Brasiliens Landesmedien haben in ersten Analysen die Obama-Rede kritisiert. Wie die größte Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ schreibt, sei die Rede darauf berechnet gewesen, Brasilien zu schmeicheln. Sie habe eine gewisse Gefälligkeit, Nachgiebigkeit mit dem Land demonstriert – vor einem Elite-Publikum, das dort war, um Obama im Stehen zu applaudieren. Von der Bedeutung her sei sie nicht zu vergleichen mit der Rede an die islamische Welt von 2009, in der Universität von Kairo. Wer die Realität kenne, auf die sich Obama in der Rio-Rede bezog, sehe die Konzessionen des Staatsmannes an einen Werbungs-Diskurs, gefangen in Verallgemeinerungen und liebenswürdigen Klischees. In einer zweiten Rede-Analyse wurden Obamas Worte als „discurso de churrascaria“(Rede im Fleischrestaurant) bezeichnet.
Laut Folha de Sao Paulo war die Obama-Visite „ein Fiasko im Praktischen, lächerlich im Symbolischen“:“Die Banalität der Worte und des Besuchsprogramms sind ein weiteres Indiz der amerikanischen Indifferenz und Ignoranz gegenüber Brasilien.“
„Obama: Brasil é exemplo democratico“(Estado de Sao Paulo)
Laut Qualitätszeitung „Estado de Sao Paulo“ erntete Obama viel Applaus:“Nur sagte er nichts Konkretes.“ Obama habe sein rhetorisches Talent bewiesen und jene enttäuscht, die ernsthafte Themen erwarteten.
Obama lobte die brasilianische Demokratie und unterließ jegliche Kritik an den gravierenden Menschenrechtsverletzungen – machte damit klar, welche Menschenrechtskriterien er nach eigenem Werteverständnis an Brasilien anlegt.
Obama sagte sogar, über die Hälfte der Brasilianer zählten heute zur Mittelschicht. („Mais da metade desta nacao é hoje considerada da classe media.“)
Mauricio Pestana, Herausgeber der Schwarzenzeitschrift “Raca Brasil” im Website-Interview wenige Tage nach dem Obama-Besuch in Brasilien: “Ich saß im Opernhaus von Rio de Janeiro direkt vor Obama, nur etwa fünf Meter entfernt. Hätten wir einen großen nationalen Schwarzenführer, der den Willen der dunkelhäutigen Gemeinde ausdrückt – und hätte dieser mit Obama gesprochen, hätte er sich in Brasilien vielleicht zur Rassenfrage geäußert. In der brasilianischen Schwarzenbewegung war vor Obamas Ankunft allgemeine Hauptposition, daß der US-Präsident zur hiesigen Rassenproblematik Stellung beziehen muß. Die Rassismusfrage ist in der heutigen Welt schließlich gravierend. Ich persönlich bin indessen der Meinung, daß wir in Brasilien in dieser Beziehung erst einmal unsere Hausaufgaben machen müssen, bevor wir Forderungen an Obama stellen können. Ein Krieg, wie jetzt der Libyenkrieg, ist schlecht unter jedem Blickwinkel – wir dürfen nicht vergessen, daß dort in Libyen Zivilisten sterben. ”
Die brasilianische Schwarzenbewegung hatte versucht, über die neue Rousseff-Ministerin für Rassengleichheit, Luiza Bairros, Brasiliens Rassenproblematik auf die Agenda des Obama-Besuchs zu setzen. Wie Afropress meldete, habe man indessen von der Ministerin keinerlei Antwort erhalten. Zudem gebe es keinerlei Informationen über unabhängige Initiativen der brasilianischen Regierung in dieser Richtung.
