Ehren von Kardinal Paulo Evaristo Arns.

Waldemar Rossi und die nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur Brasiliens: “Nach der Militärdiktatur wurde die Politik des gesellschaftlichen Ausschlusses fortgesetzt – was stets mit der Absenkung des Bildungsniveaus beginnt. Heute wird eine halbalphabetisierte Jugend fabriziert, die sich den Interessen des Systems unterwirft. Lula und Rousseff müßten, könnten dies zum Besseren verändern – doch Lulas Absicht war, um jeden Preis an die Macht zu kommen, keinen gesellschaftlichen Wandel im Lande zu fördern. Dilma Rousseff verfolgt unglücklicherweise die selbe Linie. Überall im Staatsapparat sehen wir Korruption, Brasilien ist kulturell zurückgeblieben. Die Lage ist gravierend. Rousseff hat Schuld an dem Megaskandal um Cachoeira. Die großen Unternehmen, ob Banken, Baufirmen oder Großgrundbesitzer, investierten massiv in Rousseffs Präsidentschaftswahlkampagne – über 100 Millionen Real – betrachteten dies als Investition, verlangen jetzt von Rousseff Gegenleistungen. Sie unterwirft sich diesen Interessen.”

1978 traf General Geisel in der Bundesrepublik Deutschland während des offiziellen Besuchs nach eigenen Angaben mit Bundeskanzler Helmut Schmidt, Außenminister Hans-Dietrich Genscher, Walter Scheel, Helmut Kohl, Franz-Josef Strauß, Hans Filbinger(Schloß Schwetzingen) zusammen, sprach etwa anderthalb Stunden mit Willy Brandt, Präsident der Sozialistischen Internationale. Geisel war zudem im Kernforschungszentrum Jülich. In Bonn auf einer Pressekonferenz auf die Menschenrechte angesprochen, sagte Geisel, Brasilien sorge sich außerordentlich um die Menschenrechte – obwohl oft in schlecht informierten oder tendenziösen Organen anderes gesagt werde. 

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Diktator  General Ernesto Geisel(Operation Condor), deutschstämmig, in dessen Amtszeit der jüdische Journalist Herzog gefoltert und ermordet wurde –  und Willy Brandt, Ausriß. General Geisel war 1976 zu einem offiziellen Besuch in Großbritannien.

“Das Nazi-Gesicht der brasilianischen Diktatur”. “The Nazi Face of the Brazilian Diktatorship”. Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe Frei Betto.

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Ausriß: Folterdiktator Ernesto Geisel und sein für die Operation Condor(länderübergreifende Jagd auf Regimegegner) zuständiger Geheimdienstchef Joao Figueiredo. Im Hintergrund der von Oscar Niemeyer entworfene Präsidentenpalast in Brasilia. 

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KEINE Ergebnisse gefunden. (Ausriß)

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

Foltermethoden – Krokodile und Cobra gegen Gefangene: Laut Angaben von Folteroffizieren der Militärdiktatur wurden u.a. in Rio de Janeiro auch Krokodile und eine Cobra eingesetzt. Die etwa sechs Meter lange Schlange ließ man in dem völlig verdunkelten Raum frei, in dem sich der Häftling befand. Krokodile wurden auf die nackten Körper von weiblichen Häftlingen gesetzt. Cecilia Coimbra, langjährige Vorsitzende der Anti-Folter-Organisation „Tortura nunca mais“ berichtete, daß die Folterer sie nackt an einen Stuhl fesselten und dann ein kleines Krokodil auf ihrem Körper entlangklettern ließen. In einem berüchtigten Folterzentrum in Petropolis bei Rio de Janeiro war es üblich, nach Folterungen erschossene Regimegegner in Stücke zu hacken. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/14/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-lieferte-waffen-fur-repression-in-chile-laut-jetzt-veroffentlichten-geheimdokumenten-abkommen-von-diktator-medici-mit-pinochet-geschlo/

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1969 – Jahr der Unterzeichnung des Kulturabkommens sowie des Wissenschafts-und Technologieabkommens mit der Folterdiktatur Brasiliens.

“Wir wollen mehr Demokratie wagen”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/22/mehr-demokratie-wagen-willy-brandt-1969-jahr-in-dem-er-in-bonn-vertrage-mit-der-brasilianischen-folterdiktatur-unterzeichnete/

Joachim Gauck in Brasilien 2013:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

Die Macht der Berichterstattungsvorschriften:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/14/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-die-macht-der-berichterstattungsvorschriften-systemkritische-autoren-geschickt-ausgebremst-gravierende-menschenrechtsprobleme-systematische-folter/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/18/brasiliens-politik-jose-dirceu-ex-minister-verurteilt-und-inhaftiert-wegen-bandenbildung-und-aktiver-korruption-als-autor-der-friedrich-ebert-stiftung-anklicken/

“Fernando Gabeira ist eine Kanaille, ein Opportunist.” Menschenrechtsaktivist Ivan Seixas reagiert auf Haltung des Grünen-Politikers zu Diktaturaktivist Romeu Tuma. “Gabeira erweist seinem Land, dessen Geschichte einen schlechten Dienst.” Goethe-Institut Sao Paulo, Vergangenheitsbewältigung **

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Am Rande des vom Goethe-Institut Sao Paulo in der städtischen Rechtsfakultät veranstalteten Expertenseminars über Vergangenheitsbewältigung äußerte sich Ivan Seixas im Website-Interview zu Gabeiras Positionen gegenüber dem Diktaturaktivisten und jetzigen Kongreßsenator Romeu Tuma, der Chef des Folterzentrums der Militärdiktatur war. Gabeira wurde von der brasilianischen Presse  mit den Worten zitiert:”Heute sind wir Freunde, haben alles komplett vergessen.”

http://pt.wikipedia.org/wiki/Romeu_Tuma

http://www.bpb.de/publikationen/JU16H0,0,Vom_Umgang_mit_der_Diktaturvergangenheit.html

Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/10/12/o-iraque-e-aqui-der-irak-ist-hier-hit-von-jorge-aragao/

 Ivan Seixas, Direktor des “Memorial da Resistencia” in Sao Paulo sowie Präsident des Rates zur Verteidigung der Menschenrechte im Teilstaat Sao Paulo, nannte Gabeiras Haltung absurd:”Gabeira spielt die Rolle der Desinformation über die Diktaturvergangenheit. Gabeiras Buch`O que isso, companheiro` ist lügnerisch, großer Unsinn. Gabeira ist heute ein Politprofi und macht heute, mit jener Haltung zu Tuma,  eine noch schlechtere Figur als damals. Tuma war Verhörleiter, orientierte die Folterer, aus den politischen Gefangenen ganz bestimmte Informationen herauszuholen. Und die Folterer traktierten dann auch die Regimegegner entsprechend Tumas Linie. Tuma nahm an den Folterungen teil – darüber gibt es Zeugenberichte. Wir alle in dem Gebäude des Repressionszentrums hörten ja die Folterungen mit – es gab keine akustische Abschirmung. Wir hörten, wer getötet wurde, wie er endete. Wenn Gabeira jetzt sagt, alles komplett vergessen, erweist er Brasilien und seiner Geschichte einen schlechten Dienst. Gabeira verhält sich unethisch, ist unglaubwürdig, ein Opportunist, eine Kanaille. Und Opportunisten ist jedes Mittel recht. Von solchen Leuten wird heute Brasiliens Politik geformt. Gabeira verfolgt sein eigenes opportunistisches Projekt, verhält sich wahltaktisch. Seine Beziehung zu Sao Paulos Gouverneur José Serra, die Sache mit Senatorin Marina Silva sagen genug.”

