Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien, Karneval in Rio: „Mulatas! Um tufao nos quadris.“ Brot und Spiele.

Donnerstag, 03. März 2011 von Klaus Hart

Brasilien, öffentliche Hygiene, Karneval in Rio – und erstmals große Anti-Urinier-Anzeigen: „Benimm dich bei diesem Karneval wie ein Staatsbürger. Urinieren auf der Straße – nein.“

Donnerstag, 24. Februar 2011 von Klaus Hart

Karneval in Rio – Gesichter Brasiliens.

Dienstag, 22. Februar 2011 von Klaus Hart

Karneval in Rio de Janeiro – Komponist Martinho da Vila analysiert die aktuelle schmerzhafte Dekadenz. „Der Karneval hat sich völlig von seinen Ursprüngen entfernt, wurde Industrie – alles dreht sich um Profit.“ As aparencias enganam. Janio de Freitas zum Niedergang.

Sonntag, 13. Februar 2011 von Klaus Hart

Martinho da Vila, 73, einer der wichtigsten Sambakomponisten Brasiliens, hat in einem Zeitungsinterview den Niedergang des Nationalsymbols Rio-Karneval anschaulich beschrieben. Vila erinnert an Zeiten, in denen der Karneval noch völlig spontan, authentisch und kreativ war, die ganze Stadt erfaßte, so gut wie jeder sich beteiligte. „Der Karneval war keine Aktivität für Profit – dies war nicht das Ziel; doch wie früher wird es nicht mehr. Alles ist kommerziell und muß Geld bringen, niemand tut noch etwas nur aus Lust und Vergnügen…Ich mag nicht, daß es so geworden ist. Ich ziehe das Vergangene vor, als alle sich als Eigentümer der Sambaschule fühlten und sich einsetzten, damit die Dinge funktionierten. Heute ist das nicht mehr so. Sogar im Karneval hat der Kapitalismus gesiegt…Die Sambaschulen sind fast so wie die Fußballklubs.“

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/22/karneval-in-brasilien-pflicht-frohlichkeit-alegria-als-marktprodukt-sich-zerquetschende-massen-wildnis-der-epileptiker-karnevalsexperte-arnaldo-jabor-analysiert-kulturelle-veranderungen-des-g/

Auffällig, daß viele der „blocos“ des Rio-Karneval keinerlei oder kaum noch Samba spielen – stattdessen Pop, Rock, Rap, Tecno, Rio-Funk – wie auf Festen außerhalb des  Karnevals. Brasiliens populäre Musikkultur entbrasilianisiert sich immer mehr in den letzten Jahren – selbst auf traditionellen Tanzbällen sind brasilianische Rhythmen immer weniger zu hören – stattdessen zumeist anglo-amerikanische Popmusik wie beispielsweise in Europa.

Brasilianerinnen über den Karneval in Rio de Janeiro 2012: „Der Karneval ist nicht mehr sexy, Sex spielt im Karneval von Rio immer weniger eine Rolle.“http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/10/karneval-war-einmal-foi-carneval-janio-de-freitas-folha-de-sao-paulo-analysiert-den-niedergang-des-karnevals-von-rio-de-janeiro/

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/08/brasilien-kein-karneval-wie-der-andere-stetige-teils-gravierende-veranderungen-in-jahrzehnten/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/25/chico-buarque-uber-rio-klischees-in-den-karnevalssambaschulen-wird-schon-lange-kein-samba-mehr-gelehrt-tanzt-doch-keiner-mehr-echten-samba-no-pe-was-man-dort-komponiert-interessiert-mich-langst/

 http://das-blaettchen.de/2008/02/karneval-in-leipzig-und-rio-6222.html

Der brasilianische Karneval ist inzwischen auch ein Opfer unverantwortlicher Bevölkerungsexplosion und daraus folgender Binnenmigration geworden. Karnevalsexperten betonten 2015 in Medieninterviews, daß der berühmte traditionelle brasilianische Karneval zu einer Zeit stattgefunden habe, als die Bevölkerungszahl weit geringer war, nicht einmal die Hälfte der heute über 200 Millionen Menschen erreicht hatte. Damals sei ein köstliches Austoben auf Straßen und Plätzen problemlos möglich geworden, heute werde dies durch übles Gedränge der Menschenmassen verhindert. Wer möglicherweise noch den famosen Karnevals-Bloco de Bola Preta Rio de Janeiros aus den 80er Jahren kennt, wird sich daran erinnern, daß sich die mehreren hundert Teilnehmer zumeist sogar persönlich kannten – und sich zum Abschluß des traumhaften, köstlichen Umzugs am Tiradentes-Platz stets auch persönlich voneinander verabschiedeten. Inzwischen strömen u.a. dank Bevölkerungsexplosion etwa zwei Millionen Menschen zu dem Umzug, der daher kaum noch Karnevaleskes an sich hat – Geschubse, Gedränge, ekliger Uringeruch dominieren. Vor allem wegen der Bevölkerungsexplosion des Nordostens sind Millionen von Brasilianer in zuvor überschaubare südliche Großstädte wie Rio und Sao Paulo migriert, haben dort größtenteils illegal ihre Behausungen errichtet, damit u.a. enormes urbanes Chaos sowie Umweltzerstörung verursacht. Durch die weiterhin große Vermehrungsrate in diesen provisorischen Vierteln bei fortdauerndem Zufluß von Migranten kippte das Sozialgefüge der betroffenen Städte völlig um, zumal entsprechende Gesetze, etwa gegen illegale Bebauung,  außer Kraft gesetzt wurden. 

