Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Obdachlose, Straßenbewohner in Brasilien – Hintergrundtexte. Mensch und Müll – die verelendete Sklavennachfahrin von Sao Paulo/Brasilien. Mülltüten, Müllsäcke als einzige Kleidung – vergebliches Betteln um ein paar Münzen, keinerlei Zeichen von Solidarität mit dem Opfer von Rassismus, Neoliberalismus, vertiefter Wirtschaftskrise. “ „Man setzt sie mit Müll gleich. Und das Schlimme ist: Die Obdachlosen sagen selber schon, ich bin kein Mensch, ich bin Müll.” Sandra Stalinski, Missionarin auf Zeit aus Deutschland.

Freitag, 12. Februar 2016 von Klaus Hart

FrauMüll1Müllsäcke an Sao Paulos „Avenida Paulista“ der Großbanken und Shopping Center – oder ein verelendeter Mensch?

“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/01/brasiliens-obdachlose-alter-geschwachter-mann-ist-stinkende-essensreste-aus-aufgerissenen-mullsacken-an-der-rua-augusta-sao-paulo/

Lula – Brasiliens Ex-Staatschef – im Juli 2017 zu 9,5 Jahren Gefängnis verurteilt. “Lula Superstar”. “Die Brasilianer lieben ihren Präsidenten Lula da Silva, die Mächtigen der Welt reißen sich um ihn – jetzt besucht der “beliebteste Politiker der Erde” Bundeskanzlerin Merkel in Berlin.” Süddeutsche Zeitung 2010…Lula und das “betreute Denken”:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/07/12/lllll/

ObdachloserKrückeSé15

Lepraopfer.

Rund zwei Monate vorher:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/12/28/brasilien-2015-die-krise-und-die-alltagsdramen-halbnackte-obdachlose-sklavennachfahrin-nur-mit-plastetuetenresten-notduerftig-bekleidet-bettelt-auf-stadt-avenida-von-sao-paulo-reichste-stadt-lat/

obdachloserkruckenwahltag2010.JPG

Rousseff-Amtsenthebung 2016:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/09/02/brasilien-2016-amtsenthebung-von-staatspraesidentin-dilma-rousseff-und-fortdauernde-manipulative-berichterstattung-des-europaeischen-mainstreams-ueber-die-situation-im-us-hinterhof-brasilien-rechts/

Wie Barack Obama den Tropenstaat Brasilien bewertet: “Brasilien ist eine beispielhafte Demokratie. Dieses Land ist nicht länger das Land der Zukunft – die Menschen in Brasilien sollten wissen, daß die Zukunft gekommen ist, sie ist hier, jetzt”.

FrauMüll2

 

Brasilien – US-Hinterhof, strategischer Partner der Merkel-Gabriel-Regierung…

Nicht ungewöhnlich, wenn einem in Amazonasstädten wie Manaus nachts in der Hafenregion eine völlig nackte, verelendete Frau auf der Straße begegnet. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2016/02/12/brasiliens-aktuelle-epidemien-2016-starke-zunahme-bei-denguefieber-faellen-laut-offiziellen-angaben/

FrauMüll15

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/22/brasilien-die-barbarischen-regeln-des-organisierten-verbrechens-von-sao-paulo-hat-ein-drogensuchtiger-der-slums-drogen-schulden-bei-den-dealern-werden-ihm-sofort-die-schulden-erlassen-wenn-er-e/

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Sklavenarbeit in Brasilien unter Lula-Rousseff: Billabong, Brooksfield, Cobra d´Agua, Ecko, Gregory, Tyrol, Zara – diese Marken von Arbeitsministerium für Sklavenarbeit verantwortlich gemacht, laut Landesmedien. Demokratie mit Sklavenarbeit.

