Bischof Bernardino erklärte sich zudem solidarisch mit den in Libyen tätigen Geistlichen wie Bischof Martinelli in Tripolis – bat sie, sich weiter für eine friedliche Lösung des Konflikts einzusetzen. Nötig seien Dialog und Diplomatie – Bombardements führten keineswegs zu Frieden. „Bomben fallen auf Libyen, auf Afghanistan, den Irak – es sind die NATO, europäische Länder, die USA, die diese Bombardements führen.“ Der Bischof nannte als Kriegsgrund für Libyen das Öl:“Sie wollen Nutzen aus dem Öl von diesem Teil der Erde ziehen. Das ist nicht der Frieden, den wir meinen. Auch nicht der `Frieden`von Guantanamo“, wo zahlreiche unschuldige Arbeiter eingesperrt wurden. Der Frieden, den wir wollen, ist der von Jesus – als unser Botschafter des Friedens – nicht der `Frieden`durch Bomben und Armeen, durch Gewalt.“ Die Predigt in der Kathedrale von Lateinamerikas Wirtschafts-und Kulturhauptstadt Sao Paulo erhielt starken Beifall.
Angesichts der Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. erinnerte Bischof Bernardino vor den Gläubigen daran, daß sich der beim Gottesdienst anwesende Führer der bischöflichen Arbeiterpastoral von Sao Paulo, Waldemar Rossi, 1980, mitten in der Diktaturzeit, mit Johannes Paul dem II. in der Megacity getroffen und im Morumbi-Stadion Sao Paulos als Vertreter der Arbeiter zu ihm gesprochen, die Sorgen und Probleme der einfachen Brasilianer unter der Folterdiktatur geschildert hatte.
Waldemar Rossis Einschätzung des Libyenkriegs ist bekannt: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/01/der-libyen-krieg-die-sicht-der-bischoflichen-arbeiterseelsorge-im-grosten-katholischen-land-brasilien-waldemar-rossi-pastoralleiter-in-der-erzdiozese-von-sao-paulo/
Einschätzungen von Bischof Angelico Bernardino, der Arbeiterpastoral sowie der brasilianischen Franziskaner sind im europäischen Mainstream angesichts der geltenden Regeln chancenlos.
Friedensnobelpreisträger Obama leitet den Start der Luftangriffe vom Marriott-Hotel der Copacabana aus.
Getötete libysche Kinder – Vatikan-Dienst spricht von Mord: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/03/der-29jahrige-saif-al-arab-einer-der-sechs-sohne-gaddafis-wurde-bei-einem-bombenangriff-der-nato-in-seiner-residenz-in-tripolis-zusammen-mit-seiner-ehefrau-und-drei-enkeln-des-libyschen-staatsoberh/
“Die zehn Jungen aus der Provinz Kunar im Osten Afghanistans sammelten gerade Feuerholz, als US-Kampfhubschrauber das Feuer auf sie eröffneten. Die Soldaten hielten die Kinder im Alter von neun bis 15 Jahren für Taliban. Neun der Jungen starben bei dem Angriff aus der Luft, nur einer überlebte.” Frankfurter Rundschau, April 2011
Luftterror und Flüchtlingstod: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/11/nach-luftterror-uber-tripolis-untergang-eines-fluchtlingsschiffs-aus-der-bombardierten-hauptstadt-uno-bestatigt-starke-zunahme-der-zivilen-opfer-der-libyen-intervention-wegen-provozierter-massenfluc/
Waldemar Rossi über Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/02/%e2%80%9elula-hat-nichts-von-einem-linken-an-sich-war-nie-ein-linker%e2%80%9c/#more-26
„Gaddafi hat wachsende Volksunterstützung“: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/18/libyenkrieg-gaddafi-hat-wachsende-volksunterstutzung-gegen-die-westliche-intervention-laut-candido-mendes-einem-fuhrenden-intellektuellen-brasiliens-in-groster-qualitatszeitung-folha-de-sao/
Franziskaner und Libyenkrieg: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/01/morde-an-zivilisten-in-libyen-durch-bombardements-brasilianischer-franziskaner-jose-francisco-fordert-bestrafung-der-tater-und-auftraggeber-rasche-entschadigung-und-wiedergutmachung-fur-die-hinterbl/
Libyenkrieg und Kriegswaffenmesse in Rio: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/12/brasiliens-franziskaner-frei-jose-francisco-zu-libyenkrieg-und-kriegswaffenmesse-in-rio-de-janeiro-weltsozialforum-aktivist-oded-grajew-analysiert-vollig-korrekt/
NATO und islamische Terroristen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/19/nato-kooperiert-mit-islamischen-terroristen-im-libyenkrieg-enthullt-brasilianische-qualitatszeitung-o-estado-de-sao-paulo-wir-beteten-an-der-seite-von-bin-laden-in-der-moschee-die-partne/
Brasiliens Medien zitierten zudem Gaddafi angesichts der Teilnahme Italiens an den Bombardements: “Wo ist denn jetzt mein Freund Silvio Berlusconi? Sie baten mich um Vergebung für den Horror des Kolonialismus – doch heute fallen sie erneut militärisch in Libyen ein.”
Europäische Mainstreammedien sind nach der anfänglichen, kindischen Methode der überdrehten Personalisierung von Politik, der Zuspitzung aller libyschen Vorgänge auf Gaddafi(„Gaddafi bombardierte…“) womöglich angesichts öffentlicher Reflexionen inzwischen dazu übergegangen, die Gesellschaftsstrukturen Libyens etwas sachlicher zu benennen. Inzwischen macht also Gaddafi nicht mehr sozusagen alles alleine – sondern existiert eine Regierung, eine Staatsführung, gibt es Minister etc…Aus „Gaddafi-Anhängern“ werden neuerdings sogar „Anhänger der libyschen Regierung“, aus „Gaddafi-Soldaten“ werden „Regierungs-Soldaten“.
Auf dem UNO-Ranking für menschliche Entwicklung liegt Libyen auf dem 53. Platz, Lateinamerikas größte Demokratie Brasilien indessen abgeschlagen auf dem 73. Platz.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/01/1mai-in-sao-paulo-ruckschau-2010/
http://www.heise.de/tp/artikel/34/34637/1.html
“Der Vietnamkrieg war illegal” Süddeutsche Zeitung 2011.
“Der illegale Krieg. Die Pentagon Papers werden erstmals vollständig freigegeben. An diesem Montag wird ein bislang streng gehütetes Staatsgeheimnis preisgegeben: Der Vietnamkrieg war illegal. Er wurde unter falschen Voraussetzungen begonnen, mit Lügen fortgesetzt,und zu gewinnen, auch das wird jetzt offiziell bekanntgemacht, war er auch nicht.”
« Brasilien: 1.Mai in Sao Paulo – Rückschau 2010. Libyenkrieg 2011 ein wichtiges Thema bei Mai-Veranstaltungen. – Viele Proteste gegen Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff am 1.Mai 2011. Beliebtes Wortspiel „Dil-Má“. Dilma Rousseffs schlechter Start. »
Noch keine Kommentare
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.