Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasiliens Menschenrechtslage in den Slums: Weiter Banditen-Diktatur selbst im „Complexo do Alemao“ von Rio de Janeiro – bewaffnete Gangster verkaufen nach wie vor Drogen, trotz Militärpräsenz, laut Landesmedien. Folter, Todesschwadronen, Scheiterhaufen,Lynchen.

Freitag, 09. Dezember 2011 von Klaus Hart

http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

Wie es hieß, würden deshalb in der Region nun auch Fallschirmjäger-Einheiten stationiert. In den letzten Monaten hätten sich zudem Feuergefechte zwischen Banditenkommandos und Militärs ereignet. Damit haben sich die Einschätzungen regierungsunabhängiger  sowie kirchlicher Menschenrechtsaktivisten bestätigt, die die sogenannte Besetzungsaktion des „Complexo do Alemao“ als Farce eingestuft hatten.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/14/brasiliens-rocinha-besetzung-durch-armee-und-polizei-qualitatsmedien-erinnern-ironisch-daran-das-sich-1988-fast-das-gleiche-abspielteuma-guerra-com-gosto-de-deja-vu/

Fotoserie zu Menschenrechten:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

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Zeitungsausriß NZZ.

“Bewaffnete Kinder waren zu Monatsanfang bei einer Banditenaktion im Slum Cavaleiro da Esperanca dabei, als fünfzig Bewohner, vor allem Frauen, zwecks Erniedrigung und Einschüchterung gezwungen wurden, völlig nackt durch den Slum zu marschieren.”(Hintergrundtext)

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„Jeden Tag wird in Brasilien gefoltert.“ Ausriß 2011http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/07/eu-lateinamerika-karibik-stiftung-startet-in-hamburg/

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Ausriß. “Mit der SPD bin ich schon seit den Zeiten verbunden, als ich Gewerkschaftsführer war.” Hochrangige SPD-Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt pflegten enge Beziehungen zur nazistisch-antisemitisch orientierten brasilianischen Folterdiktatur. 

-http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/01/brasilien-2014-50-jahre-nach-dem-militarputsch-von-1964-historiker-erinnern-an-sympathie-der-folterdiktatur-fur-lula-militardiktator-golbery-uber-lula-%E2%80%9Cder-mann-der-brasiliens-linke-vern/

”Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Bereitschaft, die Kraft, die Hingabe.” Ist das Zitat von Lutz Bachmann, Björn Höcke oder von SPD-Idol Lula?

Merkel und die Brasilianisierung Deutschlands:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/18/brasilien-praesentiert-vor-merkel-ankunft-2015-sehr-anschaulich-sein-gewalt-gesellschaftsmodell-mord-und-ueberfallserien-in-rio-und-sao-paulo-feuergefechte-brennende-busse-chaos-und-panik-verschi/

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Ausriß, 28.August 2011.

Bislang fehlt im mitteleuropäischen Mainstream der Hinweis auf den u.a. von Brasiliens größter Qualitätszeitung Folha de Sao Paulo gemeldeten Fakt der Drogenbanditen-Rückkehr in den Complexo do Alemao.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/29/rio-de-janeiros-militar-zirkus-politik-feiert-sieg-gegen-nicht-vorhandene-feinde-der-slumregion-complexo-do-alemao-banditenkommandos-reichlich-zeit-zum-ruckzug-gelassen-wie-bei-uno-umweltg/

Website-Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_Murilo_de_Carvalho

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José Murilo de Carvalho, Rio de Janeiro. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/08/jose-murilo-de-carvalho-mitglied-der-brasilianischen-dichterakademie-fuhrender-historiker-brasilien

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Brasiliens Menschenrechtslage:“Der Krieg von Rio. Neue Offensive im Alemao“.(O Globo) Wie Brasiliens Qualitätsmedien die Lage in der Zuckerhutmetropole bewerten.

