Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien-Sexualität, Hintergrundtexte. Unterentwickelter Sex, Enterotisierung, Beziehungsmarkt, Prostitution: „Impotencia total“ – totale Impotenz. Viagra weiter unter meistverkauften Medikamenten. Macho-Elixier verändert Sexualkultur negativ. Viagra und Homosexuelle, Bisexuelle – Pornofilme mit viel Viagra. Gemäß medizinischen Untersuchungen haben über die Hälfte der brasilianischen Heteros leichte bis schwerere Erektionsprobleme, wegen Streß, Existenzängsten – Homosexuelle sind doppelt stark betroffen. Vergewaltigungen – wachsendes Problem. Langtext.

Montag, 11. Februar 2008 von Klaus Hart

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Ausriß. Neoliberales Frauenbild im heutigen deutschen Fernsehen, 2013, neoliberaler Wertewandel, staatlich geförderter Kulturverlust, scheinheiliges politisch korrektes Geschwätz,  Frauen in der Politik Deutschlands. 

Die Pornographie-Industrie – Reflex der vom System geförderten Verarmung von Sexualität und Erotik in den Ersatzbefriedungungsgesellschaften der Ersten Welt, darunter in Deutschland.

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Sex und soziokulturelle Ödnis heute: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/09/brasiliens-schriftsteller-ignacio-loyola-brandao-zum-zeitgeist-2012ich-weis-das-sich-die-welt-verandert-hat-und-wenn-ihr-meine-meinung-wollt-die-welt-wurde-langweilig-fad-ode/

Guter, komplexer Sex ist eine Gefahr für das neoliberale System, den Konsumismus der Ersatzbefriedigungsgesellschaften – und wird daher entsprechend bekämpft, abgewertet.http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/12/brasiliens-erotischer-sex/#more-70

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Aufkleber, doppelsinnig, bezogen auf Sex und Gewalt.

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/13/brasilianer-weltweit-nummer-eins-beim-anklicken-von-pornographie-websites-neue-symantec-studie/

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Laut Mittelschichtsbrasilianerinnen, die bereit sind, darüber zu reden, kommen die allermeisten brasilianischen Frauen nicht zusammen mit ihren Partnern zum Orgasmus, bzw. garnicht –  ist der fehlende Orgasmus der Frauen in sehr vielen Partnerschaften ein enormes Problem. Gewöhnlich seien selbst Mittelschichtsmänner der „Intelligentsia“ in als relativ entwickelt geltenden Großstädten des Landes nicht bereit, mit ihren Partnerinnen darüber zu reden bzw. entsprechend auf die Frauen einzugehen, das Orgasmusproblem mit den heute zumindest in der Ersten Welt allgemein bekannten Vorgehensweisen zu lösen. Ungezählte brasilianische Frauen quälen sich damit ihr ganzes Leben herum, nur ein relativ geringer Prozentsatz trennt sich von derartigen machistisch-unsensiblen  Partnern.  In der brasilianischen Unterschicht ist das Orgasmusproblem noch viel gravierender. 

Die enormen Mentalitäts-und Bildungsunterschiede zwischen Brasilianern, Bewohnern eines  Landes der Dritten Welt,  und Mitteleuropäern zeigen sich entsprechend deutlich auch beim Sex in Beziehungen. In jüngster Zeit reflektieren Sozialwissenschaftler darüber, daß in Brasilien die Liebe immer mehr entwertet werde, aus der Mode komme – nur noch in Film und Literatur hoch geschätzt werde. Dabei handele es sich bei Liebe immerhin um die größte Transgression. Daß Liebe offensichtlich in Mißkredit geraten sei, resultiere aus einem Leben unter Hochdruck, in Oberflächlichkeit. Liebe indessen sei anspruchsvoll. 

Auffällig in nicht wenigen brasilianischen Beziehungen sind extremer Egoismus und Autoritarismus, sowohl von Frauen als auch von Männern, sowie die fehlende Möglichkeit, Bereitschaft zum Verhandeln eines Interessenausgleichs.

Brasilianische Frauen merken an, daß Sex gewöhnlich erst ab drei bis fünf Stunden wirklich befriedigend, interessant und befreiend wird – dafür indessen sowohl die Zeit als auch die Privatsphäre fehle. 

Kritisiert wird die Einfallslosigkeit der brasilianischen Männer – gewöhnlich wüßten diese nur eine Stellung, nämlich sich auf die Frau zu legen(Papai-Mamae) – nicht einmal die Seitenposition sei bekannt.  Zärtlichkeit komme viel zu kurz, sei oft nur mechanisch, seelenlos. Während in Ländern wie Deutschland die Reiterstellung nicht zufällig zu den beliebtesten zählt, ist diese in Brasilien den meisten Paaren/Frauen garnicht bekannt. Viele Männer klagen indessen über weibliche Einfallslosigkeit – daß Brasilianerinnen nicht in der Lage seien, die Reiterstellung auszuführen. 

