Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien: 2008 Demonstration mit zerstückeltem Häftling in Vitoria. (Stands in Ihrem Lieblingsmedium?) Extremsituationen, Extremreaktionen. Deutschstämmige Maria Nacort – eine couragierte Menschenrechtsaktivistin appelliert an Amnesty International und UNO. „Nicht wegschauen, nicht verdrängen!“ 60 Jahre UNO-Menschenrechtsdeklaration.

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Deutschstämmige Menschenrechtsaktivistin mit dem Foto des erschossenen Sohnes – natürlich keinerlei Interesse mitteleuropäischer Politschauspieler an den Zuständen in Espirito Santo…

“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750

Wie Barack Obama den Tropenstaat Brasilien bewertet: “Brasilien ist eine beispielhafte Demokratie. Dieses Land ist nicht länger das Land der Zukunft – die Menschen in Brasilien sollten wissen, daß die Zukunft gekommen ist, sie ist hier, jetzt”.

Lula und die Systemkritiker in Vitoria:

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/18/brasilianische-systemkritiker-protestieren-in-vitoriaes-gegen-gefangnishorror-unter-lula-politisch-verantwortlicher-gouverneur-angeklagt-paulo-hartung-morder/

Folter in Lateinamerikas größter Demokratie:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/

Die Rio-Äußerung 2010 von Bundesaußenminister Guido Westerwelle(FDP), die wegen der grauenhaften Menschenrechtslage in Brasilien besonders aufhorchen ließ:”Erneut lobte Westerwelle in seiner Rede Brasilien als wichtigen “strategischen Partner” Deutschlands. Die Interessen reichten weit über Wirtschaftsinteressen hinaus. “Wir wissen, dass wir im Geiste sehr eng verbunden sind.” (Tagesspiegel) Außenminister Westerwelle traf diese Bewertung vor dem Hintergrund sehr genauer Kenntnis der gravierenden, von Staat und Regierung begangenen Menschenrechtsverletzungen in Brasilien. Dies läßt wichtige Rückschlüsse auf aktuelle Politikziele in Deutschland zu. 

Todesschwadronen:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/nach-wie-vor-hemmungslose-aktionen-der-todesschwadronen-institutionalisierte-barbarei-lulas-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-raumt-gegen-ende-der-zweiten-amtszeit-erneut-fortbestehen-der-b/

Joachim Gauck in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/

Lage 2014:  http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/29/brasiliens-gefangnishorror-2014-nationaler-anwaltsverband-will-eingreifen-des-uno-menschenrechtsrates/

Auf dem Menschenrechtstribunal in der Rechtsfakultät von Sao Paulo hat die deutschstämmige Maria das Gracas Nascimento Nacort, Präsidentin der „Vereinigung von Müttern und Familienangehörigen von Gewaltopfern im Teilstaat Espirito Santo an Amnesty International, die interamerikanische Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten sowie an die UNO appelliert, endlich wegen der schweren Menschenrechtsverletzungen im brasilianischen Teilstaat Espirito Santo aktiv zu werden. Wie  Nacort gegenüber dieser Website erklärte,  tötet die Polizei des Teilstaats straflos immer wieder Unschuldige, ist die Lage in den Gefängnissen unbeschreiblich grausam. Die Extremsituationen provozieren Extremreaktionen: Im März 2008 führte eine Demonstration der Vereinigung im Zentrum  der Espirito-Santo-Hauptstadt Vitoria einen zerstückelten Häftling mit, um auf die Zustände im lokalen Gefängnis „Casa de Custodia de Viana“ aufmerksam zu machen, wo gerade vier Insassen bei einer Rebellion sadistisch ermordet worden waren. „Unsere Absicht war, der Bevölkerung zu zeigen, daß niemand nirgendwo in Sicherheit ist, nicht einmal im Gefängnis.“ Ihr Sohn war vor über neun Jahren mutmaßlich von vier Polizisten mit 22 Schüssen getötet worden – bis heute kämpft sie vergeblich für einen Gerichtsprozeß gegen die Täter. Falls die Presse über Protestaktionen der Vereinigung berichtet, sorge der Gouverneur dafür, daß nichts davon außerhalb von Espirito Santo bekannt bzw. veröffentlicht werde. „Mir ist klar, daß man mich töten will – die Polizei will meinen Kopf. Aber ich lasse mich nicht einschüchtern. Sie wollen, daß ich Espirito Santo verlasse, doch so feige bin ich nicht. Wenn sie mich ermorden, weiß ich, daß ich auf der Erde meine Pflicht erfüllt habe. In Espirito Santo hat nur Gott mit uns Erbarmen, Mitleid. Alle Mütter Brasiliens in gleicher oder ähnlicher Lage dürfen nicht schweigen, sollten keine Angst haben, für Gerechtigkeit kämpfen.“

