Angela Merkel – WM-Besuch 2014 in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/16/deutsche-bundeskanzlerin-angela-merkel-reist-zur-wm-2014-nach-brasilien-trotz-gravierender-menschenrechtslage-bei-treffen-mit-staatschefin-dilma-rousseff-in-brasilia-waren-schwere-menschenrechtsve/
“Auch Dilma hat sich, ganz im Sinne ihres Vorgängers, der Sozialpolitik verschrieben.” WeltTrends, Potsdam 2012
„Brasilien ist mit seiner Lebendigkeit, Kreativität und kulturellen Vielfalt ein ungemein inspirierender Partner, der gleichzeitig durch Exzellenz in Wirtschaft und Wissenschaft besticht.“ Bundesaußenminister Guido Westerwelle, FDP 2013
Foltertechnologie aus der Bundesrepublik Deutschland für die brasilianische Folterdiktatur – Menschenrechtsaktivisten:
“In den vergangenen Jahren hat Rio gemeinsam mit Brasilien ein Wirtschaftswunder hingelegt. Die Favelas sind saniert und weitgehend drogenfrei…” Der Spiegel, Juni 2013
Brasilien-Daten: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
“Die Wirtschaftskrise hat Brasilien kaum gespürt”(WAZ). Per Google-Suche hat man rasch heraus, welche deutschen Medien noch unlängst angebliche bombastische Erfolge der Lula-Rousseff-Regierung bei der Armuts-und Elendsbekämpfung, bei sozialen Zielen aller Art bejubelten – und jetzt auf einmal, nach dem Motto „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern – doofe Medienkonsumenten vergessen schnell“ – sich populistisch der nach wie vor krassen sozialen Kontraste Brasiliens erinnern, Gutmenschen-Mitgefühl heucheln. Völlig entgegen der Faktenlage hatte auch Präsidentin Dilma Rousseff von deutschen Medien gleich zum Amtsantritt enormes Lob deutscher Medien für angebliche Top-Kompetenz, einen angeblichen Kampf gegen Korruption etc. erhalten – jetzt auf einmal liest, hört, sieht man in den selben Medien just das Gegenteil. Dank Berichterstattungsvorschriften bleiben indessen die wirklich brisanten Themen und Fakten ausgeklammert. Medienkundlich kurios, wie früher dem links-progressiv-alternativen Spektrum zugerechnete deutsche Medien inzwischen zum Mainstream gehören und auch über Brasilien und die WM entsprechend berichten und reflektieren.
„Brasilien ist das rassistischste Land der Erde“: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/09/26/brasilien-ist-das-rassistischste-land-der-erde-mauricio-pestana-herausgeber-von-raca-brasil-der-einzigen-schwarzen-zeitschrift-des-tropenlandes/
tags: brasilien-folterdiktatur, dietrich stobbe, diktator ernesto geisel, franz-josef strauß, hans filbinger, hans-dietrich genscher, helmut kohl, helmut schmidt, walter scheel, willy brandt
“Vom Umgang mit der Diktaturvergangenheit”: http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
Das in Brasilien vielkommentierte Buch, bereits in der siebten Auflage, weckt vorhersehbar auch im deutschen Mainstream keinerlei Interesse, ist bislang ein Tabu.
Nicht zufällig bleibt bereits seit Jahrzehnten im gesteuerten Mainstream die enge Zusammenarbeit großer Sozialdemokraten, darunter Willy Brandt und Helmut Schmidt, mit der brasilianischen Folterdiktatur unerwähnt. Vor dem Hintergrund seiner engen Kontakte zu Rechten und Rechtsextremen wird Lula in Mitteleuropa häufig als fortschrittlich und links eingestuft.
Die Deutsche Bank und der Diktaturaktivist Paulo Maluf, Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/24/deutsche-bank-zahlt-20-millionen-dollar-entschadigung-an-prafektur-von-sao-paulowegen-getatigten-bankgeschaften-mit-ex-prafekt-paulo-maluf-laut-landesmedien/
Ausriß O Globo. “Historische Farce” – Globo-Politikexperte Merval Pereira. “Das Foto schockierte das ganze Land, ist Markstein der politischen Dekadenz Lulas.” “Maluf kann Brasilien nicht mehr verlassen, weil er auf der Interpol-Liste der Meistgesuchten steht.” Pereira erinnert an politische Allianzen mit Diktaturaktivisten wie José Sarney und Fernando Collor.
Jair Bolsonaro – politischer Bündnispartner von Lula und Dilma Rousseff: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/04/01/brasilien-putsch-gedenken-2014-proteste-im-nationalkongres-gegen-rechtsextremen-diktatur-verteidiger-jair-bolsonaro-aus-regierungsbundnis-von-prasidentin-dilma-rousseff-gedenksitzung-abgeblasen-b/
Ausriß, das historische Foto:
Brasiliens wichtigster katholischer Befreiungstheologe Frei Betto: “Erschreckend ist, daß die zwölf Jahre unter einer Regierung der Arbeiterpartei entpolitisierend waren. Genährt wurde die Geldbörse, aber nicht das kritische Bewußtsein.”
“Ein Beispiel für alle Politiker”. Wie die Europäische Union offiziell Lula einstuft: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/11/jose-zapatero-spaniens-premierminister-lobt-lula-uber-alle-masen-der-mann-der-die-welt-uberrascht-esse-homem-honesto-integro-e-admiravel-von-amnesty-international-angeprangerte-folter/
Zeit-Leser:
“Hätte jedes Land einen Präsidenten wie Lula, dann wäre unsere Welt ein besserer Ort. Er ist kein Politiker, er ist ein Staatsmann.” Deutscher Leserbrief an die “Zeit”.
Zum Regierungsbündnis von Staatschefin Dilma Rousseff gehören erklärte Diktatur-und Folterbefürworter wie Jair Bolsonaro:
Weltsozialforum-Miterfinder Chico Whitaker über die Beziehungen von Lulas Arbeiterpartei zur SPD: http://www.ila-web.de/brasilientexte/2006/whitakeraustritt.htm
Amnesty International zu Folter in Brasilien:
Zweites Buch zum gleichen Thema laut Romeu Tuma Junior bereits in Arbeit.
“Während der Diktatur war Lula einer der wichtigsten Informanten des Dops(politische Polizei), befehligt von meinem Vater.” Laut Regierungs-Insider Romeu Tuma Junior, Justiz-Staatssekretär unter Lula, Sohn des Dops-Chefs und späteren Kongreßsenators Romeu Tuma, trug Lula den Decknamen “Bart”, habe nie Geld, aber andere Vorteile für die Informantentätigkeit erhalten. Lula habe wöchentlich sehr wertvolle Informationen geliefert: Über Ort und Datum von Gewerkschaftsversammlungen, über Daten von vorgesehenen Streiks, bei denen dem Besitz multinationaler Unternehmen Risiken drohten. “Lula sprach die Streiks mit Unternehmern ab und informierte darüber den Dops.” Viele der Streiks, die Lula mit den Unternehmern ausgeheckt habe, dienten der Preiserhöhung bei PKW. Nicht zufällig habe Lula später den hochrangigen Automulti-Manager Miguel Jorge zu seinem Minister gemacht.
(Hintergrund von 2007: Der vielgerühmte frühere Gewerkschaftsführer Lula hat im März Miguel Jorge zum neuen Entwicklungsminister ernannt, der zur Militärdiktatur der Foltergeneräle gemäß hiesigen Presseerklärungen gleich serienweise Streikende und sogar Gewerkschaftsführer entlassen hatte. Professor Hamilton Octavio de Souza, Leiter des Journalismus-Lehrstuhls an der Katholischen Universität von Sao Paulo, betonte dazu:”Es war Miguel Jorge, der 1979 als Chef-Herausgeber der Zeitung “O Estado de Sao Paulo” die Entlassung aller Journalisten kommandierte, die an einem Streik teilgenommen hatten. Damals wurden von ihm sogar drei Führer der Journalistengewerkschaft des Teilstaates Sao Paulo gefeuert – eine brutale Aggression gegen die Rechte der Beschäftigten.”
Souza nennt es unglaublich, daß jemand, der in Opposition zu den Kämpfen der siebziger und achtziger Jahre für die Redemokratisierung stand, heute zu einer von der Arbeiterpartei Lulas geführten Regierung gehört. Eine derartige “Verbrüderung” sei schwer zu schlucken. Es sollte ein Minimum von Respekt für jene vielen Brasilianer geben, die damals kämpften, litten und sogar getötet wurden.
Laut Souza war Miguel Jorge zum Zeitpunkt der Ernennung zum Minister Vizepräsident der Großbank Santander, zuvor Vizepräsident von Volkswagen do Brasil bzw. von Autolatina, habe dort entsprechend agiert.
Der Professor kennt den neuen Minister persönlich:”Miguel Jorge war mein Chef in der Zeitung O Estado de Sao Paulo – ich bin damals zusammen mit weiteren fünfzig Journalisten nach dem Streik von 1979 entlassen worden. Als Chef-Editor verfolgte Miguel Jorge die linken Journalisten in der Zeitung, näherte das Blatt dem damaligen Gouverneur Paulo Maluf an.”
Maluf, derzeit Kongreßabgeordneter, wird in Brasilien zu den nationalen Symbolfiguren für rechtsgerichtete Politik, Diktaturunterstützung und Korruption gerechnet.
Laut Uni-Prof Souza spielte Miguel Jorge damals eine “sehr schmutzige” Rolle, stand sehr rechts.)
