„Mas o que, afinal havia para ver? Pouco.“
Die Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ erinnert zudem an Gils Aktivitäten als Abgeordneter der berüchtigten Zentrumspartei PMDB in der Millionenstadt Salvador da Bahia: „Seine politische Betätigung ist gekennzeichnet durch Abwesenheit und Urlaub für Konzerte in Brasilien und im Ausland. Laut Statistik fehlte Gil bei 63 Prozent aller Plenarsitzungen des Abgeordnetenhauses.“
1994 deklariert Gil seine Unterstützung für die Präsidentschaftskandidatur von Fernando Henrique Cardoso, der als Staatschef u.a. wegen seiner Mitverantwortung für ein Massaker an Landlosen zweimal von internationalen Tribunalen verurteilt wurde. Cardoso ist daher bezeichnenderweise Ehrendoktor der Freien Universität Berlin.
Fausto Fawcett, Komponist, Sänger aus Rio de Janeiro, auf die Medienfrage, was er von Gils Abgang aus dem Kulturministerium halte:“Aber was für ein Ministerium denn – das da ist doch eher Dekoration. Unsere Kultur scheint mehr ein Macunaima-Disneyland zu sein. Künstlerische Manifestationen wurden zu großer Unterhaltung. Die jungen Leute von heute kann man nicht mehr erstnehmen. Viele stecken den Kopf in den Sand, sind faul, halten es gar für peinlich, sich für irgendwas zu interessieren. Nachzudenken – das ist schlecht angesehen. Alle Welt dient nur der Unterhaltung.“
Gilberto Gil hatte als Kulturminister in Europa eine hervorragende Presse.
« Hunger und Politik – die „Financial Times“ zu den brutalen Preissteigerungen bei schwarzen Bohnen, dem brasilianischen Grundnahrungsmitttel der armen Bevölkerungsmehrheit. – Zeitschrift „Brasilien-Nachrichten“ aus Freiburg. Mal reinschauen. »
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