„Bombardeios comecaram quando ocorria banquete e brinde de lider norte-americano e Dilma no Itamaraty.“
US-Botschafter Thomas Shannon in Brasilia: „Brasilien und die USA haben die gleichen Werte.“
Wikileaks zu den Beziehungen zwischen den USA und Brasilien: Die Folha de Sao Paulo berichtete 2011 unter der Überschrift „Brasilien fehlt Reife, sagen die USA“ über US-Diplomateneinschätzungen aus Brasila von 2004 bis 2010. Brasilien sei noch nicht ausreichend reif, um ein Global Player zu sein und müsse von den USA bestärkt werden, Verantwortung zu übernehmen, schreibt das Blatt über die Forderung Brasilias nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Die USA, welche in den Irak militärisch ohne Erlaubnis des Sicherheitsrats eindrangen, wollten keine Reform dieses Gremiums. Die Qualitätszeitung „O Globo“ zitiert zudem US-Einschätzungen, wonach die brasilianische Regierung nicht die geringste Ahnung von den tatsächlichen Vorgängen im Nahen Osten habe. Die Positionen Brasilia zur Lage in dieser Region seien „naiv“, Brasilien sei nicht vertrauenswürdig. „Die Dokumente zeigen ein klares Ressentiment der USA gegenüber Brasilien.“ Ein Großteil der außenpolitischen Elite Brasiliens bleibe vorsichtig und mißtrauisch gegenüber denUSA. Ein eigenes Atom-U-Boot würde die Sicherheit Brasiliens nicht verbessern, aber als zweifelhafter Impuls für den nationalen Machismus dienen“, zitiert die Zeitung weiter aus US-Botschaftertelegrammen.
Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe Frei Betto kritisiert Angriffe auf Libyen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/22/gaddafi-und-die-westlichen-machte-wie-brasiliens-wichtigster-befreiungstheologe-frei-betto-den-libyen-konflikt-bewertet-der-diskurs-des-westens-ist-demokratie-das-interesse-ist-ol-wie-bras/
Obama lobte die brasilianische Demokratie und unterließ jegliche Kritik an den gravierenden Menschenrechtsverletzungen – machte damit klar, welche Menschenrechtskriterien er nach eigenem Werteverständnis an Brasilien anlegt.
Brasilien auf Welt-Demokratie-Index: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/17/brasilien-auf-britischem-welt-demokratie-index-vom-41-auf-47-platz-zuruckgefallen-economist-intelligence-unit/
Auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung liegt Libyen auf dem 53. Platz, Brasilien abgeschlagen auf dem 73. Platz.
Auf den Libyen-Konflikt ging er nur sehr kurz ein und verurteilte das libysche Regime.“We´ve seen the people of Libya take a great stand a regime to torment, to brutalize its own citizens.“
„Brazil is a flourishing democracy…where the half of nation is now considered middle-class.“ Obama lobte ausdrücklich die Favela-Politik von Gouverneur und Bürgermeister Rio de Janeiros, gratulierte „for the excellent work“. „The day has finally come. This is the country of the future no more – the people of Brazil should know that the future has arrived – that is here now.“
Obama-Rede im offiziellen Wortlaut: http://g1.globo.com/obama-no-brasil/noticia/2011/03/leia-integra-do-discurso-de-barack-obama-no-theatro-municipal.html
Kritik an Obama-Rede: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/21/barack-obamas-rede-in-rio-de-janeirochurrascaria-diskurs-war-enttauschend-laut-folha-de-sao-paulo/
Obama verlegte aus Sicherheitsgründen, wegen drohender Proteste, seine Rede vom Opernvorplatz Rios in die Oper hinein. Just an diesem Opernhaus vorbei fuhr US-Präsident Eisenhower 1960 noch im offenen Cadillac, winkte der begeisterten Menge zu, die ihn karnevalesk mit Konfetti und Papierschlangen bewarf. 2011 konnten sich Personen, darunter Protestler, während der Obama-Rede dem durch Soldaten umstellten Opernhaus nur auf 200 Meter Abstand nähern – auch Fahnen der regierenden Arbeiterpartei(PT) Lulas und Plakate mit der Aufschrift „Obama go home“ wurden geschwenkt.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/20/barack-obama-in-rio-angekommen/
„Do passeio em carro aberto á blindagem total“(Landesmedien)
Obama und Diktaturaktivist José Sarney: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/21/das-historische-foto-barack-obama-und-diktaturaktivist-jose-sarney-damaliger-chef-der-folterdiktatorenpartei-arena-des-militarregimes1964-1985-prosten-sich-in-brasilia-2011-zu/
