Justizminister José Eduardo Cardozo sagte gegenüber den Landesmedien im April 2013 weiter, häufig kämen Menschen wegen kleinerer Delikte in die Gefängnisse hinein – würden dort Mitglieder von großen Verbrecherorganisationen. „Denn um zu überleben, ist nötig, ins organisierte Verbrechen einzutreten.“
Der Justizminister bestätigte damit die jahrzehntelange detaillierte Kritik der bischöflichen katholischen Gefangenenseelsorge sowie zahlreicher brasilianischer Menschenrechtsexperten.
Jene von Cardozo genannten „Schulen des Verbrechens“ sorgen seit Jahrzehnten für eine gravierende Einschränkung der Bürgerrechte in Brasilien, kosten jährlich Zehntausenden von Menschen das Leben.
Laut Landesmedien werden Vergewaltigungen zunehmend sadistischer ausgeführt: Im April 2013 sei im Teilstaat Bahia eine Frau von Männern zuerst vergewaltigt worden. Wie es hieß, führten die Täter danach einen Gewehrlauf in die Vagina des Opfers ein – und drückten ab, ermordeten das Vergewaltigungsopfer auf diese Weise.
Vor dem Hintergrund dieser Politik, aber auch von Folter, Todesschwadronen, Sklavenarbeit und Scheiterhaufen-Praxis erhält Brasilia aus Mitteleuropa teils sehr viel Lob, darunter von offizieller Seite.
Petra Pfaller, Vize-Koordenatorin der bischöflichen Gefangenenseelsorge in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/12/brasilienes-wird-immer-noch-sehr-viel-gefoltertdeutsche-petra-pfaller-aus-der-katholischen-gefangenenseelsorge-brasiliens-2011-uber-die-menschenrechtslage-unter-lula-rousseff/
Gefangenenrate in Brasilien – jeder 262. Brasilianer in Haft: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/25/brasiliens-uberfullte-gefangnisse-und-die-auffallig-grose-zahl-inhaftierter-jeder-262-erwachsene-brasilianer-im-gefangnis-laut-amtlichen-angaben-seit-1995-verdreifachte-sich-die-rate-der-eingespe/
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Es fällt auf, wie zuständige Regierungsstellen in Berlin und deutsche Politiker bei Besuchen in Brasilien die Menschenrechtslage übergehen. Für Pastor Lauer liegen die Gründe auf der Hand:„Die politischen und die wirtschaftlichen Interessen gehören zusammen. Man gefährdet nicht seine Beziehungen, indem man den Brasilianern den Spiegel vorhält und sagt: Ihr habt hier eine schöne Verfassung und schöne Gesetze, aber warum werden die nicht eingehalten?“(Zitat Welt-Sichten)
tags: brasilien-carandir-massakerprozeß in sao paulo 2013
Hintergrund: Polizeioberst Ubiratan Guimaraes leitet den Polizeieinsatz gegen Gefangene am 2. Oktober 1992 im total überfüllten Carandiru-Gefängnis von Sao Paulo, in dem damals mindestens 8000 Häftlinge eingesperrt sind. Laut amtlichen Angaben werden von den Beamten 111 Gefangene getötet. Im Juni 2001 wird der Polizeioberst deshalb zu 632 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, geht in Berufung. Am 15. Februar 2006 wird er freigesprochen.
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Der aus Österreich stammende katholische Priester und Gefangenenseelsorger Günther Zgubic, am Tag des Guimaraes-Freispruchs im Gerichtsgebäude von Sao Paulo. Zgubic hatte auch jene Gefangenen von Carandiru betreut, die bei dem Blutbad umkamen.
Zeitungsausriß – mit MG zusammengeschossene Carandiru-Häftlinge in ihrem Blut.
Yoani Sanchez traf sich im Februar 2013 in Brasilia mit Bolsonaro – Notizen über das freundschaftliche Treffen und Bolsonaros Auffassung zum Massaker von Carandiru, bei dem mindestens 111Gefangene liquidiert wurden, fehlen interessanterweise bis heute im mitteleuropäischen Mainstream. Bolsonaro sagte im Februar 2000 dem brasilianischen Nachrichtenmagazin “Isto é” auf die Frage, ob die Polizei im Carandiru-Gefängnis korrekt gehandelt habe:”Ich denke weiterhin, daß die Möglichkeit verpaßt wurde, da drinnen 1000 zu töten.”
Möglicherweise ist auch dieses Bolsonaro-Zitat ein Hinweis darauf, aus welchen Motiven der Mainstream bisher zu dem Treffen Sanchez-Bolsonaro schweigt. Auch Blätter, die Sanchez-Kolumnen drucken, haben bisher auf eine Information der Leserschaft über die Sanchez-Treffen mit Rechten und Rechtsextremen verzichtet.
Interessant wird sein, ob Yoani Sanchez in Berlin u.a. in Medieninterviews gefragt wird(oder nicht), warum sie u.a. in Brasilien auf intensive Kontakte und Treffen mit hochrangigen Rechten und Rechtsextremen, sogar Befürwortern von Diktatur, Folter und einem Massaker an Häftlingen Wert legte, auf Kontakte zu Systemkritikern, kirchlichen Menschenrechtsaktivisten, verfolgten Journalisten jedoch verzichtete, nicht einmal den Mord an einem systemkritischen Reporter verurteilte, der während des Sanchez-Besuchs in Brasilien liqudiert worden war.
Bolsonaro befürwortete in dem Interview auch den Einsatz der Folter für heutige Straftäter, darunter Drogenhändler und Entführer. “O cara tem que ser arrebentado para abrir a boca.”
“”Ich denke weiterhin, daß die Möglichkeit verpaßt wurde, da drinnen 1000 zu töten.” (Bolsonaro zum Massaker an Häftlingen in Sao Paulo)
„Wenn wir meinen, der Faschismus ist tot, erscheint er auf einmal wieder in der Person von Jair Bolsonaro.“ Abgeordneter Adriano Diogo 2013
Wikipedia Brasilien: “Jair Messias Bolsonaro ist ein Politiker der brasilianischen extremen Rechten.”
Jair Messias Bolsonaro (Campinas, 21 de março de 1955) é um militar da reserva e político de extrema-direita brasileiro. Ele cumpre sua sexta legislatura naCâmara dos Deputados do Brasil, eleito pelo Partido Progressista.
Fehlende Menschenrechts-Aufarbeitung des Irakkriegs – heutige Kriege unter Vorwänden: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/21/schatzungsweise-15-millionen-iraker-sind-durch-den-krieg-ums-leben-gekommen-ippnw-2013/
« Yoani Sanchez sagt kurzfristig Auftritt vor Studenten im Giga-Institut von Genf ab – keine Gründe genannt. Kurzfristige Absagen auch für Auftritte in Brasilien und Argentinien. Yoani Sanchez für 8. Mai 2013 in Berlin angekündigt. „Damen in Weiß“ für Beibehaltung der US-Wirtschaftsblockade.(Miami Herald) „CUBA – Ladies in White leader wants U.S. to maintain hard-line on Cuba.“ – Brasilien: Agrargift-Sprühflugzeuge mit grauenhaften Wirkungen – diesmal über 100 Schulkinder betroffen. Flugzeug nebelte Schule ein, mindestens 40 Kinder im Krankenhaus. »
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