„…Ich habe ja eine NATO-Übung in Vertretung von Helmut Schmidt gemacht. Ich war der Chef sozusagen im Bunker damals. Und diese NATO-Übung hat dazu geführt, dass Russland leicht vorankam – war im kalten Krieg noch – und dass dann die USA, ohne mit uns darüber zu reden, auf deutschem Gebiet taktische Nuklearwaffen abgeworfen hat…Das war 1979. Daraufhin habe ich meinem Vertreter, Klaus Blech, der dann später Botschafter in Moskau wurde, einen Brief an Helmut Schmidt geschrieben: „Herr Bundeskanzler, das geht doch nicht, dass wir von den USA überhaupt nicht gefragt werden, was die in Deutschland machen.“ Dann hat Bundeskanzler Schmidt mich empfangen und ich habe gesagt: „Das ist doch ein unmögliches Verfahren.“ Da hat er gesagt: „ich weiß, das ist NATO-Strategie, wenn ein solcher Angriff geschieht, werden bei uns nukleartaktische Bomben abgeworfen.“ Daraufhin habe ich zu Schmidt gesagt. “Das ist doch aber ein ungeheurer Vorgang“ Da hat er gesagt: „Weißt Du, wenn eine Gefahr für Krieg entsteht, werde ich Deutschland für neutral erklären.“ Daraufhin habe ich gesagt: „Helmut, dann ist es zu spät.“ Das ist unsere wahre Lage und über die wird viel zu wenig in Deutschland geredet…Frau Maischberger, im Buch habe ich ja geschrieben, warum es einen Krieg geben wird. Und zwar deswegen, weil der Westen nicht bereit war, über die einzige wichtige Frage für Russland und für Putin, nämlich die Frage der Zugehörigkeit der Ukraine zur NATO, über diese Frage auch nur zu verhandeln. Präsident Biden hat abgelehnt darüber zu verhandeln. Putin hat darum gebeten und am Ende kam heraus, das Biden gesagt hat, wir werden anstatt einer Verhandlung über diese Frage Sanktionen einführen, harte Sanktionen. Und hinterher hat er gesagt, ich wusste, dass diese Sanktionen den Krieg nicht verhindern werden. Ausdrücklich hat er das gesagt…Und wenn Sie sich erinnern, vor kurzem gab es in Ramstein ja eine Konferenz der Verteidigungsminister. Da gab es eine Pressekonferenz, die wurde ausschließlich vom amerikanischen Verteidigungsminister abgehalten. Es gab auf diesem deutschen Gebiet – immerhin ein nicht exterritoriales, sondern ein deutsches Gebiet – weder eine deutsche Flagge, noch eine NATO-Flagge noch eine Europaflagge, sondern nur eine USA-Flagge. Das geht doch nicht …Aber der Kernpunkt war für Putin seit 15 oder 20 Jahren die Frage der Erweiterung der NATO mit der Ukraine. Putin und Russland wollen einfach nicht, dass amerikanische Soldaten an der Grenze Russlands patrouillieren können. ..Und das wahre Problem ist, wir sind eben abhängig von den USA. Die USA haben eine innenpolitische Situation. Und der Botschafter, der 1990, als diese Urvereinbarung getroffen wurde, Botschafter in Moskau war, der schreibt in diesen Tagen, er hätte keine Zweifel, dass die innenpolitische Lage, nämlich der Wunsch von Herrn Biden, die nächsten Wahlen im November zu gewinnen, dazu geführt hat, dass er nicht verhandelt hat. Und ich teile diese Meinung…Und, dass Biden nicht verhandelt hat, sondern gesagt hat, über das, was euch wirklich wichtig ist, über das reden wir gar nicht, das ist nach meiner Meinung eine Sünde amerikanischer Politik…https://www.alexander-wallasch.de/kultur/dohnanyi-bei-maischberger-usa-haben-eine-mitschuld-am-krieg-in-der-ukraine
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Wem nutzt der Ukrainekrieg: https://www.nachdenkseiten.de/?p=83846
https://www.pi-news.net/2022/05/heute-19-uhr-neue-folge-der-deutschen-wochenschau-kw-14-19/
“ NATO raus“. Ausriß MDR-aktuell 19.30 Uhr, 1. Mai 2022, Leipzig. In Ostdeutschland, so hört man es immer wieder u.a. von einstigen PDS-lern, habe man angenommen, die Sowjetarmee ziehe ab – und in Westdeutschland dann natürlich die US-Army. Riesenenttäuschung, weil die US-Army nach dem Anschluß auch in Ostdeutschland agiert, die NATO ganz Ostdeutschland geschluckt habe, Ostdeutsche nun auch bei NATO-Kriegen mitmachen müßten.
