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“In einer Kultur wie der unseren, in der die Scheinheiligkeit mit Sicherheit die herrschende Moral ist, deklariert man nie die wahren Absichten.” O Estado de Sao Paulo
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“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750
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Rede von Außenminister Westerwelle zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse am 9. Oktober 2013 in Frankfurt am Main(Zitiert laut Auswärtigem Amt)
08.10.2013
– Es gilt das gesprochene Wort –
Sehr geehrter Herr Vizepräsident Terner,
Sehr geehrte Frau Ministerin Suplicy,
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Feldmann,
Sehr geehrter Prof. Hannefelder,
Sehr geehrter Herr Boos,
Es ist mir eine große Freude, auch in diesem Jahr an der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse teilzunehmen.
Ich gratuliere den Machern der Frankfurter Buchmesse zu zwei strategischen Entscheidungen.
Erstens möchte ich Ihnen für die Entscheidung danken, Kinder- und Jugendmedien in den Fokus der diesjährigen Messe zu stellen.
Wir alle erinnern uns noch an unser erstes Lieblingsbuch. Mehr als einmal haben wir es gelesen. Wer als Kind die Welt der Literatur kennen und lieben lernt, der wird auch später im Leben nicht mehr darauf verzichten wollen. Die Entscheidung, Kinder- und Jugendmedien in den Fokus zu stellen, ist weitsichtig.
Die zweite Entscheidung, die ich hervorheben möchte ist, nach 1994 erneut Brasilien als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse einzuladen.
Sehr herzlich begrüße ich Vizepräsident Michel Elias Temer und Kulturministerin Marta Suplicy hier in Frankfurt.
Man muss kein Hellseher sein, um vorauszusagen, dass das Interesse an Brasilien in den nächsten Jahren weiter rasant zunehmen wird.
Nach der diesjährigen Präsentation auf der Frankfurter Buchmesse, folgen im Jahr 2014 die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien und dann schließlich die Olympischen Spiele im Jahr 2016.
Diese Sportereignisse bieten eine wichtige Chance, Brasilien einer breiten Weltöffentlichkeit zu präsentieren. Gleichzeitig wissen wir aus eigener Erfahrung um die Herausforderungen, die damit verbunden sind. Hier ist die Politik gefordert, überzeugende Antworten zu geben und dafür zu sorgen, dass die Menschen auf diesem ambitionierten Weg mitgenommen werden.
Rein geografisch sind Brasilien und Deutschland weit voneinander entfernt. Wenn es aber um unsere Werte geht, dann liegen Brasilien und Deutschland eng bei einander.
Das Bekenntnis zu Rechtsstaatlichkeit, zu Demokratie und zu Menschenrechten sowie das Streben nach einer multilateral ausgerichteten Weltordnung sind gemeinsame Grundpfeiler unserer Politik. Das verbindet.
Die scheidende Bundesregierung hat gleich zu Beginn ihrer Amtszeit mit dem Lateinamerika-Konzept das Ziel formuliert, die Beziehungen zu Lateinamerika auf eine neue Stufe zu heben. Wir sind ein gutes Stück vorangekommen.
Die Beziehungen zwischen Brasilien und Deutschland nehmen dabei eine herausragende Stellung ein. Sie sind umfassend und vielseitig.
Die deutsch-brasilianischen Beziehungen gründen auf einer gemeinsamen Wertebasis und auf breiten historischen und auch kulturellen Bindungen.
Denken Sie nur an Thomas Mann. Brasilien hat seinen Anteil am Welterfolg dieses großen Schriftstellers, der für seine Buddenbrooks mit dem Literatur-Nobelpreis geehrt wurde.
Seine Mutter Julia Bruhns da Silva war Brasilianerin und stammte aus dem kleinen Hafenstädtchen Paraty südlich von Rio. Thomas Mann setzte ihr mit seiner Romanfigur Gerda Buddenbrook, geb. Arnoldsen ein bleibendes Denkmal.
Brasilien selbst hat Autorinnen und Autoren von Weltrang hervorgebracht. Autoren wie Jorge Amado, Carlos Drummond de Andrade, Clarice Lispector gehören sicher dazu. Und Paulo Coelho gehört zu den am meisten verkauften Autoren Lateinamerikas überhaupt.