Als Lula festgenommen worden sei, habe er die Privilegien des Informanten genossen und auf dem Ledersofa des Dops-Büros geschlafen – nicht wie die anderen in der Haftzelle, bestenfalls eine oder zwei Nächte seien dort denkbar gewesen. Lulas Ehefrau Marisa sei sogar ein Dops-Fahrer gestellt worden, um ihren Mann täglich zu besuchen, den “Spezialagenten in geheimer Mission”. Es müsse bekräftigt werden, daß Lula als Staatspräsident von Brasilien seine Abmachungen mit der Vergangenheit und den Kasernen eingehalten habe.
Jahrzehntelange Kenner und Aktivisten der brasilianischen Gewerkschaftsszene sagten auf Website-Anfrage, die Angaben des Buches müßten relativiert werden – bei den beiden Tumas handele es sich um Rechte. Indessen gebe es keinen Zweifel, daß Lula bestimmte Arten von Informationen geliefert habe. “Lula wollte sich als Mann des Vertrauens der Rechten legitimieren.” Lula habe in der Tat eine enge Freundschaft mit Romeu Tuma gepflegt, dessen Sohn in die Regierung geholt. “Lula pflegte stets Freundschaften mit Leuten dieses Schlages.”
Auch in Ländern wie Deutschland kam dies sehr gut an, darunter in der sog. links-alternativen Szene, entsprechenden Parteien und Alibi-NGO, zudem im Mainstream.
“Medienmacht” – die wichtige Rolle der “Pressesonderverbindungen” in deutschen Medien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/06/medienmacht-dr-uwe-kruger-universitat-leipzig-warum-sich-deutsche-medien-auch-thema-ukraine-grausig-blamieren/
Pressesonderverbindungen(unter Decknamen von Geheimdiensten geführte deutsche Journalisten..http://jungle-world.com/artikel/1998/35/34488.html)
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/24/dilma-und-sarney-symboltrachtiger-handkus-in-brasilien/
Leonardo Boff :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“
Buchautor Romeu Tuma Junior, ganz rechts, zur Diktaturzeit als Body-Guard von Lula, vor Gebäude der Geheimpolizei Dops in Sao Paulo:
Em maio de 1980, na porta do Dops, Tuma Junior (de bigode, à direita na imagem) atua como guarda-costas de Lula (que aparece ao lado da mulher, Marisa). Romeu Tuma pai achava a tarefa tão importante e tinha tal zelo pessoal pela segurança do sindicalista que escalou o próprio filho. Era uma tarefa de absoluta confiança. Ausriß Veja
Ausriß, Präsident Lula und Ex-Dops-Chef Romeu Tuma, links.
Dops und deutsche Kriegsverbrecher wie Mengele: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/05/brasilien-diktatur-geheimpolizei-dops-wuste-von-aufenthalt-des-kriegsverbrechers-josef-mengele-im-tropenland-laut-dops-ex-chef-2013/
Ausriß. “Mit der SPD bin ich schon seit den Zeiten verbunden, als ich Gewerkschaftsführer war.” Hochrangige SPD-Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt pflegten enge Beziehungen zur brasilianischen Folterdiktatur.
Von Protesten Willy Brandts und Helmut Schmidts gegen die barbarische Repression unter der Diktatur in Brasilien, etwa gegen das sadistische Foltern von Frauen, ist nichts bekannt.
“Willy Brandt ans Fenster”(1970). Im Jahr vor dem Erfurter Treffen hatte Willy Brandt das Kulturabkommen sowie das Wissenschafts-und Technologieabkommen mit der Folterdiktatur Brasiliens unterzeichnet.
Maria Amélia de Almeida Teles – warum sie als Menschenrechtsaktivistin, grauenhaft gefolterte Diktaturgegnerin in Ländern wie Deutschland unbekannt ist – welche Bonner Politiker damals nicht protestierten. http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/
Heinrich-Böll-Stiftung: ”Im Juni 1968 erklärte Außenminister Willy Brandt in Brasilien die Bereitschaft der Deutschen, Brasilien mit Nukleartechnik zu versorgen.” (Wurden Sie gefragt?)
Lula und Wahlkampftricks: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/wahltricks-in-brasilien-beifall-fur-uno-generalsekretar-in-new-york-wird-in-pr-spot-als-drohnender-applaus-fur-lula-ausgegeben/
Lula, das umstrittene Amazonas-Wasserkraftwerk Belo Monte und Diktator Geisel: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/27/brasiliens-deutschstammiger-militardiktator-ernesto-geisel-lula-und-das-umstrittene-amazonas-wasserkraftwerksprojekt-belo-monte-lula-feiert-geisel-in-belo-monte-qualitatszeitung-o-globo/
“Lula – das Krebsgeschwür von Brasilien. Ermittelt gegen den Chef der Bande.”Der Ton gegen Lula und Dilma Rousseff wird deutlich schärfer.
Einkommenszuwachs von Lula – wer ihn aufbaute:
Bemerkenswerte Proteste vor Lulas Wohngebäude, gegen Lulas Arbeiterpartei: “Eh-PT-vai tomando cú!”: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/06/20/brasilien-proteste-demonstranten-erstmals-vor-dem-wohngebaude-von-lula-in-sao-bernardo-do-campo-nahe-sao-paulo/
“Der Mehrheit der Brasilianer werden die Rechte verweigert”: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/10/paulo-sergio-pinheiro-uno-sonderberichterstatter-menschenrechtsexperte-der-mehrheit-der-brasilianer-werden-deren-rechte-verweigert-in-allen-brasilianischen-polizeiwachen-wird-gefoltert-jeder-we/
Dilma Rousseff feiert mit dem Ex-Chef der Diktatorenpartei ARENA, José Sarney, 2010 ihren Wahlsieg. Ausriß. Heute ist Sarney als starker Mann der größten Koalitionspartei PMDB der wichtigste politische Partner Rousseffs.
Diktaturopfer – getötete Regimegegnerin, Foto von kirchlichen Menschenrechtsaktivisten.
Die Diktatur begann mit dem Militärputsch von 1964 – 1969 schloß Bonn mit dem Militärregime laut Jahreschronik ein Kulturabkommen.
Willy Brandt:
SPD-Tragetasche
Große Sozialdemokraten und ihre besonderen Beziehungen zu Brasilien – Willy Brandt und Helmut Schmidt: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/16/helmut-schmidt-und-lula-lulas-sonderbeziehungen-zu-deutschland/
Diktator General Ernesto Geisel(Operation Condor), deutschstämmig, in dessen Amtszeit der jüdische Journalist Herzog gefoltert und ermordet wurde – und Willy Brandt, Ausriß. General Geisel war 1976 zu einem offiziellen Besuch in Großbritannien.
Ausriß, Katholische Kirche Brasiliens über Folterdiktatur:”The image of Brazil out of the country, during the dictatorship was extremely bad.”
Brasiliens Militärdiktatur ließ Attentate verüben – und diese dann Regimegegnern in die Schuhe schieben. Beispielhaft zeigt dies der Fall der Bombenexplosion am Rio-Centro von 1981. Sogar Gasometer sollten in Rio de Janeiro gesprengt werden: http://pt.wikipedia.org/wiki/Jo%C3%A3o_Paulo_Burnier
http://pt.wikipedia.org/wiki/Caso_Para-Sar
Mensalao-Skandal und Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/11/brasilien-lula-durch-mensalao-schema-begunstigt-personliche-ausgaben-des-damaligen-staatschefs-beglichen-laut-aussagen-des-verwickelten-unternehmers-marcos-valerio/
Katholischer Befreiungstheologe Frei Betto – “Wie biegt man einen Linken zurecht”: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/28/befreiungstheologe-frei-betto-ex-berater-lulas-wie-biegt-man-einen-linken-zurecht/
Lula auf deutsch-brasilianischen Wirtschaftstagen: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/18/lulas-rede-auf-deutsch-brasilianischen-wirtschaftstagen-2009-in-vitoria-zeitdokument-die-rolle-einer-regierung-ist-die-einer-mutter/
Jüdischer Weltsozialforum-Erfinder Oded Grajew über das heutige neoliberale System: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/22/warum-kopenhagen-scheiterte-weltsozialforum-erfinder-oded-grajewdie-regierenden-unterwarfen-sich-der-okonomischen-macht-die-ihre-wahlkampagnen-finanziert-diese-politiker-sind-angestellte-inter/
Die Neue Zürcher Zeitung 1994 zum 30. Jahrestag des Militärputsches von 1964:
…Exponenten der Diktatur als starke Männer demokratischer Parteien
Politik-und Wirtschaftswissenschaftler sowie die führenden Kommentatoren der Qualitätszeitungen begründen die Rückständigkeit Brasiliens in Artikelserien zum Putschjubiläum unter anderem damit, daß nach 1985 kein echter demokratischer Wandel begann, sondern die Kontinuität gewahrt blieb. Politiker, Bürokraten und Parteien, die die Diktatur aktiv unterstützten, behielten Einfluß und Macht. Sie gehen heute auch Koalitionen mit einstigen Gegnern ein, was bisweilen irrational erscheint. Erster Zivilpräsident nach dem Generalsregime wurde der frühere Chef der Militärpartei PDS José Sarney. Der derzeitige Finanzminister Fernando Henrique Cardoso, Inhaber des wichtigsten Kabinettsressorts, fungierte damals als Sarneys Interessenvertreter(portugiesisch: „Lider do Governo“) im Senat. Bei der Übernahme des Ministerpostens sagte 1993 das bisher zu den Linksintellektuellen gerechnete Mitglied der Sozialdemokratischen Partei(PSDB):“Vergessen Sie alles, was ich bisher geschrieben habe.“…Führende Intellektuelle, wie etwa der Schriftsteller Antonio Callado, nennen es bezeichnend für Brasiliens Zustand, für fehlende politische Kultur und kollektiven Gedächtnisschwund, daß hohe Amtsinhaber der Diktaturregierungen , die sich damals schamlos bereicherten, heute immer noch zu den wichtigsten Meinungsmachern zählen und ihre Wochenkolumnen auch noch in den Provinzblättern der entlegensten Amazonasregionen erscheinen…Der ehemalige Justizminister Armando Falcao bekommt derzeit nicht weniger Platz in den Medien für schönfärberische Interpretationen. Seiner Meinung nach begann 1964 eine vom Volk gewollte demokratische Revolution. Exekutionen, Folter, Gewalt und illegale Verhaftungen habe es nicht gegeben, von Diktatur könne keine Rede sein, behauptet er. Der damalige Planungsminister und heutige PPR-Abgeordnete Roberto Campos hebt seinerseits den „triumphalen Erfolg“ des sogenannten „brasilianischen Wunders“ 1968-1973 hervor, als Brasilien jährlich über zehnprozentige Wachstumsraten in der Wirtschaft verzeichnete. Laut Campos erhöhten sich damals das Pro-Kopf-Einkommen und der Lebensstandard für die gesamte Bevölkerung. Davon kann indessen keine Rede sein; vom „Milagre brasileiro“ profitierten lediglich die Eliten, die Mittelschicht und nur ein Bruchteil der unterprivilegierten Bevölkerungsmehrheit, während die Arbeitslosigkeit erheblich zunahm. Campos verschweigt natürlich auch, daß 1964 Brasiliens Schuldenlast bei nur fünf Milliarden Dollar lag, von den Generalsregierungen aber auf über 100 Milliarden hochgetrieben wurde. Zu den hyperteuren pharaonischen Projekten jener Zeit ist auch das mit der Regierung des deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt vereinbarte Nuklearprogramm zu zählen.