Montag, 22. August 2011 von Klaus Hart

„Sklaven der Mode“(Folha de Sao Paulo)

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/21/brasiliens-sklavenarbeit-unter-lula-rousseff-erstmals-mehr-internationale-aufmerksamkeit-wegen-anzeigen-gegen-modekette-zarades-spanischen-inditex-konzerns-brasiliens-katholische-kirche-prangert/

“Brasilien gilt längst nicht mehr nur als Schwellenland, sondern hat den Sprung in die Riege der führenden Industrienationen geschafft.” Öffentlich-rechtlicher Sender Deutschlands

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Jungfrauenversteigerung – im Macholand Brasilien seit langem Mode. Idee von Business-Leuten der Ersten Welt aufgegriffen?

Dienstag, 11. Mai 2010 von Klaus Hart

Münchner Merkur: http://www.merkur-online.de/nachrichten/welt/skandal-show-erster-gegen-geld-758047.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/26/weiter-jungfrauen-versteigerungen-im-macholand-brasilien-funf-unternehmer-bei-sao-paulo-angeklagt/

Hintergrund von 2005:

Makabre Versteigerung von Jungfrauen

Sicher nur eine Frage der Zeit, bis Mitteleuropas Sexmarkt eine makabre Anregung aus Brasilien aufgreift “ die Jungfrauen-Auktionen. Laut Natalia Soares, Leiterin einer Frauenseelsorge im Nordost-Teilstaate Maranhao, werden dabei Mädchen, zwischen neun und vierzehn, auf einen Tisch gestellt “ und immer bieten bis zu fünfzig Männer umgerechnet jeweils bis zu viertausend Euro. Die Mädchen werden von gerissenen Anwerbern meist im Hinterland besorgt, den durchweg bitterarmen Eltern regelrecht abgeschwatzt, oft nur für einen Sack Bohnen oder Reis “ gegen das Versprechen einer guten Anstellung in der Stadt, einer Wohnung. Ahnt das Opfer, was ihm blüht, wird es notfalls in Privatgefängnissen gefügig gemacht, ist später wegen Morddrohungen gewöhnlich nicht bereit, gerichtsverwertbare Aussagen zu machen. Eine Jungfrau zu ersteigern, gilt als aufregend, gibt Status, man avanciert zum Tagesgespräch unter den Männern der High Society. An dem obszönen Vergnügen beteiligen sich fast durchweg nur Politiker, Großgrundbesitzer, Unternehmer, Ärzte und gutverdienende Freiberufler. Die interessierte Klientel erhält persönliche Einladungen. Der Meistbietende erwirbt das Recht auf eine einzige Nacht in einem Stundenhotel “ bereits am nächsten Tag werden die Mädchen gewöhnlich gezwungen, als Prostituierte zu arbeiten “ manche enden in den Wild-West-Goldgräbercamps Amazoniens.

„Imperatriz foi palco, por um período, de leiláo de virgens. Com a presença de autoridades, prefeitos, vereadores, e deputados.

Uma boite, pertencente ao ex-deputado estadual Freitas Filho, hoje falecido, segundo membros da antiga CPI da Pedofilia, era o palco dos Leilões.“ (Brasilianischer Medienbericht)

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/29/kinderprostitution-in-brasilien-madchen-bieten-sich-fur-achtzig-cents-an/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/18/kinderprostitution-unter-lula-durchschnittlich-alle-27-kilometer-an-fernstrasen-sexuelle-ausbeutung-laut-landesmedien-sex-fur-crack-sex-fur-80-cents-umgerechnet/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/06/sextourismus-und-kirche-in-brasilienprostituierte-sind-oft-psychisch-gestort-und-drogenabhangig/

 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/28/brasiliens-abgebrochene-schul-aufklarungskampagne-uber-schwule-lesben-transvestiten-wir-machen-keine-propaganda-fur-sexuelle-optionen-laut-staatsprasidentin-dilma-rousseff-morde-an-homosexu/

Brasilien und New York Times: „Brazil Has Arrived. But Where?“ Roger Cohen über die Feuergefechte in Rio de Janeiro und Brasiliens widersprüchliche Position. „I confess I am rubbing my eyes…The stock market booms as poverty and violence plague the slums of Rio.“ (Brandneue Einsichten?) Scheiterhaufenstadt am Zuckerhut. „Brasilianisierung“. „Folter ohne Ende“.

