Laut offiziellen und gewöhnlich geschönten Statistiken hat die Zahl der bewaffneten Raubüberfälle im Teilstaat Sao Paulo von Januar bis Mai 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 42 % zugenommen. Allein im Mai 2014 wurden danach amtlich über 28000 solcher Raubüberfälle registriert, die teils von Banden verübt werden, keineswegs selten für die Opfer tödlich enden. Nicht mitgezählt wurden indessen Raubüberfälle auf Banken sowie die sehr häufigen Überfälle auf Autofahrer, zwecks Raub des Fahrzeugs. Wie Menschenrechtsexperten und Sozialwissenschaftler seit langem betonen, habe die sichtbar werdende Förderung des organisierten Verbrechens eine sehr starke Einschüchterungswirkung auf die Bevölkerung, was sich auch während der Fußball-WM 2014 in deutlich abgeschwächter Feierlust, etwa auf Straßen und Avenidas, zeige. Gewaltkriminalität paralysiere besonders das Protestpotential der Slums – allein die Megacity Sao Paulo hat davon über 2600. Während es an dem immer wieder versprochenen effizienten Vorgehen gegen das organisierte Verbrechen mangelt, fallen gleichzeitig die sehr effizienten Bemühungen der Teilstaatsregierung und ihres Sicherheitsapparates ins Auge, die systemkritische Protestbewegung zu kontrollieren, zu schwächen bzw. zu zerstören. Brasilianer äußerten bei den jüngsten Straßenprotesten Sao Paulos, die von einem geradezu gigantischen Polizeiaufgebot eingekesselt waren, daß man solcherlei Polizeieinsatz sehr gerne in den Elends-und Armutsvierteln hätte, in denen sich Polizei nur selten sehen lasse, was das organisierte Verbrechen und deren überaus profitable Geschäftsfelder zusätzlich begünstige.
Wem nützen Banditendiktatur und immer mehr No-Go-Areas? Neoliberale Methoden der Bevölkerungskontrolle, inzwischen auch nach Mitteleuropa importiert: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
Während der WM 2014 werden allein in Rio de Janeiro u.a. ein dreijähriger und ein achtjähriger Junge bei Slum-Gefechten erschossen – anders als im Falle von ermordeten Heranwachsenden in Israel findet dies in in-und ausländischen Medien keinerlei Interesse. Gleiches gilt für die Ermordung ostukrainischer Kinder durch Terrorattacken Kiews.
WM 2014 und politisch unkorrekte Mentalitätsfaktoren: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/07/07/brasilien-verstos-gegen-gesetze-nimmt-zu-laut-studie-bruch-von-normen-und-regeln-immer-leichter/
tags: brasilien-geldfußball-wm 2014
Ausriß, Angeli, größte brasilianische Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo”.
Fotoserie, Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
Lynchpraxis und WM 2014: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/07/04/brasilien-lynchpraxis-heute-tage-der-intoleranz-immer-wieder-unschuldige-gelyncht/
Lula-Rousseff-Politik, die in Mitteleuropa sehr viele Anhänger, Sympathisanten hat:
Warum Lula in Ländern wie Deutschland viele Sympathisanten eines bestimmten politischen Spektrums hat – Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
Demonstranten in Kiew und Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/26/brasilien-und-kiew-der-auffallig-unterschiedliche-umgang-mitteleuropaischer-politiker-parteien-und-medien-mit-demonstranten-die-vom-maidanharter-aktivster-kern-rechtsextrem-antisemitisch-neonaz/
Kuriose realitätsfremde WM-Berichterstattung und Realitäten Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/07/03/brasilien-geldfusball-wm-2014-deutschsprachiger-mainstream-kurios-je-mehr-wm-und-systemkritische-strasenproteste-kundgebungen-mahnwachen-in-lateinamerikas-wirtschaftlich-und-kulturell-wichtigst/
Montagsdemo in Sao Paulo: http://g1.globo.com/sao-paulo/noticia/2014/07/mtst-realiza-novo-protesto-e-bloqueia-vias-na-zona-oeste-de-sp.html
Brasilien-Daten: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Fußball-WM in Brasilien – Schokoladenseite und schmerzhafte Widersprüche
Katholische Kirche prangert staatliche Repression an
„Verheerende Szenarien“
Die TV-Bilder lassen scheinbar keinen Zweifel – ganz Brasilien im Fußballrausch, Tanzen und Feiern bis zum Morgengrauen. Die WM funktioniert viel besser als vorausgesagt, ist ein Riesenerfolg – und Straßenproteste gibt es kaum. Rio de Janeiro – einfach wunderbar, Fans hüpfen begeistert vor den TV-Kameras. Wer will wohl solchen Berichten widersprechen, um sofort als mieser Spielverderber abgestempelt zu werden? Doch der Schein trügt, heißt es im Volksmund – und beinahe jeder, vor allem Christen, wissen aus eigener Erfahrung: Mit der Wahrnehmungsfähigkeit ist das so eine Sache.
