Ob man in Ampferbach weiß, unter welchen extrem schwierigen Bedingungen Priester Konrad Körner täglich Seelsorge leistet? Der Padre reagiert auf die Website-Frage mit ironischem Lachen:“Ich glaube, niemand von außerhalb versteht, was hier vor sich geht. Ich berühre dort in der Ampferbach-Region diese Fragen garnicht. Nicht mal meinen Verwandten gelingt es, sich eine Situation wie jene, die hier zur Zeit herrscht, vorzustellen. In diesem kleinen Dorf kann sich das niemand vorstellen. Also lasse ich die Leute in ihrem so ruhigen Leben ungestört, belaste sie nicht mit Problemen, die völlig außerhalb ihrer Vorstellungskapazität liegen – und versuche, die Probleme hier zu lösen!“(In vielen deutschsprachigen Medien, sogar im kirchlichen Mainstream, träfe Körner auf die gleichen Verständigungsschwierigkeiten)
Ausgangssperre in Ampferbach?
Priester Konrad Körner sieht zudem als Problem, daß seine Berichte über brasilianische Realität als „sensationalistisch“ aufgefaßt werden – von Desinformierten, Uninformierten, die in Ländern wie Deutschland wegen der verfolgten Informationspolitik immer zahlreicher werden.
„Was mich hier sehr beunruhigt, sind Gruppen von Kindern und Jugendlichen, zwischen neun und fünfzehn Jahren, die so gewalttätig sind, wie ich es in dieser Altersgruppe noch nie beobachtet habe. Sie attackieren, feinden an, zerstören, sind Vandalen – ich sehe eine Raserei der Gewalt. Für diese gibt es keinerlei Grenzen, keinerlei Kriterien. Ich sehe eine unheilvoll-finstere Zukunft für unser Viertel – das von diesen Heranwachsenden in fünf Jahren beherrscht werden kann. Nie zuvor habe ich so bösartige, böswillige Kinder wie diese gesehen, aggressiver als ein Erwachsener, mit einem extrem aggressiven Vokabular. Sie sind Frucht der gegenwärtigen Gewaltsituation, der aktuellen Lage. Gut für die Drogengangster, die solche Heranwachsenden in Gruppen organisieren. Nur – wir alle wissen: In zwei, drei Jahren sind sie tot oder im Gefängnis. Eine grauenhafte Zukunft. Ich würde gerne Psychologen, Sozialhelfer heranziehen – doch die Eltern machen nicht mit, arbeiten nicht mit uns zusammen, weisen jeden Versuch zurück. Die Lehrer an den Grundschulen wissen ebenfalls nicht mit diesen Heranwachsenden umzugehen. Da entsteht eine reale Gefahr für die Gesellschaft – wird aber noch kaum erkannt, gesehen. Meine Kirchengemeinde wird durch diese Gruppen in große Schwierigkeiten kommen.“
Viele Demo-Teilnehmer trugen T-Shirts mit den Fotos von Mordopfern aus jüngster Zeit: Familienangehörige, Freunde, Bekannte.
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