Laut Wirtschaftszeitung „Valor economico“ sollten im Dezember 2013 zahlreiche Logistikprojekte in Betrieb gehen – werden indessen voraussichtlich einige Jahre später fertig, darunter die strategisch wichtige Eisenbahnverbindung „Ferrovia Transnordestina“.
Gemäß den kuriosen Therien des mitteleuropäischen Wirtschaftsmainstreams sollte die Fußball-WM in Brasilien für einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung sorgen – indessen geschah gemäß Landesvorhersagen das Gegenteil: http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/brasilien-handelsueberschuss-faellt-auf-tiefsten-stand-seit-zehn-jahren/9282648.html
Laut brasilianischen Wirtschaftsexperten handelt es sich jedoch um ein Handelsdefizit, da die Statistik geschönt wurde mit angeblichen Exporten von Ölplattformen, die indessen Brasilien nicht verließen. Brasilien wird zwar in Mitteleuropa immer als Ölmacht gerühmt – großen Anteil am Handelsdefizit haben indessen just die massiven Importe von Erdöl und Kraftstoffen – Hinweis auf heutige Mediensteuerung auch im Wirtschaftsmainstream.
In Mitteleuropa waren nicht wenige professionelle Beobachter auf die großartigen Logistik-Versprechen Brasilias hereingefallen, hatten diese für bare Münze genommen.
Doing-Business-Ranking: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/13/global-player-wirtschaftsmacht-brasilien-auf-doing-business-index-der-weltbank-2013-nur-platz-116-lahme-wirtschaft-erschwert-geschafte/
Laut amtlichen Angaben schrumpfte Brasiliens Wirtschaft im dritten Quartal 2013 um 0,5 %. Immer mehr Brasilianer geben die Suche nach einem Arbeitsplatz auf – was laut Wirtschaftsmedien in der per Umfrage ermittelten Arbeitslosenstatistik positiv zu Buche schlägt.
„Die Wirtschaft blüht, und im Land herrscht Vollbeschäftigung.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, Juni 2013
„Den Schwellenländern geht die Puste aus.“ Wirtschaftswoche Anfang 2014 u.a. über Brasilien
„Warum sind wir so unproduktiv?“: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/27/boomland-brasilien-die-angeblich-aufstrebende-wirtschaftsmacht-warum-sind-wir-so-unproduktiv-fuhrende-wirtschaftszeitschrift-exame-beschreibt-brasiliens-enormen-wirtschaftlichen-ruckst/
Laut dem angesehenen Unternehmer Jorge Gerdau beträgt Brasiliens Logistik-Rückstand gegenüber den entwickelten Ländern 20 Jahre. Wie Gerdau betonte, fehlen Logistik-Projekte in Brasilien.
General Motors entläßt massiv bei Sao Paulo zum Jahresende 2013 – über 1000 Mitarbeiter.
Brasilien ist mit seiner Lebendigkeit, Kreativität und kulturellen Vielfalt ein ungemein inspirierender Partner, der gleichzeitig durch Exzellenz in Wirtschaft und Wissenschaft besticht. Guido Westerwelle, FDP 2013
Zu den Besonderheiten brasilianischer Wirtschaftsmedien zählt die tägliche Flut von Ankündigungen, Plänen, Projekten – später erweist sich ein Großteil davon als pure Propaganda, geschaltet von interessierter Seite, darunter Anzeigenkunden wie Staat, Regierung.
Wertverlust an der brasilianischen Börse seit Januar 2013: 15,5 %.
“Brasiliens politische Paralysierung setzt sich die nächsten fünf Jahre fort – die Welt steigert solange seine Wettbewerbsfähigkeit.” Folha de Sao Paulo
“Kein Grund für Optimismus in Brasilien – angesichts von institutionellen Disfunktionen, hoher Korruption, zunehmend teurerem Staatsapparat, urbanem Chaos, Bildung schlechter Qualität.” O Estado de Sao Paulo
Ausriß, Angeli.
Nachrichtenmagazin “Veja”: “Der Kapitalismus-Schock von Dilma”.
