Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Günter Grass – Israel-Gedicht und kritische Reaktion in Brasilien. „Sein Führer in der Jugend, Adolf Hitler, hätte es nicht besser gesagt.“ Größte Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“. Willy Brandt, Helmut Schmidt und Brasilien.

 50 Jahre nach dem Putsch – Foltertechnologie aus Bundesrepublik Deutschland oder Großbritannien?http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/31/brasilien-50-jahre-nach-dem-militarputsch-vom-31-marz-1964-foltertechnologie-aus-der-bundesrepublik-deutschland-oder-aus-grosbritannien-fur-die-diktatoren-bis-heute-frage-nicht-exakt-geklart/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/15/brasiliens-militardiktatur-uberlebende-von-verfolgung-und-folter-clarice-herzog-witwe-des-ermordeten-judischen-journalisten-vladimir-herzog-und-regimegegner-waldemar-rossi-heute-fuhrer-der-bisch/#more-12904

Kriegsverbrecher Gustav Wagner, stellvertretender Kommandant des KZ Sobibor, SS-Oberscharführer,  berüchtigter sadistischer Judenmörder – von der Militärdiktatur Brasiliens nicht ausgeliefert:   „Die deutsche Regierung stellte ebenfalls ein Ersuchen auf Auslieferung, das jedoch vom Obersten Gerichtshof Brasiliens am 22. Juni 1979 zurückgewiesen wurde.“ Wikipedia

Sobibor – rund 250000 ermordete Juden.

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Volksempfänger-Journalismus heute.

Antisemitischer Angriff auf Rabbiner in Berlin:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/16/libyen-resultate-und-ziele-der-intervention-tunesien-sudan-afghanistanbrasiliens-andere-sicht/

„Von den Juden und ihren Lügen“:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/07/17/von-den-juden-und-ihren-lugen1543-martin-luther-und-die-antisemitismus-diskussion/

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Juden, Apolda.

In einer ausführlichen Analyse des Grass-Gedichts schreibt Folha-Autor Joao Pereira Coutinho, der Holocaust sei ein Schandfleck, der aus dem europäischen Bewußtsein nicht verschwinde. Und eine der Formen, um damit umzugehen, sei, die Rollen der Personen umzukehren – die Opfer in Henkersknechte zu verwandeln. In den letzten Jahren sei diese Metamorphose mit Feuer von der westlichen „Intelligentsia“ praktiziert worden: die Juden von heute seien nicht sehr anders wie die Nazis von gestern; Gaza sei ein neues Warschauer Ghetto; und Israel sei eine  Art Drittes Reich im Mittleren Osten.Europa glaube, daß durch diese anachronistische Umkehrung die Schuld für das Verbrechen verschwinden werde. Und es werde der Tag kommen, an dem die Europäer bekräftigen können, mit sauberem Kopf und ohne Schande wegen ihres Bildes im Spiegel: „Sie, die Juden, sind nicht besser als wir.“ Dies sei, im Resümee, jenes Gedicht, das Günter Grass in der deutschen Presse publizierte und das Israel ihn zur „persona non grata“ erklären ließ. Interessanterweise, so Coutinho weiter, kommen jene direkten Drohungen des Iran gegen Israel, womit ja die Feindseligkeiten in Wahrheit begannen, in dem literarischen Werk von Grass nicht vor. „Und kommen nicht vor, weil Grass ein besonderer Fall ist: mit 17 Jahren marschierte der Schriftsteller in der Waffen-SS, der Elitetruppe Hitlers, und diente dem Dritten Reich in seinen letzten Momenten.“ Grass habe dieses schändliche Geheimnis erst in jüngster Zeit den Lesern in seiner Autobiographie mitgeteilt. Unglücklicherweise sei diese das ganze Leben versteckte Jugendsünde noch nicht überwunden. Und nur so sei zu erklären, daß sich Grass in dem Gedicht zu urteilen erlaubt, Israel sei heute die größte Bedrohung für den Weltfrieden.Der Satz könnte von Mahmoud Ahmadinejad stammen oder jedem anderen Antisemiten dieser Art. Das politische, wirtschaftliche und kulturelle Scheitern des Mittleren Ostens, jenes Ozeans aus einer Milliarde Moslems, erkläre sich nicht durch einen Tropfen von fünf Millionen Juden. Es erkläre sich durch den Autoritarismus, durch die Dummheit und den Fanatismus seiner Führer. Günter Grass widerspreche dem. Und in seinem Gedicht-Manifest beschränke er sich darauf, die alten Themen des klasssischen Judenhasses zusammenzustellen: Die Juden  manipulieren die Welt – und in ihrer Begierde, diese zu beherrschen, zerstören sie sie letztlich. „Adolf Hitler hätte es nicht besser gesagt.“

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Ausriß: “Die Wende kommt – durchhalten. Sieg oder Sibirien!

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Wie heute in Deutschlands großen Buchgeschäften, entsprechenden Werken, gemäß “Zeitgeist” die Aktivitäten der Wehrmacht im Angriffskrieg, der zwischen 50 und 80 Millionen Menschen das Leben kostete, interpretiert werden: 

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Ausriß:“…tapfer und treu, wie deutsche Soldaten seit Jahrhunderten für Volk und Vaterland ihr Leben hingegeben haben.“

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-historisches-archiv-von-sao-paulo-sucht-nach-geheim-verscharrten-regimegegnern-wahrheitskommission-uber-diktaturverbrechen-vermutet-l/

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Die Amtszeit von Diktator Ernesto Geisel: Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog 1975 in einer Zelle der politischen Polizei Sao Paulos – in Wahrheit wurde er totgefoltert.  Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.

Herzog war 1937 in Kroatien geboren worden, floh im zweiten Weltkrieg mit den Eltern Zigmund und Zora Herzog wegen der Besetzung durch die Nazis über Italien nach Brasilien.

 http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/14/brasilien-bau-des-judischen-museums-in-sao-paulo-deutsche-regierung-beteiligt-sich-mit-rund-300000-euro-prasident-des-museums-dr-sergio-simon-und-der-deutsche-generalkonsul-friedrich-dauble-unte/

Der Fernsehdirektor und Journalist war vom Militärregime nicht festgenommen oder verhaftet, sondern  für den 25.  Oktober 1975 zwecks Erteilung von Auskünften zum Sitz der politischen Polizei bestellt worden – das macht vorstellbar, wie die Diktatur mit nicht bekannten Oppositionellen, mutmaßlichen Oppositionellen etwa der Unterschicht, in den Slums umging, Aktionsfeld der Todesschwadronen des Regimes. 

http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

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Peter Franz: Der gewöhnliche Faschismus.

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Ausriß.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/14/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-lieferte-waffen-fur-repression-in-chile-laut-jetzt-veroffentlichten-geheimdokumenten-abkommen-von-diktator-medici-mit-pinochet-geschlo//

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Ausriß.

„Es ist acht Uhr. Weißt du, was dein Sohn denkt?“ Angeli, Folha de Sao Paulo

Grass-Gedicht in portugiesischer Sprache:  http://pensamentos-vagabundos.blogspot.com.br/2012/04/gunther-grass-quebrou-o-silencio-o.html

Brasilia-Regierungssicht zum Zweiten Weltkrieg: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/13/deutschland-und-japan-wurden-nach-dem-zweiten-weltkrieg-jahrelang-dafur-bestraft-das-sie-der-angelsachsischen-welt-fuhrung-getrotzt-diese-herausgefordert-hatten-die-sicht-der-lula-regierung-zu/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/29/deutscher-bundesprasident-christian-wulff-besucht-am-6mai-2011-die-judische-gemeinde-sao-paulos/

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Schwarzer Junge mit Hakenkreuz-Drachen in Sao Paulos Stadtpark Ibirapuera in den Siebzigern.

Brasilien: Jüdische Gemeinde Sao Paulos zur bekannten Taktik antisemitischer Terrorgruppen des Nahen Ostens, militärische Aktionszentren in Wohngebäuden, Schulen, sogar neben Kindergärten zu installieren. “Das Bild sagt alles.” **

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Brasiliens Militärdiktatur – Überlebende von Verfolgung und Folter: Clarice Herzog, Witwe des ermordeten jüdischen Journalisten Vladimir Herzog, und Regimegegner Waldemar Rossi, heute Führer der bischöflichen Arbeiterseelsorge in Sao Paulo. Wer mit den Folterdiktatoren eng kooperierte. Brasiliens Massengräber. Diktaturgeneräle und deutsch-brasilianischer Atomvertrag unter Schmidt-Genscher-Brandt, geheimes Atomwaffenprogramm. **

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Clarice Herzog und Waldemar Rossi auf Veranstaltung des Stadtparlaments zu Ehren von Kardinal Paulo Evaristo Arns.

http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

“Die vergessene Diktatur”: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/941885/

Waldemar Rossi, Führer der Arbeiterpastoral der Erzdiözese Sao Paulo, wurde damals vom Militärregime eingekerkert, gefoltert – die auch von der SS benutzte Foltermethode der Papageienschaukel(das Opfer wird mit den Kniekehlen mit dem Kopf nach unten an einer Eisenstange aufgehängt,Handgelenke werden an den Fußgelenken oder der Stange befestigt; dazu täglich stundenlang Elektroschocks. Dom Paulo macht Druck, alarmiert den Vatikan, holt Waldemar Rossi und andere Widerstandskämpfer heraus, besucht sie vorher in ihrer Zelle – heute Teil des Widerstands-Memorials von Sao Paulo.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/30/brasiliens-geschichtslehrbucher-unter-lula-rousseff-der-militarputsch-von-1964-war-von-demokratischem-geist-durchdrungen-die-pressezensur-war-bedingung-fur-den-fortschritt/

Dem Vernehmen nach sind Clarice Herzog und Kardinale Paulo Evaristo Arns für eine brasilianische Wahrheitskommission vorgesehen, die sich mit der Aufklärung der Diktaturverbrechen befassen soll. 

Wie Bundesstaatsanwalt Marlon Weichert im Website-Exklusivinterview sagte, werden Diktaturverbrechen vertuscht, um “Biographien bestimmter Leute  zu schützen,  Biographien in der jetzigen Form aufrechterhalten zu können. Viele Leute wollen nicht Rechenschaft darüber ablegen, was sie damals taten.” Käme die Wahrheit heraus, so Weichert, müßten einige Biographien erheblich umformuliert werden. Dies könnte auch Persönlichkeiten der Regierungsallianz betreffen.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/

Deutsch-brasilianischer Atomvertrag und Ermordung des jüdischen Journalisten Herzog durch die Militärdiktatur 1975 unter General Ernesto Geisel – Brasiliens größte Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” erinnert an historische Fakten. Willy Brandt, Hans-Dietrich Genscher. Grass-Gedicht und Reaktionen in Brasilien. **

 http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/20/goethe-institut-sao-paulo-seminar-mit-marianne-birthler-uber-vergangenheitsbewaltigung-in-brasilien/

 

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In einer großen Ausstellung in der City Sao Paulos erinnert die Qualitätszeitung an die beiden für das Jahr 1975 bedeutenden historischen Fakten – die Unterzeichnung des Atomvertrages unter Schmidt-Genscher mit der brasilianischen Militärdiktatur sowie die Folterung und Ermordung des jüdischen Journalisten Herzog durch das Militärregime unter dem deutschstämmigen General Ernesto Geisel. Die Herzog-Familie war aus Jugoslawien vor dem Nazismus nach Brasilien geflüchtet – die brasilianische Militärdiktatur war laut Historikerbewertung nazistisch-antisemitisch orientiert.

