Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien, Fortaleza: 15 Kugeln für einen 17-Jährigen 2013. Wie das organisierte Verbrechen Kinder rekrutiert, der Staat zusieht.

Sonntag, 21. April 2013 von Klaus Hart

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Mit 13, 14 noch auf einer Familienfeier, ein richtig netter Junge – gleich danach angeworben, steile Verbrecherkarriere, gefürchtet, mehrfach bei Gefechten verwundet, 2013  jäher Tod durch Hinterhalt-Attacke eines rivalisierenden Favela-Banditenkommandos der Millionenstadt – 15 tödliche Schüsse aus nur etwa einem Meter Abstand.  Analphabet, so gut wie nie zur Schule gegangen, der Staat kam seiner Kontrollpflicht nicht nach. Viele mochten den Jungbanditen – veranstaltete er immerhin mit Drogengeldern für das ganze Viertel Feste mit Bier, Schnaps, Grillfleisch gratis. Der Mutter sagte er: Lieber ein paar Jahre, bis zum vorhersehbaren Tod,  ordentlich leben, reichlich Geld haben, auf den Putz hauen, als wie du mit einem armseligen, schlechtestbezahlten Hausangestelltenjob dahinzuvegetieren.“

Nach dem Tod des Jugendlichen erschoß sein Banditenkommando die Tage darauf gleich mindestens zwei jugendliche Gegner. Wieviele er umbrachte, ist nicht bekannt. Seine Großmutter schildert die Zustände an der Favela-Peripherie von Fortaleza 2013: „In einigen Slums unweit meines Häuschens ist es wie Krieg, den ganzen Tag über und nachts erst recht fallen Schüsse. Die letzten Tage haben die Banditenkommandos wieder eine ganze Serie von jungen Leuten abgeknallt, die ihre Drogenschulden nicht beglichen hatten.“  Nur zu oft wollen sich Familien nicht eingestehen, daß ihre Heranwachsenden teils extrem brutale Verbrecher, Killer geworden sind, mit entsprechend niedriger Lebenserwartung. 

Selbst in den City-Bereichen von Sao Paulo gehört zur Normalität, daß u.a. in und an Musik-Schuppen vor allem an den Wochenenden Menschen erschossen bzw. erstochen werden.  

Mitteleuropäische Medien vermeiden längst offenbar bewußt aus nachvollziehbaren Gründen, die brasilianische Gewaltkultur-Gesellschaft real abzubilden, zu beschreiben. 

Gewalt und Verbrechen machen in Brasilien massiv psychisch krank:  http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/brasiliens-heer-der-geistesgestorten/

Deutsche katholische ADVENIAT:  Die organisierte Kriminalität ist in Brasilien zu einem „Staat“ im Staate geworden und hat in den Peripheriegebieten zahlreicher Städte die De-facto-Herrschaft übernommen. Daran ändern auch punktuelle Aktionen von Polizei und Militär nichts, die angesichts der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaften und der Olympischen Spiele eher wie der Versuch einer Imagepflege wirken.

Kindersoldaten des organisierten Verbrechens:

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/brasiliens-kindersoldaten-junge-kinder-mit-waffen-die-einfach-anderre-kinder-erschossen-haben-die-sie-gerade-mal-schief-angeschaut-habenlesermail/

bosshartmpikinder.JPGZeitungsausriß NZZ, Rio de Janeiro.

“Bewaffnete Kinder waren zu Monatsanfang bei einer Banditenaktion im Slum Cavaleiro da Esperanca dabei, als fünfzig Bewohner, vor allem Frauen, zwecks Erniedrigung und Einschüchterung gezwungen wurden, völlig nackt durch den Slum zu marschieren.”(Hintergrundtext)

BRASILIEN

Gauck: Von Brasilien lernen

Brasilien bewegt den Bundespräsidenten: Während seines Besuchs zeigte sich Joachim Gauck beeindruckt von der Aufbruchstimmung im Land. Deutschland könne von dem Mut zu Veränderungen lernen. Regierungssender Deutsche Welle 2013

Gauck sieht Kolumbien und Brasilien “auf gutem Wege”/Deutschlandradio Kultur

“Moderne Scheiterhaufen aus Autoreifen”:

-http://www.deutschlandradiokultur.de/moderne-scheiterhaufen-aus-autoreifen.1013.de.html?dram:article_id=167263

 

Katholischer Bischof Angelico Sandalo Bernardino in Sao Paulo 2011: “Brasiliens durchlebt derzeit eine enorme politische Krise. Brasilien ist zwar theoretisch eine Republik, doch die republikanischen Prinzipien werden mißachtet. In der Verfassung von 1988 heißt es, alle Brasilianer hätten die gleichen Rechte. Doch in Wahrheit ist dies eine Lüge. Es reicht aus, in die Slums zu gehen. Wir müssen uns von der Diktatur der wirtschaftlichen Macht befreien – und von einer politischen Macht, die sich der wirtschaftlichen Macht unterwirft.”