Montag, 02. November 2009 von Klaus Hart

http://www.scribd.com/doc/21931170/20091031-NYT#

http://select.nytimes.com/iht/2007/01/10/world/IHT-10globalist.html?_r=1

In Deutschland wurden 2008  genau 926 Morde registriert – in Brasilien werden jährlich etwa 55000 Menschen ermordet.

„Forbes“ über Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/04/the-worlds-happiest-cities-forbes-rio-de-janeiro-top-of-our-list-good-humor-good-living-carnaval/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/17/krieg-auf-dem-morro-dos-macacos-von-rio-de-janeiro-youtube-anklicken-bope-im-einsatz/

Scheiterhaufenstadt Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/16/scheiterhaufenstadt-rio-de-janeiro-der-grausame-tod-einer-48-jahrigen-frau-in-der-microondas-laut-lokalzeitung/

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Rogerio Reis – „Microwaves“:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/07/rogerio-reis-microwaves-microondas-fotoinstallation-uber-scheiterhaufen-brasiliens-vom-maison-de-la-europeenne-de-la-photographie-in-paris-angekauft/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/22/die-guerrilha-in-den-hugelslums-von-rio-terrorismusexperte-andre-luis-woloszyn-vergleich-mit-islamischen-extremisten-afghanistan-terror-attentaten-in-nahost-jungste-gefechte-sind-teil-des/

„Folter ohne Ende“: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/05/24/widerstandskampfer-brasiliens-zur-diktaturzeit-sadistisch-gefoltert-heute-im-kampf-gegen-die-fortdauernde-folter/

Brasilianisierung: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/10/brasilianisierung/

Reisewarnungen: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/09/das-menschenrecht-auf-personliche-sicherheit-unter-lula-die-deutsche-botschaft-in-brasilia-informiert/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/13/deutsche-spendenhilfe-fur-zehntgroste-wirtschaftsnation-brasilien-zuwenig-spenden-der-brasilianischen-milliardare-und-millionare/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/26/wohlhabende-verbrauchen-in-drei-tagen-wozu-arme-ein-ganzes-jahr-brauchen-brasiliens-soziale-kontraste-ipea-studie/

Brasilien: Lulas spektakuläre Erfolge in der neoliberalen Bildungspolitik – deutliche Verschlechterung des Schulsystems laut UNESCO. 25000 funktionelle Analphabeten in vierten bis sechsten Klassen Rio de Janeiros. Zunehmende Schulgewalt, Schießereien, Banditengefechte. Sonderfall japanische Minderheit. DAAD-Stipendiat Joao Ubaldo Ribeiro, Yvonne Bezerra de Mello.

Freitag, 20. März 2009 von Klaus Hart

Auf dem UNESCO-Bildungsindex von 2006 belegte Lateinamerikas größte Demokratie einen keineswegs ehrenvollen 72. Platz. Gegen Ende von Lulas zweiter Amtszeit  ist Brasilien 2009 sogar auf den 80. Platz zurückgefallen. Die Sitzenbleiberquote ist danach lediglich in den afrikanischen Staaten höher. In Portugiesisch und Mathematik sind die Schülerleistungen schlechter als 1995.

“Ich glaube, ihr seid auf einem fabelhaft guten Wege.” Helmut Schmidt(SPD) zu Lula 2009 in Hamburg…

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Ausriß. “Mit der SPD bin ich schon seit den Zeiten verbunden, als ich Gewerkschaftsführer war.” Hochrangige SPD-Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt pflegten enge Beziehungen zur nazistisch-antisemitisch orientierten brasilianischen Folterdiktatur. 