Donnerstag, 08. September 2011 von Klaus Hart

Brasiliens Medien widmen den neuesten Gefechten in der Slumregion „Complexo do Alemao“ seit Tagen Spezialseiten und weisen darauf hin, daß es unter den weit über 1000 Slums von Rio noch zahlreiche in der Hand des organisierten Verbrechens, hochbewaffneter Banditenkommandos gibt. In europäischen Analysen ist häufig von einer energischen Kriminalitätsbekämpfung im Vorfeld von Fußball-WM und olympischen Spielen die Rede – in Brasilien selbst wird dies wie üblich völlig anders gesehen.

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/06/rio-de-janeiro-die-banditenkommandos-die-kindersoldaten-anklicken/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/02/der-militar-und-polizeieinsatz-von-rio-de-janeiro-ist-eine-farce-und-entbehrt-jeglicher-rechtsstaatlichkeit-luis-de-barros-vidal-prasident-der-brasilianischen-richtervereinigung-fur-demokratiea/

bosshartmpikinder.JPGZeitungsausriß NZZ.

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/04/the-worlds-happiest-cities-forbes-rio-de-janeiro-top-of-our-list-good-humor-good-living-carnaval/

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Brasiliens Favelas: Wieder Feuergefechte im Complexo do Alemao von Rio de Janeiro. Menschenrechtslage unter der Rousseff-Regierung.

Mittwoch, 07. September 2011 von Klaus Hart

Rio de Janeiro: Neues vom „Complexo do Alemao“. Neues AKW bei Rio im Bau. Scheiterhaufen – Thema für Brasiliens Künstler.

Freitag, 02. September 2011 von Klaus Hart

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Ausriß, 28.August 2011.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/02/rio-de-janeiro-neue-image-kampagne-der-teilstaatsregierung-vor-fusball-wm-und-olympischen-spielen-alegria-o-rio-de-janeiro-e-na-verdade-um-estado-de-espirito-massenhaft-medienanzeigen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/12/massaker-vor-allem-an-jugendlichen-im-complexo-do-alemao-von-rio-de-janeiro-fakten-unterdruckt-von-autoritaten-betonen-kirchliche-menschenrechtsaktivisten-im-website-interview/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/25/nine-most-horrible-places-in-the-world-favela-slums-von-rio-de-janeiro-aus-sicht-des-bric-staats-china-subkultur-von-umweltzerstorung-armut-und-gangstern-cubatao-bei-sao-paulo-an-sieb/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/10/brasilianisierung/

Neues AKW bei Rio:

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/25/brasilien-rund-3500-arbeiter-errichten-das-neue-atomkraftwerk-angra-3-bei-rio-de-janeiro-laut-nationalen-wirtschaftsmedien-nuklearteile-aus-deutschland-doppelseitige-regierungspropaganda-fur-angra/

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Doppelseitige Angra-3-Werbung, Nuklearteile aus Deutschland. Ausriß.

Scheiterhaufen und Kunst:

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/04/20/die-scheiterhaufen-von-rio-de-janeiro-ein-thema-fur-brasiliens-kunstler/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/17/barack-obama-redet-in-scheiterhaufen-stadt-rio-de-janeiro-brasiliens-filmemacher-jose-padilha-thematisierte-rios-scheiterhaufen-in-filmen-von-zwei-berlinalen-kaum-reaktionen-aus-der-gutmenschenszen/

Hintergrund Favelas – Österreichs Südwind-Magazin:

http://www.suedwind-magazin.at/start.asp?ID=234729&rubrik=31&ausg=200304

http://www.youtube.com/watch?v=ZthNYozVwNM

http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4

Brasilien: Erneut Schüler Rio de Janeiros mitten im Unterricht getötet – durch verirrte Kugel eines Feuergefechts. Weiter gravierende Menschenrechtslage. Folter, Scheiterhaufen, Todesschwadronen, paramilitärische Milizen, Slum-Diktatur. Bundespräsident Christian Wulff besucht Rio am 7.Mai 2011. „Feel Brazil. Go Bayao!“

