Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien: „Daß dieser Boom auf Kosten des Amazonas-Regenwaldes geht,halten die Experten für ausgeschlossen“. Das „Handelsblatt“ über eine „Experten“-Diskussion über Zuckerrohr-Ethanol am Rande der Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage in Köln.

http://www.handelsblatt.com/technologie/energie_technik/verdient-brasiliens-biosprit-das-oeko-siegel;2029666;0

„Biosprit ist nicht gleich Biosprit – und wenn es nachhaltige Biokraftstoffe gibt, dann kommen sie vor allem aus Brasilien. Das sind die Kernaussagen des Handelsblatt-Roundtable zum Thema „Bioethanol“ am Rande der Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage in Köln.“

 „Es ist völlig unstrittig, dass Zuckerrohr die am besten geeignete Pflanze zur Produktion von Biotreibstoffen ist“, sagte Stephan Reimelt, Vorstand des Essener Industriedienstleisters MAN Ferrostaal. Norbert Schmitz, Partner der Wiesbadener Unternehmensberatung Méo Consulting, fasst die Debatte um die umstrittenen Biokraftstoffe so zusammen: „Fragt man, mit welcher Pflanze sich derzeit am nachhaltigsten Energie produzieren lässt, dann ist das Zuckerrohr; fragt man, in welchem Land sich am besten produzieren lässt, dann ist das Brasilien, und fragt man, wer bei der Herstellung von Ethanol die beste Technologie hat, dann ist das ebenfalls Brasilien“.

Selbst Astrid Klug, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, betont, dass Brasilien es viel leichter falle, die Nachhaltigkeitskriterien zu erfüllen als andere Länder. „Brasiliens Bioethanol ist viel nachhaltiger als etwa Palmöl aus Indonesien“, sagte Klug…

Dass dieser Boom auf Kosten des Amazonas-Regenwaldes geht, halten die Experten für ausgeschlossen. „Im Amazonas Zucker anzubauen, ist schon aus rein ökonomischen Gründen sinnlos“, sagt Gross. „Die Zuckerrohrplantagen sind mehr als 2 000 km vom Regenwald entfernt“, bestätigt Reimelt. Es gebe mehr als 100 Mill. Hektar landwirtschaftlich nutzbare Fläche, die noch brach liege. Auch das Argument, dass die Viehwirtschaft immer weiter an das Amazonas-Gebiet gedrängt werde, ziehe daher nicht.

Vor diesem Hintergrund bestreiten Reimelt auch einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Biosprit und den teuren Nahrungsmitteln. „Energiepflanzen für Biotreibstoffe beanspruchen weltweit nicht mehr als ein Prozent der Ackerfläche“. Die hohen Lebensmittelpreise hätten andere Ursachen, etwa die hohe Nachfrage aus den Schwellenländern.

Zuckerrohranbau in Amazonien – das Beispiel Presidente Figueiredo:

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/09/coca-cola-in-amazonien-und-die-zuckerrohrfarm-ohne-umweltlizenz-coca-cola-bedroht-amazonaswald-zuckerrohr-und-sklavenarbeit-xavier-plassat/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/26/deutsch-brasilianische-wirtschaftstage-in-koln-und-die-ethanolproblematik-brasilias-sicht-contra-umweltschutzerposition/

Frei Betto und Ethanol: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/19/aus-aktuellem-anlas-der-bundestagsanhorung-uber-biomasse-eine-neue-analyse-des-brasilianischen-befreiungstheologen-und-dominikaners-frei-bettobiotreibstoff-ist-todes-sprit/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/04/26/wieder-ein-brasilianischer-umweltaktivist-ermordet-wieder-totales-desinteresse-in-europa/

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 02. September 2008 um 14:31 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Naturschutz, Politik abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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