Laut historischen Daten startete die brasilianische Militärdiktatur nach dem Abschluß des mit der Bundesrepublik Deutschland geschlossenen  Atomvertrages ein geheimes Atomwaffenprogramm, errichtete ein Atomtestgelände in Amazonien. 1990 wird es vom damaligen Präsidenten Collor de Mello geschlossen.

Fünf Jahre nach dem 1975 unterzeichneten deutsch-brasilianischen Atomvertrag vereinbarten laut Landesmedien die Regierungen in Brasilia und Bagdad ein Geheimabkommen zur nuklearen Kooperation. Ehemalige Minister der Militärdiktatur haben danach zugegeben, daß der Irak unter anderem angereichertes Uran erhalten hat. Brasilianische Kernkraftexperten seien auch an der Errichtung des 1981 von der israelischen Luftwaffe bombardierten Atomreaktors Ozirak beteiligt gewesen. 

http://www.dw.de/dw/article/0,,1165227_page_0,00.html

Brasiliens nukleare Vision: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/20/brasiliens-nukleare-vision-o-globo-kolumnist-merval-pereira-analysiert-die-position-von-vizeprasident-jose-alencar-wonach-eine-atombombe-des-iran-der-abschreckung-diente-den-frieden-garantierte/

“Mit Atomwaffen würde Brasilien international mehr respektiert sein.” 

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/25/lulas-vize-jose-alencar-fur-nukleartechnologie-zur-entwicklung-von-atomwaffen-lander-mit-atomwaffen-verschaffen-sich-mehr-respekt/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/15/brasiliens-militardiktatur-uberlebende-von-verfolgung-und-folter-clarice-herzog-witwe-des-ermordeten-judischen-journalisten-vladimir-herzog-und-regimegegner-waldemar-rossi-heute-fuhrer-der-bisch/

“Juni 1975. Brasilien und Deutschland schließen Abkommen zum Bau von Atomkraftwerken in Angra dos Reis.

1. November 1975. Etwa 8000 Menschen nehmen am Gottesdienst auf dem Sé-Platz zur Erinnerung an den Journalisten Vladimir Herzog teil, ermordet unter der Folter.

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Diktator Ernesto Geisel, in dessen Amtszeit der jüdische Journalist Herzog gefoltert und ermordet wurde –  und Willy Brandt, Ausriß.   http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/16/helmut-schmidt-und-lula-lulas-sonderbeziehungen-zu-deutschland/

“Das Nazi-Gesicht der brasilianischen Diktatur”. “The Nazi Face of the Brazilian Diktatorship”. Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe Frei Betto.

“Die Zeit” 1974 über den General der Folter-Diktatur, Ernesto Geisel: “In Brasilien ist am Freitag voriger Woche der 65jährige Ernesto Geisel als brasilianischer Präsident vereidigt worden. Die Zeremonie fand unter strengen Sicherheitsmaßnahmen statt: die Kontrolleure verweigerten sogar dem neuen Industrieminister, einem aus Japan stammendem Brasilianer, wegen seines „fremden” Aussehens den Zutritt. Ehrengäste waren die drei Staats- bzw. Regierungschefs Pinochet (Chile), Banzer (Bolivien) und Bordaberry (Uruguay). Die Vereinigten Staaten wurden durch Patricia Nixon und den stellvertretenden Leiter des CIA vertreten.”

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Diktaturopfer – getötete Regimegegnerin, Foto von kirchlichen Menschenrechtsaktivisten.

Treffen Nixon – Brandt in Florida 1971, laut US-Dokumenten – die Frage des Verhältnisses zur Militärdiktatur der Foltergeneräle:

“President Nixon asked for the Chancellor’s view on Brazil.

Chancellor Brandt stated that Germany has some trade and investment there, especially in the Sao Paolo area. He noted that political relations are good.”

Nixon über Militärdiktator General Ernesto Geisel : “On the other hand, the Brazilian leader9 has been good for Brazil and we continue to maintain that if he takes no foreign policy actions against us, then what he does is acceptable.”

Wer war Herzog? http://educacao.uol.com.br/biografias/vladimir-herzog.jhtm

Nach Folter und Mord an dem jüdischen Journalisten Herzog rief der deutschstämmige Kardinal Paulo Evaristo Arns in Sao Paulo zu einer ökumenischen Trauerfeier in die Kathedrale, zelebrierte mit zwei Rabbinern die Messe,die mit etwa 8000 Teilnehmern zu einem Symbol des Protestes gegen die Folter-Diktatur wurde. Nach der Beerdigung von Herzog auf dem jüdischen Friedhof von Butantá streikten etwa 30000 von 35000 Studenten der Bundesuniversität USP von Sao Paulo – Herzog war dort Professor.

Auffällig, daß außer Brandts Äußerung,  die politischen Beziehungen  zur Militärdiktatur unter General Ernesto Geisel seien gut, zumindest im Internet keinerlei Brandt-Bewertung der Diktaturverbrechen zu finden ist. 

http://womblog.de/die-brasilianische-bombe

Die Diktatur begann mit dem Militärputsch von 1964 – 1969 schloß Bonn mit dem Militärregime laut Jahreschronik ein Kulturabkommen. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/16/die-beruchtigten-ausnahmegesetzeai-5-der-brasilianischen-folter-diktatur-82-prozent-der-brasilianer-haben-noch-nie-davon-gehort/

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“Wo sind unsere Toten?” (Protestkundgebung in Sao Paulo 2012)

Wie Brasiliens katholische Kirche betont, wissen sehr viele Angehörige von “Verschwundenen” der Militärdiktatur bis heute nicht, was mit diesen geschah.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/02/brasiliens-vergangenheitsbewaltigung-wo-sind-unsere-toten/

Brasiliens Militärdiktator Emilio Medici, Vorgänger von Geisel,  laut Wikipedia:

http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

“Bereits im Juni 1968 hatte BRD-Außenminister Willy Brandt bei einem Besuch in Brasilien das deutsche Interesse dargelegt, Brasilien mit Nukleartechnologie zu beliefern.  1969 unterzeichneten Brasilien und Deutschland ein bilaterales Abkommen zu wissenschaftlicher und technischer Kooperation. “Dominik Hauber, “Was passiert in Resende?

Der Spiegel 1975, im Jahr der Ermordung des jüdischen Journalisten Herzog, zu den Beziehungen des Außenministers Hans-Dietrich Genscher(FDP) zur brasilianischen Militärdiktatur:

Zugleich hofft Genscher, seiner FDP mit solchen Ideen das Image einer Fortschrittspartei zu erhalten, zumal die Freidemokraten nach seiner Ansicht “das Wählerpotential haben, das das am ehesten versteht”.

Die außenpolitische Tauglichkeit seines Plans wollte Genscher vor allem in Brasilien überprüfen, das ihm als “Schwellenmacht zum Industriestaat” (AA-Definition) als Testobjekt besonders geeignet scheint. Das Regime des deutschstämmigen Generals Ernesto Geisel versucht sich mit Macht aus der alten Abhängigkeit von Washington zu lösen und hält in Europa nach potenten Partnern für seine ehrgeizigen Industrialisierungspläne Ausschau.

Die Bundesrepublik gilt den Brasilianern als erste Wahl, denn die Deutschen halten im volkreichsten Staat Südamerikas (über 100 Millionen Einwohner) in der Rangliste ausländischer Investoren hinter den USA den zweiten Platz. Mehr als 500 westdeutsche Unternehmen produzieren bereits im Lande. Friedrich Wilhelm Christians, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und gemeinsam mit anderen Wirtschaftsgrößen in Genschers Begleitung, schätzt die Summe der westdeutschen Anlagewerte auf mittlerweile vier bis viereinhalb Milliarden Mark.

Erst recht als Schlaraffenland für Exporteure gilt Brasilien, seit es der deutschen Wirtschaft den fettesten Ausfuhrauftrag ihrer Geschichte versprochen hat: den Bezug von acht Kernkraftwerken samt Zusatzeinrichtungen im Wert von mindestens zwölf Milliarden Mark.

Politisch ist das Atomgeschäft nicht ohne Sprengkraft. Um den Vorwurf zu entkräften, Brasilien könne mit deutscher Hilfe künftig Atombomben bauen, machte die Bundesregierung ihre Zustimmung von einem Abkommen zwischen Bonn, Brasilia und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien abhängig, das regelmäßige Überwachungen durch IAEO-Inspektoren garantieren soll.

Damit geriet die Bundesregierung unversehens in Konflikt mit der verzwickten brasilianischen Innenpolitik. Denn starke nationalistische Gruppen fordern nun von der Regierung Geisel, sie müsse, um den Großmachtanspruch Brasiliens zu wahren, die Option für den Bau der Bombe offenhalten.

Unmittelbar nach Genschers Abflug reiste eine Bonner Expertendelegation an, die in Brasilia die dreiseitige Übereinkunft aushandeln soll. Prompt verbreiteten “gut unterrichtete Kreise” (Nachrichtenagentur Reuter), Brasilien werde sich gegen jede Verabredung wehren, die IAEO-Mitarbeiter jederzeit ins Land lasse. Setzen sich die Kontrollgegner durch, wäre das Atomgeschäft gefährdet, und Genscher, der die Nuklear-Allianz mit den Südamerikanern befürwortet, müßte erkennen, daß sich die Vision vom weltweiten Engagement der Bundesrepublik leichter entwickeln als durchsetzen läßt.

Auf seinem Südamerika-Trip konnten derlei Widrigkeiten die gute Laune des Bonner Chefdiplomaten nicht beeinträchtigen. Da sonnte er sich, zwischen Rio und Lima, im Gefühl, den großen Wurf gelandet zu haben. Bankier Christians: “Dem Genscher macht das richtig Spaß, der kriegt eine ganz lange Zunge.”

Walter Scheel(FDP) und Brasiliens Militärdiktatur:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/bundesprasident-walter-scheel-1978-anlaslich-des-besuchs-von-diktator-ernesto-geisel-in-bonndie-freundschaft-zwischen-brasilien-und-der-bundesrepublik-deutschland-kann-als-modell-fur-die-nord-sud/

Hans-Dietrich Genscher (FDP) und Brasiliens Militärdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/14/deutsch-brasilianischer-atomvertrag-und-ermordung-des-judischen-journalisten-herzog-durch-die-militardiktatur-1975-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-erinnert-an-historische-f/

Der Spiegel zum deutsch-brasilianischen Atomgeschäft: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41019615.html

 http://www.investidura.com.br/biblioteca-juridica/artigos/relacoes-internacionais/168037-o-acordo-teuto-brasileiro-de-cooperacao-nuclear.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/03/bundesprasident-christian-wulff-dilma-rousseff-und-der-zugige-bau-des-neuen-atomkraftwerks-angra-3-bei-rio-de-janeiro-mit-deutscher-bundesburgschaft/

In den Archiven des Weltkirchenrates in Genf lagern Dokumente der brasilianischen Kirche, die laut Brasiliens Medien für das Diktaturjahr 1970 von “Bürgerkrieg” und etwa 12000 politischen Gefangenen sprechen. Die Diktatur erlaubte dem Internationalen Roten Kreuz nicht den Zugang zu den Gefängnissen, Diktator Medici erklärte, es gebe keine politischen Gefangenen in Brasilien. 1971 wurde ein Appell an die UNO wegen der gravierenden Menschenrechtsverletzungen gerichtet. In den Dokumenten des Weltkirchenrates werden die sadistischen Foltertechniken detailliert beschrieben, Folter werde als politische Waffe angewendet. Die Zahl der Folterzentren wird mit 242 angegeben, weibliche Gefangene seien häufig vergewaltigt worden. Zu den Taktiken gehörte, Oppositionelle in Gegenwart ihrer Ehepartner, teils sogar ihrer Kinder zu foltern. 