-http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/01/brasilien-2014-50-jahre-nach-dem-militarputsch-von-1964-historiker-erinnern-an-sympathie-der-folterdiktatur-fur-lula-militardiktator-golbery-uber-lula-%E2%80%9Cder-mann-der-brasiliens-linke-vern/

”Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Bereitschaft, die Kraft, die Hingabe.” Ist das Zitat von Lutz Bachmann, Björn Höcke oder von SPD-Idol Lula?

Merkel und die Brasilianisierung Deutschlands:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/18/brasilien-praesentiert-vor-merkel-ankunft-2015-sehr-anschaulich-sein-gewalt-gesellschaftsmodell-mord-und-ueberfallserien-in-rio-und-sao-paulo-feuergefechte-brennende-busse-chaos-und-panik-verschi/

DAAD-Stipendiat und Bestsellerautor Joao Ubaldo Ribeiro: http://www.swr.de/swr2/programm/extra/lateinamerika/stimmen/beitrag20.html

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Brasilien: Leonardo Boff über Schuldige der Finanzkrise, Neoliberale, Wettrüster: „Sie lieben das Leben nicht.“

Mittwoch, 03. Dezember 2008 von Klaus Hart

Adital – A busca de uma saída para a crise econômico-financeira mundial está cercada de riscos. O primeiro é que os países ricos busquem soluções que resolvam seus problemas, esquecendo do caráter interdependente de todas as economias. A inclusáo dos países emergentes pouco significou, pois suas propostas mal foram consideradas.

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Die Kirche aus der neoliberalen Falle holen“ – Frankfurter Rundschau.

Donnerstag, 06. November 2008 von Klaus Hart

Soziale Ungleichheit in Rio und Sao Paulo größer als in Nairobi, Kenia. Neuer UNO-Bericht.

Donnerstag, 23. Oktober 2008 von Klaus Hart

Die soziale Ungleichheit in den größten Städten Lateinamerikas hat das gleiche Niveau wie in 26 Städten Afrikas, melden brasilianische Medien unter Berufung auf einen neuen UNO-Bericht. Lateinamerika wird darin als Spitzenreiter der Ungleichheit bezeichnet – Brasilien und Kolumbien hätten die meisten Städte mit derartigen Kriterien.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/09/15/brasilianische-stadte-mit-totungsraten-wie-im-irak-meldet-landespresse-brasilien-mit-fast-zehn-prozent-der-morde-weltweit/#more-871

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/07/wie-tickt-eigentlich-brasiliens-mittelschicht-die-classe-media-ein-genialer-song-von-max-gonzaga-auf-youtube/#more-675

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Parabens Carla Rocha und Kollegen – noch ein Medienpreis für Artikelserie über Brasiliens Slum-Diktatur unter Lula.

Donnerstag, 23. Oktober 2008 von Klaus Hart

Die Artikelserie der Qualitätszeitung „O Globo“ aus Rio de Janeiro über die Diktatur in den brasilianischen Slums unter der Regierung Lula hat nun auch  den Hauptpreis des „Premio Imprensa Embratel 2008″ gewonnen.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/07/31/globo-serie-uber-die-diktatur-in-den-brasilianischen-slums-erhalt-transparency-international-preis/

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Die Finanzkrise und der Schweizer Soziologe Jean Ziegler. Spekulantenkassino Brasilien, von der Kirche des Landes seit Jahren angeprangert. Hintergründe von Heiner Flassbeck.

Mittwoch, 22. Oktober 2008 von Klaus Hart

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/dokumentation/1616315_Tribunal-fuer-Spekulanten.html

Herr Ziegler, gibt es auch etwas Positives an der Finanzkrise?

Ja, sicher: Die neoliberale Wahnidee ist endlich im Eimer. Die Theorie der Autoregulierung der Märkte, der staatenlosen globalen Entfesselung der Märkte als Ziel der Geschichte. Jetzt kann jeder sehen, dass das in den Abgrund führt.