Nacort, die auf dem Menschenrechtstribunal von Sao Paulo als Zeugin auftrat, löste mit ihren Schilderungen unter den mehreren hundert Teilnehmern Entsetzen, Erschütterung und Empörung aus.

Nacort ist Mitglied des Rates für Menschenrechte in Espirito Santo sowie des Frauenrates von Vitoria.

Der Teilstaat Espirito Santo ist wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen berüchtigt – indessen dringt davon in der Tat nur selten etwas in die überregionalen Medien Brasiliens.

Auf dem Menschenrechtstribunal fehlten natürlich wie üblich Kamerateams großer mitteleuropäischer TV-Anstalten, Reporter von Leitmedien.

CONECTA-Foto-Dokument, anklicken: http://www.estadao.com.br/especiais/2009/11/crimesnobrasil_if_es.pdf

Mordrate in Espirito Santo zehnfach höher als der Weltdurchschnitt: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/09/15/brasilianische-stadte-mit-totungsraten-wie-im-irak-meldet-landespresse-brasilien-mit-fast-zehn-prozent-der-morde-weltweit/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/06/menschenrechtstribunal-in-sao-paulo-verurteilt-brasilianischen-staat-wegen-folter-gefangnis-horror-kriminalisierung-von-armen-und-sozialbewegungen-sowie-wegen-bruchs-internationaler-menschenrechtsab/

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Wegschauen, verdrängen?

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http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/29/osterreichischer-pfarrer-und-gefangenenseelsorger-gunther-zgubic-in-brasilien-weiter-folter-in-allen-varianten-eine-deutsche-frau-wurde-unglaublich-mit-elektroschocks-kaputtgemacht-psychisch-ner/

http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/01-Laender/Brasilien.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/10/02/haftlings-massaker-von-carandiru-in-sao-paulo-nach-16-jahren-weiter-ungesuhnt-mindestens-111-ermordete/#more-939

Scheiterhaufenopfer in Rio de Janeiro – laut Lokalzeitung: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/16/scheiterhaufenstadt-rio-de-janeiro-der-grausame-tod-einer-48-jahrigen-frau-in-der-microondas-laut-lokalzeitung/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/16/kirchliche-menschenrechtsaktivisten-brasiliens-enttauscht-uber-angela-merkel-keine-offentliche-stellungnahme-zu-folter-und-todesschwadronen-terror-und-gewalt-gegen-umwelt-und-menschenrechtsaktivist/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/05/die-zensur-gibt-nie-auf-wohlverkleidet-getarnt-kommt-sie-immer-wieder-anzeige-der-brasilianischen-pressevereinigung-abi/

http://www.bpb.de/themen/AG8OHL,0,0,Brasiliens_Widerspr%FCche.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/05/bye-bye-brasil-weltsozialforum-erfinder-oded-grajew-aus-sao-paulo-zum-massenexodus-von-brasilianern-in-die-erste-welt/

http://www.direitos.org.br/index.php?option=com_content&task=view&id=3548&Itemid=2

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/21/ein-stadtguerillheiro-todesschwadronen-und-pistoleiros-die-alltagliche-kriminalitat-verschont-auch-die-reichsten-nicht-2001/

Brasil de Fato

Violencia e ameaças no Espirito Santo

por Michelle Amaral da Silva última modificaçáo 10/12/2008 15:09

A luta da máe Maria das Graças Nascimento para fazer justiça

A luta da máe Maria das Graças Nascimento para fazer justiça

10/12/2008


Patrícia Benvenuti
da Redaçáo

Leia mais:

Entidades responsabilizam Estado brasileiro por política de extermínio

„Graças a Deus que eu tenho voz, e náo medo, mesmo marcada para morrer“.  Assim Maria das Graças Nascimento Nacort, resume sua luta diária e as ameaças que recebe desde que seu filho, Pedro Nacort, 26 anos, foi assassinado por policiais militares a 100 metros de sua casa no centro de Vitória (ES), há quase uma década.

