2011 hatte die Zahl der Blutbäder in Sao Paulo noch bei 12 gelegen, 2007 jedoch schon einmal bei 22.
Erstes Blutbad von 2013:
Ausriß,Karikaturist Angeli: “Besuche Sao Paulo”. “Graffiti? Ich weiß nicht, sieht mehr nach Blutbad aus.” Folha de Sao Paulo, größte Qualitätszeitung Brasiliens, 25.11. 2012, Tag der Friedensdemonstration der katholischen Kirche.
Straßenräuberin: http://g1.globo.com/sp/santos-regiao/noticia/2013/01/menina-de-15-anos-mata-turista-na-frente-da-esposa-em-praia-grande.html
„Säuberung“ in Favelas: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/05/brasilien-limpeza-sauberung-wie-der-begriff-in-vielen-slums-des-nordostens-in-millionenstadten-wie-fortaleza-gebraucht-wird/
Umgang mit Vergewaltigern in Brasilien:
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Lula lebt nahe Sao Paulo: Lula in Berlin: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/08/brasiliens-ex-prasident-lula-in-berlin-2012-brasilianer-in-berlin-weisen-auf-fehlende-kritische-fragen-an-lula-ua-angesichts-der-verurteilung-von-engen-lula-mitarbeiternmensalao-skandalheikle/ Ausriß,Karikaturist Angeli: “Besuche Sao Paulo”. “Graffiti? Ich weiß nicht, sieht mehr nach Blutbad aus.” Folha de Sao Paulo, größte Qualitätszeitung Brasiliens, 25.11. 2012, Tag der Friedensdemonstration der katholischen Kirche.
Wie sich die Lage aus mitteleuropäischer Sicht darstellt:
„Säuberungen“ in Slums: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/05/brasilien-limpeza-sauberung-wie-der-begriff-in-vielen-slums-des-nordostens-in-millionenstadten-wie-fortaleza-gebraucht-wird/
Menschenrechts-Samba von Jorge Aragao, anklicken: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/13/der-irak-ist-hier-menschenrechts-samba-von-jorge-aragao-aus-rio-de-janeiro-seit-jahren-hochaktuell-das-blutbad-vom-september-2012/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/ Angeli, größte brasilianische Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” Ende Oktober 2012 politisch unkorrekt zur Gewaltkultur, zu Intensivtätern in Lateinamerikas größter Demokratie:”Ja, wir überfallen, vergewaltigen und morden. Das hat einen Superspaß gemacht.”
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern Viele Demo-Teilnehmer trugen T-Shirts mit den Fotos von Mordopfern aus jüngster Zeit: Familienangehörige, Freunde, Bekannte.
Chilenen nennen solche Zustände unvorstellbar: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/20/brasiliens-wachstumsbranche-organisiertes-verbrechen-millionen-von-heranwachsenden-und-jungen-erwachsenen-sind-in-keinerlei-studien-und-ausbildungsverhaltnis-arbeiten-nicht-und-suchen-auch-nicht-nac/
Weihnachten 2012 in Angst – Banditenterror in Brasilien-Slums unterdrückt Freude über Christi Geburt „Die Slum-Bewohner werden vom Staat im Stich gelassen.“ Bischof Milton Kenan Junior Kirchliche Friedensdemonstration in Sao Paulo gegen Attentats-und Mordwelle in Brasilien (more…)
Telhada, Ex-Chef der Polizei-Spezialeinheit ROTA, wurde 2012 für die Oppositionspartei PSDB, die den Gouverneur des Teilstaats Sao Paulo stellt, ins Abgeordnetenhaus der Megacity gewählt.
Ex-Kommandant der etwa 800 Mann starken Polizei-Spezialeinheit ROTA von Sao Paulo, nach eigenen Angaben bei mehreren Gefechten mit Banditenkommandos des organisierten Verbrechens von insgesamt 15 Kugeln getroffen.
Polizeiexperten werfen den brasilianischen Autoritäten vor, mit dem organisierten Verbrechen zu kollaborieren – der hohe Grad von Korruption in der Regierung spreche Bände. Zugleich wird den Medien vorgeworfen, das organisierte Verbrechen und die Polizei nahezu auf eine Stufe zu stellen. Dabei ist im brasilianischen Alltag offensichtlich, daß es sich bei der Polizei um eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Berufsgruppe zur Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Lebens handelt. Die Zahl der jährlich von Verbrechern getöteten Brasilianer liegt um ein Vielfaches höher als die Zahl der von Polizisten u.a. bei Feuergefechten getöteten Banditen.
Ökumenische Gedenkveranstaltung für bei Attentaten getötete Polizeibeamte Sao Paulos 2012:http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/15/brasilien-eine-schwache-regierung-in-geheimem-einverstandnis-mit-dem-organisierten-verbrechen-okumenische-protestveranstaltung-zum-gedenken-an-die-rund-100-bisher-in-sao-paulo-bei-attentaten-d/
“Während die Regierenden untätig bleiben, mordet PCC weiter Polizeibeamte” – Spruchband. (PCC – Brasiliens führende, mächtigste Verbrecherorganisation)
“PCC tötet Polizeibeamte rasch – die Regierung nach und nach.”
“Terror-Rap statt Samba” http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/terror-rap-statt-samba/763272.html
Kulturelle Dekadenz und Gewaltförderung – der populäre Waffen-Rap, Hit in den Discos zur Fußball-WM in Südafrika: http://www.youtube.com/watch?v=ZthNYozVwNM
”PT und PSDB – ihr seid die Schuldigen für die Toten der Militärpolizei Sao Paulos” – PT – Lulas Arbeiterpartei, derzeit Regierungspartei. PSDB – Partei des Gouverneurs des Teilstaats Sao Paulo, Geraldo Alckmin.
Auffällig, daß Brasiliens große Zeitungen die prägnantesten Fotos, darunter das obenstehende, der Gedenkveranstaltung zensierten, nicht veröffentlichten – ebenso über die Hauptaussagen der Veranstaltung nicht berichteten. Dies spricht Bände. Schließlich wimmelte es dort von Pressefotografen, die alle Vorgänge minutiös ablichteten. http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/26/pressefreiheit-in-brasilien-von-58-auf-99-platz-zuruckgefallen-auf-welt-ranking-von-reporter-ohne-grenzen/
Ausriß, Angeli.
Ausriß. Brasiliens größte Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” über das im Gegensatz zum Staat immer besser organisierte Verbrechen.
http://g1.globo.com/sao-paulo/noticia/2012/12/mais-um-onibus-e-incendiado-na-zona-norte-de-sp.html
Laut Landesmedien verbrannten bei den Anschlag mindestens zwei Buspassagiere. An dem Anschlag beteiligten sich danach über 20 Personen, ein Großteil Jugendlich, ein Zwölfjähriger. Sie überschütteten auch den Busfahrer mit Benzin, der indessen rechtzeitig flüchten konnte.