Stutzig macht lange vor dem Anpfiff, daß die Kirche des größten katholischen Landes nicht in verordnete WM-Euphorie einstimmt, den ausländischen Fans rät, ruhig auch kritisch hinter die tropisch-bunt-exotische Spiele-Kulisse zu schauen.
Oft nur Schritte von Stadien und Fanmeilen entfernt keine Spur von Fußball-Euphorie. Dafür etwa in Sao Paulo beunruhigende Sprechchöre:“Laßt die politischen Gefangenen frei!“
Überraschend viele Brasilianer, laut Umfragen immerhin sogar 23 Prozent der Männer, schauen sich die Spielübertragungen garnicht an. Die übergroße Mehrheit im Lande muß auch während der WM einen meist lebensgefährlichen und sehr stressig-chaotischen Alltag bewältigen. Just während der Stadionspiele protestiert die nationale Bewegung wohnungsloser Arbeiter/MTST lautstark vor dem Stadtparlament Sao Paulos gegen Wohnungselend. Lateinamerikas reichste Großstadt hat immerhin über 2600 Slums, ständig entstehen neue. Und auch auf der noblen Flaniermeile Avenida Paulista der Banken, Geschäftshäuser, Shopping Center und Restaurants wird täglich protestiert. Dazu gehört viel Mut und Courage – öffentliche, private Firmen feuern Protestierer immer häufiger fristlos. Mitten in der WM ein grotesk-bizarrer Anblick zum Fürchten. Rund 200 Demonstranten, unter ihnen katholische Menschenrechtsaktivisten, der landesweit bekannte Menschenrechtspriester Julio Lancelotti, werden von über 700 teils sogar mit Maschinenpistolen bewaffneten Militärpolizisten in Robocop-Uniform, dazu Kavallerie eingekesselt. Und immer wieder Festnahmen auch in anderen Spielorten, gleich in der ersten WM-Woche über 170 – wegen Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Tragens von Explosivstoffen, heißt es offiziell. Anwälte der Protestbewegung und auch der Kirche nennen das frei erfunden, stufen die Betroffenen als politische Gefangene ein.
Doch siehe da – Fernsehreportagen über die erschreckende Kehrseite der WM fehlen in Mitteleuropa. Adveniat, das Lateinamerika-Hilfswerk der deutschen Katholiken, kritisiert nicht zufällig, die soziale Lage Brasiliens sei praktisch kaum Thema, wegen massiver Polizei-und Militärpräsenz komme es kaum zu Protesten.
In der Tat – die allermeisten Medien lassen gravierende Menschenrechtsverletzungen, darunter systematische Folter, Todesschwadronen, die Verfolgung und Ermordung systemkritischer Journalisten, von Umweltaktivisten und Bürgerrechtlern unter den Tisch fallen. In keinem Land der Welt ist die Zahl der Morde höher, werden soviele Homosexuelle liquidiert wie in Brasilien.