Proteste in Rio: http://g1.globo.com/brasil/noticia/2011/03/sem-telao-so-manifestantes-vao-a-cinelandia-durante-discurso-de-obama.html
Wikileaks zu den Beziehungen zwischen den USA und Brasilien: Die Folha de Sao Paulo berichtete 2011 unter der Überschrift “Brasilien fehlt Reife, sagen die USA” über US-Diplomateneinschätzungen aus Brasila von 2004 bis 2010. Brasilien sei noch nicht ausreichend reif, um ein Global Player zu sein und müsse von den USA bestärkt werden, Verantwortung zu übernehmen, schreibt das Blatt über die Forderung Brasilias nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Die USA, welche in den Irak militärisch ohne Erlaubnis des Sicherheitsrats eindrangen, wollten keine Reform dieses Gremiums. Die Qualitätszeitung “O Globo” zitiert zudem US-Einschätzungen, wonach die brasilianische Regierung nicht die geringste Ahnung von den tatsächlichen Vorgängen im Nahen Osten habe. Die Positionen Brasilia zur Lage in dieser Region seien “naiv”, Brasilien sei nicht vertrauenswürdig. “Die Dokumente zeigen ein klares Ressentiment der USA gegenüber Brasilien.” Ein Großteil der außenpolitischen Elite Brasiliens bleibe vorsichtig und mißtrauisch gegenüber den USA. Ein eigenes Atom-U-Boot würde die Sicherheit Brasiliens nicht verbessern, aber als zweifelhafter Impuls für den nationalen Machismus dienen”, zitiert die Zeitung weiter aus US-Botschaftertelegrammen.
Brasiliens Regierung und die Führung der Arbeiterpartei(PT) haben die von PT-Mitgliedern angekündigten Proteste gegen den Besuch Obamas verurteilt. Die betreffenden PT-Mitglieder zählen gleichzeitig zu Gewerkschaften und Sozialbewegungen, von denen die Proteste ebenfalls ausgerufen worden waren. Wie die Landesmedien berichteten, diskutierten PT-Minister telefonisch mit den Dissidenten – die Regierung wolle nicht, daß sich Obama gestört fühle und als „persona non grata“ bezeichnet werde. In Rio de Janeiro verbot die lokale PT-Führung ihren Mitgliedern kategorisch die Teilnahme an den Protesten. Nach deren Ankündigung hatte laut Medienkonzern Globo Obama seine für Sonntag vorgesehene öffentliche Rede auf Brasiliens traditionellem Protestplatz in Cinelandia vor dem Opernhaus abgesagt, wolle jetzt nur noch vor kleinem Publikum im Opernhaus sprechen.
Indessen wandte sich ein PT-Parteiflügel in einer Note gegen die offizielle Partei-und Regierungslinie und rief zu Anti-Obama-Protesten auf. Dem PT-Flügel gehört Dilma Rousseffs Frauenministerin Iriny Lopes an: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/18/barack-obama-in-brasilien-flugel-von-lulas-arbeiterparteipt-verurteilt-drohung-mit-libyen-invasion-sowie-krieg-in-afganistan-und-im-irak-wie-bei-bush-visite-2007-pt-teilnahme-an-protestaktione/
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat vor der Obama-Visite erstmals das sehr heikle Menschenrechtsthema gestreift und dabei die Situation im Iran mit dem US-Gefängnis in Guantanamo verglichen. „Wenn ich nicht mit dem Steinigen von Frauen einverstanden bin, kann ich auch nicht zustimmen, daß Menschen ihr Leben lang ohne Verurteilung eingesperrt bleiben.“ Bewußtsein über die Frage der Menschenrechte müßten der Iran, die USA und auch Brasilien haben.Rousseff zitierte die Probleme im Gefängnissystem des Landes: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/27/brasiliens-neue-menschenrechtsministerin-maria-do-rosario-definiert-das-tropenland-als-folterstaat-laut-landesmedieno-brasil-reconhece-a-existencia-e-a-presenca-da-tortura/
Steinigen im Iran und in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/14/steinigen-im-iran-unter-ahmadinedschad-und-in-brasilien-unter-lula-lula-konnte-sich-uber-die-tatsache-beunruhigen-das-brasilien-zu-den-landern-gehort-in-denen-am-meisten-gelyncht-wird-jose/
Obama und Brasiliens Rassismus: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/18/obama-und-brasiliens-schwarze-hohe-erwartungen-laut-franziskaner-frei-david-santos-leiter-von-educafro-brasiliens-gravierender-rassismus-brasilien-ist-das-rassistischste-land/
http://www.mlive.com/news/us-world/index.ssf/2011/01/brazil_ranks_1_on_cnn_list_of.html
„Without Brazilians we wouldn’t have samba and Rio carnival; we wouldn’t have the soccer beauty of Pele and Ronaldo; we wouldn’t have the minuscule swimwear and toned bodies of Copacabana beach; and we wouldn’t have certain eye-watering procedures performed with wax.