Freitag, 06. Mai 2011 von Klaus Hart

Laut Landesmedien stammte die tödliche Kugel vom Feuergefecht zwischen zwei rivalisierenden Verbrecherorganisationen in der Slumregion „Complexo do Maré“, Hinweis auf die Menschenrechtslage in den Elendsvierteln im Vorfeld der Fußball-WM und der Olympischen Spiele. Weitere vier Menschen wurden verwundet. Das Gefecht habe Stunden gedauert und die Bewohner terrorisiert. In der darauffolgenden Nacht habe es ein weiteres Gefecht gegeben, habe eine Kugel einen 11-jährigen Jungen verwundet.

In der nach Mitteleuropa durchgeschalteten Rio-PR werden von interessierter Seite stets Erfolge im Sicherheitsbereich vermeldet – die Lage der Slumbewohner trifft nur auf neoliberale Herzenskälte.

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gewalttaten-in-den-schulen-haeufen-sich/4037582.html

Bundespräsident Christian Wulff ist am 7.Mai 2011 in Rio de Janeiro. 

Brasiliens Scheiterhaufen – die Lage in der Scheiterhaufenstadt Rio de Janeiro:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/29/brasiliens-scheiterhaufen-erstmals-in-einer-anklagenden-inszenierung-der-scheiterhaufenstadt-rio-de-janeiro-zu-sehen/

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Theaterstück zeigt Brasiliens Scheiterhaufen aus Autoreifen – das Opfer wird mit Benzin übergossen. 

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/

Zur sogenannten Besetzung der Slumregion „Complexo do Alemao“ hieß es, Mitglieder des organisierten Verbrechens seien dort weiterhin aktiv, ermordeten Menschen – trotz Präsenz von Militär und Polizei. Die Medien zitierten Bewohner, denen zufolge weiterhin Dutzende von bewaffneten Banditen agierten. „Die Besetzung des Slums ist eine große Lüge.“  In mitteleuropäischen Medien gab es viel PR über den „Complexo do Alemao“.

http://das-blaettchen.de/2011/01/panzer-und-crack-3265.html

„Feel Brazil. Go Bayao!“:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/20/feel-brazil-go-bayao-deutsche-getrankefirma-veltins-wirbt-mit-brasilianischem-lebensstil-trotz-der-menschenrechts-und-sozialdaten-brasiliens/

Barack Obama in Rio de Janeiros Favela „Cidade de Deus“, bekannt durch Spielfilm „City of God“. Favela militärisch besetzt, strengste Sicherheitsvorkehrungen, Medien-und Politzirkus erster Ordnung. Gouverneur Sergio Cabral(Sarney-Partei PMDB) und Bürgermeister Eduardo Paes vor Ort.

Sonntag, 20. März 2011 von Klaus Hart

 Barack Obama blieb in der Sozialstiftung der Favela rund eine halbe Stunde, sah sich kulturelle Aufführungen an, spielte Fußball mit Kindern. Rio de Janeiros „Sicherheitschef“ Beltrame sagte hinterher erwartungsgemäß, der Obama-Besuch habe das Selbstwertgefühl der Favelabewohner gestärkt.

Obama beim Fußballspielen – anklicken:  http://extra.globo.com/noticias/brasil/obama-bom-de-bola-1362949.html

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Zeitungsausriß.

