„Ich denke, die Mehrheit geht heute das Risiko ein, sich anzustecken – obwohl sie um die Gefahr weiß. Die meinen, es wird schon nichts passieren. Für die Menschen in Amazonien ist der Hunger, keine Behausung zu haben, viel gravierender als Aids. Die Aids-Realität wird in Brasilien versteckt. Heute gibt es in Amazonien kaum noch Eheschließungen – die Leute tun sich irgendwie provisorisch zusammen. Und wenn Frauen endlich einen neuen Partner haben, sterben sie vor Angst, daß der erfahren könnte, daß sie Aids haben. Also wird logischerweise der neue Mann angesteckt. Wegen solcher mentalen Verhaltensweisen erleben wir in der Pastoral viele Enttäuschungen. Der Medikamentencocktail ist den Infizierten zwar per Gesetz garantiert – doch häufig fehlen eben bestimmte Medikamente, aus Nachlässigkeit der politisch Verantwortlichen. Für die Infizierten ist es das Todesurteil, die sterben dann eben weg. Für uns in der Pastoral ist dieses tägliche Sterben von Patienten seelisch schwer zu verkraften. Die Welt, die Regierung in Brasilia schaut auf Amazonien nur wegen wirtschaftlicher Interessen, was man hier rausholen kann – aber an die hier lebende Bevölkerung denken sie nicht.“
Wie in anderen Landesteilen seit Jahren üblich, erhält auch die Aids-Pastoral Amazoniens Kondome vom Staat und verteilt sie bei ihrer Aufklärungsarbeit.
Gerade ist eine Patientin des Pastoralzentrums gestorben – eine Indianerin. Über eine halbe Million Indios gibt es in Brasilien – etwa die Hälfte lebt bereits in Großstädten wie Manaus am Rio Negro – fast durchweg in Slums. Die brasilianischen Aidsexperten nennen die Präventionsarbeit bei Indiostämmen besonders schwierig. Kondome würden aus soziokulturellen Gründen, vor allem der Mannesehre, gewöhnlich abgelehnt. Krankheiten wie Aids und Tuberkulose schreibe man dem Wirken böser Geister aus der übernatürlichen Welt zu, hoffe auf Heilung durch den Schamanen. Zudem existiere das Problem der Promiskuität, der häuslichen, der sexuellen Gewalt auch unter den Indios, könne sich eine Indianerfrau schwerlich gegen einen Mann durchsetzen, der kein Kondom wolle. Indianerinnen arbeiteten als Prostituierte. Indianer und Indianerinnen, die zu evangelikalen Sekten übertreten, sagen: „Wegen meiner Religion kriege ich kein Aids, sind weder Aidstests noch Kondome nötig. Jesus heilt – Halleluja!“
Eine hohe Promiskuität zählt zu den kulturellen Besonderheiten Brasiliens und fördert die Verbreitung von Krankheiten. Sehr viele Frauen akzeptieren, daß ihr (Ehe-)Mann gleichzeitig noch mehrere andere Sexpartner hat, denen er aber meist vorlügt, daß es keine weiteren Personen(Frauen, Homo-und Bisexuelle) gibt, mit denen er schläft. In Slums teilen sich wegen des Gewalt-bedingten Frauenüberschusses nicht selten mehrere Frauen einen Mann. Viele brasilianische Männer bezeichnen die „Feste“ als „Prato principal“(Hauptgericht), die anderen Sexpartnerinnen als „Tempero“(Würze).
Yanomami-Traditionen, Time-Life-Buch “Der Amazonas”:
Behinderte Kinder werden getötet, die eigene Frau wird dem Gast zum Geschlechtsverkehr angeboten. Auch die lukrative Indianer-Industrie Deutschlands legt großen Wert darauf, solche wichtigen Details indianischen Lebens, indianischer Wertvorstellungen zu verheimlichen, zu vertuschen, zu unterschlagen. “…und der Gastgeber – nun, er bietet ihm seine Frau an. Eine Form von Gastfreundschaft…Natürlich ist die Frau nicht immer einverstanden, und dann gibt es Ärger”. Google-Suche, Stichwort Yanomami… Mit Indianerverklärung läßt sich nach wie vor sehr viel Geld verdienen.
Ausriß: “Häufig werden Frauen aus anderen Stämmen geraubt. Einige von ihnen werden die Ehefrauen der Männer, die sie geraubt haben. Sie können sich glücklich preisen, denn nicht wenige ihrer Leidensgenossinnen erwartet ein anderes Schicksal – das von Prostituierten in dem neuen Verband. Diese Frauen haben kaum den Rang von menschlichen Wesen…”
In Europa wird kurioserweise die Auffassung am Leben gehalten, auch in Brasilien habe die katholische Kirche Schwierigkeiten mit dem Thema Aids und Kondome, Falschmeldungen dazu werden geradezu serienweise verbreitet. Auch in der europäischen Kirche selbst gibt es indessen nicht wenige Gegner christlicher Werte, mit verkorkster Ethik und Faktenresistenz, die merwürdigsten Auffassungen über Brasiliens Wirklichkeiten sogar Vorschub leisten.