Was muss jetzt geschehen?

Wer immer für die normativen Menschenrechte war, wie etwa das Recht auf Nahrung, wusste, dass es Eingriffe in den Markt geben muss. Das kann jetzt wieder geschehen. Die Welthandelsorganisation muss die Ernährungssouveränität der Länder wieder respektieren und nicht durch Total-Liberalisierung weiteres Agrar-Dumping zulassen. Auf jedem afrikanischen Markt kann man heute deutsches und französisches Gemüse zu einem Drittel des Preises einheimischer gleichwertiger Produkte kaufen.

Welche Auswirkungen hatte die Liberalisierung der Weltmärkte auf Armutsregionen der Welt?

Das hat unter anderem dazu geführt, dass alle fünf Sekunden ein Kind unter zehn Jahren verhungert. Täglich sterben über 100 000 Menschen am Hunger oder seinen unmittelbaren Folgen. 923 Millionen Menschen auf der Welt sind permanent schwerst unterernährt. Letztes Jahr waren es noch 854 Millionen Menschen. Das sind UN-Zahlen…Es gibt drei Dinge, die das Leid hauptsächlich verursachen: Erstens das Agrar-Dumping. Die EU subventioniert das und wir exportieren unsere Überschüsse zum Beispiel nach Afrika, wo diese Überschüsse die Landwirtschaft zerstören. Zweitens die Produktion von Agrar-Treibstoffen. Die USA haben im vergangenen Jahr 138 Millionen Tonnen Mais verbrannt, um Agrar-Rohstoffe herzustellen. Dazu Hunderte Millionen Tonnen Getreide. Das hat zu einer unglaublichen Verknappung der Nahrungsmittel geführt. Das dritte Übel ist die Spekulation auf Nahrungsmittel. Das funktioniert mit Agrar-Rohstoff-Zertifikaten, die an der Börse gehandelt werden…Die Schweizer Großbank UBS hat zum Beispiel gerade Prospekte aufgelegt, die überall in der Schweiz für diese Finanzprodukte werben. Für ein Zertifikat auf Reis. Im Prospekt heißt es, dass dieses Zertifikat auf Reis außergewöhnlich hohe Profite verspricht. Die großen Hedgefonds haben auf der Suche nach profitablen Anlegemöglichkeiten die Agrar-Rohstoffbörsen der Welt angesteuert und dort ihre Termingeschäfte aufgebaut. Sie haben auf Mais, Getreide und so weiter gewettet. Der Reispreis ist innerhalb von nur sechs Monaten um 83 Prozent gestiegen. Mais um 67 Prozent und Getreide um 111 Prozent. Vor allem die Slumbewohner hat das weltweit zuerst getroffen. Die Spekulanten sollten jetzt vor ein Tribunal kommen, wie die Nazi-Verbrecher nach dem Krieg in Nürnberg angeklagt wurden. Das sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit…Jeden Tag werden derzeit in den USA etwa 10 000 Familien aus ihren Häusern ausgewiesen, weil die Kredite platzen. Da kommt die Polizei, klopft an die Tür und sagt: ihre Wohnung wird in 24 Stunden geräumt. 25 Millionen Familien haben in den USA in diesem Jahr ihre Wohnung verloren. Auch die Altersvorsorge ist in den USA börsengebunden. Das ist schlimm, aber was in den Armutsregionen der Welt passiert ist unfassbar. Ich komme gerade aus Darfur zurück. Dort leben 2,2 Millionen Menschen in Lagern. Die werden von den UN geschützt. Wenn dort nicht die weißen Lastwagen mit Mehl und Reis, Trockenmilchsäcken und Wasser kommen, dann sterben die Menschen. Das Welternährungsprogramm verteilt nur 1500 Kalorien pro Erwachsenen pro Tag, obwohl das Existenzminimum laut Weltgesundheitsorganisation bei 2200 Kalorien liegt. Obwohl dort die UN-Fahne weht, werden die Menschen in der Unterernährung gehalten. Und