Ausriß ARD 3.6. 2022: Scholz und Stefantschuk in Berlin. “Offen und freundlich”.
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https://www.jungewelt.de/artikel/426516.lindners-kriegsrendite.html
„…wenn es gegen Russland geht, soll die gesamte Bevölkerung die Hacken zusammenschlagen.“
Reagan-Kumpel Gorbi. Ausriß Nachdenkseiten. Was Gorbatschow am glühenden, militanten Antikommunisten Reagan so toll fand: https://de.wikipedia.org/wiki/Ronald_Reagan
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Ausriß:https://zzf-potsdam.de/sites/default/files/mitarbeiter/hertle/2009_05_21_hhh_da_2009_3_476-496.pdf
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https://berlingeschichte.de/lesezei/blz01_01/text34.htm
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Ausriß.
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Ibraimo Alberto bei Kiepenheuer & Witsch:http://www.zeitzeugen-oldisleben.de/2020/10/03/ex-geheimdienstkoordinator-steinmeierspd-schwingt-am-3-oktober-2020-wieder-grosse-reden-ob-er-den-fall-ibraimo-alberto-wegen-der-deutsch-deutschen-brisanz-anspricht-oder-verschweigt/
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Ausriß.http://www.faz.net/aktuell/politik/amerikaner-bezahlten-anschlaege-in-der-ddr-13440897.html
In der Dissertation von Enrico Heitzer fehlt ein Kapitel über die völkerrechtlichen Aspekte der sehr aktiven Terror-und Anschlagstätigkeit von CIA, Gehlen-BND und damit von westdeutscher und USA-Regierung gegen die SBZ/DDR. Zu vermuten ist, daß Heitzer im Falle von Erörterungen über diese gravierenden Verletzungen des Völkerrechts nie und nimmer seine Dissertation durchbekommen hätte, die er wohl ohnehin notgedrungen mit zahlreichen Ostklischee-Floskeln anzureichern hatte.
“Die Arbeit wurde an der Philosophischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als Dissertation angenommen und im Mai 2012 verteidigt”.
Ausriß.http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/ddr-cia-finanzierte-sabotage-und-anschlaege-a-1019553.html
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Berichtet Ihr Lieblingsmedium auch darüber – oder herrscht dort scharfe Zensur?
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“Undercover. Wie der BND die deutschen Medien steuert.” Erich Schmidt -Eenboom, Knaur-Verlag.
BND-Gründer Reinhard Gehlen ließ in den Fünfzigerjahren Hunderte Politiker, Wissenschaftler, Militärs und Journalisten bespitzeln – von einer Gruppe schwer belasteter Altnazis.” DER SPIEGEL, Okt. 2016
Westliche Mächte wie die USA und Deutschland haben laut jetzt erst freigegebenen britischen Akten Anfang der 80er Jahre den Widerstand in Afghanistan gegen die Sowjetunion unterstützt und damit die Ausbreitung des Islamismus am Hindukusch gefördert.
Kurz nach dem sowjetischen Einmarsch im Dezember 1979 trafen sich am 15. Januar 1980 hochrangige Regierungsvertreter aus der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA in Paris, um ihre Reaktion auf die Invasion abzustimmen, wie aus Dokumenten hervorgeht, die das Nationale Archiv Großbritanniens nach dem Ablauf der 30-jährigen Sperrfrist freigab.
An dem Treffen nahmen demnach der Nationale Sicherheitsberater der USA, Zbigniew Brzezinski, sowie der britische Kabinettssekretär Robert Armstrong teil. Armstrong informierte nach dem Treffen seine Regierung, dass die Teilnehmer zu dem Schluss gekommen seien, dass es “im Interesse des Westens” sei, den Widerstand in Afghanistan “zu ermutigen und zu unterstützen”. Er habe empfohlen, die Unterstützung der islamischen Widerstandskämpfer solle von “unseren Freunden” koordiniert werden.
Mit dieser Formulierung umschrieb er die westlichen Geheimdienste. Armstrong sagte den Akten zufolge, der Widerstand müsse unterstützt werden, solange es noch Afghanen gebe, die sich den Sowjettruppen entgegenstellten, und solange das Nachbarland Pakistan es akzeptiere, dass sein Gebiet von afghanischen Guerilla-Kämpfern als Stützpunkt genutzt werde. “Das wird den Sowjets die Befriedung Afghanistans erschweren”, so dass dieser Prozess mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, fügte Armstrong hinzu.
