„Auch in Havanna ist der Verfall an der Tagesordnung.“ Deutsches Staatsfernsehen MDR 2016 mit üblichen Dienst-nach-Vorschrift- „Reportagen“ im Stil des Kalten Krieges.
Auch der Fotograf Andreas Kaiser konzentriert sich in seinem ebenfalls schlicht „Havana“ betitelten Band auf die Hauptstadt, bei ihm stehen die Fassaden im Fokus – nicht nur die kolonialistischen. Ihm ist weniger an einer Ästhetisierung gelegen als Hartmann. Sieht man seine Fotos, kann man Havanna im Grunde nicht mehr verklären: Es gibt Szenen, die erinnern an Beirut oder sogar Aleppo…
Eduardo Luis Rodríguez / Roberto Santana Duque Estrada
Havannas Architektur ist einzigartig. Nirgendwo sonst sind die verschiedensten Stile mehrerer Jahrhunderte Baugeschichte so vollständig erhalten wie in der kubanischen Hauptstadt, denn seit der Machtübernahme durch Fidel Castro im Jahr 1959 und mehr noch nach dem Zusammenbruch des Ostblocks ist das Land politisch und auch wirtschaftlich isoliert. So ist das heutige Havanna, dessen Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, zu einem einzigartigen Open-Air-Architekturmuseum geworden: Hier findet sich majestätische Kolonialarchitektur im barocken, klassizistischen oder historistischen Stil neben eleganten Bauten des Jugendstil und Art déco bis hin zu Vertretern der Moderne und der lokalen Variante des International Style. Der neue Architekturführer Havanna stellt 100 der repräsentativsten Bauwerke der kubanischen Hauptstadt in Bild und Text vor. Mit einem einführenden Essay zur baulichen Geschichte Havannas vor dem Hintergrund der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung sowie ausführlichem Kartenmaterial.
DOM publishers, Juli 2013, Softcover, ca. 220 Seiten, über 250 Abbildungen, 28,00 €, ISBN: 978-3-86922-226-4
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=16914
http://www.fgbrdkuba.de/cl/cltxt/cl2010404-viva-la-creatividad.html
http://www.nomen-verlag.de/admin/bilder_nomen/20_kubaLeseprobe.pdf
Tourismus in Kuba 2016:http://de.granma.cu/tourism
“Kubas Wirtschaft liegt am Boden.” Einstige schweizerische Qualitätszeitung “Neue Zürcher Zeitung” in komplett realitätsfremdem Traktat vom 22.11. 2016. Frühere deutsche Qualitätszeitungen, die inzwischen auf Illustriertenniveau absackten, verfolgen eine ähnliche Berichterstattungslinie über Kuba. Selbst kommerzielle westliche Tourismusinformationen über den Inselstaat sind nach wie vor fast ausnahmslos auffällig oberflächlich und rudimentär – viele europäische Reisebüros, die Kuba-Reisen verkaufen, plappern bei der Kundenberatung lediglich nach, was auf den „Reiseseiten“ größerer und kleinerer Blätter sowie in Hochglanz-Reisemagazinen steht. Ideologisch motivierte Desinformation über Kuba ist weiter Regel, nicht Ausnahme. Selbst auf sog. touristischen Kuba-Websites ist die Liste der Fehlinformationen nahezu unendlich – vieles erscheint frei erfunden, wie sich vor Ort leicht überprüfen läßt.
Ähnliches gilt selbst für die große Tourismusnation Rußland – siehe u.a. die bizarre derzeitige Berichterstattung über die hochattraktive Reisedestination Krim. http://www.hart-brasilientexte.de/2016/08/30/krimdeutsche-die-deutschsprachige-volksgruppe-erstarkt-nach-einer-schicksalhaften-geschichte-rt-deutsch-2016-ueber-die-situation-auf-der-krim-fotoserie-ueber-krim-im-sommer-2016/
Brasiliens wichtigster katholischer Befreiungstheologe, der Dominikaner Frei Betto: “Ich habe Fidel Castro dieses Jahr zweimal zu Gesprächen getroffen, sein Körper ist schwächer geworden, doch sein Kopf funktioniert weiter optimal. Das Ziel der USA ist weiterhin, Kuba zu bevormunden, wer weiß, sogar zu annektieren, in einen Satelliten der USA zu verwandeln. Ich hoffe, das Schicksal Kubas wird nicht das von Honduras, Guatemala, Mexiko sein. Es wäre triste, in Kuba das zu sehen, was es in den anderen Ländern gibt: Drogenmafia, Crack-Regionen, Familien unter Brücken lebend, gesellschaftlicher Ausschluß. Die Kubaner sind arm, haben aber die menschlichen Grundrechte garantiert: Ernährung, Gesundheit, Bildung. Kein anderes Land in Nord-und Südamerika respektiert die Menschenrechte so wie Kuba. Wer in der Menschheitsgeschichte die Menschenrechte am meisten verletzt, sind die USA. Kubas Kardinal Ortega erklärte jetzt: Es gibt heute keinen einzigen politischen Gefangenen auf Kuba. Der kubanische Sozialismus ist den Prinzipien des Evangeliums näher als der Kapitalismus der USA.”
http://das-blaettchen.de/2006/10/befreiungstheologie-und-kuba-18878.html
http://www.fgbrdkuba.de/presse/artikel/20150302-brain-drain-der-usa.php
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