Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Die weltgrößte Gay-und Lesben-Parade in Sao Paulo. Mai 2008. Morde an Schwulen. Transvestiten im Rio-Karneval. Fotos der Gay-Parade 2010. Luiz Mott. Brasiliens soziokulturelle Besonderheiten, Landesnormalität und (häufig) verstörter Blick aus Europa.

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/17/brasiliens-homosexuellen-aktivist-und-schriftsteller-joao-silverio-trevisandie-menge-an-verheirateten-mannern-die-in-brasilien-ihre-homosexualitat-heimlich-ausleben-ist-skandalos-

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und-erschreckend/

Schwulen-Morde 2009: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/14/198-homosexuelle-2009-in-brasilien-ermordet-meldet-grupo-gay-da-bahia-laut-radioagencia-np-alarmierende-statistik-hohe-dunkelziffer-laut-marcelo-cerqueira-klage-bei-uno-und-oea-geplant/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/04/16/morde-an-schwulen-in-brasilien-starker-anstieg-jahresbericht-von-grupo-gay-da-bahia-brasilien-ist-schwulenfeindlichstes-land-der-welt-regelmasig-morde-an-homosexuellen-aus-europa/

Luiz Mott 2011: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/10/mehr-morde-an-homosexuellen-in-brasilien-eine-grauenhafte-fuhrungsrolle-laut-uni-anthropologe-luiz-mott-angesehenster-schwulenaktivist-des-tropenlandes-lula-erfullte-verfassungspflichten-nic/

Gay-Parade 2010 in Sao Paulo – Fotoserie: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/06/gay-parade-2010-in-sao-paulo-die-groste-der-welt-hobby-fotoserie-der-hobby-website/

Transvestiten: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/29/transvestiten-in-brasilien-eine-neue-aufklarungskampagne-des-gesundheitsministeriums-sou-travesti-tenho-direito-de-ser-quem-eu-sou/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/14/schwule-und-lesben-heilen-auf-staatskosten-gesetzesinitiative-von-edino-fonseca-rio-abgeordneter-und-pastor-der-assembleia-de-deus-von-marina-silva-homosexuelle-zu-heteros-konvertieren/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/24/gay-parade-2008-in-sao-paulo-lesben-und-bisexuellen-demo-zum-auftakt/#more-567

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/04/19/schwulenfeindlichkeit-mordet-motto-der-weltgrosten-schwulenparade-am-25mai-in-sao-paulo/#more-367

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Viele brasilianische Frauen ließen sich mit diesem Mann fotografieren, der zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Gay-Parade Sao Paulos zählt, indessen in den üblichen realitätsfremden Fotostrecken politisch korrekter Medien nicht vorkommt.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/25/schwule-und-transvestiten-neues-regierungsprogramm-zur-aids-pravention-grose-zustimmung-bei-der-zielgruppe/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/26/sao-paulos-homosexuellenkirche-igreja-para-todos-aktiv-in-der-weltgrosten-gayparade/#more-576

Gay-Parade 2008 in Sao Paulo “ jedes Jahr kreativer, witziger, bunter und frivoler. Gay-Selbstkritik.

Zur ersten Gay-Parade Sao Paulos vor zwölf Jahren wurden gerade einmal 2000 Schwule und Bisexuelle gezählt –  2007 war es bereits die größte Gay-, Lesben-und Bisexuellen-Parade der Welt, mit dreieinhalb Millionen Teilnehmern, 2008 wieder etwa ebensoviele. Das Motto in diesem Jahr: Homophobie tötet –  denn nach wie vor werden in keinem anderen Land so viele Schwule ermordet wie in Brasilien –  Tendenz steigend, in diesem Jahr bereits über fünfzig, mit hoher Dunkelziffer. Aggressive Homo-Hasser-Websites nehmen ebenso rasch zu wie neonazistische und antisemitische.

Strahlend blauer Himmel, Millionen in Feierlaune mitten auf Lateinamerikas Wallstreet, der Avenida Paulista. Vor Banken und Geschäftshäusern trommelt Sao Paulos erste Homosexuellen-Sambaschule zum Auftakt. ”Wir hatten die Idee, mit so einer Schwulen-Sambaschule Brasiliens ganz besondere kulturelle Identität zu betonen”, sagt Trommler-Präsident Eduardo Correa, im Zivilberuf Werbefachmann. „Aber wir machen auch Aktionen für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Menschen verschiedenster sexueller Orientierungen, Rassen und gesellschaftlicher Schichten, wir machen Sozialarbeit. Wir sind bestimmt die Sambaschule mit der größten Ausdrucksfreiheit!”