Der französische General und Folter-Lehrer in Brasilien in den siebziger Jahren, als der jüdische Journalist Herzog gefoltert und ermordet wurde:

Französischer General war Folter-Lehrer während Brasiliens Diktaturzeit in den siebziger Jahren. Regierung in Paris wußte von Regime-Verbrechen. Helio Bicudo, CIA. **

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 Der französische General Paul Aussaresses hat gegenüber der brasilianischen Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” 2008 bestätigt, in den siebziger Jahren brasilianischen Diktaturmilitärs in der Kriegsschule von Manaus das Foltern von Regimegegnern gelehrt zu haben.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/20/libyen-intervention-gaddafi-offenbar-ermordet/

“Ich gab in dieser Militärschule Unterricht, weil ich in Fort Bragg Instrukteur der US-Spezialeinheiten gewesen war. Ich wurde auch  zum Fallschirmjäger-Instrukteur der US-Infanterie in Fort Bennin, in Georgia, berufen…” General Aussaresses, der auch am Vietnamkrieg teilgenommen hatte,  betonte, daß das brasilianische Militärregime aktiv am Putsch gegen Chiles Präsident Salvador Allende beteiligt gewesen war. Brasilien habe Offiziere, Flugzeuge und Waffen nach Chile geschickt. Die Militärflugzeuge seien aus französischer Produktion gewesen, ebenfalls deren Raketen.  Aussaresses bestätigte zudem, enger Freund des letzten Diktaturpräsidenten Figueiredo sowie des für die Todesschwadronen verantwortlichen Polizeichefs Sergio Fleury gewesen zu sein. Die Zeitung befragte den General auch zum Fall einer totgefolterten Frau, aus der man Informationen herauspressen wollte. Aussaresses betonte, die Foltermethoden nie in Frage gestellt zu haben. “Der Tod dieser Frau war ein Akt der Verteidigung.” Der General stellte klar, keine von seinen Aktivitäten in Brasilien zu bereuen.
In der Regierungsallianz des heutigen brasilianischen Staatschefs Lula arbeiten zahlreiche Diktaturaktivisten von einst mit.

Die Diktatur begann mit dem Militärputsch von 1964 – 1969 schloß Bonn mit dem Militärregime laut Jahreschronik ein Kulturabkommen. 

Wie Bundesstaatsanwalt Marlon Weichert im Website-Exklusivinterview sagte, werden Diktaturverbrechen vertuscht, um “Biographien bestimmter Leute  zu schützen,  Biographien in der jetzigen Form aufrechterhalten zu können. Viele Leute wollen nicht Rechenschaft darüber ablegen, was sie damals taten.” Käme die Wahrheit heraus, so Weichert, müßten einige Biographien erheblich umformuliert werden. Dies könnte auch Persönlichkeiten der Regierungsallianz betreffen.

Hintergrund:

Regierung in Paris wußte von Regimeverbrechen
In den siebziger Jahren war Frankreich laut Medienberichten in Repression und Folter gegen Regimegegner Brasiliens, Argentiniens und Chiles verwickelt. Wie die brasilianische Qualitätszeitung “O Estado de Sao Paulo” meldet, sei französisches Wissen über Repression dank des damaligen Militärattachees und Generals Paul Aussaresses genutzt worden. “Er ist Autor der Doktrin, wonach jeder Gefolterte eliminiert werden muß.” Gemäß Aussagen des damaligen Chefs der Pinochet-Geheimpolizei DINA, General Manuel Contreras, hätten zahlreiche chilenische Offiziere eine Ausbildung in Brasilien absolviert und seien dort von dem französischen General Aussaresses angeleitet worden. 1957 habe dieser im Algerienkrieg Frankreichs dortigen Geheimdienst koordiniert. Wie “O Estado de Sao Paulo” weiter schreibt, werde er als einer der Inspiratoren des militärischen Ausbildungszentrums der brasilianischen Urwaldstadt Manaus genannt, in dem brasilianische, chilenische und argentinische Offiziere für Repression und Folter geschult worden seien. “Am gravierendsten ist, daß der französische Staat wußte, was in Südamerika geschah…Auch der argentinische General Albano Harguideguy, Innenminister während des Videla-Regimes, zitiert Frankreich: Wir haben alles von den Franzosen gelernt. Das Modell wurde im Algerienkrieg 1957 genutzt, während des Kampfes der französischen Fallschirmjäger gegen die Front zur Nationalen Befreiung(FLN)”.
Argentinische und brasilianische Militärs, so das Blatt weiter, warfen gemäß den Ratschlägen der Franzosen die Leichen totgefolterter Menschen ins Meer – eine Praxis, die die Franzosen in der Bucht von Algerien entwickelt hatten.
Nahe dem Bauplatz für die gemäß Atomabkommen vom Siemens-Konzern zu errichtenden Atomkraftwerke bei Rio waren damals Regimegegner gemäß Zeugenaussagen den Haien lebendig zum Fraß vorgeworfen worden.
Laut “O Estado de Sao Paulo” wurden in Frankreich jetzt Dokumente über praktizierte Gewalttaten in Brasilien während der Amtszeit des Diktaturgenerals Joao Figueiredo veröffentlicht. Zu Figueiredo hielt der damalige brasilianische Vizepräsident der Sozialistischen Internationale, Leonel Brizola, beste Beziehungen. Brizola, Chef der linkspopulistischen PDT, rühmte sich stets seiner Freundschaft zu Willy Brandt. Mit der Diktaturpartei PDS ging Brizola Wahlbündnisse ein.
Über die von der brasilianischen Qualitätszeitung aufgegriffene Problematik dürften auch in Deutschland zahlreiche Regierungs-und Parteidokumente existieren – deutsche Historiker, Sozialwissenschaftler, Geschichtsstudenten hätten hier, falls sie sich trauen, ein reiches Forschungsfeld.

Die ”furchtbaren Fehler” der USA in Brasilien

CIA kooperierte mit Repressionsapparat der Diktatur
Brasiliens Militärregime herrschte von 1964 bis 1985 ebenso grausam und perfide wie Diktaturgeneräle benachbarter Staaten – Todesschwadronen ermordeten Ungezählte vor allem in den Elendsvierteln der Großstädte, politische Gefangene wurden Haien lebendig zum Fraß vorgeworfen oder über Amazonien aus Helikoptern gestoßen. In Stücke gehackt, verscharrte man Diktaturgegner selbst an Traumstränden Rio de Janeiros. Folter war Normalität – und die CIA immer dabei.

Helio Bicudo aus Sao Paulo, kirchlicher Menschenrechtsaktivist der achtgrößten Wirtschaftsnation, untersuchte bereits damals die CIA-Aktivitäten ebenso wie das Wüten der Todesschwadronen, die Verfolgung von Geistlichen, schrieb darüber ein Buch. Es blieb außerhalb des Landes unbeachtet. Späte Genugtuung für Bicudo, daß ein neues, aufsehenerregendes Buch der nordamerikanischen Uni-Soziologin Martha Huggins seine Recherchen vollauf bestätigt, das State Department sprach von ”furchtbaren Fehlern”.

In den Archiven des Weltkirchenrates in Genf lagern Dokumente der brasilianischen Kirche, die laut Brasiliens Medien für das Diktaturjahr 1970 von “Bürgerkrieg” und etwa 12000 politischen Gefangenen sprechen. Die Diktatur erlaubte dem Internationalen Roten Kreuz nicht den Zugang zu den Gefängnissen, Diktator Medici erklärte, es gebe keine politischen Gefangenen in Brasilien. 1971 wurde ein Appell an die UNO wegen der gravierenden Menschenrechtsverletzungen gerichtet. In den Dokumenten des Weltkirchenrates werden die sadistischen Foltertechniken detailliert beschrieben, Folter werde als politische Waffe angewendet. Die Zahl der Folterzentren wird mit 242 angegeben, weibliche Gefangene seien häufig vergewaltigt worden. Zu den Taktiken gehörte, Oppositionelle in Gegenwart ihrer Ehepartner, teils sogar ihrer Kinder zu foltern. 

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Helio Bicudo – unter den führenden brasilianischen Menschenrechtsaktivisten, jahrelang Präsident der Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten in Washington. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/31/renommierte-brasilianische-menschenrechtsaktivisten-fotoserie/

 Die Brasilienexpertin konnte als erste in Washington über 600 bislang geheimgehaltene Dossiers und Akten einsehen. In Interviews brachte die 54-Jährige ihre Untersuchungsergebnisse auf den Punkt:”Die Teilnahme der CIA am Alltag der politischen Repression ist bewiesen – die Dokumente sprechen sogar von gemeinsamen Operationen – die amerikanische Demokratie partizipierte an der Schaffung eines unterdrückerischen Staates”. Besonders gravierend, daß die CIA Polizei-Eliteeinheiten ausbildete, bei denen es sich um „staatlich legalisierte Todesschwadronen” gehandelt habe. CIA-Agenten hätten diese bei den Einsätzen begleitet, sich generell völlig frei im Repressionsapparat bewegt, alles Gesehene ausführlich nach Washington berichtet. Die politische Polizei DOI-CODI, auf US-Anregung entstanden, sei trotz ihrer Methoden, darunter Folter aller Art, nie kritisiert, sondern stets als „gute Sache” gelobt worden. Bis heute, so die Autorin, sei in den USA wenig bekannt, daß die CIA beim Schulen von Polizisten aus der Dritten Welt mitwirkte, allein rund 100 000 brasilianische Beamte trainierte:”Sie lernten Bombenbasteln, Verhörtechniken, Psycho-Operationen, bekamen außerdem beigebracht, wie man sich in Demonstrationen, Kundgebungen infiltriert und Verwirrung, Durcheinander erzeugt.” Ein anderes interessantes Detail: Die CIA half beim Aufbau des brasilianischen Diktaturgeheimdienstes SNI mit,”lieferte sogar eine Liste mit den Namen geigneter, vertrauenswürdiger Mitarbeiter.” Auf einer anderen Liste waren alle Personen verzeichnet, die gemäß CIA-Einschätzung nach dem Militärputsch von 1964 verhaftet werden sollten. Man habe, so Martha Huggins, „still lächelnd mit Folterknechten und Mördern zusammengearbeitet.” In mühseliger Kleinarbeit gelang es der Expertin, sechsundzwanzig Folterer politischer Gefangener ausfindig zu machen und unter Wahrung der Anonymität zu interviewen.  Einer davon, Militärpolizist, mochte nicht, wie seine Kol­legen, bei einem Einsatz ge­fan­gengenommene ”Subversive” mit Schlägen traktieren und die Frau­en vergewaltigen. ”Ich for­derte, daß es doch besser sei, alle zu töten, anstatt sie zu foltern”, sagte der Militärpolizist zu Mar­tha Huggins und berichtete auch über den Abschluß der Ope­ration: Alle Gefangenen wurden hoch über der Wildnis lebendig aus einem Helikopter gestoßen.