Auf der Eröffnungssitzung des Expertenseminars im “Salao nobre” der Rechtsfakultät nannte Ivan Seixas die heute übliche Folter sowie die häufigen Blutbäder und Massaker ein “Erbe der Militärdiktatur”. Dagegen müsse man kämpfen. Folterer unter Diktator Getulio Vargas seien auch unter dem Militärregime zwischen 1964 und 1985 als Folterer tätig gewesen. Zilda Marcia Iokoi von Sao Paulos Bundesuniversität bekräftigte auf dem Seminar die Analysen von Ivan Seixas. Die Menschenrechtsaktivistin war zur Diktaturzeit ebenso wie Seixas barbarisch gefoltert worden. Die Freundschaft zwischen Staatschef Lula und Folterer Romeu Tuma sei zu verurteilen.

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/29/foltertechnologie-der-bundesrepublik-deutschland-an-brasilianische-folter-diktatur-in-den-siebziger-jahren-erlautert-menschenrechtsaktivist-ivan-seixas-auf-expertenseminar-des-goethe-instituts-sao-pa/

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Ivan Seixas auf Expertenseminar des Goethe-Instituts Sao Paulo.

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/25/brasiliens-grunen-politiker-uber-ex-chef-des-diktatur-folterzentrums-heutiger-kongressenator-und-lula-freundheute-sind-wir-freunde-haben-alles-komplett-vergessen-romeu-tuma-uber-diktaturgegner/

Das Expertenseminar des Goethe-Instituts wird im gleichen Saal veranstaltet wie das internationale Menschenrechtstribunal: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/06/menschenrechtstribunal-in-sao-paulo-verurteilt-brasilianischen-staat-wegen-folter-gefangnis-horror-kriminalisierung-von-armen-und-sozialbewegungen-sowie-wegen-bruchs-internationaler-menschenrechtsab/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/20/goethe-institut-sao-paulo-seminar-mit-marianne-birthler-uber-vergangenheitsbewaltigung-in-brasilien/

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Gabeira und Enzensberger im Goethe-Institut Sao Paulo.

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/13/hans-magnus-enzensberger-sao-paulo-goethe-institut/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/07/09/tropa-de-elite-berlinale-gewinner-brasilianischer-filmhit-uberraschend-doch-noch-in-den-deutschen-kinos-start-am-6-august-fur-brasilieninteressiertebeinahe-ein-mus-dokumentarischer-spielfilm/

Vergessen und verdrängen – Brasiliens problematische Erinnerungskultur. „Memorial da Resistencia“(2009)

Nicht wenige Brasilianer tragen den amtlichen Vornamen Hitler, Diktaturaktivisten und sadistische Folterknechte der nazistisch inspirierten Militärdiktatur gehören zur derzeitigen Regierungsallianz von Staatschef Lula, ohne daß dies eine kritische öffentliche Diskussion auslöst. Nur eine geringe Zahl von Intellektuellen, Juristen und Diktaturgegnern nennt Brasiliens unterentwickelte Erinnerungskultur verhängnisvoll für die Demokratie.

1985 endet nach 21 Jahren Brasiliens Militärdiktatur, doch erst jetzt, 2009, gelingt es politischen Gefangenen von einst nach langem Kampf, daß in Sao Paulos früherem Folterzentrum, einem  fünfstöckigen Gebäude, wenigstens vier Häftlingszellen in ein „Memorial des Widerstands“  verwandelt werden. Bei der Einweihung erinnert sich Francisca Soares in einer der Zellen an den Horror von damals, die erlittenen Torturen.

„Ja, ich wurde gefoltert – zu uns wurden sogar Verwundete, Angeschossene reingeworfen, die schleifte man über die Korridore.“

Francisca Soares erinnert sich gut an den damaligen Chef des Folterzentrums, an Romeu Tuma. Heute ist er Kongreßsenator einer Rechtspartei, nennt sich einen Freund von Staatschef Lula, dem früheren Gewerkschaftsführer, trifft ihn öfters im Präsidentenpalast von Brasilia.

“Wir sind darüber empört und traurig– es ist sehr eigenartig, daß sich unsere linken Politiker so gut mit Romeu Tuma verstehen. Aber man kann nichts dagegen machen – so ist nun einmal Demokratie. Und da muß man eben ertragen, daß Romeu Tuma und andere solcher Figuren immer wiedergewählt werden.“

Elektroschocks, Kopf in den Wassereimer, Aufhängen an den Füßen –  Francisco Prado erlitt sieben Jahre lang so ziemlich alle gängigen Foltermethoden, erinnert sich ebenfalls gut an Romeu Tuma.

“Tuma war ein sadistischer Folterer. Am Diktaturende säuberte er hier die Archive, nahm die Hälfte der Dokumente mit. Wir wissen, wo sie sind, aber man kommt nicht ran. Als Lula zum Staatschef gewählt wurde, dachten wir, er öffnet die Geheimarchive der Diktaturzeit – doch er tut es eben nicht. Heute werden auf allen Polizeiwachen Brasiliens die Festgenommenen, die Häftlinge gefoltert.“

Alle früheren Widerstandskämpfer entsetzt, daß Romeu Tumas damaliger Parteichef der Regimepartei ARENA, José Sarney,  mit Unterstützung Lulas jetzt zum Präsidenten des Nationalkongresses gewählt wurde. Marcelo Araujo, Leiter des Widerstandsmemorials, vereinbarte daher mit Jana Binder vom Goetheinstitut Sao Paulo eine Serie von Veranstaltungen über die so grundsätzlich verschiedene Erinnerungskultur beider Länder.

Jana Binder: “Marcelo Araujo kaum auf uns zu, sagte, daß Deutschland ja eine sehr, sehr starke Tradition hat, sich mit der eigenen Geschichte zu beschäftigen, was ja in Brasilien ganz anders ist. Die Eröffnung von diesem Memorial, dieser Erinnerungsstätte ist ja für die Brasilianer was relativ Neues. Wir müssen quasi erinnern, nur wenn sich alle daran erinnern, wird es nicht noch einmal passieren – das ist ja der deutsche Zugang zu dem Thema. Und in Brasilien ist ja eher, wir vergessen das, wir lassen das Alte hinter uns, wir fangen neu an und gucken garnicht zurück.“

Daß ausgerechnet jemand wie Romeu Tuma heute ein hoher, einflußreicher Politiker ist, nennt Jana Binder daher aus deutscher Sicht eine „total verrückte Situation“.