Auf der Gay-Parade dominiert indessen elektronische Musik, wummert von den 22 gigantischen Lautsprecherwagen, jeder umzingelt von tausenden Tänzern. Am Rande des Umzugs von 2007 war ein Schwuler aus Frankreich von einem Homosexuellen-Hasser ermordet worden.Viele sich küssende Männer –  und viele sich küssende Frauen “ Brasiliens Lesben prägen ebenfalls die Parade. Anwältin Michelle Coutinho ist eine Führerin der nationalen Lesbenbewegung: ”Der Haß auf Schwule, auf Lesben rührt besonders vom eingewurzelten brasilianischen Machismus her, doch es gibt auch viel religiöse Motivation, aus Segmenten bestimmter Kirchen. Doch Machismus existiert auch in der Homosexuellenbewegung –  auch dort müssen wir ihn bekämpfen, weil man uns isolieren, unsichtbar halten, an den Rand drücken will.Um das zu durchbrechen, haben wir am Vortag der Parade extra einen Protestmarsch organisiert. In Wahrheit sind wir ja Teil der feministischen Bewegung, haben mit dieser viel mehr gemeinsam.”Auf der Gay-Parade von Sao Paulo sieht man fast nur junge Leute –  wo sind die älteren Schwulen und Lesben? Ricardo Rocha Gueiras, über 50, vertritt deren Rechte, übt Gay-Selbstkritik. ”So wie die ganze Gesellschaft, pflegen auch die Homosexuellen einen regelrechten Jugendkult, als ob es verboten wäre, zu altern. Jung, stark und muskulös, durchtrainiert, braungebrannt –  das ist ein Leitbild –  doch mit Vorurteilen gegen uns Ältere stellt sich die Schwulenbewegung selber gefährliche Fallen. Schließlich haben die Alten auch eine Sexualität. Wenn ein älterer Gay einen jüngeren Freund hat, wird er scheel angesehen –  und der jüngere als Ausnutzer. Dabei ist es eine Frage der Liebe, die keine Altersunterschiede kennt. Der jüngere Gay  hat oft keine Courage, den älteren seinen jungen Freunden vorzustellen –  da wird es eine versteckte Beziehung. In den Schwulenbars will man nur Jüngere, keine Älteren, das ist doch furchtbar. Wenn wir zusammen in einer Straße gehen, wo es viele solcher Bars gibt, selbst im Schwulenghetto, in der Rua Vieira de Carvalho, geben die Bar-Promoter den älteren Gays keine Flyer, keine Einladungen, nur den jüngeren.  Ich habe bei den Paradeveranstaltern nicht durchbekommen, mit einer Gruppe älterer Homosexueller aufzutreten. Das Tragische ist: Wegen solcher Vorurteile müssen viele von uns im Alter ihr Schwulsein wieder verstecken. Da hat man so viele Jahre gekämpft, um sich als Gay zu sehen, als Gay zu leben –  und dann als älterer Mensch sowas! Das ist doch der Horror! Viele gehen wieder in ihre Familien zurück, die keinerlei schwules Verhalten dulden. Und in Brasilien wird der alte Mensch ohnehin schon sehr stark diskriminiert. In Holland gibt es Altenheime für Schwule, hier nicht.”

Gueiras kennt die Kritik des auch in Europa durch Romane bekannten bekannten Schriftstellers und Thomas-Mann-Experten Silverio Trevisan aus Sao Paulo, der Schwulenaktivist ist. „Unsere Gesellschaft ist scheinheilig und lügnerisch. Viele Schwule kämpfen nur für das Recht, Gymnastik-Akademien und Nachtbars zu frequentieren, kontinuierlich Sex zu machen. Soll das schon alles sein? So entstehen Feier-Ghettos und man ist dazu verurteilt, schnelle Resultate zu suchen. Wie sich die Leute in der Gay-Szene kennenlernen, ist doch wie im Fleischerladen –  man sucht jemanden nicht etwa aus, weil er intelligent, interessant und sensibel ist, sondern nur, weil man ihn köstlich, appetitlich findet.”

