„Kann ich helfen?“ Großleinwand in Sao Paulo.
Daniel Piza, O Estado de Sao Paulo:“Deutschland machte den Eindruck, als ginge es mit übertriebenem Respekt in die Partie gegen Spanien…Deutschland schien hypnotisiert…“
Simao, Humorist der Folha de Sao Paulo: „Ich bin schon mitten in der Kampagne: Fußball-Weltmeisterschaft 2014:Greifen wir uns eine Gringa! Argentinierin gilt nicht. Oder: Fußball-WM 2014. Laßt uns einen Gringo ausrauben!“
Der Humorist des O Estado de Sao Paulo „berichtet“ über ein Gerücht in Südafrika: „Durante o jogo – chatissimo, por sinal, corria na Africa do Sul o boato de que, se a Alemanha fosse a final, Angela Merkel atravessaria o Portal de Brandenburgo pelada.“
Bruno Souza ist inzwischen in Haft.
http://g1.globo.com/brasil/noticia/2010/07/policia-chega-casa-onde-estaria-corpo-de-eliza-em-mg.html
Marina Maggessi, Geldsport und Verbrechen in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/20/marina-maggessi-gesichter-brasiliens/
Brasilianische Polizei im Einsatz.
Macho-Gewalt in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/08/bruno-souza-fall-taglich-werden-in-brasilien-zehn-frauen-ermordet-laut-neuen-landesstudien-rate-weit-hoher-als-in-europa-roberto-albergaria-machismusexperte/
Machismus-Experte Albergaria aus Bahia: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/11/profdr-roberto-albergaria-anthropologe-machismusexperte-brasiliens-beziehungsrealitat-deutsche-sextouristinnen/
Scheiterhaufen in Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/05/scheiterhaufen-in-sao-paulo-mindestens-15-menschen-in-der-megacity-seit-jahresbeginn-lebendig-verbrannt-laut-landesmedien-fogo-para-matar-rivais/
In deutschsprachigen Medien wurden die südamerikanischen Mannschaften als Gewinner dieser WM bezeichnet.
 ”Financial Times Deutschland über Dungas Team:Kühl, rasant und ungeheuer effizient. Brasilien gebe den ”Rhythmus bei der Fußball-WM vor, habe nach dem Sieg gegen Chile ”endgültig die Favoritenrolle in Südafrika – und geht darin auf.
Freudenfeste in Uruguay nach dem Holland-Spiel: „Wir feiern, daß wir besser sind als Argentinien und Brasilien, daß wir besseren Fußball spielen als das riesige Brasilien mit 190 Millionen Einwohnern! Olé, Olé, Olaaaaaaaaaaaa!“ Auf dem Unabhängigkeitsplatz in Montevideo feierten 150000.
Uruguay habe 3,3 Millionen Einwohner, nur wenig mehr als 1970, als es 2,9 Millionen waren, analysiert die brasilianische Presse. Brasiliens Einwohnerzahl habe sich in diesem Zeitraum jedoch mehr als verdoppelt – von rund neunzig Millionen auf heute 190 Millionen. Brasilianische Gesellschaftswissenschaftler und Schriftsteller führen die gravierenden Probleme des Tropenlandes nicht selten auch auf die fortdauernde Bevölkerungsexplosion und deren komplexe Folgen, darunter die Binnenmigration, zurück. (more…)
„A Argentina ficou de quatro para os gulosos rapazes da Alemanha…Realmente, tomar de quatro é dose, quer dizer, é overdose…”Nach der Niederlage gegen Holland verlor Brasilien die Bierfirma Brahma als Sponsor, hat als neuen Sponsor jetzt das Sex-Gleitmittel KY¦52 Tage ohne Sex, wurden unsere Spieler unkontrolliert, nervös, gingen die Wände hoch. Vor allem der Evangelikale Kaká, weil er als Jungfrau geheiratet hatte und bis heute den Rückstand nicht aufholen konnte. Welche Ironie: Brasilien konnte zwar keinen Sex machen, wurde aber schließlich von Holland gef¦(Tageszeitung O Globo, Rio de Janeiro)Auch in deutschen Medien hieß es, südamerikanische Mannschaften dominierten diese Weltmeisterschaft…
Andere Befragte in den City-Geschäftshäusern, in Banken, Chefetagen, betonten ebenfalls, daß die meisten Brasilianer sich einen Sieg Hollands wünschen, keineswegs für Uruguay seien.  Auch Brasiliens Sportpresse sieht Holland als voraussichtlichen Sieger der Partie – und, wie es heißt, seien die Brasilianer aus Mentalitätsgründen nun einmal nicht gerne auf der Seite des Verliererteams. Man spüre zudem eine enorme Apathie unter Brasilianern in Bezug auf die WM 2010 – viele verhielten sich jetzt neutral, seien weder Fans von Uruguay noch von Holland. Natürlich gebe es auch Sympathisanten der Uruguay-Mannschaft, doch seien diese nicht gerade feurig-engagiert. Deutschland habe viele Fans, Spanien erstaunlicherweise viel weniger. Brasilianische Sportreporter machten sich seit dem WM-Start über ausländische Kommentare lustig, wonach die Südamerikaner die Weltmeisterschaftsspiele dominieren würden.