Spätfolgen in Mentalität und Psyche
Das autoritäre Regime von 1964 hinterließ in Mentalität und Psyche der Brasilianer tiefe Spuren. Politische Gefangene wurden damals lebendig den Haien zum Fraß vorgeworfen, Studentenführer zuerst gefoltert und dann vor die Wahl gestellt, entweder zu sterben oder im Fernsehen vorfabrizierte Erklärungen abzugeben. Bis heute fordern Menschenrechtler und Angehörige vergeblich Aufklärung über die „Verschwundenen“, deren Zahl nicht einmal annähernd bekannt ist. Aus Angst vor Repressalien gehen wichtige Zeugen barbarischer Diktaturverbrechen nicht an die Öffentlichkeit – schließlich gibt es weiterhin die Todesschwadronen und auch die berüchtigte Militärpolizei, die immer noch nicht auf Folter verzichtet.
Für den Anthropologen Gilberto Velho resultiert das Ausmaß an Gewalt in der heutigen brasilianischen Gesellschaft unter anderem aus der vom Militärregime entwickelten „Kultur der Brutalität“. Die seinerzeit institutionalisierte Gewalt und Korruption ist nach Darstellung von Rechtsexperten hauptverantwortlich für die tiefe ethisch-moralische Krise Brasiliens, für den extremen Egoismus, das Fehlen von Solidarität und das Mißtrauen gegenüber den sogenannten demokratischen Institutionen, für die kalte Indifferenz und den Zynismus der Politiker…
Aus Neue Zürcher Zeitung, Brasiliens Last der Militärdiktatur, Klaus Hart, Freitag/Samstag 1./2.April 1994
Die Sicht der Lula-Regierung zum Zweiten Weltkrieg, jüdische Proteste: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/13/deutschland-und-japan-wurden-nach-dem-zweiten-weltkrieg-jahrelang-dafur-bestraft-das-sie-der-angelsachsischen-welt-fuhrung-getrotzt-diese-herausgefordert-hatten-die-sicht-der-lula-regierung-zu/
Die antisemitische Attacke auf den Kiew-Rabbiner kurz vorm Krim-Referendum: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/18/ukraine-2014-rabbiner-in-kiew-uberfallen-attackiert-stands-in-ihrem-lieblingsmedium-%C2%BBsie-schlugen-ihn-und-schrien-antisemitische-beschimpfungen%C2%AB-sagte-racheli-cohen-der-nachrichtenagen/
Hitlergruß von Arseni Jazenjuk – ob er auch mal beim nächsten Besuch der Merkel-Regierung in Berlin so grüßt, fragen viele: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/13/ukraine-2014-hitlergrus-von-jazenjuk-fuhrer-der-kiewer-putschregierung-laut-auffassung-vieler-deutscher-zeitungsleser-neben-jazenjuk-tjagnibok-vorsitzender-der-faschistischen-partei-%E2%80%9E/
“Russen an den Galgen!” – “Multikulti” der “Demokratiebewegung” in der Ukraine 2014, anklicken:
Aufrechte Katholiken als „Terroristen“
Fünfzig Jahre nach dem Militärputsch vom 31. März 1964 in Brasilien
Brasiliens katholische Kirche gedenkt der zahlreichen ermordeten oder totgefolterten Geistlichen, Ordensbrüder und Pastoralmitarbeiter. Sogar oppositionelle Dominikaner als „gefährliche Terroristen“ gejagt.
Diesen Tag vergessen sie nie: Gestern noch Demokratie, verkündete Reformen gegen Massenelend und archaische Strukturen teils noch aus der Sklavenzeit – heute seit dem Morgengrauen rollende Panzer der Putschisten in Rio de Janeiro und Sao Paulo auf Geheiß reaktionärer Eliten. Massenverhaftungen, erste Konzentrationslager, der gewählte Präsident Joao Goulart zur Flucht nach Uruguay gezwungen. Fünfzig Jahre später sind die Dokumente, Erinnerungen, Erfahrungen Tausender katholischer Regimegegner von damals der neuen Regierungs- Wahrheitskommission über Diktaturverbrechen geradezu Gold wert: Bereits 1964, betonen namhafte Historiker und Intellektuelle wie der Dominikaner Frei Betto, werden 50000 Menschen eingekerkert, sogar in Fußballstadion, umfunktionierte Frachtschiffe gesperrt, wird die Folter eingeführt, dazu Mord, Verschwindenlassen und Entführung.
“Gemäß dem biblischen Prinzip, niemandem Asyl zu verweigern, der es wirklich braucht, haben wir Dominikaner während der Diktaturjahre zahlreiche Verfolgte der verschiedensten ideologischen Richtungen aufgenommen und unterstützt“, sagt Frei Betto im Dominikanerkloster von Sao Paulo. Erstmals in der brasilianischen Geschichte seien so viele Christen eingesperrt und fast ausnahmslos gefoltert worden. „Wir Ordensbrüder haben damals nicht zu den Waffen gegriffen – das hat auch niemand von uns erwartet. Aber wir stellten Widerstandsorganisationen die nötige Infrastruktur, organisierten an der Grenze zu Argentinien und Uruguay jenen Diktaturgegnern, deren Leben in höchster Gefahr war, die Flucht, hatten ein Netz von Verstecken für Verfolgte aufgebaut.“
Bescheiden, wie er ist, mag Frei Betto da nicht Klartext reden: Der Dominikaner hat damals unter Einsatz seines Lebens einer Unzahl von Menschen schlichtweg das Leben gerettet. Viele andere Ordensbrüder handelten genauso.
Kuriose Szenen zuhauf: Ein verfolgter Widerstandsführer sieht exakt so aus, wie man sich gemeinhin einen seriösen katholischen Padre vorstellt. Also kleiden ihn Geistliche wie einen der ihren, gehen mit ihm in einer Gruppe über den Grenzübergang nach Uruguay. „Wirklich, ein perfekter Padre“, lachen alle hinterher.
Doch der Repressionsapparat verfeinert seine Fahndungsmethoden, überwacht die Kirche als führende Oppositionskraft immer besser, kommt schließlich auch Frei Betto auf die Spur: “Als mir die Verhaftung droht, springe ich, als vorne schon die Repressionspolizei steht, hinten über die Klostermauer in den Wald, verstecke mich in einem südbrasilianischen Konvent, sitze abends mit den Ordensschwestern, die nicht wußten, wer ich wirklich war, vor der brasilianischen Tagesschau. Gleich am Beginn hält der Sprecher mein Fahndungsfoto hoch und beschreibt mich als gefährlichen Terroristen. Die Ordensschwestern lassen vor Schreck ihr Strickzeug fallen, drehten sich nach mir um, vergleichen mein Gesicht mit dem in der Tagesschau. Bereits am nächsten Tag hatte mich die politische Polizei auf einem Bauernhof gestellt.“
Frei Betto wird vier Jahre eingekerkert – verarbeitet das Erlebte, die Gräuel der Militärdiktatur in seinem Roman „Batismo de Sangue“, Bluttaufe – auch als Film sehr erfolgreich und 50 Jahre nach dem Putsch wieder in vielen Kinos.