Brasilien ist ein kulturelles Schwergewicht. Brasilien ist auch wirtschaftlich und politisch längst ein globales Schwergewicht.
Seit über 140 Jahren pflegen Deutschland und Brasilien gemeinsame Beziehungen. Fast 25% der Menschen in Brasilien sind jünger als 15 Jahre.
Deutschland hat den Aufstieg Brasiliens zu einer globalen Gestaltungsmacht stets mit großem Respekt und auch mit großer Freude begleitet. Der Aufstieg Brasiliens bringt mehr Chancen für mehr deutsch-brasilianische Kooperation.
Deutsche Unternehmen bilden schon heute eine wichtige Säule der brasilianischen Wirtschaft. Sie tragen ca. 10-12% zum industriellen Brutto-Inlandsprodukt bei und beschäftigen etwa 250.000 Menschen vor Ort. Die größte deutsche Wirtschaftsgemeinde außerhalb Europas befindet sich in Sao Paulo.
Brasilien und Deutschland arbeiten erfolgreich zusammen, zum gegenseitigen Nutzen und in gemeinsamer Verantwortung für das Ganze. Bei der Reform der Vereinten Nationen ziehen unsere Länder an einem Strang.
Gleichwohl bieten unsere bilateralen Beziehungen noch Wachstumspotenzial, das genutzt werden sollte.
Seit Mai 2013 präsentiert sich Deutschland in Brasilien. Unser Deutschlandjahr steht unter dem Motto „Deutschland und Brasilien – Wo Ideen sich verbinden“. Wir wollen das Interesse aneinander weiter verstärken und neue gemeinsame Projekte forcieren.
Brasilien und Deutschland stehen gemeinsam vor großen Herausforderungen. Die Globalisierung und die Digitalisierung sind Entwicklungen, die für wissensbasierte Gesellschaften von großer Bedeutung sind.
Brasilianer verbringen rund 27 Stunden im Monat online, so viel wie keine andere lateinamerikanische Nation. Bei den Nutzerzahlen von Facebook belegen die Brasilianer weltweit einen Spitzenplatz.
Deutschland setzt sich gemeinsam mit Brasilien für ein offenes, freies, und zugleich sicheres Internet ein.
Die brasilianische Staatspräsidentin Dilma Rouseff hat dazu klare Worte gefunden in der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York vor zwei Wochen.
So wie wir die internationalen Finanzströme regulieren müssen, um weltweite Krisen zu verhindern, brauchen wir auch für die weltweiten Datenströme verbindliche Regeln und Standards. Es darf nicht alles geschehen, was technisch möglich ist. Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch legitim.
Ein vernünftiges Verhältnis von Freiheit und Sicherheit im Internet zu gewährleisten, den Schutz geistigen Eigentums auch in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung aufrecht zu erhalten, all das sind Aufgaben, die kein Staat allein lösen kann.
Wir müssen uns mit Gleichgesinnten zusammentun, wenn wir unseren Werte und Interessen global Gehör verschaffen wollen. Brasilien ist für Deutschland ein natürlicher Partner bei der Mitgestaltung der Globalisierung.
Ich wünsche Ihnen allen eine spannende literarische Reise nach Brasilien und in die weite Welt der Bücher. Uns allen wünsche ich eine erfolgreiche Buchmesse mit vielen anregenden Diskussionen und interessanten neuen Begegnungen.
Vielen Dank.
Yanomami-Traditionen, Time-Life-Buch “Der Amazonas”:
Behinderte Kinder werden getötet, die eigene Frau wird dem Gast zum Geschlechtsverkehr angeboten. Auch die lukrative Indianer-Industrie Deutschlands legt großen Wert darauf, solche wichtigen Details indianischen Lebens, indianischer Wertvorstellungen zu verheimlichen, zu vertuschen, zu unterschlagen. “…und der Gastgeber – nun, er bietet ihm seine Frau an. Eine Form von Gastfreundschaft…Natürlich ist die Frau nicht immer einverstanden, und dann gibt es Ärger”. Google-Suche, Stichwort Yanomami… Mit Indianerverklärung läßt sich nach wie vor sehr viel Geld verdienen.