http://das-blaettchen.de/2011/06/brasiliens-kreuz-mit-dem-sex-5182.html
Unless they’re using their sexy, laid-back, party-loving reputation as a cover for exterminating dolphins or invading Poland, then we have no choice but to name Brazilians as the coolest people on the planet.
So, if you’re Brazilian and reading this, congratulations — although, since you’re sitting at a computer instead of showing off your six-pack on the shoreline, you probably aren’t that cool yourself.
Zeitungsausriß NZZ.
Icon of cool: Seu Jorge. The favela-raised performer’s soulful Portuguese-language Bowie covers make you wish Ziggy Stardust was from Brazil, not space.
Not so cool: Mmmmm, Brazilian meat and cocoa — so delicious, but farming’s destruction of vast tracts of rainforest leaves a bitter aftertaste.“ (CNN)
http://www.touristikpresse.net/news/32669/CNN-Umfrage-Brasilien-ist-die-coolste-Nationalitat.html
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
(more…)
Folter und Haftbedingungen in Brasilien – Amnesty-Bericht 2010
„Nach wie vor waren Häftlinge grausamen, unmenschlichen oder erniedrigenden Bedingungen ausgesetzt. Folter wurde als gängige Verhörmethode zur Bestrafung, Kontrolle, Erniedrigung und Erpressung eingesetzt. Auch die Überbelegung der Haftanstalten blieb ein ernsthaftes Problem. Die Kontrolle der Hafteinrichtungen durch Banden führte zu einer hohen Gewalttätigkeit unter den Häftlingen. Das Fehlen unabhängiger Kontrollinstanzen sowie ein hohes Maß an Korruption sorgten für eine weitere Verfestigung der Gewaltprobleme im Straf- und Jugendstrafvollzug.“
Obama erklärte, Gaddafis Regierung habe gegen „internationale Normen und grundlegende Regeln des Anstands verstoßen“ und müsse dafür zur Verantwortung gezogen werden. (Deutsche Presse)
Brasilianischer Menschenrechtsanwalt ermordet: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/01/brasilianischer-menschenrechtsanwalt-sebastiao-bezerra-da-silva-gefoltert-und-ermordet-laut-nationaler-menschenrechtsbewegung-erster-mord-an-bekanntem-systemkritiker-unter-der-rousseff-regierung/
Weiter Sklavenarbeit in Brasilien – nur halbherzige Gegenmaßnahmen, enge politische Kooperation von Lula-Rousseff mit archaischen Oligarchien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/15/sklavenarbeit-unter-lula-katholischer-sklaverei-bekampfer-xavier-plassat-prangert-gegenuber-adital-die-sklavenarbeit-als-strukturelles-problem-brasiliens-an-lula-hatte-versprochen-die-sklavenarbeit/#more-3961
“Von allen linken Präsidenten hat Lula, der als am wenigsten links eingeschätzt wird, die größten Erfolge.” Gregor Gysi, Linkspartei, Deutschland, 2010.