Der Kampf der islamischen Mudschahedin in Afghanistan gegen die sowjetischen Besatzer hatte das Erstarken der Islamisten am Hindukusch befördert, mit denen die internationale Afghanistan-Truppe ISAF heute zu kämpfen hat. Diese Entwicklung trug auch dazu bei, dass das Terrornetzwerk El Kaida in Afghanistan Fuß fassen konnte. Alle Länder, die an dem Treffen 1980 teilnahmen, haben heute Soldaten in Afghanistan stationiert. 2010 war bislang das tödlichste Jahr für die ausländischen Truppen seit ihrem Einmarsch Ende 2001: Seit Jahresbeginn starben mehr als 700 ausländische Soldaten.N24
Die Taliban, andere islamistische Terrororganisationen, verübten, finanziert u.a. von den deutschen Steuerzahlern, grauenhafte Kriegsverbrechen an der afghanischen Zivilbevölkerung – bemerkenswert, daß sich sog. deutsche Menschenrechtsorganisationen für die politisch Verantwortlichen dieser per BRD-Hilfe erst ermöglichten Kriegsverbrechen einfach nicht interessieren wollen.
Neue Zürcher Zeitung, 11. Oktober 1995:”Jede Grausamkeit wird mit dem Islam gerechtfertigt. Durch den gnadenlosen Machtkampf unter den siegreichen Mujahedin,die 1992 das kommunistische Najibullah-Regime verjagt hatten, ist die afghanische Hauptstadt Kabul stärker verwüstet worden als während des langjährigen Guerillakrieges gegen die sowjetischen Invasionstruppen und ihre lokalen Alliierten. Islamische Fundamentalisten terrorisieren willkürlich die noch verbliebene Zivilbevölkerung…Selbst unter sowjetischer Besatzung, angesichts ihrer militärischen Präsenz, lebte und pulsierte die Stadt…Mit den Frauen ging die islamische Revolution besonders grausam um. Nach der Machtübernahme der Muhajedin wurden Frauen, die keine islamische Kleidung trugen, im Fluss ertränkt. Tausende von Frauen und Mädchen wurden vergewaltigt und verschleppt…Die neuen Herrscher leben Korruption und Verbrechen vor.” Zitat NZZ – bisher keinerlei Wiedergutmachung an Frauen, Mädchen, die Opfer der Mujahedin wurden, welche nur durch die starke Unterstützung durch USA-NATO an die Macht kommen konnten.
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“Der Bundesnachrichtendienst ist krakenhaft in alle Bereiche der Gesellschaft eingedrungen”. Erich Schmidt-Eenbohm. Und der Kyffhäuserkreis?
“Der BND – die unheimliche Macht im Staate”. Econ-Verlag. Schlüsselrolle beim Regime Change in der DDR.
Die westdeutsche Thüringer Allgemeine(Funke-Medienkonzern Essen/NRW) bringt alle paar Tage Geschichten über die Stasi, über Stasi-Agenten, Stasi-IM. Was indessen stutzig und sehr nachdenklich macht – Texte über BND-Agenten, BND-IM, CIA-Agenten beispielsweise in Thüringen zur DDR-Zeit und danach, mit Klarnamen und Beispielen von Bespitzelten – fehlen in der Thüringer Allgemeinen. Manche mutmaßen, das könnte an Berichterstattungsvorschriften liegen…
DDR-Diamant-Fahrräder aus Karl-Marx-Stadt.