Menschenrechtsaktivist Helio Bicudo:”Polizisten, aber auch Armeeoffiziere, sind in den USA selbst, darunter in Washington, ausgebildet worden “ manche, die zum Repressionsapparat gehörten, machten “ und machen Karriere.” Bicudo nennt Romeu Tuma – nach der Diktatur Chef der Bundespolizei, heute Kongreßsenator der starken Rechtspartei PPB, dessen gerade wiedergewählter Parlaments-Flügelmann Jair Bolsonaro offen für Folter und Massaker an Landlosen oder Gefängnisinsassen plädiert. Ausgerechnet der belastete Diktaturaktivist Marco Maciel war einflußreicher Vize von Staatschef Lulas Vorgänger Fernando Henrique Cardoso, Ehrendoktor der Freien Universität Berlin. Die Generalität würdigt nach wie vor den Militärputsch von 1964, lud lange Zeit regelmäßig den hochverehrten Kollegen Pinochet nach Brasilien ein. In Berlin oder Frankfurt hätte dieser schwerlich ungestört von Protesten, lediglich mit zwei diskreten Leigbwächtern einen lockeren Einkaufsbummel machen können – in Rio de Janeiro schon. Nach Seminaren, Konferenzen, Vorträgen in der Militärakademie direkt unterm Zuckerhut schlenderte der Ex-Diktator gerne durch den von vielen Künstlern und Intellektuellen bewohnten Strandstadtteil Ipanema, kaufte in Buch-und Musikläden, trank hier und da einen Expresso, wurde zwar bemerkt, aber bestenfalls durch aufdringliche Pressefotografen belästigt.
Wie die Jahresberichte von Amnesty International und Human Rights Watch zeigen, gehören Folter und Todesschwadronen weiterhin zum Alltag der führenden Wirtschaftsmacht Lateinamerikas, „verschwinden” weiterhin Menschen nach der polizeilichen Festnahme. Washingtons „furchtbare Fehler” hatten entsetzliche Folgen.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/21/uno-berichterstatter-fur-die-folter-manfred-nowak-aus-osterreich-lula-regierung-mus-diktaturverbrechen-aufklaren-und-bestrafen-ruckenstarkung-fur-deutschstammigen-bundesstaatsanwalt-marlon-weichert/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/25/brasilien-rund-3500-arbeiter-errichten-das-neue-atomkraftwerk-angra-3-bei-rio-de-janeiro-laut-nationalen-wirtschaftsmedien-nuklearteile-aus-deutschland-doppelseitige-regierungspropaganda-fur-angra/

Grass-Gedicht: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/13/grass-gedicht-und-kritische-reaktion-in-brasilien-sein-fuhrer-in-der-jugend-adolf-hitler-hatte-es-nicht-besser-gesagt-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo/

Hintergrundtext:

Brasiliens Massengräber


„Wenn die Toten da reingeschmissen werden, sind das Szenen wie in diesen
Holocaustfilmen“, beklagen sich Anwohner von Massengräber-Friedhöfen der größten lateinamerikanischen Demokratie. In der Tat wird seit der Diktaturzeit vom Staat die Praxis beibehalten, nicht identifizierte, zu „Unbekannten“ erklärte Tote in Massengräbern zu verscharren.

Die Kirche protestiert seit Jahrzehnten dagegen und sieht darin ein gravierendes ethisch-moralisches Problem, weil es in einem Land der Todesschwadronen damit auch sehr leicht sei, unerwünschte Personen verschwinden zu lassen. In der Megacity Sao Paulo mit ihren mehr als 23 Millionen Einwohnern empört sich der weltweit angesehene Menschenrechtspriester Julio Lancelotti: „In Brasilien wird monatlich eine erschreckend hohe Zahl von Toten anonym in Massengräbern verscharrt, verschwinden damit Menschen auf offiziellem Wege, werden als Existenz für immer ausgelöscht. Wir von der Kirche nehmen das nicht hin, versuchen möglichst viele Tote zu identifizieren, um sie  dann auf würdige Weise christlich zu bestatten. Wir brauchten einen großen Apparat, ein großes Büro, um alle Fälle aufklären zu können – dabei ist dies eigentlich Aufgabe des Staates!“

Padre Lancelotti erinnert daran, daß während der 21-jährigen Diktaturzeit in
Sao Paulo von den Machthabern 1971 eigens der Friedhof Dom Bosco geschaffen wurde, um dort zahlreiche ermordete Regimegegner heimlich gemeinsam mit jenen unbekannten Toten, den sogenannten Indigentes, in Massengräber zu werfen. Wie die Menschenrechtskommission des Stadtparlaments jetzt erfuhr, wurden seit damals allen Ernstes 231.000 Tote als Namenlose verscharrt – allein auf diesem Friedhof. Heute kommen Monat für Monat dort zwischen 130 und 140 weitere Indigentes hinzu.

Nach einem Massaker an Obdachlosen Sao Paulos kann Priester Lancelotti zufällig auf dem  Friedhof Dom Bosco beobachten, wie sich der Staat der Namenlosen entledigt: “Als der Lastwagen kommt und geöffnet wird, sehe ich mit Erschrecken, daß er bis obenhin voller Leichen ist. Alle sind nackt und werden direkt ins Massengrab geworfen. Das wird zugeschüttet – und fertig. Sollten wir später noch Angehörige ermitteln, wäre es unmöglich, die Verstorbenen in der Masse der Leichen wiederzufinden. Was sage ich als Geistlicher dann einer Mutter?“ Lancelotti hält einen Moment inne, reflektiert: „Heute hat das Konzentrationslager keinen Zaun mehr, das KZ ist sozusagen weit verteilt – die Menschen sind nach wie vor klar markiert, allerdings nicht auf der Kleidung, sondern auf dem Gesicht, dem Körper. Und sie werden verbrannt, verscharrt, wie die Gefangenen damals, und es gibt weiter Massengräber.“

Was in Sao Paulo geschieht, ist keineswegs ein Einzelfall. In der nordostbrasilianischen Millionenstadt Fortaleza leiden die Anwohner des Friedhofs „Bom Jardim“ seit Jahren bei den hohen Tropentemperaturen unter grauenhaftem Leichengeruch. „Die Toten werden oft schon verwest hergebracht, wie Tiere verscharrt, wir müssen zwangsläufig zusehen, es ist grauenhaft“, klagt eine Frau. „Fast jeden Tag kommt der Leichen-LKW – doch bei den heftigen Gewitterregen wird die dünne Erdschicht über den Toten weggeschwemmt, sehen wir die Massengräber offen, wird der Geruch im Stadtviertel so unerträglich, daß viele Kopfschmerzen kriegen, niemand hier eine Mahlzeit zu sich nimmt.“ Der Nachbar schildert, wie das vergiftete Regenwasser vom Friedhof durch die Straßen und Gassen des Viertels läuft: „Das Wasser ist grünlich und stinkt, manchmal werden sogar Leichenteile mitgeschwemmt – und weggeworfene Schutzhandschuhe der Leichenverscharrer. Die Kinder spielen damit – haben sich an die schrecklichen Vorgänge des Friedhofs gewöhnt. Wir alle haben Angst, daß hier Krankheiten, Seuchen ausbrechen.“

Selbst in Rio de Janeiro sind die Zustände ähnlich, werden zahllose Menschen von Banditenkommandos der über 1.000 Slums liquidiert und gewöhnlich bei Hitze um die 35 bis 40 Grad erst nach Tagen in fortgeschrittenem Verwesungszustand zum gerichtsmedizinischen Institut abtransportiert. Wie aus den Statistiken hervorgeht, werden in den Großstädten monatlich stets ähnlich viele Tote als „Namenlose“ in Massengräber geworfen wie in Sao Paulo, der reichsten Stadt ganz Lateinamerikas.

Priester Julio Lancelotti und seine Mitarbeiter stellen immer wieder Merkwürdigkeiten und verdächtige Tatbestände fest. „Werden Obdachlose krank und gehen in bestimmte öffentliche Hospitäler, bringt man an ihrem Körper eine Markierung an, die bedeutet, daß der Person nach dem Tode zu Studienzwecken Organe entnommen werden. Die Männer registriert man durchweg auf den Namen Joao, alle Frauen als Maria. Wir streiten heftig mit diesen Hospitälern und wollen, daß die Obdachlosen auch nach dem Tode mit den echten Namen geführt werden. Schließlich kennen wir diese Menschen, haben über sie Dokumente. Man meint eben, solche Leute sind von der Straße, besitzen also weder eine Würde noch Bürgerrechte. Wir haben in der Kirche eine Gruppe, die den illegalen, kriminellen Organhandel aufklären will, aber rundum nur auf Hindernisse stößt. Denn wir fragen uns natürlich auch, ob jenen namenlos Verscharrten vorher illegal Organe entnommen werden.“

Fast in ganz Brasilien  und auch in Sao Paulo sind Todesschwadronen aktiv, zu denen Polizeibeamte gehören, wie sogar das Menschenrechtsministerium in Brasilia einräumt. Tagtäglich würden mißliebige Personen außergerichtlich exekutiert, heißt es. Darunter sind auch Obdachlose, von denen allein in Sao Paulos Zentrum weit über zehntausend auf der Straße hausen. Wie Priester Julio Lancelotti betont, ist zudem die Zahl der Verschwundenen auffällig hoch. „Auf den Straßen Sao Paulos werden viele Leichen gefunden. Denn es ist sehr einfach, so einen Namenlosen zu fabrizieren. Man nimmt ihm die Personaldokumente weg, tötet ihn und wirft ihn irgendwo hin. Wir gehen deshalb jeden Monat ins gerichtsmedizinische Institut, um möglichst viele Opfer zu identifizieren. Die Polizei ist immer überrascht und fragt, warum uns das interessiert. Das Identifizieren ist für uns eine furchtbare, psychisch sehr belastende Sache, denn wir müssen monatlich stets Hunderte von Getöteten anschauen, die in großen Leichenkühlschränken liegen – alle schon obduziert und wieder zugenäht. Und man weiß eben nicht, ob da Organe
entnommen wurden.“

Solchen Verdacht hegen nicht wenige Angehörige von Toten, die seltsamerweise als „Namenlose“ im Massengrab endeten. In der nordostbrasilianischen Küstenstadt Maceio ging letztes Jahr der 69-jährige Sebastiao Pereira sogar mit einem Protestplakat voller Fotos seines ermordeten Sohnes auf die Straße. Dem Vater hatte man im gerichtsmedizinischen Institut die Identifizierung der Leiche verweigert – diese dann mysteriöserweise auf einen Indigentes-Friedhof gebracht. Kaum zu fassen – ein Friedhofsverwalter bringt es fertig, Sebastiao Ferreira später  mehrere Leichenteile zu zeigen, darunter einen Kopf. „Mein Sohn wurde allein am Kopf von vier MG-Schüssen getroffen – und dieser Kopf war doch intakt! Ich setzte eine DNA-Analyse durch – der Kopf war von einem Mann, das Bein von einem anderen, der Arm wiederum von einem anderen – doch nichts stammte von meinem Sohn“, sagt er der Presse.