Das ganze Jahr über wurden nicht nur in der Region der Megacity Sao Paulo fast täglich teils gleich mehrere Busse abgefackelt. 2012 wurden in der Sao-Paulo-Region bisher über 100 Polizeibeamte bei Anschlägen des organisierten Verbrechens ermordet. In Rio de Janeiro ist die Lage ähnlich, werden ebenfalls regelmäßig Polizeibeamte erschossen.
Ein Menschenrechtspriester Sao Paulos sagte im Website-Interview, es gebe weiterhin Ausgangssperren, die Slumbewohner lebten in Angst, blieben mehr in ihren Katen als früher und vermieden, sich auf Gassen und Straßen aufzuhalten. Von einer bestimmten Vorweihnachtsstimmung, einer Vorweihnachtsfreude könne daher keine Rede sein. „Die Menschen leiden, überleben von einem Tag zum andern – das bestimmt ihr Denken, Handeln. Für Reflexionen über die Geburts Jesu ist da nicht viel Raum. Auch Weihnachten selbst ist von viel sichtbarer, unsichtbarer Gewalt geprägt.“
Bei der jetzigen Sommerhitze kaum ins Freie gehen zu können, bedeutet eine enorme Belastung für die Psyche, die Gesundheit, besonders für Kinder und Ältere. Lula wurde in Berlin zu Ausgangssperren etc. nicht befragt…
Lula in Berlin – „keine kritischen Fragen“:
Brasiliens Sicherheitskrise, die Lage in den Slums – Fotoserie: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/
Friedensdemonstration in Brasilandia 2012: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/26/brasilien-friedensdemo-in-sao-paulo-caminhada-pela-paz-na-regiao-brasilandia-im-november-2012/
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Viele Demo-Teilnehmer trugen T-Shirts mit den Fotos von Mordopfern aus jüngster Zeit: Familienangehörige, Freunde, Bekannte.
Wie Lula im Dez. 2012 in Berlin sagte, lebt Lateinamerika derzeit in einer Ära von “Frieden und Fortschritt”. (a “era de paz e progresso” que a América Latina está vivendo na atualidade)
Lula auf Kongreß der IG Metall in Berlin 2012: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/03/wie-die-ig-metall-ihren-berliner-kongres-redner-lula-vorstellt-was-alles-fehltmenschenrechtslage-korruptionsskandale-unter-der-lula-regierung-komplett-unerwahnt/
Politik und organisiertes Verbrechen: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/15/brasilien-eine-schwache-regierung-in-geheimem-einverstandnis-mit-dem-organisierten-verbrechen-okumenische-protestveranstaltung-zum-gedenken-an-die-rund-100-bisher-in-sao-paulo-bei-attentaten-d/
“Während die Regierenden untätig bleiben, mordet PCC weiter Polizeibeamte” – Spruchband. (PCC – Brasiliens führende, mächtigste Verbrecherorganisation)
“PCC tötet Polizeibeamte rasch – die Regierung nach und nach.”
“Terror-Rap statt Samba” http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/terror-rap-statt-samba/763272.html
Schriftsteller Joao Ubaldo Ribeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/06/brasiliens-schriftsteller-joao-ubaldo-ribeiro-zum-polizei-und-militareinsatz-in-rio-de-janeiroein-krieg-der-nicht-aufhort/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Das Massaker von Brasilia: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/16/kreuz-und-gedenkstein-am-ort-des-massakers-an-bauarbeitern-brasilias-oscar-niemeyer-der-die-errichtung-brasilias-leitete-sagt-im-dokumentarfilm-von-dem-blutbad-nie-etwas-gehort-zu-haben/
Angeli, größte brasilianische Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” Ende Oktober 2012 zur Gewaltkultur in Lateinamerikas größter Demokratie:”Ja, wir überfallen, vergewaltigen und morden. Das hat einen Superspaß gemacht.”
Politik und organisiertes Verbrechen: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/15/brasilien-eine-schwache-regierung-in-geheimem-einverstandnis-mit-dem-organisierten-verbrechen-okumenische-protestveranstaltung-zum-gedenken-an-die-rund-100-bisher-in-sao-paulo-bei-attentaten-d/
“Während die Regierenden untätig bleiben, mordet PCC weiter Polizeibeamte” – Spruchband. (PCC – Brasiliens führende, mächtigste Verbrecherorganisation)
“PCC tötet Polizeibeamte rasch – die Regierung nach und nach.”
“Terror-Rap statt Samba” http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/terror-rap-statt-samba/763272.html
Kulturelle Dekadenz und Gewaltförderung – der populäre Waffen-Rap, Hit in den Discos zur Fußball-WM in Südafrika: http://www.youtube.com/watch?v=ZthNYozVwNM
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Hintergrund – Ferrez – Notizen von der Stadtkriegsfront:
2007 Gast des Berliner Literaturfestivals
Der Irak und der Libanon sind täglich wegen der vielen unschuldigen Gewaltopfer in den Schlagzeilen – Brasilien nicht. Obwohl gemäß brasilianischen Erhebungen in dem Tropenland jährlich weit mehr Menschen umkommen als im Irakkrieg und die Folter alltäglich ist.
Ferrez, mit bürgerlichem Namen Reginaldo Ferreira da Silva, wurde unfreiwillig zum Frontberichterstatter im brasilianischen Stadtkrieg, weil er als einziger Romanautor an der von extremer Gewalt geprägten Slumperipherie der Megacity Sao Paulo lebt. Ferrez, dessen Bücher bei einem angesehenen brasilianischen Verlag erscheinen, bereits ins Französische, Spanische und Italienische übersetzt wurden, erhält wegen seines literarischen und politischen Engagements Morddrohungen, ist in Lebensgefahr.In den Slums ist Bücherlesen Luxus, die meisten Bewohner sind zudem funktionelle Analphabeten. Ferrèz wurde deshalb auch zum Rapper, ist in den Ghettos dadurch bekannter als durch seine Bücher.
Vom Goetheinstitut Sao Paulos bis zum Slumviertel Capao Redondo sind es mit den entsetzlich lauten, überfüllten Vorstadtbussen etwa drei Stunden. Aber wer in Brasilien nicht Bus fährt, sagt ein bekannter Schriftsteller, weiß nichts vom wirklichen Leben. In Capao Redondo hausen eine Million Menschen, darunter Ferrèz. 2006 führt das größte brasilianische Verbrechersyndikat PCC, Erstes Kommando der Hauptstadt, eine nicht endende Serie von Terroranschlägen gegen den Staat, erschießt an der Peripherie täglich Polizisten, Gefängniswärter und deren Angehörige – Ferrèz liefert als einziger fundierte Berichte von der Front: In seinen Büchern, seiner Zeitschrift, seinem Blog analysiert er Gewalt und Gegengewalt, die Rachefeldzüge der Polizei. Weit über sechshundert Tote werden gezählt, die meisten in Capao Redondo.