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Nachdem der Regime Change in der DDR erfolgreich abgeschlossen war, konnte die NATO-Osterweiterung zügig vorangetrieben werden – unter Bruch zahlreicher Versprechen:
Völkerrechtswidriger NATO-Krieg gegen den Irak, rd. 1,5 Millionen Tote, meist Zivilisten. Internationale Straf-Sanktionen: Keine
Völkerrechtswidriger NATO-Krieg gegen Syrien, u.a. geführt über NATO-Mitglied Türkei, Hunderttausende zivile Opfer: Internationale Straf-Sanktionen: Keine
Völkerrechtswidriger NATO-Krieg gegen Afghanistan, Übergabe der Landesbevölkerung an islamistische Taliban-Terroristen: Internationale Straf-Sanktionen: Keine
Völkerrechtswidriger NATO-Krieg gegen Libyen – Zerstörung des am höchsten entwickelten Staates ganz Afrikas: Internationale Straf-Sanktionen: Keine
Völkerrechtswidriger NATO-Krieg gegen Jugoslawien: Internationale Straf-Sanktionen: Keine
Völkerrechtswidriger Krieg der USA gegen Vietnam – über zwei Millionen vietnamesische Kriegstote. Internationale Strafsanktionen: Keine
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… Russland-Präsident Boris Jelzin schrieb im Jahr 1993 – als Polen, Ungarn und Tschechien auf eine Aufnahme in die NATO drängten – an US-Präsident Bill Clinton, dass der „Geist“ des Zwei-plus-Vier-Vertrages die Möglichkeit ausschließe, die NATO nach Osten auszudehnen.[22]
Teilweise fielen die Erinnerungen westlicher Spitzenpolitiker, ob der Westen Zusagen an die Sowjetunion geleistet habe, unterschiedlich aus. Laut dem französischen Außenminister von 1990, Roland Dumas, sei „selbstverständlich“ versprochen worden, die NATO nicht „näher an das Territorium der ehemaligen Sowjetunion“ heranzurücken. Der damalige US-Außenminister James Baker erklärte das Gegenteil, jedoch widersprachen ihm eigene Diplomaten. Von Baker existiert zudem eine stichwortartige Notiz zu seinem Gespräch mit Gorbatschow in Moskau am 9. Februar 1990, die als Zusage verstanden werden kann, eine NATO-Osterweiterung nicht zuzulassen.[31] …
Michael Gorbatschow äußerte sich bei verschiedenen Anlässen widersprüchlich zu der Frage, ob westliche Politiker Zusicherungen tätigten.[32][22] … Gesichert ist aus Gesprächsvermerken, Verhandlungsprotokollen und Berichten jedoch, dass Spitzenpolitiker der USA, des Vereinigten Königreichs und Westdeutschlands ihm gegenüber erklärten, dass eine NATO-Mitgliedschaft von osteuropäischen Staaten ausgeschlossen sei. Dies beteuerten beispielsweise der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher und der US-Außenminister Joe Baker jeweils bei getrennten Besuchen im Kreml im Februar 1990. Auch der britische Premier John Major tat dies im März 1991 bei einem Besuch bei der sowjetischen Führung.[22]
Im Februar 2022, inmitten der deeskalierenden Ukrainekrise, behauptete der Journalist und Historiker Klaus Wiegrefe im Spiegel, ein ehemals als geheim eingestufter und erst Anfang Februar 2022 im britischen Nationalarchiv aufgetauchter Vermerk des deutschen Diplomaten Jürgen Chrobog bestätige, dass im Rahmen der Zwei-plus-Vier-Gespräche der Sowjetunion versprochen wurde, die NATO nicht „über die Elbe hinaus“ auszudehnen.[35][36] …
“Die Osterweiterung der Nato. Ein Fahrplan in die Krise?”https://www.bits.de/public/articles/friedensforum/ff0097.htm
Sahra Wagenknecht: “Wenn irgendein mittelamerikanisches Land einem Militärbündnis beitreten würde, das von Russland oder China geführt wird, dann wäre ein Riesenaufstand in den USA die Folge.”
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Von Wörner bis Baker: Staaten des Ex-Sowjetraums wurden zahlreiche Zusicherungen gemacht. Später mochte sich daran niemand mehr erinnern
Zum 70. Jahrestag vor drei Jahren fehlten noch einige Staats- und Regierungschefs und der skeptische Unterton bei allen Lobgesängen bestätigte nur, dass es nicht rundläuft in der Organisation. So mancher in der Nato-Zentrale in Brüssel mag den absehbaren und derzeit eskalierenden Konflikt mit Russland daher als Chance für ein Revival des Nordatlantikpaktes sehen.
Denn Fakt ist auch: Aus den Frontlinien ihrer strategischen Projekte hat sich die Organisation nie zurückgezogen. Und eines dieser nach wie vor aktuellen Projekte ist die Verschiebung der Nato-Grenzen nach Osten, so dicht wie möglich an die Grenzen der Russischen Föderation. Wer also über die Nato spricht, darf über die Osterweiterung nicht schweigen.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion und mit ihr des Warschauer Paktes hatten bei der Nato, deren Fortexistenz offiziell nie in Frage gestellt wurde, neue Überlegungen über eine europäische Sicherheitsstruktur notwendig gemacht.
Der damalige Generalsekretär der Nato, Manfred Wörner, hatte schon 1991, noch vor der formellen Unabhängigkeit der 15 sowjetischen Unionsrepubliken, Boris Jelzin versichert, dass sich die ganz überwiegende Mehrheit der Staaten des Nato-Rates (13 von 16) gegen eine Ausweitung der Nato ausgesprochen habe und die Isolation der UdSSR von der Europäischen Gemeinschaft nicht zugelassen werden dürfe.