Trevisan spricht von einem Narzissmus, der schlichtweg „zum Kotzen” sei:”Alles natürliche Konsequenz der kapitalistischen Gesellschaft –  Wert hat nur die Erscheinung.”Die Parade dient auch der Aids-Prävention –  denn allein in Sao Paulo sind über die Hälfte der Neuinfizierten Schwule und Bisexuelle. Laut brasilianischem Gesundheitsministerium ist unter Homosexuellen zwischen 15 und 49 Jahren die Aidsrate elfmal höher als im Rest der Bevölkerung, gibt es derzeit unter heranwachsenden Brasilianern zwischen 13 und 19 Jahren eine signifikante Zunahme von Ansteckungen. Etwa 600000 Brasilianer sind infiziert, doch nur rund 180000 in Behandlung. In Sao Paulo ist die Gayparade inzwischen nach dem Formel-Eins-Rennen von Interlagos die zweite touristismuswirtschaftlich einträglichste Großveranstaltung der Stadt. Gemessen an der Zahl der Touristen, wird sie nur von der „Virada Cultural”, dem weltweit einmaligen Gratis-Kulturspektakel, übertroffen. Dieses Jahr kamen zur Gay-Parade rund 16400 ausländische Touristen, 20 Prozent mehr als 2007.  par7.jpg

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http://das-blaettchen.de/2011/06/brasiliens-kreuz-mit-dem-sex-5182.html

par9.jpgEduardo Correal, Präsident von Brasiliens erster Gay-Sambaschule

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/28/brasiliens-abgebrochene-schul-aufklarungskampagne-uber-schwule-lesben-transvestiten-wir-machen-keine-propaganda-fur-sexuelle-optionen-laut-staatsprasidentin-dilma-rousseff-morde-an-homosexu/

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Milton Cunha, homosexueller Kolumnist und TV-Moderator in Rio de Janeiro, zitiert Menschenrechtsinformationen im Fernsehen Kanadas:“Se voce se sente discriminado no seu pais por ser gay, nos acolheremos. Conte sua historia e peca seu asilo, que o Canadá o receberá de bracos abertos.“

Zahlreiche brasilianische Schwule erhielten bereits politisches Asyl in Kanada, den USA und Australien.

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/14/schwule-und-lesben-heilen-auf-staatskosten-gesetzesinitiative-von-edino-fonseca-rio-abgeordneter-und-pastor-der-assembleia-de-deus-von-marina-silva-homosexuelle-zu-heteros-konvertieren/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/23/morde-an-homosexuellen-in-brasilien-die-zahlen-sind-alarmierend-frei-betto-brasiliens-wichtigster-befreiungstheologe-in-einer-analyse-die-schwulen-und-die-bibel/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/07/brasiliens-schwule-und-heterosexuelle-nach-tag-des-schwulen-stolzesdia-do-orgulho-gay-nun-auch-tag-des-hetero-stolzesdia-do-orgulho-hetero-in-sao-paulo/

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Transvestit im Rio-Karneval.

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http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/02/cesar-benjamin-begrundet-erneut-text-uber-lulasexuelles-verhalten-in-gefangenenzelle-zur-diktaturzeit-das-motiv-ist-der-lula-spielfilm-warnung-vor-banalisierung-des-personenkults-um-lula/

Der letzte Schrei: Brasiliens Sektenkirchen „konvertieren“ Homosexuelle zu Heteros/Strich-Transvestiten werden Pastoren/ harte Expertenkritik