–”Krieg in den Slums, Panik in den Nobelvierteln”
Wir reden am Kaffeestand, im Krach einer vollen Bäckerei miteinander, hier fühlt sich Ferrèz sicher. ”Für mich ist das hier schon immer wie im Krieg. Doch die Eliten haben es erst jetzt, in diesen Tagen, wegen der Attentatswelle gespürt. Da haben sie in ihren Nobelvierteln die Panik gekriegt, sich verbarrikadiert und versteckt. Nur – so leben wir doch schon jahrelang. Durch Morde habe ich über zwanzig meiner Freunde verloren, das ist normal hier. Man tötet wahllos, wegen Banalitäten. Als ich mal in Spanien war, redeten die Leute, die Medien drei Wochen von einer ertrunkenen Frau. Ich dachte anfangs, ertrinkt hier jeden Tag eine? Bis ich mitbekam, es ist immer die selbe. Dort schockt die Leute noch der Tod. Hier redet man nicht mal mehr von den Toten, weil es zu viele sind. Wenn ich auf der Straße gehe, den Falschen treffe, killt der mich. Und wenn ich mal mit einem Verkäufer diskutieren würde, wäre möglich, daß der den Revolver zieht und mich erschießt, obwohl du neben mir stehst. Kürzlich rede ich mit vier Bekannten auf der Straße. Als ich gerade weg bin, kommt ein Killerkommando, erschießt die vier. Wäre ich noch da gewesen, hätten sie mich mit erschossen. Dazu kann man doch nicht schweigen. Capao Redondo – das ist wie ein Extra-Land, es ist dieses Brasilien, das in Deutschland und anderswo gewöhnlich nicht wahrgenommen wird. Dort denkt man bei Brasilien meist nur an Exotismus, Mulattinnen, Tropenwälder. Das hier ist völlig anders.” Ferrèz erwähnt in seinen Büchern die in Brasilien übliche Lynchjustiz, die nur zu oft Unschuldige trifft. Und auch die in den Favelas übliche Abtreibung mittels Medikamenten. Frauen legen die toten Föten nicht selten gleich auf der Straße, auf dem Fußweg ab.
(more…)
Wie es Landesmedien hieß, hatte der Polizeibeamte kurz zuvor erklärt, daß er wisse, auf einer Todesliste zu stehen.
Nervosität und Spannung unter den Polizisten Sao Paulos sind inzwischen so hoch, daß es regelmäßig zu tödlichen Schußwechseln zwischen Beamten kommt, die der Meinung sind, Gangster vor sich zu haben und sofort losfeuern. Solche Schußwechsel ereignen sich vor allem nachts, auf Streifenfahrt – sowie zwischen Zivilpolizisten in nicht als Polizeifahrzeug gekennzeichneten Streifenwagen – und anderen Polizeibeamten. Auch in Rio de Janeiro werden alle paar Tage Polizisten auf diese Weise getötet. Resultat tiefverwurzelter Korruption in Brasilien ist, daß sehr häufig Polizeibeamte mit dem organisierten Verbrechen zusammenarbeiten, es zu einer für die staatlichen Strukturen hochexplosiven, hochgefährlichen Gemengelage kommt. Bekannt ist seit Jahren, daß Polizeikommandos teils mit hohem materiellem Aufwand Gangsterbosse jagen, um sie dann gegen ein Lösegeld wieder freizulassen. Nur gelegentlich werden, wie derzeit in Rio de Janeiro, korrupte Beamte festgenommen. Bekannt ist, daß Polizisten selbst Maschinengewehre an Banditenkommandos verkaufen. Auf eine durchgreifende Säuberung des Polizeiapparates auf der Basis bestehender Gesetze wurde bisher verzichtet.
Lulas Wohnort Sao Bernardo do Campo liegt 28 Kilometer von Sao Paulo entfernt. http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/03/wie-die-ig-metall-ihren-berliner-kongres-redner-lula-vorstellt-was-alles-fehltmenschenrechtslage-korruptionsskandale-unter-der-lula-regierung-komplett-unerwahnt/
Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/
Regierungskritische Friedensdemonstration – Demokratie & Ausgangssperren: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/26/brasilien-friedensdemo-in-sao-paulo-caminhada-pela-paz-na-regiao-brasilandia-im-november-2012/
Viele Demo-Teilnehmer trugen T-Shirts mit den Fotos von Mordopfern aus jüngster Zeit: Familienangehörige, Freunde, Bekannte.
Attentate auf Menschenrechtsaktivisten: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/29/brasilien-wieder-todliches-attentat-auf-menschenrechtsanwalt-verfolgung-von-menschenrechtsaktivisten-unter-der-rousseff-regierung/
Ausriß,Karikaturist Angeli: “Besuche Sao Paulo”. “Graffiti? Ich weiß nicht, sieht mehr nach Blutbad aus.” Folha de Sao Paulo, größte Qualitätszeitung Brasiliens, 25.11. 2012, Tag der Friedensdemonstration der katholischen Kirche.
Wie es hieß, hatten Banditen die Straßenbar dreimal aufgefordert, endlich zu schließen. Danach hielten Bewaffnete auf Motorrädern vor der simplen Bar und feuerten auf die Besucher. Das Blutbad ereignete sich rund eine Woche nach der Friedensdemonstration der katholischen Kirche in Brasilandia.
Das Personal der Nahverkehrsbusse hält sich ebenfalls an die Ausgangssperre, gibt den Fahrgästen bekannt, wann der letzte Bus Brasilandia passiert. „Ultima lotacao, é toque de recolher. Nao teremos mais viagens hoje!“
Wie es hieß, habe sich das Leben in Brasilandia wegen der jüngsten Gewaltwelle völlig verändert. Auch die Grundschulen, die in Brasilien zumeist in zwei Schichten unterrichten, schicken die normalerweise bis in den Abend betreuten Schüler der zweiten Schicht weit früher nach Hause. Man unterhält sich mit Nachbarn nicht mehr an der Türpforte. PKW, besonders aber vorbeifahrende Motorräder gelten als große potentielle Gefahr. Qualitätszeitungen schreiben von panikartiker Athmosphäre.
Dies weist auf den bemerkenswerten Sachverhalt, daß ebenso wie unter der Lula-Regierung nun auch unter der Rousseff-Regierung selbst in Lateinamerikas wirtschaftlich bedeutendster und reichster Großstadt Sao Paulo an der Slumperipherie mit den weit über 2600 Elends-und Armenvierteln vom organisierten Verbrechen massiv Ausgangssperren verhängt werden können, ohne daß der Staat eingreift, die verfassungsmäßigen Rechte der Millionen von Slumbewohnern garantiert, diese vom Terror des organisierten Verbrechens befreit. Vor dem Hintergrund des neoliberalen Wertewandels erhielt die Sozialpolitik der Lula-Regierung ebenso wie die der Rousseff-Regierung aus Mitteleuropa sehr viel Lob – Demokratie und Ausgangssperre für Verelendete und Arme werden offensichtlich nicht als Widerspruch gesehen. Lula spricht Anfang Dezember auf einem Kongreß der IG Metall in Berlin. http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/30/ig-metall-ladt-lula-zu-festveranstaltung-anfang-dezember-nach-berlin-ein-vom-armenhaus-zur-boomregion-lateinamerikas/
Lulas Wohnort Sao Bernardo do Campo liegt 28 Kilometer von Sao Paulo entfernt.
