Wie die Zeitschrift unter Berufung auf eine Studie von Osvaldo Coggiola schreibt, fiel der Anteil der brasilianischen Industrie am Bruttosozialprodukt zwischen 1985 und 2008 von 33 auf 16 Prozent. Zwischen 2004 und 2010 ging der Industrieanteil am brasilianischen Export von 19,4 auf 15,8 Prozent zurück. Rund 60 Prozent der Unternehmen in Brasilien, heißt es, gehören Ausländern.
„…der Präsident des Päpstlichen Flüchtlingsrates, Erzbischof Antonio Maria Vegliò, im Gespräch mit Radio Vatikan.
„Man muss unterscheiden zwischen jenen, die aus Libyen bzw. aus Tunesien kommen. Libyen ist eine Kriegszone. Wer von dort kommt, kann auf keinen Fall abgewiesen werden, wie auch zuletzt das UNO-Flüchtlingshochkommissariat bestätigte. Aus Tunesien hingegen kommen gemischte Gruppen aus Migranten und Flüchtlingen. Das heißt, jeder von ihnen muss auf Identität und Fluchtgrund hin überprüft werden, um so das Recht auf Schutz zu ergründen, wie das Italien gerade macht.“…Entsetzt zeigt sich der Vatikan-Erzbischof von der jüngsten Tragödie auf dem Mittelmeer: 200 ertrunkenen Libyern vor Lampedusa, darunter Frauen und Kinder.
Zeitungsausriß.
AG Friedensforschung: http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Libyen/luegen.html
Correio da Cidadania: O que pensa da decisão de intervenção militar tomada pela ONU, e apoiada, entre outros, por EUA, França e Inglaterra, escudados pela OTAN?
José Arbex: Sou absolutamente contrário. Penso que qualquer ser humano minimamente informado sobre o status do mundo tem que ser contra. A idéia de que a OTAN está lá para fins humanitários só pode ser piada. Até dias atrás o Kadafi era tido como amigo dos países da OTAN; o Tony Blair foi visitá-lo, Berlusconi também. O Kadafi tem vários interesses em empresas multimilionárias européias, nos EUA e, ademais, a partir de 2005, após conversas com o Bush filho, abriu a Líbia para a Exxon, a Brittish Petroleum, Texas Petroleum, ENI, enfim, várias grandes empresas petrolíferas desses países, além de ter aberto o país à indústria térmica estadunidense e também às empreiteiras, inclusive brasileiras.
Dessa forma, a Líbia se transformou num parque de diversões das transnacionais, com o Kadafi lá. Portanto, essa idéia de que a OTAN está lá para defender os interesses do povo líbio é uma bobagem que não resiste à mínima memória histórica. Nos países em que a OTAN intervém, é massacre atrás de massacre. Por isso sou totalmente contra a intervenção, o que não significa que apóio o regime de Kadafi.
Voller Interviewtext: http://www.correiocidadania.com.br/content/view/5679/9/
Zur Frage der Ölinteressen: http://www.correiocidadania.com.br/content/view/5684/9/
Zu den Kriegsgründen: http://www.correiocidadania.com.br/content/view/5678/51/
Ausriß O Globo.
Dilma-Video: http://www.dilma13.com.br/video/artistas-e-intelectuais-declaram-apoio-a-dilma-no-rio-de-janeiro1/
Dilma Rousseff hat neben Leonardo Boff, Oscar Niemeyer und Chico Buarque noch wichtige Unterstützer wie Diktaturaktivist José Sarney und den amtsenthobenen Ex-Präsidenten Fernando Collor: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/19/sarney-und-collor-die-beiden-verbundeten-von-lulas-prasidentschaftskandidatin-dilma-rousseff-erinnert-herausforderer-jose-serra-in-tv-debatte/
Lula und Collor, Ausstellungsfoto. http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/21/lula-links-oder-rechts-selbst-einige-pt-mitglieder-beurteilen-seine-politik-als-eindeutig-rechts-als-fortsetzung-der-wirtschaftspolitik-von-fernando-henrique-cardoso-zugunsten-des-finanzkapitals/
Stalin-Fan Oscar Niemeyer hatte zuvor den Diktaturaktivisten Marco Maciel öffentlich unterstützt: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/10/kommunist-oscar-niemeyer-macht-wahlwerbung-fur-den-oligarchie-rechten-marco-macieldem-maciel-ist-intelligent-und-uberaus-ehrlich-wie-brasiliens-politik-funktioniert-stalin-war-phantasti/
