Sogenannte Lateinamerikaexperten, die immer wieder entgegen der Faktenlage auch in europäischen Medien behauptet hatten, Länder wie Brasilien würden von der Finanz-und Wirtschaftskrise weniger stark betroffen, sind derzeit bis auf die Knochen blamiert. Was bereits im September und Oktober letzten Jahres jedem brasilianischen Bankanalysten bestens geläufig war, sickert jetzt beinahe täglich auch in die Medien: Die grauenhafte soziale Dauerkrise Brasiliens – rasches Wachstum der Elendsviertel, Massenarbeitslosigkeit, Hunger, ausufernde Gewalt – wird durch den starken Rückgang der Wirtschaftstätigkeit, darunter der Industrieproduktion und der Exporte, derzeit ständig verschärft. Laut amtlichen Angaben entfielen 44 Prozent der Dezember-Entlassungen auf den Teilstaat Sao Paulo, lateinamerikas führende Wirtschaftsregion.
Die neuesten Angaben des staatlichen Statistikinstituts IBGE ( das keineswegs die tatsächliche Lage reflektiert) zum Rückgang der Dezember-Industrieproduktion um 12,4 Prozent gegenüber November  werden von den Qualitätsmedien als Alarmzeichen bewertet: „Tombo historico“, „Producao da industria desaba“, „Perto de apagao“, „Para CNI, Pais pode ter recessao“. Was jetzt erstmals amtlich eingeräumt wird, war entgegen dem „Experten“-Geschwätz sowie der üblichen abwiegelnden Regierungspropaganda Ende 2008 bereits überdeutlich sichtbar. Die „Folha des Sao Paulo“ schreibt:“Die vom IBGE gestern veröffentlichten Daten überraschten selbst die Pessimistischsten.“
http://www.estadao.com.br/estadaodehoje/20090204/not_imp317819,0.php
« Karneval in Rio, Portela. Fotostrecke. – Brasilien: José Sarney, PMDB, Diktaturaktivist, neuer Chef des Nationalkongresses. „O passado da legenda é um filme de terror. Nao há como sustentar qualquer previsao otimista.“ Fernando Rodrigues, Folha de Sao Paulo. »
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