Laut politischen Analysten agiert Rousseff nicht, sondern reagiert lediglich auf Medienenthüllungen über Fälle von Machtmißbrauch und Korruption in der Regierung, entläßt erst auf Druck der Medien die entsprechenden Mitarbeiter. “Auf eigene Initiative, wie es übrigens in der Wahlkampagne versprochen wurde, tut sie nichts.”
Für wichtige Vorhaben, darunter im Verkehrs-und Sozialbereich, hat die Rousseff-Regierung bis Juli durchschnittlich nur 7,8 Prozent der für 2011 eigentlich vorgesehenen Mittel tatsächlich freigegeben, melden die Landesmedien.
Wegen anderer Kriterien erhält Rousseff aus Mitteleuropa sehr viel Lob – u.a. für hohe Kompetenz, Führungsqualitäten, politische Sensibilität.
Ausriß – Rousseff mit Lieblingsminister Palocci, längst nach Medienenthüllungen entlassen. Die Landesmedien analysieren Rousseffs außergewöhnliche Mitarbeiterauswahl.
Rousseffs sinkende Popularität:
http://www.thedialogue.org/page.cfm?pageID=32&pubID=2685
Peter Hakim, president emeritus of the Inter-American Dialogue: “No question, aside from President Dilma herself, Antonio Palocci was the most powerful person in the Brazilian government. Selected by Lula to manage Dilma’s campaign, he took over the job she once had-chief of the Casa Civil, effectively the prime minister.”
Ausriß.
Negative Reaktionen auf Rousseffs Industrie-Förderungsplan:
Ouro Preto.
In Brasiliens Arbeiter-Teilstaat Sao Paulo, der führenden Wirtschaftsregion und Industrielokomotive ganz Lateinamerikas, Wiege von Lulas Arbeiterpartei PT, kam Dilma Rousseff auf 45,95 Prozent, ihr Herausforderer José Serra von der PSDB auf 54,05 Prozent.
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/03/iranerin-sakineh-neue-weltproteste/
Während in Sao Paulo PT-Anhänger auf der Avenida Paulista die Wahl von Dilma Rousseff als Sieg der Linken bejubelten, feierte die gewählte Präsidentin zur selben Stunde in Brasilia mit José Sarney, dem Oligarchen und Ex-Chef der ARENA, Partei der nazistisch inspirierten Folter-Diktatur Brasiliens.
http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
Brasiliens Bundesjustiz hat die staatliche “Caixa Economica Federal” dazu verurteilt, an den damaligen Hausmeister Francenildo dos Santos Costa wegen des Bruchs von seinem Bankgeheimnis 500000 Real zu zahlen. Francenildo hatte 2006 laut Landesmedien ausgesagt, daß Lulas Finanzminister Antonio Palocci eine Lobbyisten-Villa frequentierte. Palocci hatte dies zuvor als falsch bezeichnet. Derzeit ist Palocci wichtigster Wahlmanager der Präsidentschaftskandidatin Dilma Rousseff.
Dilma Rousseff und die alten Skandale: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/02/dilma-rousseff-und-die-alten-skandale-der-lula-regierung-amtsvorganger-auf-chefministerposten-jose-dirceu-verteidigt-schwerbelasteter-ex-minister-antonio-palocci-rechte-hand-rousseffs-bei-der-regi/
Zeitungsausriß
Hintergrund:
“Palocci bestritt vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß, jemals eine kleine Villa Brasilias betreten zu haben, in der zwielichtige, teils mit ihm befreundete Lobbyisten krumme Geschäfte ausheckten, illegale Gelder aufteilten und Orgien mit Prostituierten feierten. Doch dann sagte der 24-jährige Hausmeister Francenildo Costa glaubhaft aus, Palocci sei häufig in der Villa bei den Lobbyisten und den Huren gewesen. Nach den Gelagen, so Costa, habe er die Zimmer immer von benutzten Präservativen, übriggebliebenen Viagra-Pillen und Schnapsflaschen säubern müssen. Wenn Palocci in der Limousine sich der Villa nahte, hatte Costa stets die Außenbeleuchtung der Villa abschalten müssen, damit niemand von den Nachbarn den Finanzminister erkennen konnte. Diese Aussagen wirkten wie eine Bombe.”
Lula feuert weitere Ministerin: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/
“O mensalao foi um esquema de pagamento de propina a congressistas em troca de apoio ao governo Lula.”
Korruptionsindex: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/09/23/brasilien-und-neuer-welt-korruptionsindex-vom-72-auf-80-platz-zuruckgefallen/
Hintergrund von 2005:
Brasiliens Generalstaatsanwalt erhebt Anzeige gegen enge Freunde des Staatschefs
Öffentliche Debatte um Amtsenthebung Lulas
Leonardo Boff: “Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“