Brasiliens deutschstämmiger Bundes-Staatsanwalt Marlon Weichert aus Sao Paulo klagte in Washington vor der Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten seine eigene Regierung an, Diktaturverbrecher unter Berufung auf ein Amnestiegesetz nicht zu bestrafen – und damit gegen internationale Menschenrechtsabkommen zu verstoßen. Straffreiheit für Diktaturverbrecher sporne die Folterer von heute regelrecht an:

Marlon Weichert: „Viele wollen über ihre Mitwirkung bei Diktaturverbrechen nicht aussagen – denn käme die Wahrheit heraus, müßten Biographien völlig umgeschrieben werden. Doch es gibt eben die Überzeugung, daß man die Wahrheit vertuschen müsse, daß es vorteilhafter sei, über all diese Probleme nicht zu reden. Das ist eine Frage der Werte und der Kultur.“

In der Diktaturzeit hatte der heutige Staatschef Lula 1979 in einem Interview auch seine Sicht zu Adolf Hitler klargestellt: „Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Veranlagung, die Bereitschaft, die Kraft, die Hingabe.“

Bundespräsident Walter Scheel 1978, anläßlich des Besuchs von Diktator Ernesto Geisel in Bonn:”Die Freundschaft zwischen Brasilien und der Bundesrepublik Deutschland kann als Modell für die Nord-Süd-Beziehungen dienen.” “Brasilien will die Atombombe”. **

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General Geisel 1978 in der Bundesrepublik Deutschland: http://cafemundorama.files.wordpress.com/2011/11/rpeb_16_jan_fev_mar_1978.pdf

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/brasiliens-militardiktatur-der-atomvertrag-mit-bonn-von-1975-brasilianische-organisationen-mobilisieren-gegen-verlangerung-2014-willy-brandt-helmut-schmidt-hans-dietrich-genscher-und-die-bilater/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

 Außenminister Genscher und sein brasilianischer Amtskollege Azeredo da Silveira unterzeichnen das Atomabkommen in Bonn 1975 – im selben Jahr wird in Sao Paulo der jüdische Journalist Vladimir Herzog totgefoltert. 

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Ausriß.

Politik muß der Freiheit und der

Würde jedes einzelnen Menschen
dienen.
Aber Freiheit und Verantwortung
gehören für uns Liberale
untrennbar zusammen.  Hans-Dietrich Genscher

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-historisches-archiv-von-sao-paulo-sucht-nach-geheim-verscharrten-regimegegnern-wahrheitskommission-uber-diktaturverbrechen-vermutet-l/

Brasiliens Militärdiktatur – die Reise von Bundeskanzler Helmut Schmidt 1979, Treffen mit Präsident General Joao Figueiredo in Brasilia, Gouverneur Paulo Maluf in Sao Paulo: Ansprachen, Zeitgeist. Paulo Maluf und die Massengräber. Maluf heute auf der Interpol-Fahndungsliste, anklicken. “Wikipedia: Paulo Maluf gilt als Inbegriff der Korruption in Brasilien.[1]” **

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http://cafemundorama.files.wordpress.com/2011/11/rpeb_21_mar_abr_mai_jun_1979.pdf

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Diktator Joao Figueiredo und Bundeskanzler Helmut Schmidt prosten sich in Brasilia zu.

Video des Schmidt-Besuchs anklicken: http://video.rnp.br/portal/video/video.action;jsessionid=3B01E5D579E6C48AE6A1BCAAEF27928B?idItem=3651

Diktator Geisel und Bundeskanzler Schmidt.

Presidente Ernesto Geisel e Primeiro-Ministro Helmut Schmidt. Der Geisel-Besuch von 1978 in der Bundesrepublik Deutschland – Geisel nimmt im TV auch zur Kritik an der Menschenrechtslage Stellung – die offiziellen Dokumente Brasiliens: http://cafemundorama.files.wordpress.com/2011/11/rpeb_16_jan_fev_mar_1978.pdf

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/16/helmut-schmidt-und-lula-lulas-sonderbeziehungen-zu-deutschland/

http://www.amnesty.de/journal/2009/juni/kolumne-kopf-unter-wasser

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http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/14/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-lieferte-waffen-fur-repression-in-chile-laut-jetzt-veroffentlichten-geheimdokumenten-abkommen-von-diktator-medici-mit-pinochet-geschlo/

Wikipedia:  Paulo Maluf gilt als Inbegriff der Korruption in Brasilien.[1] Im September 2005 kamen er und sein Sohn Flávio Maluf für einige Wochen in Untersuchungshaft.[2]

Seit 2004 ermittelt die brasilianische Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Überweisung von 100 Millionen US-Dollar von Konten in der Schweiz – unter anderem bei der UBS – in die City of London.

Im Jahre 2007 wurde eine Anklage gegen ihn in New York eingereicht wegen des Diebstahls von 11,6 Millionen US-Dollar aus Geldern eines öffentlichen Bauvorhabens, für das er als Bürgermeister von Sao Paulo verantwortlich war. Damals seien überhöhte Rechnungen ausgestellt worden. Insgesamt waren in den Jahren 1997 bis 1999 rund 140 Millionen US-Dollar über ein Konto geflossen, über das Maluf Vollmacht hatte.[3] Die Gelder wurden über die Safra National Bank in New York auf Konten in Jersey geleitet, die von Paulo Maluf kontrolliert worden seien. Aufgrund dieser Anklage wurde Maluf wegen Veruntreuung staatlicher Gelder und Geldwäsche von Interpol auf die Fahndungsliste gesetzt, so dass ihm in 181 Ländern die Verhaftung droht.[4]

Im August 2012 wurde bekannt, dass Maluf mehr als 200 Millionen US-Dollar unter Beteiligung der Deutschen Bank illegal von Genf in das britische Steuerparadies Jersey transferierte – öffentliche Gelder der Stadt São Paulo, aus den Jahren 1993 bis 1996, aus seiner er Zeit als Bürgermeister. Die Stadt Sao Paulo prüft derzeit, die Deutsche Bank auf Rückzahlung des Geldes zu verklagen.[5] Das Ergebnis der Untersuchungen und die zu erwartende Verurteilung Malufs wird als ein wichtiges Signal an jene in Brasilien gewertet, die Gelder in Steuerparadiese transferieren.

http://www.interpol.int/Wanted-Persons/(wanted_id)/2009-13608

malufinterpol13.jpg

Ausriß.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/24/brasiliens-militardiktatur-ehemaliges-folterzentrum-in-sao-paulo-wandgemalde-putschjahr-1964-zum-50-jahrestag-viele-veranstaltungen-der-wahrheitskommission-uber-diktaturverbrechen-geplant/

José Sarney, Chef der Diktaturpartei ARENA, über Helmut Schmidt:   Estava conversando outro dia com o Helmut Schmidt, que foi primeiro-ministro da Alemanha. Ele não é um homem muito modesto, a gente pode até dizer que é muito vaidoso. E ele então me contou a seguinte história: “Eu me preparei para ser chanceler da Alemanha, me considerava o homem mais preparado da Alemanha para dirigi-la; fiz uma carreira política brilhante, sou um intelectual que conheço todos os problemas do país, me preparei para governá-la e fui chanceler”.

  ”Num dos encontros com o primeiro-ministro Helmut Schmidt, ficou assegurada a continuidade do acordo nuclear firmado no governo Geisel. Foi assinado um contrato de empréstimo de 62,2 milhões de dólares, repassados pelo Banco Alemão de Reconstrução em favor da Nuclebrás.”

Katholische Kirche Brasiliens, Kardinal Paulo Evaristo Arns und die Militärdiktatur:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/

Paulo Maluf, Massengräber, Verschwundene:

Hintergrundtext(2010):

Brasiliens Massengräber


„Wenn die Toten da reingeschmissen werden, sind das Szenen wie in diesen
Holocaustfilmen“, beklagen sich Anwohner von Massengräber-Friedhöfen der größten lateinamerikanischen Demokratie. In der Tat wird seit der Diktaturzeit vom Staat die Praxis beibehalten, nicht identifizierte, zu „Unbekannten“ erklärte Tote in Massengräbern zu verscharren.