Kindermord in Brasilien unter Lula-Rousseff: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/18/brasilien-kindsmord-am-amazonas-ard-weltspiegel-berichtet-erstmals-uber-infantizid-bei-brasilianischen-indianerstammen/
Der mutige Priester von Paraisopolis(2009)
Morddrohungen, Banditenkommandos, Polizeiwillkür
Jeder erinnert sich: Jahrhunderte ging es in Deutschland sehr gut ohne Soja – wurden die Nutztiere, ob Schwein, Rind oder Huhn, sehr gesund mit den vielfältigsten Futterpflanzen meist frisch von nahen Feldern und Weiden ernährt. Wer aus der Landwirtschaft kommt, kennt die Details. Heute können einem die Tiere nur leid tun – deren langweilige, unnatürlich aussehende Nahrung kommt meist aus (Dioxin-)Futterfabriken – die Fleischqualität ist entsprechend. Wirtschaftspolitisch erzwungen von den Tierfabrik-Bossen und ihren politischen Handlangern, wurde massiv ausgerechnet auf extrem umweltschädlich herantransportiertes Soja-Futtermittel meist aus Brasilien umgestellt, wird politisch und über die Mainstream-Medien der Eindruck erweckt, als ginge ohne Soja in der deutschen Landwirtschaft nichts mehr. Man rechnet ganz bewußt mit dem herabgesetzten Bildungsgrad der Medienkonsumenten.
Interessant ist, unter welchen Regierungsparteien der Sojaimport und damit die Umweltzerstörung in Ländern wie Brasilien forciert wurden.Problemlos ließe sich Deutschlands Landwirtschaft wieder auf gesunde Futterpflanzen aus heimischer Produktion umstellen – warum wohl wird das von den jedermann bekannten politisch-wirtschaftlich Verantwortlichen nicht gemacht? Wer beschloß den Soja-Deal mit Brasiliens Großgrundbesitzern, die für den Einsatz von Sklavenarbeitern berüchtigt sind?
Anschluß 1990, gezielte Naturvernichtung in Ostdeutschland – Resultate und Ziele: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/11/06/mauerfall-und-anschlus-1990-was-fur-natur-und-biodiversitat-der-zuvor-artenreiche-ex-ddr-geplant-war-erreichte-resultate-weisen-auf-umweltvernichtungsziele/
Der renommierte deutsche Umweltjournalist Norbert Suchanek hat in seinem neuen Buch „Der Sojawahn. Wie eine Bohne ins Zwielicht gerät“ wissenschaftlich analysiert, was die von jedermann bekannten Figuren politisch verantwortete, durchgepeitschte Soja-Politik für ein Entwicklungsland wie Brasilien bedeutet:“Unsere Kühe weiden am Rio de la Plata – mit diesem nach wie vor gültigen Spruch haben bereits vor gut 20 Jahren Entwicklungsorganisationen auf die Problematik der Erzeugung von Futter in Brasilien für deutsche Milchkühe hingewiesen. Geändert hat sich nichts. Die ökologischen und sozialen Folgen sind dramatisch: In Lateinamerika wurden Millionen von Hektar artenreiche Regenwald-und Trockengebiete, Naturweiden und kleinbäuerliche Kulturräume für Soja vernichtet, Tausende von Menschen aus ihren traditionellen Lebensräumen vertrieben, Flüsse und Grundwasser mit Pestiziden verseucht.“ Norbert Suchanek beschreibt wohlgemerkt einen akuten Straftatbestand.
Auch die Schweiz kauft Soja größtenteils in Brasilien.
Wer länger in Brasilien lebt, hat mitbekommen, in welch atemberaubendem Tempo diese neue deutsche „Umweltpolitik“ Brasiliens Natur mit ruiniert, wie rasch gerade die exotischen Klischee-Tropenvögel verschwinden. Und hört gerade von kirchlichen Umweltexperten des Tropenlandes, darunter Bischöfen und Kardinälen, permanent scharfe Kritik an den Folgen steigender Sojakäufe durch das wirtschaftlich tonangebende EU-Land. Franziskaner-Erzbischof José Belisario dos Santos in Sao Luis/Maranhao ist nur einer von vielen hochsensiblen Kirchenmännern, die detaillierte Vorher-Nachher-Vergleiche anstellen.