Slumbewohner kritisierten in den Landesmedien, daß die Favela lediglich wegen der Obama-Visite nach dem Prinzip der Potemkinschen Dörfer herausgeputzt worden sei. Eine Favelada erklärte im TV:“Es wäre toll, wenn Obama jeden Monat käme – dann hätten wir hier Sauberkeit, würden ganz anders behandelt. Das ist doch eine Schande für all diese Leute, die in der Präfektur und in der Teilstaatsregierung arbeiten,  daß sie jetzt all diese Verschönerung nur für Obama machen. Er ist es ihnen wert – doch wir sind es eben nicht.“

http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4

Mauricio Pestana, Herausgeber der Schwarzenzeitschrift “Raca Brasil” im Website-Interview wenige Tage nach dem Obama-Besuch in Brasilien: “Ich saß im Opernhaus von Rio de Janeiro direkt vor Obama, nur etwa fünf Meter entfernt. Hätten wir einen großen nationalen Schwarzenführer, der den Willen der dunkelhäutigen Gemeinde ausdrückt – und hätte dieser mit Obama gesprochen, hätte er sich in Brasilien vielleicht zur Rassenfrage geäußert. In der brasilianischen Schwarzenbewegung war vor Obamas Ankunft allgemeine Hauptposition, daß der US-Präsident zur hiesigen Rassenproblematik Stellung beziehen muß. Die Rassismusfrage ist in der heutigen Welt schließlich gravierend. Ich persönlich bin indessen der Meinung, daß wir in Brasilien in dieser Beziehung erst einmal unsere Hausaufgaben machen müssen, bevor wir Forderungen an Obama stellen können.  Ein Krieg,  wie jetzt der Libyenkrieg, ist schlecht unter jedem Blickwinkel – wir dürfen nicht vergessen, daß dort in Libyen Zivilisten sterben. ”

Die brasilianische Schwarzenbewegung hatte versucht, über die neue Rousseff-Ministerin für Rassengleichheit, Luiza Bairros, Brasiliens Rassenproblematik auf die Agenda des Obama-Besuchs zu setzen. Wie Afropress meldete, habe man indessen von der Ministerin keinerlei Antwort erhalten. Zudem gebe es keinerlei Informationen über unabhängige Initiativen der brasilianischen Regierung in dieser Richtung.

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Armee-Oberst und Soldat in Rio de Janeiro erschossen von Banditenkommandos, laut Landesmedien. Autoritäten feiern „Erfolge“ bei Verbrechensbekämpfung. Karneval und Gewaltkultur.

Mittwoch, 23. Februar 2011 von Klaus Hart

http://g1.globo.com/rio-de-janeiro/noticia/2011/02/soldado-de-upp-e-coronel-do-exercito-sao-mortos-no-suburbio-do-rio.html

Wie es hieß, wurde der Oberst aus dem Auto gezerrt und mit über 20 Schüssen exekutiert.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/18/im-complexo-do-alemao-geschah-eine-raubzug-operation-dutzende-von-reportern-und-kameraleuten-waren-dort-doch-dies-entging-ihrer-beobachtung-o-estado-de-sao-paulo-kritik-an-unkritischer-hurra/

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Militäreinsatz von 2006 im Complexo do Alemao – mit den bekannten Resultaten…

Fotoserie: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Wie Barack Obama den Tropenstaat Brasilien bewertet: “Brasilien ist eine beispielhafte Demokratie. Dieses Land ist nicht länger das Land der Zukunft – die Menschen in Brasilien sollten wissen, daß die Zukunft gekommen ist, sie ist hier, jetzt”.

Folter und Haftbedingungen in Brasilien – Amnesty-Bericht 2010

Nach wie vor waren Häftlinge grausamen, unmenschlichen oder erniedrigenden Bedingungen ausgesetzt. Folter wurde als gängige Verhörmethode zur Bestrafung, Kontrolle, Erniedrigung und Erpressung eingesetzt. Auch die Überbelegung der Haftanstalten blieb ein ernsthaftes Problem. Die Kontrolle der Hafteinrichtungen durch Banden führte zu einer hohen Gewalttätigkeit unter den Häftlingen. Das Fehlen unabhängiger Kontrollinstanzen sowie ein hohes Maß an Korruption sorgten für eine weitere Verfestigung der Gewaltprobleme im Straf- und Jugendstrafvollzug.