Na noite de 20 de junho de 1999, Nacort avisou à máe que daria uma saída rápida, apenas para comprar cigarros. De acordo com testemunhas, enquanto voltava, foi abordado por quatro PMs em uma viatura, que espancaram e executaram o jovem com 22 tiros.

Maria das Graças conta que, de sua janela do sexto andar, enquanto esperava o filho, percebeu quando o carro da polícia parou em frente ao prédio. Os tiros, no entanto, se misturaram aos fogos em virtude de um jogo entre Flamengo e Vasco da Gama. „Eu ouvindo aquele monte de tiros e achando que eram os fogos, em comemoraçáo ao jogo. Nem sequer passava pela minha mente que era o meu filho que estava sendo executado“, relata.

Quinze minutos depois do assassinato, um policial ordenou, pelo interfone, que Maria das Graças descesse. Quando chegou em frente ao prédio, o policial informou que seu filho havia tido um „probleminha“ e que ela deveria liberar o corpo.

Os policiais admitiram que Nacort náo portava armas nem drogas, mas jamais esclareceram que „probleminha“ teria levado à sua morte. „Eles náo falam porque mataram meu filho. Até hoje eu me pergunto porque eu náo tenho essa resposta“.

Nacort trabalhava como guardador de carros em frente ao prédio onde morava e náo tinha antecedentes criminais. Ele foi executado com vários tiros na cabeça e nas costas, além de um tiro na máo, que induz a uma tentativa de defesa.

Alguns jovens que testemunharam o crime passaram a ser perseguidos pela polícia; dois deles teriam sido forçados, inclusive, a assumir a morte de Nacort. Por se recusarem, teriam sido detidos, torturados e assassinados dentro do próprio presídio. Uma das testemunhas, a única sobrevivente, foi retirada de Vitória com a ajuda da Associaçáo de Máes e Familiares de Vítimas da Violência (Amafavv/ES), da qual Maria das Graças é presidente.

Um inquérito foi instaurado para apurar a morte de Nacort mas, até hoje, náo foi concluído. O processo chegou a ser queimado no Fórum de Vitória, junto com documentos relativos a outros casos de violência policial. Maria das Graças conseguiu refazer o processo e, desde entáo, espera a puniçáo dos policiais.

„Há nove anos e seis meses eu estou aguardando um júri popular, e os assassinos do meu filho foram promovidos em cima do sangue do meu filho, saíram de uma polícia comum e foram para uma polícia especial, a GAO [Grupo de Apoio Operacional], com salário bem maior. E isso está me deixando muito revoltada“, lamenta.

Maria da Graça também revela que suas denúncias resultaram em uma série de ameaças por parte dos policiais. „Eles vinham por trás e diziam ‚náo olha para trás‘. Eu sabia que era a polícia, porque eles colocavam o pé na frente e eu via que era a bota. E eles diziam ‚você tem três opções, ou se cala, ou sai do Estado ou enchemos sua cara de tiros‘. Mas eu náo vou me calar“.

A luta náo apenas de Maria das Graças, mas das duas mil mulheres cadastradas na Associaçáo de Máes e Familiares de Vítimas da Violência, é denunciar a situaçáo de violência no Espírito Santo, especialmente contra pobres e negros, a maioria com idades entre 13 e 30 anos.

As máes também exigem o fim da impunidade contra crimes cometidos por agentes do Estado. „Nós náo agüentamos mais, a pessoa mata, é condenada em um juri popular e sai daí de máos abanando se é policial, para aguardar recurso. Quando essas pessoas váo ser punidas?“

A expectativa é de que, em março, seja definida a data do júri popular que julgará os quatro policiais militares acusados de matar Nacort.

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Dieser Beitrag wurde am Samstag, 06. Dezember 2008 um 22:34 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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