Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien: Diktatur-Geheimpolizei DOPS wußte von Aufenthalt des Nazi-Kriegsverbrechers Josef Mengele im Tropenland, laut DOPS-Ex-Chef von Sao Paulo 2013. Yoani Sanchez trifft sich mit Diktatur-Aktivist, Diktatur-Befürworter Jair Bolsonaro in Brasilia. Deutschlands erstaunliche Manifestationen von Antisemitismus, die markanten Resultate der Antisemitismusförderung.

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Schwarzer Junge mit Hakenkreuz-Drachen in den siebziger Jahren(Militärdiktatur) im Ibirapuera-Park von Sao Paulo

Nazi-Offizier Helmut Schmidt und der Holocaust:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/02/14/der-weg-in-den-holocaust-die-zeit-unterschlaegt-in-ihrer-publikation-von-2017-just-die-rolle-des-langjaehrigen-mitherausgebers-der-spd-ikone-helmut-schmidt-kein-einziges-kapitel-ist-schmidt-al/

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Ausriß Flughafeninfo:”Hamburg Airport Helmut Schmidt”.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/06/kz-auschwitz-wie-es-mit-grosem-erfolg-gelang-mutmasliche-kriegsverbrecher-der-konzentrationslager-bis-heute-vor-strafverfolgung-zu-bewahren-waz-uber-50-kz-aufseher-aus-auschwitz/

Wie Ex-DOPS-Chef José Bonchristiano gegenüber den Landesmedien sagte, hielt sich Mengele verschiedene Male in Brasilien auf. Man habe damals nicht gewollt, Mengele zu ergreifen. „Wenn DOPS gewollt hätte, wäre er verhaftet worden. Es gab kein politisches Interesse.“

Bonchristiano liefert damit eine sehr wichtige Klarstellung zu Vorgängen während des Kalten Krieges vor 1990, damaligen Wertvorstellungen auf bestimmter Seite, dem Schutz extrem sadistischer Nazi-Kriegsverbrecher.

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Ausriß. “Mit der SPD bin ich schon seit den Zeiten verbunden, als ich Gewerkschaftsführer war.” Hochrangige SPD-Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt pflegten enge Beziehungen zur nazistisch-antisemitisch orientierten brasilianischen Folterdiktatur. 

-http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/01/brasilien-2014-50-jahre-nach-dem-militarputsch-von-1964-historiker-erinnern-an-sympathie-der-folterdiktatur-fur-lula-militardiktator-golbery-uber-lula-%E2%80%9Cder-mann-der-brasiliens-linke-vern/

”Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Bereitschaft, die Kraft, die Hingabe.” Ist das Zitat von Lutz Bachmann, Björn Höcke oder von SPD-Idol Lula?

Merkel und die Brasilianisierung Deutschlands:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/18/brasilien-praesentiert-vor-merkel-ankunft-2015-sehr-anschaulich-sein-gewalt-gesellschaftsmodell-mord-und-ueberfallserien-in-rio-und-sao-paulo-feuergefechte-brennende-busse-chaos-und-panik-verschi/

Brasiliens Militärdiktatur war nazistisch-antisemitisch orientiert und pflegte enge Beziehungen zu Bonn.   http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/

Kriegsverbrecher Gustav Wagner, stellvertretender Kommandant des KZ Sobibor, SS-Oberscharführer,  berüchtigter sadistischer Judenmörder – von der Militärdiktatur Brasiliens nicht ausgeliefert:   „Die deutsche Regierung stellte ebenfalls ein Ersuchen auf Auslieferung, das jedoch vom Obersten Gerichtshof Brasiliens am 22. Juni 1979 zurückgewiesen wurde.“ Wikipedia

Im KZ Sobibor wurden etwa 250000 Juden ermordet. 

Deutscher Bundespräsident Walter Scheel, FDP: “Die Toleranz ist das Grundprinzip der brasilianischen Rassendemokratie. Konflikte friedlich zu lösen, ist alte Tradition in ihrem Land.” Scheel zeichnete den Folterdiktator Ernesto Geisel während der Militärdiktatur mit dem Großkreuz zum Bundesverdienstorden der Sonderklasse aus.

Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

Laut brasilianischen Geschichtsexperten pflegten hochrangige Persönlichkeiten aus der deutschen Kolonie  Sao Paulos gute Kontakte zu DOPS. 

Kuriose Wikipedia-Version:  „Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde er zwar als NS-Kriegsverbrecher gesucht, aber nie gefasst.“

  „Im Sommer 1956 beantragte Mengele deshalb bei der deutschen Botschaft in Buenos Aires Ausweispapiere auf seinen richtigen Namen und erhielt am 11. September 1956 umstandslos seinen neuen deutschen Reisepass, denn ein deutscher Haftbefehl gegen ihn lag nicht vor.“

Das späte Eingeständnis des DOPS-Ex-Chefs bestätigt, daß von den zuständigen Autoritäten lediglich eine Schein-bzw. Alibi-Suche nach Mengele „gestartet“ worden war – man indessen mit allen Mitteln verhindern wollte, daß Mengele tatsächlich gefaßt wird.  Auch damals wußten die Politschauspieler bereits sehr gut, glaubhaft Unwahrheiten zu verbreiten. 

„Mengele schickte über 400000 Menschen in die Gaskammer.“ O Estado de Sao Paulo 2013

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/14/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-lieferte-waffen-fur-repression-in-chile-laut-jetzt-veroffentlichten-geheimdokumenten-abkommen-von-diktator-medici-mit-pinochet-geschlo/

Westliche Nachrichtendienst und Kriegsverbrecher:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/17/gerald-steinacher-uber-ns-kriegsverbrecher-und-westliche-nachrichtendienste-nazis-auf-der-flucht/#more-730

Antisemitismus-Expertin Maria Luiza Tucci Carneiro:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/28/o-antisemitismo-nas-americas-der-antisemitismus-in-amerika-738-seiten-98-real-das-neue-werk-von-brasiliens-fuhrender-antisemitismus-expertin-maria-luiza-tucci-carneiro-diesmal-herausgeberin/

Buchenwald-Überlebender Naftali Fürst – die Selbstbefreiung des KZ:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/05/23/naftali-fuerst-haifa-israel-es-war-der-11-april-1945-gegen-mittag-auf-dem-appellplatz-waren-schuesse-und-freudenrufe-zu-hoeren-die-haeftlinge-verliessen-ihre-baracken-und-vertrieben-die-ss-ma/

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Diktator General Ernesto Geisel, in dessen Amtszeit der jüdische Journalist Herzog gefoltert und ermordet wurde – und Friedensnobelpreistraeger Willy Brandt, Ausriß.

Diktator Geisel nennt die Ermordung von Regimegegnern eine Notwendigkeit – in Gespräch mit General Dale Coutinho(zitiert in Nachrichtenmagazin Veja 2003): 

Geisel: „Brasilien wird heute als eine Oase angesehen.“

Dale Coutinho: „Ah, die Dinge haben sich sehr verbessert. Unter uns gesagt, läuft es besser, seit wir begonnen  haben zu töten. Wir haben begonnen zu töten.“

Geisel:“Denn vorher hat man einen festgenommen – und der kam dann wieder frei. Coutinho, Töten ist zwar barbarisch, aber ich denke, das muß sein.“

Veja:“Der Kongreßabgeordnete Ulysses Guimaraes verglich Geisel mit Ugandas Diktator Idi Amin…Geisel, General der demokratischen Öffnung, war für politischen Mord…Geisel wollte die Fortsetzung der  Ausrottungspolitik.“

Die brasilianische Militärdiktatur produzierte in Rio de Janeiro Napalm im Stadtteil Bonsucesso und setzte es gegen Regimegegner u.a. 1972  in Araguaia ein. 

Brasilianische Bürgerrechtler und Systemkritiker arbeiten derzeit in Sao Paulo die Diktaturverbrechen auf –  Bitte um Auskunft über Rolle eines US-Diplomaten: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/19/brasilien-wahrheitskommission-sao-paulos-zur-aufarbeitung-der-diktaturverbrechen-entschied-von-us-regierung-erklarung-zu-us-diplomat-claris-halliwell-zu-erbitten-der-haufig-ein-beruchtigtes-folterz/

Überlebende Diktaturgegner – wer das Folterregime aktiv unterstützte:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/15/brasiliens-militardiktatur-uberlebende-von-verfolgung-und-folter-clarice-herzog-witwe-des-ermordeten-judischen-journalisten-vladimir-herzog-und-regimegegner-waldemar-rossi-heute-fuhrer-der-bisch/

Bonns Haltung zu Brasiliens Diktaturgenerälen nach dem Militärputsch von 1964:

Laut Geschichtsdaten erfolgte der erste Besuch eines deutschen Bundespräsidenten mit Heinrich Lübke kurz nach dem Militärputsch vom 31. März 1964, vom 7. bis 14. Mai des betreffenden Jahres. Es war der erste offizielle Besuch eines ausländischen Staatschefs nach dem Militärputsch. Zum Lübke-Besuch wurde auch eine deutsche Sonderbriefmarke herausgegeben. 

Laut Nationaler Wahrheitskommission waren bereits im Putschjahr 1964 über 50000 Menschen verhaftet worden.  Wie die Wahrheitskommission weiter mittteilte, wurden die Regimegegner in Fußballstadion und Schiffen gefangen gehalten. Zu den Stadien zählte das Fußballstadion “Caio Martins” in Rio de Janeiro. Schon im Putschjahr 1964 sei vom Militärregime die Folter eingeführt worden – dazu Mord, Verschwindenlassen und Entführung.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/14/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-lieferte-waffen-fur-repression-in-chile-laut-jetzt-veroffentlichten-geheimdokumenten-abkommen-von-diktator-medici-mit-pinochet-geschlo/

1969 schloß Bonn mit dem Militärregime laut Jahreschronik ein Kulturabkommen. 

“Bereits im Juni 1968 hatte BRD-Außenminister Willy Brandt bei einem Besuch in Brasilien das deutsche Interesse dargelegt, Brasilien mit Nukleartechnologie zu beliefern.  1969 unterzeichneten Brasilien und Deutschland ein bilaterales Abkommen zu wissenschaftlicher und technischer Kooperation. “Dominik Hauber, “Was passiert in Resende?

“Juni 1975. Brasilien und Deutschland schließen Abkommen zum Bau von Atomkraftwerken in Angra dos Reis.

1. November 1975. Etwa 8000 Menschen nehmen am Gottesdienst auf dem Sé-Platz zur Erinnerung an den Journalisten Vladimir Herzog teil, ermordet unter der Folter.

Pinochet-Margaret Thatcher-Yoani Sanchez:

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/16/frauen-in-der-politik-viel-lob-aus-mitteleuropa-fur-margaret-thatcher-freedom-fighter-the-economist/

Yoani Sanchez und Diktaturbefürworter Jair Bolsonaro 2013:http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/24/yoani-sanchez-am-8-mai-2013-in-berlin-eingeladen-von-reporter-ohne-grenzen-kein-veranstalterhinweis-auf-freundschaftliche-treffen-mit-rechten-und-rechtsextremen-in-brasilien/

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Ausriß. Yoani Sanchez und Kongreßabgeordneter Jair Bolsonaro – Verteidiger des Militärregimes und der Folter, damals und heute, laut brasilianischer Menschenrechtsbewegung.  Der Militärputsch von 1964, so Bolsonaro neben der Bloggerin, war eine Forderung des Volkes. 

Während der Militärdiktatur wurden sogar Kinder gefoltert.

Sehr bezeichnend, daß sich Yoani Sanchez von den Positionen Bolsonaros über die nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur nicht distanziert hat.

“Wenn wir meinen, der Faschismus ist tot, erscheint er auf einmal wieder in der Person von Jair Bolsonaro.”  Abgeordneter Adriano Diogo 2013

Wikipedia Brasilien: “Jair Messias Bolsonaro ist ein Politiker der brasilianischen extremen Rechten.”

Jair Messias Bolsonaro (Campinas21 de março de 1955) é um militar da reserva e político de extrema-direita brasileiro. Ele cumpre sua sexta legislatura naCâmara dos Deputados do Brasil, eleito pelo Partido Progressista.

„Yoani Sanchez und der notorische Rechte Ronaldo Caiado“:

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/21/brasilien-kuba-bloggerin-yoani-sanchez-und-der-notorische-rechte-ronaldo-caiado-von-der-rechtspartei-dem-in-brasilia/

Bloggerkongreß re:publica in Berlin 2013:

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/04/republica-der-fall-bradley-manning-mai-2013-berlin-irakkrieg-und-folgen/

USA-Hinterhof Brasilien – Testlabor des Neoliberalismus, Exporteur seines Gewalt-Gesellschaftsmodells bis nach West-und Mitteleuropa(“Brasilianisierung”).Das Kalkül der brasilianischen Machteliten ging wie stets auf:http://www.hart-brasilientexte.de/2018/10/05/aus-brasilien-nichts-neues-machteliten-schicken-fuer-praesidentschaftswahlen-des-7-oktober-2018-mit-lula-ersatz-haddad-sowie-bolsonaro-zwei-der-oberschicht-sehr-genehme-zudem-bislang-politisch-mite/.

–Die Seilschaften – Grünen-Kretschmann und Bolsonaro-Fan Yoani Sanchez/Deutsche Welle:

Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann empfing zwar Yoani Sanchez in Heidelberg, positionierte sich jedoch nicht zu deren Rechtsextremisten-Kontakten(z.B. Bolsonaro etc.), was Bände sprach:

-http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/10/bloggerin-yoani-sanchez-kubas-kampferin-fur-freiheit-der-spiegel/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/11/yoani-sanchez-in-heidelberg-2013-treffen-mit-dem-grunen-ministerprasident-winfried-kretschmann-auf-dem-schlos-der-stadt/

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Ausriß. Grüner Kretschmann ohne ein Wort über Sanchez-Kontakte zu Rechtsextremisten, Folter-und Diktaturbefürwortern wie Bolsonaro…

“Frau Sanchez und der Nazi”:https://www.jungewelt.de/artikel/342320.getrennt-marschieren-frau-s%C3%A1nchez-und-der-nazi.html?sstr=.