Die katholische Kirche des Tropenlandes akzeptiert Homosexuelle – die Sekten wollen sie „umdrehen“, von ihrer Sünde „befreien, reinigen“, wie die täglich intensivere Propaganda betont- und sich wieder einmal an USA-Vorbildern orientiert. Fast täglich werden in den Sektenmedien „Ex-Gays“ präsentiert. Beispiel Pedro Santana: Jahrelang stand er als Strich-Transvestit auf dem Uni-Campus von Sao Paulo – aufreizend zurechtgemacht, täschchenschwenkend, mit Silikonbusen, war als „Sandra Le Baron“ stadtbekannt. An Kunden fehlte es nicht – gemäß dem renommierten Sexualwissenschaftler Marcos Ribeiro ist der brasilianische Mann „eminent bisexuell“, anders als in Europa ist homosexueller Verkehr zumeist die allererste geschlechtliche Erfahrung der heranwachsenden Jugendlichen. Heute predigt  Pedro Santana, 32, in der Kirche „Wunder Jesu“ mitten in der trubeligen City Sao Paulos, ist verheiratet, hat drei Kinder, nennt sich „geheilt“, verurteilt Homosexualismo als „Dämonenwerk“.Andere aus dem Heer der Strich-Transvestiten, die sich inzwischen auch in Rom, Paris, Madrid und deutschen Städten feilbieten, wurden ebenfalls Pastoren jener Sektenkirchen, zu deren Repertoire Wunderheilungen, Teufelsaustreibung und Messen in Hardrock-Lautstärke bis einhundert Dezibel gehören – zum Leidwesen von Anwohnern und Kranken. Fast in jeder Ausgabe stellt das auflagenstarke Zentralorgan „Folha Universal“ „konvertierte“ Gays vor, ruft  Brasiliens boomende Schwulenszene auf, deren Beispiel zu folgen. Keine Homo-Demo an der Copacabana ohne Sektenkirchler, die Flugblätter mit „Therapie“-Adressen verteilen. Carlos Bertilac, Leiter eines kleinen Instituts in Rio, wehrt sich gegen den Vorwurf, Schwule als anormal zu diskriminieren:“Wir behandeln Homosexualität nicht als Krankheit, sondern bieten lediglich jenen Hilfe an, die ihr Leben ändern wollen.“ Verfahren wird ähnlich wie bei den „Anonymen Alkoholikern“. In der ersten, nach dem biblischen Jonas benannten Phase wird absolute Abstinenz empfohlen, sollen die Teilnehmer von ihren Sex-Obsessionen lassen. In der darauffolgenden Josue-Phase wird nach Verletzungen und Traumas gesucht, die, wie es heißt, homosexuelles Verhalten auslösten. In der Josefsphase schließlich geht es um die „totale Wiederentdeckung“, die Rückkehr zum heterosexuellen Lebensstil. Schwulsein sei angelernt, meint Bertilac – genauso könne man also Hetero-Verhalten einüben.

-US-Sektenkirchen beeinflussen –

Aufwind bekommen die Konvertierer durch ähnliche Bewegungen in den USA, vor allem die sich weltweit ausbreitende Organisation „Exodus“. Im Juni veranstaltete sie in der brasilianischen Stadt Vicosa für „Experten“ nichtkatholischer Kirchen und Religionsgemeinschaften, darunter Baptisten und Presbyterianer , die dritte Konferenz zum Thema, diskutierte „Methoden“, stellte „Geheilte“ vor.

Absehbar ist, daß derlei Aktivitäten tiefverwurzelte Vorurteile gegen Schwule noch verstärken werden – zur widersprüchlichen Realität des größten katholischen Landes der Erde gehört, daß man Gays serienweise ermordet, Länder wie die USA, Kanada und Australien wegen derartiger Verfolgung politisches Asyl gewährten. Amnesty International widmet den Gewaltakten gegen Homosexuelle und Transvestiten regelmäßig Dossiers. Jedes Jahr werden auch Europäer, darunter Deutsche ermordet, Todesschwadronen haben sich auf Schwule spezialisiert.

Die brasilianischen Sektenkirchen sind im Unterschied zu Katholiken und Protestanten extrem konservativ ausgerichtet, verfügen über eine starke Kongreßfraktion.

Angesehene Therapeuten des Tropenlandes kritisieren die Sekten-„Therapien“ vehement. Der Versuch, sexuelle Orientierungen zu ändern, sei absurd und nutzlos –  heterosexuelles Verhalten werde offensichtlich durch Repression und Gruppendruck erzwungen.

