In einem von Staatschef Lula unterzeichneten Dekret war ausdrücklich vorgesehen, jene Gesetze aus der Diktaturzeit von 1964 bis 1985 aufzuheben, die sich gegen die Garantie der Menschenrechte wenden oder gravierende Menschenrechtsverletzungen stützten. Dies traf besonders auf das Amnestiegesetz und dessen völkerrechtswidrige Auslegung zu. Clovis Rossi, Chefkommentator von Brasiliens führender Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ kritisierte ein im Lande populäres Argument, wonach es nicht angehe, nur die „Rechtsverletzungen“ durch die Diktaturmilitärs, nicht aber jene von deren damaligen Gegnern zu untersuchen. Rossi betonte, jene Verstöße durch die bewaffnete Linke seien durchweg bestraft worden. In einigen Fällen sei dies auf der Basis der Gesetze erfolgt, in vielen Fällen indessen illegal, durch „Morde, Folter, Verschwindenlassen, Exil“. Die Rechtsverstöße durch den Repressionsapparat seien indessen nicht einmal untersucht worden – von wenigen Ausnahmen abgesehen.Â
Gemäß Völkerrecht war der bewaffnete Kampf gegen das durch einen Putsch an die Macht gelangte Militärregime Brasiliens natürlich durchweg legal, betonen immer wieder in-und ausländische Menschenrechtsexperten.
Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

„Folter ohne Ende“. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/
Der Fall Paula Oliveira Maciel, die mit dem rechtsgerichteten Kongreßsenator und Diktaturaktivisten Marco Maciel aus derselben nordbrasilianischen Stadt Recife nicht verwandt sein soll, wird in Brasilien nach wie vor diskutiert. Angesichts des schweren Imageschadens, der Blamage, die Paula Oliveira Maciel der Nation bereitete, wünschen sich nicht wenige Brasilianer von der schweizerischen Justiz eine harte Bestrafung. Viele Brasilianer argumentieren, die „sehr clevere Frau“ hätte in Brasilien angesichts ihrer guten Verbindungen zur hohen Politik keinerlei Prozeß zu erwarten. Paula Oliveira Maciels Vater, der im Abgeordnetenkabinett eines Kongreßabgeordneten arbeitet, ist eng befreundet mit dem Kongreßsenator Marco Maciel, der gemäß den Medieninformationen im Februar 2009 das brasilianische Außenministerium angewiesen hatte, in dem Fall zugunsten der Brasilianerin aktiv zu werden.