“Für die sich gern als »unpolitisch« und »pazifistisch« gebende Systemgegnerin war die so dokumentierte Nähe zu dem Ultrarechten eine publizistische Katastrophe. Die Empörung in Lateinamerika konnten auch bundesdeutsche »Qualitätsmedien« nicht mehr ignorieren. Es werde »gemutmaßt«, Yoani Sánchez »fühle sich zu faschistischen Politikern hingezogen, die sich nach dem Untergang des kubanischen sozialistischen Traumes sehnen«, schrieb die FAZ am 13. Mai 2013.”Junge Welt 2018.

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–Die Seilschaften – FDP-Westerwelle und Bolsonaro-Fan Yoani Sanchez/Deutsche Welle:

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Ausriß.

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Bundesaußenminister Westerwelle/FDP auf Maidan-Platz in Kiew.

 Westerwelle hatte sich bei seinem Dezemberbesuch in Kiew nicht von Nazis und Antisemiten unter den Demonstranten distanziert, abgegrenzt. Bei den Demonstranten, so Westerwelle im TV-Interview, handele es sich um “Menschen mit friedlicher Absicht”, “das ist eine friedliche Atmosphäre”.

Brasilien und Holocaust: Aleksander Laks, Rio de Janeiro. Auschwitz-Überlebender, von KZ-Arzt Mengele selektiert. Gesichter Brasiliens. **

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In Deutschland machen Hakenkreuzschmierereien von Neonazis immer wieder Schlagzeilen, erregen die Öffentlichkeit “ auch die brasilianischen Medien kommentieren ausführlich. Doch in dem sehr konservativ geprägten Tropenland, das im zweiten Weltkrieg die letzten beiden Jahreauf der Seite der Alliierten gegen die Wehrmacht kämpfte, dominiert dagegen erstaunliche, schockierende Indifferenz, Toleranz gegenüber Nazisymbolen, die man im Alltag geradezu häufig antrifft. Für Juden, die Auschwitz überlebten, ist eine ungeheure Provokation, daß überall in den Modegeschäften, selbst bei C & A, schwarze Kleiderständer im Hakenkreuz-Design stehen. Praktischerweise nennt man diese auch gleich Suastica, Hakenkreuz – so werden sie in den Katalogen der entsprechenden Fabriken, Vertriebsgesellschaften angeboten, kosten umgerechnet pro Stück etwa 28 Euro. Befragte Durchschnittsbrasilianer wissen durchaus um die symbolische, historische Bedeutung des Hakenkreuzes, wissen von Hitler, der Judenvernichtung “ aber Hakenkreuz-Kleiderständer “ warum denn nicht, was soll denn da schon dabei sein? In deutschen Geschäften wären diese „Suasticas” natürlich ein Skandal, ein Medienthema, in Brasilien überhaupt nichtDer polnische Jude Aleksander Laks war in Auschwitz, seine Mutter wurde dort vergast, sein Vater erschlagen “ er selbst wurde von KZ-Arzt Josef Mengele selektiert, der seinen Lebensabend geruhsam und ungestört wie viele andere Kriegsverbrecher in Brasilien verbrachte. Laks wanderte nach Brasilien aus, leitet in Rio de Janeiro eine Assoziation der Holocaust-Überlebenden. Wenn er unweit seiner Wohnung bei C & A vorbeikommt, die Hakenkreuze sieht, sind die Erinnerungen an das Grauen sofort wieder da. „Es es nicht zu fassen “ solche Kleiderständer selbst bei einer so großen Kette wie C & A, ebenso in den anderen Modegeschäften!” Produziert und vertrieben werden die „Suasticas” landauf, landab, ob in Pernambuco oder in Sao Paulo. Laut Gesetz, Verfassung sind solche Nazisymbole verboten “ das Justizministerium in Brasilien sieht auf Anfrage keinen Grund, von sich aus etwas zu unternehmen. An den vielen Hakenkreuzfliesen aus der Nazizeit, damals aus Sympathie für Hitler millionenfach in Gebäuden und sogar amZiembinski-Theater Rios verlegt, stößt sich der Staat, die Regierung ebensowenig wie an den amtlichen Vornamen Hitler, Himmler, Göring, Eichmann. Ziembinski war ein polnischer jüdischer Regisseur, der vor den Nazis nach Brasilien geflüchtet war, dort die Theaterszene von Grund auf modernisierte. Hakenkreuzornamente an dem nach ihm benannten Theater “ seit der Einweihung des Hauses 1988 sah man darin kein Problem, trotz Kritik von Stückeschreibern.Der Auschwitz-Überlebende Laks ist enttäuscht, daß auch die jetzige Regierung weder die Nazi-Vornamen verbietet noch die Hakenkreuzornamente, Hakenkreuzfliesen entfernen läßt.„Daß so etwas existiert, ist gefährlich, ohne Zweifel, besorgniserregend. Es gibt hier Nazis, nazistische Websites, Antisemiten, die den Holocaust leugnen. Aber organisierten Neonazismus, Skinheads wie in Europa und den USA sehe ich hier nicht.” Auch Dora Finkielsztajn in Rio, als Folge der Lagerhaft von schweren Krankheiten gezeichnet und fast blind, traf in Auschwitz auf Dr. Mengele, verlor dort fast alle Angehörigen. Der heutige Antisemitismus in Brasilien, die Hakenkreuzornamente, die nazistischen Vornamenerschrecken die 78-jährige “ Neonazismus müßte hier, aber auch in Deutschland ganz radikal bekämpft werden. Selbst in ihrem Wohnblock werde sie, ihre Tochter Ana grob antisemitisch beschimpft.„Eine sehr häßliche Sache “ als sie an eine Schulmauer in Rio große Hakenkreuze malten, haben wir die Polizei gerufen. Die Ornamente aus dem Ziembinski-Theater müssen weg “ obwohl man diese dann sicher woanders anbringen wird. Viele Leute in Brasilien mögen keine Juden “ undbetonen dies ganz offen.” Tochter Ana reagiert wegen der täglichen Erfahrungen sehr erregt, Sympathien für Hitler sind schließlich bei vielen Brasilianern nicht zu übersehen. ”Die Regierung, die Politiker wissen von den nazistischen Vornamen, den Hakenkreuzornamenten “ doch niemand tut etwas dagegen. Hier gibt es alle Formen von Antisemitismus und Rassismus “ man mag weder Schwarze noch Juden. Der Deutsche hier im Haus sagte zu mir: Juden dürften hier nicht leben, die müssen sterben, die müssen ins Massengrab!”Die Auschwitz-Überlebenden Dora Finkielsztajn und Aleksander Laks wohnen nur wenige Schritte von der „Praca Filinto Müller” entfernt. Filinto Müller war unter Diktator Getulio Vargas Chef der Geheimpolizei, gelehriger Schüler der Gestapo. Er sorgte für die Auslieferung der Jüdin Olga Benario an Hitlerdeutschland “ in Bernburg wurde sie vergast. Nach Filinto Müller sind in Brasilien viele Schulen und Plätze, sogar ein Parlamentssaal benannt.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/28/o-antisemitismo-nas-americas-der-antisemitismus-in-amerika-738-seiten-98-real-das-neue-werk-von-brasiliens-fuhrender-antisemitismus-expertin-maria-luiza-tucci-carneiro-diesmal-herausgeberin/

Hitler, Himmler, Göring – amtlich registrierte Vornamen in Brasilien
Von Gesellschaft und Politik akzeptiert, toleriert
Naziideologie verbreitet

   

Uninformierte Reisende aus Europa fühlen sich in Lateinamerika zunächst arg veralbert, wenn ihnen nicht nur in Millionenstädten wie Rio de Janeiro, Sao Paulo, Santiago de Chile oder La Paz, sondern sogar in Dörfern des Amazonasurwalds  auf einmal ein Hitler, Himmler oder Eichmann vorgestellt wird. Doch es stimmt, im Ausweis, auf der Visitenkarte steht nichts anderes – und nach Landessitte redet man sich stets mit dem Vornamen an. Im tiefreligiösen Lateinamerika wurden alle jene Hitlers, selbst die Indios darunter, und viele derzeit erst im Kindesalter, von evangelischen oder katholischen Pfarrern getauft –  theoretisch ein Grund auch für deren Glaubensbrüder in Deutschland sowie für den Vatikan, mal nachzufragen, wie das denn mit christlicher Ethik zu vereinbaren sei. Wollten deutsche Eltern ihre Kinder mit nazistischen Vornamen registrieren lassen,  gäbe es natürlich einen Riesenskandal. Doch niemand mag Brasilien, wie es aussieht, auch in dieser Frage zu nahe zu treten, obwohl das Tropenland die letzten beiden Jahre des Zweiten Weltkriegs noch mit Truppen gegen Hitlers Wehrmacht gekämpft hatte, gewaltige Monumente an die Gefallenen erinnern.  Aber in Lateinamerika gehen die Uhren anders,  ist eine oft unbegreifliche Toleranz und Indifferenz anzutreffen. Als Hitler, Himmler, Göring sogar im Telefonbuch stehen, in einer nach angesehenen Juden benannten Avenida wohnen – was soll schon dabei sein? Das hat einen interessanten historischen Hintergrund: Nach der Machtübernahme Hitlers gelang es der  NSDAP,  die Deutschstämmigen Lateinamerikas und deren Vereine weitgehend gleichzuschalten, hatte das Dritte Reich dabei vor allem die protestantischen Pfarrer auf  seiner Seite. Diese waren den reichsdeutschen Kirchenorganisationen angeschlossen, predigten teilweise sogar von der Kanzel herab Nazi-Ideologie. Drei von vier evangelischen Pfarrern der südbrasilianischen Synode waren im nationalsozialistischen  Pfarrerbund. Die katholischen Padres der deutschstämmigen  Gemeinden verhielten sich dagegen zunehmend distanzierter. In Brasilien beispielsweise war damals der Diktator, Hitlerverehrer und Judenhasser Getulio Vargas an der Macht – kein Wunder, daß angesichts der bis heute fast grenzenlosen Vornamenfreiheit nicht wenige Eltern ihren Sprößlingen den Vornamen Hitler gaben. Und offenbar fanden nur zu viele Padres – ob deutscher, italienischer oder portugiesischer Herkunft – überhaupt nichts dabei,  Kinder auf diesen Namen zu taufen. –Position der katholischen Kirche—

Doch auch nach dem Zweiten Weltkrieg gaben lateinamerikanische Pfarrer vielen kleinen Hitlers den Segen. Für Bischof Amaury Castanho im brasilianischen Teilstaat Sao Paulo ist die Kirche des größten katholischen Landes bis heute dabei in einer schwierigen, delikaten Situation. „Natürlich sind wir vehement gegen nazistische Vornamen – durchweg raten wir den Eltern, ihren Kindern wegen der schrecklichen Rolle Hitlers in der Geschichte auf keinen Fall diesen Namen zu geben.“ Wer Hitler heiße, könne später zudem große Probleme im Zusammenleben mit Kindern, Erwachsenen bekommen. „Aber wenn die Familie darauf besteht, akzeptieren wir den Vornamen notgedrungen, legen es nicht auf einen Streit an, lehnen die Taufe nicht ab. Denn schließlich gibt es keine kirchliche Vorschrift, die Namen solcher extrem negativ besetzten Persönlichkeiten untersagt.“ Jemanden heute in Deutschland auf den Namen Hitler zu taufen, so der Bischof, „gäbe natürlich einen Skandal. Denn dort sind Hitlers Untaten im öffentlichen Bewußtsein.“ Für ein Tropenland, das sogar gegen Hitler kämpfte, seien nazistische Vornamen natürlich eine Schande. Ein staatliches Gesetz sollte sie verbieten.  „Aber ich  weiß auch von katholischen Palästinensern Brasiliens, die ihr Kind nach dem Terroristen Osama Bin Laden nannten.“ Bekannt ist zudem, daß Adolf Hitler von vielen Arabern als Held betrachtet wird, Palästinenser in Nahost ihren Kindern ebenfalls diesen Namen geben. Auch Brasiliens Bischof Demetrio Valentini nennt es bedenklich, daß Hitler-Vornamen keineswegs als problematisch angesehen werden. „Nicht immer hat der Pfarrer die Möglichkeit, sie zu verhindern – da sie ja zuvor schon behördlich registriert worden sind.“ Hinzukomme, daß ausländische Namen einfach beliebt seien, deren Bedeutung aber nur zu oft völlig ignoriert werde. „Es mag Leute geben, die den Namen Hitler einfach schön finden – und überhaupt nicht wissen, wer das war.“

Adolfo Hitler Ferreira Santos, ein 35-jähriger Apotheker in Sao Paulo – Lateinamerikas Industrielokomotive, über tausend deutsche Firmen –  weiß es jedenfalls genau, bezeichnet den Vornamen als entsetzliche Bürde. „Ich saß im Kino, habe mir den Film `Schindlers Liste` angesehen –  ich, mit diesem grauenhaften Vornamen, mir war zum Heulen zumute – ich war in allen  Filmen über den Holocaust!“  Beim Blutspenden wollte ihm eine schwarze Krankenschwester wegen des Namens nicht die Hand geben, hielt Distanz – derartiges macht Adolfo Hitler Ferreira Santos zu schaffen. Sein Vater, über siebzig,  ist bis heute ein Hitler-Bewunderer – „wie Brasiliens Militärdiktatoren, die das Land von 1964 bis 1985 beherrschten, ebenfalls Hitler verehrten.“ Adolfo Hitlers Bruder hat es noch schlimmer getroffen, weil ihn der Vater allen Ernstes „Himmler Hitler Göring“ nannte –  so steht er auch im Telefonbuch der Megametropole, will mit dem Trend über diese schreckliche Last aber nicht reden. „Wir beide sind in einer katholischen Kirche Sao Paulos von einem Pfarrer ganz normal getauft worden.“

