http://g1.globo.com/politica/noticia/2011/08/mudancas-no-ministerio-de-dilma.html
Ausriß. Angeli-Karikatur der größten Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” zur aktuellen Lage.
Die jetzige Staatschefin Dilma Rousseff wurde 2002 nach dem Wahlsieg Lulas zur Ministerin für Energie und Bergbau ernannt und definiert seitdem auch die Atomenergiepolitik der “Gestaltungsmacht” Brasilien, erhält entsprechend viel Lob aus neoliberalen Ländern wie Deutschland.
Palocci und Rousseff Mai 2011 – viel Lob aus Europa für den Start der Regierung. Zeitungsausriß. Palocci mußte als erster wegen Verfehlungen entfernt werden – der Städteminister ist Nummer Sieben(der entlassene Verteidigungsminister nicht eingerechnet).
Die jetzige Staatschefin Dilma Rousseff wurde 2002 nach dem Wahlsieg Lulas zur Ministerin für Energie und Bergbau ernannt und definiert seitdem auch die Atomenergiepolitik der “Gestaltungsmacht” Brasilien, erhält entsprechend viel Lob aus neoliberalen Ländern wie Deutschland.
Palocci und Rousseff Mai 2011 – viel Lob aus Europa für den Start der Regierung. Zeitungsausriß. Palocci mußte als erster wegen Verfehlungen entfernt werden – der Städteminister ist Nummer Sieben(der entlassene Verteidigungsminister nicht eingerechnet).
Professor Villa sagte gegenüber den Qualitätsmedien, die Idee, daß Rousseff eine gute Administratorin sei, lasse sich auf den niedrigen Grad politischen Bewußtseins der Bürger zurückführen. Rousseff stehe in permanentem Konflikt mit ihrer eigenen Regierungsmannschaft, entlasse Mitarbeiter, ohne die Anzeigen gegen diese zu klären. Villa konstatierte eine Mischung aus schlechter Regierungsführung und hohem Ansehen bei Rousseff, weil Brasilien ein Land sei, das fern gängiger Maßstäbe liege. Die politische Mitwirkung der Bürger sei minimal, die Demokratie im Lande habe sich noch längst nicht konsolidiert.
Daß Rousseff eine gute Administratorin sei, zähle zu den Erfindungen der Arbeiterparteu PT. Als Beispiele einer konfusen und uneffizienten Führung nannte der Historiker gestoppte bzw. stark abgebremste Projekte wie den Hochgeschwindigkeitszug zwischen Rio und Sao Paulo, den Bau von Kindergärten sowie Wohnungen für Ärmere. Auch bei der Idee, daß Rousseff mit Strenge vorgehe, handele es sich um pure Phantasie. Andernfalls hätte man entlassene Regierungsmitglieder bereits bestraft. Diese seien indessen bei der Ernennung von Nachfolgern auch noch gelobt worden.
„Para historiador, rigor da presidente é pura fantasia“(Estadao)
Professor Villa veröffentlicht kontinuierlich politische Analysen in Brasiliens Qualitätsmedien.
Der Städteminister und die Lage in den rasch wachsenden Slums der größten Demokratie Lateinamerikas:
Die Lebensumstände in den Hütten und Baracken, bei tropischer Hitze, starken Gewitterregen…
Slum-Großfeuer: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/12/slum-sao-paulos-in-flammen-tv-video-uber-2000-favelas-in-der-megacity/
Bischof Bernardino sagte in Sao Paulo den Kirchenmedien vor dem Adveniat-Gottesdienst, Brasiliens durchlebe derzeit eine enorme politische Krise. Brasilien sei zwar theoretisch eine Republik, doch die republikanischen Prinzipien würden mißachtet. In der Verfassung von 1988 heiße es, alle Brasilianer hätten die gleichen Rechte. “Doch in Wahrheit ist dies eine Lüge.” Es reiche aus, in die Slums zu gehen. “Wir müssen uns von der Diktatur der wirtschaftlichen Macht befreien – und von einer politischen Macht, die sich der wirtschaftlichen Macht unterwirft.”
„Pronto. Die Korrupte Partei Brasiliens ist hiermit gegründet.“
Der neueste Fall des Ministers Pimentel:“ E como agiu Dilma? Mandou investiga-lo? Nao. Mandou-o se explicar no Congresso? Tambem nao. Ordenou:“Resista“. (O Globo)
Ironisch wird an Rousseffs Antrittsrede erinnert, in der es hieß:“Nao havera compromisso com o malfeito, a corrupcao será combatida permanentemente.“
Bischof Bernardino sagte in Sao Paulo den Kirchenmedien vor dem Adveniat-Gottesdienst, Brasiliens durchlebe derzeit eine enorme politische Krise. Brasilien sei zwar theoretisch eine Republik, doch die republikanischen Prinzipien würden mißachtet. In der Verfassung von 1988 heiße es, alle Brasilianer hätten die gleichen Rechte. “Doch in Wahrheit ist dies eine Lüge.” Es reiche aus, in die Slums zu gehen. “Wir müssen uns von der Diktatur der wirtschaftlichen Macht befreien – und von einer politischen Macht, die sich der wirtschaftlichen Macht unterwirft.”