„Niemand wird so sadistisch gefoltert wie mein Ordensbruder Frei Tito. Im Austausch gegen den entführten Schweizer Botschafter Giovanni Bucher kommt Tito 1970 zusammen mit 69 anderen politischen Gefangenen frei, verliert jedoch als Folge der Torturen den Verstand, begeht 1984 mit 28 Jahren in einem französischen Kloster Selbstmord.“
Dominikaner Ivo Lesbaupin, Soziologe und Assessor der brasilianischen Bischofskonferenz, ist ebenfalls noch von den Torturen gezeichnet.
“Die Offiziere wendeten die sadistischsten Techniken an – und hatten als Methode, andere Gefangene aus nächster Nähe zusehen zu lassen – sogar bei Ehepaaren, stets beide nackt. Später, in der Zelle, baten die Gefolterten, darunter auch Atheisten, uns Dominikaner als seelische Stärkung gregorianische Lieder, fast immer das „Salve Regina“ zu singen.
Sein Mitbruder Fernando de Brito: „Als ich in die Folterkammer geführt werde, habe ich die dort auf dem Boden Liegenden gar nicht erkannt – Lesbaupin und die anderen waren von den Torturen ganz entsetzlich deformiert.“
Historikerin Marina Aquino in Sao Paulo:“Die Folter vergißt keiner, der sie erlebte, die ist stets präsent und weiter destruktiv.“
Brasiliens tonangebende Medien hetzen nach dem Militärputsch permanent gegen katholische Regimegegner, darunter die Dominikaner. Castello Branco, erster Militärdiktator(1964-1967) will den Orden bereits 1965 ganz aus Brasilien vertreiben, läßt es wegen vorhersehbarer internationaler Reaktionen lieber. Stattdessen ein besonders infamer Dreh: Landesweit wird in Zeitungen, Radio, TV verbreitet, just die Dominikaner hätten den meistgesuchten Guerillha-Führer Carlos Marighella dem Repressionsapparat ans Messer geliefert, ihn und andere Widerständler verraten…
Eine der wichtigsten Autobahnen Brasiliens trägt den Namen jenes Diktators Castello Branco, die mehr als 13 Kilometer lange Brücke über die Bucht von Rio de Janeiro heißt nach dem berüchtigten Diktator Castello Branco, gleich mehrere Fußball-WM-Spiele werden 2014 in einem Stadion der Millionenstadt Belo Horizonte ausgetragen, das nach dem führenden Putschorganisator Magalhaes Pinto benannt ist, verantwortlich für ein Massaker an Arbeitern.
Was ist da los?
Brasiliens katholische Kirche erinnert seit Januar nicht nur in Medien, auf Konferenzen und in öffentlichen Debatten an den Putsch, sondern klärt auf, informiert nach Kräften. Deutschland liegt in der UNO-Statistik für menschliche Entwicklung auf Platz 5 – Brasilien indessen nur auf Platz 85, Hinweis auch auf das sehr niedrige Bildungsniveau im Land. In Deutschland wohl schwerlich vorstellbar – Millionen von verelendeten brasilianischen Analphabeten kapierten Putsch und Diktatur garnicht. Und heute haben wegen des prekären Schulsystems die meisten jungen Brasilianer kaum Kenntnisse über die Folterdiktatur, verbinden mit Diktatoren-Namen für Autobahnen, Brücken, ungezählte Schulen und sogar ganze Städte, etwa Presidente Figueiredo in Amazonien, nichts…Daß in Lateinamerikas größter Demokratie immer noch eines der übelsten Regime-Relikte, nämlich die Militärpolizei des Repressionsapparats, für öffentliche Sicherheit sorgt, und nicht die Zivilpolizei wie in Mitteleuropa – auch das ist den meisten Brasilianern garnicht bewußt. „Das organisierte Verbrechen wurde in der Diktatur geboren, die Promiskuität zwischen Polizei und Banditen konsolidierte sich“, sagt Schriftsteller Rubens Paiva, dessen Vater, ein Kongreßabgeordneter, totgefoltert, in Stücke gehackt ins Meer geworfen wurde.
Sehr bedenklich: Heute paralysieren die Banditenkommandos des organisierten Verbrechens das Protestpotential der brasilianischen Slums.
Waldemar Rossi, Leiter der Arbeiterseelsorge in der Erzdiözese Sao Paulo, drittgrößte der Welt, wird ebenfalls damals grauenhaft gefoltert.
“Nach der Militärdiktatur wurde die Politik des gesellschaftlichen Ausschlusses fortgesetzt – was stets mit der Absenkung des Bildungsniveaus beginnt. Heute wird eine halbalphabetisierte Jugend fabriziert, die sich den Interessen des Systems unterwirft.
Aber was machte eigentlich der große Gewerkschaftsführer und spätere zivile Präsident Lula damals?
Siehe da, gemäß einem neuen, gut recherchierten brasilianischen Sachbuch war Lula Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops.
Kenner, Insidern der Regime-Geschichte sagen: „Es gibt keinen Zweifel, daß Lula Informationen geliefert hat – er wollte sich als Mann des Vertrauens der Rechten legitimieren“, lauten Bewertungen. Daß Lula selbst noch als Regierungschef enge Freundschaft zum ehemaligen Dops-Chef Romeu Tuma pflegt, ist allgemein bekannt.
Effiziente Mediensteuerung in Deutschland 2014: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/28/brasiliens-militarputsch-vor-50-jahren-deutschsprachiger-mainstream-verschweigt-die-enge-zusammenarbeit-von-willy-brandt-und-helmut-schmidt-mit-der-folterdiktatur-ebenfalls-tabu-lula-als-informant/
50 Jahre nach dem Putsch – Foltertechnologie aus Bundesrepublik Deutschland oder Großbritannien?http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/31/brasilien-50-jahre-nach-dem-militarputsch-vom-31-marz-1964-foltertechnologie-aus-der-bundesrepublik-deutschland-oder-aus-grosbritannien-fur-die-diktatoren-bis-heute-frage-nicht-exakt-geklart/
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Seixas sagte am Rande der Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag des Militärputschs am 31. März 2014, die in Brasiliens wichtigstem damaligen Folterzentrum in Sao Paulo stattfand, daß Frankreich Folterinstrukteure entsandt habe, Großbritannien und Deutschland indessen Foltertechnologie, wie jenen berüchtigten “Eisschrank”. Folter-Hilfe sei natürlich auch aus den USA gekommen. Derzeit berichteten die Medien darüber nicht, gebe es viel Zensur, werde vieles an Fakten versteckt. Laut Seixas gab es eine ganze Gruppe von Folterexperten der genannten Länder, die den Repressionsorganen Brasiliens damals half.
Zensur werde von Medien aus wirtschaftlichen Interessen ausgeübt, u.a. in Bezug auf den brasilianischen Industriellenverband FIESP, doch auch auf deutsche multinationale Unternehmen. Schwach sei die derzeitige nationale Berichterstattung über den Militärputsch vor 50 Jahren auch, weil die brasilianischen Medien Putsch und Diktatur unterstützten – und Nutznießer des Militärregimes waren. Nur der Globo-Medienkonzern habe sich für seine damalige Rolle entschuldigt – worauf sofort reaktionäre Militärs 2014 daran erinnerten, wie sie seinerzeit von Globo u.a. propagandistische Hilfe erhielten.
Welche deutschsprachigen Medien u.a. über die heikle Frage der Foltertechnologie, der Rolle von Willy Brandt und Helmut Schmidt nicht berichten, hat man per Google-Suche leicht heraus. Politiker wie Merkel, Steinmeier, Schäuble äußern sich bisher nicht zur Faktenlage.
Folterstaat Brasilien 2014: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/04/01/folterstaat-brasilien-qualitatszeitung-o-globo-2014-umfassend-angewendet-wahrend-des-militarregimes-ist-folter-weiterhin-allgemeine-praxis-in-brasilien-keinerlei-kritik-von-angela-merkel/
Auf der Gedenkveranstaltung von Sao Paulo trafen sich zahlreiche Widerstandskämpfer wieder, berichteten über die an dieser Stelle – heute eine Wache der Militärpolizei – erlebten Torturen.
Wie üblich, waren Kamerateams großer mitteleuropäischer TV-Anstalten nicht präsent. Brasilianische Kamerateams sagten auf Website-Anfrage, über die Rolle von Lula als Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops werde man nicht berichten – indessen sei in der Tat nachgewiesen, daß Lula damals entsprechend für Dops tätig war. http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
Die brasilianische Folterdiktatur und die Rolle von Willy Brandt:
“Willy Brandt ans Fenster”. (1970)Was damals alles in der Erfurt-Berichterstattung fehlte.