In Sao Paulo hat Priester Lancelotti durchgesetzt, daß ein Mahnmal auf dem Friedhof Dom Bosco an die ermordeten Regimegegner, aber auch an die mehr als 200.000 „Namenlosen“ erinnern wird.

Neuerdings macht der Friedhof in Brasilien immer wieder Schlagzeilen, allerdings nicht wegen der Massengräber von heute. Progressive Staatsanwälte versuchen das Oberste Gericht in Brasilia zu überzeugen, den zur Diktaturzeit für den Friedhof verantwortlichen Bürgermeister Paulo Maluf und den damaligen Chef der Politischen Polizei, Romeu Tuma, wegen des Verschwindenlassens von Oppositionellen vor Gericht zu stellen. Erschwert wird dies jedoch durch den Politikerstatus der Beschuldigten: Paulo Maluf ist Kongreßabgeordneter und Romeu Tuma sogar Kongreßsenator – beide gehören zum Regierungsbündnis von Staatspräsident Lula.

Brasilien und Menschenrechte: Die Militärdiktatur und der satirische regimekritische Maler von Bananen, Antonio Henrique Amaral. “Meine Herausforderung war, zu malen und gleichzeitig über Folter und die Gefängnisse zu reflektieren – explosiv und ätzend sarkastisch.” “Militärregierung reduzierte Brasilien zu einer Bananenrepublik.” Wer sie unterstützte. Willy Brandt, Helmut Schmidt, Walter Scheel, Hans-Dietrich Genscher – der Bonner Atomvertrag mit den Diktatoren. **

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http://www.pinacoteca.org.br/pinacoteca-pt/default.aspx?c=exposicoes&idexp=1209&mn=537&friendly=Exposicao-Antonio-Henrique-Amaral

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Ausriß, Brasiliens größte Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo”. 

Wie Amaral anläßlich seiner neuen Ausstellung in der Pinakothek Sao Paulos sagte, bemerkten die Zensoren der Diktatur natürlich die Ironie in den Bananen-Bildern. “Aber sie hätten sich lächerlich gemacht, eine Aussstellung über Bananen zu schließen”, sagte er gegenüber den Landesmedien. 

Bonn-Brasilia:

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

In neueren mitteleuropäischen  Mainstream-Berichten zur Aufarbeitung der Diktaturverbrechen in Brasilien  fehlt aus den bekannten Gründen jeder Hinweis auf die Beziehungen Bonns, prominenter Politiker der damaligen Zeit zum Militärregime.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/14/brasiliens-nazistisch-antisemitisch-orientierte-militardiktatur-lieferte-waffen-fur-repression-in-chile-laut-jetzt-veroffentlichten-geheimdokumenten-abkommen-von-diktator-medici-mit-pinochet-geschlo/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/16/helmut-schmidt-und-lula-lulas-sonderbeziehungen-zu-deutschland/

“Modell für Nord-Süd-Beziehungen”:

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/bundesprasident-walter-scheel-1978-anlaslich-des-besuchs-von-diktator-ernesto-geisel-in-bonndie-freundschaft-zwischen-brasilien-und-der-bundesrepublik-deutschland-kann-als-modell-fur-die-nord-sud/

http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-12/pinochet-chile-asyl-deutschland

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/27/marianne-birthler-bundesbeauftragte-fur-die-stasi-unterlagen-expertenseminar-des-goethe-instituts-sao-paulo-uber-vergangenheitsbewaltigung/

Fußball-WM 2014 in Brasilien und ausgeklammerte gravierende Menschenrechtslage – systematische Folter, Todesschwadronen, Gefängnis-Horror, Scheiterhaufen, Sklavenarbeit etc.:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/14/brasilien-bau-des-judischen-museums-in-sao-paulo-deutsche-regierung-beteiligt-sich-mit-rund-300000-euro-prasident-des-museums-dr-sergio-simon-und-der-deutsche-generalkonsul-friedrich-dauble-unte/

Gefängnisinsel Ilha Grande:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/tourismus-in-brasilien1/

Andreas von Bülow:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/07/26/andreas-von-bulow-im-namen-des-staates-cia-bnd-und-die-kriminellen-machenschaften-der-geheimdienste-piper-verlag-viele-interessante-infos-uber-libyen-und-afghanistan-im-heutigen-banalen-mai/

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/26/guido-westerwelle-war-gestern-der-spiegel-westerwelle-in-brasilien-keinerlei-kritik-an-gravierenden-menschenrechtsverletzungensystematische-folter-todesschwadronen-liquidierung-von-menschen/

Brasilien: Der berüchtigte rechtsextreme Diktaturaktivist Antonio Carlos Magalhaes – ausgezeichnet mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der jüdische Stefan-Zweig-Experte Alberto Dines über Antonio Carlos Magalhaes. Makabre offizielle Geschichtsschreibung und kontrastierende Faktenlage. Wie Brasiliens Militärdiktatur Frauen folterte, welche deutschen Politiker nicht protestierten… **

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http://www.bundespraesident.de/DE/Amt-und-Aufgaben/Orden-und-Ehrungen/Verdienstorden/verdienstorden.html

Magalhaes und die Friedrich-Naumann-Stiftung der FDP:

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/28/brasiliens-wahrheitskommission-uber-diktaturverbrechen-der-rechtsgerichtete-diktaturaktivist-antonio-carlos-magalhaes-die-fdp-und-ihre-friedrich-naumann-stiftung-in-brasilien/

Bundeszentrale für politische Bildung: http://www.bpb.de/publikationen/JU16H0,0,Vom_Umgang_mit_der_Diktaturvergangenheit.html

Joao Carlos Teixeira Gomes: Memórias das trevas. Uma devassa na vida de Antonio Carlos Magalhaes.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/21/stefan-zweig-und-judenhasser-getulio-vargas/

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Der jüdische Zweig-Experte Alberto Dines in Sao Paulo beim Website-Interview.

Alberto Dines bei Edition Büchergilde – “Tod im Paradies”:  http://www.amazon.de/Tod-Paradies-Trag%C3%B6die-Stefan-Zweig/dp/3936428646

Kurzbeschreibung

Erscheinungstermin: 1. September 2006

In Tod im Paradies übernimmt Alberto Dines die Rolle eines sorgfältigen Reporters, sensiblen Schriftstellers, erfahrenen Historikers und aufmerksamen Psychologen. Kritisch und mitfühlend zugleich zeichnet er das Porträt eines Humanisten, der sich den Anforderungen seiner Zeit nicht gewachsen sah. Er dokumentiert mit besonderer Ausführlichkeit die letzten Lebensjahre dieses erstklassigen Schriftstellers in Brasilien, beschreibt dessen Liebe zu diesem Land und geht ausführlich auf die beiderseitigen Missverständnisse ein, die zu einem tragischen Ende führten. Es ist zugleich die Biografie über einen Biografen, der bis heute in Europa unvergessen ist. Sein Schreib- und Lebensstil prägte folgende Generationen nachhaltig; zu seinen Freunden zählten u.a. Sigmund Freud, Romain Rolland und Joseph Roth. Detailliert und kenntnisreich liefert Dines Hintergrundwissen über die Situation und Atmosphäre in Brasilien in der damaligen Zeit. Die Ursachen der Entwicklung von der zunächst überschwänglichen Verliebtheit in dieses Land nach seiner ersten Brasilienreise bis zur allmählichen Enttäuschung und Vereinsamung sind vielschichtig. Dines schreibt mit großer Empathie und Einfühlungsvermögen, die es dem Leser ermöglichen, die Tragödie dieses Todes in ihrem ganzen Ausmaß und in einer Intensität zu erfahren, die keinen unberührt lassen kann. Der Selbstmord des österreichischen Autors jüdischer Herkunft wird in seiner ganzen Tragweite vermutlich nie ganz zu verstehen sein, doch Dines trägt mit den brasilienbezogenen Aspekten viele neue Erkenntnisse zu einem umfassenderen Gesamtbild bei. Das Buch machte in Brasilien bei seiner Ersterscheinung 1981 vor allem deshalb Furore, weil Alberto Dines als einer der ersten auf den Antisemitismus und die opportunistische Haltung des Vargas-Regimes einging. Die vorliegende Übersetzung ist eine Überarbeitung der bereits erweiterten 3. Auflage der brasilianischen Ausgabe und berücksichtigt neue Quellen und Zeitzeugen(Amazon)

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/14/brasilien-bau-des-judischen-museums-in-sao-paulo-deutsche-regierung-beteiligt-sich-mit-rund-300000-euro-prasident-des-museums-dr-sergio-simon-und-der-deutsche-generalkonsul-friedrich-dauble-unte/

Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-

“Wir wollen mehr Demokratie wagen”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/22/mehr-demokratie-wagen-willy-brandt-1969-jahr-in-dem-er-in-bonn-vertrage-mit-der-brasilianischen-folterdiktatur-unterzeichnete/

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Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog 1975 in einer Polizeizelle Sao Paulos – in Wahrheit wurde er totgefoltert. Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/14/brasilien-bau-des-judischen-museums-in-sao-paulo-deutsche-regierung-beteiligt-sich-mit-rund-300000-euro-prasident-des-museums-dr-sergio-simon-und-der-deutsche-generalkonsul-friedrich-dauble-unte/

Der Fernsehdirektor und Journalist war eine bekannte Person der Mittelschicht und vom Militärregime nicht festgenommen oder verhaftet, sondern  für den 25.  Oktober 1975 zwecks Erteilung von Auskünften zum Sitz der politischen Polizei bestellt worden – das macht vorstellbar, wie die Diktatur mit nicht bekannten Oppositionellen, mutmaßlichen Oppositionellen etwa der Unterschicht, in den Slums umging, Aktionsfeld der Todesschwadronen des Regimes. 

“Du hättest alle Juden töten sollen”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/

Walter Scheel(FDP) und die nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur Brasiliens:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/bundesprasident-walter-scheel-1978-anlaslich-des-besuchs-von-diktator-ernesto-geisel-in-bonndie-freundschaft-zwischen-brasilien-und-der-bundesrepublik-deutschland-kann-als-modell-fur-die-nord-sud/

Wie das Militärregime Frauen folterte – welche deutschen Politiker nicht protestierten:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/

Wie Bundesstaatsanwalt Marlon Weichert im Website-Exklusivinterview sagte, werden Diktaturverbrechen vertuscht, um “Biographien bestimmter Leute  zu schützen,  Biographien in der jetzigen Form aufrechterhalten zu können. Viele Leute wollen nicht Rechenschaft darüber ablegen, was sie damals taten.” Käme die Wahrheit heraus, so Weichert, müßten einige Biographien erheblich umformuliert werden. Dies könnte auch Persönlichkeiten der Regierungsallianz betreffen.