Die andere Sicht: Hillary Clinton bezeichnete 2012 laut Landesmedien den Kampf von Dilma Rousseff gegen die Korruption sowie die Regierungstransparenz unter Rousseff als beispielhaft. Die Staatschefin habe damit entsprechende globale Standards und Normen geschaffen.
Fall Francenildo Santos Costa -Antonio Palocci: Die Landesmedien erinnern daran, daß sich die Klage des Hausmeisters gegen die staatliche Bank „Caixa Economica“, wegen Bruch des Bankgeheimnisses, bereits rund sechs Jahre erfolglos hinzieht. Die Bank sei zu einer Entschädigung von 500000 Real an Francenildo Santos Costa verurteilt worden, habe indessen erfolgreich Berufung eingelegt. Der Anwalt des Hausmeisters befürchte, der Prozeß werde sich über weitere acht Jahre hinziehen. Der Hausmeister ist seit dem Palocci-Skandal arbeitslos, hieß es. Ex-Minister Palocci wurde inzwischen laut Landesmedien schwerreich, war Wahlkampfchef von Dilma Rousseff, die ihren engen Freund zur rechten Hand, zum Chefminister machte – worauf er nach Medienenthüllungen entlassen werden mußte.
Die jetzige Staatschefin Dilma Rousseff wurde 2002 nach dem Wahlsieg Lulas zur Ministerin für Energie und Bergbau ernannt und definiert seitdem auch die Atomenergiepolitik der “Gestaltungsmacht” Brasilien, erhält entsprechend viel Lob aus neoliberalen Ländern wie Deutschland.
Hintergrund:
„Orgien, Viagra, Huren“: “Palocci bestritt vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß, jemals eine kleine Villa Brasilias betreten zu haben, in der zwielichtige, teils mit ihm befreundete Lobbyisten krumme Geschäfte ausheckten, illegale Gelder aufteilten und Orgien mit Prostituierten feierten. Doch dann sagte der 24-jährige Hausmeister Francenildo Costa glaubhaft aus, Palocci sei häufig in der Villa bei den Lobbyisten und den Huren gewesen. Nach den Gelagen, so Costa, habe er die Zimmer immer von benutzten Präservativen, übriggebliebenen Viagra-Pillen und Schnapsflaschen säubern müssen. Wenn Palocci in der Limousine sich der Villa nahte, hatte Costa stets die Außenbeleuchtung der Villa abschalten müssen, damit niemand von den Nachbarn den Finanzminister erkennen konnte. Diese Aussagen wirkten wie eine Bombe.”
Genannt werden die Minister für Entwicklung, Industrie und Außenhandel, für Justiz, für strategische Angelegenheiten, für nationale Integration sowie Hafenwesen.
Palocci-Skandal um unbequemen Zeugen Francenildo…”Bankgeheimnis gebrochen” – Zeitungsausriß.
Palocci und Rousseff Mai 2011 – viel Lob aus Europa für den Start der Regierung. Zeitungsausriß.
Wie üblich, hatte die Staatschefin auch im Falle des neuesten Entlassungskandidaten Fernando Pimentel laut Landesmedien darauf verzichtet, für die Öffentlichkeit transparent eine Überprüfung der Aktivitäten des Politikers vorzunehmen. Weil es u.a. um Bereicherung über eine Beraterfirma geht, ziehen die Medien Parallelen zu Rousseffs engem Freund und Wahlkampfmanager Antonio Palocci, der als erster entlassen werden mußte. Entsprechend viel Lob erhält Rousseff wegen ihres Regierungsstils aus Europa.
Auffällig war, daß in Mitteleuropa die Sympathie für die Lula-Regierung selbst in der Drittweltszene in dem Maße zunahm, wie gravierende Korruptionsskandale, etwa der “Mensalao”-Skandal, bekannt wurden und zudem die katholischen Kirche schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen, von systematischer Folter bis zu den Todesschwadronen, anprangerte. Dies weist auf den neoliberalen Wertewandel.
Stimmenkauf, Wahlbetrug in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/04/wahlbetrug-in-brasilien-17-millionen-wahlberechtigte-geben-zu-stimme-verkauft-zu-haben-laut-neuer-studie/
Pflichtwahlen: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/03/wahl-humor-in-brasilien-o-globo/
Ausriß.
Ausriß, Angeli, Brasiliens bester Karikaturist der Folha de Sao Paulo. Sklavenarbeit, Mittelabzweigung etc.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/07/eu-lateinamerika-karibik-stiftung-startet-in-hamburg/
Ausriß.