Ist das schon wieder Miesmacherei, die man wenigstens während der WM mal vergessen sollte? Wer in Brasilien direkt betroffen ist, gar in absolutem Elend lebt, sieht das anders.
In einer ironischen brasilianischen Zeitungskarikatur ruft ein Fan dem nationalen Superstürmer Neymar zu:“Du mußt heute gewinnen!“ Worauf Neymar unter Anspielung auf seine Maxi-Honorare zurückgibt:“Ich gewinne immer!“
Neymar „verdient“ normalerweise monatlich umgerechnet rund 3 Millionen Euro, hat einen „Stundenlohn“ von über 4000 Euro – im WM-Jahr indessen als Werbeträger für Unterhosen, Autos, Kosmetik ein Mehrfaches. Brasiliens Brutto-Arbeitereinkommen liegt offiziell bei durchschnittlich rund 590 Euro, der Mindestlohn bei 240 Euro. Den kriegt aber nur ein Bruchteil der Berechtigten.
Aber heißt es nicht auch in WM-Jubelberichten, Millionen Brasilianer seien die letzten Jahre dank staatlicher Hilfen der Armut entkommen, gar in die Mittelschicht aufgestiegen? Da rät die katholische Kirche, sich Bemessungsgrenzen und Preisniveau, bei vielen Produkten über dem deutschen, genauer anzuschauen. Denn mit nur 25 Euro „Monatseinkünften“ ist man schon angeblich der extremen Armut entkommen. Und das vielgelobte Anti-Hunger-Programm „Bolsa Familia“? Bedürftige Familien, meist kinderreich, kriegen monatlich im Durchschnitt umgerechnet 55 Euro, die in extremer Armut rund 80 Euro.
Laut Regierung erhalten derzeit rund 14 Millionen Familien diese „Bolsa Familia“ dies seien etwa 50 Millionen Menschen. Bei weitem nicht alle Anspruchsberechtigten, sagt die Kirche, spricht von Almosen.
Auch das Heer der obdachlosen Straßenbewohner bekommt keinerlei Zahlungen. Da hält sich WM-Begeisterung in sehr engen Grenzen.
Auch brasilianische Universitätsabsolventen verdienen nach mehreren Jahren als Angestellte in Privatunternehmen monatlich nur umgerechnet brutto zwischen 800 und 900 Euro.
Aber wer jubelte, kreischte, sang dann in den WM-Stadien?
Die katholische Kirche, darunter Franziskaner David Santos in Sao Paulo, der die Schwarzen-Bildungsorganisation EDUCAFRO leitet, weisen auf absurde Sozialkontraste, schmerzhaften Rassismus:“Über die Hälfte der rund 200 Millionen Brasilianer sind dunkelhäutig – doch in den Stadien sieht man nur Weiße!“ Die FIFA habe auf EDUCAFRO-Kritik geantwortet, Weiße, Schwarze, Indios und Migranten hätten die gleichen Möglichkeiten, an der WM teilzunehmen. Franziskaner Santos: „Davon kann keine Rede sein.“ Umfragen geben ihm Recht: In den Stadien sitzen fast durchweg Mittel-und Oberschichtler aus der absoluten Minderheit der Gutbetuchten. Die können nicht klagen, sehen Privilegien gewahrt, keinerlei Grund für Protest.
Der kommt auch von Kardinälen, Bischöfen des Tropenlandes, darunter dem aus Österreich stammenden Erwin Kräutler, der in Amazonien gegen den Bau des Megastaudamms „Belo Monte“ kämpft. Was sich in Brasilien abspielt, ist für Kräutler „Zivildiktatur“ – Lula und die jetzige Staatschefin Dilma Rousseff würden als Zerstörer des Regenwalds in die Geschichte eingehen: “Solange es für die Kinder nicht einmal anständige Schulbänke gibt, Kranke in Krankenhausfluren auf dem Boden liegen oder in langen Warteschlangen vor einem Gesundheitsamt tot umfallen, Arbeiter und Angestellte täglich stundenlang in Bussen wie in Sardinendosen eingepfercht zum Arbeitsplatz fahren müssen, ist es ein Skandal, Milliarden für Fußballstadien hinauszuschmeißen.”