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„Im Complexo do Alemao geschah eine Raubzug-Operation. Dutzende von Reportern und Kameraleuten waren dort – doch dies entging ihrer Beobachtung.“ (O Estado de Sao Paulo) Kritik an Hurra-Berichterstattung über die Farce des Polizei-und Militäreinsatzes von Rio de Janeiro. Viele Fragen über gesteuerten Journalismus.

Freitag, 18. Februar 2011 von Klaus Hart

Im Zuge der jüngsten Enthüllungen über die tatsächlichen Vorgänge bei der Besetzung der Slumregion „Complexo do Alemao“ von Rio de Janeiro geraten inzwischen immer mehr die Mainstreammedien und Mainstreamjournalisten in die Kritik, die in heute üblicher Manier offizielle Versionen des Militär-und Polizeieinsatzes verbreitet hatten. Brasiliens wichtigste Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“ betont inzwischen, was brasilianische Richter und kirchliche Menschenrechtsexperten bereits seit dem Beginn der Operation vom vergangenen November scharf verurteilt hatten, indessen vorhersehbar  bei in-und ausländischen Mainstreammedien kein Gehör fanden. Gemäß der Analyse der Qualitätszeitung handelte es sich um eine große Raubzug-Operation. Die Reporter hätten sich als Teil der Kriegsoperation gesehen und ihr kritisches Potential verloren. „In der Schilderung war alles schön und wunderbar – während real im Schatten Raub und Plünderung abliefen.“ „O Garimpo envolveu o saque de varias casas de cidadaos comuns, perplexos com a furia e a ganancia de seus salvadores…Aves de rapina agradecem.“Brasilianische Menschenrechtsaktivisten, die zu selber Zeit wie in-und ausländische Journalisten im Complexo do Alemao recherchierten, berichteten gegenüber der Website vom vorherrschenden Klima der Einschüchterung,  Angst unter den Slumbewohnern, von staatlichem Terror, Raub. Massakrierte habe man in der üblichen Weise zwecks Beseitigung von Schweinen auffressen lassen. Menschenrechtsaktivisten im Complexo do Alemao fürchteten Repressalien und Ermordung, zögen es vor, daß jegliche Art von Protesten gegen die Menschenrechtsverletzungen fern der Slumregion stattfinde und von Gruppierungen außerhalb des Teilstaats Rio de Janeiro organisiert werde. Ein Blick auf Berichte über die Besetzungsaktion zeigt, daß in nicht wenigen Medien offenbar verboten war, derartige kritische Stimmen überhaupt zu erwähnen.

Nicht nur in Brasilien ist allgemein bekannt, daß es bei Polizei-und Militäraktionen in Favelas fast stets zu derartigen gravierenden Menschenrechtsverletzungen kommt. Umso merkwürdiger mutet an, daß just in Berichten von ausländischen Reportern, die vor Ort waren,  solche nunmehr offengelegten Fakten komplett fehlen. Was war da passiert, welche Abstimmungen erfolgten mit den zuständigen Redaktionen? Fragen über Fragen, viel Stoff für Kommunikationswissenschaftler.

Zu den gerne weltweit verbreiteten offiziellen Versionen zählte just im November 2010, mitten in den Raub-und Gewaltaktionen,  auch die Einschätzung eines Rio-Polizeichefs, wonach man den Bewohnern des Complexo do Alemao die Freiheit gebracht habe. Präsidentin Dilma Rousseffs neuer Justizminister nannte laut Landesmedien die Besetzungsaktion ein „Modell und Beispiel für das ganze Land“.

 http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/11/militarische-besetzung-des-complexo-do-alemao-von-rio-de-janeiro-ist-modell-und-beispiel-fur-das-ganze-land-zitieren-brasiliens-landesmedien-neuen-justizminister/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/17/rio-de-janeiros-bejubelter-militareinsatz-in-der-slumregion-complexo-do-alemao-neue-enthullungen-uber-tatsachliche-vorgange/