warum? Weil die freiwilligen Beiträge der Staaten gestrichen worden sind...Man muss sich das einmal vorstellen: Um die großen Millenniumsziele der UN zu erreichen, also die acht schlimmsten Plagen der Menschheit vom Hunger bis zur mangelnden Bildung zu besiegen und wirklich die ganze Dritte Welt aus der materiellen Not zu führen, bräuchte es laut UN-Berechnungen nur 82 Milliarden Dollar pro Jahr für einen Zeitraum von fünf Jahren! Wenn ich jetzt ein Mensch wäre in einem Land der südlichen Hemisphäre und sehe, dass in New York in einem Monat 3000 Milliarden Dollar vernichtet worden sind und der amerikanische Finanzminister 700 Milliarden Dollar mobilisiert, um solche Bankhalunken freizukaufen, würde ich mich total verachtet fühlen! Dann sehe ich weiße Rassisten, die sich nur um sich selbst kümmern...Der Chef von Lehman Brothers, Richard Fuld, hat sich in den letzten Krisentagen 20 Millionen Dollar Bonus angeeignet. Das ist Banken-Banditismus, Kriminalität mit Hilfe einer Bank...Wenn die Menschen in der Herrschaftswelt begreifen, was für ein Irrweg diese spekulative globalisierte Kapitalismus-Ordnung war. Absurd und mörderisch zugleich. Mörderisch, weil sie tötet, und absurd, weil sie unnützerweise tötet. Weil man ja alle materiellen Probleme lösen könnte mit diesem einzigartigen Überfluss an Ressourcen. Wenn diese Sicht sich in der westlichen Öffentlichkeit durchsetzen würde, dann wird auch die Sicht auf die Dritte Welt ganz anders. Dann kommt es zu einem Dialog, zu gemeinsamem Widerstand...Kant hat gesagt: Das Leid, das einem anderen angetan wird, zerstört die Menschlichkeit in mir. Das ist ganz sicher so. Die Banker, die wir jetzt haben, begreifen so etwas nicht. Das sind Dschungel-Wegelagerer. Dabei ist doch klar, dass nur dort Investitionen sich auszahlen, wo auch Menschenrechte verwirklicht sind. Der globalisierte Dschungel-Kapitalismus mit seiner Gier, mit seiner Deregulation, mit seinem Irrglauben, seinem Lug und Betrug muss verschwinden. Dieses ganze Weltbild muss verschwinden. Das muss wie die Nazis in den Eimer geworfen werden! Bei den Nazis waren Armeen nötig, um sie zu besiegen. Den Dschungel-Kapitalismus wird hoffentlich die öffentliche Meinung besiegen. Es muss ein Übergang kommen vom Kapitalismus zur Zivilisation. Die planetarische soziale Gerechtigkeit muss durchgesetzt werden. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit haben wir die materiellen Mittel, um das umzusetzen. Das materielle Leid können wir besiegen. Liebeskummer, Krankheit und Tod sind doch schon Leid genug…Es wird sich die Erkenntnis durchsetzen, dass die Paradigmen der gegenwärtigen Weltordnung mörderisch und verlogen sind. Diese Erkenntnis wird sich durchsetzen, weil jetzt die Menschen im Herzen des Herrschaftsbereiches Opfer sind. Und wenn jemand leidet, dann denkt er richtig. (Frankfurter Rundschau)

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/09/24/brasilien-und-korruption-regierung-stark-verargert-uber-neue-einstufung-durch-transparency-international-politische-farce/

Hintergrund: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/04/13/bankiersliebling-lula-und-der-starke-real-dichtung-und-wahrheit-heiner-flassbeck-von-der-unctad-erlautert/

    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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