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http://www.deutschlandfunk.de/proteste-in-brasilien-mit-dem-segen-der-kirche.886.de.html?dram:article_id=251446

Der Juso-Bundesvorstand erklärt 1978:”Es ist geradezu eine abenteuerliche Politik, einer Diktatur, die zur Nutzung ihrer machtpolitischen Interessen noch nie Skrupel bei der Auslöschung von Menschenleben gezeigt hat, die radikalsten Vernichtungsmöglichkeiten in die Hand zu geben.Die Anwesenheit des Diktators Geisel in der BRD ist eine Provokation für alle Demokraten.” Der damalige Juso-Vorsitzende heißt Gerhard Schröder.

Wie die brasilianische Militärdiktatur Frauen folterte:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/

Bei Demos in Köln und Düsseldorf, gegen die Polizeieinheiten des damaligen SPD-Ministerpräsidenten Kühn mit aller Härte vorgehen, werden Parolen wie”Völkermorde und KZ findet der Herr Geisel nett” oder „Kein Atomgeschäft mit Folterern” gerufen.

Schriftsteller Verissimo erinnert Ende November 2013 an die Schließung des Atomtestgeländes in Amazonien durch den damaligen  zivilen Präsidenten Fernando Collor 1990. Und spekuliert, mit Bezug auf den Iran 2013,  wie wohl die Großmächte auf den Aufstieg Brasiliens zur Atomwaffenmacht reagiert hätten.

“Seria bom ter a bomba nem que fosse só para ver a cara dos argentinos.”

Die Militärdiktatur hatte auf der Basis des Bonner Atomabkommens ein geheimes militärisches Nuklearprogramm vorangetrieben.  

Das Atomtestgelände der Foltermilitärs – das Bonner Nuklearabkommen mit dem Militärregime:

http://pt.wikipedia.org/wiki/Serra_do_Cachimbo

http://pt.wikipedia.org/wiki/Programa_nuclear_paralelo

http://jornalggn.com.br/fora-pauta/serra-do-cachimbo-e-a-bomba-atomica-que-nao-vingou

Buraco de Cachimbo

Orlando Brito

19 de setembro de 1990: o então presidente da República Fernando Collor de Mello chega à Base Aérea de Cachimbo, em Mato Grosso, para presenciar o fechamento da área de testes nucleares.

Como foi – Nas décadas de 1970 e 1980 – durante os governos dos generais Ernesto Geisel e João Figueiredo – os jornalistas que cobríamos o Palácio do Planalto viajamos várias vezes para Bonn, antiga capital alemã. Fomos cobrir as negociações do Acordo Nuclear entre Brasil e Alemanha. Durante anos, o assunto virou tema de destaque na imprensa, com a construção das usinas de Angra dos Reis e dos projetos de enriquecimento de urânio. Mas em 1990 o Brasil mudava de rumo na questão da energia nuclear. O presidente Collor determinou o fim das experiências atômicas na selva. Repórteres e fotógrafos voamos num Búfalo da FAB para documentar a vedação do buraco para explosões subterrâneas. Tinha circunferência aproximada de dois metros e mais de um quilômetro de profundidade.

Die „Willy Brandt School of public policy” an der Universität in Erfurt – was im Angebot der Institution fehlt:

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http://www.brandtschool.de/

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„Mehr Gerechtigkeit wagen – Willy Brandts globales Engagement“:

Diskussion mit Minister Matschie “Mehr Gerechtigkeit wagen – Willy Brandts Globales Engagement”

06.12.2013 16:24

Zum 100. Geburtstag Willy Brandts laden die Willy Brandt School of Public Policy und die Friedricht-Ebert-Stiftung (Thüringen) zu einer Diskussion mit Christoph Matschie (Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, stellvertretender Ministerpräsident und Landesvorsitzender der SPD) zu einer Diskussion mit Studierenden zum Thema “Mehr Gerechtigkeit wagen – Willy Brandts Globales Engagement” ein.

Willy Brandt ist eine Ikone des 20. Jahrhunderts. Während seines langen politischen Lebens ist er Vielen ganz Unterschiedliches gewesen – radikaler Sozialist, politischer Dissident, Exilant, Multinationaler, Sozialdemokrat, Atlantiker, Pan-Europäer, Kalter Krieger, Friedensaktivist, Pragmatiker, Idealist, Warner und Visionär. Mit der Ostpolitik, dem Bekenntnis zur stetigen Demokratisierung, seiner entwicklungspolitischen Arbeit in der Nord-Süd Kommission und seiner Friedenspolitik hat er nachhaltige Akzente für politisches Denken und Handeln gesetzt, Türen geöffnet und Horizonte geweitet. Was bedeutet Willy Brandts globales Engagement heute? Was bedeutet es jungen Menschen, die in der heutigen Welt leben und mit neuen Herausforderungen umgehen müssen?

Weitere Informationen finden Sie hier.

Brasiliens Folterdiktator Ernesto Geisel in der Bundesrepublik Deutschland 1978 – Fotoserie: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/06/brasiliens-deutschstammiger-folterdiktator-ernesto-geisel-in-der-bundesrepublik-deutschland-1978-fotoserie/

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Ausriß, Diktator Ernesto Geisel und Bundeskanzler Helmut Schmidt in Bonn.

Lula war Diktatur-Informant, laut neuem Buch: 

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/

Ukraine 2014: Warten auf die Distanzierung der EU-Außenminister von Polizistenmördern, Geiselnehmern, Judenhassern und Faschisten in Kiew. Milliardenschäden in der Stadt, enorme Verluste für Kultur-und Religionstourismus in Kiew – bei vielen Mittel-und Westeuropäern sehr beliebt wegen Kunstschätzen, Kirchen und prachtvollen Synagogen, Festen und Folklore. Destabilisierung und wirtschaftliche Zerstörung der Ukraine, Absenkung des Lebensstandards, kommen weiter erfolgreich voran – Venezuela nächster Kandidat. **

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Kiew zeichnete sich durch eine außergewöhnlich originelle Feierkultur aus -auch diese wurde nunmehr von interessierter Seite für lange Zeit vernichtet. Zahlreiche Monumente und Denkmäler erinnern an die grauenhafte Zeit unter der SS-Herrschaft. Vor diesem Hintergrund ist außerordentlich bemerkenswert, welche mitteleuropäischen Politiker sich mit einer ukrainischen “Opposition” ausdrücklich solidarisieren, zu deren Speerspitze, aktivstem Teil just nazistisch-antisemitisch orientierte Gruppierungen gehören, wie auch jüdische Gemeinden der Ukraine, das Simon-Wiesenthal-Zentrum und renommierte Antisemitismus-Forscher konstatieren. Zu den antisemitisch-faschistischen Kräften wird die Svoboda-Partei gerechnet, mit dessen Führer Oleg Tiagnibok sich die Außenminister Steinmeier, Laurent und Sikorski am 20. Februar 2014 in Kiew getroffen hatten. Bände spricht, wie die Svoboda-Partei im mitteleuropäischen Mainstream verharmlost wird. Daß sich die EU-Außenminister auf ihrer Brüsseler Sondersitzung immer noch nicht von Polizistenmördern, Antisemiten und Faschisten in Kiew öffentlich distanzierten, zeigt, wie heikel-brisant dieser Sachverhalt just angesichts der zahlreichen Positionierungen von jüdischer Seite ist. http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/19/judische-konforderation-der-ukraine-forderte-westliche-lander-vergeblich-auf-sich-von-der-antisemitischen-swoboda-partei-zu-distanzieren-sich-nicht-mit-deren-politikern-an-einen-tisch-zu-setzen/

Wie historisch bemerkenswert die Sachlage ist, wird deutlich, wenn man sich das Kiew-Szenario einmal in Deutschland vorstellt: Sogenannte Demonstranten nazistisch-antisemitischer Orientierung erschießen, verwunden Polizeibeamte, setzen sie serienweise in Brand – doch die derzeit envolvierten deutschen Politiker und Parteien würden darauf verzichten, sich von diesen politischen Kräften zu distanzieren, abzugrenzen…

Brasiliens Qualitätszeitung “O Globo” in einer Analyse der jüngsten Vorgänge in der Ukraine: “Auf den Barrikaden des Unabhängigkeitsplatzes koexistieren mehrere Gruppierungen mit verschiedenen Agendas, häufig unter sich und dem Parlamentsflügel entgegengesetzt. Indiz dafür ist, daß der von Janukowitsch und den Oppositionsführern in der Mittwochnacht ausgehandelte Waffenstillstand schon am gestrigen Morgen verletzt wurde durch Gruppen, die laut Journalistenberichten gegen die Positionen der Sicherheitskräfte vorrückten  – sie zum Zurückweichen um 200 Meter inmitten eines Blutbads zwangen…Für einen Großteil der Gewalt auf den Straßen ist eine Extremistengruppe verantwortlich…Hauptfrage ist laut Analysten, daß Gruppen von Kämpfern sich an die Spitze der Straßenproteste setzten, als Kampftruppe der Opposition – diese Kämpfergruppen gewannen dermaßen an Macht, daß sie die gesamte Anti-Janukowitsch-Agenda beeinflussen. Eine der aktivsten Gruppen ist der Pravy Sektor der ultranationalistischen Organisationen…Laut Schätzungen zählen zu ihm etwa 500 guttrainierte Kämpfer.” Die jetzt bei Überfällen auf Militärbasen erbeuteten Waffen nebst Munition dürften in die Hand dieser und anderer Extremisten des Platzes der Unabhängigkeit gefallen sein.

Die Analyse von O Globo weist auf Parallelen zum Syrienkrieg – laut Faktenlage starke Unterstützung(Finanzierung und militärische Ausbildung, Bewaffnung) aus westlichen Demokratien für Extremisten, darunter militante Antisemiten, sogar Christenkiller ;  Kämpfer selbst aus Staaten wie Deutschland. 

Brasiliens Medien Anfang Februar 2014:

Brasiliens Qualitätsmedien über die Lage in der Ukraine 2014: “Milizen aus Ultranationalisten und Neonazis gemeinsam mit moderaten Demonstranten. Extreme Rechte erobert Raum in der Ukraine.” “Milizen mit Nationalsozialismus von Adolf Hitler verbunden.” “Die Präsenz der Extremisten stört die Mehrheit der Demonstranten nicht.” Interessante, teils überraschende politische Affinitäten mitteleuropäischer Politiker sichtbar. **

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 http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58787  “Nützliche Faschisten”.

Brasilianische Reporter von Qualitätsmedien, die bereits über die Libyen-und Syrien-Intervention völlig anders  (vor allem faktenorientiert) berichteten als der gesteuerte mitteleuropäische Mainstream, beobachten derzeit vor Ort in Kiew die Lage – und kommen zu bemerkenswert unterschiedlichen Schlüssen und Bewertungen. Milizen der Neonazis und Ultranationalisten patrouillierten  über den Platz der Unabhängigkeit in der City von Kiew. “Die radikalen Milizen predigen weit weniger noble Ziele, mehrere Milizen sind  verbunden mit dem Nationalsozialismus von Adolf Hitler.”  Derartige Milizen würden aufgeboten, um die “Sicherheit zu garantieren”. Rechtsextreme traten bei den Zusammenstößen mit der Polizei besonders hervor, heißt es. “Die Präsenz der Extremisten stört die Mehrheit der Demonstranten nicht.”