Lulas Wahlversprechen zur öffentlichen Sicherheit: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/25/fur-901-prozent-der-brasilianer-nimmt-die-gewalt-im-land-zu-laut-uno-studie-mehr-sicherheit-gehorte-zu-lulas-wahlversprechen/
Brasilien ist strategischer Partner der Regierung in Berlin.
Folter in Brasilien während Lula-Amtszeit: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/
Menschenrechtsministerin Maria do Rosario räumt Existenz der Folter ein – “gravierendes nationales Problem”: “O Brasil reconhece a existencia e a presenca da tortura. Quando Brasil é criticado por essa questao, ele assume que esse é um grave problema nacional.”(2011)
Attentate auf Menschenrechtsaktivisten: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/29/brasilien-wieder-todliches-attentat-auf-menschenrechtsanwalt-verfolgung-von-menschenrechtsaktivisten-unter-der-rousseff-regierung/
Ausriß,Karikaturist Angeli: “Besuche Sao Paulo”. “Graffiti? Ich weiß nicht, sieht mehr nach Blutbad aus.” Folha de Sao Paulo, größte Qualitätszeitung Brasiliens, 25.11. 2012, Tag der Friedensdemonstration der katholischen Kirche.
Wie Lula im Dez. 2012 in Berlin sagte, lebt Lateinamerika derzeit in einer Ära von „Frieden und Fortschritt“. (a „era de paz e progresso“ que a América Latina está vivendo na atualidade)
Regierungskritische Friedensdemonstration: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/26/brasilien-friedensdemo-in-sao-paulo-caminhada-pela-paz-na-regiao-brasilandia-im-november-2012/
Viele Demo-Teilnehmer trugen T-Shirts mit den Fotos von Mordopfern aus jüngster Zeit: Familienangehörige, Freunde, Bekannte.
Der deutsche katholische Priester Konrad Körner aus Ampferbach/Bayern als Gemeindepadre in Brasilandia:
Feltrin malt Gläubigen vor der Demo das Wort “Paz” auf die Stirn.
http://g1.globo.com/sao-paulo/noticia/2012/11/quatro-morrem-em-ataque-na-zona-norte-de-sp.html
Ehepaar bei Raubüberfall erschossen: http://g1.globo.com/sao-paulo/noticia/2012/11/filhas-veem-mae-e-noivo-serem-mortos-em-assalto-na-zona-sul-de-sp.html
Laut Landesmedien wurde der Überfall von drei Banditen in Ribeirao Branco bei Sao Paulo am 25. November 2012 verübt. Kempf war erst am Vortage zu seinem ersten Brasilienbesuch eingetroffen, war zu seinem Vetter Theodor Alois Kempf(70) gefahren, der auf einer Farm Käse herstellt. Wie es seitens der Polizei hieß, hatte sein Vetter gegen sechs Uhr morgens an jenem Sonntag die Kühe gemolken, als die drei Banditen in die Farm eindrangen, die Frau des Vetters überwältigten und das Wohnhaus durchsuchten. Max Kempf wurde in seinem Schlafzimmer angetroffen und folgte nicht der Anweisung der Banditen, im Bett liegenzubleiben, sich nicht zu bewegen. Die Banditen warfen sich auf ihn, es kam zum Handgemenge, Kempf gelang es, aufzustehen, worauf einer der Banditen, 15 Jahre alt, inzwischen geständig, den tödlichen Schuß abgab. Laut Angaben des Vetters verstand Max Kempf kein Portugiesisch – und begriff daher möglicherweise nicht, was die Männer von ihm wollten. Die Banditen raubten u.a. Geld, einen Computer, Handys. Max Kempf wurde in Ribeirao Branco beerdigt.
Laut Polizeiangaben wurde Max Kempf von dem 15-jährigen Räuber des Gangstertrios erschossen – und habe die Tat gestanden. Wie Theodor Kempf und seine Frau Rita(31) indessen im Website-Interview erklärten, wurde der Mord von einem der erwachsenen Banditen verübt. Die Banditen seien mit äußerster Brutalität vorgegangen, hätten sowohl Rita als auch die beiden Gäste geschlagen und getreten, die Frau an den Haaren gerissen. Rita war, wie sie sagte, direkte Tatzeugin, stand im Zimmer, als der Schuß auf Max Kempf abgegeben wurde. Sie informierte die Banditen, daß Max Kempf kein Portugiesisch verstehe, was denen jedoch gleichgültig gewesen sei.
Theodor Kempf: „Unter der Gewaltkriminalität werden die bevorstehende Fußball-WM und die Olympischen Spiele sehr leiden.“
„Säuberungen“ in Slums:
Rita Kempf: “ Wir leben jetzt hier in Angst und Bedrückung, daß so ein Raubüberfall erneut auf uns verübt wird – da wir etwas abgelegen wohnen. Früher war es hier in der Gegend ruhig und sicher – das ist vorbei, wir sind schockiert.“
Max Kempfs Freund Rudolf Aschwanden ist inzwischen wieder in die Schweiz zurückgereist, hieß es.
2008 vereinbarten Bern und Brasilia eine strategische Partnerschaft.
Theodor Kempf:“Morgens um sechs bin ich zum Stall gegangen, um die Kühe zu melken – da kommt meine Frau angerannt – Max ist tot! Die haben Max erschossen! Ich sofort zum nur 300 Meter entfernten Haus – doch ich konnte nichts mehr machen – Polizei, Krankenwagen gerufen, das dauerte. Wie mir Rita sagte, sind kurz nach 6.15 Uhr drei Typen eingedrungen – es war ja offen, wir waren bisher gewohnt, nicht alles sofort abzuschließen. Die Gangster sind sofort zum Zimmer von Rita, haben sie aus dem Bett gerissen, an den Haaren herumgerissen, mit dem Revolver bedroht. Wollten Geld, haben Schubladen durchwühlt. Dann sind sie in das Zimmer, in dem die beiden Gäste schliefen, haben die Tür aufgerissen, haben dem Rudolf mit einem Zaunpfahl eins auf die Nase gegeben. Rudolf hat sich sofort ergeben. Die schrien immer – Geld, Geld her! Rudolf hat ihnen seine Brieftasche mit 300, 400 Real gegeben. Dann wurde Max bedroht, wurde geschlagen, hatte deshalb eine blutunterlaufene Stelle auf der Brust, wie ich sah, ein Hämatom. Max wurde voll in den Mund geschossen. Max hat vielleicht versucht, sich zu wehren, er war ja da auf dem Bett, war im Grunde wehrlos.