Die Kirche protestiert seit Jahrzehnten dagegen und sieht darin ein gravierendes ethisch-moralisches Problem, weil es in einem Land der Todesschwadronen damit auch sehr leicht sei, unerwünschte Personen verschwinden zu lassen. In der Megacity Sao Paulo mit ihren mehr als 23 Millionen Einwohnern empört sich der weltweit angesehene Menschenrechtspriester Julio Lancelotti: „In Brasilien wird monatlich eine erschreckend hohe Zahl von Toten anonym in Massengräbern verscharrt, verschwinden damit Menschen auf offiziellem Wege, werden als Existenz für immer ausgelöscht. Wir von der Kirche nehmen das nicht hin, versuchen möglichst viele Tote zu identifizieren, um sie  dann auf würdige Weise christlich zu bestatten. Wir brauchten einen großen Apparat, ein großes Büro, um alle Fälle aufklären zu können – dabei ist dies eigentlich Aufgabe des Staates!“

Padre Lancelotti erinnert daran, daß während der 21-jährigen Diktaturzeit in
Sao Paulo von den Machthabern 1971 eigens der Friedhof Dom Bosco geschaffen wurde, um dort zahlreiche ermordete Regimegegner heimlich gemeinsam mit jenen unbekannten Toten, den sogenannten Indigentes, in Massengräber zu werfen. Wie die Menschenrechtskommission des Stadtparlaments jetzt erfuhr, wurden seit damals allen Ernstes 231.000 Tote als Namenlose verscharrt – allein auf diesem Friedhof. Heute kommen Monat für Monat dort zwischen 130 und 140 weitere Indigentes hinzu.

Nach einem Massaker an Obdachlosen Sao Paulos kann Priester Lancelotti zufällig auf dem  Friedhof Dom Bosco beobachten, wie sich der Staat der Namenlosen entledigt: “Als der Lastwagen kommt und geöffnet wird, sehe ich mit Erschrecken, daß er bis obenhin voller Leichen ist. Alle sind nackt und werden direkt ins Massengrab geworfen. Das wird zugeschüttet – und fertig. Sollten wir später noch Angehörige ermitteln, wäre es unmöglich, die Verstorbenen in der Masse der Leichen wiederzufinden. Was sage ich als Geistlicher dann einer Mutter?“ Lancelotti hält einen Moment inne, reflektiert: „Heute hat das Konzentrationslager keinen Zaun mehr, das KZ ist sozusagen weit verteilt – die Menschen sind nach wie vor klar markiert, allerdings nicht auf der Kleidung, sondern auf dem Gesicht, dem Körper. Und sie werden verbrannt, verscharrt, wie die Gefangenen damals, und es gibt weiter Massengräber.“

Was in Sao Paulo geschieht, ist keineswegs ein Einzelfall. In der nordostbrasilianischen Millionenstadt Fortaleza leiden die Anwohner des Friedhofs „Bom Jardim“ seit Jahren bei den hohen Tropentemperaturen unter grauenhaftem Leichengeruch. „Die Toten werden oft schon verwest hergebracht, wie Tiere verscharrt, wir müssen zwangsläufig zusehen, es ist grauenhaft“, klagt eine Frau. „Fast jeden Tag kommt der Leichen-LKW – doch bei den heftigen Gewitterregen wird die dünne Erdschicht über den Toten weggeschwemmt, sehen wir die Massengräber offen, wird der Geruch im Stadtviertel so unerträglich, daß viele Kopfschmerzen kriegen, niemand hier eine Mahlzeit zu sich nimmt.“ Der Nachbar schildert, wie das vergiftete Regenwasser vom Friedhof durch die Straßen und Gassen des Viertels läuft: „Das Wasser ist grünlich und stinkt, manchmal werden sogar Leichenteile mitgeschwemmt – und weggeworfene Schutzhandschuhe der Leichenverscharrer. Die Kinder spielen damit – haben sich an die schrecklichen Vorgänge des Friedhofs gewöhnt. Wir alle haben Angst, daß hier Krankheiten, Seuchen ausbrechen.“

Selbst in Rio de Janeiro sind die Zustände ähnlich, werden zahllose Menschen von Banditenkommandos der über 1.000 Slums liquidiert und gewöhnlich bei Hitze um die 35 bis 40 Grad erst nach Tagen in fortgeschrittenem Verwesungszustand zum gerichtsmedizinischen Institut abtransportiert. Wie aus den Statistiken hervorgeht, werden in den Großstädten monatlich stets ähnlich viele Tote als „Namenlose“ in Massengräber geworfen wie in Sao Paulo, der reichsten Stadt ganz Lateinamerikas.

Priester Julio Lancelotti und seine Mitarbeiter stellen immer wieder Merkwürdigkeiten und verdächtige Tatbestände fest. „Werden Obdachlose krank und gehen in bestimmte öffentliche Hospitäler, bringt man an ihrem Körper eine Markierung an, die bedeutet, daß der Person nach dem Tode zu Studienzwecken Organe entnommen werden. Die Männer registriert man durchweg auf den Namen Joao, alle Frauen als Maria. Wir streiten heftig mit diesen Hospitälern und wollen, daß die Obdachlosen auch nach dem Tode mit den echten Namen geführt werden. Schließlich kennen wir diese Menschen, haben über sie Dokumente. Man meint eben, solche Leute sind von der Straße, besitzen also weder eine Würde noch Bürgerrechte. Wir haben in der Kirche eine Gruppe, die den illegalen, kriminellen Organhandel aufklären will, aber rundum nur auf Hindernisse stößt. Denn wir fragen uns natürlich auch, ob jenen namenlos Verscharrten vorher illegal Organe entnommen werden.“

Fast in ganz Brasilien  und auch in Sao Paulo sind Todesschwadronen aktiv, zu denen Polizeibeamte gehören, wie sogar das Menschenrechtsministerium in Brasilia einräumt. Tagtäglich würden mißliebige Personen außergerichtlich exekutiert, heißt es. Darunter sind auch Obdachlose, von denen allein in Sao Paulos Zentrum weit über zehntausend auf der Straße hausen. Wie Priester Julio Lancelotti betont, ist zudem die Zahl der Verschwundenen auffällig hoch. „Auf den Straßen Sao Paulos werden viele Leichen gefunden. Denn es ist sehr einfach, so einen Namenlosen zu fabrizieren. Man nimmt ihm die Personaldokumente weg, tötet ihn und wirft ihn irgendwo hin. Wir gehen deshalb jeden Monat ins gerichtsmedizinische Institut, um möglichst viele Opfer zu identifizieren. Die Polizei ist immer überrascht und fragt, warum uns das interessiert. Das Identifizieren ist für uns eine furchtbare, psychisch sehr belastende Sache, denn wir müssen monatlich stets Hunderte von Getöteten anschauen, die in großen Leichenkühlschränken liegen – alle schon obduziert und wieder zugenäht. Und man weiß eben nicht, ob da Organe
entnommen wurden.“

Solchen Verdacht hegen nicht wenige Angehörige von Toten, die seltsamerweise als „Namenlose“ im Massengrab endeten. In der nordostbrasilianischen Küstenstadt Maceio ging letztes Jahr der 69-jährige Sebastiao Pereira sogar mit einem Protestplakat voller Fotos seines ermordeten Sohnes auf die Straße. Dem Vater hatte man im gerichtsmedizinischen Institut die Identifizierung der Leiche verweigert – diese dann mysteriöserweise auf einen Indigentes-Friedhof gebracht. Kaum zu fassen – ein Friedhofsverwalter bringt es fertig, Sebastiao Ferreira später  mehrere Leichenteile zu zeigen, darunter einen Kopf. „Mein Sohn wurde allein am Kopf von vier MG-Schüssen getroffen – und dieser Kopf war doch intakt! Ich setzte eine DNA-Analyse durch – der Kopf war von einem Mann, das Bein von einem anderen, der Arm wiederum von einem anderen – doch nichts stammte von meinem Sohn“, sagt er der Presse.