Brasilien, siebtgrößte Wirtschaftsnation, flog aus Ländergruppe(low- and middle-income countries), die Aids-Infizierte am besten betreut, laut Landesmedien. “Nur zwischen 60% und 79% der HIV-Patienten werden behandelt.” Öffentliche Gesundheit unter Lula-Rousseff. Sinkende Gesundheitsausgaben. Aids in Lateinamerikas größter Demokratie – offizielle Versionen und Realität. **

Unter Bezug auf ein neues Dokument  der UNO-Organisation Unaids hieß es, elf Länder, darunter Chile, Cuba und Namibia, verteilten an mindestens 80 Prozent der Infizierten entsprechende Aids-Medikamente. Brasilien folge nunmehr erst in der nächsten Länderkategorie. Laut Schätzungen wüßten bis zu 300000 Brasilianer nichts von ihrer Aids-Infektion.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/30/brasiliens-probleme-beim-bekampfen-der-aids-epidemie-aus-expertensicht/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/29/brasilien-und-aids-2010-laut-offiziellen-angaben-rund-12000-aids-tote-daten-regierungsunabhangiger-institutionen-uber-tatsachliche-zahl-noch-nicht-vorhanden-analsex-gefahrlicher-risikosex-in/

“Erfolge im Kampf gegen Aids”.

http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/nachrichten/msgf/brasilien:_erfolge_im_kampf_gegen_aids.html

“Der Aids-Musterschüler”.

http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/hintergrund/msgf/brasilien%3A_der_aids-musterschueler.html

http://www.aerztekammer-hamburg.de/funktionen/aebonline/pdfs/1189066547.pdf

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Slum in Sao Paulo, November 2011. Gemäß europäischen Sichtweisen hatte Lateinamerikas größte Demokratie Brasilien die Finanz-und Wirtschaftskrise von 2008/2009 recht gut überstanden.

Die Aidslage in Brasilien aus Sicht der Franziskaner vor Ort – wird die Zahl der Aidstoten korrekt registriert?  Warum Brasilien aus der Ländergruppe flog…

“Proportion of eligible population receiving antiretroviral therapy in low- and middle-income countries at the end of 2010?(UNAIDS)

60%—79%ArgentinaBrazilCosta RicaDominican RepEcuadorEthiopiaGeorgiaKenyaMexicoParaguayRomaniaSwazilandThailandUruguay Zambia >80% Botswana Cambodia Chile Comoros Croatia Cuba Guyana Namibia Nicaragua Rwanda Slovakia

 

Brasiliens hochgelobte Aids-Politik: Öffentliche Proteste landesweit gegen das Fehlen von mindestens vier Medikamenten des Aids-Cocktails, laut nationalen Medien. “Für die Infizierten ist es das Todesurteil, die sterben dann eben weg.” Indianer und Aids. **(2010)

Wie es heißt, fehlen die Medikamente Abacavir, Lamivudina, Nevirapina, Zidovudina, Efavirenz. “Das ist die Zerstörung eines als beispielhaft bezeichneten Programms”, sagte William Amaral, Leiter eines Forums von Aids-NGO in Rio de Janeiro gegenüber der Presse. ” Aids-Medikamente fehlten keineswegs zum erstenmal. Angesichts der zunehmend heftigeren Kritik in Brasilien an der nationalen Aids-Bekämpfung nimmt in Mitteleuropa das Lob an Brasilias Aids-Politik weiter zu.

Katholische Aids-Expertin im Website-Interview in Manaus: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/29/fehlende-aidsmedikamente-in-brasilien-fehlende-arzte-fur-aidskranke-fur-die-infizierten-ist-es-das-todesurteil-die-sterben-dann-eben-weg-kritik-von-experten-und-kirche/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/10/03/fehlende-aids-medikamente-in-brasilien-aids-ngo-beklagen-seit-jahren-mangelhafte-medizinische-versorgung-von-infizierten/

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José Francisco in Sao Paulo beim Website-Interview.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/22/der-papst-und-die-kondome-fortdauernde-desinformation-uber-katholische-praxis-bei-aids-pravention-kirchliche-kondomverteilung-seit-16-jahren-in-brasilien-dem-grosten-katholischen-land-unterstellt/

Franziskaner José Francisco – Hintergrund:

Aids-Tod und fehlende Aids-Medikamente in Brasilien: Franziskaner und Aids-NGO beklagen seit Jahren mangelhafte medizinische Versorgung von Infizierten. ”Wahrheit über Aids-Epidemie wird versteckt”.