„Brasilien: Kirche hilft erstmals bei Aids-Aufklärung.“http://diepresse.com/home/panorama/welt/517009/index.do?_vl_backlink=/home/panorama/welt/index.do
Aids in Brasiliens Gefängnissen: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/04/01/aids-haufigkeit-in-brasiliens-gefangnissen-zehnmal-hoher-als-im-rest-der-bevolkerung-meldet-landespresse-aids-epidemie-nicht-unter-kontrolle/
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/02/amazonasindianerin-2009-rio-negro-gesichter-brasiliens/
Brasiliens Pastoral-Website: http://www.pastoralaids.org.br/index1.php
Die Pastoralleiterin mit ihren engsten Mitarbeitern
Drei Viertel der Bewohner von Manaus hausen laut Kirchenangaben in Slums. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/26/was-gut-ist-stellen-wir-gros-heraus-was-schlecht-ist-verstecken-wir-rubens-ricupero-brasilianischer-politiker-ex-finanzminister-karrierediplomat-vertreter-brasiliens-in-uno-organisationen/
Tags: Aids in Brasilien, Sozialpolitik Brasiliens
Unter Bezug auf ein neues Dokument der UNO-Organisation Unaids hieß es, elf Länder, darunter Chile, Cuba und Namibia, verteilten an mindestens 80 Prozent der Infizierten entsprechende Aids-Medikamente. Brasilien folge nunmehr erst in der nächsten Länderkategorie. Laut Schätzungen wüßten bis zu 300000 Brasilianer nichts von ihrer Aids-Infektion.
“Erfolge im Kampf gegen Aids”.
http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/nachrichten/msgf/brasilien:_erfolge_im_kampf_gegen_aids.html
Die Aidslage in Brasilien aus Sicht der Franziskaner vor Ort – wird die Zahl der Aidstoten korrekt registriert? Warum Brasilien aus der Ländergruppe flog…
“Proportion of eligible population receiving antiretroviral therapy in low- and middle-income countries at the end of 2010?(UNAIDS)
60%—79%ArgentinaBrazilCosta Rica
Dominican Rep Ecuador Ethiopia Georgia Kenya Mexico Paraguay Romania Swaziland Thailand Uruguay Zambia |
>80% Botswana Cambodia Chile
Comoros Croatia Cuba Guyana Namibia Nicaragua Rwanda Slovakia |
Wie es heißt, fehlen die Medikamente Abacavir, Lamivudina, Nevirapina, Zidovudina, Efavirenz. “Das ist die Zerstörung eines als beispielhaft bezeichneten Programms”, sagte William Amaral, Leiter eines Forums von Aids-NGO in Rio de Janeiro gegenüber der Presse. ” Aids-Medikamente fehlten keineswegs zum erstenmal. Angesichts der zunehmend heftigeren Kritik in Brasilien an der nationalen Aids-Bekämpfung nimmt in Mitteleuropa das Lob an Brasilias Aids-Politik weiter zu.
Katholische Aids-Expertin im Website-Interview in Manaus: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/29/fehlende-aidsmedikamente-in-brasilien-fehlende-arzte-fur-aidskranke-fur-die-infizierten-ist-es-das-todesurteil-die-sterben-dann-eben-weg-kritik-von-experten-und-kirche/
José Francisco in Sao Paulo beim Website-Interview.
Franziskaner José Francisco – Hintergrund:
In europäischen Medien wird seit Jahren das staatliche brasilianische Aids-Programm als vorbildlich hingestellt und zudem behauptet, die Gratis-Versorgung Aids-Infizierter mit dem Medikamenten-Cocktail sei garantiert. Wie der für die Sozialprojekte der Franziskaner Sao Paulos verantwortliche Ordensbruder José Francisco dos Santos gegenüber dieser Website erklärte, trifft dies nur teilweise zu, sterben deshalb Aids-Patienten, die den Medikamenten-Cocktail unbedingt ganz regelmäßig einnehmen müssen.