Der Unterschied zwischen der katholischen Kirche Brasiliens und den Staats-und Regierungskirchen Deutschlands ist sehr groß.

Die Rio-Äußerung 2010 von Bundesaußenminister Guido Westerwelle(FDP), die wegen der grauenhaften Menschenrechtslage in Brasilien besonders aufhorchen ließ:”Erneut lobte Westerwelle in seiner Rede Brasilien als wichtigen “strategischen Partner” Deutschlands. Die Interessen reichten weit über Wirtschaftsinteressen hinaus. “Wir wissen, dass wir im Geiste sehr eng verbunden sind.” (Tagesspiegel) Außenminister Westerwelle traf diese Bewertung vor dem Hintergrund sehr genauer Kenntnis der gravierenden, von Staat und Regierung/Staats-und Regierungsangestellten begangenen Menschenrechtsverletzungen in Brasilien. Dies läßt wichtige Rückschlüsse auf aktuelle Politikziele in Deutschland zu. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/30/brasilien-weiter-land-mit-weltweit-hochster-mord-zahl-stellen-landesmedien-zum-jahresende-heraus-regierungsprojekt-fur-mord-reduzierung-gestoppt-hies-es/

 Porno-und Gewaltvideos in Deutschland – und Brasilien

Anleitung zu sadistischen Verbrechen

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Junger Mann, Mädchen in Fortaleza. Gesichter Brasiliens.

Samstag, 31. März 2012 von Klaus Hart

Fischstand in Fortaleza. Gesichter Brasiliens.

Dienstag, 07. Februar 2012 von Klaus Hart

Brasilien – Fleischverkauf bei Tropentemperaturen auf Markt in Fortaleza.

Mittwoch, 11. Januar 2012 von Klaus Hart

Fortaleza 2011. Gesichter Brasiliens.

Freitag, 19. August 2011 von Klaus Hart

Brasiliens Umweltaktivisten, deren Ermordung so gut wie unbekannt bleibt. Schriftsteller Saraiva Junior beschreibt den Fall des noch unter der Lula-Regierung 2010 ermordeten Agrargifte-Gegners Zé Maria aus Ceará. Brasilien – Nr. 1 bei Agrargifteinsatz…

Dienstag, 31. Mai 2011 von Klaus Hart

Fui criado com pirão, leite e bastantes frutas vindas do sítio de minha avó. Aliás, fruta era coisa de menino, especialmente as colhidas e comidas na própria árvore. Essas, sem dúvida, são mais saborosas. O caju, a manga, a goiaba, a banana, a tangerina e o sapoti eram plantados nas margens do riacho, terras naturalmente férteis e, quando muito, misturavam-se ao esterco curtido de gado, por isso floresciam saudáveis e apetitosos.

http://saraivajuniorjose.blogspot.com/

Hoje as terras em que as sementes dessas e de ouras frutas são plantadas recebem uma carga enorme de produtos químicos, os chamados agrotóxicos. O objetivo da utilização desses produtos é combater as pragas agrícolas, facilitando a produção de frutas maiores, mais bonitas e “menos defeituosas”. É exigência do mercado seduzir os consumidores com grandes exemplares de bela aparência.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/31/brasilien-morde-an-systemkritischen-umweltaktivisten-landesmedien-beleuchten-ausfuhrlich-die-offizielle-auffassung-von-menschenrechten-unter-der-lula-und-rousseff-regierung/

http://das-blaettchen.de/2011/05/wirtschaften-in-brasilien-4924.html

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/20/belo-monte-und-der-indianerprotest-in-sao-paulo-2011-scharfe-kritik-an-brasiliens-prasidentin-dilma-rousseff-belo-monte-de-merda-fotoserie/

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Leute in Fortaleza. Gesichter Brasiliens.

Sonntag, 27. März 2011 von Klaus Hart

Mädchen in Fortaleza. Gesichter Brasiliens.

Samstag, 20. November 2010 von Klaus Hart

Brasilien, Fortaleza – die häufigen Überfälle auf öffentliche Busse, anklicken. Öffentliche Sicherheit unter Lula.

Dienstag, 20. Juli 2010 von Klaus Hart

Brasilien: Bereits 739 Morde in Fortaleza 2010 offiziell registriert, laut Landesmedien. Attacken auf ausländische Touristen.

Freitag, 28. Mai 2010 von Klaus Hart

    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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