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Militäreinsatz von 2006 im Complexo do Alemao – mit den bekannten Resultaten…

Fotoserie:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Bundesaußenminister Guido Westerwelle 2010 in Sao Paulo:

“Die brasilianische Regierung, mit der Autorität ihrer Erfolgsgeschichte im Hintergrund, sie macht ihr Wort in der Weltpolitik…Aber, meine Damen und Herren, was uns verbindet, das sind gemeinsame Werte. Und wenn man gemeinsame Werte hat, wenn man Ansichten zur Rechtsstaatlichkeit, zur Notwendigkeit internationaler Kooperation, zum Primat des Völkerrechts teilt, so ist das eine ganz besonders verlässliche Basis für eine strategische Partnerschaft. Wir haben ähnliche Vorstellungen über den Wert individueller Freiheit…”

Die Rio-Äußerung 2010 von Bundesaußenminister Guido Westerwelle(FDP), die wegen der grauenhaften Menschenrechtslage in Brasilien besonders aufhorchen ließ:”Erneut lobte Westerwelle in seiner Rede Brasilien als wichtigen “strategischen Partner” Deutschlands. Die Interessen reichten weit über Wirtschaftsinteressen hinaus. “Wir wissen, dass wir im Geiste sehr eng verbunden sind.” (Tagesspiegel) Außenminister Westerwelle traf diese Bewertung vor dem Hintergrund sehr genauer Kenntnis der gravierenden, von Staat und Regierung/Staats-und Regierungsangestellten begangenen Menschenrechtsverletzungen in Brasilien. Dies läßt wichtige Rückschlüsse auf aktuelle Politikziele in Deutschland zu. 

Folter und Haftbedingungen in Brasilien – Amnesty-Bericht 2010

Nach wie vor waren Häftlinge grausamen, unmenschlichen oder erniedrigenden Bedingungen ausgesetzt. Folter wurde als gängige Verhörmethode zur Bestrafung, Kontrolle, Erniedrigung und Erpressung eingesetzt. Auch die Überbelegung der Haftanstalten blieb ein ernsthaftes Problem. Die Kontrolle der Hafteinrichtungen durch Banden führte zu einer hohen Gewalttätigkeit unter den Häftlingen. Das Fehlen unabhängiger Kontrollinstanzen sowie ein hohes Maß an Korruption sorgten für eine weitere Verfestigung der Gewaltprobleme im Straf- und Jugendstrafvollzug.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/22/brasiliens-kulturexport-nur-02-prozent-vom-weltvolumen-retrato-de-um-pais-que-nao-exporta-sua-cultura-o-estado-de-sao-paulo-brasilianische-musik-verkauft-sich-garnicht-so-gut-im-ausland/

Hintergrund Favelas – Österreichs Südwind-Magazin:

http://www.suedwind-magazin.at/start.asp?ID=234729&rubrik=31&ausg=200304

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/29/herzlich-willkommen-zum-letzten-fokus-amerika-ich-bin-sven-toniges-2532011/

Rio de Janeiros bejubelter Militäreinsatz in der Slumregion „Complexo do Alemao“: Neue Enthüllungen über tatsächliche Vorgänge.

Donnerstag, 17. Februar 2011 von Klaus Hart

 http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/18/im-complexo-do-alemao-geschah-eine-raubzug-operation-dutzende-von-reportern-und-kameraleuten-waren-dort-doch-dies-entging-ihrer-beobachtung-o-estado-de-sao-paulo-kritik-an-unkritischer-hurra/