Jeder kennt heute meist sogar persönlich Leute, die nach dem Motto vorgehen: “Grün” öffentlich daherreden, umweltfeindlich denken und handeln – die Resultate sprechen Bände.
Eine Welt, ein Umweltschutz-Kodex – ebenso wie in Deutschland müssen auch in Brasilien die genau aufgelisteten Umweltschäden, die Artenverluste von den Schuldigen wieder rückgängig gemacht werden, ohne Kosten für den Steuerzahler. Alibi-Umweltorganisationen, Alibi-Öko-Parteien haben es stets bei den üblichen Alibi-Erklärungen belassen, das Betroffenheitsgesülze von Alibi-Klima-und Artenschutzkonferenzen ist jedermann bekannt. Derzeit – und wieder wirtschaftspolitisch erzwungen – wird bei Zucker und dem Agrotreibstoff Ethanol aufgedreht, steigen die Käufe aus Brasilien stark an – und damit die gigantischen Flächenbrände auf den brasilianischen Zuckerrohrplantagen.
ARD-Monitor, anklicken: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/02/monitorversklavt-und-vertrieben-die-verlierer-des-biosprit-booms-die-rolle-der-deutschen-banken-warum-lula-rousseff-soviel-lob-aus-europa-bekommen/
USA tanken bereits Amazonas-Ethanol: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/15/usa-tanken-bereits-amazonas-ethanol-umweltjournalist-norbert-suchanek-aus-rio-de-janeiro/
Wie das neue ThyssenKrupp-Stahlwerk in Rio de Janeiro u.a. den CO2-Ausstoß der Zuckerhutmetropole sehr „umweltfreundlich“ verändert, hat sich inzwischen herumgesprochen.
Der zuständige Staatsanwalt Cyro Blater veurteilte die Zustände, verlangte eine staatliche Intervention im Gefängnissystem von Alagoas.
Hintergrund – brasilianischer Menschenrechtsanwalt prangert unter Lula Menschenrechtsverletzungen vor der UNO in Genf an: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/08/brasiliens-menschenrechtsanwalt-bruno-alves-de-souza-toledo-ebenso-wie-amazonasbischof-erwin-krautler-trager-des-alternativen-nobelpreises-wegen-morddrohungen-standig-unter-polizeischutz/
Gefangenenpriester Valdir Silveira erhält Menschenrechtspreis von Lula überreicht… http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/14/brasiliens-gefangenenpriester-valdir-silveira-erhalt-von-lula-regierungs-menschenrechtspreis-wegen-kampf-gegen-folter-in-brasilien/
„Haß-Verbrechen, ausgeführt mit besonderer Grausamkeit“: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/10/mehr-morde-an-homosexuellen-in-brasilien-eine-grauenhafte-fuhrungsrolle-laut-uni-anthropologe-luiz-mott-angesehenster-schwulenaktivist-des-tropenlandes-lula-erfullte-verfassungspflichten-nic/
Protestaktion in Sao Paulo verurteilt Gewalt gegen Homosexuelle – kein Interesse in Mitteleuropa?
Wie es hieß, bezog sich die Ministerin vor allem auf die Folter im Gefängnissystem: „Wenn Brasilien wegen dieser Frage kritisiert wird, erkennt es an, daß dies ein gravierendes nationales Problem ist.“ Dilma Rousseff und Lula haben sich zur Folter durch eigene Staatsangestellte nie explizit geäußert. Den Angaben zufolge will Maria do Rosario Maßnahmen gegen Folter “ in Gefängnissen und psychiatrischen Anstalten“ ergreifen.