Ausriß: “Häufig werden Frauen aus anderen Stämmen geraubt. Einige von ihnen werden die Ehefrauen der Männer, die sie geraubt haben. Sie können sich glücklich preisen, denn nicht wenige ihrer Leidensgenossinnen erwartet ein anderes Schicksal – das von Prostituierten in dem neuen Verband. Diese Frauen haben kaum den Rang von menschlichen Wesen…”
Walter Scheel(FDP) und Brasiliens Militärdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/26/bundesprasident-walter-scheel-1978-anlaslich-des-besuchs-von-diktator-ernesto-geisel-in-bonndie-freundschaft-zwischen-brasilien-und-der-bundesrepublik-deutschland-kann-als-modell-fur-die-nord-sud/
Hans-Dietrich Genscher (FDP) und Brasiliens Militärdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/14/deutsch-brasilianischer-atomvertrag-und-ermordung-des-judischen-journalisten-herzog-durch-die-militardiktatur-1975-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-erinnert-an-historische-f/
Morde an systemkritischen Journalisten in Brasilien – kein Wort darüber bei der Buchmesseeröffnung 2013: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/30/brasilien-unter-lula-rousseff-auf-pressefreiheit-ranking-weiter-abgesturzt-nur-noch-platz-108-mali-platz-99-uganda-platz-104-guatemala-platz-95-nicht-zufallig-soviel-lob-aus-mitteleuropa-fur-bra/
Ausriß. “Schluß mit der Straffreiheit!” Straßenprotest gegen Ermordung von Rodrigo Neto.
Bisher ist nichts darüber bekannt, ob Neto angesichts seiner politisch hochbrisanten Recherchen über die Todesschwadronen beispielsweise zu einem Blogger-oder Medienkongreß nach Deutschland, Berlin eingeladen worden war, welche mitteleuropäischen Politiker ihm ihre Solidarität und Unterstützung erklärten. Ebenso ist nichts darüber bekannt, ob Neto wegen seines außerordentlichen Muts und Engagements für mitteleuropäische Medienpreise vorgesehen war.
Bundespräsident Joachim Gauck – Reise nach Brasilien 2013: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
“Da sein, wo gelitten wird”: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1624771/
“Es sind einfach die ökonomischen Interessen, die politischen, das gehört zusammen. Da gefährdet man nicht seine Beziehung, indem man den Brasilianern sozusagen mal den Spiegel vorhält und sagt, ihr habt hier ne schöne Verfassung und schöne Gesetze, aber warum werden die nicht eingehalten?”
Zwar hielt sich mit Maria Rita Kehl ein hochrangiges Mitglied der brasilianischen Wahrheitskommission in Frankfurt auf – doch bezeichnenderweise kam die Unterstützung Bonns, Willy Brandts für die brasilianische Militärdiktatur nicht zur Sprache, auch nicht in den Medien.
Lula war Diktatur-Informant, laut neuem Buch:
Diktaturopfer – getötete Regimegegnerin, Foto von kirchlichen Menschenrechtsaktivisten Brasiliens.
Wie die Militärdiktatur Frauen folterte: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/26/brasiliens-komplizierte-vergangenheitsbewaltigung-maria-amelia-de-almeida-teles-grauenhaft-gefolterte-regimegnerin-heute-mitglied-der-wahrheitskommission-
Die Rio-Äußerung 2010 von Bundesaußenminister Guido Westerwelle(FDP), die wegen der grauenhaften Menschenrechtslage in Brasilien besonders aufhorchen ließ:”Erneut lobte Westerwelle in seiner Rede Brasilien als wichtigen “strategischen Partner” Deutschlands. Die Interessen reichten weit über Wirtschaftsinteressen hinaus. “Wir wissen, dass wir im Geiste sehr eng verbunden sind.” (Tagesspiegel) Außenminister Westerwelle traf diese Bewertung vor dem Hintergrund sehr genauer Kenntnis der gravierenden, von Staat und Regierung/Staats-und Regierungsangestellten begangenen Menschenrechtsverletzungen in Brasilien. Dies läßt wichtige Rückschlüsse auf aktuelle Politikziele in Deutschland zu.
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
Die kubanische Regierungsgegnerin Yoani Sanchez und die Menschenrechtslage in Brasilien.