Umbenennung möglich – doch kaum vollzogen

In der Rua Isaac Tabacow, benannt nach einer angesehenen jüdischen Persönlichkeit der  Stadt, wohnt Familienvater Hitler Cazella, ein freundlicher Mann, Anfang sechzig. „Mein Vater, aus italienischer Familie, mochte die Nazis, hat mir deshalb diesen Vornamen verpaßt.“ Im Berufsleben frozzelten ihn immer wieder Kollegen, was ihm manchmal lästig fiel.“Die nannten mich einen Nazi, sogar Mussolini. Unter Freunden ging das ja noch, aber von Fremden hörte ich das gar nicht gerne. Denn ich war ja nie ein fanatischer Hitler-Anhänger, habe bei den brasilianischen Nazis nie aktiv mitgemacht – und Hitler nicht gerade bewundert.“

Das neue brasilianische Zivilrecht kommt  zahllosen  Brasilianern stark entgegen, die in einem Lande fast unbegrenzter Vornamenfreiheit nicht länger Rommel, Eisenhower, Rambo, Xerox, Goethe, Elvis Presley, Einstein, Rummenigge, Beckenbauer, Hirohito, Stalin oder Mao-Tse-Tung heißen wollen. Ohne Angabe von Gründen ist man den Namen nach höchstens sechs Monaten los, braucht allerdings einen Anwalt. Angesichts von Massenelend, derzeit auch die Mittelschicht treffender Massenarbeitslosigkeit macht dies die Sache für viele allerdings teuer. Und so bleibt es dabei, daß weiße Hitler in Universitätshörsälen sitzen, schwarze Hitler in Slums der Sklavennachfahren hausen, es sogar Hitler-Straßen wie die Avenida Hitler Sansao gibt. Der rührige Polizeichef Hitler Mussolini Pacheco im Teilstaate Goiania, der  angesehene Richter Hitler Cantalice in Nordostbrasilien, beide öfters in den Medien, hätten schon längst anders heißen können, wollten aber nicht. die ebenfalls ihre Vornamen behalten. Und Senhor  Hitler Cazella in der Rua Isaac Tabacow will auch nicht:  “Bei meinen erwachsenen Kindern stehe ich so in den Personalausweisen, Pässen – auch in  vielen anderen  Dokumenten, Urkunden. Mir zu kompliziert, das alles wieder zu ändern.  Meine Frau kennt mich nun schon über dreißig Jahre als Hitler – die will auch nicht, daß ich mich umbenenne.“

Gleiches gilt für Hitler de Lima –  seine Straße am großen Ibirapuera-Park Sao Paulos  heißt „Rua Estado de Israel“ – in Würdigung des Nahoststaates. Er fand nichts dabei, dorthin zu ziehen: „Einmal bin ich  sogar einem  anderen Hitler begegnet. Weil der Name mir nie geschadet hat, trenne ich mich von dem auch nicht. Obwohl ich das natürlich könnte.“ Hitler de Lima bestreitet,  wegen des Namens jemals mit der großen jüdischen Gemeinde Sao Paulos  aneinandergeraten zu sein. „Nein, nie – ich habe ja sogar jüdische Bekannte, arbeitete als Buchhalter in Unternehmen, die Juden gehören. Auch dort – nie Probleme! In der Schule  sagten sie manchmal `Heil Hitler` zu mir – das habe ich als Kompliment aufgefaßt, nie als Beleidigung. Ich glaube, hier machen sich die Leute keine Gedanken über Hitler. Die Mehrheit der Brasilianer sieht die Person Hitlers und seine Rolle in der Geschichte völlig neutral, ist weder für noch gegen ihn.“

Da untertreibt Senhor Hitler de Lima leider. Wie Studien belegen, hat der Nazi-Führer in Brasilien erschreckend viele Sympathisanten, selbst unter den Intellektuellen. Und es gibt  viele Neonazis, gut organisiert  etwa in Sao Paulo. Einer davon, Automobilarbeiter bei einem deutschen Multi, betonte öffentlich:“Unser Hauptfeind sind die Juden – sie kontrollieren die Medien, die großen Unternehmen, finanzieren die Schwarzen – und Homo-Bewegung.“

Staatschef Lula über Hitler

Rio de Janeiros Rabbiner Nilton Bonder bestätigt: „Teile der frustrierten Stadtjugend sind von Adolf Hitler, der Naziideologie und deren Rassentheorien fasziniert.“ Doch die Gesellschaft, die Politiker machen davon kein Aufhebens; Vornamen wie Hitler regen niemanden auf. Denn in Brasilien, das zahlreichen Nazi-Verbrechern wie Josef Mengele Unterschlupf  und neue Aufstiegschancen bot, werden ja selbst in Wörterbüchern Juden als „Individuo mau“, als schlechte Menschen definiert. Trotz aller Proteste der jüdischen Gemeinde. Und zahlreiche hohe Politiker, wie der Ex-Gouverneur Leonel Brizola, Vizepräsident der Sozialistischen Internationale, haben jenen  verstorbenen Diktator und Hitlerverehrer Vargas als geistigen Ziehvater, politisches Idol. Nach dessen deutschstämmigen Chef der gefürchteten politischen Polizei, Filinto Müller, der die kommunistische Jüdin Olga Benario an die Gestapo auslieferte, sind bis heute in Brasilien sogar Schulen, Plätze, öffentliche Gebäude benannt. In Geschäften, sehr vielen Privathäusern, einem Theater Rios geht man über Hakenkreuzfliesen. Und Brasiliens neuer Staatschef Luis Inacio Lula da Silva, jener Ex-Gewerkschaftsführer, der einst bei Volkswagen do Brasil in Sao Paulo als Dreher arbeitete – was hält der von Hitler? In einem Interview sagte er wörtlich:“Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen.“ Auch das spricht Bände.

In La Paz studiert der Indianer Hitler Apazi Cutili Medizin, zwei fernab der Hauptstadt lebende indianische Brüder heißen Hitler Mamani und Eichmann Mamani, wurden so getauft. Und auch in Peru gibt es viele Hitlers. „Zu Ehren einer historischen Persönlichkeit“ nannte der  in einem Amazonasdorf lebende Indio Manuel Garcia seinen Sohn Adolfo Hitler. Als dieser tödlich verunglückte, gab er dem nächstgeborenen Sohn ebenfalls diesen Namen. 2003 kam auch der ums Leben, als ein Auto mit weiteren drei Personen in einen Gebirgsfluß stürzte. Jetzt glauben dort viele in der Region, daß dieser Vorname Unglück bringt.

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Vorname: Hitler, Interviewpartner in Sao Paulo.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/07/29/weltsozialforum-erfinder-oded-grajew-sao-paulo-fur-ein-gebildetes-volk/

Antisemitismus-Expertin Maria Luiza Tucci Carneiro:

Tucci Carneiro, die den Klassiker “O Antisemitismo na Era Vargas” schrieb, warf den brasilianischen Regierungen vor, von 1946 bis 1985, dem Ende der Militärdiktatur, nach Brasilien geflüchtete Kriegsverbrecher gedeckt zu haben.

Dafür sind die alten und neuen Nazis, sind die alte und neue Rechte  dieser Erde, aber auch Teile von Deutschlands Eliten, Brasilien ewig dankbar, zeigen sich erkenntlich, wirken unermüdlich für ein möglichst positives Image der  inzwischen zehntgrößten Wirtschaftsnation, passen von den verschiedensten Posten aus gut auf, daß da nichts anbrennt. Man ist dem Tropenlande tief verbunden, weil es so vielen schwerbelasteten Getreuen Adolf Hitlers Unterschlupf und sogar neue Aufstiegschancen, politische Mitwirkung während der Militärdiktatur ermöglichte.

Zu den herausragenden Beispielen zählt auch Herbert Cukurs, der berüchtigte Massenmörder von Riga: Er  wurde sogar von der Polizei Sao Paulos beschützt, hatte Wachposten vor seinem Haus, nachdem ihn zwei nach Brasilien ausgewanderte KZ-Insassen wegen der Massenmorde angezeigt hatten. Entsprechende Akten befinden sich in den Archiven der damaligen Politischen Polizei(DOPS). Cukurs lebte auch in Rio de Janeiro und Santos. In Rio frequentierte er die Offizierskreise und wurde von hohen Militärs der Regierung von General Eurico Gaspar Dutra unterstützt. Sein Sohn Gunars Cukurs schilderte eine Begegnung von 1950. “Eine Gruppe von Generälen und Generalmajoren kam in unser Haus und sagte zu meinem Vater: Du hast einen einzigen Fehler begangen. Mein Vater wollte wissen, welcher – und ein General sagte: Du hättest alle Juden töten sollen.” Ein Polizeioffizier, der für die Bewachung von Cukurs in Sao Paulo zuständig war und sich mit diesem anfreundete, wurde nach dem Ende des Militärregimes von Menschenrechtsorganisationen beschuldigt, für das Totfoltern und Verschwindenlassen von Diktaturgegnern verantwortlich zu sein.

Brasilien: Kuba-Bloggerin Yoani Sanchez und der “notorische Rechte” Ronaldo Caiado von der Rechtspartei DEM in Brasilia. Sanchez und das freundschaftliche Treffen mit Politikern der Rechten und extremen Rechten in Brasilia, darunter heftigen Befürwortern der nazistisch-antisemitisch orientierten Militärdiktatur Brasiliens, sogar der Folter. Rechtsextremismus – gewöhnlich ein großes Thema in deutschen Medien. **

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Ausriß. Brasiliens Tageszeitung “O Globo” zeigt Yoani Sanchez zwischen dem PSDB-Politiker Carlos Sampaio und dem sich sichtlich freuenden Politiker Ronaldo Caiado von der Rechtspartei DEM.

Besonders bemerkenswert ist das Treffen von Yoani Sanchez mit Caiado, einem Repräsentanten der Großgrundbesitzer, dessen Vereinigung UDR er mehrere Jahre leitete. Brasiliens Großgrundbesitzer stehen seit langem u.a. wegen des massiven Einsatzes von Sklavenarbeitern in der Kritik, die nur zu oft gefoltert und sogar ermordet wurden, wie aus Dokumenten der kirchlichen Bodenpastoral CPT hervorgeht.  Laut brasilianischen Politikexperten wendet sich die UDR energisch gegen eine Agrarreform sowie konsequenteren Umweltschutz. Das Sanchez-Treffen mit Caiado hat daher hohen Symbolwert, zumal es in der DEM und ihren Vorgängerparteien von Diktaturaktivisten, Diktaturbefürwortern wimmelt, die bis heute bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Militärregime verteidigen, in Schutz nehmen. 

Wikipedia Brasilien stuft Ronaldo Caiado als “notorisches Mitglied der politischen Rechten” ein:     “Um notório membro da direita política.”

Mengele, Antisemitismus heute:  Die starke Neue Rechte hat durch verschiedene politische Handlungen zielstrebig erreicht, daß in Deutschland heute wieder erstaunliche antisemitische Tatbestände anzutreffen sind, Fakten geschaffen wurden. Öffentliches Polit-Blabla von Politschauspielern steht in auffälligem Gegensatz zu den Fakten.

Eine solche Überschrift in einer Hauptstadtzeitung  – „Antisemiten werden aggressiver“(Tagesspiegel) – wäre noch vor 10, 15 Jahren undenkbar gewesen – die Antisemitismusförderung hatte also die erwünschten markanten Resultate:

http://www.tagesspiegel.de/kultur/interview-antisemiten-werden-aggressiver/7494068.html

„Judenschweine“ zu grölen, „Tod den Juden“ gar zu singen, ist aufgrund dieser Politik inzwischen ähnlich wie zur Nazizeit wieder öffentlich möglich. Daß in einem bestimmten Spektrum Deutschlands jedes Attentat auf Juden, jüdische Einrichtungen sogar mit Festen gefeiert wird, ist allgemein als Fakt bekannt: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/28/tod-den-juden-was-inzwischen-in-europa-wieder-zugelassen-wird-antisemitismus-forderung-und-resultate-die-israelitische-kultusgemeindeikg-protestiert/

Die gezielte Antisemitismus-Förderung hat sogar dazu geführt, daß deutsche Lehrer im Unterricht erstmals  Probleme haben, den Holocaust zu vermitteln. Ein außerordentlich interessanter Tatbestand. Mengele hätte an diesen Entwicklungen sicherlich seine Freude gehabt:  „Arabische Schüler erklären im Geschichtsunterricht, dass der Holocaust zu Recht stattfand.“ 

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/02/25/erfolgreiche-und-gut-geplante-antisemitismus-forderung-in-deutschland-wir-wollen-keine-judenschweine-dorothea-jung-antisemitismus-in-der-einwanderergesellschaft-bad-people/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/23/antisemitismus-forderung-in-deutschland-weitere-erfolge-konstatiert/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/05/ajatollahs-und-ihre-untergebenen-nehmen-den-platz-von-hitler-wieder-ein-und-predigen-tagtaglich-die-eliminierung-der-juden-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-zum-antisemiti/

Wie die brasilianische Antisemitismus-Expertin Maria Luiza Tucci Carneiro betont, tarnt sich heute der Antisemitismus gewöhnlich als Antizionismus.

Daß mitteleuropäische Regierungen bei aktuellen Militäraktionen der jüngeren Geschichte eng mit extrem antisemitischen Gruppierungen kooperieren, ist allgemein als Tatsache bekannt.

Beziehungen Bonn-Brasilia während der nazistisch-antisemitisch orientierten Militärdiktatur:

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

Diktator Geisel und Bundeskanzler Schmidt.

Presidente Ernesto Geisel e Primeiro-Ministro Helmut Schmidt. Der Geisel-Besuch von 1978 in der Bundesrepublik Deutschland – Geisel nimmt im TV auch zur Kritik an der Menschenrechtslage Stellung – die offiziellen Dokumente Brasiliens: http://cafemundorama.files.wordpress.com/2011/11/rpeb_16_jan_fev_mar_1978.pdf

Nazi-Offizier Helmut Schmidt und der Holocaust:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/02/14/der-weg-in-den-holocaust-die-zeit-unterschlaegt-in-ihrer-publikation-von-2017-just-die-rolle-des-langjaehrigen-mitherausgebers-der-spd-ikone-helmut-schmidt-kein-einziges-kapitel-ist-schmidt-al/

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Die Amtszeit von Diktator Ernesto Geisel: Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog 1975 in einer Polizeizelle Sao Paulos – in Wahrheit wurde er totgefoltert.  Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.