Wie europäische Demokratien die Folterdiktatur mit Folterexperten, Foltertechnologie unterstützten:http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/05/brasiliens-militardiktatur1964-1985-folterlehrer-aus-frankreich-general-paul-aussaresses-mit-95-jahren-verstorben-aussaresses-war-wahrend-der-amtszeit-des-deutschstammigen-generals-ernesto-geise/
“Amerikaner bringen uns das Foltern bei”: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/29/amerikaner-bringen-uns-das-foltern-bei-nachrichtenmagazin-veja-uber-folterzentrum-in-der-rua-barao-de-mesquita-rio-de-janeiro-ivan-seixas-uber-foltertechnologie-aus-der-bundesrepublik-deu/
Erinnerung an totgefolterten jüdischen Fernsehdirektor Vladimir Herzog. http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/28/brasilien-50-jahre-nach-dem-militarputsch-von-1964-folterzentrum-in-sao-paulo-unter-denkmalsschutz-gestellt-in-gebaudekomplex-wurde-der-jude-vladimir-herzog-totgefoltert-hunderte-von-weiteren-li/
Brasiliens Militärputsch vor 50 Jahren – was im deutschsprachigen Mainstream fehlt. Heinrich Lübke, erster hoher ausländischer Staatsgast in Brasilia nach dem Putsch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/28/brasiliens-militarputsch-vor-50-jahren-deutschsprachiger-mainstream-verschweigt-die-enge-zusammenarbeit-von-willy-brandt-und-helmut-schmidt-mit-der-folterdiktatur-ebenfalls-tabu-lula-als-informant/
Bundesstaatsanwalt Marlon Weichert: Diktaturverbrechen werden vertuscht, um “Biographien bestimmter Leute zu schützen, Biographien in der jetzigen Form aufrechterhalten zu können. Viele Leute wollen nicht Rechenschaft darüber ablegen, was sie damals taten.” Käme die Wahrheit heraus, so Weichert, müßten einige Biographien erheblich umformuliert werden.
Brasiliens unbekannte Helden – auf der Gedenkveranstaltung präsent: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/18/comandante-darcy-rodrigues-guerrilheiro-gegen-die-militardiktatur-brasiliens-unbekannte-helden3/
Damaris Oliveira Lucena: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/damaris-oliveira-lucena-78-guerrilha-kampferin-gegen-die-militardiktatur-brasiliens-unbekannte-helden2/
Ivan Seixas – an diesem Ort als Minderjähriger gefoltert, sein Vater totgefoltert.
Maria Amelia de Almeida Teles: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-des-teilstaats-sao-paulo-zur-aufklarung-der/
Was Maria Amelia de Almeida Teles nach dem Putsch hier erlitt – eine Schauspielerin setzt es in Szene.
Widerstandskämpfer Raphael Martinelli.
Folterer und Opfer…: Alex Merino, Junior Gadelha, Rafael Carrion – Tänzer der Gruppe “Companhia Carne agonizante”.
http://www.ciacarneagonizante.com.br/
Sao Paulos Bürgermeister Eduardo Haddad aus Lulas Arbeiterpartei kommt bei der Gedenkveranstaltung kurz vorbei – Lula nicht. Er wäre nach seiner Informantentätigkeit für die Diktatur-Geheimpolizei Dops gefragt worden.
Einfach mal nachschauen, ob in Deutschlands Schulbüchern Fakten über die enge Zusammenarbeit von Willy Brandt, Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher etc. mit der Folterdiktatur abgedruckt werden dürfen.
“Levante Popular Juventude”.
Brasiliens katholische Kirche im Widerstand gegen die Militärdiktatur-
viele Geistliche gefoltert und ermordet – sexuelle Gewalt sogar gegen Ordensschwestern
Massenvergewaltigungen, Sadismus jeder Art
Nationale Wahrheitskommission enthüllt bisher verschwiegenen Repressions-Horror
Oppositionelle Geistliche werden totgefoltert, Regimegegnerinnen, darunter Ordensschwestern, auf perverseste Weise sexuell mißbraucht, immer wieder vergewaltigt. Jene, die jetzt vor der Wahrheitskommission aussagen, haben sichtlich das vor mehreren Jahrzehnten Erlittene psychisch und körperlich keineswegs verkraftet.
Im Vergleich zu Chile oder Argentinien war Brasiliens Militärregime direkt harmlos, lauten indessen auch in Europa gängige Urteile, begründet mit bemerkenswert niedrigen amtlichen Opferzahlen: Gerade mal 376 Menschen seien in den 21 Jahren der Generalsherrschaft durch Diktaturangehörige getötet worden – im benachbarten Argentinien dagegen zwischen 11000 und 30000. Brasiliens katholische Menschenrechtsaktivisten, die Folter und Verfolgung überlebten, haben die offiziellen Zahlen stets als absurd niedrig eingestuft – und als pervers geschönt. Das Militärregime, so der mehrere Jahre eingekerkerte Dominikaner Frei Betto, Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe, sei schließlich nazistisch-antisemitisch gewesen – und entsprechend vorgegangen.
Während in Argentinien, dem Land des neuen Papstes, die Vergangenheitsbewältigung zügig vorankommt, mehrere Tausend hohe Diktaturoffiziere abgeurteilt werden, ein Teil bereits hinter Gittern sitzt, wußten Brasiliens politisch einflußreiche Militärs derartiges bisher zu verhindern. Erst jetzt, und eigentlich viel zu spät, kann eine Nationale Wahrheitskommission gegen den Druck des starken rechtsextremen Lagers wenigstens ermitteln, wird fast sofort fündig, rückt sicher auch bei europäischen Christen mancherlei Klischeevorstellungen über Brasilien zurecht: Bereits im Putschjahr 1964 über 50000 Verhaftete, systematisches „Verschwindenlassen“ von Regimegegnern.
In Amazonien verliert ein einziger Indianerstamm durch die Repression mindestens 2000 Angehörige – Hinweis darauf, wie kräftig jene amtlichen Opferzahlen nach oben „korrigiert“ werden dürften. Da der Wahrheitskommission auch katholische Regimegegner angehören, werden oberflächliche Fehlurteile fallen, die Kirche sei damals, etwa verglichen mit Argentinien, recht glimpflich davongekommen.
„Sie haben unsern Padre Henrique gefoltert und ermordet, gleich darauf einen katholischen Studentenführer erschossen“, schildert Ordensschwester Maria Zelina Leite den Diktatur-Terror damals in ihrer Heimatstadt, dem nordöstlichen Recife. „Erzbischof Dom Helder Camara, eine der Symbolfiguren des Widerstands, führte den Trauerzug von über 10000 zur Beerdigung von Padre Henrique an. Soldaten sprangen von Militär-LKW, prügelten auf uns ein. Doch Dom Helder Camara war regelrecht genial, wußte ein Blutbad und Verhaftungen zu verhindern, instruierte auf dem Friedhof die Regimegegner, den am Eingang lauernden Soldaten nicht ins offene Messer zu laufen.“
Vor dem Bischofssitz stehen rund um die Uhr Schergen der Foltergenerale, sollen all jene einschüchtern, die es wagen, Dom Helder Camara und seine Mitarbeiter der Kurie aufzusuchen. „Er appelliert damals an die Militärs: Verhaftet mich, aber laßt meine Priester in Ruhe! Wegen des vorhersehbaren Welt-Echos kerkern sie den Erzbischof nicht ein – halten sich an die Geistlichen.“
Aber ging das denn so leicht? Ivone Gebara, Ordensschwester, Mitglied der Wahrheitskommission: „Man erklärte regimekritische Padres einfach zu Kommunisten – oppositionelle Ordensschwestern zu Kommunistinnen. Auch die Katholische Arbeiterjugend JOC und die katholische Studentenbewegung JEC waren im Widerstand – wurden verfolgt.“ Klassisch ist ein Ausspruch von Dom Helder Camara aus dieser Zeit: ”Wenn ich den Armen zu essen gebe, nennt man mich einen Heiligen. Doch wenn ich frage, warum sie arm sind, nennt man mich einen Kommunisten”. Der Erzbischof überlebt mehrere Attentate, sein Sekretär, der Priester Antonio Pereira Neto, wird ermordet.
Ordensschwester, verfolgt zur Diktaturzeit – heute Obdachlosenbetreuerin in Sao Paulo – 90 Jahre alt!
(Zu den Facetten des damaligen gesellschaftlichen Klimas gehört, daß das Bezeichnen von Personen als Kommunist im brasilianischen Wirtschaftsleben auch dazu diente, Konkurrenten, etwa Unternehmer, Großgrundbesitzer fertigzumachen. Dafür sind aus ganz Brasiliens teils sehr bizarre Beispiele bekannt – miteinander verfeindete Fazendeiros des Hinterlands nutzten die Methode ebenfalls.)
Ivone Gebara und Maria Zeline Leite aus Recife werden Anfang 2013 auf einer Anhörung im Parlament des Teilstaats Sao Paulo noch einmal sehr schmerzhaft an ein besonders finsteres Diktatur-Kapitel, das perverse Foltern von Frauen, erinnert. Neben Paulo Sergio Pinheiro, Leiter der Wahrheitskommission und angesehener UNO-Sonderberichterstatter für Menschenrechtsfragen, spricht Maria Amélia de Alkmeida Teles: „Vor meinen Augen haben sie einen Widerstandskämpfer ermordet – meinen Mann ins Koma gefoltert. Sie haben meine schwangere Schwester verhaftet und gefoltert. Ich war mehrfach Opfer sexueller Gewalt. Wir weiblichen Regimegegner wurden ja stets nackt verhört. Ich erlitt Elektroschocks, wie die anderen auch, an den Geschlechtsteilen. Meine kleinen Kinder mußten zusehen. Ich war voller Urin, voller Kot. Mein kleiner Sohn fragte: Warum bist du am ganzen Körper blau, warum ist der Vater jetzt grün? Er war im Koma. Ja, mein ganzer Körper war blau von den vielen Hämatomen.“
Auch die Widerstandskämpferin Marise Egger schilderte gegenüber der Wahrheitskommission die erlittene sexuelle Gewalt. „Die Elektroschocks ließen mein Brustgewebe absterben, sodaß ich später meine Tochter nicht mehr stillen konnte.” Laut Marise Eggers wird auch heute noch in Brasiliens Polizeiwachen mit sexueller Gewalt gefoltert.