Auch Walmor Oliveira de Azevedo, Erzbischof im WM-Spielort Belo Horizonte, spricht von “verheerenden, niederschmetternden Szenarien”:“Das Gesellschaftssystem hier ist ungerecht bis an die Wurzeln – Arme zu mißhandeln und auszugrenzen, ist eine Schande“. Wichtiger als der Weltmeistertitel wäre, die Konzentration von Reichtum und Geld in den Händen einer Minderheit abzuschaffen, die Epidemie der Korruption zu besiegen. Brasiliens Caritas: „Ein Großteil ist grauenhafter Realität“ ausgeliefert“. Die WM verliere jedesmal mehr von Schönheit und Sinn – zugunsten von „Geld und Spekulation, Ausbeutung sowie Mißachtung der Bürgerrechte gerade der ärmsten Schichten“.
Wirklich nur wenige kleinere Proteste während der WM? Laut Kirche und Sozialbewegungen ist nur zu oft bei Demonstrationsbeginn die Militärpolizei massiv zur Stelle und droht, jeden festzunehmen, der auch nur ein Protestplakat zeige. Fast alle geplanten Manifestationen seien verhindert worden – was Verfassungsrechte verletze. Hunderte von bekannten Menschenrechtsaktivisten habe die Militärpolizei landesweit zuhause „besucht“ – und bedroht, eingeschüchtert. In allen zwölf Spielorten hatte die Regierung zudem Spezialteams stationiert, die sich gezielt mit Protestorganisatoren befassen sollten.
In der Erzdiözese Sao Paulo, drittgrößte der Erde, wird Menschenrechtspriester Julio Lancelotti unbeabsichtigt Experte für zivilen Widerstand, kämpft für die Freilassung der politischen Gefangenen. „Der Staat will mit aller Macht Proteste verhindern, ein falsches Landesimage erzeugen – doch das gelingt nicht. Die Repression fällt jedermann auf. Nicht einmal während der Militärdiktatur wurde die Repressionsmacht des Staates so massiv betont, so gut sichtbar herausgestellt. Bischof Kräutler hat Recht – das ist hier eine Zivildiktatur!“
Lancelotti leitet das Obdachlosenvikariat der Erzdiözese – merkwürdig, von vielen Stellen der Megacity sind die Straßenbewohner verschwunden. „Kein Wunder, die werden bedroht: Besser für dich, du verschwindest von hier! Doch Militärpolizei geht auch mit Blendgranaten und Tränengas gegen Obdachlose vor – wir haben beim Innenministerium Anzeige erstattet.“
Brasiliens Protestbewegung hätte sich über mehr Solidarität aus Deutschland gefreut – doch die bleibt größtenteils aus.
Als gar eine öffentliche Protestversammlung massiv von Militärpolizei und Kavallerie eingekesselt wird, sich am Podium ein Filmteam der Polizei postiert und provozierend alle Teilnehmer registriert, platzt Lancelotti der Kragen, wendet er sich direkt an die Spezialeinheiten: „Ich bin Zeuge der brutalen Gewalt – und sehe jetzt erneut diese imperiale Armee, die uns den Krieg erklärt. Ich habe in diesen Tagen eine Jugend erlebt, die widersteht, die Übergriffe der Macht nicht akzeptiert. Wenn man die Gefangenen zu gefährlichen Individuen erklärt, dann sind wir alle hier es auch! Dann könnt ihr uns alle hier genauso gefangennehmen! Zeigt Courage, legt uns genauso Handschellen an wie jenen Gefangenen! Ich habe keine Furcht, bin in meinem Leben oft den Spezialeinheiten der Militärpolizei entgegengetreten. Ihr könnt nicht verhindern, daß ich euch zurufe – ihr seid niederträchtig!”