Daß es ein Gefühl südamerikanischer Einheit gebe, weshalb man jetzt in allen Anrainerländern für Uruguay juble – über solche politisch korrekten Thesen wird hier offen gelacht. Eine solche Einheit gebe es nicht, dies sei lediglich ein Hirngespinst von Intellektuellen, sagen auch Soziologen. Schließlich waren sogar viele Brasilianer Gegner der eigenen Mannschaft, jubelten seit WM-Beginn meist für europäische Teams, wie Deutschland oder Holland.
Laut Landesmedien existieren an der Grenze zwischen Uruguay und Brasilien viele Streitereien und Rivalitäten, griff während der WM-Spiele von Uruguay bzw. Brasilien sogar die Polizei beider Länder ein. Für Uruguay könne man jetzt nicht jubeln, wurden Brasilianer zitiert. Falls Uruguay gewinne, habe man vier unangenehme Jahre vor sich. Wie es hieß, warfen Uruguayer an der Grenze während der WM 2010 Steine auf Polizisten und Autos Brasiliens, wurde daraufhin  mit Straßensperren der Zugang für Autos aus Uruguay blockiert. Nicht wenige Brasilianer empfinden Uruguayer überheblich, hochnäsig. Bezeichnend war zudem der eigentlich befremdliche Freudentaumel beim deutschen Sieg über das argentinische Team – gegen den großen Erzrivalen Argentinien, der in Brasilien immer wieder beschuldigt wird, dunkelhäutige Brasilianer, und selbst dunkelhäutige Fußballspieler rassistisch zu behandeln. Laut Landesmedien wurde einmal sogar ein argentinischer Spieler sogar festgenommen, weil er den Brasilianer Grafite beleidigt habe. Selbst in  der argentinischen Sportpresse, heißt es, wurden die Brasilianer als „Affen“ tituliert. Derartige Rivalitäten nähmen zu, ist zu lesen. Der beträchtlich hohe Grad von Ausländerfeindlichkeit in Südamerika ist bekannt. Auffällig, daß auch Tage nach der Argentinien-Niederlage die hämische Freude in Brasilien nicht nachläßt, man Argentinien weiter mit sexuellen Anspielungen verspottet.
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/03/chupa-maradonaaa-vuvuzela-im-goethe-institut-von-sao-paulo-beim-4-0-gegen-argentinien-fotoserie-fusball-wm-2010/
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/01/hit-der-fusball-wm-in-sudafrika-rap-das-armas-aus-rio-de-janeiro-musik-des-berlinale-gewinners-tropa-de-elite-anklicken-zeitgeist/
Auch Tage nach der Niederlage des brasilianischen Teams hängen u.a. in Sao Paulo noch diese Siegerpokal-Nachbildungen, draußen an großen Bars und Restaurants noch die Aufrufe, hier für den WM-Sieg Brasiliens zu jubeln. Zwangsläufig mußten Programme und Eintrittskarten für das Endspiel-Wochenende schon lange im voraus entworfen, gedruckt werden – aus Fußball-Hurra-Patriotismus entschied man sich, auf den Sieg Brasiliens zu setzen, druckte große patriotische Eintrittskarten für „den großen Super Sieges-Ball“, „Super Baile da Vitoria“. Jetzt werden solche Eintrittskarten teils gratis verteilt, damit man am Endspieltag überhaupt die Häuser vollkriegt. Auf manchen dieser Poster, Eintrittskarten steht für den Endspieltag „Hoch lebe die brasilianische Mannschaft!“
„Brasilien ist WM-Favorit 2010″: http://www.20min.ch/people/international/story/12005513
http://www.55plus-magazin.net/php/brasilien_ist_weltweiter_wmfavorit_2010,13254,17875.html
http://www.abendzeitung.de/sport/wm2010/191330
Weise FIFA: http://de.fifa.com/worldcup/teams/team=43924/profile.html
Pelé: Deutsches Team kein Favorit: http://www.bz-berlin.de/sport/fussball/dfb-team-laut-pele-kein-wm-favorit-article782368.html
In Brasilien selbst war vor dem WM-Start von Fußballexperten zu hören, daß das brasilianische Team diesmal kein Favorit sei. Wie üblich wurden solche Vor-Ort-Stimmen auch in Europa nicht wahrgenommen. In Bezug auf Brasilien stehen Ferndiagnosen nach dem Motto „Je weiter weg von den Dingen und Fakten, umso besser“ besonders in mitteleuropäischen Ländern sehr hoch im Kurs, werden vor allem von Figuren mit angemaßter Deutungs-und Interpretationshoheit sehr  gepflegt. Hier lachen brasilianische Journalisten seit langem über die Manie von europäischen, darunter deutschen Fußballreportern, immer vom brasilianischen „Samba-Fußball“ zu schwärmen. Als es während der WM 2010 in Brasiliens Presse Verrisse für den als mittelmäßig bis schlecht eingestuften Dunga und dessen Team gab, regnete es sogar in europäischen Qualitätsmedien noch großes Lob – selbst für die Pleite Kaká.
Argentinien-Spiel im Goethe-Institut Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/03/chupa-maradonaaa-vuvuzela-im-goethe-institut-von-sao-paulo-beim-4-0-gegen-argentinien-fotoserie-fusball-wm-2010/