In europäischen Medien wird seit Jahren das staatliche brasilianische Aids-Programm als vorbildlich hingestellt und zudem behauptet, die Gratis-Versorgung  Aids-Infizierter mit dem Medikamenten-Cocktail sei garantiert. Wie der für die Sozialprojekte der Franziskaner Sao Paulos verantwortliche Ordensbruder José Francisco dos Santos gegenüber dieser Website erklärte, trifft dies nur teilweise zu, sterben deshalb Aids-Patienten, die den Medikamenten-Cocktail unbedingt ganz regelmäßig einnehmen müssen.

Laut Frei Santos war die Medikamentenversorgung der Aidspatienten 2007 im reichsten brasilianischen Teilstaat Sao Paulo so schlecht, daß über einen Monat der Medikamenten-Cocktail schlichtweg nicht ausgeteilt wurde. Die Franziskaner und Aids-NGO seien daraufhin Ende 2007 gegen die Regierung vor Gericht gezogen, um die Einhaltung des entsprechenden Gesundheitsgesetzes zu erreichen. Die brasilianischen Aids-Statistiken seien sehr ungenau, die wahre Datenlage werde versteckt. Es existiere verständlicherweise kein politisches Interesse, die Wahrheit über die Aids-Situation offenzulegen. Die behauptete Qualität der Aidspatienten-Versorgung existiere nicht. Aids betreffe in Brasilien heute vor allem die Armen. Wenn indessen jemand an einer Krankheit sterbe, die er sich durch die Immunschwäche zugezogen habe, werde Aids auf dem Totenschein nicht als Todesursache benannt, sei nur zu oft  gar nicht bekannt, daß er Aids-infiziert gewesen sei.

Bereits 2006 hatte das auf Aidspatienten spezialisierte Hospital ”Gaffrée e Guinle” in Rio de Janeiro gegenüber der Presse beklagt, daß wegen fehlender Medikamente Aids-Kranke sterben. Es fehlten sogar nötige Antibiotika.

Presse-Zitat von 2008 über fehlende Aids-Medikamente, was bei Betroffenen zu schweren Konsequenzen und sogar zum Tode führen könne: Segundo a direçáo do órgáo, oito remédios para doenças infecciosas e anti-retrovirais que integram o coquetel antiaids estáo em falta. ”Pelo menos metade desses medicamentos sáo de uso contínuo, o que significa que a interrupçáo do uso, segundo especialistas, pode provocar graves conseqüências à saúde e até levar à morte, afirma Caetano. Já nas unidades básicas de saúde do município outros cinco remédios também estáo em falta, alguns desde março.

Indianer und Aids, Manaus, 2009:

Gerade ist eine Patientin des Pastoralzentrums gestorben –  eine Indianerin. Über eine halbe Million Indios gibt es in Brasilien “ etwa die Hälfte lebt bereits in Großstädten wie Manaus am Rio Negro –  fast durchweg in Slums. Die brasilianischen Aidsexperten nennen die Präventionsarbeit bei Indiostämmen besonders schwierig. Kondome würden aus soziokulturellen Gründen, vor allem der Mannesehre, gewöhnlich abgelehnt. Krankheiten wie Aids und Tuberkulose schreibe man dem Wirken böser Geister aus der übernatürlichen Welt zu, hoffe auf Heilung durch den Schamanen. Zudem existiere das Problem der Promiskuität, der häuslichen, der sexuellen Gewalt auch unter den Indios, könne sich eine Indianerfrau schwerlich gegen einen Mann durchsetzen, der kein Kondom wolle. Indianerinnen arbeiteten als Prostituierte. Indianer und Indianerinnen, die zu evangelikalen Sekten übertreten, sagen: ”Wegen meiner Religion kriege ich kein Aids, sind weder Aidstests noch Kondome nötig. Jesus heilt – Halleluja!”