Bei dem Treffen von Künstlern und Intellektuellen mit Dilma Rousseff waren auch Rios Gouverneur Sergio Cabral(PMDB) und Präfekt Eduardo Paes anwesend – siehe „Tropa de Elite 2″: ”Die Politiker erkennen sich wieder. Es gibt keinen Politiker, der nicht auf Fotos an der Seite von Angehörigen paramilitärischer Milizen abgebildet ist.” (Regisseur José Padilha.) http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/15/tropa-de-elite-2-neuer-film-uber-menschenrechtspolitik-in-brasilien-unter-lula-steuert-zuschauerrekord-an/
Während Regisseur José Padilha klar Position gegen die jetzige brasilianische Regierung und die beiden Präsidentschaftskandidaten bezieht, ergreift selbst Befreiungstheologe Frei Betto auf einmal überraschend klar Partei für die Lula-Regierung und Dilma Rousseff. Frei Betto hatte aus Unzufriedenheit mit der Sozial-und Wirtschaftspolitik seinen Beraterposten im Präsidentenpalast schon nach einem Jahr aufgegeben, vor dem Hintergrund großer Korruptionsskandale die Lula-Regierung sogar in Büchern gegeißelt, immer wieder auch gravierende Menschenrechtsverletzungen wie die fortdauernde Folter angeprangert. Die soziale Ungleichheit habe sich unter Lula erhöht, sei nicht reduziert worden . Der weltbekannte brasilianische Anthropologe Roberto DaMatta indessen nennt öffentlich José Serra den bei weitem besseren Präsidentschaftskandidaten – bleibt bei seiner bisherigen scharfen Kritik an den Verhältnissen in Brasilien unter Lula. Während der katholische PSOL-Präsidentschaftskandidat Plinio Arruda Sampaio(PSOL) für Stimmenthaltung in der Stichwahl plädiert, verteidigt der größte Teil der Parteiführung das „kritische Votum“ für Dilma Rousseff. Ex-Senatorin Heloisa Helena, Brasiliens bekannteste PSOL-Politikerin, hat deshalb ihren Austritt aus der Parteiführung erklärt. Nicht wenige Brasilianer sehen daher bei bekannten Personen des öffentlichen Lebens derzeit erstaunliche, teils heftig enttäuschende Widersprüchlichkeiten – daß Diktaturaktivisten und Diktaturgegner zugunsten der Wahl von Dilma Rousseff an einem Strang ziehen könnten, erscheint vielen mehr als bizarr.
http://das-blaettchen.de/brasiliens-konfuse-praesidentschaftswahlen/
Nach Ansicht von brasilianischen Politikexperten wirkte sich der Erenice-Guerra-Skandal offensichtlich stärker auf das Wahlergebnis aus, als die Lula-Regierung erwartet hatte. Erenicegate rief Erinnerungen an den gigantischen Mensalao-Skandal wach. Auch Lulas und Dilma Rousseffs Attacken gegen die Landesmedien wegen jüngster Korruptionsenthüllungen kosteten viele Stimmen. http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/23/autoritarismus-von-lula-in-manifest-verurteilt-pt-grunder-helio-bicudolangst-ausgetreten-und-deutschstammiger-kardinal-evarista-arns-unterzeichnen-regierungsattacken-gegen-medien-zuruckgewies/
Gleiches gilt für die Abtreibungsfrage: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/30/abtreibung-in-brasilien-abtreibungsbefurworterin-dilma-rousseff-andert-kurz-vor-pflichtwahlen-die-position-erklart-sich-zur-abtreibungsgegnerin-scharfe-kritik-von-marina-silva-und-jose-serra/
Im Arbeiter-Teilstaat Sao Paulo, der wichtigsten Industrieregion ganz Lateinamerikas, konnte José Serra in den letzten Tagen vor der Wahl stärker aufholen als erwartet. Zudem überraschte das gute Abschneiden von Lulas früherer Umweltministerin und Abtreibungsgegnerin Marina Silva, womit nur wenige gerechnet hatten. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/06/uber-die-halfte-der-brasilianischen-savannenwaldercerrado-bereits-abgeholzt-in-der-amtszeit-von-umweltministerin-marina-silva-rund-100000-quadratkilometer-zerstort/
“Marina Silva gewann Stimmen nicht wegen ihrer Fortschrittlichkeit, sondern wegen des Traditionalismus ihrer Meinungen.”(Folha de Sao Paulo)
Gerade in armen Teilstaaten war das Resultat der Lula-Kandidatin Rousseff keineswegs so überzeugend wie vorausgesagt – in mindestens fünf davon lag Serra vorn. „Ironischerweise zwang ein Wähleranteil, der wirtschaftlich während der Lula-Regierung vorankam, Dilma dazu, sich der Stichwahl zu unterwerfen“, analysiert die „Folha de Sao Paulo“.