In Sao Paulo hat Priester Lancelotti durchgesetzt, daß ein Mahnmal auf dem Friedhof Dom Bosco an die ermordeten Regimegegner, aber auch an die mehr als 200.000 „Namenlosen“ erinnern wird.

Neuerdings macht der Friedhof in Brasilien immer wieder Schlagzeilen, allerdings nicht wegen der Massengräber von heute. Progressive Staatsanwälte versuchen das Oberste Gericht in Brasilia zu überzeugen, den zur Diktaturzeit für den Friedhof verantwortlichen Bürgermeister Paulo Maluf und den damaligen Chef der Politischen Polizei, Romeu Tuma, wegen des Verschwindenlassens von Oppositionellen vor Gericht zu stellen. Erschwert wird dies jedoch durch den Politikerstatus der Beschuldigten: Paulo Maluf ist Kongreßabgeordneter und Romeu Tuma sogar Kongreßsenator – beide gehören zum Regierungsbündnis von Staatspräsident Lula.

MP aciona Tuma e Maluf por ocultação de cadáveres na ditadura

Ação pede responsabilização pessoal de outras três pessoas pelo desaparecimento de militantes em São Paulo

26 de novembro de 2009 | 15h 39

estadao.com.br

O Ministério Público Federal em São Paulo (MPF) ingressou nesta quinta-feira, 26, com uma ação civil pública para que seja declarada a responsabilização pessoal de autoridades por suposta ocultação de cadáveres de opositores da ditadura militar (1964-1985) ocorridas em São Paulo, nos cemitérios de Perus e Vila Formosa. Entre os acusados estão o hoje deputado federal Paulo Maluf (PP-SP) e o senador Romeu Tuma (PTB-SP), além de outras três pessoas. Uma segunda ação civil pública foi movida contra legistas e instituições que teriam contribuído para que as ossadas de mortos e desaparecidos políticos na vala comum de Perus permanecessem sem identificação.

Comissão da Verdade de São Paulo quer ouvir Paulo Maluf

qua, 15/05/2013 – 14:30 – Atualizado em 22/05/2013 – 19:03

O deputado federal Paulo Maluf (PP-SP) pode ser convocado para prestar esclarecimentos à Comissão Da Verdade de São Paulo.

Quando Maluf foi prefeito da capital por indicação dos militares, o Cemitério Dom Bosco, no bairro de Perus, foi usado para sepultar os mortos pelo regime militar (1964-1985).

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

COMUNICADO CONJUNTO

A convite do Presidente da República Federativa do Brasil, João Baptista de Oliveira Figueiredo, e Senhora, o Chanceler Federal da República Federal da Alemanha, Helmut Schmidt, e Senhora, visitam o Brasil, em caráter oficial, no período de 3 a 7 de abril de 1979. Além de Brasília, o Chanceler Federal visitará também os Estados de São Paulo, Rio de Janeiro, Bahia e Pernambuco, onde será recebido pelos Governadores Paulo Maluf, Chagas Freitas, Antonio Carlos Magalhães e Marco Antonio Maciel.

2.O Chanceler Federal, além de sua esposa, veio acompanhado de sua filha, Dra. Susanne Schmidt, do Doutor Klaus Bölling, Chefe do Departamento de Imprensa e Informação do Governo Federal, e do Dr. Peter Hermes, Secretário de Estado do Ministério das Relações Exteriores. A delegação alemã está ainda integrada por representantes categorizados dos setores econômico e sindical, científico e cultural.

3.O Presidente Figueiredo e o Chanceler Federal Schmidt mantiveram conversações sobre questões atuais no âmbito das relações internacionais, bem como sobre o andamento e as perspectivas de cooperação bilateral. Das conversações participaram, do lado brasileiro, o Ministro de Estado Saraiva Guerreiro, os Embaixadores Baena Soares e Carvalho e Silva, e do lado alemão, os Secretários de Estado Hermes e Bölling, e o Embaixador Kastl. O Embaixador Ramiro Saraiva Guerreiro, Ministro de Estado das Relações Exteriores recebeu o Secretário de Estado Dr. Peter Hermes. Os representantes alemães de economia foram recebidos pelos Ministros Karlos Rischbieter, da Fazenda, e João Camilo Penna, da Indústria e Comércio. Os Ministros da Justiça, Senador Petrônio Portela, e da Comunicação Social, Said Fahrat, receberam o Doutor Klaus Bölling e um grupo de jornalistas. O Ministro da Educação e Cultura, Dr. Eduardo Portella, recebeu representantes do setor cultural e científico; os Ministros do Trabalho, Murillo Macedo, e da Previdência Social, Dr. Jair Soares, receberam representantes sindicais.

4.Durante a visita,o Embaixador Ramiro Saraiva Guerreiro e o Dr. Peter Hermes assinaram o Acordo de Transporte Marítimo e seu Protocolo Complementar. Concluíram-se também, dois Protocolos de Cooperação Financeira, firmados, do lado brasileiro, pelo Ministro de Estado das Relações Exteriores e, do lado alemão, pelo Secretário de Estado do Ministério Federal das Relações Exteriores.

5.O Presidente Figueiredo e o Chanceler Federal Schmidt atribuíram especial valor ao seu encontro e reafirmaram a importância das relações entre a República Federativa do Brasil e a República Federal da Alemanha. O Presidente Figueiredo ressaltou seu especial prazer em receber o Chefe do Governo alemão e sua comitiva, logo nos primeiros dias do novo Governo brasileiro. O Chanceler Federal Schmidt assinalou a importância que o Brasil ocupa na política do Governo Federal e manifestou sua satisfação por ser o primeiro Chefe de Governo alemão a visitar oficialmente o Brasil.

6.Após o exame dos diversos aspectos das relações de cooperação entre os dois países, o Presidente e o Chanceler Federal concluíram que tais relações se vêm caracterizando por crescentes vantagens recíprocas e por um grau de maturidade e respeito mútuo que as tornam exemplares e duradouras. Reafirmaram a amizade que une os povos brasileiro e alemão. Manifestaram sua profunda satisfação com o clima de entendimento e de compreensão recíproca que caracterizou as conversações que mantiveram. Ressaltaram que a visita contribuiu para consolidar e intensificar as relações teuto-brasileiras.

7.Ao examinarem a situação internacional, o Presidente Figueiredo e o Chanceler Federal Schmidt reafirmaram sua determinação em apoiar os esforços de manutenção da paz, de fortalecimento da segurança internacional e de promoção da cooperação entre as nações. Afirmaram que a política de abrandamento das tensões internacionais necessita ser revigorada e que deve ser indivisível e universal. Reiteraram sua adesão aos propósitos e princípios da Certa das Nações Unidas e à solução pacífica de controvérsias internacionais, de acordo com o previsto na Carta. O Presidente e o Chanceler Federal manifestaram-se de forma decidida pelos princípios da soberania, da igualdade dos Estados, da exclusão da ameaça, ou uso da força, nas relações internacionais, bem como da não-ingerência em assuntos internos. O Presidente Figueiredo e o Chanceler Schmidt afirmaram que a garantia dos direitos humanos é um dos objetivos permanentes da política dos respectivos Governos.