Ein Jahr zuvor hatte er bereits in einer Rede in Brüssel versucht, in der Sowjetunion geäußerte Sorgen zu beruhigen, indem er versicherte1:
Gerade die Tatsache, dass wir bereit sind Nato-Truppen nicht jenseits des Gebiets der Bundesrepublik Deutschland zu stationieren, gibt der Sowjetunion verbindliche Sicherheitsgarantien.
Die Entwicklung allerdings verlief anders. Schon Anfang September 1993 hatte das US-Außenministerium eine Planung für die Erweiterung der Nato entwickelt. Sie sah vor, möglichst bald mit Mittel- und Osteuropa sowie den baltischen Staaten zu beginnen, um im Jahr 2005 die Ukraine, Weißrussland und auch Russland einzubeziehen.
Jelzin beunruhigten diese Pläne und er schrieb schon am 15. September 1993 an Clinton einen Brief und warnte2:
Nicht nur die Opposition, sondern auch moderate Kreise (in Russland) würden ohne Zweifel dies als eine neue Isolation unseres Landes wahrnehmen, die im diametralen Gegensatz zu seiner natürlichen Aufnahme in einen Euro-atlantischen Raum steht.
Er verwies auch auf den Vertrag zur Deutschen Wiedervereinigung, der “die Option einer Ausweitung des Nato-Bereichs in den Osten ausschließen” würde. Zur gleichen Zeit warnte der US-Diplomat in Russland, James Collins, dass das Thema der Nato für die Russen neuralgisch sei3.
Sie gehen davon aus, auf der falschen Seite eines neu geteilten Europas zu enden, wenn irgendeine Entscheidung schnell getroffen wird. Unabhängig wie nuanciert, wenn die Nato eine Politik annimmt, die die Erweiterung nach Zentral- und Osteuropa vorsieht, ohne eine Tür für Russland offen zu lassen, dann würde es überall in Moskau als gegen Russland – und nur gegen Russland alleine – interpretiert werden.
James Collins
Doch Clinton hielt an den Plänen fest und suchte sie auf seiner Reise im Januar 1994 nach Prag und Moskau, seinen Gesprächspartnern aus Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei als “Partnerschaft für den Frieden” schmackhaft zu machen. Er erklärte, dass die “Partnerschaft für den Frieden” ein “Weg sei, der zur Nato-Mitgliedschaft führe” und nicht “eine weitere Linie ziehe, die Europa einige Hundert Meilen im Osten teile”.4
Dass die zweite Prognose nicht stimmte, ist heute unbestritten und zeigt die weitere Entwicklung. 1999 wurden Polen, Ungarn und die Tschechische Republik Mitglieder in der Nato. 2004 folgten Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei und Slowenien, 2009 Albanien und Kroatien und schließlich 2017 Montenegro. Doch auf dem Membership Action Plan der Nato stehen noch Bosnien-Herzegowina und Nordmazedonien.
Damit könnte dieses Kapitel der Nato-Strategie geschlossen werden. Zwar steht die Ukraine noch nicht auf der Liste, mit deren Integration würde die Nato jedoch die von Präsident Putin formulierte rote Linie überschreiten.Dennoch steht nach wie vor ein Vorwurf im Raum, um den es immer wieder Streit gibt. Er lautet, der Westen habe mit der Osterweiterung der Nato eine Zusage an den damaligen Präsidenten der UdSSR, Michail Gorbatschow, gebrochen, nicht die Grenzen nach Osten zu verschieben.
Pünktlich zum 70. Jahrestag der Nato-Gründung hatte Horst Teltschik in seinem Buch Russisches Roulette. Vom Kalten Krieg zum Kalten Frieden (C.H. Beck, 2019) diese Zusage in das Reich der Legenden verwiesen. Es habe zwar Anfang 1990 Gespräche zwischen Hans-Dietrich Genscher und seinem US-amerikanischen Kollegen James Baker gegeben, die sich in diese Richtung interpretieren ließen.
