Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilia gibt erstmals stärkere Krisenwirkungen zu – Rezession 2009 heftiger als bisher stets betont. Deindustrialisierung. Weniger Export als Baden-Württemberg.

Mittwoch, 15. Dezember 2010 von Klaus Hart

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/09/lulakein-land-ist-besser-gewappnet-gegen-die-finanzkrise-als-brasilien/

Brasiliens Regierung hatte offiziell weltweit verbreitet, daß die Wirtschafts-und Finanzkrise lediglich geringe Auswirkungen auf das Land habe, laut Staatschef Lula handele es sich höchstens um eine kleine Welle statt eines Tsunami. Umso heftiger spotten derzeit die Wirtschaftsexperten und Kommentatoren, weil Brasilia selbst offiziell erneut frühere Daten berichtigte. So war sogar in die internationalen Wirtschaftsmedien durchgeschaltet worden, daß Brasilien schon 2009 wieder ein Wirtschaftswachstum zwischen 4 und 5 Prozent erreichen werde. Das staatliche Statistikinstitut IBGE mußte indessen später einräumen, daß 2009 nicht einmal ein Nullwachstum, sondern ein Rückgang des Bruttosozialprodukts um 0,2 Prozent erreicht wurde. Im Dezember 2010 kam schließlich das Eingeständnis, daß es nicht 0, 2 Prozent, sondern sogar 0,6 Prozent waren – regierungsunabhängige Daten liegen nicht vor. Bei einem von Massenelend gezeichneten Land, das weniger exportiert als Baden-Württemberg, hatte die Rezession entsprechend gravierendere Auswirkungen, vor allem durch Massenentlassungen – bei nicht vorhandenen Arbeitslosenhilfen wie etwa in Europa. Die jetzt veröffentlichten Daten zeigten, daß jener amtlich verkündete Schutz gegen die Krise nur aus Papier gewesen sei, hieß es in Kommentaren – Brasiliens Exporte seien 2009 um 30 Prozent gesunken. Wichtige Firmen seien beinahe pleite gegangen – und selbst der Ölkonzern PETROBRAS habe Regierungsgelder benötigt. Die Industrieproduktion sei 2009 gemäß den neuen Daten nicht nur um 5,5 Prozent, sondern sogar um 6,4 Prozent zurückgegangen. In den acht Jahren der Lula-Regierung verzeichnete Brasilien danach lediglich ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 4 Prozent – deutlich weniger als in den BRIC-Staaten China, Indien und Rußland – und sogar unter dem Durchschnitt Lateinamerikas.  Argentinien erreichte durchschnittlich 7,4 Prozent, Venezuela 5,7 Prozent, Kolumbien 4,4 Prozent.

In Brasilien nimmt die Besorgnis wegen der fortschreitenden Deindustrialisierung zu. Das Land wird in Europa gelegentlich als „Großmacht“ bezeichnet.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/31/krise-was-denn-fur-eine-krise-brasiliens-medien-spotten-uber-lulas-populistische-spruche-mit-denen-er-die-gravierenden-auswirkungen-der-finanzkrise-auf-das-tropenland-bestreitet/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/15/staatschef-lula-erklart-rezession-und-krise-in-brasilien-fur-beendet-offizielle-daten-als-begrundung-grund-zum-feiern/

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Gewerkschaftsprotest gegen Massenentlassungen in Sao Paulo.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/19/sao-paulo-gewerkschaftsdemo-fur-arbeitsplatze-gesichter-brasiliens/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/06/brasiliens-deindustrialisierung-analysiert-von-wirtschaftsexperte-roberto-giannetti-da-fonseca/

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„Krise – was denn für eine Krise?“ – Kloake-Slum in Sao Paulo.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/15/lulas-anti-hunger-programm-uber-40-prozent-der-empfanger-bleiben-weiter-im-elend-laut-regierungsstudie/

„Großmacht“ Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/30/baden-wurttemberg-exportiert-mehr-als-ganz-brasilien/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/09/wikileaks-lula-und-die-leere-antiamerikanische-rhetorik-engste-freundschaftliche-beziehungen-zum-weisen-haus-doch-bitte-um-verstandnis-fur-spruche-gegen-die-usa-in-wahlkampfzeiten/

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Brasiliens Industrieproduktion fiel 2009 um 7,4 Prozent gegenüber 2008 ab, laut amtlichen Zahlen. „Dauerkrise“. Sklavenarbeit und Weltwirtschaftsforum.

Dienstag, 02. Februar 2010 von Klaus Hart

600000 Brasilianer im Dezember 2008 gefeuert, Produktionsrückgang in Sao Paulo um 13,5 Prozent. „Desastre historico“. Doch Lula-Regierung erhöht Ausgaben für In-und Auslandspropaganda um 35 Prozent.

Montag, 12. Januar 2009 von Klaus Hart

Laut brasilianischen Presseberichten sind im Dezember 2008 gemäß amtlichen, gewöhnlich geschönten Angaben des Arbeitsministeriums im Zuge der Finanz-und Wirtschaftskrise  etwa 600000 feste Stellen weggefallen. Bis Februar will ein Drittel der brasilianischen Industrie weitere Entlassungen dekretieren. Industrieproduktion und Exporte gehen weiter zurück. Wie es weiter hieß, entlassen Industrie und das exportorientierte Agrobusiness am meisten.  Im Dezember ging zudem im Teilstaat Sao Paulo, dem wichtigsten Wirtschaftszentrum ganz Lateinamerikas, die Industrieproduktion gegenüber November um 13,5 Prozent zurück.

–„Na crise, governo infla gasto com propaganda“–

 Wie die Presse weiter meldet, erhöht die Lula-Regierung im Krisenjahr 2009 die Ausgaben für In-und Auslandspropaganda um 35 Prozent. Für die Verbesserung des Landesimages im Ausland würden 50 Profis eingesetzt, die Kampagne ziele  auf die ausländischen Medien und Meinungsmacher(formadores da opiniao).

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/31/krise-was-denn-fur-eine-krise-brasiliens-medien-spotten-uber-lulas-populistische-spruche-mit-denen-er-die-gravierenden-auswirkungen-der-finanzkrise-auf-das-tropenland-bestreitet/

    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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