“Dank seiner hohen Investitionen in den immer größeren und komplexeren ITK-Sektor sowie dem starken wirtschaftlichen Aufschwung steht Brasilien heute weltweit als Musterland dar. Auch der Ausblick ist unvermindert positiv.” Cebit-Einschaetzung 2012
Arnaldo Jabor fügt in einer Kolumne einen für ihn wichtigen Faktor hinzu – “Dummheit”(Burrice)
“Die wirtschaftlichen Voraussagen für 2013 von Regierung, Zentralbank und Markt waren falsch – sagten ein Wirtschaftswachstum zwischen 3,3 und 4 % voraus.” O Globo
Knochenjob LKW-Fahrer in Brasilien, wie hier auf einer Fernstraße in Bahia. Tropenhitze, stundenlanges Festsitzen im Stau, massenhaft nur zu oft überhaupt nicht bezahlte Überstunden, häufige Überfälle hochspezialisierter bewaffneter Banden auf LKW – Monatslohn bei durchschnittlich umgerechnet rund 500 Euro.
Brasilien – Logistik: http://www.dvz.de/rubriken/logistik-verlader/single-view/nachricht/steiniger-weg-ins-finale.html
http://www.dvz.de/rubriken/markt-konjunktur/single-view/nachricht/im-schatten-des-sojachaos.html
http://www.dvz.de/rubriken/logistik-verlader/single-view/nachricht/schwachstelle-logistik.html
http://www.dvz.de/rubriken/seefracht/single-view/nachricht/wind-logistics-gilt-als-geheimtipp.html
http://www.dvz.de/rubriken/luftfracht/single-view/nachricht/lan-cargo-fliegt-tam-davon.html
http://www.dvz.de/rubriken/luftfracht/single-view/nachricht/warum-der-kranich-manaus-mag.html
http://www.dvz.de/rubriken/luftfracht/single-view/nachricht/frachtflughaefen-in-der-kritik.html
http://www.dvz.de/rubriken/seefracht/single-view/nachricht/drei-schwergewichte-suedamerikas.html
Logistikstruktur, fehlende effiziente Investitionen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/15/brasiliens-logistik-chaos-unmassen-von-lkw-mit-soja-blockieren-grosraum-von-sao-paulo-um-wichtigsten-landeshafen-santos-lkw-fahrer-uber-acht-stunden-in-warteschlangen-nach-zuvor-zuruckgelegten-fahr/
Brasiliens Wirtschaftswachstum: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/26/brasiliens-wirtschaftswachstum-2013-bei-offiziell-etwa-2-chinas-bei-76-kubas-bei-27/
Brasilien-Daten: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Warum Lula in Ländern wie Deutschland viele Sympathisanten eines bestimmten politischen Spektrums hat – Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
Lula in Berlin – brasilianischer Systemkritiker “rasch entfernt” aus Steinmeier-Veranstaltung: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/07/brasiliens-ex-prasident-lula-in-berlin-diskussion-mit-frank-walter-steinmeier/
SPD-Politiker Steinmeier und Lula – heikle Menschenrechtsfragen, darunter die fortdauernde Folter, Todesschwadronen, Scheiterhaufen, Sklavenarbeit. gravierender Rassismus etc. offenbar bewußt ausgeklammert. Das offizielle Thema der Steinmeier-Lula-Veranstaltung: “Auf dem Weg zur Weltmacht: Brasiliens Rolle in der globalen Ordnung”. Bekanntlich kann von einem Weg Brasiliens auf dem Weg zur Weltmacht keine Rede sein, wie bereits 2012 die Basisdaten und Basisfakten des Landes zeigten.
Aus der Veranstaltungsanzeige:“In wenigen Jahren wird Brasilien zu den fünf wichtigsten Volkswirtschaften der Welt zählen. Auf der internationalen Bühne hat sich Brasilien als global player etabliert, der seine Interessen selbstbewusst vertritt.”