Aber “ein offizielles Versprechen des Westens hat es nicht gegeben und konnte es nicht geben… Es gab nur die Vereinbarung, keine Nato-Kräfte bzw. Nato-Einrichtungen auf dem ehemaligen Gebiet der DDR zu stationieren, solange noch russische Truppen in der DDR präsent waren (…) Präsident Michail Gorbatschow hat inzwischen mehrfach bestätigt, dass es 1990 keine Gespräche über eine mögliche Osterweiterung gegeben habe”.5
Teltschik, Zeitzeuge und damals engster außenpolitischer Berater von Helmut Kohl, ist eine schwer zu widerlegende Quelle. Und doch widersprach ihm Klaus von Dohnanyi in seiner Rezension des Buches in der Zeit im Juni dieses Jahres deutlich.6 Außenminister Baker habe Anfang Februar 1990 in Moskau Gorbatschow und Außenminister Eduard Schewardnadse die deutliche Zusicherung gegeben, dass es “über die damaligen Ostgrenzen der DDR hinaus (…) keinerlei Erweiterung der Nato geben werde.” Darüber habe Baker auch Helmut Kohl vor seinem Gespräch mit Gorbatschow unterrichtet.
Dohnanyi stützte sich vorwiegend auf eine Veröffentlichung der Harvard-Professorin Mary Elise Sarotte, die in ihrem 2014 in zweiter Auflage erschienenen Buch “1989” feststellt, dass US-Außenminister James Baker Anfang Februar 1990 in seinen Verhandlungen über die deutsche Wiedervereinigung mit Präsident Gorbatschow vereinbart habe, dass die Nato keinerlei Erweiterung über die damalige Ostgrenze der DDR hinaus anstrebe. Sie zitiert eine schriftliche Notiz Bakers über die Gespräche:
End result: Unified Ger. anchored in a changed (polit.) Nato – whose jurid. would not move eastwards.
Gorbatschow habe seinerzeit geantwortet: “Ganz gewiss wäre jede Erweiterung der Nato über ihren heutigen Bereich inakzeptabel.” Dohnanyi hält diesen historischen Verlauf der US-sowjetischen Gespräche heute für unbestreitbar.
Das forderte jedoch wiederum den Widerspruch Teltschiks heraus, der in der Zeit vom 11. Juli 2019 bei seiner “Legende vom gebrochenen Versprechen” bleibt und nun näher auf seine eigene Rolle eingeht. Baker habe Kohl vor dessen Gespräch mit Gorbatschow in einem Brief unterrichtet. Dieser Brief sei ihm, Teltschik, persönlich von Baker angekündigt und bei der Ankunft von Kohl auf dem Flughafen Moskau am 10. Februar übergeben worden.
Der Brief beweise, dass es in dem Gespräch zwischen Baker mit Gorbatschow und Schewardnadse ausschließlich um den Prozess einer möglichen Vereinigung und den zukünftigen Status eines geeinten Deutschlands gegangen sei:
Baker hatte Gorbatschow gefragt, ob er ein geeintes Deutschland außerhalb der Nato, unabhängig und ohne US-Truppen einem geeinten Deutschland vorziehen würde, mit der Zusicherung, dass sich die Jurisdiktion der Nato nicht einen Zoll ostwärts von seiner gegenwärtigen Position verändern würde. Gorbatschow habe geantwortet, dass “jede Erweiterung des Nato-Gebietes nicht akzeptabel wäre”.
Man könnte dies als Bestätigung von Dohnanyis Version ansehen. Teltschik hält sie jedoch nach wie vor für eine Überinterpretation des Briefes und der Aktennotiz von Baker:
Die “Ehrlichkeit” gebietet es, Frau Sarotte und Herrn von Dohnanyi, die ich beide schätze, in diesem Fall deutlich zu widersprechen.
Seltsam nur ist, dass beide Kontrahenten die Dokumente übersehen haben, die das National Security Archive am 12. Dezember 2017 unter dem Titel Nato Expansion: What Gorbachev Heard veröffentlicht hat.7 Sie alle bezeugen, dass Bakers berühmtes “not one inch eastwards” auf dem Treffen mit Gorbatschow am 9. Februar 1990 die Versicherung war, die Erweiterung des Nato-Bereichs nicht über die damaligen Grenzen hinauszutreiben.
Aber nicht nur das, alle relevanten Staats- und Regierungschefs, von Bush über Kohl, Mitterrand und Thatcher waren der gleichen Überzeugung. Schon auf dem Malta-Gipfel im Dezember 1989 hatte Bush Gorbatschow versichert, dass die USA keine Vorteile aus den Revolutionen in Osteuropa ziehen würden, um sowjetische Interessen zu verletzen.
