In Brasilien ist die Erwartung groß, ob Friedensnobelpreisträger Barack Obama angesichts der neuesten Lage in Syrien ebenso reagiert wie während seines Staatsbesuchs in Brasilien 2011. Trotz fehlender Massen-Manifestationen in Libyen – und entsprechender Fotos und Nachrichtenfilme – hatte er noch von der Copacabana aus den Start der Luftangriffe gegen Afrikas entwickeltstes Land koordiniert. Fotos und Filme über die Lage in Syrien liegen reichlich vor – indessen sind die westlichen Reaktionen bislang auf höchst interessante Weise anders. Bereits im April hatten brasilianische Politikexperten, darunter der Ex-Minister Luiz Carlos Bresser-Pereira, in ausführlichen Analysen konstatiert, daß es in Libyen kein revoltierendes Volk gebe und die angezettelte Intervention lediglich auf Libyens hochwertige Ölreserven ziele.
Man suche nicht danach, “das Massaker an einem revoltierenden Volk zu verhindern”, wie vorgegeben werde, sondern die Herrschaft über ein ölreiches Land wiederzugewinnen. Das Problem sei, daß es der libyschen Regierung gelang, den Reichtum des Petroleums zu nutzen, um einen beträchtlichen Entwicklungsgrad zu erreichen. In Ägypten und Tunesien kämpfe das Volk für Demokratie. “In Libyen indessen gibt es kein Volk in Revolte.” Laut Bresser-Pereira wurde nach dem Zweiten Weltkrieg der offene Kolonialismus durch einen informellen Kolonialismus ersetzt – die alten Metropolen assoziierten sich mit korrupten Eliten der armen Länder. Dies treffe besonders auf den mittleren Osten sowie auf Staaten Lateinamerikas und Afrikas zu. Lediglich die asiatischen Länder und einige Staaten wie Libyen zeigten sich nicht fügsam für diese neue neue Herrschaftsform. „Da sich Libyen nicht dem informellen Kolonialismus der Großmächte beugt, wird es jetzt bestraft.“
Friedensnobelpreisträger Barack Obama beim Kriegsstart gegen Libyen – im Marriott-Hotel an der Copacabana – Ausriß.
Libyen, das entwickeltste Land Afrikas, liegt auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung auf dem 53. Platz, Brasilien auf dem 73. Auf dem UNO-Bildungsindex liegt Libyen auf dem 66. Platz, Brasilien weit abgeschlagen auf dem 93.
Franziskaner zu NATO-Luftangriffen:
Ausriß.
Wieder tote Flüchtlinge nach Libyen-Bombardements – 25 erstickte Menschen auf überfülltem Schiff nach Lampedusa – in Europa Mitleid mit Libyen-Zivilisten?:
2014: Deutsche Waffen, Kämpfer aus Deutschland in Syrien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/01/23/syrien-intervention-islamisten-mit-deutsche-waffen-sogar-milan-raketen-laut-berliner-zeitung-sie-bringen-uns-den-tod-mit-deutschen-waffen-bisher-noch-nicht-ermittelt-wieviele-bewohner-syrien/
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