Ausriß. Scheiterhaufenopfer(Microondas), Januar 2013, Rio de Janeiro. http://www.deutschlandradiokultur.de/moderne-scheiterhaufen-aus-autoreifen.1013.de.html?dram:article_id=167263
Ausriß: “Yoani: Ich will diese Demokratie in meinem Land.” Kubanische Regierungsgegnerin Yoani Sanchez während ihres Brasilien-Besuchs.
Rousseff-Impeachment, Bolsonaro, Yoani Sanchez:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/04/21/brasilien-2016-die-impeachment-hintergruende-bundesstaatsanwaltschaft-in-brasilia-muss-sich-auf-oeffentlichen-druck-mit-bisher-ueber-17000-anzeigen-und-protesten-gegen-rechtsgerichteten-abgeordnete/
Erwartungsgemäß hat sich Yoani Sanchez u.a. auch nicht von der Verbrennung brasilianischer Bürgerrechtler auf Scheiterhaufen distanziert.
Ausriß 2016. “Yoani Sánchez’ neue Interviewserie im Kanal der Deutschen Welle Lateinamerika”. Viel Lob von Yoani Sanchez für das brasilianische Politikmodell – keine Distanzierung von Folter, Todesschwadronen, Sklavenarbeit, Massenelend der Slums, extrem schlechtem Bildungs-und Gesundheitswesen in Brasilien.
Falls Kuba nach dem Willen von Yoani Sanchez und ihrer vielen Sympathisanten und Unterstützer (u.a. in deutschen Medien, NGO, Parteien) das brasilianische Demokratiemodell übernimmt, kommen auf den Inselstaat(und dessen Touristen) schwierige Zeiten zu.
Brasilien – strategischer Partner der Berliner Regierung – Fotoserie zum Gewalt-Gesellschaftsmodell:
Westerwelle in Rio de Janeiros Scheiterhaufen-Favela Mangueira:http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/15/brasilien-scheiterhaufen-microondas-bis-2011-auch-rio-favela-mangueira-sitz-der-gleichnamigen-beruhmten-sambaschule-laut-qualitatszeitung-o-globo/
Das gefesselte Opfer in Autoreifen wird mit Benzin übergossen…Wie hochrangige deutsche Politiker zur Scheiterhaufenpraxis in Brasilien, strategischer Partner der Merkel-Gabriel-Regierung, schweigen:
Brasilien, Geldfußballweltmeisterschaft und Berichterstattungsvorschriften – Parallelen zu Olympischen Sommerspielen 2016: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/04/20/fusball-weltmeisterschaft-2014-in-brasilien-inzwischen-wird-deutlich-welche-berichterstattungsvorschriften-bereits-gelten-aspekte-folterstaat-paulo-coelho-position-rekord-bei-morden-an-homosexuel/
Katholischer Priester Günther Zgubic aus Österreich, langjähriger Leiter der Gefangenenseelsorge Brasiliens, zum beredten Schweigen ausländischer Medien angesichts gravierender Menschenrechtsverletzungen in dem Tropenland: „Die internationalen Medien sind total manipuliert – wenn eine Oberschicht einfach nicht will, daß international hinterfragt wird, dann wird darüber eben nicht berichtet.”
“Erfolgsmodell Brasilien”. taz Berlin 2014
Bisher keine Distanzierung Berlins von Scheiterhaufenpraxis Brasiliens, die u.a. Protestpotential der Slums einschüchtern soll.
Banditendiktatur zwecks Einschüchterung, Paralysierung von Protestpotential – Methode findet offenbar auch Anklang bei Autoritäten in Deutschland – Schaffung von immer mehr No-Go-Areas: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
« Frankfurter Buchmesse 2013: Protestmanifest brasilianischer Autoren zu „Kriegszustand“ und Polizeigewalt bei aktuellen Demonstrationen. Luiz Ruffato kritisiert erwartungsgemäß gravierende Menschenrechtsverletzungen in Brasilien, darunter Gewalt gegen Indianer, Schwarze, Frauen und Homosexuelle. – Frankfurter Buchmesse 2013: Eröffnungsrede des brasilianischen Schriftstellers Luiz Ruffato aus Sao Paulo. Scharfe Kritik an der politisch-wirtschaftlichen und soziokulturellen Situation Brasiliens. Studie: Brasilianer lesen durchschnittlich nur 6 Minuten am Tag ein Buch, die in der Altersgruppe 10 – 24 Jahre nur 3 Minuten. „Ein Desaster“. »
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