Diese Position wiederholte er auf dem Washington-Gipfel am 31. Mai 1990, dass die USA mit der Vereinigung Deutschlands nicht einmal daran dächten, der Sowjetunion in irgendeiner Weise zu schaden. Der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher wurde in seiner berühmten Rede in Tutzing am 31. Januar 1990 deutlicher, als er sagte, dass die Nato “eine Erweiterung ihres Territoriums nach Osten, d.h. näher an die sowjetischen Grenzen” ausschließen sollte.8
Diese “Tutzinger Formel” bildete dann auch die Grundlage für die anschließenden Gespräche Kohls mit Gorbatschow am 10. Februar in Moskau, als er die prinzipielle Zustimmung zur Vereinigung und Verbleib in der Nato erhielt, solange sich die Nato nicht nach Osten ausdehne.
Auch Baker bezog sich in seinem Gespräch mit dem sowjetischen Außenminister Eduard Schewardnadse am 9. Februar auf diese Formel und erläuterte gleich dreimal seine “keinen Zoll ostwärts”-Formel in seinem Gespräch am gleichen Tag mit Gorbatschow: Die US-Amerikaner hätten verstanden, “dass es nicht nur für die Sowjetunion, sondern genauso für die europäischen Staaten wichtig sei, Garantien zu haben, dass wenn die USA im Rahmen der Nato Stellungen in Deutschland bezögen, nicht ein Zoll der militärischen Rechtsprechung der Nato nach Osten hin ausgedehnt würde.”9
Bei einem erneuten Treffen mit Gorbatschow am 18. Mai 1990 in Moskau versicherte er noch einmal10:
Bevor ich einige Worte zur deutschen Angelegenheit sage, möchte ich noch einmal betonen, dass unsere Politik nicht darauf aus ist, Osteuropa von der Sowjetunion zu trennen. Dies war unsere Politik früher einmal. Aber heute sind wir daran interessiert, ein stabiles Europa zu bilden und dies mit Ihnen zusammen zu tun.
James Baker
Auch Frankreichs François Mitterrand betonte bei seinen Gesprächen mit Gorbatschow am 25. Mai in Moskau, dass er zwar persönlich den Abbau der militärischen Blöcke bevorzuge, aber der Westen müsse ein sicheres Umfeld für die Sowjetunion wie für Europa als Ganzes schaffen. Nach dem Washingtoner Gipfel Ende Mai traf Margret Thatcher am 8. Juni 1990 Gorbatschow in London. Auch sie sprach davon, Gorbatschow zu unterstützen und die Nato in eine mehr politische und weniger militärisch drohende Allianz umzuwandeln11:
Wir müssen Wege finden, der Sowjetunion das Vertrauen zu vermitteln, dass ihre Sicherheit gewährleistet sei… Die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) könnte ein Schirm für alles das sein, genauso wie das Forum, welches die Sowjetunion voll in die Diskussion über die Zukunft in Europa gebracht hat.
Margret Thatcher
Die KSZE spielte auch in dem Telefongespräch vom 17. Juli 1990 eine Rolle, in dem Bush Gorbatschow u. a. die Idee einer erweiterten und stärkeren KSZE mit neuen Institutionen vortrug, an der die UDSSR teilnehmen und ein Teil des neuen Europa sein könne. Allerdings gab es innerhalb der US-Regierung auch andere Strömungen. So war das Verteidigungsministerium der Ansicht, man solle die Tür für die Mitgliedschaft der osteuropäischen Staaten in der Nato offen lassen. Für das State Department stand jedoch die Nato-Erweiterung nicht auf der Tagesordnung.
Zwei Jahre später hatte sich jedoch das Verteidigungsministerium offensichtlich mit seiner Ansicht durchgesetzt. Seitdem ist die Diskussion über die Nato-Osterweiterung und insbesondere die Kritik an ihr nicht abgerissen. 1997 schrieben der ehemalige Außenminister Robert McNamara und über 40 hochrangige Politiker einen offenen Brief an Präsident Bill Clinton, in dem sie eine mögliche Osterweiterung einen “Fehler von historischem Ausmaß” nannten.
Und George F. Kennan, Diplomat und führender Stratege im Kalten Krieg, warnte in der New York Times, dass die Ausweitung der Nato bis an die Grenzen Russlands der verhängnisvollste Fehler amerikanischer Politik nach dem Kalten Krieg sein würde.
Er warnte hauptsächlich davor, dass eine solche Entscheidung nationalistische, antiwestliche und militaristische Tendenzen in Russland anheizen könne und einen schädlichen Einfluss auf die Entwicklung der Demokratie haben würde. Auf jeden Fall hat der Vorstoß der Nato wieder eine Linie durch Europa gezogen und die Konfrontation zwischen dem Nato-Westen und Russland vertieft.