Die Partei Svoboda sei für ihre antisemitischen und antirussischen Erklärungen sehr bekannt. Yulia Timoschenko sitze wegen Korruption im Gefängnis. 

Die Parteinahme mitteleuropäischer Politiker für die Regierungsgegner in Kiew ist daher entsprechend historisch bemerkenswert.

Die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag empfing am 29.5.2013 eine Delegation der Svoboda-Partei der Ukraine – 2014 traf Bundesaußenminister Steinmeier(SPD) in Kiew den Svoboda-Parteichef  Oleg Tiagnibok, was Bände spricht. 

“Demonstranten schießen auf dem Maidan auf Polizisten.” Tagesschau, 20.2.2014, spätnachmittags.

Guido Westerwelle hatte sich bei seinem Dezemberbesuch in Kiew nicht von Nazis und Antisemiten unter den Demonstranten distanziert, abgegrenzt. Bei den Demonstranten, so Westerwelle im TV-Interview, handele es sich um “Menschen mit friedlicher Absicht”, “das ist eine friedliche Atmosphäre”.

http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/20/demonstranten-schiesen-auf-dem-maidan-auf-polizisten-tagesschau-2022014-

Leserzuschrift an die Frankfurter Allgemeine Zeitung:

 - 20.02.2014 20:15 Uhr

Blut an den Händen

das sich auch Reporter mit tendenziösen Berichterstattungen nie mehr abwaschen werden können. Selbst wenn sie möglicherweise einem übergeordneten politisch-wirtschaftlichem Druck ausgesetzt sind, wird diese überspielende Propaganda niemals zu einer Rechtfertigung und schon gar nicht zu einer persönlichen Entlastung führen. Ein hoher Preis.

Medienkundlich Interessierte können den Ukraine-Konflikt nutzen, um die breite Palette heutiger Methoden der Mediensteuerung, Manipulation und Zensur zu studieren – mit vielen Parallelen zum einst unter einem Lügenvorwand begonnenen Irakkrieg(rd. 1,5 Millionen Tote).

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Ausriß, Feier von Rechtsextremisten der Ukraine 2013, in Uniformen der SS Galizien, berüchtigt wegen Massakern an Juden – bisher keinerlei Distanzierung von solchen Teilen der “Opposition” durch EU-Außenminister…Kiev Jew Killings in Ivangorod (1942).jpg

Kiev Jew Killings.

 http://en.wikipedia.org/wiki/File:Kiev_Jew_Killings_in_Ivangorod_(1942).jpg

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T-Shirt, heute in der Ukraine im Angebot.

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Ausrß, SS Galizien.

Angriffskrieg der Naziwehrmacht, die Vernichtung von Juden in der Ukraine. “Du hättest alle Juden töten sollen”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/

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Ausriß, 20. Februar 2014.

Die ungesühnten Toten des unter einem Lügen-Vorwand begonnenen Irakkriegs – viele (Medien-) Parallelen zur Lage in der Ukraine 2014:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/21/schatzungsweise-15-millionen-iraker-sind-durch-den-krieg-ums-leben-gekommen-ippnw-2013/

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Ausriß, antisemitisches Poster der SS-Division Galizien.

Neue Zürcher Zeitung: “Schlechte Menschen”(Klaus Hart): http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/uebersicht/schlechte-menschen-1.1247073

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Ausriß Wikipedia: “Hitler – der Befreier, in ukrainischer Sprache.

Ermordung von Juden in der Ukraine.

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/20/ukraine-2014-ausenminister-steinmeier-laurent-und-sikorski-trafen-in-kiew-auch-den-chef-der-antisemitischen-partei-svoboda-oleg-tiagnibok-uber-eventuelle-distanzierungen-der-minister-ist-nichts-be/

Der Ukraine-Konflikt, aktuelle Bewertungen aus der regierenden brasilianischen Arbeiterpartei zu den Finanzierern der bewaffneten “Opposition” in der Ukraine – Daten, die in diesen Tagen aus der Mainstream-Berichterstattung “herausgehalten” werden:

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/19/der-ukraine-konflikt-2014-aktuelle-bewertungen-aus-der-brasilianischen-regierenden-arbeiterpartei-pt-allianz-zwischen-westlichen-ngo-und-stiftungen-sowie-neonazis-der-ukraine/#more-17497

Os protestos de rua que vem sacudindo a Ucrânia nas últimas semanas são resultado, em grande medida, de uma articulação bizarra entre ongs e fundações norte-americanas e europeias e o partido neonazista Svoboda, liderado por Oleg Tiagnibog. Os Estados Unidos e a União Europeia estão dispostos a se aliar não importa com quem desde que isso enfraqueça a Rússia e permita a instalação de tropas da OTAN na Ucrânia. Esse é o pano de fundo desses protestos. A avaliação é do cientista político e historiador Luiz Alberto Moniz Bandeira, autor, entre outras obras, de A Segunda Guerra Fria – Geopolítica e Dimensão Estratégica dos Estados Unidos (Editora Civilização Brasileira), onde examina o papel dos Estados Unidos na eclosão e o desenvolvimento de recentes rebeliões na Eurásia, na África do Norte e no Oriente Médio…(Zitat)

 “ONGs, tais como Open Society Foundations [OSF], Vidrodzhenya (Reviver), Freedom House, Poland-America-Ukraine Cooperation Initiative e outras, finaciadas pelos Estados Unidos, através da USAID, National Endowment for Democracy e CIA, bem como fundações alemãs. Foram elas que promoveram a denominada Revolução Laranja, que derrubou o governo de Leonid Kuchma (1994-2005)”. 

 Essas e outras organizações não governamentais foram criadas como façade para promover a política de regime change sem golpe de Estado. Esse novo método de subversão, que os Estados Unidos desenvolveram, demonstro, com vasta documentação, em meu livro A Segunda Guerra Fria – Das rebeliões na Eurásia à África do Norte e ao Oriente Médio, lançado em 2013.

“Os chamados ativistas, que instigam e lideram as demonstrações pro-Ocidente, pertencem, em larga medida, a comandos do Svoboda e de outras tendências neo-nazis, levados de Lviv (Lwow, Lemberg) para Kiev e manifestam claramente tendências xenófobas, racistas, anti-semitas e contra a Rússia”.

Brauner Bluff – Der Spiegel:  http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-81015408.html

Die Bundestagswahl steht bevor, und der Redner, ein kleingewachsener, schneidiger ehemaliger Oberleutnant, wirbt um Hitlers einstige Elitetruppe. Als alter Kriegskamerad müsse er sagen, dass er “immer das Gefühl besonderer Zuversicht” gehabt habe, wenn die Waffen-SS neben ihm kämpfte. Leider würden deren Angehörige oft mit denen der Gestapo verwechselt und zu Unrecht angeklagt, berichtet später erfreut eine Zeitschrift der Waffen-SS-Veteranen über die Veranstaltung…

“Fuck the EU” “Foda-se a UE”. Große Aufmerksamkeit in Brasiliens Medien für Ausdrucks-und Umgangskultur im westlichen Bündnis. Kritik von Angela Merkel stark herausgestellt. **

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Wie es in den brasilianischen Qualitätsmedien hieß, habe die bemerkenswerte Ausdruckskultur der US-Diplomatin Victoria Nuland eine Krise ausgelöst. Auf einem Foto ist Victoria Nuland bei einem Treffen mit dem Ex-Profiboxer Vitali Klitschko in Kiew zu sehen. 

“Xingamento de diplomata dos EUA contra europeus causa crise”. Folha de Sao Paulo

Homosexualität, Sotschi 2014 und Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/30/homosexualitat-sotschi-und-brasilien-mitteleuropaische-politschauspieler-schweigen-nach-wie-vor-zu-mord-rekord-an-homosexuellen-im-land-der-fusball-wm-2014/

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Ausriß, Brasiliens Nachrichtenmagazin “Istoé” zur straffen hocheffizienten Bündnispartner-Kontrolle –  Friedensnobelpreisträger Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/25/brasilien-grose-aufmerksamkeit-fur-merkel-abhoraffare-das-verhaltnis-unter-freunden/

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/09/brasiliens-folterdiktatur-brucke-uber-die-bucht-von-rio-de-janeiro-immer-noch-nach-beruchtigtem-militardiktator-costa-e-silva-benannt-dem-willy-brandt-einst-den-atomvertrag-mit-bonn-vorgeschlagen-ha/

SPD-Politiker Andreas von Bülow:”“Das allseits zu beobachtende Festhalten an geopolitischen Spielen zeigt sehr deutlich, daß ein erheblicher Teil auch der westlichen Machteliten wenig Vertrauen in die Wirksamkeit der Ideale der westlichen Staatsform, der Demokratie, des Rechtsstaates, der Geltung völkerrechtlicher Regeln setzt und sich lieber hinter dem Rücken des Volkes und von öffentlicher Kritik freigehalten, auf die Durchsetzung der angeblichen Staatsräson mit den verdeckten Mitteln und Methoden der Geheimdienste verläßt… In den Industriestaaten, deren Bevölkerung die Komplexität der Lebensverhältnisse kaum noch durchschaut, lassen sich  mit dem Instrumentarium der manipulierten Demokratie inzwischen Ergebnisse erreichen, die denen einer Diktatur in nichts nachstehen. Mit dem fernsehträchtigen Kandidaten im Schaufenster, einer wirtschaftlich und finanziell manipulierten Presse in der Hinterhand und dem geschickten Einsatz von Brot und Spielen, heute tititainment genannt, können die phantastischsten Kombinationen erreicht werden…Wegen des übergeordneten Interesses an der Nutzung des Drogenhandels zur Finanzierung verdeckter Operationen ist nicht nur die amerikanische, sondern auch die europäische und deutsche Drogenbekämpfung in höchstem Maße korrumpiert.

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/30/homosexualitat-sotschi-und-brasilien-mitteleuropaische-politschauspieler-schweigen-nach-wie-vor-zu-mord-rekord-an-homosexuellen-im-land-der-fusball-wm-2014/

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Ausriß: “Fuck the EU!” Victoria Nuland und der USA-Botschafter mit Regierungsgegnern in Kiew 2014.

Kritik aus den USA an Finanzierung der Ukraine-”Demonstranten”:

http://www.paulcraigroberts.org/2014/02/17/us-eu-paying-ukrainian-rioters-protesters-paul-craig-roberts/

http://www.paulcraigroberts.org/2014/02/12/washington-orchestrated-protests-destabilizing-ukraine/

 http://www.informationclearinghouse.info/article37599.htm

 http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/19/ukraine-2014-die-sicht-des-online-mediums-correio-da-cidadania-der-sozialbewegungen-brasiliens/

Telepolis:

Deutschland als selbstbewusste Nation

Peter Nowak 30.01.2014

In ihrer Regierungserklärung stellt sich Kanzlerin Merkel bedingungslos auf die Seite der ukrainischen Opposition

Die Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Merkel wurde im Großteil der Medien als langweilig sowie ohne Ziel und Vision beschrieben. Ein solches Urteil ist nicht schwer bei einer Regierungserklärung, die die Floskel “im Zweifel für die Menschen” in den Mittelpunkt stellt. Allerdings sollte die scheinbare Belanglosigkeit und Banalität der Erklärung nicht darüber hinwegtäuschen, dass in ihr klare politische Stellungnahmen enthalten waren, die den deutschen Machtanspruch deutlich machen.