1978 traf General Geisel in der Bundesrepublik Deutschland während des offiziellen Besuchs nach eigenen Angaben mit Bundeskanzler Helmut Schmidt, Außenminister Hans-Dietrich Genscher, Walter Scheel, Helmut Kohl, Franz-Josef Strauß, Hans Filbinger(Schloß Schwetzingen) zusammen, sprach etwa anderthalb Stunden mit Willy Brandt, Präsident der Sozialistischen Internationale. Geisel war zudem im Kernforschungszentrum Jülich. In Bonn auf einer Pressekonferenz auf die Menschenrechte angesprochen, sagte Geisel, Brasilien sorge sich außerordentlich um die Menschenrechte – obwohl oft in schlecht informierten oder tendenziösen Organen anderes gesagt werde. 

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Diktator  General Ernesto Geisel(Operation Condor), deutschstämmig, in dessen Amtszeit der jüdische Journalist Herzog gefoltert und ermordet wurde –  und Willy Brandt, Ausriß. General Geisel war 1976 zu einem offiziellen Besuch in Großbritannien.

Wikipedia:

A morte[editar]

Serviço Nacional de Informações recebeu uma mensagem em Brasília de que naquele dia 25 de outubro: „cerca de 15h, o jornalista Vladimir Herzog suicidou-se no DOI/CODI/II Exército„. Na época, era comum que o governo militar divulgasse que as vítimas de suas torturas e assassinatos haviam perecido por „suicídio“, fuga ou atropelamento, o que gerou comentários irônicos de que Herzog e outras vítimas haviam sido „suicidados“ pela ditadura. O jornalista Elio Gaspari comenta que „suicídios desse tipo são possíveis, porém raros. No porão da ditadura, tornaram-se comuns, maioria até.“

Conforme o Laudo de Encontro de Cadáver expedido pela Polícia Técnica de São Paulo, Herzog se enforcara com uma tira de pano – a „cinta do macacão que o preso usava“ – amarrada a uma grade a 1,63 metro de altura. Ocorre que o macacão dos prisioneiros do DOI-CODI não tinha cinto, o qual era retirado, juntamente com os cordões dos sapatos, segundo a praxe naquele órgão.14 No laudo, foram anexadas fotos que mostravam os pés do prisioneiro tocando o chão, com os joelhos fletidos – posição em que o enforcamento era impossível. Foi também constatada a existência de duas marcas no pescoço, típicas de estrangulamento15 5

Vladimir era judeu, e a tradição judaica manda que suicidas sejam sepultados em local separado. Mas quando os membros da Chevra kadisha – responsáveis pela preparação dos corpos dos mortos segundo os preceitos do judaísmo – preparavam o corpo para o funeral, o rabino Henry Sobel, líder da comunidade, viu as marcas da tortura. „Vi o corpo de Herzog. Não havia dúvidas de que ele tinha sido torturado e assassinado“, declarou.16 Assim, foi decidido que Vlado seria enterrado no centro do Cemitério Israelita do Butantã, o que significava desmentir publicamente a versão oficial de suicídio. As notícias sobre a morte de Vlado se espalharam, atropelando a censura à imprensa então vigente. Sobel diria mais tarde: „O assassinato de Herzog foi o catalisador da volta da democracia“.17

Anos depois, em outubro de 1978, o juiz federal Márcio Moraes, em sentença histórica, responsabilizou o governo federal pela morte de Herzog e pediu a apuração da sua autoria e das condições em que ocorrera. Entretanto nada foi feito.6 Em 24 de setembro de 2012, o registro de óbito de Vladimir Herzog foi retificado, passando a constar que a „morte decorreu de lesões e maus-tratos sofridos em dependência do II Exército – SP (Doi-Codi)“, conforme havia sido solicitado pela Comissão Nacional da Verdade.18

„Mehr Gerechtigkeit wagen – Willy Brandts globales Engagement“:

Diskussion mit Minister Matschie “Mehr Gerechtigkeit wagen – Willy Brandts Globales Engagement”

06.12.2013 16:24

Zum 100. Geburtstag Willy Brandts laden die Willy Brandt School of Public Policy und die Friedricht-Ebert-Stiftung (Thüringen) zu einer Diskussion mit Christoph Matschie (Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, stellvertretender Ministerpräsident und Landesvorsitzender der SPD) zu einer Diskussion mit Studierenden zum Thema “Mehr Gerechtigkeit wagen – Willy Brandts Globales Engagement” ein.

Willy Brandt ist eine Ikone des 20. Jahrhunderts. Während seines langen politischen Lebens ist er Vielen ganz Unterschiedliches gewesen – radikaler Sozialist, politischer Dissident, Exilant, Multinationaler, Sozialdemokrat, Atlantiker, Pan-Europäer, Kalter Krieger, Friedensaktivist, Pragmatiker, Idealist, Warner und Visionär. Mit der Ostpolitik, dem Bekenntnis zur stetigen Demokratisierung, seiner entwicklungspolitischen Arbeit in der Nord-Süd Kommission und seiner Friedenspolitik hat er nachhaltige Akzente für politisches Denken und Handeln gesetzt, Türen geöffnet und Horizonte geweitet. Was bedeutet Willy Brandts globales Engagement heute? Was bedeutet es jungen Menschen, die in der heutigen Welt leben und mit neuen Herausforderungen umgehen müssen?

Weitere Informationen finden Sie hier.

DIE ZEIT/Hamburg und der Tod des Mitherausgebers Helmut Schmidt(SPD) 2015, die Mythenbildung – was alles in den ZEIT-Nachrufen fehlt…Besuchte Schmidt tatsächlich Lula im Diktaturgefängnis, wie in der ZEIT steht? “Ist es nicht herrlich still geworden um Pegida, Legida und AfD in eben jenen Tagen, da Hunderttausende Muslime das Abendland bestürmen?” Hamburger Wochenblatt DIE ZEIT am 17.September 2015… **

Mythenbildung von interessierter Seite nach Schmidts Tod:

http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/11/helmut-schmidt-2015-gestorben-mainstream-verbreitet-falschmeldungen-kuriose-mythen-schmidt-hatte-angeblich-den-damaligen-gewerkschaftsfuehrer-lula-begehrt-bei-unternehmern-als-verhandlungs-und-g/

Auffällig ist, wie konsequent von interessierter Seite dafür gesorgt wurde, daß im Internet Fotos über den außerordentlich freundschaftlichen Umgang von Helmut Schmidt und Willy Brandt mit den brasilianischen Folterdiktatoren nicht bzw. kaum abrufbar sind – für die Website gestaltete sich die Fotosuche überraschend schwierig. 

Jürgen Trittin(Die Grünen) in DIE ZEIT:”… aber Schmidt besuchte auch den Gewerkschafter und späteren Präsidenten Lula da Silva im Gefängnis.” (Dichtung oder Wahrheit?)

“Lula also met Helmut Schmidt. He said that in 1979, during a state visit in Brazil, Schmidt had insisted on meeting Lula, in spite of the objections of the then-military regime: “Those 20 minutes with Schmidt in the Sao Paulo ‘Hilton’ were very important to me,” said Lula who also met the chairwoman of the socialdemocratic “Friedrich Ebert Foundation” and the chairman of the German Trade Union Federation.”(Michael Liebig)

“Um dos mais espantosos episodios a que testemunhei foi no cocktail de recepção ao Chanceler alemão Helmut Schmidt no então hotel São Paulo Hilton. Um dos mais altos dirigentes da FIESP  atravessou o enorme salão do hotel aos empurrões para apresentar a esposa ao Lula e ainda pegou um whisky para ele.” Andre Araujo über den Schmidt-Cocktail im Hilton-Hotel für Lula und die Unternehmerspitze Brasiliens.

DIE WELT 2015:

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Ausriß. Laut brasilianischer Wirtschaftszeitschrift EXAME war Lula lediglich 1980, also im Jahr nach dem Schmidt-Besuch bei den Folterdiktatoren, für 31 Tage im Gebäude der politischen Polizei Dops – Lula sprach von einem “VIP”-Aufenthalt:

…Em 1980, o ex-presidente, que já era um sindicalista influente, liderou uma grande greve de trabalhadores. Após 17 dias de paralisações, Lula foi levado para a prisão. “Os militares cometeram a burrice de me prender. Foi uma motivação a mais para a greve continuar”, disse. 

Mas ele diz ter sido bem tratado durante os 31 dias em que esteve na cadeia. “Foi uma prisão VIP”, brinca ao relatar que assim que chegou ao Departamento de Ordem Política e Social (DOPS) foi guiado para a sala de Romeu Tuma, então diretor do órgão…EXAME

Die “Verhaftung” von Lula 1980 – kein Polizeiauto, keine Handschellen für Lula, wie sonst für politische Gefangene üblich, offenes Autofenster, Lula raucht eine Zigarette, die Presse fotografiert. Im Auto der Sohn des damaligen Dops-Chefs Tuma – Tuma-Junior schreibt in einem Bestseller, daß Lula höchstens zwei Tage bei den Companheiros in der Zelle zubringen mußte, den Rest verbrachte Lula, wie es hieß, komfortabel im Kabinett des Dops-Chefs, schlief nachts auf dem dortigen Sofa:

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Ausriß, Lula im Wagen der Diktatur-Geheimpolizei Dops 1980:”Dops behandelte seine Spitzel in der Gewerkschaftsbewegung gut.”

Kuriose Versionen allerorten – Wikipedia: “1979 wurde er zum Anführer eines Arbeiterstreiks, am 18. April 1980 wurde er von der Polizei der Militärdiktatur verhaftet, im Mai jedoch wieder freigelassen, nachdem der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt dies zu einer Bedingung für einen Besuch gemacht hatte.”

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Ausriß. Lula bei Schmidt in Hamburg

Lula lobt die SPD – Video anklicken:

.https://www.youtube.com/watch?v=T9W7QaY14oU

Wie die Diktatur über den Schmidt-Besuch von 1979 berichtet – offizieller Nachrichtenfilm:http://video.rnp.br/portal/video/video.action;jsessionid=3B01E5D579E6C48AE6A1BCAAEF27928B?idItem=3651

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Helmut Schmidt und Brasiliens Diktator Figueiredo, Ex-Geheimdienstchef des Militärregimes – Bankett in Brasilia 1979 – Schmidt des Lobes voll auf Figueiredo und die Bonner Beziehungen zur Diktatur.

 

Helmut Schmidt/SPD – Mitherausgeber des Wochenblatts DIE ZEIT, 2015 gestorben – was alles in den Nachrufen fehlt:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/10/helmut-schmidtspd-2015-gestorben-was-alles-in-den-nachrufen-fehlt/

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Ausriß, deutschstämmiger Folterdiktator Ernesto Geisel des nazistisch-antisemitisch orientierten Militärregimes von Brasilien und Helmut Schmidt im Bundeskanzleramt von Bonn.

Wie die brasilianische Militärdiktatur Frauen folterte – Proteste von Willy Brandt, Helmut Schmidt? Im “Forum Willy Brandt Berlin” steht nichts davon:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/

Die “Terroristen” der katholischen Kirche, darunter Dominiker Frei Betto:http://www.deutschlandfunk.de/befreiungstheologie-50-jahre-nach-dem-militaerputsch-in.886.de.html?dram:article_id=275467

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/17/brasilien-2014-50-jahre-nach-dem-militarputsch-von-1964-die-terroristen-der-katholischen-kirche-welche-bonner-politiker-damals-gegen-das-foltern-und-totfoltern-von-regimegegnern-nicht-protesti/#more-17191

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Ausriß. Außenminister Genscher und sein brasilianischer Amtskollege Azeredo da Silveira unterzeichnen das Atomabkommen in Bonn 1975 – im selben Jahr wird in Sao Paulo der jüdische Journalist Vladimir Herzog totgefoltert. 

“Helmut Schmidt hat das politische Leben in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten geprägt.” Tagesschau

Lulas Arbeiterpartei PT ist indessen nach wie vor kein Vollmitglied der Sozialistischen Internationale/SI, auf ihrer offiziellen Website ist als brasilianischen Vollmitglied die PDT genannt, die als ideologischen Ziehvater den Diktator Getulio Vargas hat. Dies spricht natürlich Bände über die ideologische Ausrichtung der SI, deren Wertvorstellungen:http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/29/rio-de-janeiro-leonel-brizola-vizeprasident-der-sozialistischen-internationale-spielte-wichtige-rolle-bei-ausbreitung-des-organisierten-verbrechens-erinnern-medien-und-fachleute-brasiliens/

Helmut Schmidt, Mythen und Falschmeldungen. SPD, Sozialistische Internationale und die Getulio-Vargas-Partei PDT:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/11/helmut-schmidt-2015-gestorben-mainstream-verbreitet-falschmeldungen-kuriose-mythen-schmidt-hatte-angeblich-den-damaligen-gewerkschaftsfuehrer-lula-begehrt-bei-unternehmern-als-verhandlungs-und-g/

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Fußball-Ido Pelé mit Brizola, Chef der PDT, der auch lange Zeit(1980 bis 2001) Dilma Rousseff angehörte, bevor sie zu Lulas PT wechselte. Willy-Brandt-Freund Leonel Brizola berief sich stets auf Getulio Vargas, geistiger Ziehvater der Partei PDT, Mitglied der Sozialistischen Internationale/SI.

Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe, der Dominikaner  Frei Betto:”Mein Vater kämpfte gegen die Vargas-Diktatur, wurde deshalb dreimal eingesperrt.”

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Hakenkreuz und Getulio Vargas – “Ära Vargas”. Chemiearbeiterstadt Cubatao bei Sao Paulo.

