„Brasilianer bevorzugen ein kultiviertes Chaos“, „Geduld ist nicht in den Genen der Brasilianer“, „Pünktlichkeit ist in Brasilien nicht gerade eine Wissenschaft“ oder „In Brasilien werden viele Dinge erst in letzter Minute erledigt“, beschrieb der Fifa-Text aus seiner Sicht charakteristische Merkmale der Brasilianer.
Der Ratgeber ist nicht der erste sprachliche Ausfall der Fifa gegenüber dem WM-Gastgeber. Generalsekretär Jérôme Valcke sorgte vor rund zwei Jahren weltweit für Aufsehen, als sich der Franzose wegen der sich abzeichnenden Probleme bei der Fertigstellung der Arenen für „einen Tritt in den Hintern“ der Brasilianer aussprach. Die Welt
http://www.bz-berlin.de/sport/fussball/fifa-verhoehnt-wm-gastgeber-brasilien-article1819388.html
Ausriß. Scheiterhaufenopfer(Microondas), Januar 2013, Rio de Janeiro.
“Sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Bereich ist das größte Land Südamerikas zu einem Vorbild in der Region geworden. ” WeltTrends, Potsdam 2012
Brasilien, Selbstkritik:
”Die Verewigung der Ignoranz als Herrschaftsinstrument, Erkennungsmarke der Elite, die noch unlängst an der Macht war, läßt sich messen…Respekt gegenüber der Umwelt existiert nicht. Wir haben uns daran gewöhnt, die Gesetze zu umgehen.”
Brasiliens Fußballhymnen: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/07/07/drw_201007070719_samba_rassimus_und_freude_uebers_a9273c33.mp3
tags: frankfurter buchmesse 2013 – gastland brasilien
”Wir leben tatsächlich in einer dynamischen Gesellschaft, allerdings ist diese auch dynamisch chaotisch und gründet auf zweifelhaften Fundamenten und verkehrten Werten — dies ist eine Erbschaft unserer von Gewalt und Unruhe geprägten Geschichte. Heute blicken wir auf 28 Jahre Demokratie zurück, was nicht wenig ist angesichts der Tatsache, dass es sich um den längsten Zeitabschnitt institutioneller Legalität unserer gesamten Geschichte handelt. Wir sind es gewohnt, mit autoritären Regimen zu leben, selbst wenn diese auf diktatorische Abwege geraten, und haben uns im Sport perfektioniert, die Gesetze zu korrumpieren — einem «Sport», der auf allen Ebenen der Gesellschaft betrieben wird und nicht nur von den Politikern, wie wir es gerne behaupten. Wir fühlen uns als Bürger zweiter Klasse, die stets Pflichten, aber nie Rechte haben, und wir besitzen noch immer eine kolonialistische Mentalität: Wir verhalten uns, als wäre unser Aufenthalt hier nur provisorisch und empfinden keinerlei Verantwortungsgefühl — weder den Nachbarn noch der Gemeinde oder der Umwelt gegenüber. Dieses Gefühl der Nichtzugehörigkeit hat die Voraussetzungen für ein Zusammenleben untergraben: Was in Brasilien allen gehört, gehört niemandem . . .
tags: brasilien-gewaltkultur und soziokulturelle faktoren
”Nie zuvor mordete man mit solcher Leichtigkeit bei Raubüberfällen…Das Leben in den Städten, und immer mehr auch im Hinterland, ist von einer unglaublichen Gewalttätigkeit geprägt.” Gewalt sei auch der Straßenverkehr, die Vorgehensweise im Gesundheits-und Bildungwesen.” Entsprechend viel Lob erhält Brasilien, Testlabor des Neoliberalismus, aus Mitteleuropa.
Brasilien sagt vielen mitteleuropäischen Politikern sehr zu: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/17/brasilien-historischer-besuch-des-deutschen-bundesprasidenten-joachim-gauck-im-tropenland-trotz-gravierender-menschenrechtslage-folter-todesschwadronen-gefangnis-horror-sklavenarbeit-etc-b/
Brasilien ist mit seiner Lebendigkeit, Kreativität und kulturellen Vielfalt ein ungemein inspirierender Partner, der gleichzeitig durch Exzellenz in Wirtschaft und Wissenschaft besticht. Guido Westerwelle, FDP 2013
Sao Paulo, Avenida Paulista.
« Wie die USA den Militärputsch Brasiliens von 1964 vorbereiteten, sogar Kundgebungen und Demonstrationen gegen die gewählte Regierung finanzierten, organisierten – laut Brasiliens wichtigstem Befreiungstheologen Frei Betto. Viele Parallelen zum Agieren der USA in der Ukraine 2013/2014, in Venezuela. Wie Willy Brandt und Helmut Schmidt die Folterdiktatoren Brasiliens unterstützten… – Aus Brasilien vor der Fußball-WM nichts Neues. Deutsche Medien blamieren sich genauso wie in der Ukraine-Berichterstattung. Übernahme von Regierungspropaganda ging vorhersehbar daneben – Sicherheits-und Menschenrechtslage weiter sehr prekär. Pleite mit vielgelobten „Befriedungseinheiten“ der Slums…Mediensteuerung wie beim Ukraine-Thema, u.a. wegen Deutschlandjahr in Brasilien. »
Bisher gibt es keine Kommentare.
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.