„Betroffen von Tötungen sind vor allem junge Schwarze und Arme, weil der Staat seine eigenen Gesetze verletzt“, sagte Dr. Marisa Feffermann im Website-Exklusivinterview. „Es gibt einen Teil der Bevölkerung, der wie Wegwerf-Ware behandelt wird – und niemand spricht darüber.“
Besonders erschreckend sei die Lage in den „unmenschlichen Gefängnissen“ des nordöstlichen Teilstaats Bahia, der von Gouverneur Jaques Wagner aus Lulas Arbeiterpartei PT regiert wird. „Man kann nicht länger so tun, als sei bei den Menschenrechten alles wunderbar in diesem Land. Dabei handelt es sich hier keineswegs um eine Diktatur, sondern um einen demokratischen Staat. Nicht nur Lula, sondern auch die Regierungen der Teilstaaten sind für die Situation politisch verantwortlich.“ Dr. Marisa Feffermann beklagt ferner „soziale Säuberungen“, die politische Apathie in Brasilien sowie die außerordentliche Rolle des organisierten Verbrechens. „Wäre der Staat ehrlich und gesetzestreu, gäbe es kein organisiertes Verbrechen. Weil der Staat es zuläßt, organisieren sich die Verbrecher in PCC oder CV. Die existierende staatliche Ordnung ist pervers und macht den Kriminellen erst möglich. In Sao Paulos Slums sorgt der PCC dafür, daß weniger als früher gemordet wird, um Ruhe und Ordnung im eigenen Markt-und Machtbereich zu haben. Fälle von Einbruch, Diebstahl und sogar Ehestreit werden von den Tribunalen des PCC, den sogenannten `Disciplina`gelöst. Wer beispielsweise in der Favela klaut, wird vom Disciplina des PCC gerufen, dann verwarnt bzw. bestraft. Es ist erschreckend, daß die Slumbewohner mehr an die PCC-Gesetze glauben als an die Gesetze des Staates. Der PCC kooperierte früher mit dem CV von Rio de Janeiro, trennte sich von diesem aber, weil diese Organisation zuviel mordet.“
« Brasilien, Weltsozialforum 2009 in Belém: Team um Sozialwissenschaftlerin Dr. Marisa Feffermann diskutiert gravierende Menschenrechtsverletzungen unter Lula, zeigt Film über Menschenrechtstribunal von Sao Paulo. – Wilderei und Tierquälerei in NRW. Jagdpächter als Täter. Komitee gegen den Vogelmord.e.V. Neoliberaler „Artenschutz“ in Deutschland: „Offenbar pfeifen viele Jäger im Rheinland auf das Gesetz und töten gewohnheitsmäßig geschützte Arten.“ (Fast jedermann seit Jahrzehnten bekannt, besonders den Bundesumweltministern). Kükenvergasung. »
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