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Ausriß. Leonel Brizola, Vizepräsident der Sozialistischen Internationale, und Dilma Rousseff, damaliges Mitglied der Brizola-Partei PDT.

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Ausriß.

Angela Merkel, Kanzlerin der deutschen CDU-SPD-Regierung,  und Dilma Rousseff:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/19/merkel-nach-brasilien-2015-merkel-schob-den-abflug-nach-brasilien-um-einige-stunden-auf-um-zu-verhindern-dass-das-parlament-in-berlin-gegen-die-griechenlandhilfe-stimmt-brasiliens-groesste-qua/

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 http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/22/mehr-demokratie-wagen-willy-brandt-1969-jahr-in-dem-er-in-bonn-vertrage-mit-der-brasilianischen-folterdiktatur-unterzeichnete/lulamerkel.jpgWarum Lula in Ländern wie Deutschland viele Sympathisanten eines bestimmten politischen Spektrums hat –  Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/

Brasiliens Historiker Marco Antonio Villa weist in seiner scharfsichtigen Analyse auf zahlreiche wichtige Aspekte der Biographie Lulas hin, erinnert auch an dessen Verhältnis zu dem Diktaturaktivisten Romeu Tuma, berüchtigter Chef der politischen Polizei(DOPS) von Sao Paulo, nach dem Militärregime einflußreicher Kongreßpolitiker und Freund des Präsidenten:”Er erklärte Romeu Tuma, Chef des DOPS, wo Hunderte von Brasilianern gefoltert und Dutzende ermordet wurden, zum Demokraten. Lula wurde 1980 eingesperrt, als es keine Folter mehr gab.” Lula sei privilegiert behandelt worden, nahm niemals zu den Folterungen   Stellung. Lula habe sogar Tumas Sohn zum nationalen Justiz-Sekretär ernannt,  hielt zudem eine starke Beziehung zum größten Symbol der politischen Rückständigkeit des Landes, zu José Sarney, dem früheren Chef der Diktatorenpartei ARENA und heutigen Senatspräsidenten.

Deutscher Regierungssender Deutsche Welle über Lula: “Geradlinigkeit und Verlässlichkeit”.

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasiliens-folterdiktaturwird-die-wahrheitskommission-untersuchen-ob-lula-mit-der-diktatur-zusammenarbeitete-nachrichtenmagazin-veja-uber-aufsehenerregendes-neues-buch-zur-diktaturzeit/

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Ausriß, Präsident Lula und Ex-Dops-Chef Romeu Tuma, links.

Lula und die Rückkehr des Elends:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/10/27/global-player-brasilien-2015-die-rueckkehr-des-elends-arg-qualitativ-abgestuerzte-brasilianische-medien-entdecken-stark-verspaetet-ein-phaenomen-der-dauerkrise-des-landes/

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Folter-Diktator Joao Figueiredo, zuvor Diktatur-Geheimdienstchef,  und Bundeskanzler Helmut Schmidt prosten sich in Brasilia zu. Video zum offiziellen Schmidt-Besuch von 1979, bei dem Schmidt in Sao Paulo den Gewerkschaftsführer Lula getroffen hatte – anklicken:http://video.rnp.br/portal/video/video.action;jsessionid=3B01E5D579E6C48AE6A1BCAAEF27928B?idItem=3651

Kavallerieoffizier Figueiredo sagte als Diktator: “Ich ziehe den Geruch der Pferde dem des Volkes vor.”

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Ausriß: Folterdiktator Ernesto Geisel und sein für die Operation Condor(länderübergreifende Jagd auf Regimegegner) zuständiger Geheimdienstchef Joao Figueiredo.

Helmut Schmidt traf sich in Brasilien sogar mit Diktatur-Gouverneur Paulo Maluf – bis heute in dem Tropenland Synonym für Korruption, korrupte Politiker:https://pt.wikipedia.org/wiki/Paulo_Maluf

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Lula-Präsidentenwahl 2002 – Hintergrund:

Apolda 2014: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/09/26/angela-merkel-cdu-abschluskundgebung-des-thuringer-wahlkampfs-2014-gruppe-um-klaus-dieter-bohm-geschaftsfuhrender-gesellschafter-der-toskanaworld-gmbhbad-sulza-protestiert-gegen-rusland-sank/

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Diktator Ernesto Geisel und Hans Filbinger, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, auf Schloß Schwetzingen.  http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger  “Was damals rechtens war, kann heute nicht Unrecht sein.”

Ministerpräsident Filbinger würdigt Diktator Geisel wegen dessen “vernünftiger und sachgemäßer Politik”, mit der eine neue Phase der Geschichte Brasiliens beginne. Geisel erinnert daran, daß Filbinger die nächsten Tage nach Brasilien reist.

Diktator Geisel empfing am 8. März 1978 den CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl auf Schloß Gymnich, anschließend dort den CSU-Vorsitzenden Franz-Josef Strauß. Beide Gespräche dauerten, wie es hieß, jeweils eine Stunde.

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Diktator Geisel und Außenminister Hans-Dietrich Genscher(FDP) am 7. März 1978 auf Schloß Gymnich, Ausriß.

Politik muß der Freiheit und der

Würde jedes einzelnen Menschen
dienen.
Aber Freiheit und Verantwortung
gehören für uns Liberale
untrennbar zusammen.  Hans-Dietrich Genscher

“Juni 1975. Brasilien und Deutschland schließen Abkommen zum Bau von Atomkraftwerken in Angra dos Reis.

Vor dem Hintergrund seiner politischen Rolle gegenüber Folterdiktaturen wie Brasilien wurde Hans Dietrich Genscher 1991 die Ehrenbürgerwürde von  Halle/Saale verliehen: 

  1. Hans-Dietrich Genscher (* 21. März 1927 in Reideburg, heute zu Halle (Saale))
    Bundesaußenminister 1974–1992
    Verleihung 1991
    Wird das mit der Folterdiktatur geschlossenen Atomabkommen 2014 verlängert?  (natürlich)

    http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/brasiliens-militardiktatur-der-atomvertrag-mit-bonn-von-1975-brasilianische-organisationen-mobilisieren-gegen-verlangerung-2014-willy-brandt-helmut-schmidt-hans-dietrich-genscher-und-die-bilater/

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    Diktator Geisel im Kernforschungszentrum Jülich, Ausriß.

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    Diktator Geisel in Westberlin mit Bürgermeister Dietrich Stobbe(SPD) am 9. März 1978. Im Schloß Charlottenburg trägt sich Geisel ins Goldene Buch ein, Stobbe hält eine Lobrede. “Wir sehen ein Land auf dem Marsch.” Anschließend fliegt Geisel nach Köln, wo der brasilianische Botschafter einen Empfang für ihn und 2000 im der Bundesrepublik Deutschland lebende Brasilianer gibt, wie es hieß. 

    Diktator Geisel traf auch mit den Ministern Hans Matthöfer, Otto Graf Lambsdorff, Werner Maihofer, Volker Nauff, Rainer Offergeld zusammen. 

    Wie die Jungsozialisten der SPD(Jusos) den Besuch von Folterdiktator Ernesto Geisel in der Bundesrepublik Deutschland bewerten: 

    Der Juso-Bundesvorstand erklärt 1978:”Es ist geradezu eine abenteuerliche Politik, einer Diktatur, die zur Nutzung ihrer machtpolitischen Interessen noch nie Skrupel bei der Auslöschung von Menschenleben gezeigt hat, die radikalsten Vernichtungsmöglichkeiten in die Hand zu geben.Die Anwesenheit des Diktators Geisel in der BRD ist eine Provokation für alle Demokraten.” Der damalige Juso-Vorsitzende heißt Gerhard Schröder.

    Bei Demos in Köln und Düsseldorf, gegen die Polizeieinheiten des damaligen SPD-Ministerpräsidenten Kühn mit aller Härte vorgehen, werden Parolen wie”Völkermorde und KZ findet der Herr Geisel nett” oder „Kein Atomgeschäft mit Folterern” gerufen.

    Schriftsteller Verissimo erinnert Ende November 2013 an die Schließung des Atomtestgeländes in Amazonien durch den damaligen  zivilen Präsidenten Fernando Collor 1990. Und spekuliert, mit Bezug auf den Iran 2013,  wie wohl die Großmächte auf den Aufstieg Brasiliens zur Atomwaffenmacht reagiert hätten.

    “Seria bom ter a bomba nem que fosse só para ver a cara dos argentinos.”

    Die Militärdiktatur hatte auf der Basis des Bonner Atomabkommens ein geheimes militärisches Nuklearprogramm vorangetrieben.  

    Das Atomtestgelände der Foltermilitärs – das Bonner Nuklearabkommen mit dem Militärregime:

    http://pt.wikipedia.org/wiki/Serra_do_Cachimbo

    http://pt.wikipedia.org/wiki/Programa_nuclear_paralelo

    http://jornalggn.com.br/fora-pauta/serra-do-cachimbo-e-a-bomba-atomica-que-nao-vingou

    Buraco de Cachimbo

    Orlando Brito

    19 de setembro de 1990: o então presidente da República Fernando Collor de Mello chega à Base Aérea de Cachimbo, em Mato Grosso, para presenciar o fechamento da área de testes nucleares.

    Como foi – Nas décadas de 1970 e 1980 – durante os governos dos generais Ernesto Geisel e João Figueiredo – os jornalistas que cobríamos o Palácio do Planalto viajamos várias vezes para Bonn, antiga capital alemã. Fomos cobrir as negociações do Acordo Nuclear entre Brasil e Alemanha. Durante anos, o assunto virou tema de destaque na imprensa, com a construção das usinas de Angra dos Reis e dos projetos de enriquecimento de urânio. Mas em 1990 o Brasil mudava de rumo na questão da energia nuclear. O presidente Collor determinou o fim das experiências atômicas na selva. Repórteres e fotógrafos voamos num Búfalo da FAB para documentar a vedação do buraco para explosões subterrâneas. Tinha circunferência aproximada de dois metros e mais de um quilômetro de profundidade.

    Heinrich-Böll-Stiftung:  ”Im Juni 1968 erklärte Außenminister Willy Brandt in Brasilien die Bereitschaft der Deutschen, Brasilien mit Nukleartechnik zu versorgen.”  (Wurden Sie gefragt?)

    Bislang wurden noch keine Fotos veröffentlicht, die zeigen, wie Willy Brandt 1968 mit Folterdiktator Artur de Costa e Silva zusammentrifft. Brandt schenkte dem Diktator eine goldene Uhr, laut brasilianischem Nachrichtenmagazin Veja.

    Wikipedia über Folterdiktator Costa e Silva: “Seine Regierung startete die härteste und brutalste Phase des diktatorischen Militärregimes, die von General Emilio Garrastazu Médici, seinem Nachfolger, fortgesetzt wurde.”

    Seu governo iniciou a fase mais dura e brutal do regime ditatorial militar, à qual o general Emílio Garrastazu Médici, seu sucessor, deu continuidade. Wikipedia

    With this in mind, Silva had the Foriegn Ministry write a further communication to the West German government, in the hope that Silva could milk the co-operation of the FDR for even more political power amongst the Brazilian officer corps.

    CODE: SELECT ALL
    To: Chancellor Willy Brandt and the Government of the Federal Republic of GermanyWith the goal of further developing the relationship between our nations, my government would like to make an additional invitation to enter in to a co-operative weapons development program with the Republic of Brazil. Both our nations are faced with threats that could present themselves at any time, and only through the spirit of mutual co-operation can we defeat these. Yours, hopefully in prosperity, President Artur da Costa e Silva  
    zitiert aus "Nation States".
     
    To: Lyndon B. Johnson, President of the United StatesIt would be my greatest pleasure to welcome you to Brazil and discuss matters with you in person. I would hope also to show you what small parts of Brazil you will be able to see in such a short visit, as well as to show you what might be if our nations co-operate to the fullest extent possible. Signed, President Artur da Costa e Silva
    (Nation States)

    1968 weilt auch Königin Elisabeth II. zu einem offiziellen Besuch in der Folterdiktatur.

    http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/31/brasiliens-von-den-eliten-organisierter-militarputsch-am-31-marz-1964-die-resultate-folgen-konsequenzen/

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    Ausriß März 2012.

    “Boaventura hat Sehnsucht nach der Diktatur. Felinto betont, daß die Folter nötig war. Olinto meint, daß Einkerkerungen und Tötungen gerechtfertigt waren. Frota sagte, daß man in dieser Zeit gut lebte.”

Brasiliens Menschenrechtspriester Julio Lancelotti verurteilt Schweigen von Angela Merkel und ihrer Regierungsdelegation im August 2015 zu gravierenden Menschenrechtsverletzungen im Tropenland. “Doppelmoral – absoluter Vorrang wirtschaftlicher Interessen”. Schweigen auch bereits 2008 bei offizieller Reise nach Brasilia… **

Menschenrechtspriester Julio Lancelotti aus der von dem deutschstämmigen Kardinal Odilo Scherer geleiteten Erzdiözese Sao Paulo kritisierte Merkel und ihre Delegation auf Website-Anfrage  – während einer Protestaktion vor dem Justizpalast der Stadt, nahe der Kathedrale. Die Aktion richtete sich auch gegen das jüngste Massaker von Sao Paulo mit über zwanzig Erschossenen, das sich nur wenige Tage vor der Ankunft der Merkel-Delegation ereignet hatte. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/20/merkel-in-brasilien-2015-wie-beim-besuch-von-2008-bisher-keinerlei-positionierung-zu-gravierenden-menschenrechtsverletzungen-beim-strategischen-partner-kein-wort-zu-systematischer-folter-gefae/

Merkel, Menschenrechte, Atomkraft-Kooperation:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/21/merkel-rousseff-und-entschlossenheit-sich-weiterhin-fuerdie-friedliche-nutzung-der-kernenergie-einzusetzen-wie-der-wwf-reagiert-merkel-und-rousseff-haben-ein-klares-bekenntnis/

Uraltbekanntes über VW do Brasil – Volkswagen und Folter während der Militärdiktatur Brasiliens(1964-1985) – von deutschen Medien dank scharfer Zensur jahrzehntelang verschwiegen:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/09/23/vw-do-brasil-und-folter-waehrend-der-diktatur-uraltbekanntes-nun-auch-dank-offenbar-gelockerter-zensur-in-vielen-deutschen-medien-volkswagen-soll-waehrend-der-militaerdiktatur-in-brasilien-die-fo/

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Menschenrechtspriester Julio Lancelotti bei Gottesdienst am 23.8. 2015 vor der Kathedrale von Sao Paulo – vor der Protestaktion am nahen Justizpalast.

