„Es war nicht einfach, in Davos etwas Positives über Brasilien zu hören.“ Fehlende Infrastruktur-Investitionen und der viel zu hohe Anteil des Konsums am Wachstum des Landes seien die Faktoren für den Pessimismus der Forum-Teilnehmer gewesen. Ausländische Investoren suchten ein Land mit nachhaltiger und stabiler Wirtschaft – dies sei Brasilien nicht.
Staatsverschuldung – Rekord: http://exame.abril.com.br/economia/noticias/divida-publica-federal-aumenta-r-114-823-bi-em-2013
Wirtschafts-und Währungsturbulenzen der Schwellenländer, darunter Brasiliens, werden von den Experten des Tropenlandes seit Wochen intensiv diskutiert, darunter die Faktoren hohe Korruption, geringe Regierungseffizienz, steigende Kapitalflucht. Zudem kommt ausgerechnet der wichtige brasilianische Wirtschaftspartner Argentinien besonders ins Schleudern.
Brasilien hatte seine Leitzinsen bereits kräftig um 3,25 %(auf 10,5 %) erhöht – der Schritt gilt als von nur begrenzter Wirkung.
Viele Schwellenländer steckten in einer Vertrauenskrise, weshalb Investoren Gelder abziehen – und deshalb auch Brasilien große Gefahren drohen. Schwächen der brasilianischen Wirtschaft machten ausländische Investoren mißtrauisch – darunter die ungebremst hohe Inflation und die immer schwierigere Haushaltslage, das wachsende Leistungsbilanzdefizit.
Die brasilianische Landeswährung Real wurde seit 2011 gegenüber dem Dollar bereits um über 50 % abgewertet – beim wichtigen Wirtschaftspartner Argentinien waren es über 22 % allein im Januar 2014.
Nationale Analysten sehen Brasilien in einem Rennen gegen die Zeit, wenn es jetzt versuche, sein eigenes Haus aufzuräumen. Die chaotische Fiskalpolitik müsse repariert, offizielle Statistiken dürften nicht länger frisiert, geschönt werden.
Nur in Deutschland sei die Steuerbelastung höher – Brasiliens Infrastruktur weiterhin prekär, Staatskorruption und Bürokratie geradezu ausufernd.
Selbst die Deutsche Bank empfehle, Geldanlagen in Brasilien zu verringern.
Brasilien drohe zudem seit Monaten eine Herabstufung durch die internationalen Ratingagenturen, die die Kreditwürdigkeit von Unternehmen, aber auch von Staaten bewerten. Brasilien könne einer solchen Herabstufung mit allen ihren negativen Folgen ebenso wie einer regelrechten Wirtschaftskrise entgehen, wenn es Schwachpunkte bekämpfe – wie das sehr geringe Wirtschaftswachstum der letzten Jahre, die hohe Teuerung – beunruhigt seien ausländische Anleger indessen auch über die heftigen Straßenproteste seit dem Juni des vergangenen Jahres.
Die erneute Leitzinsanhebung hemme das Wirtschaftswachstum, verteuere Kredite, vergrößere Schulden, schaffe dem Staat höhere Kosten. Der Dollarabfluß aus Brasilien gehe weiter – allein in den ersten zehn Januartagen seien es 1,2 Milliarden Dollar gewesen.
In der deutschen Parteipropaganda, aber auch in Mainstreammedien wird Staatschefin Dilma Rousseff als „effiziente Technokratin“ eingestuft, sie sei erfolgreich, Perfektionistin, besitze Fachkompetenz, verstehe das Organisieren, könne zufrieden Bilanz ziehen. Es bestehe eine Wertegemeinschaft zwischen Brasilien und Europa. Gelegentlich hieß es sogar, Brasilien sei Global Player, nunmehr Weltmacht. Die Fußball-WM biete lukrative Anlagemöglichkeiten. Brasilien sei ein Vorbild, im Aufwind. Viele brasilianische Städte, darunter Rio, seien vom Boom erfaßt.
Guido Westerwelle als Bundesaußenminister, die andere Sicht:
Verkauf unkontrollierten Fleisches, bei Tropentemperaturen in Fortaleza.
Brasilien – Daten, Statistiken: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
« Brasilien unter der Rousseff-Regierung: Weiter schwere Feuergefechte in Slums von Rio de Janeiro. Sicherheitslage unter Lula-Rousseff. Reisewarnungen vor der Fußball-WM…FIFA: WM wird „Kriegsoperation“ – außer Polizeieinheiten über 10000 speziell gedrillte Soldaten, laut Landesmedien. Steigende Mordrate in Rio, mehr Raubmorde in Sao Paulo. – Fußball-WM 2014 in Brasilien: Aufschlußreiche Reisewarnungen der deutschen Regierung.“Von Favela-Besuchen wird dringend abgeraten.“ Der Postbote und sein Bewacher, mit Gewehr und Revolver. Viel Lob hochrangiger deutscher Politiker für das brasilianische Gewalt-Gesellschaftsmodell. »
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