http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1698492/
http://www.suedwind-magazin.at/start.asp?ID=234433&rubrik=7&ausg=200210
Die Adenauer-Stiftung und Brasilien:
http://www.kas.de/wf/doc/kas_22736-544-1-30.pdf?110509143349
http://amerika21.de/nachrichten/2010/12/18109/cidh-verurteilt-brasilien
Der neue und künftige Verteidigungsminister Nelson Jobim hat bereits erklärt, die Entscheidung des Gerichtshofs der Organisation Amerikanischer Staaten sei lediglich politischer Natur und ohne juristische Wirkung. Jene Militärs, darunter Folterer, die gegen diese Regimegegner agierten, würden nicht bestraft. Laut Gerichtshof ist nicht hinnehmbar, daß die Schuldigen für Tod und Verschwinden von Regimegegnern nicht bestraft worden seien – dies müsse nachgeholt werden. Brasiliens Amnestiegesetz dürfe die Sanktionen gegen gravierende Menschenrechtsverletzungen nicht verhindern. Wegen des Vorgehens in Menschenrechtsfragen hat die Lula-Regierung in bestimmten politischen Lagern Europas sehr viel Sympathie gewonnen.
Hintergrund: http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

Ausriß, SPD-Video. “Mit der SPD bin ich schon seit den Zeiten verbunden, als ich Gewerkschaftsführer war.”
Große Sozialdemokraten und ihre besonderen Beziehungen zu Brasilien – Willy Brandt und Helmut Schmidt: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/16/helmut-schmidt-und-lula-lulas-sonderbeziehungen-zu-deutschland/
Diktator General Ernesto Geisel(Operation Condor), deutschstämmig, in dessen Amtszeit der jüdische Journalist Herzog gefoltert und ermordet wurde – und Willy Brandt, Ausriß. General Geisel war 1976 zu einem offiziellen Besuch in Großbritannien.
“Wer die Botschaft der Menschenrechte überhört, wird sich früher oder später auf der Verliererseite der Geschichte befinden.” Joachim Gauck 2013 vor dem Menschenrechtsrat in Genf, laut Kalender des Auswärtigen Amtes.
Der Juso-Bundesvorstand erklärt 1978:”Es ist geradezu eine abenteuerliche Politik, einer Diktatur, die zur Nutzung ihrer machtpolitischen Interessen noch nie Skrupel bei der Auslöschung von Menschenleben gezeigt hat, die radikalsten Vernichtungsmöglichkeiten in die Hand zu geben.Die Anwesenheit des Diktators Geisel in der BRD ist eine Provokation für alle Demokraten.” Der damalige Juso-Vorsitzende heißt Gerhard Schröder.
Bei Demos in Köln und Düsseldorf, gegen die Polizeieinheiten des damaligen SPD-Ministerpräsidenten Kühn mit aller Härte vorgehen, werden Parolen wie”Völkermorde und KZ findet der Herr Geisel nett” oder „Kein Atomgeschäft mit Folterern” gerufen.

Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog, am 25. Oktober 1975 in einer Zelle des Repressionszentrums DOI-Codi, Rua Tomas Carvalhal/Sao Paulo – in Wahrheit wurde er totgefoltert. Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.
Der Fernsehdirektor und Journalist war eine bekannte Person der Mittelschicht und vom Militärregime nicht festgenommen oder verhaftet, sondern für den 25. Oktober 1975 zwecks Erteilung von Auskünften zum Sitz der politischen Polizei bestellt worden – das macht vorstellbar, wie die Diktatur mit nicht bekannten Oppositionellen, mutmaßlichen Oppositionellen etwa der Unterschicht, in den Slums umging, Aktionsfeld der Todesschwadronen des Regimes.
“Du hättest alle Juden töten sollen”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/
Wer damals in Brasilien Folterer ausbildete – der französische General mit Afrikaerfahrung: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/05/franzosischer-general-war-folter-lehrer-wahrend-brasiliens-diktaturzeit-regierung-in-paris-wuste-von-regime-verbrechen/
Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

Atherino 2009.
Folter, Todesschwadronen, Verfolgung von Systemkritikern: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/nach-wie-vor-hemmungslose-aktionen-der-todesschwadronen-institutionalisierte-barbarei-lulas-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-raumt-gegen-ende-der-zweiten-amtszeit-erneut-fortbestehen-der-b/