Fotos auf Flugblättern machen zur Diktaturzeit die Runde, die populäre Padres mit Ordensschwestern nackt in Stundenhotel-Betten zeigen. Was war da passiert? Um die katholische Opposition zu diskreditieren, werden engagierte Priester von der Geheimpolizei entführt und unter Drogen gesetzt, mit Ordensschwestern unbekleidet fotografiert.
1976 trifft es sogar den als „Roten“ beschimpften Bischof Adriano Hipolito bei Rio de Janeiro. Zunächst will man ihn zwingen, Zuckerrohrschnaps zu trinken – wohl um dann einen total betrunkenen Bischof ablichten zu können. Doch Hipolito wehrt sich erfolgreich, wird geschlagen, völlig entkleidet, komplett mit roter Farbe beschmiert und in den Staub einer abgelegenen Straße geworfen. Das Regime druckt und verbreitet gefälschte Diözesezeitungen, die enorme Konfusion in den kirchlichen Bewegungen bewirken – Bischof Hipolito bleibt nichts anderes übrig, als das Blatt einzustellen. In die Kathedrale werden immer wieder Bomben geworfen, die sogar das Allerheiligste zerstören.
Weit abgelegen in Amazonien, will die Diktatur gar einen Bischof ermorden: Neofeudal herrschende Großgrundbesitzer, deren mittelalterliche Sklaverei bringen den Katalanier Pedro Casaldáliga derart auf, daß er mit gesunder Radikalität für christliche Werte, die Menschenrechte ficht. Während der 21 Diktaturjahre wird er von seinen Beschattern unter dem Codewort „Palito eletrico“, verrückt-elektrisierter Zahnstocher, geführt. Treffend gewählt. Denn Casaldáliga ist dünn, energiegeladen, hochaktiv. Rasch wird er wie Dom Helder Camara zu einem Symbol des Widerstands, bestgehaßt von den Machteliten. In Sao Felix de Araguaia schildert er auf der schlichten Holzbank vor der „Bischofsresidenz“, einer kleinen Kate an einem Schlammweg, das bedrückendste Diktatur-Erlebnis:“Als ich 1976 mit Priester Joao Bosco Burnier in einer Polizeiwache gegen die schon von weitem zu hörende sadistische Folterung zweier Frauen protestiere, halten Militärpolizisten ihn, und nicht mich, für das seit Wochen eingekreiste Opfer.“ Denn Padre Burnier wirkt weit mehr als der sportlich-quirlige Casaldáliga wie ein Bischof. „Erst schlagen sie ihm mit dem Gewehrkolben auf den Kopf, dann fallen Schüssen, ein Dum-Dum-Geschoß durchschlägt seine Stirn – Burnier fällt neben mir zu Boden, stirbt kurz darauf.“
Weil Diktatursoldateska sein Häuschen umstellt, lebt er dort häufig wie ein Gefangener. Kein anderer Geistlicher Brasiliens hat wohl so viele Extremsituationen erlebt – die daraus resultierende Radikalität wird selbst in Rom gelegentlich mißverstanden. „Ich diskutierte dort sogar mit Kardinal Ratzinger“, sagt er schmunzelnd..
In der südlichen Megacity Sao Paulo bringt 1980 der Besuch von Papst Johannes Paul dem Zweiten die Foltermilitärs in arge Schwierigkeiten. Alarmiert vom dortigen deutschstämmigen Stadt-Erzbischof Paulo Evaristo Arns ebenso wie von Casaldáliga, will sich der Papst vor Ort informieren, trifft sich mit den Arbeitern der Industriebetriebe im überfüllten Morumbi-Fußballstadion. An seiner Seite, zum Ärger des Repressionsapparats ausgerechnet der populäre Regimegegner Waldemar Rossi als Sprecher der Fabrikarbeiter. „Da mich die Geheimpolizei nicht ins Stadion lassen will, gibt mir Arns seine Bischofs-Sondererlaubnis, mit der ich doch noch hineinschlüpfen kann.“ Rossi hatte zuvor barbarische Folterungen überlebt:“Sie haben mich wie bei Hitler die SS mit der Papageienschaukel-Methode traktiert, den Kopf nach unten, an einer Eisenstange aufgehängt, dazu Schläge, stundenlang Elektroschocks. Als der Erzbischof davon erfährt, schaltet er den Vatikan ein, macht Druck, holt mich und andere Eingesperrte heraus, besucht uns vorher sogar in der Zelle.“ „Dom Paulo“ gründet mitten in der Diktaturzeit Brasiliens erste katholische Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, bringt später das weltweit Aufsehen erregende Buch „Brasil – nunca mais“ über die Diktaturverbrechen heraus. Todesschwadronen ermorden damals Ungezählte vor allem in den Elendsvierteln der Großstädte, politische Gefangene werden den Haien lebendig zum Fraß vorgeworfen oder über Amazonien aus Helikoptern gestoßen. In Stücke gehackt, verscharrt man Diktaturgegner selbst an Traumstränden Rio de Janeiros. Die Diktatur erlaubt dem Internationalen Roten Kreuz nicht den Zugang zu den Gefängnissen. Doch Diktator Medici erklärt, es gebe keine politischen Gefangenen. Laut Weltkirchenrat existieren mindestens 242 Folterzentren, gehöre zu den Taktiken, Oppositionelle in Gegenwart ihrer Ehepartner, teils sogar ihrer Kinder zu foltern.
1975 ermorden die Militärs in Sao Paulo den jüdischen Journalisten Vladimir Herzog, stellen es offiziell als Selbstmord hin.
Arns ruft in Sao Paulo zu einer ökumenischen Trauerfeier in die Kathedrale, zelebriert mit Erzbischof Dom Helder Camara und zwei Rabbinern die Messe, die mit etwa 8000 Teilnehmern zu einem Fanal des Protestes gegen die Folter-Diktatur wird.
Ganz seinem Temperament entsprechend, dringt der Erzbischof bis in Generalstab und Kasernen vor, stellt hohe Offiziere heftig zur Rede.
In Rio de Janeiro dagegen hat der höchste katholische Würdenträger Eugenio Sales den Beinamen „Kardinal der Diktatur“, gilt als unterwürfiger Generals-Kollaborateur, Schande für die ganze Kirche.
Erst über ein Jahrzehnt nach Regimeende müssen sich auch viele linke Widerständler unter dem Druck der Fakten korrigieren. Als Bischof in seiner Nordostheimat wird Sales ebenfalls als „Roter“ beschimpft, weil er weitreichende Sozialprogramme startet, beim Gründen von Gewerkschaften hilft. Wertkonservativ und eher zurückhaltend im Auftreten, agiert Kardinal Sales in den Diktaturjahren anders als Arns diskret, aber hocheffizient, hält sich Gesprächskanäle zu den Diktatoren offen. In Rio de Janeiro organisiert er Asyl für mindestens 5000 Verfolgte der Diktaturen in Chile, Argentinien und Uruguay, mietet für sie auf Diözesekosten sogar Wohnungen an, baut mit der Caritas ein Hilfenetz auf. Überliefert ist ein Sales-Telefongespräch mit dem Diktaturgeneral Silvio Frota: „Wenn Sie die amtliche Mitteilung erhalten, daß im Bischofspalast Kommunisten untergebracht seien, ich Kommunisten schütze, sollen Sie wissen, daß dies wahr ist – ich bin dafür verantwortlich. Und Punkt. Wiederhören.“
Sales, stellt sich später heraus, erreicht die Freilassung von „Subversiven“, besucht die politischen Gefangenen der Hochsicherheitsgefängnisse, wird zu deren Sprecher und Vermittler. „Der war konservativ, aber integer“, lauten Urteile über den inzwischen verstorbenen Kardinal. Die Vorwürfe sind verstummt.
Ob die Wahrheitskommission vollen Erfolg hat? Schon klagt sie an, daß die geheimen Archive der Streitkräfte weiter unzugänglich bleiben – „mitten in der Demokratie“…
Hintergrundtext(2010):
„Wenn die Toten da reingeschmissen werden, sind das Szenen wie in diesen
Holocaustfilmen“, beklagen sich Anwohner von Massengräber-Friedhöfen der größten lateinamerikanischen Demokratie. In der Tat wird seit der Diktaturzeit vom Staat die Praxis beibehalten, nicht identifizierte, zu „Unbekannten“ erklärte Tote in Massengräbern zu verscharren.
Die Kirche protestiert seit Jahrzehnten dagegen und sieht darin ein gravierendes ethisch-moralisches Problem, weil es in einem Land der Todesschwadronen damit auch sehr leicht sei, unerwünschte Personen verschwinden zu lassen. In der Megacity Sao Paulo mit ihren mehr als 23 Millionen Einwohnern empört sich der weltweit angesehene Menschenrechtspriester Julio Lancelotti: „In Brasilien wird monatlich eine erschreckend hohe Zahl von Toten anonym in Massengräbern verscharrt, verschwinden damit Menschen auf offiziellem Wege, werden als Existenz für immer ausgelöscht. Wir von der Kirche nehmen das nicht hin, versuchen möglichst viele Tote zu identifizieren, um sie dann auf würdige Weise christlich zu bestatten. Wir brauchten einen großen Apparat, ein großes Büro, um alle Fälle aufklären zu können – dabei ist dies eigentlich Aufgabe des Staates!“
Padre Lancelotti erinnert daran, daß während der 21-jährigen Diktaturzeit in
Sao Paulo von den Machthabern 1971 eigens der Friedhof Dom Bosco geschaffen wurde, um dort zahlreiche ermordete Regimegegner heimlich gemeinsam mit jenen unbekannten Toten, den sogenannten Indigentes, in Massengräber zu werfen. Wie die Menschenrechtskommission des Stadtparlaments jetzt erfuhr, wurden seit damals allen Ernstes 231.000 Tote als Namenlose verscharrt – allein auf diesem Friedhof. Heute kommen Monat für Monat dort zwischen 130 und 140 weitere Indigentes hinzu.