Die offiziell als Maßnahme der Verbrechensbekämpfung deklarierte Aktion von Militär und Polizei vom November 2010 wird bereits wenige Monate später von investigativen Journalisten großer brasilianischer Qualitätszeitungen völlig anders beschrieben:“Als die Einnahme des Complexo do Alemao das Land wegen der durch TV und Presse verbreiteten Glorifizierungen begeisterte, waren viele der hochgerühmten Polizisten und Militärs damit befaßt, Behausungen und Bewohner zu überfallen und auszuplündern – so weiß man oder hat es sich jetzt bestätigt“, analysiert Janio de Freitas in der „Folha de Sao Paulo“.  Wegen üblichen Enthüllungen nach zahlreichen Einsätzen dieser Art in den letzten Jahrzehnten werden derzeit in der ebenfalls gewohnten Weise lediglich einige Polizeioffiziere ausgewechselt – siehe Berlinale-Film „Tropa de Elite 2″. Brasilianische Richter und kirchliche Menschenrechtsaktivisten, die von Anfang an die Aktionen im Complexo do Alemao als pure „Farce“ bezeichneten und sogar von einem vertuschten Massaker an Slumbewohnern sprachen, hatten auch in europäischen Mainstream-Medien, die der offiziellen Jubel-Version folgten, keinerlei Chance.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/21/rio-de-janeiros-erfolgreiche-slumbesetzungen-durch-militar/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/14/rio-de-janeiro-neue-erkenntnisse-uber-die-farce-der-slumbesetzung-durch-militar-und-polizei/

http://das-blaettchen.de/2011/01/panzer-und-crack-3265.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/29/rechtsexperte-jose-de-souza-martins-uber-den-militar-zirkus-von-rio-de-janeiro-droge-de-combate-die-niederlage-der-slumbevolkerung-ist-offensichtlich/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/07/sehnsucht-und-realitat-brasilien-nach-der-lula-ara-zundfunk-generator-br2/

Fotoserie:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Hintergrund Favelas – Österreichs Südwind-Magazin:

http://www.suedwind-magazin.at/start.asp?ID=234729&rubrik=31&ausg=200304

Brasilien, Rio de Janeiro – neue Erkenntnisse über die Farce der Slumbesetzung durch Militär und Polizei. „

Montag, 14. Februar 2011 von Klaus Hart

Laut Landesmedien geht aus Erkenntnissen der Bundespolizei hervor, daß ganze Gruppen von räuberischen Polizisten die Besetzung der Slumregion „Complexo do Alemao“ nutzten, um sich Drogen, Waffen, Geld und anderen Besitz von Gangstern und normalen Favela-Bewohnern anzueignen. Es handele sich um Vorgänge wie im Spielfilm „Tropa de Elite 2″, der derzeit auf der Berlinale gezeigt wird.  Im größten Rio-Slum Rocinha agiere ein Polizeikommando, das den Banditen Waffen verkaufe und über geplante Operationen der Polizei informiere. „Nichts davon ist überraschend, aber alles ist erschreckend. Die Polizeikorruption und die paramilitärischen Milizen stehen im Zentrum des organisierten Verbrechens.  Zu einem Großteil sind sie organisiertes Verbrechen. Es hat wenig Sinn, Slums mit Panzern der Streitkräfte zu besetzen, wenn es keinen entschiedenen und kontinuierlichen Kampf gegen die schlechten Teile der Polizei gibt.“(Folha de Sao Paulo)Die Polizei-und Militäraktion im „Complexo do Alemao“ hatte aus Europa sehr viel Lob erhalten, war indessen von brasilianischen Richtern und kirchlichen Menschenrechtsaktivisten als „Farce“ eingestuft worden.

http://das-blaettchen.de/2011/01/panzer-und-crack-3265.html

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/12/brasilien-heute-brutal-im-zentrum-der-macht-berlinale-filmkritiken-des-erfolgreichsten-streifens-der-brasilianischen-filmgeschichte-tropa-de-elite-2-befremdlicherweise-nicht-im-berlinale-w/ 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/07/sehnsucht-und-realitat-brasilien-nach-der-lula-ara-zundfunk-generator-br2/

Fotoserie:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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