Die beiden waren am Abend zuvor gekommen, wir haben meinen Geburtstag gefeiert, Champagner getrunken. Das war so ein angenehmes Klima – und dann am nächsten Morgen , nach 6.15 Uhr – ist Max tot! Das ist eine furchtbare Sache!
Die Gangster haben alle Wertgegenstände geraubt, meinen Computer, alles Zubehör, die Kamera, alles.
Es sind Banditen hier vom Dorf – nur zwei Tage zuvor haben sie meinen Nachbarn ausgeraubt. Ich glaube nicht, daß der Minderjährige geschossen hat – es war der größte von den Dreien. Ich habe die drei Täter ja zwei Tage zuvor gesehen, als sie vorbeigingen, um das Haus des Nachbarn auszurauben. Vielleicht haben sie da geplant – den überfallen wir am Sonntag! Eigentlich war ich ja das Ziel – die müßten mich gesehen haben, als ich zum Kuhstall ging. Die hatten davon profitieren wollen, daß ich nicht im Haus war – vielleicht zum Glück, sonst hätte es mich getroffen.
Für mich ist das so traurig – mit Max ist meine ganze Kommunikation weg – da waren die vielen Erinnerungen! Zudem hatte ich vieles ja im Computer gespeichert – alles weg, unwiederbringlich, furchtbar.
In der Not und Verzweiflung habe ich dem Druck des lokalen Beerdigungsunternehmens angesichts der hiesigen Bürokratie nachgegeben und Max hier beerdigen lassen – das war wohl eine Fehlentscheidung. Ich weiß jetzt nicht, ob man in der Schweiz mit dem Gedanken spielt, den Max zu exhumieren. Mir wäre das recht, ich würde das begrüßen, so denke ich heute, ich habe in der Panik falsch reagiert – denn aus der Schweiz hatte sich niemand gemeldet, ich hatte angerufen, hatte Anrufe erwartet. Der Friedhof hier ist ein Elend – da trifft sich alles Lumpenpack, werden Drogen konsumiert.
Max ist ledig, hat keine Kinder. Wenn ein Schweizer im Lande ist, wollen die Banditen von ihm Geld – doch die Idioten wissen nicht, daß man ja heute Kreditkarten hat, niemand reist mit Geld, niemand hat Geld zuhause. Ich lebe hier schlicht, ohne Luxus – lebe, ohne aufzufallen.“
Rita:“Ich wurde von den Banditen stark mißhandelt. Ich bin darüber bis jetzt empört. Die kamen in mein Zimmer, haben mich an den Haaren gerissen, mich geschlagen, mich zu dem Zimmer der Gäste gestoßen. Sie haben mich dort geschlagen, zu Boden geschlagen, mich getreten – dann begannen sie, Rudolf zu schlagen. Ich sagte den beiden, sie sollen sich ruhig verhalten – aber sie verstanden mich ja nicht, ich spreche nur Portugiesisch. Max war total erschrocken erwacht – und schon schlugen sie auch auf den ein. Sie haben ihm auch noch Schläge mit der Hinterkante des Revolvers versetzt, damit er den Kopf nach unten senkt. Doch der Arme hat das nicht verstanden, der war ja grade erst erwacht. Ich habe auf die Banditen eingeredet, daß die beiden grade aus der Schweiz gekommen sind und hier die Sprache nicht verstehen – aber diese miserablen Figuren wollten davon nichts wissen, wollten nur rauben, wollten nur das Geld von denen. Max versuchte, sich gegen die Banditen zu verteidigen – er begann mit denen zu kämpfen. Ich habe genau gesehen, wie der Ältere auf Max geschossen hat. Ein Bandit hatte zuvor Rudolf bereits in den Vorraum geführt, Rudolf sah den Mord nicht. Es war nicht der jüngere, der kleinere, der schoß, es war der ältere der Banditen, von großer Statur. Der hat mit Max auf dem Bett gekämpft!Der jüngere war schon damit beschäftigt, das Raubgut zusammenzuholen. Als sie Max tot sahen, sagten sie, jetzt kommt die Polizei, wir müssen schnell weg! Es war nicht mehr möglich, Max zu helfen, er fiel ja bereits tot zu Boden! Sie hatten ihn in den Mund geschossen, wie hätten wir ihm da helfen können.
Es alles jetzt so traurig – ich kann nicht mehr schlafen. Selbst unser Hund hat Angst, will nachts nicht mehr draußen bleiben, will im Haus sein. Wir leben jetzt hier in Angst, in Bedrückung – denn wir wohnen abgelegen, es ist hier völlig still. Ich kann mich nicht abfinden mit dem Geschehenen – mir geht all das nicht aus dem Kopf, was sie mit Max machten, was ich aus nächster Nähe sah!
Theodor Kempf:“Das war nun der erste Besuch von Max – denn aus der Schweiz kommt ja nie jemand so einfach hierher. Und jetzt, das ist das Furchtbare, wird mich nach dieser Tat niemand mehr besuchen. Alle Freunde, niemand kommt jetzt mehr. Ich denke auch, der ganze Tourismus von Brasilien, die Fußball-Weltmeisterschaft, wird sehr leiden unter Kriminalität.“
Schweizer Fotograf Barnabas Bosshart zur Gewalt in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/29/brasilien-mord-an-schweizer-max-kempf69-bei-sao-paulo-laut-polizei-drei-verdachtige-gefast-152124-jahre-alt-teil-des-raubguts-gefunden/
In Brasilien werden regelmäßig ausländische Touristen ermordet.
Italiener in Bahia erschossen: http://www.correio24horas.com.br/noticias/detalhes/detalhes-1/artigo/corpo-de-italiano-assassinado-sera-velado-em-salvador-nesta-quarta-feira-5/
Portugiese in Bahia erschossen: http://www.correio24horas.com.br/noticias/detalhes/detalhes-3/artigo/corpo-de-portugues-e-liberado-pela-familia-do-dpt-de-vitoria-da-conquista/
Lulas Wahlversprechen zur öffentlichen Sicherheit: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/25/fur-901-prozent-der-brasilianer-nimmt-die-gewalt-im-land-zu-laut-uno-studie-mehr-sicherheit-gehorte-zu-lulas-wahlversprechen/
Ausriß, Max Kempf.
In europäische Medien wird auf die heute gängige Art durchgeschaltet, im Vorfeld von Fußball-WM und Olympia unternähmen die brasilianischen Autoritäten angeblich große Anstrengungen zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit.
Brasilianische Gewaltexperten betonten in den letzten Jahren stets, Sao Paulo sei keineswegs friedlicher als Rio de Janeiro, jedoch werde von den Autoritäten erfolgreich per Politmarketing der Eindruck erweckt, die Megacity sei sicherer. Die Stadt gehörte de facto stets zu den gefährlichsten Gegenden des Landes, nur in Kernbereichen der Mittel-und Oberschicht bestand wegen eines gewaltigen Polizeiaufgebots mehr Sicherheit. Offizielle „Erfolgs“-Statistiken wurden auch von Menschenrechtsexperten stets widerlegt, in Mitteleuropa vom Mainstream indessen oft gemäß den Vorschriften ohne Prüfung übernommen. In jüngster Zeit ist lukrative Schönfärberei indessen kaum noch möglich.