8.O Presidente Figueiredo e o Chanceler Schmidt manifestaram sua profunda preocupação com as tendências inflacionárias mundiais e com a difusão de políticas protecionistas de toda ordem que afetam os interesses de todos os países. Assinalaram a importância da adoção por todos os países de medidas que superem tais fenômenos, especialmente no que afetam os interesses dos países em desenvolvimento. Concordaram em que devem prosseguir esforços no sentido do estabelecimento de uma Nova Ordem Econômica Internacional, mais justa e equitativa. Reconheceram a necessidade de intensificar e ampliar continuadamente as relações entre o Brasil e a Comunidade Européia.

9.O Presidente Figueiredo e o Chanceler Schmidt reafirmaram a necessidade de diversificar cada vez mais as relações entre os dois países com vistas sempre ao equilíbrio de vantagens que deve resultar da cooperação recíproca. Nesse sentido, ao passarem em revista a cooperação no campo da energia nuclear para fins pacíficos manifestaram sua satisfação com os resultados até agora obtidos e sua determinação de dar pleno cumprimento aos instrumentos celebrados entre os dois países. Ao reconhecerem a diversidade inerente ao relacionamento teuto-brasileiro, o Presidente e o Chanceler reafirmaram a importância e a atualidade da troca de notas assinadas em 16 de junho de 1978, que estabelece consultas periódicas entre os Ministros das Relações Exteriores dos dois países.

10.O Presidente e o Chanceler Federal examinaram o estado de implementação do Acordo Básico de Cooperação Técnica, de 30 de novembro de 1963, Acordo Cultural e do Acordo Geral sobre Cooperação nos Setores da Pesquisa Científica e do Desenvolvimento Tecnológico, de 9 de junho de 1969, e concordaram em que tais instrumentos têm proporcionado valiosas experiências de trabalho conjunto e de confiança mútua. Reafirmaram, nesse contexto, a determinação de dar dinâmica implementação a esses Acordos.

11.O Chanceler Federal Schmidt agradeceu a acolhida que lhe foi dispensada no Brasil, bem como a hospitalidade com que foi recebida sua comitiva.

Brasília, em 4 de abril de 1979

Der Besuch von Präsident General Joao Figueiredo 1981 in der Bundesrepublik Deutschland, Treffen mit Bundeskanzler Helmut Schmidt: http://cafemundorama.files.wordpress.com/2011/11/rpeb_29_abr_mai_jun_1981.pdf

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“Strafe für die Folterer der Diktatur” – Protest in Sao Paulo nach dem Militärregime. Beamter der Militärpolizei – ein Relikt der Diktatur.

Walter Scheel(FDP) und Brasiliens Militärdiktatur:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/bundesprasident-walter-scheel-1978-anlaslich-des-besuchs-von-diktator-ernesto-geisel-in-bonndie-freundschaft-zwischen-brasilien-und-der-bundesrepublik-deutschland-kann-als-modell-fur-die-nord-sud/

Hans-Dietrich Genscher (FDP) und Brasiliens Militärdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/14/deutsch-brasilianischer-atomvertrag-und-ermordung-des-judischen-journalisten-herzog-durch-die-militardiktatur-1975-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-erinnert-an-historische-f/

Joachim Gauck in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/

Guido Westerwelle in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/26/guido-westerwelle-war-gestern-der-spiegel-westerwelle-in-brasilien-keinerlei-kritik-an-gravierenden-menschenrechtsverletzungensystematische-folter-todesschwadronen-liquidierung-von-menschen/

Brasilien: Der berüchtigte rechtsextreme Diktaturaktivist Antonio Carlos Magalhaes – ausgezeichnet mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der jüdische Stefan-Zweig-Experte Alberto Dines über Antonio Carlos Magalhaes. Makabre offizielle Geschichtsschreibung und kontrastierende Faktenlage. Wie Brasiliens Militärdiktatur Frauen folterte, welche deutschen Politiker nicht protestierten… **

tags: 

http://www.bundespraesident.de/DE/Amt-und-Aufgaben/Orden-und-Ehrungen/Verdienstorden/verdienstorden.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/28/brasiliens-wahrheitskommission-uber-diktaturverbrechen-der-rechtsgerichtete-diktaturaktivist-antonio-carlos-magalhaes-die-fdp-und-ihre-friedrich-naumann-stiftung-in-brasilien/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/21/stefan-zweig-und-judenhasser-getulio-vargas/

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Der jüdische Zweig-Experte Alberto Dines in Sao Paulo beim Website-Interview.

Alberto Dines bei Edition Büchergilde – “Tod im Paradies”:  http://www.amazon.de/Tod-Paradies-Trag%C3%B6die-Stefan-Zweig/dp/3936428646

Kurzbeschreibung

Erscheinungstermin: 1. September 2006

In Tod im Paradies übernimmt Alberto Dines die Rolle eines sorgfältigen Reporters, sensiblen Schriftstellers, erfahrenen Historikers und aufmerksamen Psychologen. Kritisch und mitfühlend zugleich zeichnet er das Porträt eines Humanisten, der sich den Anforderungen seiner Zeit nicht gewachsen sah. Er dokumentiert mit besonderer Ausführlichkeit die letzten Lebensjahre dieses erstklassigen Schriftstellers in Brasilien, beschreibt dessen Liebe zu diesem Land und geht ausführlich auf die beiderseitigen Missverständnisse ein, die zu einem tragischen Ende führten. Es ist zugleich die Biografie über einen Biografen, der bis heute in Europa unvergessen ist. Sein Schreib- und Lebensstil prägte folgende Generationen nachhaltig; zu seinen Freunden zählten u.a. Sigmund Freud, Romain Rolland und Joseph Roth. Detailliert und kenntnisreich liefert Dines Hintergrundwissen über die Situation und Atmosphäre in Brasilien in der damaligen Zeit. Die Ursachen der Entwicklung von der zunächst überschwänglichen Verliebtheit in dieses Land nach seiner ersten Brasilienreise bis zur allmählichen Enttäuschung und Vereinsamung sind vielschichtig. Dines schreibt mit großer Empathie und Einfühlungsvermögen, die es dem Leser ermöglichen, die Tragödie dieses Todes in ihrem ganzen Ausmaß und in einer Intensität zu erfahren, die keinen unberührt lassen kann. Der Selbstmord des österreichischen Autors jüdischer Herkunft wird in seiner ganzen Tragweite vermutlich nie ganz zu verstehen sein, doch Dines trägt mit den brasilienbezogenen Aspekten viele neue Erkenntnisse zu einem umfassenderen Gesamtbild bei. Das Buch machte in Brasilien bei seiner Ersterscheinung 1981 vor allem deshalb Furore, weil Alberto Dines als einer der ersten auf den Antisemitismus und die opportunistische Haltung des Vargas-Regimes einging. Die vorliegende Übersetzung ist eine Überarbeitung der bereits erweiterten 3. Auflage der brasilianischen Ausgabe und berücksichtigt neue Quellen und Zeitzeugen(Amazon)

Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-

“Wir wollen mehr Demokratie wagen”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/22/mehr-demokratie-wagen-willy-brandt-1969-jahr-in-dem-er-in-bonn-vertrage-mit-der-brasilianischen-folterdiktatur-unterzeichnete/

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Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog 1975 in einer Polizeizelle Sao Paulos – in Wahrheit wurde er totgefoltert. Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/14/brasilien-bau-des-judischen-museums-in-sao-paulo-deutsche-regierung-beteiligt-sich-mit-rund-300000-euro-prasident-des-museums-dr-sergio-simon-und-der-deutsche-generalkonsul-friedrich-dauble-unte/

Der Fernsehdirektor und Journalist war eine bekannte Person der Mittelschicht und vom Militärregime nicht festgenommen oder verhaftet, sondern  für den 25.  Oktober 1975 zwecks Erteilung von Auskünften zum Sitz der politischen Polizei bestellt worden – das macht vorstellbar, wie die Diktatur mit nicht bekannten Oppositionellen, mutmaßlichen Oppositionellen etwa der Unterschicht, in den Slums umging, Aktionsfeld der Todesschwadronen des Regimes. 