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/23/yanomami-runddorf-demini-video-anklicken-amazonas-musiktheater-munchner-biennale-2010/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/05/die-aids-epidemie-in-brasilien-ist-nicht-unter-kontrolle-analia-maria-de-paula-leiterin-der-bischoflichen-aids-pastoral-in-nordbrasilien-gesichter-brasiliens/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/19/aids-und-die-praventive-funktion-von-kondomen-in-brasilien-die-halluzinierenden-nachte-der-kamikazeas-alucinantes-noites-dos-camicases-nachrichtenmagazin-veja-sexualpraktiken-bisexual/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/10/22/viele-aids-infizierte-brasilien-stecken-aus-rache-und-wutgefuhlen-heraus-sowie-aus-bosartigkeit-ganz-bewust-andere-menschen-mit-dem-hiv-virus-an-patienten-des-franziskaner-aids-projekts-in-sao-pa/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/19/355-brasilianer-haben-aids-ohne-es-zu-wissen-laut-offizieller-regierungsschatzunggewohnlich-viel-zu-niedrig/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/09/analsex-haufig-erste-sexuelle-erfahrung-von-mannlichen-jugendlichen-in-brasilien-troca-troca-brasil-ato-sexual-em-que-parceiros-masculinos-se-alternam-na-penetracao-anal/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/05/brasilien-auf-uno-index-fur-menschliche-entwicklung-jetzt-platz-75-hinter-argentinien-chile-und-kuba/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/Laut Landesmedien durchläuft Brasiliens Gesundheitswesen eine “gravierende Krise”, wurden in den letzten zehn Jahren 45,9 Milliarden Real, die für das Gesundheitswesen bestimmt waren, in Wirklichkeit garnicht investiert.  Brasiliens privates Gesundheitswesen für die Bessergestellten habe viermal mehr Ärzte als das öffentliche Gesundheitswesen für die übergroße Mehrheit der Brasilianer.

Entsprechend groß ist das Lob für Brasiliens Sozialpolitik aus neoliberalen Ländern Mitteleuropas. 

http://www.adveniat.de/blog/?p=960

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/30/brasiliens-heranwachsende-in-extremer-armut-zahl-zunehmend-laut-neuer-unicef-studie-acht-jahre-lula-rousseff-regierung-und-resultate/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/18/brasiliens-brutale-sozialkontraste-lula-ist-nacktfolha-de-sao-paulo/

Leonardo Boff 2010 :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“ 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/03/brasiliens-soziale-ungleichheit-laut-uno-index-2011-fur-menschliche-entwicklung-nur-platz-97-betonen-landesmedien/

Lulas Krebsbehandlung:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/03/brasilien-lulas-krebsbehandlungsirio-libanes-fur-allefolha-de-sao-paulo-zur-therapie-im-teuren-elite-krankenhaus-sao-paulos/

Lula über öffentliches Gesundheitswesen SUS:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/01/campanha-lula-no-sus-youtube-anklicken-gabe-es-sus-in-den-usa-ware-das-gut-fur-die-armenlula/

Sao Paulos Favela Cachoeirinha Sao Paulo 2011 – 70000 Bewohner, nicht einmal ein Gesundheitsposten, seit Jahren auch von der katholischen Kirche gefordert.

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Der soziale Aufstieg von Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/04/lula-bekommt-500000-dollar-von-lg-fur-vortrag-in-sudkorea-laut-brasilianischen-landesmedien-uber-eine-million-dollar-damit-vier-monate-nach-ende-der-amtszeit-kassiert-laut-kalkulation-von-parte/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/30/boomland-brasilien-stahl-flaute-stagnation-bei-olforderung-industriellenkritik-an-wachstumshemmender-hochzinspolitik/

Die erfolgreiche Auslandspropaganda, Berichterstattungsvorschriften und der Soziologe Claudio Monteiro, Leiter der katholischen Aids-Pastoral in Sao Paulo 2010:  “Als Folge von Aids sterben in Brasilien jährlich weit mehr als die laut amtlicher Schätzung angegebenen rund 11000 Personen – die Dunkelziffer ist hoch”, so Monteiro im Website-Interview. “Die Feststellung und Registrierung der Todesursachen muß stark verbessert werden. Wegen fehlender Medikamente für den Aids-Cocktail sterben nach wie vor zahlreiche Menschen. Derzeit nimmt Aids besonders in Städten bis 50000 Einwohner zu.”

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/

Katholik Schlingensief: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/23/den-leuten-zu-sagen-in-was-fur-einer-verlogenen-scheise-wir-alle-leben-schlingensief-in-sao-paulo/

Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 25. Mai 2008 um 19:55 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Kultur, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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