Solidarisierung mit einer Protestbewegung ohne jegliche Einschränkungen

So hat sich Merkel ganz eindeutig hinter die ukrainische Opposition gestellt:

“Viele Menschen in der Ukraine haben seit dem EU-Gipfel zur Östlichen Partnerschaft Ende November in Vilnius in mutigen Demonstrationen gezeigt, dass sie nicht gewillt sind, sich von Europa abzukehren. Im Gegenteil: Sie setzen sich für die gleichen Werte ein, die auch uns in der Europäischen Union leiten und deshalb müssen sie Gehör finden.”

Bemerkenswert ist hier die Solidarisierung mit einer Protestbewegung ohne jegliche Einschränkungen. Dabei konnte in den letzten Tagen beobachtet werden, wie diese Demonstrationen mit teilweise großer Gewalt vorgegangen sind, Barrikaden gebaut und Regierungsgebäude angegriffen haben. In den Medien waren in den letzten Tagen Fotos von blutig geschlagenen Regierungsanhängern zu sehen, die von den Oppositionellen durch die Straßen geführt worden sind.

Doch Merkel erwähnte diese Militanz mit keinem Wort. Indem sie allgemein von den mutigen Demonstranten in der Ukraine sprach, die die europäischen Werte teilen würden, gibt sie das Signal, dass eine Differenzierung gar nicht angestrebt ist. Das ist besonders unter dem Aspekt fatal, dass die Ultranationalisten und Faschisten als organisierte Kräfte innerhalb der ukrainischen Opposition nach Ansicht verschiedener Beobachter des Geschehens in den letzten Monaten zugelegt haben (“Ukraine über Alles!”).

Aufruf der Jüdischen Konföderation der Ukraine ignoriert

“Die Leute haben echte Angst, in die Synagoge zu gehen. Das hat mir auch Oberrabbiner Yaakov Bleich bestätigt”, erklärte der Präsident der Jüdischen Konföderation in der Ukraine Ayala Goldman im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen. Er berichtete dort über zahlreiche antisemitische Angriffe durch die oppositionellen Nationalisten. Die Jüdische Konföderation in der Ukraine hatte einen offenen Brief an die westlichen Botschaften in Kiew gerichtet, in dem auf das Anwachsen der ultrarechten Kräfte in dem Land aufmerksam gemacht wird.

Zudem werden die Vertreter der westlichen Staaten aufgefordert, sich nicht mit der ultranationalistischen Swoboda-Partei an einen Tisch zu setzen. Sie spielt in der Oppositionsbemerkung eine starke Rolle und beruft sich auf Nazikollaborateure, die mit der deutschen Wehrmacht gemeinsam Juden und Kommunisten gejagt hatte.

Deren Anführer Stefan Bandera genießt bei großen Teilen der Opposition großes Ansehen. Wenn Merkel nun den ukrainischen Oppositionellen allgemein und undifferenziert bescheinigt, “unsere Werte” zu vertreten, muss man schon fragen, welche Werte da wohl gemeint sind.

Wenn dann in Merkels Stellungnahme nicht einmal mit einem Halbsatz eine Distanzierung von den ultrarechten Kräften eingebaut und damit auch die Angst der Angehörigen der jüdischen Gemeinde in der Ukraine ignoriert wird, kann man schon sagen, dass hier eine deutsche Regierungschefin eine in großen Teilen gewalttätige Bewegung, in der Antisemiten und Nachfolger von NS-Kollaborateuren eine wichtige Rolle spielen, unkritisch ihre Unterstützung erklärt hat. Dabei spielte das Anwachsen der ultranationalistischen Bewegungen in Osteuropa und speziell in der Ukraine und ihre Unterstützung durch deutsche Ultrarechte im deutschen Bundestag durchaus eine Rolle.

Auslandseinsätze werden nicht nur fortgesetzt sondern erweitert

Während Merkels Passagen zur Solidarität mit der ukrainischen Opposition scheinbar auch keiner der beiden Bundestags-Oppositionsparteien aufgefallen ist, gab es zu ihren Ausführungen zur Militär- und Außenpolitik zumindest ansatzweise Kritik. Der Bundesausschuss Friedensratschlag befürchtet unter der großen Koalition noch mehr Kriege unter Beteiligung der Bundeswehr. In einer Pressemitteilung zur Regierungserklärung von Merkel heißt es:

“Die Große Koalition möchte die Auslandseinsätze der Bundeswehr nicht nur fortsetzen, sondern entsprechend des Koalitionsvertrags erweitern. Die Ausbildung der malischen Armee soll ausgebaut und der Einsatz in der Zentralafrikanischen Politik soll ‘gegebenenfalls’ durch Verwundetenbehandlung neu aufgenommen werden. Wir warnen davor, dass damit ein weiterer Schritt in ein militärisches Abenteuer in der afrikanischen Wüste mit nicht absehbaren Folgen getan wird.”

Der Friedensratschlag bemängelt auch, dass Merkel zu dem Thema der steigenden deutschen Rüstungsexporte kein Wort gesagt hat. Es ist auffällig, dass in den meisten Kommentaren zur Merkel-Rede diese politischen Aspekte nicht einmal erwähnt wurden. Die beiden Oppositionsparteien Grüne und Linke machten ihren Job und kritisierten die Regierung.

Dabei echauffierte sich Gregor Gysi darüber, dass die Regierung gegenüber den USA in Bezug auf die NSA-Affäre zu unterwürfig sei. Da wollte also wieder einmal jemand in den Wettbewerb mit der Regierung treten, wer gegen die USA die deutschen Interessen selbstbewusster durchsetzt.

Über das deutsche Selbstbewusstsein, das sich beim Umgang mit der Ukraine ausdrückt, verlor Gysi dagegen kein Wort, und auch die Redner aus den Reihen der Grünen schienen nichts dagegen einzuwenden haben, wenn sich die Bundesregierung mit einer in großen Teilen ultrarechten Bewegung gemein macht.

Aus “Kontakte”:

„Ukraine über alles!“

(Januar 2014) KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V. kritisiert den Nationalismus im ukrainischen Oppositionsbündnis

Wir unterstützen in der Ukraine Ghetto-Überlebende, ehemalige Kriegsgefangene und haben viele Jahre lang „Ostarbeitern“ – ehemaligen zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern geholfen. Sie alle waren Opfer und Zeugen der extremsten Form von Nationalismus. Es wächst unter den Überlebenden der Schoah wieder die Furcht vor der alten Bedrohung, seit vor 10 Jahren ein Mitglied des ukrainischen Parlaments, der Vorsitzende der Partei Svoboda, verkündete: „Die Ukraine wird von einer jüdisch-russischen Mafia regiert.“ Dieser Oleh Tjahnybok war 1991 Gründungsmitglied der „Sozial-Nationalen Partei der Ukraine“, die ihren Namen der deutschen NSDAP entlehnte. Die Partei änderte den Namen, nicht aber ihre Gesinnung. Ihre partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der NPD ist verbürgt. Ende 2012 kritisierte das Europaparlament ihre „rassistischen, antisemitischen und ausländerfeindlichen Auffassungen“. Als populistische „Svoboda“ konnten diese ukrainischen Rechtsextremisten vor allem in der Westukraine große Wahlerfolge verbuchen.

Gegenwärtig sehen wir bürgerkriegsähnliche Zustände in Kiew und westukrainischen Gemeinden. Ein Boxweltmeister als Volkstribun vergisst sportliche Spielregeln und gießt Öl ins Feuer der Aufstandsbewegung. Jetzt werden Sturmtrupps rechts von Svoboda mit offen faschistischen Parolen sichtbar. Sie nennen sich „Patrioten der Ukraine“, „Trizub (Dreizack)“, „Weißer Hammer“ und sind vereint unter dem Bündnis „Rechte Kurve“.

Es trafen sich Repräsentanten der Europäischen Union mit Klitschko und Oleh Tjahnybok. Lange Zeit übersahen deutsche Leitmedien und Politiker den Pferdefuß im „proeuropäischen“ Oppositionsbündnis der Ukraine. Solange die Parteien von Julia Timoschenko und Vitali Klitschko sich nicht öffentlich von Oleh Tjahnybok und anderen Rechtsextremisten distanzieren, sollte sich die Europäische Union ihrer ideell-geistigen Grundlagen bewusst sein bei ihrer Partnerwahl …

Israel forderte das Europäische Parlament auf, ukrainische Partei “Swoboda” zu boykottieren

Kiew, den 10. Juli /Ukrinform/. Dreißig Mitglieder der israelischen Knesset unterzeichneten einen Brief an den Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, in dem sie tiefe Besorgnis über die wachsenden rechtsextremen Tendenzen in der Ukraine äußerten. Die Abgeordneten forderten die EU-Parlamentarier auf, die Allukrainische radikal-nationalistische Vereinigung “Swoboda” zu boykottieren.

Den Text des Briefes veröffentlichte die Website des Radios “Stimme Russlands” (Golos Rossii).

“Seit mehr als einem halben Jahr erhalten wir beunruhigende Berichte darüber, dass die nationalistischen Stimmungen angespornt durch die neonazistische Vereinigung Swoboda in der Ukraine wachsen, die mehr als 10 Prozent der Stimmen bei den jüngsten Parlamentswahlen erhalten hat”, besagt die Erklärung der Mitglieder der Knesset.

Die Verfasser des Dokuments erklären ihre Sorge um Verleumdungen und Drohungen von Swoboda-Parteimitgliedern gegen die jüdische und russische Bevölkerung in der Ukraine, und gegen die anderen nationalen Gruppen.

“Das sind die Menschen, die die Eingebung aus den Naziideen schöpfen und offen Massenmord erheben, begangen von ukrainischen SS-Divisionen während des zweiten Weltkriegs”, betont der Brief.

Das ist das erste Dokument solcher Art, in dem das Problem der russischen Bevölkerung in der Ukraine betont wird, schreibt “Golos Rossii”.

Die unter dem Brief unterzeichnenden Mitglieder der Knesset äußerten die Hoffnung, dass das Europäische Parlament die entsprechenden Maßnahmen “im Interesse der besseren und sichereren Zukunft für Europa und die Welt” ergreifen wird.

Es sollte daran erinnert werden, am 3. Dezember 2012 hatte das Europäische Parlament einen einzigen Änderungsantrag zum Text der Entschließung über die Situation in der Ukraine angenommen. In ihm handelt es sich darum, dass das Europäische Parlament über das Wachstum des Nationalismus in der Ukraine ausgedrückt durch die Unterstützung der Swoboda-Partei besorgt sei, die ins Parlament durchkam. Das EP forderte die demokratischen Parteien des ukrainischen Parlaments auf, mit der allukrainischen Vereinigung Swoboda weder kooperieren noch sie zu unterstützen noch mit ihr Koalitionen zu bilden.

Dieser Beitrag wurde am Freitag, 13. April 2012 um 01:31 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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