„Mit einem ausgelassenen deutschen Karnevalsumzug wollen Diplomaten das ernste und langweilige Deutschland-Image in Brasilien aufpolieren. Schließlich feiert Brasilien das Deutschlandjahr.“
http://www.sueddeutsche.de/reise/karneval-in-rio-wenn-zapfhaehne-die-hueften-schwingen-1.1594657
Die Sambaschule mit dem Deutschland-Umzug, “Unidos da Tijuca” kam auf den 3. Platz. Laut Qualitätsmedien enttäuschte sie viele Erwartungen, Karnevalsdirektor Paulo Barros habe wenig Überraschendes geboten. Zudem gab es zahlreiche Probleme mit Allegorienwagen. Eine Paradeteilnehmerin wurde ohnmächtig, eine andere fiel vom Paradewagen, ein Brand auf einem der Allegorienwagen konnte glücklicherweise rasch gelöscht werden. Auffällig war, wie lange die Kameras von TV-Globo nur auf die Spitze des Umzugs gerichtet waren – offenbar, um das dahinter folgende Durcheinander dem nationalen und internationalen Publikum nicht zeigen zu müssen. Die Parade-Kommentatorin von TV Globo:”Den Umzug von Unidos da Tijuca kann man vergessen.” Paulo Barros blamierte sich daher mit seiner Einschätzung: “Ich denke, der Umzug war perfekt.” Das Publikum ging während des Umzugs seiner Sambaschule keineswegs mit, sondern sah überwiegend nur passiv zu.
Im Sambodromo, so die Landesmedien, fiel die enorme Zahl von Frauen mit großen Plastikbrüsten auf(Silikon) – diese Brüste wurden als “fürchterlich” eingestuft.
„Parade im Sambodromo ist kein Karneval“:
Brasiliens großer Musiker Chico Buarque über die musikalische Struktur der sogenannten Sambas des Rio-Karnevals: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/25/chico-buarque-uber-rio-klischees-in-den-karnevalssambaschulen-wird-schon-lange-kein-samba-mehr-gelehrt-tanzt-doch-keiner-mehr-echten-samba-no-pe-was-man-dort-komponiert-interessiert-mich-langst/
“O samba de escola deu lugar a um ritmo que nao se sabe o que é, nao tem nome, uma especie de corrida ritmica, para empurrar a maratona que se desenrola em disparada á frente da bateria.”(Janio de Freitas über das, was in mitteleuropäischen Medien heute kurioserweise immer als Rios Karnevalssamba bezeichnet wird – Samba ist während des Karnevals nur selten zu hören)
In den brasilianischen Qualitätsmedien wurde bereits im Vorfeld des Events der Qualitätsverlust des Rio-Karnevals diskutiert. Die Sambaschulen hätten in der Stadt an kultureller Relevanz eingebüßt, weil sie sich von charakteristischen Merkmalen der Paraden entfernten. Heute konstatiere man fehlende Kreativität bei den im Sambodrome präsentierten Samba-Enredos. So gebe es 2013 gar Paradethemen wie Deutschland, Südkorea, Rock in Rio, Öl-Abgaben. Unter den heutigen Karnevalisten hätten wenige eine künstlerische Ausbildung genossen, die Struktur der präsentierten Musiken sei gleichförmig.
Ausriß. Nun auch Verkehrspolizei zum Karneval 2013 erstmals mit MGs im Einsatz. Bislang keinerlei abschreckende Wirkung, wie der Überfall auf die „Bateria“ von „Unidos da Tijuca“ zeigt.
Mpi-Spezialeinheiten der Militärpolizei, wie hier in Sao Luis, Hauptstadt des nordostbrasilianischen Teilstaats Maranhao, sind seit Jahren im Karneval des Landes üblich.
Brasiliens sehr schwacher Kulturexport: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/22/brasiliens-kulturexport-nur-02-prozent-vom-weltvolumen-retrato-de-um-pais-que-nao-exporta-sua-cultura-o-estado-de-sao-paulo-brasilianische-musik-verkauft-sich-garnicht-so-gut-im-ausland/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
« Brasilien und Deutschland, soziokulturelle Unterschiede, Vergleiche: Aktualisierte Reisewarnung des Auswärtigen Amtes 2013. Zoo von Fortaleza wegen massenhaften Überfällen auf Besucher weiterhin geschlossen, laut Lokalmedien. Im Rio-Karneval Verkehrspolizei mit Maschinengewehren…Deutschlandjahr 2013 in Brasilien – viel organisierte PR für Deutschland-Umzug der Sambaschule „Unidos da Tijuca“. Deren Trommler überfallen, ausgeraubt, Bus gekapert. – Brasilien, Karneval in Bahia 2013: 83 Prozent halten sich vom Karneval fern, laut Internetumfrage. Gewalt, Lebensgefahr, Tumulte als Hauptmotiv. Beim Salvador-Karneval besonders viele eingeschlagene Köpfe – daher speziell geschulte Chirurgenteams im Einsatz. Brasiliens sehr schwacher Kulturexport. »
Noch keine Kommentare
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.