Aus Sicht brasilianischer Menschenrechtsaktivisten sendet der Staat diese Botschaft an Protestierwillige: Wir haben keine Skrupel, Menschen unter erfundenen Beschuldigungen einzusperren – jeder kann der nächste sein.
„Faschistisch“ nennt das Waldemar Rossi, der in der Erzdiözese die Arbeiterseelsorge leitet: “Brasilien ist nur angeblich demokratisch. Die Regierung ergriff zur WM alle repressiven Maßnahmen – – und investierte gleichzeitig immens in Medienpropaganda-Trommelfeuer, damit TV, Radio, Zeitungen eine WM-Euphorie stimulieren. Psychologisch sehr geschickt gemacht!“
Rossi wird einst just von dieser weiter existierenden Militärpolizei als Regimegegner während der Diktatur grauenhaft gefoltert. Nicht wenige Brasilianer erinnert daher diese WM an 1978, als man den World Cup in der blutigen, barbarischen Militärdiktatur Argentiniens stattfinden ließ.
Aber heißt es nicht, gerade in Rio habe sich das Gastgeberland Brasilien von seiner besten Seite gezeigt, herrsche überall fabelhafte, ansteckende Lebensfreude?
Auch da widerspricht die Kirche, sieht ihre Voraussagen bestätigt. In den allermeisten der über 1000 Elends-und Armenviertel weiter brutale Unterwerfung der Bewohner durch hochgerüstete Banditenkommandos des organisierten Verbrechens. So wird Protestpotential effizient paralysiert, wie eh und jeh.
Dazu fast täglich Schießereien, gar Feuergefechte zwischen Gangsterkommandos und der Polizei selbst in angeblich befriedeten Slums, genaue Opferzahlen werden nicht bekannt. Ein dreijähriger Junge wird erschossen, ein anderes Mal ein Achtjähriger. Nicht zufällig sind nur wenige Slumbewohner bei den Straßenprotesten.
Geistliche, doch auch ganz normale Brasilianer beobachten, daß entgegen den bunten Fernsehbildern der Enthusiasmus im Lande viel geringer ist als bei vorangegangenen WM. Kaum Feuerwerk – Viertel, Straßen, Häuser wenig geschmückt. Feste nach Siegen des Neymar-Teams verebben meist rasch. Ganze Firmenbelegschaften arbeiteten früher im Trikot der Nationalelf – zur WM 2014 kommt niemand auf diese Idee. Hinweis auf den Pessimismus wegen der sozialen und wirtschaftlichen Lage, hört man von allen Seiten.
Aber war nicht sogar das befürchtete Chaos auf den Flughäfen ausgeblieben? Genauer hinschauen, hatte die Kirche geraten: Wegen der unerwartet geringen Zahl in-und ausländischer Touristen an den Spielorten waren Inlandsflüge im Durchschnitt nicht einmal zu 40 Prozent besetzt, auch Hotels bei weitem nicht voll belegt – hatte die Verkehrsinfrastruktur viel weniger zu verkraften als sonst.
« Brasilien, Geldfußball-WM 2014, realitätsfremde Berichterstattung des deutschen Mainstreams. Brasilianische Medien mit entsprechenden Karikaturen. „In Nigeria werden Mädchen entführt. Im Iran werden Frauen gesteinigt. In Indien werden Frauen vergewaltigt. In Brasilien gibt es das alles.“ – „Propagandaschau“ über Peter Scholl-Latour 2014. „Paul Sethe, der ja ein ungemein konservativer Leitartikler war, und für die Welt und für die FAZ schrieb, hat mal vor vielen Jahren geschrieben: „Die Freiheit der Presse im Westen ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu publizieren“, inzwischen sind es keine 200 mehr, inzwischen sind es nur noch 4 oder 5 Leute.” »
Noch keine Kommentare
Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.