Die Ausdehnung gen Osten ist immer noch nicht abgeschlossen und die Diskussion über das Für und Wider wird weiter andauern. Eine Streitfrage sollte sich jedoch durch die freigegebenen Dokumente erledigt haben. Sie lassen keinen andern Schluss zu, als dass der Westen Gorbatschow ein Versprechen gegeben hat, die Nato in ihren damaligen Grenzen zu belassen, dieses Versprechen aber schon Ende der 90er-Jahre gebrochen wurde. (Norman Paech)
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Andreas Zumach: Nato-Osterweiterung.https://www.lebenshaus-alb.de/magazin/013999.html
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Ausriß DER SPIEGEL. Was Moskau vorgegaukelt wurde…Das Kriegsbündnis NATO – Instrument westlicher Wirtschaftsinteressen.
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“Es gilt das gebrochene Wort”. Ausriß.
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Azov Regiment Illustration: Liu Rui/GT
Die fehlende “Neutralität” der USA gegenüber der Ukraine – Formierung, Finanzierung von Polizistenkillern – wieviele Milliarden Dollar die Vereinigten Staaten ausgaben: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/10/ukraine-2014-wieviele-milliarden-dollr-die-usa-bisher-fur-die-aufrustung-der-opposition-von-kiew-ausgaben-laut-britischem-guardian/
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TV Arte:
Während des Kalten Krieges rekrutierte die CIA zahlreiche ehemalige Nazigrößen und italienische Faschisten als Agenten für ihre weltweiten Operationen gegen den Kommunismus. Anhand jüngst freigegebener Akten skizziert der Dokumentarfilm zum ersten Mal ein weltumspannendes Netzwerk, das weit in die Machtstruktur der BRD reichte
Sie waren Verbrecher, manche von ihnen sogar Folterer und Massenmörder: Hochrangige Nationalsozialisten und überzeugte Faschisten waren seit 1945 angeblich europaweit auf der Flucht vor der Justiz der Alliierten. Doch den Siegern ging es weniger um Moral und Gerechtigkeit. Im Kalten Krieg zwischen Ost und West war der Kommunismus für den Westen der Feind – und machte die alten Nationalsozialisten zu willkommenen Mitkämpfern.
Die CIA rekrutierte zahlreiche ehemalige Nazigrößen und italienische Faschisten als Agenten für ihre weltweiten Operationen gegen den Kommunismus. Sie organisierten Folter, Todesschwadronen und Geheimdienste in den pro-amerikanischen Militärdiktaturen Südamerikas. Sie waren beteiligt an Putschversuchen in Italien und sie etablierten Machtstrukturen in Europa. Das offiziell verschwundene Gold des “Dritten Reiches” finanzierte einen Teil dieser Arbeit. Wie weit reichte die Zusammenarbeit der CIA mit den Henkern der Nazis?
Der Dokumentarfilm rekonstruiert eine bisher unbekannte Dimension des Bündnisses zwischen Nazis und der CIA im Kalten Krieg. Anhand jüngst freigegebener Akten skizziert er zum ersten Mal ein perfides, weltumspannendes Netzwerk, das weit in die Machtstruktur der Bundesrepublik reicht. In “Dienstbereit – Nazis und Faschisten im Auftrag der CIA” schreiben Experten die offizielle Geschichtsschreibung des Kalten Krieges um. Es kommen hochrangige Vertreter aus Politik, Presse und der Wissenschaft zu Wort – ebenso wie Stefano Delle Chiaie, ein italienischer Faschist, der heute seine Mittäterschaft bei geheimen CIA-Operationen zugibt. Er berichtet aus dem Innern der unheilvollen Verbrüderung zwischen Verbrechern und Demokratien.
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« Ukrainekrieg und Extra-Superprofite vieler Branchen 2022 – auf Kosten der Steuerzahler: Politmarionetten sehen keinen Grund zum Eingreifen…“Ukrainekrieg hilft Düngerkonzernen“. Die Regierungs-Millionäre… – NRW-Landtagswahl 2022. Ostpartei AfD im Westen…“Rechnet man das Wahlergebnis auf die Zahl aller wahlberechtigten Bürger im größten Bundesland Deutschlands um, wäre die fiktive Partei der Nichtwähler deutlich stärkste Kraft.“ DIE WELT. Fast jeder Zweite sah keinen Sinn darin, zur Wahl zu gehen – das Endresultat besitzt daher keinerlei Aussagekraft über den tatsächlichen Bürgerwillen…„Die NATO hat die Wahl gewonnen.“ »
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