“Du hättest alle Juden töten sollen”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/

Walter Scheel(FDP) und die nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur Brasiliens:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/bundesprasident-walter-scheel-1978-anlaslich-des-besuchs-von-diktator-ernesto-geisel-in-bonndie-freundschaft-zwischen-brasilien-und-der-bundesrepublik-deutschland-kann-als-modell-fur-die-nord-sud/

Wie das Militärregime Frauen folterte – welche deutschen Politiker nicht protestierten:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/

Der Juso-Bundesvorstand erklärt 1978:”Es ist geradezu eine abenteuerliche Politik, einer Diktatur, die zur Nutzung ihrer machtpolitischen Interessen noch nie Skrupel bei der Auslöschung von Menschenleben gezeigt hat, die radikalsten Vernichtungsmöglichkeiten in die Hand zu geben.Die Anwesenheit des Diktators Geisel in der BRD ist eine Provokation für alle Demokraten.” Der damalige Juso-Vorsitzende heißt Gerhard Schröder.

Wie die brasilianische Militärdiktatur Frauen folterte:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/

Bei Demos in Köln und Düsseldorf, gegen die Polizeieinheiten des damaligen SPD-Ministerpräsidenten Kühn mit aller Härte vorgehen, werden Parolen wie”Völkermorde und KZ findet der Herr Geisel nett” oder „Kein Atomgeschäft mit Folterern” gerufen.

Schriftsteller Verissimo erinnert Ende November 2013 an die Schließung des Atomtestgeländes in Amazonien durch den damaligen  zivilen Präsidenten Fernando Collor 1990. Und spekuliert, mit Bezug auf den Iran 2013,  wie wohl die Großmächte auf den Aufstieg Brasiliens zur Atomwaffenmacht reagiert hätten.

“Seria bom ter a bomba nem que fosse só para ver a cara dos argentinos.”

Die Militärdiktatur hatte auf der Basis des Bonner Atomabkommens ein geheimes militärisches Nuklearprogramm vorangetrieben.  

Das Atomtestgelände der Foltermilitärs – das Bonner Nuklearabkommen mit dem Militärregime:

http://pt.wikipedia.org/wiki/Serra_do_Cachimbo

http://pt.wikipedia.org/wiki/Programa_nuclear_paralelo

http://jornalggn.com.br/fora-pauta/serra-do-cachimbo-e-a-bomba-atomica-que-nao-vingou

Buraco de Cachimbo

Orlando Brito

19 de setembro de 1990: o então presidente da República Fernando Collor de Mello chega à Base Aérea de Cachimbo, em Mato Grosso, para presenciar o fechamento da área de testes nucleares.

Como foi – Nas décadas de 1970 e 1980 – durante os governos dos generais Ernesto Geisel e João Figueiredo – os jornalistas que cobríamos o Palácio do Planalto viajamos várias vezes para Bonn, antiga capital alemã. Fomos cobrir as negociações do Acordo Nuclear entre Brasil e Alemanha. Durante anos, o assunto virou tema de destaque na imprensa, com a construção das usinas de Angra dos Reis e dos projetos de enriquecimento de urânio. Mas em 1990 o Brasil mudava de rumo na questão da energia nuclear. O presidente Collor determinou o fim das experiências atômicas na selva. Repórteres e fotógrafos voamos num Búfalo da FAB para documentar a vedação do buraco para explosões subterrâneas. Tinha circunferência aproximada de dois metros e mais de um quilômetro de profundidade.

Die „Willy Brandt School of public policy” an der Universität in Erfurt – was im Angebot der Institution fehlt:

Search results

Search for “willy” and “brandt” and “brasilien”

NO results found.

http://www.brandtschool.de/

Search results

Search for “willy” and “brandt” and “ernesto” and “geisel”

NO results found.

Brasiliens Folterdiktator Ernesto Geisel in der Bundesrepublik Deutschland 1978 – Fotoserie: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/06/brasiliens-deutschstammiger-folterdiktator-ernesto-geisel-in-der-bundesrepublik-deutschland-1978-fotoserie/

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Ausriß, Diktator Ernesto Geisel und Bundeskanzler Helmut Schmidt in Bonn.

Diskussion mit Minister Matschie “Mehr Gerechtigkeit wagen – Willy Brandts Globales Engagement”

06.12.2013 16:24

Zum 100. Geburtstag Willy Brandts laden die Willy Brandt School of Public Policy und die Friedricht-Ebert-Stiftung (Thüringen) zu einer Diskussion mit Christoph Matschie (Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, stellvertretender Ministerpräsident und Landesvorsitzender der SPD) zu einer Diskussion mit Studierenden zum Thema “Mehr Gerechtigkeit wagen – Willy Brandts Globales Engagement” ein.

Willy Brandt ist eine Ikone des 20. Jahrhunderts. Während seines langen politischen Lebens ist er Vielen ganz Unterschiedliches gewesen – radikaler Sozialist, politischer Dissident, Exilant, Multinationaler, Sozialdemokrat, Atlantiker, Pan-Europäer, Kalter Krieger, Friedensaktivist, Pragmatiker, Idealist, Warner und Visionär. Mit der Ostpolitik, dem Bekenntnis zur stetigen Demokratisierung, seiner entwicklungspolitischen Arbeit in der Nord-Süd Kommission und seiner Friedenspolitik hat er nachhaltige Akzente für politisches Denken und Handeln gesetzt, Türen geöffnet und Horizonte geweitet. Was bedeutet Willy Brandts globales Engagement heute? Was bedeutet es jungen Menschen, die in der heutigen Welt leben und mit neuen Herausforderungen umgehen müssen?

Weitere Informationen finden Sie hier.

