„Boden, Arbeit, eine andere Gesellschaft: Der Kampf geht weiter!“ Links Waldemar Rossi, Leiter der bischöflichen Arbeiterseelsorge in der Erzdiözese Sao Paulo.
Der systemkritische Arbeitergottesdienst wurde von Bischof Tarcisio Scaramussa zelebriert und von der Arbeiterseelsorge mitgestaltet.
Auch am 1.Mai 2013 frequentierten in Sao Paulos City Tausende die offene Crack-Szene an der staatlichen Kulturbehörde, dem Konzertgebäude des Sinfonieorchesterns OSESP – genannt Cracolandia, Crack-Land. Nach dem Amtsantritt von Bürgermeister Haddad änderte sich bisher nichts an der bisherigen „Drogenpolitik“, also dem freien Verkauf harter Drogen wie Crack in Sao Paulo. Die sozialen Folgen sind verheerend. http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/20/brasiliens-menschenrechtspriester-julio-lancelotti-aus-sao-paulo-das-elend-wurde-nicht-unter-lula-ausgetilgt-und-wird-auch-nicht-unter-dilma-rousseff-verschwinden-drogen-und-drogenhandel-zahlen/
Bischof Tarciscio Scaramussa.
Menschenrechtspriester Julio Lancelotti, Leiter des bischöflichen Obdachlosen-Vikariats der Erzdiözese Sao Paulo:“Die Obdachlosigkeit nimmt zu, die Lage der Straßenbewohner wird immer gravierender – neuerdings hausen sogar Bolivianer und Haitianer auf den Straßen Sao Paulos. Erst kürzlich wurde im Stadtteil Ipiranga wieder ein Obdachloser lebendig verbrannt. Viele fragen sich: Wenn die Gesellschaft, wie es heißt, wirtschaftlich besser dasteht, wieso nimmt dann die Zahl der Obdachlosen so stark zu? Die müßte doch abnehmen. Die Gesellschaft verbesserte sich im Technisch-Technologischen – aber eben nicht im Menschlichen. Im Menschlichen bewegt sie sich rückwärts. Individualismus und Subjektivismus nehmen zu. Da ist das Gerenne nach materiellem Wohlstand – und da stören die Obdachlosen, da will man diese zerstören. Es gibt mehr Intoleranz in den Familien, in den Slums, in der ganzen Stadt, mehr Indifferenz – die ist stark. Die Zahl der psychisch Kranken wächst deutlich an – diese brauchen eine Behandlung, kriegen sie aber nicht. Und dazu noch die Wirkung der harten Billigdrogen. Unter dem PT-Bürgermeister Haddad mußte die Munizipalgarde zwar die Repression gegen Obdachlose verringern – doch die generelle Politik gegenüber Obdachlosen ist die gleich wie zuvor. Entlassungen, prekäre Arbeitsverhältnisse und mehr Obdachlose – das miteinander zu tun. In Sao Paulo gibt es sehr viele bolivianische Sklavenarbeiter – Tausende! Pro Tag werden in Sao Paulo rund 60 Menschen als verschwunden registriert – doch deren Daten werden nicht mit den Daten der Indigentes der Straße gekreuzt von den Behörden. Wenn also ein als verschwunden Gemeldeter als Indigente namenlos beerdigt wird, merkt das keiner, fällt das nicht auf. Das ist doch furchtbar!“(Lancelotti in der Kathedrale im Website-Interview) http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/19/brasilien-wieder-obdachloser-diesmal-ein-rollstuhlfahrer-lebendig-mit-benzin-verbrannt-worden-tat-in-belo-horizonte-verubt/
Aber heißt es nicht immer, Brasilien habe eine linke Regierung? „Diese sogenannte linke Regierung ist eine Koalitionsregierung innerhalb des neoliberalen Systems.“
Auf der Maikundgebung vor der Kathedrale scharfe Kritik an der Sozial-und Wirtschaftspolitik von Staatschefin Dilma Rousseff. Nicht weniger scharf wurde die Politik von Sao Paulos neuem Bürgermeister Fernando Haddad aus Lulas Arbeiterpartei PT sowie von Teilstaatsgouverneur Geraldo Alckmin(PSDB) kritisiert. Kuba-Bloggerin Yoani Sanchez hatte sich im Februar 2013 in Sao Paulo mit Alckmin getroffen, nicht aber mit Systemkritikern, Bürgerrechtlern der Megacity: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/24/yoani-sanchez-am-8-mai-2013-in-berlin-eingeladen-von-reporter-ohne-grenzen-kein-veranstalterhinweis-auf-freundschaftliche-treffen-mit-rechten-und-rechtsextremen-in-brasilien/
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/der-brasilianische-musiker-und-poet-marcelo-yuka1/
„Bewegung der wohnungslosen Arbeiter“ – Frau aus Embu das Artes.
1º de maio em 2013 e os desafios para a classe operária |
ESCRITO POR WALDEMAR ROSSI |
Deutschlandjahr 2013 in Brasilien, Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/17/frankfurter-buchmesse-2013-gastland-brasilien-literatur-und-landesrealitaet-keinerlei-veranstalterhinweis-auf-gravierende-menschenrechtslage-auf-daten-und-fakten-von-amnesty-international-und-bras/
tags: brasilien-bundespräsident joachim gauck 2013
Laut offizieller Mitteilung stehen beim Besuch in Brasilien mit Stationen in Sao Paulo und Rio de Janeiro die bilateralen
wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen im Vordergrund. So werde der
Bundespräsident unter anderem das gemeinsame Jahr „Deutschland + Brasilien 2013-2014“ sowie
die deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage eröffnen.
« Brasilien: Öffentlichkeit spottet vor 1. Mai 2013 über Lula-Linke, die das rechte Spektrum, archaische Oligarchien fördert, schützt, hegt. Kritik am Sarney-Clan wird von Arbeiterpartei-Führung verboten. Sklavenarbeit unter „linken“ Regierungen. Was alles bei mitteleuropäischen Pseudo-Progressiven gut ankommt. – Brasiliens beschränkte Pressefreiheit: Keine Berichterstattung der Privat-und Regierungsmedien über systemkritischen Arbeitergottesdienst zum 1. Mai in der Kathedrale von Sao Paulo und anschließende Kundgebung. Zuvor Medien-Blamage um Yoani Sanchez. »
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