Serras nur dem Namen nach sozialdemokratische Partei PSDB stellt künftig die Gouverneure in wirtschaftlich führenden Teilstaaten wie Sao Paulo, Minas Gerais und Paraná, außerdem im nördlichen Tocantins – hat zudem gute Chancen in der Stichwahl auf weitere Teilstaaten. Lulas Regierungspartei – errang im ersten Wahlgang lediglich vier Gouverneursposten, mit Ausnahme von Rio Grande do Sul allesamt wirtschaftlich weniger wichtig.
In der Abgeordnetenkammer des Nationalkongresses verbesserte sich Lulas Arbeiterpartei PT deutlich, stellt künftig von insgesamt 513 Sitzen jedoch immer noch nur 86. Zweitstärkste Fraktion ist die ideologisch ähnlich konfuse PMDB mit 78 Sitzen. Auf das Oppositionslager um José Serra entfallen lediglich etwa 118, hieß es in ersten Analysen.
Brasiliens fragwürdige Umfragen(Lula-Popularität, Dilma-Rousseff-Popularität etc.): Dilma Rousseff waren zwischen 50 und 51 Prozent der Stimmen vorausgesagt worden, José Serra 31 und Marina Silva 17 Prozent. Stattdessen erreichte Dilma Rousseff nicht einmal 47 Prozent – Hinweis auf die tatsächliche Bewertung der Lula-Regierung durch die wahlpflichtige Bevölkerung.
“Die politische Wirrnis in Brasilien ist von shakespearscher Komplexität. Politiker wechseln die Partei wie ihre Kleidung. Täglich werden die absurdesten Koalitionen geschmiedet.” Tim Wegenast, deutscher Professor an der Uni Konstanz.
„Lula diz que terá papel ativo em eventual governo Dilma.“(Folha de Sao Paulo)
José Serra.
„Gefährliche politische Manipulation – diese Umfragen sind nicht sehr vertrauenswürdig“: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/02/wir-wissen-das-es-grosen-stimmenkauf-im-norden-und-nordosten-gab-gefahrliche-politische-manipulation-emeritierter-katholischer-bischof-emilio-pignoli-zu-pflichtwahlen-anklicken/
http://carosamigos.terra.com.br/index_site.php?pag=revista&id=146&iditens=710
José Arbex, Professor an der Katholischen Universität, auf internationalem Menschenrechtstribunal von Sao Paulo – der jetzige Präsidentschaftskandidat und kirchliche Menschenrechtsaktivist Plinio Sampaio fungierte als Hauptankläger. http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/11/plinio-sampaio-wie-tickt-der-einzige-kirchliche-menschenrechtsaktivist-unter-den-prasidentschaftskandidaten-fur-die-pflichtwahl-brasiliens-im-oktober/
(In Caros Amigos haben der Befreiungstheologe Frei Betto und Landlosenführer Joao Pedro Stedile ihre ausführlichen Kolumnen)
“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750
Autoritarismus-und Faschismusvorwürfe gegen Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/23/autoritarismus-von-lula-in-manifest-verurteilt-pt-grunder-helio-bicudolangst-ausgetreten-und-deutschstammiger-kardinal-evarista-arns-unterzeichnen-regierungsattacken-gegen-medien-zuruckgewies/
In meinungsbildenden deutschen Analysen wird die brasilianische Regierung ausdrücklich als “progressiv” eingestuft.
„Sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Bereich ist das größte Land Südamerikas zu einem Vorbild in der Region geworden. “ WeltTrends, Potsdam 2012
http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
Ausstellungsfoto – Dilma und Sarney. http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/11/dilma-rousseff-prasidentschaftskandidatin-im-spiegel-der-wahlkampfkarikaturen-kindersitz-gesetz/
Chico Buarque: http://www.youtube.com/watch?v=veeisMvPJm8
„Marina, como já declarou, tentará suprir sua falta de alianças com um governo supostamente suprapartidário. O que, aliás, fez de fato o governo Lula, a ponto de merecer o apoio de Collor, Sarney, Renan Calheiros, Jader Barbalho, Roberto Jefferson e José Roberto Arruda.“
„Wahl-Markt“
O jogo é um vício nefasto. Ao contrário da bebida e da droga, a pulsão pela aposta não altera o estado de consciência e arrisca os recursos financeiros do jogador. Dostoiévski que o diga.
A fantasia de ganho fácil faz naufragar a razão na emoção. O jogador dobra apostas, blefa, convicto de que a sorte, mulher apaixonada, jamais o abandona.