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Padre Lancelotti mit Protestzug zum Justizpalast von Sao Paulo.

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Im Gedenken an die über zwanzig Massaker-Toten von Sao Paulo des August 2015 – Menschenrechtspriester Julio Lancelotti, Ordensleute und die anderen Teilnehmer des Protestzuges legen sich vor dem Justizpalast auf den Boden.

Brasilien ist kein Rechtsstaat – war nie ein Rechtsstaat, konstatiert Bundeszentrale für politische Bildung/Bonn in einer Analyse des Lateinamerikaexperten Rüdiger Zoller. Lulas Brasilien:”Weiterhin prägen klientelistische Netzwerke und persönliche Beziehungen die Politik, nicht Gesetze und Transparenz.” Viel Lob für “fortschrittliche Regierungspolitik” Brasilias aus Europa… **

“Die politische Korruption ist folglich Teil des Systems, nicht die Ausnahme. In der Korruptions-Rangliste von Transparency International steht Brasilien im Mittelfeld, 2006 konkret auf Position 70 von 163 Plätzen. Dies ist ebenso schlicht festzuhalten wie die Feststellung, dass Brasilien kein Rechtsstaat ist und nie ein Rechtsstaat war. Weiterhin prägen klientelistische Netzwerke und persönliche Beziehungen die Politik, nicht Gesetze und Transparenz. Der notwendige Interessenausgleich erfolgt nicht gemäß der Verfassung, sondern “informell”, bei einem cafezinho. Der hohe Grad an sozialer Ungleichheit in Brasilien ist die Folge dieser Machtstrukturen. In Brasilien sind, gemessen am Gini-Koeffizienten, die Vermögens- und Einkommensverhältnisse am stärksten ungleich verteilt. Da die Oberschicht nie gewaltsam von der Macht und ihren Einflussmöglichkeiten getrennt wurde, kann sie sich bis heute einen erheblichen Teil des Sozialprodukts sichern.”

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Der Menschenrechtspriester und die Obdachlosen von Sao Paulo – wegen Wirtschaftskrise, Massenentlassungen werden es täglich mehr.

Padre Lancelotti – Hintergrund: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/26/julio-lancelotti-brasiliens-ausergewohnlicher-hochst-unbequemer-menschenrechtspriester-ziel-von-morddrohungen-prozessen-verleumdungen-psycho-terror-medienkampagnen/

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Deutscher Bundespräsident Christian Wulff und Menschenrechtspriester Julio Lancelotti. 

-http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/31/brasiliens-systemkritikerproteste-2014-gegen-die-fusball-wm-menschenrechtspriester-julio-lancelotti-nach-verhandlungen-mit-der-militarpolizei-fuhrung-des-teilstaats-sao-paulo-der-staat-weis-nicht/

 

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Protestzug vor Justizpalast angekommen – Sprechchöre “Wir wollen Gerechtigkeit – keine Gewalt gegen Arme und Verelendete!”

Anti-Gewalt-Protest in Sao Paulo vor der Kathedrale, Brasilien 2015, nach Merkel-Abreise. “Traumas der Gewalt”. Brasiliens Gewalt-Gesellschaftsmodell. Angela Merkel und die Menschenrechte im Land des “strategischen Partners”. **

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-http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/20/merkel-in-brasilien-2015-wie-beim-besuch-von-2008-bisher-keinerlei-positionierung-zu-gravierenden-menschenrechtsverletzungen-beim-strategischen-partner-kein-wort-zu-systematischer-folter-gefae/

Merkel, Menschenrechte, Atomkraft-Kooperation:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/21/merkel-rousseff-und-entschlossenheit-sich-weiterhin-fuerdie-friedliche-nutzung-der-kernenergie-einzusetzen-wie-der-wwf-reagiert-merkel-und-rousseff-haben-ein-klares-bekenntnis/

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Ausriß, Lokalmedien. Zehnjähriger Junge in angeblich befriedeter Slumregion “Complexo do Alemao” in Rio de Janeiro im April 2015 von MG-Salve getroffen. Die Merkel-Delegation äußerte sich auch nicht zum Terror gegen die Slumbewohner in der Olympia-Stadt Rio de Janeiro – laut neuesten Medien-Statistiken gab es  2015 vom 1. Januar bis zum 20.August 2015 allein im “Complexo do Alemao” an 190 Tagen Feuergefechte – wobei auch am Tage der Merkel-Gespräche von Brasilia in der Slumregion Granaten explodierten, Schreie von Opfern zu hören waren. Der Staat garantiert nicht das theoretisch in der Verfassung verankerte Recht auf persönliche/öffentliche Sicherheit – wegen neoliberaler Herzenskälte interessieren sich u.a. mitteleuropäische Politschauspieler für derartige Menschenrechtsprobleme offenkundig nicht.

Massaker vor Merkel-Ankunft:

http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/18/brasilien-praesentiert-vor-merkel-ankunft-2015-sehr-anschaulich-sein-gewalt-gesellschaftsmodell-mord-und-ueberfallserien-in-rio-und-sao-paulo-feuergefechte-brennende-busse-chaos-und-panik-verschi/

Scheiterhaufen in Brasilien:  http://www.deutschlandradiokultur.de/moderne-scheiterhaufen-aus-autoreifen.1013.de.html?dram:article_id=167263

http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/20/merkel-in-brasilien-2015-und-deutschland-straff-gesteuerter-mainstream-bisher-kein-wort-ueber-die-gravierende-menschenrechtslage-systematische-folter-todesschwadronen-scheiterhaufen-gefaengnis/

Bundesaußenminister Guido Westerwelle 2010 in Sao Paulo:

“Die brasilianische Regierung, mit der Autorität ihrer Erfolgsgeschichte im Hintergrund, sie macht ihr Wort in der Weltpolitik…Aber, meine Damen und Herren, was uns verbindet, das sind gemeinsame Werte. Und wenn man gemeinsame Werte hat, wenn man Ansichten zur Rechtsstaatlichkeit, zur Notwendigkeit internationaler Kooperation, zum Primat des Völkerrechts teilt, so ist das eine ganz besonders verlässliche Basis für eine strategische Partnerschaft. Wir haben ähnliche Vorstellungen über den Wert individueller Freiheit…”

Deutsche Regierungspolitiker verzichten üblicherweise auf aussagekräftige Vergleichsdaten: So liegt Brasilien auf dem aktuellen UNO-Index für  menschliche Entwicklung nur auf Platz 79, Deutschland jedoch auf Platz 6.

 

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Blutbeseitigung nach Massaker des August 2015  – Ausriß, Lokalmedien Sao Paulo.

-http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Merkel am 19. August 2015 nach Brasilien:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/01/deutsche-bundeskanzlerin-angela-merkelcdu-am-19-und-20-august-mit-grossem-minister-gefolge-in-brasilien-gravierende-menschenrechtslage-erneut-ausgeklammert/

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“Dresden wird gefährliches Pflaster” – systematische Förderung von Gewalt und organisiertem Verbrechen, Resultate: http://www.hart-brasilientexte.de/2015/03/25/dresden-wird-gefaehrliches-pflaster-morgenpost-2015-gewalt-und-kriminalitaetsfoerderung-in-sachsen-ziele-zustaendiger-autoritaeten-und-bereits-erreichte-resultate-interessante-vergleiche-mit/

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“Lula – der Krebs von Brasilien! Ermittelt gegen den Chef der Bande!” Straßenproteste 2013 in Sao Paulo

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Lula, Oktober 2015.

Dilma Rousseff und der Korruptionsskandal im staatlich kontrollierten Ölkonzern PETROBRAS: Just in den Jahren 2003 bis 2010, als sich die gigantischen Korruptionsfälle ereigneten, war Rousseff Aufsichtsratsvorsitzende von PETROBRAS, zudem mehrere Jahre als Energieministerin ebenfalls für den Ölkonzern zuständig. Deshalb wird derzeit selbst bei massiven Straßenprotesten gefordert, Lula und auch Rousseff hinter Gitter zu bringen. 

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“Brasilien ist das Land der Korruption – Brasilien verbreitet Lügen über seine wirtschaftliche Realität”.

Wie es einem brasilianischen Systemkritiker erging, der 2012 in der Steinmeier-Lula-Veranstaltung auf die Korruption im Tropenland hinweisen wollte:

Laut “Jornal do Brasil” war der brasilianische Systemkritiker Marcelo Machado Pereira(33), der Spruchbänder(“Brasilien ist das Land der Korruption – Brasilien verbreitet Lügen über seine wirtschaftliche Realität”) entrollt hatte, in Berlin aus dem Saal “rasch entfernt” worden – per Internetsuche wurden in deutschsprachigen Medien keinerlei Hinweise auf diesen Vorfall gefunden, auch nicht bei Radios und TV-Sendern, was Bände spricht. (Hatten Sie was darüber in ihrem Leitmedium gesehen?) Somit hatte es sich daher offenbar um eine sehr bemerkenswerte, auch für Medien-und Sozialwissenschaftler sowie Journalistikstudenten außerordentlich aufschlußreiche und interessante Veranstaltung gehandelt. Zum Zeitpunkt des Pereira-Rauswurfs von Berlin verbreitete der gesteuerte deutsche Mainstream noch uneingeschränkt entgegen der Faktenlage Lob und Hudel über Lula und Rousseff, wurden Medienkonsumenten dreist für dumm verkauft.

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Heikle Menschenrechtsfragen(Folter, Todesschwadronen, Sklavenarbeit, Scheiterhaufen, Banditenterror etc.) offenbar bewußt ausgeklammert – darunter Lulas traditionell sehr gute Beziehungen zu Rechtsextremisten. “Auf dem Weg zur Weltmacht: Brasiliens Rolle in der neuen globalen Ordnung. Podiumsdiskussion mit Luiz Inacio Lula da Silva und Frank Walter Steinmeier. Freitag, 7. Dezember 2012. 

Das kuriose Interview der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT – Mitherausgeber Helmut Schmidt(SPD) –  2009, nach dem gravierenden Mensalao-Skandal um Abgeordneten-und Parteienkauf. Was DIE ZEIT alles Lula nicht fragt…:http://www.zeit.de/2009/48/Lula-Rom

Lula in Berlin 2012 – brasilianischer Systemkritiker “rasch entfernt” aus Steinmeier-Veranstaltung:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/07/brasiliens-ex-prasident-lula-in-berlin-diskussion-mit-frank-walter-steinmeier/

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“Schluß mit der Straflosigkeit”. 

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“Ergreift den Chef!”

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Die Rousseff-Regierung und das politische Kabarett – anklicken:http://www.kibeloco.com.br/2013/06/27/porta-dos-fundos-reuniao-de-emergencia/

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Was die Korruption unter Lula-Rousseff die brasilianischen Steuerzahler kostet:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/18/brasiliens-korruption-unter-lula-rousseff-laut-fiesp-2010-uber-22-milliarden-euro-vom-staat-abgezweigt-geld-des-steuerzahlers/

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Ausriß – Erenicegate.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/28/8-jahre-lula-regierung-die-ministerinnen-riege-veranderungen-bei-geschlechterungleichheit-und-frauenrechten/

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José Sarney, Ex-Chef der Folterdiktatorenpartei ARENA, feiert Wahlsieg 2010 mit Dilma Rousseff und Lula. Sarney gehört zur Partei PMDB – wie Rousseff-Vize Temer.

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Rousseffs Lieblingsminister Palocci – bereits unter Lula wegen Enthüllungen gefeuert – 2011 erneut auf Druck der Medienenthüllungen.  Ausriß.

 

 Peter Scholl-Latour: “Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung. Wenn Sie sich einmal anschauen, wie einseitig die hiesigen Medien, von TAZ bis Welt, über die Ereignisse in der Ukraine berichten, dann kann man wirklich von einer Desinformation im großen Stil berichten, flankiert von den technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters, dann kann man nur feststellen, die Globalisierung hat in der Medienwelt zu einer betrüblichen Provinzialisierung geführt. Ähnliches fand und findet ja bezüglich Syrien und anderen Krisenherden statt.”(Telepolis)

„Wir wollen mehr Demokratie wagen“.

Die bemerkenswerte Zusammenarbeit hochrangiger deutscher Politiker mit der Folterdiktatur Brasiliens. Willy Brandt, Helmut Schmidt, Walter Scheel, Hans-Dietrich Genscher…

2013 wurde in Deutschland der 100. Geburtstag von Willy Brandt begangen, ebenso der 95. von Helmut Schmidt. Indessen machte stutzig, daß auf den sehr zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen, darunter der SPD, doch auch in den ellenlangen Würdigungen deutschsprachiger Medien, die sich angeblich der Pressefreiheit und den Menschenrechten verpflichtet fühlen, die intensiven Beziehungen der beiden Spitzenpolitiker zum brasilianischen Militärregime, das Schweigen zu dessen Verbrechen, mit keinem Wort erwähnt wurden. Nicht einmal auf SPD-Internetseiten wurde man fündig, ebensowenig im Willy-Brandt-Forum  Unter den Linden in Berlin. Dies läßt darauf schließen, daß von interessierter Seite mit allen Methoden heutiger PR sowie Politik-und  Mediensteuerung versucht wird, das heikle Thema unter den Teppich zu kehren. Der Brasilienaspekt in den Biographien von Brandt, Schmidt, Scheel, Genscher und anderen „Größen“ weist auf deren tatsächliche Wertvorstellungen, fernab der aufwendig in Parteipropaganda und Personenkult gepflegten.