Laut Frei Santos war die Medikamentenversorgung der Aidspatienten 2007 im reichsten brasilianischen Teilstaat Sao Paulo so schlecht, daß über einen Monat der Medikamenten-Cocktail schlichtweg nicht ausgeteilt wurde. Die Franziskaner und Aids-NGO seien daraufhin Ende 2007 gegen die Regierung vor Gericht gezogen, um die Einhaltung des entsprechenden Gesundheitsgesetzes zu erreichen. Die brasilianischen Aids-Statistiken seien sehr ungenau, die wahre Datenlage werde versteckt. Es existiere verständlicherweise kein politisches Interesse, die Wahrheit über die Aids-Situation offenzulegen. Die behauptete Qualität der Aidspatienten-Versorgung existiere nicht. Aids betreffe in Brasilien heute vor allem die Armen. Wenn indessen jemand an einer Krankheit sterbe, die er sich durch die Immunschwäche zugezogen habe, werde Aids auf dem Totenschein nicht als Todesursache benannt, sei nur zu oft gar nicht bekannt, daß er Aids-infiziert gewesen sei.
Bereits 2006 hatte das auf Aidspatienten spezialisierte Hospital ”Gaffrée e Guinle” in Rio de Janeiro gegenüber der Presse beklagt, daß wegen fehlender Medikamente Aids-Kranke sterben. Es fehlten sogar nötige Antibiotika.
Presse-Zitat von 2008 über fehlende Aids-Medikamente, was bei Betroffenen zu schweren Konsequenzen und sogar zum Tode führen könne: Segundo a direçáo do órgáo, oito remédios para doenças infecciosas e anti-retrovirais que integram o coquetel antiaids estáo em falta. ”Pelo menos metade desses medicamentos sáo de uso contÃnuo, o que significa que a interrupçáo do uso, segundo especialistas, pode provocar graves conseqüências à saúde e até levar à morte, afirma Caetano. Já nas unidades básicas de saúde do municÃpio outros cinco remédios também estáo em falta, alguns desde março.
Indianer und Aids, Manaus, 2009:
Gerade ist eine Patientin des Pastoralzentrums gestorben – eine Indianerin. Über eine halbe Million Indios gibt es in Brasilien “ etwa die Hälfte lebt bereits in Großstädten wie Manaus am Rio Negro – fast durchweg in Slums. Die brasilianischen Aidsexperten nennen die Präventionsarbeit bei Indiostämmen besonders schwierig. Kondome würden aus soziokulturellen Gründen, vor allem der Mannesehre, gewöhnlich abgelehnt. Krankheiten wie Aids und Tuberkulose schreibe man dem Wirken böser Geister aus der übernatürlichen Welt zu, hoffe auf Heilung durch den Schamanen. Zudem existiere das Problem der Promiskuität, der häuslichen, der sexuellen Gewalt auch unter den Indios, könne sich eine Indianerfrau schwerlich gegen einen Mann durchsetzen, der kein Kondom wolle. Indianerinnen arbeiteten als Prostituierte. Indianer und Indianerinnen, die zu evangelikalen Sekten übertreten, sagen: ”Wegen meiner Religion kriege ich kein Aids, sind weder Aidstests noch Kondome nötig. Jesus heilt – Halleluja!”
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/Laut Landesmedien durchläuft Brasiliens Gesundheitswesen eine “gravierende Krise”, wurden in den letzten zehn Jahren 45,9 Milliarden Real, die für das Gesundheitswesen bestimmt waren, in Wirklichkeit garnicht investiert. Brasiliens privates Gesundheitswesen für die Bessergestellten habe viermal mehr Ärzte als das öffentliche Gesundheitswesen für die übergroße Mehrheit der Brasilianer.
Entsprechend groß ist das Lob für Brasiliens Sozialpolitik aus neoliberalen Ländern Mitteleuropas.
http://www.adveniat.de/blog/?p=960
Leonardo Boff 2010 :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“
Lulas Krebsbehandlung:
Lula über öffentliches Gesundheitswesen SUS: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/01/campanha-lula-no-sus-youtube-anklicken-gabe-es-sus-in-den-usa-ware-das-gut-fur-die-armenlula/
Sao Paulos Favela Cachoeirinha Sao Paulo 2011 – 70000 Bewohner, nicht einmal ein Gesundheitsposten, seit Jahren auch von der katholischen Kirche gefordert.
Der soziale Aufstieg von Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/04/lula-bekommt-500000-dollar-von-lg-fur-vortrag-in-sudkorea-laut-brasilianischen-landesmedien-uber-eine-million-dollar-damit-vier-monate-nach-ende-der-amtszeit-kassiert-laut-kalkulation-von-parte/
« Brasilien, Rio de Janeiros bischöfliche Slum-Seelsorge und die Menschenrechtslage in der Olympia-Stadt. Nanko van Buuren, IBISS-Direktor. – „Fatal accident with vulture on a windmill“ – YouTube anklicken. „Wir fördern erneuerbare Energien, die ungefährlich für Mensch und Umwelt sind…(Trittin-Ministerium 2002) „Gefährlich sind sie jedenfalls weder für Mensch noch Tier. (Bekannter deutscher Windkraftpropagandist über Windkraftwerke) Artenexperte Tobias Dürr. »
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