Lula betonte eingangs seine tiefe Verbundenheit mit der deutschen Sozialdemokratie und der Friedrich-Ebert-Stiftung, die ihn schon als Gewerkschafter der CUT, später dann als Kandidat der PT, auf seinem Weg ins Präsidialamt begleitet hatte. Als wichtigste Errungenschaft seiner Präsidentschaft bezeichnete Lula, dass es ihm gelungen sei, mehr gelebte Demokratie zu schaffen, die Beteiligung auch der einfachen Leute zu ermöglichen, für die er als Arbeiter ohne Universitätsabschluss gestanden habe. Frank-Walter Steinmeier sprach von Brasiliens rasanter Entwicklung der letzten Jahre als einer großen Reise, zu deren Erfolg die Wirtschafts- und Sozialpolitik Lulas entscheidend beigetragen hätten. Das krisengeschüttelte Europa könne in dieser Hinsicht von Brasilien lernen: Wirtschaftliche Konsolidierung sei nicht durch bloße Sparpolitik möglich, sondern müsse immer auch auf Strukturreformen und Investitionen bauen. Lula verwies im Gegenzug auf den europäischen Wohlfahrtsstaat und die Schaffung großen Wohlstands in Europa, und appellierte an die europäischen Politiker_innen, diese für die Menschheit historischen Errungenschaften zu verteidigen.
Die Krise in Europa sieht Lula auch als Gelegenheit und Aufruf, die Politik des 20. Jahrhunderts zu überdenken und entschieden zu handeln. Mit diesem Anspruch sei auch er damals engagiert zur Tat geschritten: beim Schmieden neuer Partnerschaften in Lateinamerika und Afrika, bei der Festlegung verbindlicher Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen oder auch bei der Aufnahme des Dialogs mit schwierigen Partnern wie dem Iran. Doch viele der Partner, so Lula, zögen nicht mit, und so kranke die internationale Politik weiterhin an zu viel Papier, zu kompromisslos vorgebrachten nationalen Interessen und halbherzigen Lösungen für drängende Probleme. Einig waren sich Lula und Steinmeier denn auch darin, dass Gremien wie der UN-Sicherheitsrat dringend reformiert werden müssen, um globalen Herausforderungen gerecht werden zu können – und dass Ländern wie Brasilien und Deutschland eine besondere Verantwortung in der Gestaltung der globalen Ordnung zukommt.
Hören Sie seine Worte auf Deutsch
und Brasilianisch
Mit dem ehemaligen Präsidenten Brasiliens und dem Instituto Lula unterhält die FES enge Beziehungen. Alvaro Padrón, Mitarbeiter der FES in Montevideo, ist von Lula in einen Thinktank berufen worden. Die Initiative bringt Intellektuelle, Politiker_innen und Vertreter_innen der Zivilgesellschaft zusammen, um Herausforderungen für Lateinamerika zu diskutieren. Zitate FES
–Ausriß – wie flächendeckende Zensur in Deutschland effizient funktioniert: Von dem brasilianischen Systemkritiker in der Steinmeier-Lula-Veranstaltung weder Foto, Text, Video. Dabei weiß jedermann aus Erfahrung, wie scharf der deutsche Mainstream auf Systemkritiker, Dissidenten ist, wenn sie den ideologischen Tendenzschutz-Vorgaben entsprechen und den “richtigen” Leuten ihre Protestplakate entgegenhalten:
Após o evento entre os sindicalistas, Lula participou de uma conversa com lideranças do SPD, o Partido Social Democrata Alemão, na Fundação Friedrich Ebert. O tema do encontro foi “No caminho para uma potência mundial: o papel do Brasil na nova ordem mundial”.
Durante o discurso para bolsistas, convidados e membros da Fundação Friedrich Ebert, o brasileiro Marcelo Machado Pereira, de 33 anos, chamou a atenção dos participantes ao fundo da platéia.
Ao abrir o cartaz “O Brasil é o país da corrupção”, “Investir no Brasil é investir na crise”, “O Brasil diz mentiras a respeito da sua realidade econômica”, ele foi rapidamente retirado do evento. O cartaz também foi recolhido, relatou Marcelo. (Jornal do Brasil)
SPD-Politiker Steinmeier 2015 in Brasilien:
« Brasiliens gravierende Menschenrechtslage vor Fußball-WM: Mitteleuropäischer Mainstream entdeckt Gefängnishorror – von katholischer Kirche des Tropenlandes seit Jahrzehnten angeprangert. Nationaler Justizrat: „Teilstaat Maranhao unfähig, Folter, Korruption in Großgefängnis Pedrinha zu verhindern.“ – „Francis and Market Economy“. Frei Betto, Brasiliens wichtigster katholischer Befreiungstheologe. »
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