Ein Abriß der historischen Vorgänge zeigt dies anschaulich.

Die Haltung Bonns zu den nazistisch-antisemitisch orientierten Putschgenerälen ist  von Anfang an verblüffend eindeutig. Am 31. März 1964 stürzen die Militärs auf Geheiß der reaktionären brasilianischen Eliten in Abstimmung mit den USA die demokratische Regierung von Joao Goulart – doch schon am 7. Mai stattet Bundespräsident Heinrich Lübke(CDU) als Repräsentant eines der auch wirtschaftlich wichtigsten Länder des Erdballs  dem Regime  einen einwöchigen Besuch ab. Es ist die erste offizielle Visite eines ausländischen Staatschefs nach dem Putsch – und kommt den Diktaturgenerälen im Interesse internationaler Aufwertung höchst gelegen. Sie geben daher sogar eine Sonderbriefmarke mit dem Konterfei Lübkes heraus – dieser sichert dem Militärregime alle Unterstützung, darunter wirtschaftliche, zu. Wohl wissend, wie ungemein blutig und barbarisch Staatsstreiche in Lateinamerika realisiert werden, hätte Bonn damals den Staatsbesuch durchaus aufschieben können. Immerhin waren gemäß historischen Quellen bereits 1964 mehr als 50000 Menschen verhaftet worden, hielt man Regimegegner in Fußballstadien und Frachtschiffen gefangen. Bereits im Putschjahr wurde zudem vom Militärregime die Folter eingeführt – dazu Mord, Verschwindenlassen und Entführung.

Heinrich Lübke wirkte unter Hitler „ in einem Machtzentrum des NS-Staates“, so Die Zeit, Bauzeichnungen von 1944 für KZ-Baracken trugen Lübkes Unterschrift. Allgemein bekannt war zudem, daß zahlreiche Kriegsverbrecher in Brasilien Unterschlupf gefunden hatten, rasch enge Kontakte zu hohen „germanophilen“, die Wehrmacht bewundernden Militärs knüpften.

Willy Brandt, seit 1966 im Kabinett von Kurt Georg Kiesinger(CDU) sowohl Stellvertreter des Bundeskanzlers als auch Außenminister, sind derartige Hintergründe sowie die bedenkliche Faktenlage nach dem Militärputsch von 1964 in allen Details bestens bekannt. In auffälligem Gegensatz zu den gewöhnlich propagierten sozialdemokratischen Prinzipien  reist Brandt 1968 jedoch nach Brasilia, schenkt Diktaturchef und General Costa e Silva eine goldene Uhr – und schlägt ihm einen Vertrag über enge atomare Zusammenarbeit vor. Wikipedia über Folterdiktator Costa e Silva: “Seine Regierung startete die härteste und brutalste Phase des diktatorischen Militärregimes, die von General Emilio Garrastazu Médici, seinem Nachfolger, fortgesetzt wurde.”

1968 macht auch Königin Elisabeth II. In Brasilia der Folterdiktatur ihre Aufwartung.

1969 prägt Brandt seinen berühmten Satz „Wir wollen mehr Demokratie wagen.“ Im selben Jahr unterzeichnet er in Bonn mit der Folterdiktatur gleich zwei wichtige Verträge – über wissenschaftlich-technologische Kooperation, darunter nukleare,  und, im Falle einer durch sadistischen Umgang mit Regimegegnern, darunter Totfoltern, berüchtigten Diktatur besonders bemerkenswert, ein Abkommen über kulturelle Zusammenarbeit. Der von Brandt überaus herzlich empfangene brasilianische  Amtskollege  ist kein geringerer als José Magalhaes Pinto. 1964 beteiligt sich Pinto als Gouverneur des Teilstaats Minas Gerais persönlich am blutigen Militärputsch – wird zudem für ein Massaker an protestierenden Arbeitern von 1963 verantwortlich gemacht. Die dem Gouverneur unterstehende Polizei feuerte gemäß den historischen Fakten mit Maschinengewehren auf völlig unbewaffnete Arbeiter des staatlichen Usiminas-Stahlwerks in Ipatinga, wobei offiziell acht Männer getötet wurden – laut unabhängigen Quellen jedoch bis zu über  80, mehrere tausend Arbeiter wurden verwundet. Die Arbeiter hatten gegen sehr schlechte Arbeitsbedingungen sowie Gewalttaten des Werkschutzes protestiert. Die nationale Wahrheitskommission zur Aufklärung der Diktaturverbrechen befaßte sich 2013 mit dem Massaker von Ipatinga, da es als Vorbote der Repression nach dem Militärputsch von 1964 gilt.

José Magalhaes Pinto unterzeichnete zudem  die berüchtigten Ausnahmegesetze des Militärregimes. 1974 gründete Magalhaes Pinto die Großbank “Banco Nacional”, zählte bis zu seinem Tod zu den führenden, reichsten Bankiers Brasiliens.

  Während der Fußball-WM 2014 finden in dem nach ihm benannten Stadion in Belo Horizonte mehrere WM-Spiele statt.

1971 erhält Willy Brandt den Friedensnobelpreis und trifft sich in Florida mit US-Präsident Richard Nixon. Laut Dokumenten des Weißen Hauses erörtern beide auch ihr Verhältnis zur Militärdiktatur der Foltergeneräle:

 “President Nixon asked for the Chancellor’s view on Brazil.

Chancellor Brandt stated that Germany has some trade and investment there, especially in the Sao Paolo area. He noted that political relations are good.”

Über eine etwaige Kritik von Willy Brandt an dem immer brutaleren Vorgehen des brasilianischen Repressionsapparates ist indessen nichts bekannt. Immerhin war die Weltöffentlichkeit u.a. durch Brasiliens katholische Kirche detailliert darüber informiert, wie das Militärregime mit Oppositionellen verfuhr.

2013 berichtet Maria Amélia de Almeida Teles auf einer Anhörung der Wahrheitskommission im Parlament des Teilstaates Sao Paulo über Erlittenes, darunter sexuellen Mißbrauch:“Mir fällt es sehr schwer, selbst 40 Jahre später darüber zu sprechen. Vor meinen Augen haben sie einen Widerstandskämpfer ermordet – meinen Mann ins Koma gefoltert. Sie haben meine schwangere Schwester verhaftet und gefoltert. Ich war mehrfach Opfer sexueller Gewalt. Wir weiblichen Regimegegner wurden ja stets nackt verhört. Ich erlitt Elektroschocks, wie die anderen auch, an der Vagina, am Anus, an den Brüsten. Meine kleinen Kinder mußten zusehen. Ich war voller Urin, voller Kot. Mein kleiner Sohn fragte mich: Warum bist du am ganzen Körper blau, warum ist der Vater jetzt grün? Er war im Koma. Ja, mein ganzer Körper war blau von den vielen Hämatomen. Ein Folterer masturbierte vor mir, spritzte sein Sperma auf meinen nackten Körper.” 

Auch die Widerstandskämpferin Marise Egger schilderte gegenüber der Wahrheitskommission die erlittene sexuelle Gewalt. “Ich stillte damals meinen Sohn Tiago – doch erhielt viele Elektroschocks an den Brüsten. Direkt vor mir diskutierten die Folterer, ob man mir weitere Elektroschocks verpassen sollte oder nicht. Einige wollten aufhören, andere nicht – es war eine perverse Situation.  Die Elektroschocks ließen mein Brustgewebe absterben, sodaß ich später meine Tochter nicht mehr stillen konnte.” Laut Marise Eggers wird auch heute noch in Brasiliens Polizeiwachen mit sexueller Gewalt gefoltert:”Ich will sagen, daß die Frauen bis heute in den Polizeiwachen nach der Festnahme sexuellen Mißbrauch, Vergewaltigung erleiden – auch in jedem Krieg ist das so. Im Diktaturgefängnis erlitten dies die Frauen immer, immer, immer.”

 Laut Angaben von Folteroffizieren der Militärdiktatur wurden u.a. in Rio de Janeiro auch Krokodile und eine Cobra eingesetzt. Die etwa sechs Meter lange Schlange ließ man in dem völlig verdunkelten Raum frei, in dem sich der Häftling befand. Krokodile wurden auf die nackten Körper von weiblichen Häftlingen gesetzt. Cecilia Coimbra, langjährige Vorsitzende der Anti-Folter-Organisation “Tortura nunca mais” berichtete, daß die Folterer sie nackt an einen Stuhl fesselten und dann ein  Krokodil auf ihrem Körper entlangklettern ließen. Man tauchte auch Regimegegner mit dem Kopf in Fässer voller Urin und Kot. In einem berüchtigten Folterzentrum in Petropolis bei Rio de Janeiro war es üblich, nach Folterungen erschossene Regimegegner in Stücke zu hacken. 

Nicht zufällig widmet Amnesty International bereits 1973 die erste “Urgent Action” einem brasilianischen Oppositionellen, dem verhafteten und gefolterten Luiz Basilio Rossi.

2013 erinnert Brasiliens führende Qualitätszeitung in der City von Sao Paulo in einer großen Ausstellung  an die beiden für das Jahr 1975 bedeutenden historischen Fakten – die Unterzeichnung des von Willy Brandt eingefädelten Atomvertrages  mit der brasilianischen Militärdiktatur sowie die Folterung und Ermordung des jüdischen Journalisten Herzog durch das Militärregime unter dem deutschstämmigen General Ernesto Geisel.

Auch der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher ist durch markige Worte bekannt: „Politik muß der Freiheit und der

Würde jedes einzelnen Menschen
dienen.
Aber Freiheit und Verantwortung
gehören für uns Liberale
untrennbar zusammen.“  

1975 unterzeichnet er indessen in Bonn mit seinem brasilianischen Amtskollegen Azeredo da Silveira das Atomabkommen und spart nicht mit Lob für die Diktatur. Brasilien sei ein Beispiel für Stabilisierung und Gleichgewicht.

Im selben Jahr verbreitet die Diktatur das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog in einer Repressionszelle Sao Paulos – in Wahrheit wird er totgefoltert. Bundesrichter Marcio José de Morais annulliert 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gibt Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, macht den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unter Geisel werden gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht, hat das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutiert.

Der Fernsehdirektor und Journalist Vladimir Herzog war eine bekannte Person der Mittelschicht und vom Militärregime nicht festgenommen oder verhaftet, sondern  für den 25.  Oktober 1975 zwecks Erteilung von Auskünften zum Sitz der politischen Polizei bestellt worden – das macht vorstellbar, wie die Diktatur mit nicht bekannten Oppositionellen, mutmaßlichen Oppositionellen etwa der Unterschicht, in den Slums umging, Aktionsfeld der Todesschwadronen des Regimes. 

Brasiliens katholische Kirche reagiert nach der Ermordung Herzogs sofort. Der deutschstämmige Erzbischof von Sao Paulo, Dom  Paulo Evaristo Arns, ruft zu einer ökumenischen Trauerfeier in die Kathedrale, zelebriert  mit dem ebenfalls als engagiertem Diktaturgegner bekannten  Erzbischof Dom Helder Camara und zwei Rabbinern die Messe, die mit etwa 8000 Teilnehmern zu einem Fanal des Protestes gegen die Folter-Diktatur wird. Die Kathedrale ist von Soldateska umstellt.

Oppositionelle Geistliche werden totgefoltert, Regimegegnerinnen, darunter Ordensschwestern, auf perverseste Weise sexuell mißbraucht, immer wieder vergewaltigt.

 Hohe brasilianische Militärs zu Herbert Cukurs, dem nach Brasilien geflüchteten Massenmörder von Riga:”Du hast einen einzigen Fehler begangen – du hättest alle Juden töten sollen.” 

Denkbar wäre, daß die Regierung in Bonn angesichts solcher grauenhafter Nachrichten sowie der Proteste von Menschenrechtsorganisationen ihr Verhältnis zum brasilianischen Militärregime neu definiert, sich kritisch positioniert. Dies ist jedoch nicht der Fall. Vielmehr wird Generalspräsident Ernesto Geisel für 1978 von Bundeskanzler Helmut Schmidt zu einem offiziellen Besuch der Bundesrepublik Deutschland eingeladen. Dies empört selbst den Juso-Bundesvorstand:  „Es ist geradezu eine abenteuerliche Politik, einer Diktatur, die zur Nutzung ihrer machtpolitischen Interessen noch nie Skrupel bei der Auslöschung von Menschenleben gezeigt hat, die radikalsten Vernichtungsmöglichkeiten in die Hand zu geben.Die Anwesenheit des Diktators Geisel in der BRD ist eine Provokation für alle Demokraten.” Der damalige Juso-Vorsitzende heißt Gerhard Schröder.

Bei Demonstrationen in Köln und Düsseldorf, gegen die Polizeieinheiten des damaligen SPD-Ministerpräsidenten Kühn mit aller Härte vorgehen, werden Parolen wie”Völkermorde und KZ findet der Herr Geisel nett” oder „Kein Atomgeschäft mit Folterern” gerufen.

Daß die Militärdiktatur auf der Basis des Bonner Atomabkommens ein geheimes militärisches Nuklearprogramm vorantrieb, mit Atomtestgelände in Amazonien, war längst bekannt.

In Bonn unterzeichnet General Geisel mehrere Vereinbarungen über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit und absolviert danach ein bemerkenswertes Besuchsprogramm.