Nach einem Massaker an Obdachlosen Sao Paulos kann Priester Lancelotti zufällig auf dem Friedhof Dom Bosco beobachten, wie sich der Staat der Namenlosen entledigt: “Als der Lastwagen kommt und geöffnet wird, sehe ich mit Erschrecken, daß er bis obenhin voller Leichen ist. Alle sind nackt und werden direkt ins Massengrab geworfen. Das wird zugeschüttet – und fertig. Sollten wir später noch Angehörige ermitteln, wäre es unmöglich, die Verstorbenen in der Masse der Leichen wiederzufinden. Was sage ich als Geistlicher dann einer Mutter?“ Lancelotti hält einen Moment inne, reflektiert: „Heute hat das Konzentrationslager keinen Zaun mehr, das KZ ist sozusagen weit verteilt – die Menschen sind nach wie vor klar markiert, allerdings nicht auf der Kleidung, sondern auf dem Gesicht, dem Körper. Und sie werden verbrannt, verscharrt, wie die Gefangenen damals, und es gibt weiter Massengräber.“
Was in Sao Paulo geschieht, ist keineswegs ein Einzelfall. In der nordostbrasilianischen Millionenstadt Fortaleza leiden die Anwohner des Friedhofs „Bom Jardim“ seit Jahren bei den hohen Tropentemperaturen unter grauenhaftem Leichengeruch. „Die Toten werden oft schon verwest hergebracht, wie Tiere verscharrt, wir müssen zwangsläufig zusehen, es ist grauenhaft“, klagt eine Frau. „Fast jeden Tag kommt der Leichen-LKW – doch bei den heftigen Gewitterregen wird die dünne Erdschicht über den Toten weggeschwemmt, sehen wir die Massengräber offen, wird der Geruch im Stadtviertel so unerträglich, daß viele Kopfschmerzen kriegen, niemand hier eine Mahlzeit zu sich nimmt.“ Der Nachbar schildert, wie das vergiftete Regenwasser vom Friedhof durch die Straßen und Gassen des Viertels läuft: „Das Wasser ist grünlich und stinkt, manchmal werden sogar Leichenteile mitgeschwemmt – und weggeworfene Schutzhandschuhe der Leichenverscharrer. Die Kinder spielen damit – haben sich an die schrecklichen Vorgänge des Friedhofs gewöhnt. Wir alle haben Angst, daß hier Krankheiten, Seuchen ausbrechen.“
Selbst in Rio de Janeiro sind die Zustände ähnlich, werden zahllose Menschen von Banditenkommandos der über 1.000 Slums liquidiert und gewöhnlich bei Hitze um die 35 bis 40 Grad erst nach Tagen in fortgeschrittenem Verwesungszustand zum gerichtsmedizinischen Institut abtransportiert. Wie aus den Statistiken hervorgeht, werden in den Großstädten monatlich stets ähnlich viele Tote als „Namenlose“ in Massengräber geworfen wie in Sao Paulo, der reichsten Stadt ganz Lateinamerikas.
Priester Julio Lancelotti und seine Mitarbeiter stellen immer wieder Merkwürdigkeiten und verdächtige Tatbestände fest. „Werden Obdachlose krank und gehen in bestimmte öffentliche Hospitäler, bringt man an ihrem Körper eine Markierung an, die bedeutet, daß der Person nach dem Tode zu Studienzwecken Organe entnommen werden. Die Männer registriert man durchweg auf den Namen Joao, alle Frauen als Maria. Wir streiten heftig mit diesen Hospitälern und wollen, daß die Obdachlosen auch nach dem Tode mit den echten Namen geführt werden. Schließlich kennen wir diese Menschen, haben über sie Dokumente. Man meint eben, solche Leute sind von der Straße, besitzen also weder eine Würde noch Bürgerrechte. Wir haben in der Kirche eine Gruppe, die den illegalen, kriminellen Organhandel aufklären will, aber rundum nur auf Hindernisse stößt. Denn wir fragen uns natürlich auch, ob jenen namenlos Verscharrten vorher illegal Organe entnommen werden.“
Fast in ganz Brasilien und auch in Sao Paulo sind Todesschwadronen aktiv, zu denen Polizeibeamte gehören, wie sogar das Menschenrechtsministerium in Brasilia einräumt. Tagtäglich würden mißliebige Personen außergerichtlich exekutiert, heißt es. Darunter sind auch Obdachlose, von denen allein in Sao Paulos Zentrum weit über zehntausend auf der Straße hausen. Wie Priester Julio Lancelotti betont, ist zudem die Zahl der Verschwundenen auffällig hoch. „Auf den Straßen Sao Paulos werden viele Leichen gefunden. Denn es ist sehr einfach, so einen Namenlosen zu fabrizieren. Man nimmt ihm die Personaldokumente weg, tötet ihn und wirft ihn irgendwo hin. Wir gehen deshalb jeden Monat ins gerichtsmedizinische Institut, um möglichst viele Opfer zu identifizieren. Die Polizei ist immer überrascht und fragt, warum uns das interessiert. Das Identifizieren ist für uns eine furchtbare, psychisch sehr belastende Sache, denn wir müssen monatlich stets Hunderte von Getöteten anschauen, die in großen Leichenkühlschränken liegen – alle schon obduziert und wieder zugenäht. Und man weiß eben nicht, ob da Organe
entnommen wurden.“
Solchen Verdacht hegen nicht wenige Angehörige von Toten, die seltsamerweise als „Namenlose“ im Massengrab endeten. In der nordostbrasilianischen Küstenstadt Maceio ging letztes Jahr der 69-jährige Sebastiao Pereira sogar mit einem Protestplakat voller Fotos seines ermordeten Sohnes auf die Straße. Dem Vater hatte man im gerichtsmedizinischen Institut die Identifizierung der Leiche verweigert – diese dann mysteriöserweise auf einen Indigentes-Friedhof gebracht. Kaum zu fassen – ein Friedhofsverwalter bringt es fertig, Sebastiao Ferreira später mehrere Leichenteile zu zeigen, darunter einen Kopf. „Mein Sohn wurde allein am Kopf von vier MG-Schüssen getroffen – und dieser Kopf war doch intakt! Ich setzte eine DNA-Analyse durch – der Kopf war von einem Mann, das Bein von einem anderen, der Arm wiederum von einem anderen – doch nichts stammte von meinem Sohn“, sagt er der Presse.
In Sao Paulo hat Priester Lancelotti durchgesetzt, daß ein Mahnmal auf dem Friedhof Dom Bosco an die ermordeten Regimegegner, aber auch an die mehr als 200.000 „Namenlosen“ erinnern wird.
Neuerdings macht der Friedhof in Brasilien immer wieder Schlagzeilen, allerdings nicht wegen der Massengräber von heute. Progressive Staatsanwälte versuchen das Oberste Gericht in Brasilia zu überzeugen, den zur Diktaturzeit für den Friedhof verantwortlichen Bürgermeister Paulo Maluf und den damaligen Chef der Politischen Polizei, Romeu Tuma, wegen des Verschwindenlassens von Oppositionellen vor Gericht zu stellen. Erschwert wird dies jedoch durch den Politikerstatus der Beschuldigten: Paulo Maluf ist Kongreßabgeordneter und Romeu Tuma sogar Kongreßsenator – beide gehören zum Regierungsbündnis von Staatspräsident Lula.
Aufrechte Katholiken als „Terroristen“
Fünfzig Jahre nach dem Militärputsch vom 31. März 1964 in Brasilien
Brasiliens katholische Kirche gedenkt der zahlreichen ermordeten oder totgefolterten Geistlichen, Ordensbrüder und Pastoralmitarbeiter. Sogar oppositionelle Dominikaner als „gefährliche Terroristen“ gejagt.
Diesen Tag vergessen sie nie: Gestern noch Demokratie, verkündete Reformen gegen Massenelend und archaische Strukturen teils noch aus der Sklavenzeit – heute seit dem Morgengrauen rollende Panzer der Putschisten in Rio de Janeiro und Sao Paulo auf Geheiß reaktionärer Eliten. Massenverhaftungen, erste Konzentrationslager, der gewählte Präsident Joao Goulart zur Flucht nach Uruguay gezwungen. Fünfzig Jahre später sind die Dokumente, Erinnerungen, Erfahrungen Tausender katholischer Regimegegner von damals der neuen Regierungs- Wahrheitskommission über Diktaturverbrechen geradezu Gold wert: Bereits 1964, betonen namhafte Historiker und Intellektuelle wie der Dominikaner Frei Betto, werden 50000 Menschen eingekerkert, sogar in Fußballstadion, umfunktionierte Frachtschiffe gesperrt, wird die Folter eingeführt, dazu Mord, Verschwindenlassen und Entführung.
