Brasiliens wichtigste Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“ hat laut eigenen Angaben eine derartige Studie vom Sozialministerium in Brasilia erbeten – in den Jahren zuvor habe das Ministerium abgelehnt, derartige Informationen herauszugeben. 5,3 Millionen Brasilianer, die die Hilfe „Bolsa Familia“ erhielten, also 42 Prozent aller Empfänger, seien nach wie vor verelendet. Die Basishilfe pro Familie von derzeit umgerechnet etwa 30 Euro monatlich, so das Ministerium, müßte mehr als verdoppelt werden. Die Zeitung kritisiert in ihrer Analyse:“Die Möglichkeit, eine angemessene Hilfe zu zahlen, die umgehend das Elend unter den Bezugsempfängern beseitigt, wird nicht einmal erwogen.“
Lateinamerikas teure Lebensmittel – Preissteigerungen um 40 Prozent in den letzten vier Jahren – Gefahr für Hungerbekämpfung: http://exame.abril.com.br/economia/mundo/noticias/precos-dos-alimentos-na-america-latina-sobem-40-em-4-anos–2
In meinungsbildenden deutschen Analysen wird die brasilianische Regierung ausdrücklich als “progressiv” eingestuft.
Laut Befreiungstheologe Frei Betto, Ex-Lula-Berater beim Anti-Hungerprogramm, liegt die Zahl der in extremer Armut, also in Hunger und Misere, lebenden Brasilianer, nicht wie offiziell angegeben, heute bei 16 Millionen, sondern ist doppelt so hoch. Nach derzeit geltendem mitteleuropäischen Werteverständnis hat damit die internationale Wirtschafts-und Finanzkrise, wie die Lula-Rousseff-Regierung verbreiten ließ, auf Brasilien nur geringe Auswirkungen gehabt.
Brasiliens investigative Journalisten wiesen indessen auf Rekordentlassungen, den Stopp vieler Industrieprojekte, auf Exportprobleme und Deindustrialisierung, geschönte offizielle Statistiken.
Der niedrigste Hilfssatz pro Familie liegt den Angaben zufolge derzeit bei umgerechnet etwa zehn Euro monatlich – der höchste bei rund 90 Euro. Viele Grundnahrungsmittel, von Frischmilch bis Käse und Joghurt, sind in Brasilien deutlich teurer als beispielsweise in Deutschland.
Bettelnde kranke alte Frau in der City von Sao Paulo, reichste Stadt Lateinamerikas.
Obdachloser Alubüchsensammler, an katholischer Kirche.
Brasilien – Verelendung und menschliche Verhaltensweisen:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/17/brasilien-2014-wie-verelendung-menschliche-verhaltensweisen-andert-altere-obdachlose-frau-wascht-sich-allabendlich-vollig-nackt-an-strasenkreuzung-von-sao-paulo-reichste-stadt-lateinamerikas-viele/
Obdachloser greift zum Mikrophon vor der Kathedrale Sao Paulos, schreit Verzweiflung heraus. Wie üblich bei den landesweiten Protestaktionen des “Grito dos Excluidos” seit dem Amtsantritt der Lula-Rousseff-Regierung von 2003 – keine Medienfunktionäre, TV-Kamerateams des gesteuerten mitteleuropäischen Mainstreams für eventuelle Berichterstattung präsent, auch nicht bei den Protestgottesdiensten.
Brasilien – Daten, Statistiken, Rankings:http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
“Schlafen” mittags in Abgasgestank an der Avenida Paulista in Sao Paulo – erschöpfter verdreckter Obdachloser, Habseligkeiten in Plastiktüten am Fahrrad.
Kurioses Schönreden Brasiliens durch mitteleuropäische Politiker, Schönschreiben durch gesteuerten europäischen Mainstream, obwohl Brasilien auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung lediglich Platz 79 belegt…Dieser Ranking-Platz wird vom Mainstream fast ausnahmslos unterschlagen.
http://www.hart-brasilientexte.
Atherino 2009.
“Krise – was denn für eine Krise?” – Kloake-Slum in Sao Paulo.
« Brasilien: „Rios Rebellen“ – ARTE TV mit Funk-Reportage aus Rio de Janeiro. Scheiterhaufen-Rap. Baile Funk und neoliberaler Zeitgeist in Deutschland. Brasiliens extrem frauenfeindliche Musiksparte. – Brasilia gibt erstmals stärkere Krisenwirkungen zu – Rezession 2009 heftiger als bisher stets betont. Deindustrialisierung. Weniger Export als Baden-Württemberg. »
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