Gruppensex in öffentlicher Schule Rio de Janeiros 2013: Laut Landesmedien setzten Schüler ein Video ins Internet, das Jungen zwischen 12 und 13 Jahren beim Sex mit einer Minderjährigen im Klassenraum zeigen.

Vortäuschen von Orgasmus – brasilianische Sexualwissenschaftlerin analysiert 2014 das unbefriedigende Sexualleben vieler brasilianischer Frauen, darunter der Mittelschicht. Zunehmender Streß, Arbeitshetze, Spannung zählten zu den Gründen – Frauen täuschten daher den Orgasmus vor und vermuteten sogar, daß ihr Partner dies wisse. Damit dieser sich glücklich fühle, werde eben getäuscht – warum nicht?

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/18/ney-matogrosso-nao-existe-pecado-ao-sul-do-equador-youtube-der-chico-buarque-hit-in-der-sinnlich-lasziveren-version/

Das Bizarre in Brasiliens sexuellen Beziehungen hat der Theaterregisseur Nelson Rodrigues in seinen Stücken meisterhaft reflektiert.

Rita(Tierry) – was Brasilien derzeit(2021) singt…”Volta, Rita, que eu perdoo a facada”. ” A Rosa” von Chico Buarque…Viele Brasilianer sehen teils sehr brutale Gewalt zwischen Beziehungspartnern als soziokulturellen Charakterzug der brasilianischen Gesellschaft, in vielen populären Liedern thematisiert. **

https://www.youtube.com/watch?v=hAWym7xiw0k&feature=emb_logo

https://www.youtube.com/watch?v=Ke1l2yefx9M

Sua ausência tá fazendo mais estrago
Que a sua traição, lê-lê-lê-lê
Minha cama dobrou de tamanho
Sem você no meu colchão
Seu perfume tá impregnado nesse quarto escuro
Que saudade desse cheiro de cigarro e desse álcool puro
Rita, eu desculpo tudo
Ôh, Rita, volta, desgramada!
Volta, Rita, que eu perdoo a facada
Ôh, Rita, não me deixa
Volta, Rita, que eu retiro a queixa…

Leandro & Leonardo – “Entre tapas e beijos”: https://www.youtube.com/watch?v=39BLRoC5SIg.

https://www.youtube.com/watch?v=OWhpPCJzQR4

“A Rosa” von Chico Buarque – Version des Themas unerreicht von anderen: https://www.youtube.com/watch?v=PCwdq8PlcgE
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Wer längere Zeit in Brasilien mitten unter Brasilianern in Wohngebäuden lebt – und nicht etwa isoliert in Einzelhäusern, Villen wie so oft, erlebt zwangsläufig die vielen Facetten von Gewalt zwischen Beziehungspartnern, Eheleuten etc. aus nächster Nähe mit – ob in Rio oder Sao Paulo. Denn es prügeln sich keineswegs nur heterosexuelle Paare. Offenbar genauso häufig kommt es zwischen Lesben zu stundenlangen Gewaltausbrüchen, wobei man nicht selten  mitbekommt, wie eine ganze Wohnungseinrichtung zu Bruch geht. Bewohner des Gebäudes versammeln sich dann gewöhnlich vor der Tür des betreffenen Appartements und fordern lautstark, mit Rücksicht auf Kinder, auf Personen, die am nächsten Tag zur Arbeit müssen und den Nachtschlaf brauchen, endlich mit dem Gewaltexzeß aufzuhören. Gelegentlich wird die Polizei gerufen. 
Homosexuelle berichten, daß unter ihnen Gewaltausbrüche ebenfalls üblich und häufig sind. Bekomme beispielsweise ein Partner mit, daß ihn der andere betrüge, sei dies einer von verschiedensten Anlässen, um sich zu prügeln, gar mit dem Messer aufeinander loszugehen. Da es sich um erwachsene, häufig guttrainierte Männer handele, werde die Schlägerei mit hohem Krafteinsatz ausgetragen, dabei nicht selten die Wohnungseinrichtung total zerstört, gebe es sogar Tote, Schwerverletzte. Nicht nur Männer verhielten sich in Brasilien gewaltmachistisch, sondern eben auch Frauen, wird einem erklärt. Bereits Kindern werde der Machokult von den Eltern beigebracht – keineswegs nur in der Unterschicht. Väter zeigten den Töchtern explizit den Penis des nackten Bruders und belehrten: “Schaut hin, das ist ein echter Macho!” Der Machokult stamme aus der Indianerkultur, heißt es.

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    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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