Hintergrund – drei Finnen erschossen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/04/brasilien-drei-finnen-zwei-frauen-ein-mann-im-nordostteilstaat-paraiba-erschossen/
Zeitungsausriß NZZ. Foto des Schweizer Fotografen Barnabas Bosshart.
Schweizer in Rio erschossen: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/19/mord-an-schweizer-in-rio-laut-polizei-ist-freundin-die-komplizin-der-todesschutzin-beide-sind-copcabana-prostitutierte/
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/18/schweizer-an-der-copacabana-erschossen/
Bei der Mordwelle am Sonntag des Formel-1-Rennens und der Friedensdemonstration wurde auch ein fünfjähriges Kind erschossen.
Menschenrechtssamba zur Gewaltsituation – anklicken: http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4
Neuschweizerin Roberta Close: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/02/roberta-close-amerikas-beruhmteste-transsexuelle/
Wie in deutschsprachigen Medien lukrativ Klischees gefördert werden:
Erwartungsgemäß sehr geringes Medieninteresse an der regierungskritischen Friedensdemonstration der katholischen Kirche in Sao Paulo am Tage des Mordes an dem Schweizer:
Tourismus in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/09/das-menschenrecht-auf-personliche-sicherheit-unter-lula-die-deutsche-botschaft-in-brasilia-informiert/
Brasiliens erfolgreiche Auslandspropaganda: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/
Aus Mitteleuropa gibt es sehr viel offizielles Lob für die neoliberale Politik Brasilias.
Brasilia hilft Europa? http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/20/brasilien-will-europa-bei-der-uberwindung-der-krise-helfen/
Viele Demo-Teilnehmer trugen T-Shirts mit den Fotos von Mordopfern aus jüngster Zeit: Familienangehörige, Freunde, Bekannte.
Ausriß,Karikaturist Angeli: “Besuche Sao Paulo”. “Graffiti? Ich weiß nicht, sieht mehr nach Blutbad aus.” Folha de Sao Paulo, größte Qualitätszeitung Brasiliens, 25.11. 2012, Tag der Friedensdemonstration der katholischen Kirche.
Karikatur und Realität: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
Wie lebt es sich in Sao Paulo nach achtjähriger Lula-Regierung? http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/17/adveniat-in-brasilien-wie-lebt-es-sich-in-der-reichsten-stadt-lateinamerikas-der-siebtgrosten-wirtschaftsnation-nach-acht-jahren-lula-regierung-adveniat-gottesdienst-in-der-favela-cachoeirinha-von/
Gewaltförderung heute: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/26/porno-und-gewaltvideos-in-brasilien-anleitung-zu-sadistischen-verbrechen/
„Irak ist hier“: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/26/irak-ist-hier-tageszeitung-von-rio-de-janeiro-publiziert-vergleichsfotos/
Reisewarnung des Auswärtigen Amtes: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/23/brasilien-berlins-strategischer-partner-neue-reisewarnungen-vom-auswartigen-amt/
Salvador da Bahia – dreijähriges Kind durch verirrte Kugel getötet, Polizist erschossen: http://www.correio24horas.com.br/noticias/detalhes/detalhes-1/artigo/crianca-de-3-anos-e-baleada-em-tancredo-neves/
Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Pirelli-Reifen-Kalender und Realität: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/28/brasilien-der-neue-pirelli-reifen-kalender-die-lukrativ-gepflegten-klischees-wie-brasilianische-pressefotografen-die-alltagsrealitat-des-tropenlandes-reflektieren-2/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Rio de Janeiro
Slum-Seelsorge gegen die Barbarei – in der Stadt des internationalen Jugendtreffens mit dem Papst 2013
„Viel mehr Besucher als bei Fußball-WM 2014 und Olympischen Sommerspielen 2016“
Glaubte man der weltweit verbreiteten Auslandspropaganda, freut sich ganz Brasilien, und vor allem Rio de Janeiro wie wild auf die beiden Sport-Megaevents, ziehen Bevölkerung und Autoritäten an einem Strang bei der sorgfältigen Vorbereitung, will man ein guter Gastgeber sein. Doch nun hat ein weiteres Blutbad, bei dem mindestens acht junge Menschen ermordet wurden, den Propagandavorhang jäh zerrissen, jüngste Analysen der katholischen Kirche über gravierende Menschenrechtsverletzungen in den über eintausend Elends-und Armenvierteln bestätigt. Gemeindepfarrer Monsenhor Luis Antonio Lopes, in dessen Seelsorgebereich das Massaker geschah, ist entsetzt: „Die Herrschaft des organisierten Verbrechens über die Slums bedeutet, daß die Bewohner wie in einem System der Sklaverei, der Versklavung gefangen sind. Daß der Staat diese Menschen allein läßt, kostet soviele Menschenleben.“
Aber ist nicht immer von befriedeten Favelas, einer eigens gegründeten Befriedungspolizei die Rede? „Das organisierte Verbrechen herrscht ungehindert dort, wo es keine sogenannten Befriedungseinheiten gibt, also in den allermeisten Favelas“, ergänzt Padre Lopes. „Und selbst in einigen Slums, wo der Staat angesichts der herannahenden Sportevents solche Befriedungseinheiten stationierte, geschehen weiter Morde.“
Das jüngste Blutbad verübt ein Banditenkommando als Machtdemonstration, zur Einschüchterung der Slumbewohner – die Leichen mit grauenhaften Folterspuren werden an der Stadtautobahn abgeworfen. Nur deshalb erfahren die Medien von der Untat – von den meisten Massakern hört die Öffentlichkeit außerhalb der Slums nichts. Denn in die Parallelstaaten der Slums, wie es Soziologen nennen, wagt sich kaum jemand hinein, der dort nicht gezwungenermaßen hausen muß. Nach dem Blutbad stellen Armee und Polizei einen ganzen Konvoi aus Schützenpanzern zusammen, um in die Favela des hochgerüsteten Banditenkommandos vordringen zu können. Das spricht Bände über die Zustände, die Machtverhältnisse in der WM-Stadt. Natürlich hatten sich die Gangster längst in Guerrilha-Taktik zurückgezogen.