Laut Landesmedien, die mit ihren Enthüllungen die Entlassungswelle bewirkten, gibt es mehrere Bewerber, Arbeitsminister Lupi, der Rousseffs früherer Partei PDT(lange geführt von Leonel Brizola, Vizepräsident der Sozialistischen Internationale)angehörte, nachzufolgen. In Europa war Rousseffs Mitarbeiterauswahl sehr gelobt worden.
Die andere Sicht: Hillary Clinton bezeichnete 2012 laut Landesmedien den Kampf von Dilma Rousseff gegen die Korruption sowie die Regierungstransparenz unter Rousseff als beispielhaft. Die Staatschefin habe damit entsprechende globale Standards und Normen geschaffen.
Erenicegate – wie Dilma Rousseff ihre Chefminister-Nachfolgerin auswählte: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/12/brasilias-korruptionskrise-landesmedien-verlangen-aufklarung-uber-erenicegate-und-betrugereien-im-transportministerium-hat-dilma-davon-erst-als-letzte-erfahreno-globo/
Lateinamerikas teure Lebensmittel – Preissteigerungen um 40 Prozent in den letzten vier Jahren – Gefahr für Hungerbekämpfung: http://exame.abril.com.br/economia/mundo/noticias/precos-dos-alimentos-na-america-latina-sobem-40-em-4-anos–2
Lupi gehörte zu Rousseffs früherer Brizola-Partei PDT – offenbar widerstand die Staatschefin daher so erstaunlich lange dem öffentlichen Druck, den Minister und PDT-Chef zu entlassen. Als Chefministerin unter Staatspräsident Lula trug Rousseff wesentlich Mitverantwortung für die Regierungspolitik und machte just ihren engen Freund, Ex-Finanzminister Antonio Palocci, zum Wahlkampfmanager – und danach zum Chefminister ihres Kabinetts. Ihn mußte sie indessen unter dem Druck der Medienenthüllungen als ersten entlassen.
Die andere Sicht: Hillary Clinton bezeichnete 2012 laut Landesmedien den Kampf von Dilma Rousseff gegen die Korruption sowie die Regierungstransparenz unter Rousseff als beispielhaft. Die Staatschefin habe damit entsprechende globale Standards und Normen geschaffen.
Ausriß.
Rousseffs bemerkenswerte Mitarbeiterauswahl. Brasilien auf dem Welt-Korruptionsindex: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/02/brasilien-auf-welt-korruptionsindex-siebtgroste-wirtschaftsnation-groste-demokratie-lateinamerikas-auf-73-platz-chile-weit-besser-auf-22-rang/
Dilma Rousseff bei der Amtsübergabe 2010 an Erenice Guerra – diese lachte nicht lange, bald nach Medienenthüllungen entlassen. Ausriß.
Auffällig ist, daß Staatschefin Dilma Rousseff stets den hoch belasteteten Ministern, angefangen mit Antonio Palocci, ihr vollstes Vertrauen bestätigte und lange zögerte, bis unter dem Druck der Enthüllungen und der öffentlichen Meinung nur noch die Entlassung übrigblieb.
Erenicegate – wie Dilma Rousseff ihre Chefminister-Nachfolgerin auswählte: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/12/brasilias-korruptionskrise-landesmedien-verlangen-aufklarung-uber-erenicegate-und-betrugereien-im-transportministerium-hat-dilma-davon-erst-als-letzte-erfahreno-globo/
Derzeit wird Dilma Rousseff für ihre Politik auch aus Europa mit Lob überschüttet.
Lateinamerikas teure Lebensmittel – Preissteigerungen um 40 Prozent in den letzten vier Jahren – Gefahr für Hungerbekämpfung: http://exame.abril.com.br/economia/mundo/noticias/precos-dos-alimentos-na-america-latina-sobem-40-em-4-anos–2
Slumkind aus Sao Paulo.
Brasiliens hausgemachte Krisenfaktoren: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/30/brasiliens-viele-hausgemachte-krisenfaktoren-hochzinspolitik-uberbewertete-landeswahrung-deindustrialisierung-absurd-ineffiziente-und-kostentrachtige-infrastruktur/
Tags: , Antonio Palocci, Brasiliens Korruptionskrise., Dilma Rousseff
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/29/brasilien-versinkt-im-sumpf-der-korruption-die-welt/
Rousseff mit ihrem Lieblingsminister Antonio Palocci, Chef des Zivilkabinetts – er mußte wegen der Medienenthüllungen als erster entlassen werden.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/29/brasilien-versinkt-im-sumpf-der-korruption-die-welt/
Rousseff mit ihrem Lieblingsminister Antonio Palocci, Chef des Zivilkabinetts – er mußte wegen der Medienenthüllungen als erster entlassen werden.
Die andere Sicht: Hillary Clinton bezeichnete 2012 laut Landesmedien den Kampf von Dilma Rousseff gegen die Korruption sowie die Regierungstransparenz unter Rousseff als beispielhaft. Die Staatschefin habe damit entsprechende globale Standards und Normen geschaffen.
Brasiliens interessanter Qualitätsjournalismus: