http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1779605/
Die Grünen und der „Biosprit“: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/21/die-grunen-und-der-biosprit-frankfurter-allgemeine-zeitung/
Forderung zum E-10-Stopp: MISEREOR begrüßt Vorstoß Niebels
(Aachen, 16.8.2012) MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel hat den Vorstoß von Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel, die Beimischungspflicht von Biokraftstoffen auszusetzen, begrüßt. „Dass auch die EU-Staaten mit der Beimischungspolitik künstlich die bestehende Nahrungsmittelknappheit dramatisch verschärfen, ist angesichts der drohenden Hungerkrise durch nichts mehr zu rechtfertigen“, so Spiegel. So drohe durch die Dürre im Mittleren Westen der USA und die damit einhergehenden Preissteigerungen, der Hunger in vielen importierenden Staaten in Afrika, Asien und Lateinamerika massiv zuzunehmen. Spätestens jetzt sei auch die Europäische Union (EU) gefragt, den Markt zu entlasten und der Ernährungssicherung Priorität einzuräumen.
Sao Paulo.
Uraltbekannt: „Die Beimischungspflicht, die die rot-grüne Regierung eingeführt hatte, führt dazu, dass Menschen zu wenig Nahrung haben. Deshalb sollte man E 10 jetzt aussetzen.“
„Biosprit“ galt in Brasilien stets als sehr schädlich für den Klimawandel – u.a. die katholische Kirche hat von Anfang an auf die verheerenden Folgen verwiesen.
Blumenau/Sachsen.
Trotz der Hungersituation in Brasilien hatte Frei Betto aus mitteleuropäischen Ländern von den in Frage kommenden „Institutionen“ oder „Bewegungen“ keinerlei ernstzunehmende Unterstützung erhalten – üblich bei Menschenrechte betreffenden Problemen.
Auffällig niedrige Produktivität Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/27/boomland-brasilien-die-angeblich-aufstrebende-wirtschaftsmacht-warum-sind-wir-so-unproduktiv-fuhrende-wirtschaftszeitschrift-exame-beschreibt-brasiliens-enormen-wirtschaftlichen-ruckst/
Hintergrund von 2007:
Die Produktion von Agro-Treibstoffen hat der bekannte brasilianische Dominikanerbruder und Befreiungstheologe Frei Betto angesichts des Hungers in der Welt als unverantwortlich und unmenschlich verurteilt.
http://www.derwesten.de/auto/biosprit-e10-schadet-laut-studie-dem-klima-id5193268.html
Was heute als “Bio” gilt – Abbrennen einer Zuckerrohrplantage kurz vor der Ernte, 2011.
Mario Mantovani, Präsident der Umweltstiftung »SOS Mata Atlantica«, in Sao Paulo, zum Abfackeln der Zuckerrohrplantagen kurz vor der Ernte, was auch die Naturschutzgebiete kaputt macht. Denn das Feuer gerät außer Kontrolle, frisst sich in Schutzzonen und Wälder.
»Alle denkbaren Vorteile von Ethanol werden allein durch das Abfackeln aufgehoben. Der Ausstoß an Dioxin und klimaschädlichen Gasen ist immens. Die Gesundheitsposten bei Sao Paulo sind voll von Leuten, die schwere Atemprobleme haben, Sauerstoffbehandlungen brauchen.«
2007 löste der Dominikaner Frei Betto mit seiner provozierenden Formel »Biosprit ist Todessprit« in Europa sogar Parlamentsdebatten aus. Der viel gerühmte Öko-Treibstoff soll Armen und Hungernden rund um den Erdball den Tod bringen?
Viele hielten Frei Bettos These für überdreht, realitätsfremd. Dass viele Lebensmittel in Brasilien teurer als in Deutschland sind, unerschwinglich für Arme, wird verdrängt.
Laut Landesmedien wurden dort seit Juli mehrere hundert illegale Brände in Zuckerrohrplantagen registriert, die stets kurz vor der Ernte gelegt werden, um die nicht benötigten Seitenblätter zu beseitigen. Nicht mitgerechnet wurden die mit Behördenerlaubnis gelegten Brände in solchen Plantagen. Theoretisch sind zu bestimmten Zeiten die Plantagenbrände nachts verboten, sind indessen weiter sehr häufig. Im Monat August waren den Angaben zufolge über 60 Prozent der Feuer illegal.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1247712/
In Europa wird Brasiliens Zuckerrohrproduktion häufig als ökologisch und nachhaltig gelobt, Ethanol aus brasilianischem Zuckerrohr wird dem Treibstoff E 10 beigemischt.
Sicht von Wirtschaft und Regierung:
Wie solche Plantagenbrände aus der Nähe aussehen – massive Erzeugung von Dioxin, klimaschädlichen Gasen. Entsprechend viel Lob für Brasiliens Zuckerrohrproduktion auch in Ländern wie Deutschland.
http://das-blaettchen.de/2011/05/wirtschaften-in-brasilien-4924.html
Protest in Blumenau/Sachsen.
“Dioxin zählt zu den Emissionen beim Abbrennen der Zuckerrohrplantagen vor der Ernte. Seit der Kolonialzeit, seit 1500 gehört das Abbrennen zur Zuckerrohrwirtschaft und wird als völlig normal betrachtet. Alle möglichen Vorteile der Produktion des Ethanoltreibstoffs werden allein durch das Abbrennen aufgehoben. Man braucht nur auf den Ausstoß an klimaschädlichem Kohlenmonoxid zu schauen – all dies ist gravierend…Die Gesundheitsposten in Städten bei Sao Paulo voll von Leuten, die wegen der gelegten Plantagenbrände Sauerstoff-Behandlungen machen müssen, schwere Atemprobleme haben. Und die Tiere in diesen Regionen können vor den Bränden nicht flüchten – die verbrennen alle lebendig! Der brasilianische Staat dürfte das nicht auch noch finanzieren, ausgerechnet diese Unternehmen mit Geldern ausstatten! Sogar die Entwicklungsbank der Regierung gibt solchen Abfackel-Firmen viele Mittel!” Mario Mantovani, Präsident der renommierten Umweltstiftung “SOS Mata Atlantica im Website-Interview.
Hintergrund von Anfang 2011:
Brasiliens vielgelobter „Biosprit“ in der Bredouille
Die brasilianische Regierung wirbt rund um den Erdball – und auch in Deutschland – kräftig für Ethanol aus Zuckerrohr als alternativen Kraftstoff, möchte die europäischen Länder zu höheren Importen überreden. Doch zuhause stiegen die Autofahrer 2011 wieder massiv auf Benzin um, ist das Ethanol-Image schlecht wie selten.
Schild in Blumenau/Sachsen.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1375344/
Dioxinproduktion en masse, Sklavenarbeit in Brasilien – für deutschen Treibstoff E 10.
Trittin-Rede zu “Biosprit”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/23/jurgen-trittin-und-der-biosprit-rede-im-wortlaut/
“Biosprit” und die Selbstverbrennung von Francelmo
http://www.bmu.de/verkehr/strassenverkehr/e10/doc/46718.php
E 10 und Hunger: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/16/e-10-und-reaktionen-misereor-begrust-vorstos-niebels-hunger-menschenrechte-erfolgreiche-neue-rechte/
Öko-Protest in Sao Paulo.
„Wer Ethanol tankt, kippt sich Blut in den Tank“: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/25/wer-ethanol-tankt-kippt-sich-blut-in-den-tank-brasilianischer-pater-tiago-im-spiegel-grune-woche-berlin-und-lateinamerikas-agrobusiness-propaganda/