“Gemäß dem biblischen Prinzip, niemandem Asyl zu verweigern, der es wirklich braucht, haben wir Dominikaner während der Diktaturjahre zahlreiche Verfolgte der verschiedensten ideologischen Richtungen aufgenommen und unterstützt“, sagt Frei Betto im Dominikanerkloster von Sao Paulo. Erstmals in der brasilianischen Geschichte seien so viele Christen eingesperrt und fast ausnahmslos gefoltert worden. „Wir Ordensbrüder haben damals nicht zu den Waffen gegriffen – das hat auch niemand von uns erwartet. Aber wir stellten Widerstandsorganisationen die nötige Infrastruktur, organisierten an der Grenze zu Argentinien und Uruguay jenen Diktaturgegnern, deren Leben in höchster Gefahr war, die Flucht, hatten ein Netz von Verstecken für Verfolgte aufgebaut.“
Bescheiden, wie er ist, mag Frei Betto da nicht Klartext reden: Der Dominikaner hat damals unter Einsatz seines Lebens einer Unzahl von Menschen schlichtweg das Leben gerettet. Viele andere Ordensbrüder handelten genauso.
Kuriose Szenen zuhauf: Ein verfolgter Widerstandsführer sieht exakt so aus, wie man sich gemeinhin einen seriösen katholischen Padre vorstellt. Also kleiden ihn Geistliche wie einen der ihren, gehen mit ihm in einer Gruppe über den Grenzübergang nach Uruguay. „Wirklich, ein perfekter Padre“, lachen alle hinterher.
Doch der Repressionsapparat verfeinert seine Fahndungsmethoden, überwacht die Kirche als führende Oppositionskraft immer besser, kommt schließlich auch Frei Betto auf die Spur: “Als mir die Verhaftung droht, springe ich, als vorne schon die Repressionspolizei steht, hinten über die Klostermauer in den Wald, verstecke mich in einem südbrasilianischen Konvent, sitze abends mit den Ordensschwestern, die nicht wußten, wer ich wirklich war, vor der brasilianischen Tagesschau. Gleich am Beginn hält der Sprecher mein Fahndungsfoto hoch und beschreibt mich als gefährlichen Terroristen. Die Ordensschwestern lassen vor Schreck ihr Strickzeug fallen, drehten sich nach mir um, vergleichen mein Gesicht mit dem in der Tagesschau. Bereits am nächsten Tag hatte mich die politische Polizei auf einem Bauernhof gestellt.“
Frei Betto wird vier Jahre eingekerkert – verarbeitet das Erlebte, die Gräuel der Militärdiktatur in seinem Roman „Batismo de Sangue“, Bluttaufe – auch als Film sehr erfolgreich und 50 Jahre nach dem Putsch wieder in vielen Kinos.
„Niemand wird so sadistisch gefoltert wie mein Ordensbruder Frei Tito. Im Austausch gegen den entführten Schweizer Botschafter Giovanni Bucher kommt Tito 1970 zusammen mit 69 anderen politischen Gefangenen frei, verliert jedoch als Folge der Torturen den Verstand, begeht 1984 mit 28 Jahren in einem französischen Kloster Selbstmord.“
Dominikaner Ivo Lesbaupin, Soziologe und Assessor der brasilianischen Bischofskonferenz, ist ebenfalls noch von den Torturen gezeichnet.
“Die Offiziere wendeten die sadistischsten Techniken an – und hatten als Methode, andere Gefangene aus nächster Nähe zusehen zu lassen – sogar bei Ehepaaren, stets beide nackt. Später, in der Zelle, baten die Gefolterten, darunter auch Atheisten, uns Dominikaner als seelische Stärkung gregorianische Lieder, fast immer das „Salve Regina“ zu singen.
Sein Mitbruder Fernando de Brito: „Als ich in die Folterkammer geführt werde, habe ich die dort auf dem Boden Liegenden gar nicht erkannt – Lesbaupin und die anderen waren von den Torturen ganz entsetzlich deformiert.“
Historikerin Marina Aquino in Sao Paulo:“Die Folter vergißt keiner, der sie erlebte, die ist stets präsent und weiter destruktiv.“
Brasiliens tonangebende Medien hetzen nach dem Militärputsch permanent gegen katholische Regimegegner, darunter die Dominikaner. Castello Branco, erster Militärdiktator(1964-1967) will den Orden bereits 1965 ganz aus Brasilien vertreiben, läßt es wegen vorhersehbarer internationaler Reaktionen lieber. Stattdessen ein besonders infamer Dreh: Landesweit wird in Zeitungen, Radio, TV verbreitet, just die Dominikaner hätten den meistgesuchten Guerillha-Führer Carlos Marighella dem Repressionsapparat ans Messer geliefert, ihn und andere Widerständler verraten…
Eine der wichtigsten Autobahnen Brasiliens trägt den Namen jenes Diktators Castello Branco, die mehr als 13 Kilometer lange Brücke über die Bucht von Rio de Janeiro heißt nach dem berüchtigten Diktator Castello Branco, gleich mehrere Fußball-WM-Spiele werden 2014 in einem Stadion der Millionenstadt Belo Horizonte ausgetragen, das nach dem führenden Putschorganisator Magalhaes Pinto benannt ist, verantwortlich für ein Massaker an Arbeitern.
Was ist da los?
Brasiliens katholische Kirche erinnert seit Januar nicht nur in Medien, auf Konferenzen und in öffentlichen Debatten an den Putsch, sondern klärt auf, informiert nach Kräften. Deutschland liegt in der UNO-Statistik für menschliche Entwicklung auf Platz 5 – Brasilien indessen nur auf Platz 85, Hinweis auch auf das sehr niedrige Bildungsniveau im Land. In Deutschland wohl schwerlich vorstellbar – Millionen von verelendeten brasilianischen Analphabeten kapierten Putsch und Diktatur garnicht. Und heute haben wegen des prekären Schulsystems die meisten jungen Brasilianer kaum Kenntnisse über die Folterdiktatur, verbinden mit Diktatoren-Namen für Autobahnen, Brücken, ungezählte Schulen und sogar ganze Städte, etwa Presidente Figueiredo in Amazonien, nichts…Daß in Lateinamerikas größter Demokratie immer noch eines der übelsten Regime-Relikte, nämlich die Militärpolizei des Repressionsapparats, für öffentliche Sicherheit sorgt, und nicht die Zivilpolizei wie in Mitteleuropa – auch das ist den meisten Brasilianern garnicht bewußt. „Das organisierte Verbrechen wurde in der Diktatur geboren, die Promiskuität zwischen Polizei und Banditen konsolidierte sich“, sagt Schriftsteller Rubens Paiva, dessen Vater, ein Kongreßabgeordneter, totgefoltert, in Stücke gehackt ins Meer geworfen wurde.
Sehr bedenklich: Heute paralysieren die Banditenkommandos des organisierten Verbrechens das Protestpotential der brasilianischen Slums.
Waldemar Rossi, Leiter der Arbeiterseelsorge in der Erzdiözese Sao Paulo, drittgrößte der Welt, wird ebenfalls damals grauenhaft gefoltert.
“Nach der Militärdiktatur wurde die Politik des gesellschaftlichen Ausschlusses fortgesetzt – was stets mit der Absenkung des Bildungsniveaus beginnt. Heute wird eine halbalphabetisierte Jugend fabriziert, die sich den Interessen des Systems unterwirft.
Aber was machte eigentlich der große Gewerkschaftsführer und spätere zivile Präsident Lula damals?
Siehe da, gemäß einem neuen, gut recherchierten brasilianischen Sachbuch war Lula Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops.
Kenner, Insidern der Regime-Geschichte sagen: „Es gibt keinen Zweifel, daß Lula Informationen geliefert hat – er wollte sich als Mann des Vertrauens der Rechten legitimieren“, lauten Bewertungen. Daß Lula selbst noch als Regierungschef enge Freundschaft zum ehemaligen Dops-Chef Romeu Tuma pflegt, ist allgemein bekannt.
“Companhia Carne Agonizante”.
Ausriß, Brasiliens Qualitätszeitung “O Globo”.
Wieviele lateinamerikanische Regierungen von den USA gestürzt wurden – Brasiliens wichtigster katholischer Befreiungstheologe Frei Betto, während der Diktatur eingekerkert: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/12/befreiungstheologe-frei-betto-zwischen-1898-und-1994-haben-die-usa-48-lateinamerikanische-regierungen-gesturzt-unter-ihnen-die-von-joao-goulart-1964-in-brasilien/
Brasilien – Daten, Statistiken: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/08/brasilien-kultur-und-gesellschaft-sammelbandtexte/
Das Buch zum Land – “Brasilien fürs Handgepäck”, Unionsverlag Zürich: http://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=2720
“Der Irak ist hier”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/13/der-irak-ist-hier-menschenrechts-samba-von-jorge-aragao-aus-rio-de-janeiro-seit-jahren-hochaktuell-das-blutbad-vom-september-2012/
Neoliberaler Zeitgeist am Zuckerhut – der Waffen-Rap, anklicken(2013):http://www.youtube.com/watch?v=ZthNYozVwNM
« Syrienkrieg und Irakkrieg – Aufrüstung und Finanzierung islamistischer Extremisten durch NATO-Staaten zeigt zunehmend die erwarteten Resultate. NATO-Staaten verhinderten Christenermordung in Syrien nicht – Söldner sogar aus Deutschland. – Ukraine-Krieg 2014. Kiewer Marionettenregierung bezahlt Gasschulden an Rußland nicht – aber investiert massiv in SS-Methoden gegen ostukrainische Zivilbevölkerung. Timoschenko-Linie („Russen abschlachten“) in der Praxis. »
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