Padre Luis Antonio Lopes ist gleichzeitig Leiter der Slum-Seelsorge in der Erzdiözese von Rio de Janeiro – die Banditenherrschaft erschwert kirchliche Arbeit auf nur zu oft bizarre Weise. Denn Sozialprojekte, darunter Kindergärten und Schulen, können in den Favelas nur funktionieren, wenn die Banditenkommandos ihr Okay geben. „Bewaffnete Gangster halten in einem geraubten Auto neben mir und wollen, daß ich jeden einzelnen von ihnen mit Handschlag grüße“, sagt ein Priester der Slum-Pastoral. „Was bleibt mir dann übrig? Sorge ich nicht für ein problemfreies Verhältnis zu den Machthabern, riskiere ich mein eigenes Leben, wird jegliche Hilfe für die Slumbewohner unmöglich.“ In der schlichten Kirche zelebriert er Messen, lädt abends zu Bibelkursen, bringt erwachsenen Analphabeten Lesen und Schreiben bei, verteilt Lebensmittel-und Kleiderspenden, spielt hinter der Kirche sogar mit Jugendlichen Fußball – Teil von Freizeitaktivitäten, die Mädchen und Jungen von den Drogenbanditen fernhalten sollen. Durch Druck auf die Präfektur wurde erreicht, daß in der Slumregion nun sogar ein Gesundheitsposten existiert.
Der Padre reflektiert über die schwierige Frage, ob er die Banditen rechtzeitig über die Route der nächsten Prozession unterrichten soll – damit diese alle gesperrten Straßen wissen – und im Falle einer höllisch rasanten Fahrt mit geraubten Autos oder Entführungsopfern auf andere Wege ausweichen…
Als ein Sektenanhänger die Teilnehmer einer Prozession mit obszönen Kraftausdrücken beschimpft, hält ein Jungbandit von nur 13 Jahren dem Krakeeler den Revolver an den Kopf. „Noch ein Wort – und ich drücke ab. Diese Religion wird respektiert!“
Ein mehrstündiger Gang durch Slums an der Seite des Padres führt zu den Brennpunkten der barbarischen, bedrückenden Situation. Zu den Verhaltensregeln zählt: Nicht fotografieren, keine Mikrophonaufnahmen, weil sonst sofortige Ermordung drohte. So tun, als ob man die überall lauernden bewaffneten Banditen, die offenen Verkaufspunkte für harte Billigdrogen wie Crack und Kokain garnicht bemerkt und fast durchweg ein angeregtes Gespräch mit dem Priester über Religiöses führt. Elendskaten, zerlumpte, verwahrloste Kinder, Müll und Gestank, Unmengen von geraubten und zu Schrott gefahrenen Autos, sadistischer Gangsta-Rap in Hardrock-Lautstärke rund um die Uhr, der mit ganzer Wucht auch in die Kirche dringt.
„Ich bin Terrorist, ich bin ein Taliban“, heißt es in den Texten, sind beinahe in jedem Titel MG-Salven, Bomben-und Granaten-Explosionen zu hören. „Unsere Terrororganisation ist der Staatsfeind Nummer Eins.“
„Im Morgengrauen rücken wir aus, dann singt das MG/ Messer an die Kehle, Schuß ins Genick, Terror und Aktion, mancher Gegner wird geköpft.“
Eine Mitarbeiterin des Priesters berichtet über viele willkürliche Morde und Folterungen, teils direkt vor ihrer Katentür. „Wer sich hier weigert, Raubgut oder Drogen zu transportieren, wird sofort erschossen – wer des Kontakts mit der Polizei verdächtigt wird, ebenfalls. Doch innerhalb weniger Monate sind auch die Killer tot – kommen beispielsweise bei Schießereien zwischen rivalisierenden Banditenkommandos oder mit der Polizei um. Und schon werden andere die neuen Slum-Herrscher.“
Padre Lopes von der Slum-Seelsorge ist beim Gespräch sichtlich verstört, erregt – denn nur einige Stunden zuvor hatten Banditen bei einer Raubattacke auf das Gemeindezentrum und die Kirche zahlreiche wertvolle Gegenstände, darunter elektronische Geräte, erbeutet.
Für Lopes handelt es sich bei jenen jungen Gangstern um Brasilianer, denen Staat und Gesellschaft keinerlei Chance gaben, sich zu bilden und zu entwickeln. Laut neuesten Studien ist beispielsweise der Handel mit harten Billig-Drogen wie Crack und Kokain landesweit der einfachste Weg für junge Menschen, um an Geld für schicke Markenklamotten und andere attraktive Dinge zu kommen. Sage und schreibe mindestens 5,3 Millionen Brasilianer zwischen 18 und 25 Jahren studieren nicht, arbeiten nicht – und suchen auch keinerlei Arbeit, heißt es.
“Wir haben jetzt bei der UNO und bei Amnesty International Anzeige erstattet, weil wegen der Fußball-WM gleich drei Stadtautobahnen mitten durch Favelas gezogen werden, Zehntausende von Slumbewohnern ihre Behausung verlieren, vertrieben werden.“
Der Staat bietet ihnen an, in Billigblocks zu ziehen, 50 Kilometer entfernt, in einer Region ohne Schule, Hospital, öffentliche Verkehrsmittel.
Seit jeher zählte zu den wichtigsten Aufgaben der Favela-Pastoral, die Zerstörung von Armenvierteln zu verhindern. Jetzt, vor den Sport-Events, gilt das noch mehr. „Zwei Tage vor Weihnachten machten Planierraupen der Präfektur eine ganze Hüttensiedlung nieder – die Leute mußten im Freien kampieren!“
Das jüngste Blutbad zeigt, wie es um die Sicherheit der Rio-Bewohner steht. Die katholische Kirche Rio de Janeiros hat deshalb mit Kundgebungen und Demonstrationen der Opfer gedacht, zum Frieden aufgerufen.
Padre Lopes macht deshalb folgende Rechnung auf: “Alle mehr als eintausend Favelas von Rio de Janeiro haben gravierende Gewaltprobleme – der Staat müßte dort etwa 200000 Sicherheitsbeamte stationieren – tut es aber nicht. Wie die Investitionen für Fußball-WM und Olympische Sommerspiele in Rio zeigen, sind Mittel durchaus vorhanden – aber eben nicht für soziale Zwecke, nicht für menschenwürdige Behausungen. Wie kann man angesichts so vieler drängender Probleme soviel Geld für Sportevents ausgeben, die nur ganz kurze Zeit dauern!“
Er weist auf die friedensstiftende Bedeutung des einwöchigen Weltjugendtreffens von 2013 mit dem Papst. „WM und Olympische Spiele sind kommerzielle Ereignisse, wird es für die Besucher teuer, braucht man Eintrittskarten für die Stadien. Beim Jugendtreffen indessen sind Unterbringung und Verpflegung gratis, werden sich bei den vielen Gottesdiensten und Veranstaltungen unter freiem Himmel alleine am Strand der Copacabana rund drei Millionen Menschen versammeln können.
Brasiliens Menschenrechtsministerin Maria do Rosario räumte wegen des neuesten Blutbads von Rio ein, daß bei den Heranwachsenden des Landes Gewalt die Haupt-Todesursache sei. Die katholische Kirche hatte deshalb bereits vor Jahren eine „Kampagne gegen Gewalt und gegen die Ausrottung von Jugendlichen“ gestartet. Priester Geraldo Nascimento zählt zu den Wortführern, den Organisatoren.
