Schwule Indios leiden laut einem Bericht der „Folha de Sao Paulo“ unter deutlicher Diskriminierung in ihrem Lebensumfeld, werden von anderen Indianern sogar mit Steinen und Flaschen beworfen, als „meia coisa“, halbe Sache, beschimpft. Im Stamme der Tikuna, der kopfstärksten Ethnie Amazoniens, bekennt sich danach erstmals eine Gruppe von Indios zum Schwulsein, akzeptiert nicht mehr Heiratsregeln, wonach künftige Paare bereits in der Jugend bestimmt werden.
Laut Angaben der staatlichen Indianerschutzbehörde FUNAI nimmt die Zahl homosexueller Indianer in den Dörfern rasch zu – es seien vor allem Jungen im Alter von 10 bis 15 Jahren. Gemäß FUNAI-Experten ist in der brasilianischen Bevölkerung der Machismus unter den Indianern am größten.
Anthropologen hatten vor allem im vergangenen Jahrhundert immer wieder über Homosexualität bei brasilianischen Stämmen berichtet. Gemäß Expertin Helena Rangel von der Katholischen Universität Sao Paulo beziehe sich die indianische Mythologie auf diese sexuelle Option. Die Diskriminierung homosexueller Indios könne heute größer sein als früher, da sich die Indianer inzwischen stärker der westlich-christlichen Moral angenähert hätten, hieß es.
« „Era uma vez…“ – nach „Tropa de Elite“ der neue Filmhit aus Brasilien. Extrem realitätsnahe Schilderung der Zustände in Lulas Spezialdemokratie – Schauplatz Ipanema in Rio; das bizarre, komplexe Verhältnis der Betuchten zu den Slumbewohnern, der Diktatur des organisierten Verbrechens gleich nebenan. – Brasilien: Wahlkampf in Lateinamerikas größter Demokratie – Bestsellerautor und DAAD-Stipendiat Joao Ubaldo Ribeiro analysiert Banditen-Diktatur. »
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