Er trifft mit Bundeskanzler Helmut Schmidt und  Außenminister Hans-Dietrich Genscher, doch auch mit Bundespräsident Walter Scheel, Helmut Kohl und Franz-Josef Strauß, sogar dem berüchtigten Nazi-Marinerichter Hans Filbinger zusammen.  Vor dem Hintergrund der Menschenrechtslage in Brasilien ist historisch interessant, wieviel Lob just  Kanzler Schmidt sowie Scheel über den berüchtigten Diktator ausschütten. Ersterer  würdigt Geisel, wie es hieß, für den Weg zu einer neuen demokratischen Ordnung. Beide Seiten hätten die gleichen Grundkonzeptionen über die Gesellschaft. Geisel betont die Bedeutung des bilateralen Atomvertrags. Bundespräsident Scheel erklärt gar:

:“Die Freundschaft zwischen Brasilien und der Bundesrepublik Deutschland kann als Modell für die Nord-Süd-Beziehungen dienen.“

Willy Brandt, damals ohne Regierungsämter, doch Vorsitzender der SPD und  Präsident der Sozialistischen Internationale, empfängt den Diktator keineswegs nur zu einem kurzen Höflichkeitsbesuch, sondern konferiert mit ihm immerhin anderthalb Stunden. In Bonn auf einer Pressekonferenz wird Geisel  auf die Menschenrechte angesprochen – und reagiert unwidersprochen bizarr. Brasilien sorge sich außerordentlich um die Menschenrechte – obwohl oft in schlecht informierten oder tendenziösen Organen anderes gesagt werde.  Chiles Diktator Augusto Pinochet kam 1974 mit einer Sondermaschine zur Amtseinführung von General Geisel nach Brasilia – Brasiliens Diktatur liefert ihm u.a. Waffen für die Repression.

Die rege deutsch-brasilianische Reisetätigkeit von Kadern aller Ebenen wurde bis zum Ende der Diktatur 1985 fortgesetzt. 1979, im Jahr der Nichtauslieferung des sadistischen Judenmörders  Gustav Wagner, stellvertretender Kommandant des KZ Sobibor,  durch das Militärregime fliegt Schmidt nach Brasilien, trifft dort sogar den rechtsextremen Politiker Paulo Maluf, Präfekt von São Paulo. 1981 besucht der Generalspräsident und Ex-Geheimdienstchef Figueiredo Bonn. 

Progressive Staatsanwälte versuchen das Oberste Gericht in Brasilia zu überzeugen, den zur Diktaturzeit für Friedhöfe verantwortlichen Maluf wegen des Verschwindenlassens von Oppositionellen vor Gericht zu stellen. Diese wurden ermordet und dann geheim auf Friedhöfen Sao Paulos verscharrt.

Wikipedia:  Paulo Maluf gilt als Inbegriff der Korruption in Brasilien. [1]

 

Brasiliens Machteliten und ihre deutschen Partner waren nicht zuletzt wegen des internationalen Ansehens daran interessiert, das Militär möglichst bald in die Kasernen zurückzurufen, künftigen Machterhalt auch unter einer Formaldemokratie zu garantieren. Dies bedeutete u.a., willfährige Gewerkschaften und entsprechende Führer aufzubauen, genehme Parteien mit ins Boot zu holen. Brasilianische Historiker erinnern derzeit besonders  an die Sympathie der Folterdiktatur für Lula. Marco Antonio Villa, Geschichtsprofessor der Bundesuniversität von Sao Carlos: „Lula setzte in seiner Gewerkschaftsarbeit auf Entpolitisierung. Dies weckte die Aufmerksamkeit der Ideologen des Militärregimes, wie General Golbery, der ihn mehrere Male empfing.“ Er sagte über Lula:“Der Mann, der Brasiliens Linke vernichten wird.“

Lula hatte als Gewerkschaftsführer 1979 offenbar zur Freude der alten und neuen Rechten erklärt:“Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Bereitschaft, die Kraft, die Hingabe.“ Im selben Jahr traf sich Bundeskanzler Helmut Schmidt mit Lula in einem Hotel von Sao Paulo. In Brasilien existiert reichhaltiges historisches Material, das auf Lulas Beziehungen zur Folterdiktatur hinweist. Insider der Arbeiterpartei(PT) betonen zudem, Lula sei einst von den deutschen Automultis aufgebaut worden. Auffällig war, daß Lula nach dem Ende des Militärregimes immer wieder Diktatoren wie Geisel oder Medici lobte, eine teils enge Freundschaft mit Diktaturaktivisten pflegte, darunter José Sarney, Präsident der Diktaturpartei ARENA und Romeu Tuma, Chef eines Folterzentrums in Sao Paulo. Mitgründer der Arbeiterpartei stuften Lula wiederholt als rechts ein.

Unter Willy Brandt wurde zudem der zwielichtige Linkspopulist, Multimillionär und Großgrundbesitzer Leonel Brizola mit seiner Partei PDT in die Sozialistische Internationale(SI) eingegliedert, Brizola zum SI-Vize und später sogar zum SI-Ehrenpräsidenten gemacht. Brizola gilt als politisch hauptverantwortlich dafür, daß die Verbrechersyndikate in Rio de Janeiro seit den 80ern soviel Macht und Einfluß erreichten, sich derart mit der Politik verquickten. Soziologen, Kolumnisten, selbst Bischöfe der katholischen Kirche betonen einhellig, daß er in zwei Amtszeiten dem organisierten Verbrechen faktisch freien Lauf ließ – im Tausch gegen politische Unterstützung. Schließlich sind die Slumbewohner auch ein wichtiges Wählerreservoir, müssen gewöhnlich für jene Kandidaten stimmen, die die Slumbosse vorgeben.

Brizola rühmte sich stets seiner Freundschaft zu Willy Brandt – und erntete von der SPD, in deren Gazetten, viel Lob für seine Politik. Brizola hielt beste Beziehungen zum letzten Diktaturpräsidenten, dem Geheimdienst-General Joao Figueiredo, seine PDT ging immer wieder Wahlbündnisse mit der Partei des Militärregimes ein. Alles kein Problem für SI und SPD.

Die Gangsterbosse tauften eines ihrer wichtigsten Produkte, jene kleinen Kokaintütchen, auf „Brizola“ – ihm zu Ehren.

Bände spricht, daß der geistiger Ziehvater der PDT und auch Brizolas kein geringerer ist  als der brasilianische Diktator Getulio Vargas –  Hitlerverehrer, Judenhasser.  In seiner Amtszeit wurde die Jüdin Olga Benario an Hitlerdeutschland ausgeliefert und im KZ Bernburg vergast. Brizolas politische Karriere wurde von Getulio Vargas gestartet – dieser war sogar Brizolas Trauzeuge.

1953 erhielt Getulio Vargas als erster die höchste Stufe des Bundesverdienstkreuzes verliehen. Brasiliens führende Antisemitismus-Forscherin Maria Luiza Tucci Carneiro von der Bundesuniversität Sao Paulo: “So viele Jahre nach dem zweiten Weltkrieg ist nach wie vor die verbrecherische antisemitische Politik der Vargas-Regierung nur relativ wenig erforscht, weiß man immer noch nicht, wieviele deutschstämmige Brasilianer aus Nazi-Begeisterung in Europa in welchen wichtigen Funktionen an Krieg und Judenvernichtung beteiligt waren, nach 1945 indessen problemlos und ungeschoren nach Brasilien zurückkehrten, Nazi-Ungeist und Antisemitismus weiter kultivierten.

 ”Dieser Teil unserer Geschichte wird vergessen, unterdrückt, zensiert, da türmen sich Barrieren auf . Man redet nicht über jene Geheimdekrete, mit denen Diktator Getulio Vargas ab 1936 Einreisevisa für bedrohte, verfolgte Juden verboten hat –  der sichere Tod für viele von ihnen in den Konzentrationslagern. In den Tagebüchern von Vargas kann man alles über diese Geheimdekrete nachlesen –  er wußte genau, was mit den Juden in Europa damals geschah. Vargas hielt engste Beziehungen zu Nazideutschland, kooperierte mit der GESTAPO, die seine politische Polizei ausbildete.” Allein für Deutschland hat die Historikerin über fünftausend abgelehnte Visaanträge dokumentiert.  Damit sei die Vargas-Regierung mitschuldig an nazistischer Ausrottung der Juden, was sich jeder Brasilianer endlich einmal bewußt machen sollte. Diktator Vargas habe zudem die Ausbreitung der NSDAP in Brasilien gefördert –  er ließ Nazi-Instrukteure ins Land, die auch an den deutschen Schulen indoktrinierten.

  Im Zentrum Rio de Janeiros wurde erst vor wenigen Jahren ein gewaltiges Memorial eingeweiht – nach Filinto Müller beispielsweise, dem GESTAPO-Schüler und berüchtigten Chef der politischen Polizei von Diktator Vargas, sind in Brasilien zahlreiche Schulen, Plätze, Straßen und sogar ein Plenarsaal im Nationalkongreß benannt. Nicht zufällig wird es unter Vargas Mode, Söhnen den amtlichen Vornamen Hitler zu geben.

Diktator Vargas dekretierte 1932 die Wahlpflicht – auch unter Lula wurde sie nicht wieder abgeschafft.

Brasilianische Historiker: Unter Vargas wurde im Namen des Staates gefoltert und gemordet.

Hochrangige Bonner Staatsbesucher hielten stets auf enge persönliche Beziehungen zu den in Brasilien tätigen deutschen Konzernen – welche dem Militärregime keineswegs kritisch gegenüberstanden. Wie brasilianische Medien unter Berufung auf Dossiers und Aktenfunde berichten, wurden bei VW und Mercedes-Benz Spitzel in die Versammlungen der Metallarbeiter und ihrer Gewerkschaften geschickt, die Spitzelberichte sofort  an die politische Polizei Deops weitergegeben. Brasilianische Qualitätsblätter wie das „Jornal do Brasil“ schrieben bereits vor über einem Jahrzehnt ausführlich darüber.  Gewerkschafter und andere „verdächtige“ Angestellte seien beim  Deops denunziert worden, auch Streikende.  Zudem sei angefragt worden, ob gegen Mitarbeiter, die eingestellt werden sollten,  „etwas vorliegt“. Unter Diktator Ernesto Geisel wurde  VW do Brasil  um Angaben über oppositionelle Arbeiterinnen gebeten – und gab derartige Daten  auch heraus, wie es hieß. Dies hatte alle erdenkliche Folgen. Ein Teil der Gemeldeten wurde verhaftet, gefoltert, im besten Falle entlassen – fand indessen wegen der Registrierung bei der politischen Polizei keine Anstellung mehr.

Laut Ivan Seixas, während der Diktatur gefoltert, gibt es indessen auch Zeugenaussagen, Informationen über eine direkte Beteiligung westlicher Länder, darunter Deutschlands, an der Repression. So seien Foltertechnologie und entsprechende Instrukteure nach Brasilien entsandt worden. Seixas, heute   Leiter einer Gedenkstätte des Widerstands gegen die Militärdiktatur, des “Memorial da Resistencia”, nennt daher  logisch,  daß auch Deutschland zwecks Klärung bestimmte Geheimarchive öffnen müßte. Die USA, Frankreich und Großbritannien hätten ebenfalls Folterinstrukteure geschickt.

Das Militärregime hat in der brasilianischen Gesellschaft, in Mentalität und Psycho der Brasilianer tiefe Spuren hinterlassen.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International zählen heute zum Diktaturerbe in Brasilien die fortdauernde systematische Folter, Todesschwadronen sowie die immer noch nicht abgeschaffte Militärpolizei, weiter zuständig für die öffentliche Ordnung.

Brasilianische Menschenrechts-und Umweltorganisationen wollten die für 2014 anstehende erneute Verlängerung des von Willy Brandt mit der Folterdiktatur ausgehandelten Atomvertrags verhindern – vergeblich. Nach Darstellung des angesehenen jüdischen Umweltexperten Fabio Feldmann aus Sao Paulo enthält der Vertrag Geheimklauseln, die bis heute nicht veröffentlicht worden sind.

Brasiliens wichtigster katholischer Befreiungstheologe erinnert zum Putschjubiläum an die Mitwirkung der USA, darunter das Entsenden von Kriegsschiffen. “Zwischen 1898 und 1994 haben die USA 48 lateinamerikanische Regierungen gestürzt, darunter die von Joao Goulart in Brasilien.”

 

 

 

 

 

 

 

Laut Bundesstaatsanwalt Marlon Weichert in Sao Paulo werden weiter Diktaturverbrechen vertuscht, um “Biographien bestimmter Leute  zu schützen,  Biographien in der jetzigen Form aufrechterhalten zu können.“ Käme die Wahrheit heraus, so Weichert, müßten einige Biographien erheblich umformuliert werden.

SPD-Politiker Andreas von Bülow:

“In Südamerika beteiligten sich die  strafverschonten dankbaren Söldner des Faschismus am Sturz der als links oder auch nur reformerisch erachteten Regierungen und deren Ersatz durch putschende Militärregierungen.  Die Drehbücher hierzu wurden in der CIA-Zentrale in Verbindung mit den Residenturen in den Zielländern  geschrieben  und durchweg von der politischen Spitze der USA gutgeheißen und angeordnet. Im Vollzug der Unterdrückung demokratischer oppositioneller Kräfte bedienten sich Militär, Polizei und Geheimdienste in den Ländern der Dritten Welt, insbesondere in Lateinamerika, privater Killerbanden, auch Todesschwadronen genannt, die von Armee und Polizei unterstützt wurden und an deren Rand angesiedelt sind. In schöner Regelmäßigkeit sind die Militärs und Polizeiführer der späteren Putsche zuvor Absolventen amerikanischer Schulen gewesen, in denen das Foltern zum Lehrprogramm gehört. Als die Kritik in den USA zu laut wurde, verlegte man das Schulungszentrum aus Washington D.C.  in die unter amerikanischer Verwaltung stehende Panamakanalzone, wo vermutlich noch ungenierter an der Drangsalierungstechnik von Opponenten gearbeitet werden kann als in den USA selbst. Zu Militärputschen kam und kommt es in berechenbarer Regelmäßigkeit stets dort, wo die wirtschaftlichen Interessen großer US-Firmen gefährdet sind, wo Bodenschätze wie Öl und Gas, Silber und Gold, Uran und strategische Metalle leicht und billig zu fördern sind, wo große Kupferminen ausbeutbar sind oder nur das Land für den Plantagenanbau in Betracht kommt.” 

Klaus Hart: Gangster, Favelados, Bischöfe. Sozialreportagen aus Brasilien. Brasilienkunde-Verlag Mettingen, 307 Seiten.

GangsterFaveladosBischöfe

 

Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 05. Mai 2013 um 17:40 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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