“Wir wollen, daß die ganze Welt sieht, was hier vor sich geht. Der brasilianische Polizeiapparat dient nicht dem Verteidigen der Bevölkerung – alle Arten von Verbrechen existieren weiter, weil die Polizei verwickelt ist.“
Friedensdemonstration der katholischen Kirche: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/26/brasilien-friedensdemo-in-sao-paulo-caminhada-pela-paz-na-regiao-brasilandia-im-november-2012/
„In den Slums ist es für Kriminelle leicht, ein halbes Dutzend Leute zusammenzuholen, Brände zu legen, Busse abzufackeln, Angst bei den Slumbewohnern zu erzeugen. Polizeibeamte werden vom organisierten Verbrechen ermordet – Polizisten sinnen auf Rache. Es gibt derzeit viele Racheaktionen in den Slums. Die Situation ist sehr komplex, wegen der jüngsten Attentats-und Mordwelle hat sich die Angst unter den Slumbewohnern deutlich erhöht. Im Grunde ist ganz Sao Paulo derzeit in Angst. Banditen verhängen Ausgangssperren in bestimmten Regionen mehr, in anderen weniger. Was derzeit geschieht, ist Resultat einer seit vielen Jahren verfolgten Sozialpolitik – Menschen ohne Bildung, menschenunwürdig in Slums hausend, fehlende Schulen, Kindergärten etc.“
Sandra Stalinski und die Obdachlosen Sao Paulos: http://www.ila-web.de/brasilientexte/saopaulo.htm
Menschenrechte und banales Formel-1-Business: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/22/brasilien-das-formel-1-theater-in-sao-paulo-die-attentats-und-mordwelle-in-der-stadt-rennwagen-business-unbeeindruckt-von-guerra-urbana-der-megacity/
Ausriß,Karikaturist Angeli: “Besuche Sao Paulo”. “Graffiti? Ich weiß nicht, sieht mehr nach Blutbad aus.” Folha de Sao Paulo, größte Qualitätszeitung Brasiliens, 25.11. 2012, Tag der Friedensdemonstration der katholischen Kirche.
Deutscher katholischer Priester Konrad Körner aus Ampferbach/Bayern: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/28/brasilien-der-deutsche-katholische-priester-konrad-korner-aus-ampferbach-friedenskundgebung-in-brasilandiasao-paulo-2012/
In Brasilien ist erwiesen und zudem allgemein bekannt, daß die besonders unter vielen jungen Menschen sehr populäre, führende Verbrecherorganisation PCC hinter der jetzigen Attentats-und Mordwelle steht, sie koordiniert. Polizeibeamte werden derzeit auch in anderen Teilstaaten Brasiliens systematisch ermordet. Bisher ist nicht erkennbar, daß Brasiliens Sicherheitsbehörden gerade in den größten Konfliktzonen von Großstädten wie Sao Paulo für mehr öffentliche Sicherheit sorgen wollen – katholische Geistliche, kirchliche Menschenrechtsaktivisten widersprechen den tagtäglichen offiziellen Absichtserklärungen – nicht erst seit heute, sondern bereits seit vielen Jahren. Bislang wird vom Mainstream interessanterweise vermieden, einmal den Alltag von Polizeibeamten im Stadtkrieg zu beleuchten, Situationen der Konfrontation mit den teils mit NATO-Heereswaffen ausgerüsteten PCC-Banditenkommandos zu analysieren.
Für die meisten Mitteleuropäer dürfte schwer nachzuvollziehen sein, daß Brasiliens Polizeibeamte allein durch ihre bloße Präsenz beispielsweise auf den Straßen und Plätzen Sao Paulos tagtäglich ungezählte Menschen vor Ermordung bewahren.
Laut Landesmedien hat Brasilien fuehrende Verbrecherorganisation PCC allein im Teilstaat Sao Paulo 1343 Banditen im Einsatz – fast doppelt soviel wie der Personalbestand der Spezialeinheit ROTA. Die Beamten der Polizei-Eliteeinheiten befinden sich in Brasilien in einer besonders schwierigen Situation, da sie haeufig gegen Hochburgen des organisierten Verbrechens vorgeschickt werden, das meist weit besser bewaffnet ist, darunter mit Maschinengewehren der NATO-Streitkraefte oder des schweizerischen Bundesheeres. Bei solchen Einsaetzen zaehlt nur zu oft die bessere Ausbildung, hoehere Treffsicherheit der Elitepolizisten. Fuer diese bedeutet es nicht selten eine schwere psychische Belastung, beim Erwidern gegnerischen Feuers auch zwecks Rettung des eigenen Lebens immer wieder Banditen zu toeten, darunter Minderjaehrige. Beamte, die im Stadtkrieg, der Guerra urbana, stets an vorderster Front eingesetzt werden, erreichen zwangslaeufig teils erhebliche Toetungszahlen – mancher Elitepolizist begab sich wegen der damit verbundenen Traumata bereits mit 40 in psychische Behandlung, musste aus dem aktiven Dienst ausscheiden.
Selbst an der Peripherie von Sao Paulo gibt es Polizeiwachen, die sogar zwei Wachtuerme zur Abwehr von Frontalangriffen durch Banditenkommandos besitzen, etwa zwecks Gefangenenbefreiung oder Waffenerbeutung.
In Brasilien sind gemäß den Landesmedien immer wieder Polizisten von Banditenkommandos in Stücke gehackt worden, darunter in Rio de Janeiro.
Sehr viele Fragen wirft daher auf, wenn bestimmte, sich politisch korrekt gebärdende NGO, die in Slums in täglichem PCC-Kontakt stehen, just der Polizei die Schuld an den gravierenden Sicherheitsproblemen zuschieben.
„Keine Psycho-Spielchen in Sao Paulo“: http://www.faz.net/aktuell/sport/formel-1/vettel-gegen-alonso-keine-psychospielchen-in-sao-paulo-11968467.html
Angeli, größte brasilianische Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” Ende Oktober 2012 politisch unkorrekt zur Gewaltkultur in Lateinamerikas größter Demokratie:”Ja, wir überfallen, vergewaltigen und morden. Das hat einen Superspaß gemacht.”
Fotoserie:
“Während die Regierenden untätig bleiben, mordet PCC weiter Polizeibeamte” – Spruchband. (PCC – Brasiliens führende, mächtigste Verbrecherorganisation)
“PCC tötet Polizeibeamte rasch – die Regierung nach und nach.”
“Terror-Rap statt Samba” http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/terror-rap-statt-samba/763272.html
Kulturelle Dekadenz und Gewaltförderung – der populäre Waffen-Rap, Hit in den Discos zur Fußball-WM in Südafrika: http://www.youtube.com/watch?v=ZthNYozVwNM
Afghanistan-Sao Paulo – Formel – 1: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/30/brasilien-gewalttote-in-afghanistan-und-in-sao-paulo-beeindruckende-vergleiche-der-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-zwischen-den-opferzahlen-beider-lander-afghanistan-ist-dagegen-sogar-f/