Die “Terroristen” der katholischen Kirche Brasiliens:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/17/brasilien-2014-50-jahre-nach-dem-militarputsch-von-1964-die-terroristen-der-katholischen-kirche-welche-bonner-politiker-damals-gegen-das-foltern-und-totfoltern-von-regimegegnern-nicht-protesti/

Die Neue Zürcher Zeitung 1994 zum 30. Jahrestag des Militärputsches von 1964:

…Exponenten der Diktatur als starke Männer demokratischer Parteien

Politik-und Wirtschaftswissenschaftler sowie die führenden Kommentatoren der Qualitätszeitungen begründen die Rückständigkeit Brasiliens in Artikelserien zum Putschjubiläum unter anderem damit, daß nach 1985 kein echter demokratischer Wandel begann, sondern die Kontinuität gewahrt blieb. Politiker, Bürokraten und Parteien, die die Diktatur aktiv unterstützten, behielten Einfluß und Macht.  Sie gehen heute auch Koalitionen mit einstigen Gegnern ein, was bisweilen irrational erscheint. Erster Zivilpräsident nach dem Generalsregime wurde der frühere Chef der Militärpartei PDS José Sarney. Der derzeitige Finanzminister Fernando Henrique Cardoso, Inhaber des wichtigsten Kabinettsressorts, fungierte damals als Sarneys Interessenvertreter(portugiesisch: „Lider do Governo“) im Senat. Bei der Übernahme des Ministerpostens sagte 1993 das bisher zu den Linksintellektuellen gerechnete Mitglied der Sozialdemokratischen Partei(PSDB):“Vergessen Sie alles, was ich bisher geschrieben habe.“…Führende Intellektuelle, wie etwa der Schriftsteller Antonio Callado, nennen es bezeichnend für Brasiliens Zustand, für fehlende politische Kultur und kollektiven Gedächtnisschwund, daß hohe Amtsinhaber der Diktaturregierungen , die sich damals schamlos bereicherten, heute immer noch zu den wichtigsten Meinungsmachern zählen und ihre Wochenkolumnen auch noch in den Provinzblättern der entlegensten Amazonasregionen erscheinen…Der ehemalige Justizminister Armando Falcao bekommt derzeit nicht weniger Platz  in den Medien für schönfärberische Interpretationen. Seiner Meinung nach begann 1964 eine vom Volk gewollte demokratische Revolution. Exekutionen, Folter, Gewalt und illegale Verhaftungen habe es nicht gegeben, von Diktatur könne keine Rede sein, behauptet er. Der damalige Planungsminister und heutige PPR-Abgeordnete Roberto Campos hebt seinerseits den „triumphalen Erfolg“ des sogenannten „brasilianischen Wunders“ 1968-1973 hervor, als Brasilien jährlich über zehnprozentige Wachstumsraten in der Wirtschaft verzeichnete.  Laut Campos erhöhten sich damals das Pro-Kopf-Einkommen und der Lebensstandard für die gesamte Bevölkerung. Davon kann indessen keine Rede sein; vom „Milagre brasileiro“ profitierten lediglich die Eliten, die Mittelschicht und nur ein Bruchteil der unterprivilegierten Bevölkerungsmehrheit, während die Arbeitslosigkeit erheblich zunahm. Campos verschweigt natürlich auch, daß 1964 Brasiliens Schuldenlast bei nur fünf Milliarden Dollar lag, von den Generalsregierungen aber auf über 100 Milliarden hochgetrieben wurde. Zu den hyperteuren pharaonischen Projekten jener Zeit ist auch das mit der Regierung des deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt vereinbarte Nuklearprogramm zu zählen.

Spätfolgen in Mentalität und Psyche

Das autoritäre Regime von 1964 hinterließ in Mentalität und Psyche der Brasilianer tiefe Spuren.  Politische Gefangene wurden damals lebendig den Haien zum Fraß vorgeworfen, Studentenführer zuerst gefoltert und dann vor die Wahl gestellt, entweder zu sterben oder im Fernsehen vorfabrizierte Erklärungen abzugeben. Bis heute fordern Menschenrechtler und Angehörige vergeblich  Aufklärung über die „Verschwundenen“, deren Zahl nicht einmal annähernd bekannt ist.  Aus Angst vor Repressalien gehen wichtige Zeugen barbarischer Diktaturverbrechen nicht an die Öffentlichkeit – schließlich gibt es weiterhin die Todesschwadronen und auch die berüchtigte Militärpolizei, die immer noch nicht auf Folter verzichtet.

Für den Anthropologen Gilberto Velho  resultiert das Ausmaß an Gewalt in der heutigen brasilianischen Gesellschaft unter anderem aus der vom Militärregime entwickelten „Kultur der Brutalität“. Die seinerzeit institutionalisierte Gewalt und Korruption ist nach Darstellung von Rechtsexperten hauptverantwortlich  für die tiefe ethisch-moralische Krise Brasiliens, für den extremen Egoismus, das Fehlen von Solidarität und das Mißtrauen gegenüber den sogenannten demokratischen Institutionen, für die kalte Indifferenz und den Zynismus der Politiker…

Aus Neue Zürcher Zeitung, Brasiliens Last der Militärdiktatur, Klaus Hart, Freitag/Samstag 1./2.April 1994

Zusammenarbeit von multinationalen Unternehmen mit dem Militärregime:

Wie brasilianische Medien unter Berufung auf Dossiers und Aktenfunde berichten, wurden bei VW und Mercedes-Benz Spitzel in die Versammlungen der Metallarbeiter und ihrer Gewerkschaften geschickt, die Spitzelberichte sofort  an die politische Polizei Deops weitergegeben. Brasilianische Qualitätsblätter wie das „Jornal do Brasil“ schrieben bereits vor über einem Jahrzehnt ausführlich darüber.  Gewerkschafter und andere „verdächtige“ Angestellte seien beim  Deops denunziert worden, auch Streikende.  Zudem sei angefragt worden, ob gegen Mitarbeiter, die eingestellt werden sollten,  „etwas vorliegt“. Unter Diktator Ernesto Geisel wurde  VW do Brasil  um Angaben über oppositionelle Arbeiterinnen gebeten – und gab derartige Daten  auch heraus, wie es hieß.

Andere Multis gingen nicht anders vor. Die Diktatur verhaftete daraufhin eine beträchtliche Zahl an Beschäftigten, ließ sie foltern.

 http://www.cut.org.br/destaques/24137/em-dia-de-homenagens-as-vitimas-da-ditadura-trabalhadores-cobram-que-empresas-sejam-responsabilizadas#ad-image-0

 http://www.pstu.org.br/node/20027

 http://veja.abril.com.br/blog/reinaldo/geral/a-comissao-da-verdade-vai-apurar-se-lula-colaborou-com-a-ditadura-ou-ainda-e-agora-jose-eduardo-cardozo-a-denuncia-de-tuma-junior-nao-e-nem-anonima-nem-apocrifa-o-ministro-vai-ou/

Wie die brasilianische Qualitätszeitung “Jornal do Brasil” am 25.12. 1994 über die Zusammenarbeit von multinationalen Unternehmen, darunter Vokswagen, mit der Folterdiktatur berichtet:

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Das Buch zum Land – “Brasilien fürs Handgepäck”, Unionsverlag Zürich: http://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=2720

Die Brücke der Diktatur:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/09/brasiliens-folterdiktatur-brucke-uber-die-bucht-von-rio-de-janeiro-immer-noch-nach-beruchtigtem-militardiktator-costa-e-silva-benannt-dem-willy-brandt-einst-den-atomvertrag-mit-bonn-vorgeschlagen-ha/

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“Willy Brandt ans Fenster”(1970). Im Jahr vor dem Erfurter Treffen hatte Willy Brandt das Kulturabkommen sowie das Wissenschafts-und Technologieabkommen mit der Folterdiktatur Brasiliens unterzeichnet. 

 http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/22/mehr-demokratie-wagen-willy-brandt-1969-jahr-in-dem-er-in-bonn-vertrage-mit-der-brasilianischen-folterdiktatur-unterzeichnete/

Heinrich-Böll-Stiftung:  ”Im Juni 1968 erklärte Außenminister Willy Brandt in Brasilien die Bereitschaft der Deutschen, Brasilien mit Nukleartechnik zu versorgen.”  (Wurden Sie gefragt?)

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 26. November 2013 um 13:24 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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