Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasiliens Kulturexport – nur 0,2 Prozent vom Weltvolumen, laut UNO-Daten. „Retrato de um pais que nao exporta sua cultura“. (O Estado de Sao Paulo) „Brasilianische Musik verkauft sich garnicht so gut im Ausland, wie man immer denkt.“ Lula-Rousseffs Kulturpolitik…Tom Zé aus Sao Paulo.

Mittwoch, 22. Dezember 2010 von Klaus Hart

Die achtgrößte Wirtschaftsnation, in Ländern wie Deutschland gelegentlich als „Global Player“ eingestuft,  exportiert generell weniger als Baden-Württemberg – und belegt beim Kulturexport laut neuen UNO-Daten lediglich den 26. Platz – während die kleine Schweiz sogar den neunten Platz, Polen den 17. und Singapur den 20. Platz belegt, Deutschland auf Platz 3 liegt, China an der Spitze. Während es das Nachbarland Argentinien blendend geschafft hat, beispielsweise Tango als Musik und Tanz in Europa populär zu machen, ist bei Samba Fehlanzeige. „Brasilien brüstet sich, eine weltweit anerkannte Kultur zu haben“ – die eigene Musik zähle zu den Ikonen musikalischen Ausdrucks der Erde, schreibt die wichtigste nationale Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“. Doch in der Praxis spiele das Land beim Kulturexport lediglich eine marginale Rolle, importiere weit mehr Kultur. Rumänien liege beim Kulturexport mit Brasilien gleichauf. Seit 2002 stehe Brasilien laut UNO an der Spitze jener Länder, die indessen den Kulturimport am meisten steigerten – jeder hat es in den Lula-Jahren teils schmerzhaft miterleben können, Kulturminister Gilberto Gil wirkte dabei heftig mit. Wie es weiter heißt, komme ganz Lateinamerika im weltweiten Musikhandel praktisch nicht vor, werde Brasilien auf dem Ranking des Theaterexports garnicht erst aufgeführt.  Deutsche Theaterensembles erzielten durch Auftritte im Ausland jährlich immerhin 5,6 Milliarden Dollar. „In Argentinien kommt der Export nur auf 24 Millionen Dollar, geschaffen durch den Tango.“

Militärdiktatur, Folter, Karneval in Rio de Janeiro, Kulturpolitik:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/06/brasilien-populares-glucksspiel-wuchs-in-rio-de-janeiro-mit-hilfe-von-folterknechten-der-militardiktatur-laut-o-globo/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/07/bye-bye-brasil-dirigent-und-komponist-john-neschling-verlast-brasilien-nach-14-jahren-kritisiert-fehlende-kulturpolitik-paralysierende-und-unsensible-staatsburokratie-brutalen-umgang-mit-kult/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/29/brasiliens-extrem-frauenfeindliche-sehr-populare-musiksparte-im-teilstaat-bahia-nicht-langer-subventioniert-laut-landesmedien-eine-frau-ist-wie-eine-blechbuchse-einer-tritt-sie-weg-und-ein-a/

Unter Lula wurde der Kulturimport aus den USA stark angekurbelt. Welche Bedeutung die Lula-Regierung der Kultur beimaß, zeigt u.a. auch die Qualität des Bildungswesens, in seinem gravierenden Ausmaß von der neuesten PISA-Studie nur ungenügend erfaßt.

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17.4. 2016, US-Hinterhof Brasilien – Pro-Impeachment-Kundgebung auf der Avenida Paulista in Sao Paulo.Daß Eduardo Cunha die Abstimmung im Abgeordnetenhaus leitet, degradiert nach Ansicht vieler Brasilianer das Land zur Bananenrepublik. Unter Lula-Rousseff wurde Brasilien weiter spürbar u.a. soziokulturell amerikanisiert – Brasilien und die USA haben u.a. ein Gewalt-Gesellschaftsmodell als auffällige Gemeinsamkeit. 

 

 

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Márcio Atherino, Expressionist von der Copacabana, hochsensibel für die Stimmungen im heutigen Brasilien. Natürlich null Interesse bei den Betonköpfen auf beiden Seiten des Atlantik.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/kulturminister-gilberto-gils-amtszeit-eine-grausige-bilanz-fur-brasilien/

Auffällig ist, wie wenig Chancen genuine brasilianische Populärmusik in deutschsprachigen Radiosendern hat. Jene, die dort als Verwalter brasilianischer Musik auftreten, so der Eindruck, haben zu diesen Rhythmen gar keine persönliche Beziehung. Mir ist noch nie ein Musikverwalter dieser Art begegnet, der beispielsweise Samba, Forró, Zouk tanzt – oder für diese Paartänze zumindest Interesse aufbringt. In Brasilien selbst fällt auf, daß in großen Städten wie Rio und Sao Paulo das Interesse von Deutschen an brasilianischer Tanz-und Musikkultur gegen Null geht – fast unmöglich, auf den populären Samba-und Forró-Bällen einmal einen der in diesen Städten lebenden bzw. zeitweilig arbeitenden Deutschen zu treffen.  

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/20/lula-brach-kultur-versprechen-statt-1-prozent-des-staatshaushaltes-2010-nur-023-prozent-laut-landesmedien-propaganda-ausgaben-stiegen-dafur-unermeslich/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/21/lula-links-oder-rechts-selbst-einige-pt-mitglieder-beurteilen-seine-politik-als-eindeutig-rechts-als-fortsetzung-der-wirtschaftspolitik-von-fernando-henrique-cardoso-zugunsten-des-finanzkapitals/

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Festival in Montreux bereits zweites Jahr ohne einen einzigen brasilianischen Künstler…

Donnerstag, 13. Mai 2010 von Klaus Hart

Das Montreux-Festival war seit Jahrzehnten der wichtigste Auftrittsort für brasilianische Musiker in Europa. Jetzt habe Montreux offenbar seine Pforten für brasilianische Künstler geschlossen, betonen Brasiliens Medien. Gemäß einem zitierten Montreux-Sprecher könne man nun einmal nicht jedes Jahr Gilberto Gil auftreten lassen.

Die Montreux-Zurückhaltung weist auf mangelnde Kenntnis der brasilianischen Musikszene und neuer Talente, aber auch auf mangelnde Experimentierfreudigkeit. Ein Blick auf die Musik-Statistiken Brasiliens der letzten Jahre zeigt, daß das europäische Musik-Business bestimmte hochpopuläre brasilianische Genres schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen will.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/kulturminister-gilberto-gils-amtszeit-eine-grausige-bilanz-fur-brasilien/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/10/die-ara-john-neschling-in-sao-paulo1997-2009/#more-5314

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„Die Journalisten werden fürs Lügen bezahlt.“ Zu stark verallgemeinernde Aussage bringt brasilianischen Kulturminister Juca Ferreira in die Bredouille. Journalistenassoziationen Brasiliens protestieren. Minister gehört zur „Grünen Partei“ Brasiliens.

Freitag, 27. November 2009 von Klaus Hart

    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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