Karneval in Rio 2011: Brand in „Cidade do Samba“ zwingt zu Änderungen. Anwaltsverband rechnet mit rund 1500 Todesopfern der Erdrutschkatastrophe bei Rio – bisher 880 Tote amtlich registriert.

Dienstag, 08. Februar 2011 von Klaus Hart

„Cidade do Samba“ für Karneval von Rio in Flammen – Werkstätten großer Sambaschulen wie Portela, Grande Rio und Uniao da Ilha do Governador betroffen. Über 500 Meter hohe Giftgaswolken in Rios Hafenzone. „Cidade do Samba“ – „uma coisa ruim“ laut Kommentatoren. Rauchen, offenes Fleisch-Grillen neben Klebstoff-Tonnen…

Montag, 07. Februar 2011 von Klaus Hart

Da heute die meisten Kostüme und Allegorienwagen nur noch zusammengeklebt werden und aus vielen Plasteteilen bestehen, sind in der neuen „Cidade do Samba“ viele Tonnen leicht entflammbarer Stoffe gelagert – bei sehr lasch gehandhabten Brandschutzbestimmungen. Die Sprinkleranlage funktionierte den Angaben zufolge bereits zwei Jahre nicht mehr, kleinere Feuer ereigneten sich alle Tage, hieß es. Trotz Verbots werde neben den hochgefährlich Stoffen geraucht, sogar gegrillt und an offenem Feuer gekocht – also die übliche bewußte Fahrlässigkeit. Der starke Geruch von gefährlichen Klebstoffgasen ist typisch für die Karnevalswerkstätten. Bei einigen Sambaschulen sind nahezu sämtliche Kostüme verbrannt, das Feuer begann in einer Werkstatt der Sambaschule „Uniao da Ilha do Governador“.  Allein „Grande Rio“ verlor über 4000 Kostüme, darunter auch die teuersten. Die Feuerwehr versucht, ein Übergreifen der Brände auf andere Gebäudeteile zu verhindern. Die Konzentration fast aller Werkstätten der Sambaschulen-Spitzenliga (Grupo especial) an einem einzigen Platz, in der „Cidade do Samba“, war von den Autoritäten 2005 als enormer Fortschritt gefeiert worden. Als die Kostüme und Allegorienwagen noch dezentral vor Ort in den Gemeinden und Stadtbezirken der Sambaschulen gefertigt wurden, waren derartige Großfeuer nicht möglich. Wegen der bislang einmaligen Anhäufung leicht brennbarer Stoffe in der sogenannten „fabrica do Carnaval“ war daher ein Feuer dieses Ausmaßes nur eine Frage der Zeit.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/08/brand-in-cidade-do-samba-von-rio-de-janeiro-noch-nicht-vollig-geloscht-betroffene-sambaschulen-verloren-unersetzliche-dokumentationen-der-karnevalsgeschichte/

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Brasiliens wichtigster Sänger und Komponist Chico Buarque über Rio-Klischees: „In den Karnevalssambaschulen wird schon lange kein Samba mehr gelehrt, tanzt doch keiner mehr echten Samba no Pé. Was man dort komponiert, interessiert mich längst nicht mehr, hat mit Sambakultur nichts zu tun. Das sind Märsche, man merkt es an Struktur und Melodie.“

Donnerstag, 25. Februar 2010 von Klaus Hart

Brasilien: Karnevalspause in Rio de Janeiro.

Donnerstag, 19. Februar 2009 von Klaus Hart

Vierzehnjährige in Sambaschule Rio de Janeiros erschossen. Etwa 55000 Mordtote jährlich in Brasilien. Aufklärungsquote weit unter zehn Prozent.

Montag, 16. Februar 2009 von Klaus Hart

„Mulata do Gois 2009″ – Videos über die Karnevalsmulattin jeder Spitzen-Sambaschule Rio de Janeiros. Kulturphänomen Rio-Karneval.

Donnerstag, 12. Februar 2009 von Klaus Hart

    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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